Fanfarenzug/Fanfarenorchester Wolfen 1948 e.V.: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 21. Dezember 2024, 17:15 Uhr
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Fanfarenzug/Fanfarenorchester Wolfen 1948 e.V. | |
Anschrift: | Goethestr. 28, 06766 Wolfen |
Telefon: | 03494 32690 |
E-Mail: | fo-gerd@gmx.de |
Webseite: | http://www.fanfarenzugfanfarenorchesterwolfen.de |
Facebook: | FanfarenzugFanfarenorchesterWolfen1948EV |
Gründung: | 1948 |
Vorstand: | Gerd Arnold (Leitung), Lothar Tielscher (Stellv. Leitung), Angelika Gürbig (Finanzen), |
Registergericht/-nummer: | Amtsgericht Stendal / VR 32249 |
Organisation
Neben dem eigentlichen Orchester gibt es seit 2008 mit „Brass for Five“ eine eigenständig agierende Formation. Hierbei handelt es sich um fünf Familienmitglieder. Werden durch das Orchester meist Märsche, Walzer und Polken gespielt, erklingen in der kleinen Formation vorwiegend Evergreens und Oldies der 20 und 30er sowie Schlager und Hits der 50-70er Jahre.
Proben
Dienstag, Mittwoch und Freitag 17:00-19:00 Uhr in der Sekundarschule I in Wolfen-Nord
Geschichte
Der Fanfarenzug Wolfen wurde Anfang Dezember 1948 neu gegründet. Unter der Schirmherrschaft der FDJ-Grundorganisation des VEB Filmfabrik Wolfen entfaltete sich schnell ein guter und attraktiver Klangkörper. Schon in den ersten Jahren seines Bestehens wurden dieser Musikeinheit viele Preise und Auszeichnungen für gutes formatives Auftreten und hohe Musikalität verliehen.
Unter der Leitung von Karl-Heinz Krause und Werner Böbber nahmen die Wolfner an vielen gesellschaftspolitischen Höhepunkten aber auch an zahlreichen musikalischen Wettstreiten teil. Waren es zu Beginn noch die berühmten grauen Mäuse (die erste Kleidung war noch sehr schlicht gehalten) bekamen die damals nur männlichen Mitglieder bald eine sehr attraktive dunkel-blaue Uniform mit so genannten Schwalbennestern (Schulteraufsätzen). Eine stattliche Zahl von über 100 Mitstreitern vertrat in der gesamten Republik erst noch unter dem Firmenzeichen „AGFA“ dann ab 1964 unter dem Markennamen „ORWO“ die Filmfabrik Wolfen.
Viele Jahre war es dem Fanfarenzug Wolfen möglich in einer großen Werkskantine mehrmals in der Woche zu proben. Bis 1991 konnte das gesamte Inventar des Vereins in übersichtlichen Räumen in der Nähe des Proberaumes gelagert und in ordnungsgemäßen Zustand gehalten werden.
Großen Anteil an der Erweiterung des Repertoires hatten Helmut Kuckel und Gerhard Ziegler. Durch kontinuierliche Ausbildung im Bereich Musiktheorie sowie der Mitgliedschaft im 1972 gegründeten Bezirksmusikkorps „Fritz Weineck“ Halle konnten auch die Anforderungen an die Mitglieder ständig erhöht werden. Für das Einstudieren neuer Titel bedurfte es nun nicht mehr viele Wochen wiederholten Vor- und Nachblasens. In kürzester Zeit konnten mehrere Titel parallel durch Prima-Vista-Spiel (Abblasen vom Notenblatt) erlernt werden.
In der DDR war der Fanfarenzug Wolfen mit einer der besten Naturfanfarenzüge. Das Wissen und Können wurden in den verschiedensten Schulungslagern erarbeitet. Elbingerode, Stollberg und Gerhardsgereut waren in den ersten Jahren die Orte des emsigen Treibens. Mit Gründung des BMK stieg die Anzahl der jährlich stattfindenden Lehrgänge. Eckartsberga, Belzig sowie Bad Schmiedeberg waren bald wie ein zweites Zuhause.
1978 wechselte der Fanfarenzug Wolfen sein äußeres Erscheinungsbild. Eine blau-rote Kleidung zierte nun die Jungen und Mädchen der Musikeinheit. Innerhalb des Bezirksmusikkorps war es erst eine weiße Hose und rote Weste, dann die weiße Hose, eine hellrote Jacke, weiße Mokkasins und ein hellblaues Barett woran man auch die Mitglieder des Vereines erkennen konnte. Seit 1988 trat man in den Reihen dieses großen Klangkörpers mit dunkelblauer Hose, einer dunkelroten Jacke, braunen Mokkasins und einem dunkelblauen Barett auf.
