Fanfarenzug Brüssow
Im Amtsblatt der Stadt Brüssow 02/2020 war folgendes zu lesen:[1]
Aufruf zum Museumstag 2020
Der Museumsbeirat war sich noch nicht schlüssig, welches Thema wir für den Museumstag in diesem Jahr aufgreifen wollten. Die Entscheidung war schnell getroffen, nachdem uns der, vielen noch bekannte, ehemalige Lehrer an der Brüssower Schule, Detlef Kublank, Anfang des Jahres im Museum besucht hatte. In seinem Gepäck waren Musikinstrumente, Wimpel und Fahnen aus dem Bestand des Fanfarenzuges der ehemaligen „Hermann-Matern-Oberschule“ Brüssow. Dieser hatte sich vor nunmehr 50 Jahren gegründet und spielte rund 20 Jahre mit wechselnder Besetzung. Zur 100-Jahrfeier der Freiwilligen Feuerwehr Brüssow im Jahre 1996 kam es noch einmal zu einem kurzen Comeback, auf Initiative des langjährigen Mitgliedes Rene Gnodtke. Uns war klar, dass an dieses Ereignis erinnert werden muss. Dazu wollen wir den „Internationalen Museumstag“ nutzen, der am Sonntag dem 17. Mai 2020, um 10.00 Uhr im Heimatmuseum stattfinden soll.
Wir möchten alle Akteure recht herzlich einladen und starten folgenden Aufruf:
Hallo, liebe ehemalige Mitglieder des Fanfarenzuges, wer von Euch hat noch Kleidungsstücke (Hemden, Blusen, Hosen, Röcke oder Blousons mit dem DTSB Emblem) oder Musikinstrumente Fanfaren mit Tuch, Trommeln mit Tragegestell und Adler, Tom Tom mit Tragegestell oder andere Gegenstände) zu Hause und würde es an diesem Tag mitbringen? Auch Fotos suchen wir für eine kleine Ausstellung. Bitte meldet Euch entweder im Heimatmuseum bei Frau Glowe, Herrn Trester oder beim ehemaligen Leiter Herrn Kublank, der uns auch diese Erinnerungen aufgeschrieben hat:
„Der Fanfarenzug wurde im Jahr 1970 durch den Lehrer Detlef Kublank, der zuvor schon einen Fanfarenzug in Züsedom gemeinsam mit dem damaligen Pionierleiter Heinz Waschk geleitet hatte, gegründet. Den ersten kleinen Auftritt gab es bei einer Versammlung in der Turnhalle. Die Begeisterung der Schüler war so groß, dass sich immer mehr Schüler meldeten, die im Fanfarenzug mitmachen wollten. Mitte der 70er Jahre war es so weit, dass der Fanfarenzug besonders bei den Maifeierlichkeiten auftrat. Dann kamen Vertreter des Fanfarenzuges Neubrandenburg an die Schule, um sich den Fanfarenzug anzuschauen. Es wurde vereinbart, dass Übungsleiter aus Neubrandenburg unseren Fanfarenzug unterstützen sollten. Weiterhin wurden wir Mitglied im DTSB. Die damalige ZBO „Fortschritt“ Brüssow übernahm die Patenschaft und kaufte auch die Kleidung (weiße Hemden mit dem DTSB-Emblem, weiße Hosen und dazu ein lederner Gürtel mit Koppel). Auch neue Instrumente wurden durch die ZBO gekauft. Durch gemeinsame Lehrgänge in den Ferien im Woroschilow-Lager bei Templin verbesserte sich die Qualität des Fanfarenzuges. Gemeinsame Auftritte in Neubrandenburg mit den Fanfarenzügen aus Neubrandenburg, Neustrelitz und Brüssow waren neben den Meisterschaften der drei Nordbezirke weitere Höhepunkte. Inzwischen hatten sich auch Mitglieder unseres Fanfarenzuges bereit erklärt, Übungsleiter zu werden und die Ausbildung mit Erfolg beendet. Ausbildungsleiter für Fanfaren wurde Matthias Kretschmer, für Flachtrommel Rene Gnodtke und für Tom Tom Liane Fischer geb. Schmäh. Als Tambour war Jana Rehbein neben Herrn Kublank tätig. Besonders am Vorabend des 1. Mai und am Maifeiertag war jetzt der Fanfarenzug tätig. Es begann am 1. Mai um 6.00 Uhr mit dem Wecken in der Oststadt in Pasewalk, um 10.00 Uhr mit dem großen Umzug, anschließend Umzug in Jatznick, dann weiter in Book und um 13.00 Uhr nach dem gemeinsamen Mittagessen im Hotel „Zum Schwan“ der Umzug in Brüssow. Durch die erzielten Einnahmen konnten wir selbst Kleidung und Instrumente kaufen und die Mitglieder erhielten aus den Einnahmen auch einen kleinen Bonus. Nach der Wende und auch weil die Schüler nach Schulabschluss Brüssow verließen, musste der Fanfarenzug leider aufgelöst werden. Einige Instrumente und Zubehör wurden dem Museum Brüssow übergeben.“