Ab 1980 wurde über Einbeziehung einiger Ventilblasinstrumente ein Ventilfanfarenzug aufgebaut. 1984 übernahm der spätere künstlerische Leiter, Gerd Arnold, die Ventilstrecke innerhalb der Musikeinheit. Damit begann der allmähliche Übergang zum Fanfarenorchester, einem Blasorchesteraufbau ähnliche Struktur. Mit leichter Literatur für Ventilfanfarenzüge brach ein musikalischer Werdegang des Klangkörpers an dessen Ende nicht abzusehen war. Lothar Tielscher und Gerd Arnold führten 1987 den Verein nun unter dem Doppelnamen „Fanfarenzug/Fanfarenorchester Wolfen“ zum ersten Auftritt. Ab diesem Zeitpunkt traten Mitglieder des Klangkörpers in einer neuen instrumentalen Besetzung mit Fanfaren, Trompeten, Altfanfaren, Tenorfanfaren, Sousaphon und Schlagzeug auf. Natur- und Ventilinstrumente waren zu gleichen Teilen am aktuellen Repertoire beteiligt und spielten verschiedene Titel auch gemeinsam. Bis 1989 wurden die ca. 90 Mitglieder des Ensembles in Ausbildungsstufen, wie "Erste Schritte" auf der Triola, Grundausbildung, Nachwuchs- und Jugendorchester ausgebildet. Durch die politischen und wirtschaftlichen Veränderungen standen die Mitglieder des Vereins vor den verschiedensten Fragen. Es mussten sowohl den Vereins- als auch der Probenraum abgeben werden, die Eigentumsfrage der Instrumente war ungeklärt, ebenso die finanzielle Zukunft. Seit Dezember 1990 wird die Einheit durch einen Vorstand vertreten. Trotz vieler Bemühungen sank die Mitgliederstärke bis Mitte 1991 auf 24 Musikanten. Bis 1994 stabilisierte sich die Mitgliederstärke auf ca. 50 Personen. So war es auch möglich, anlässlich des 45-jährigen Jubiläums die schon einmal begonnene Tradition, ein festliches Konzert durchzuführen, fortzusetzen. In der verbesserten Besetzung Trompeten - Flügelhörner, Mellophone, Tenorhörner - Posaunen und Tuba ging es in die Vorbereitung Vorstandswechsel, rückläufige Bevölkerungszahlen und häufige Quartierwechsel stellten unseren Verein jedoch erneut auf die Probe. Eine vernachlässigte Nachwuchsgewinnung sollte später gravierende Folgen haben.
Bereits ab 1996 begannen die ersten Vorbereitungen auf das 50-jährige Bestehen des Vereines. Der Wunsch mit der Aktivierung ehemaliger Mitglieder die Naturstrecke in unserem Verein wieder aufzubauen, scheiterte an der Tatsache, dass es einigen eisernen Eiferern gelang genügend Mitstreiter für die Gründung des Naturfanfarenzug Wolfen e.V. zu mobilisieren.
Nach dem "50." zogen dann die ersten Holzblasinstrumente in die Besetzung. Die Gradwanderung zwischen den Wünschen neuer Interessenten und den musikalischen Vorstellungen langjähriger Mitglieder war extrem und führte teilweise zu Austritten. Instrumental war dieser Schritt jedoch eine Bereicherung.
Die verringerte Zahl an ordentlichen Mitgliedern animierte dazu, das 60-jährige Jubiläum etwas bescheidener als das 50-jährige zu begehen. Mit einem kostenlosen Konzert anlässlich des Tiergehegefestes im Ortsteil Reuden und einer zünftigen Jubiläumsparty ließen die Musikanten nochmals 60 Jahre Revue passieren und schauten mit Optimismus in die Zukunft ihres Vereines.
Konzentrierte sich Anfang des neuen Jahrtausends das aktive Vereinsleben in Wolfen-Nord, so musste man ab 2002 die Vor- und Nachteile des nachfolgenden Domizils in Thalheim erfahren. Entfernt vom eigentlichen Klientel, den Kindern und Jugendlichen Wolfens, war es trotz umfangreicher Maßnahmen zur Nachwuchsgewinnung nicht möglich, eine Stärke über 25 ordentliche Mitglieder zu halten. Im sechzigsten Jahr des Bestehens ist es gelungen, wieder in einer Grundschule in Wolfen einen Neubeginn in der Nachwuchsarbeit zu starten. Seit Mitte 2008 agiert der Verein wieder in Wolfen und Wolfen-Nord. In der Sekundarschule I teilt mansich einen Gebäudetrakt unter anderem auch mit dem Spielmannszug Wolfen.
Nach den ersten erfolgreichen Auftritten mit eigenem Sänger im Sommer 2012 gehören nun Gesangstitel zum festen Proben- und Auftrittsrepertoire.
Vorgänger
- Fanfarenzug des VEB Filmfabrik Wolfen