Zentrale Spielleutekommission: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Stabführer.de
 
(7 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Wimpel DTSB SektorSpielleute.jpg|mini|Wimpel der Spielleute im DTSB]]
Die '''Zentrale Spielleutekommission (ZSK) des DTSB der DDR''' wurde 1967 gebildet.
Die '''Zentrale Spielleutekommission (ZSK) des DTSB der DDR''' wurde 1967 gebildet.


Zeile 6: Zeile 7:
Am 7. Juni 1967 kommt es zur Herauslösung der Spielleute aus dem DTV. Der Vizepräsidentenbereich Kultur des DTSB Bundesvorstandes wird zur neuen Heimstatt der Spielleute. Die Zentrale Spielleutekommission (ZSK) wird umstrukturiert. DTSB Vizepräsident Alfred Heil beruft die neuen Mitglieder: Vorsitzender wird Friedel Neumann aus Stendal, seine Stellvertreter Hans Brückner (Berlin) und Bernd Schenke (Leipzig).
Am 7. Juni 1967 kommt es zur Herauslösung der Spielleute aus dem DTV. Der Vizepräsidentenbereich Kultur des DTSB Bundesvorstandes wird zur neuen Heimstatt der Spielleute. Die Zentrale Spielleutekommission (ZSK) wird umstrukturiert. DTSB Vizepräsident Alfred Heil beruft die neuen Mitglieder: Vorsitzender wird Friedel Neumann aus Stendal, seine Stellvertreter Hans Brückner (Berlin) und Bernd Schenke (Leipzig).


Seit 1970 bemühten sich verantwortliche Funktionäre der DTSB Spielleutebewegung um eine Gründung eines eigenen Sportverbandes. Im April 1974 war man dem Ziel ganz nahe. Der Termin für den ersten Verbandstag zur Gründung des Musik und Spielleuteverbandes des DTSB der DDR (MSV) stand fest, die Delegierten waren eingeladen. Da kam fünf Tage vor dem Ereignis der „Protest“ des damaligen Ersten Sekretärs des FDJ Zentralrates, Egon Krenz. Er hatte gegenüber dem SED Politbüro diese Verbandsgründung abgelehnt, weil „die Musikjugend der DDR nicht getrennt werden kann“. Die Wahrheit aber wahr: Seit 1970 bestand beim FDJ Zentralrat das sog. Zentrale Musikkorps der FDJ und der Pionierorganisation. Es rekrutierte sich vornehmlich aus Zügen des Sports. Mit der künftigen Selbstständigkeit der DTSB Spielleute befürchtete Krenz einen Abbruch der hervorgehobenen Stellung seiner FDJ Musiker.
Seit 1970 bemühten sich verantwortliche Funktionäre der DTSB Spielleutebewegung um eine Gründung eines eigenen Sportverbandes. Im April 1974 war man dem Ziel ganz nahe. Der Termin für den ersten Verbandstag zur Gründung des „Musik- und Spielleuteverband des DTSB der DDR“ (MSV) stand fest, die Delegierten waren eingeladen. Da kam fünf Tage vor dem Ereignis der „Protest“ des damaligen Ersten Sekretärs des FDJ Zentralrates, Egon Krenz. Er hatte gegenüber dem SED Politbüro diese Verbandsgründung abgelehnt, weil „die Musikjugend der DDR nicht getrennt werden kann“. Die Wahrheit aber wahr: Seit 1970 bestand beim FDJ Zentralrat das sog. Zentrale Musikkorps der FDJ und der Pionierorganisation. Es rekrutierte sich vornehmlich aus Zügen des Sports. Mit der künftigen Selbstständigkeit der DTSB Spielleute befürchtete Krenz einen Abbruch der hervorgehobenen Stellung der FDJ Musiker.


Im November 1989 bestätigte der DTSB Bundesvorstand bestätigt im November mit großer Mehrheit einen Antrag zur Gründung eines eigenen Verbandes, dem ''Musik- und Spielleuteverbandes des DTSB der DDR''. Schon am 17. Januar 1990 findet in Halle (Saale) der Gründungsverbandstag statt. Peter Ahlborn (Helbra) wird zum ersten (Spielleute)Präsidenten gewählt, Vizepräsidenten werden Bernd Schenke und Mario Bielig, Schatzmeister Lothar Noltin. Das neu gewählte Präsidium beruft Gerd Schreiber zum Generalsekretär des Verbandes.
Im November 1989 bestätigte der DTSB Bundesvorstand bestätigt im November mit großer Mehrheit einen Antrag zur Gründung eines eigenen Verbandes - auch im Zuge des Falls der Berliner Mauer, dem ''[[Musik- und Spielleuteverband des DTSB der DDR|Musik- und Spielleuteverbandes des DTSB der DDR]].'' Dieser tritt für eine kurze Zeit die Nachfolge der ZSK an, bis im Zuge der Deutsche Wiedervereinigung die Spielleute zwangsläufig vom Deutschen Turnerbund übernommen wurden.
 
Wenige Tage nach Abschluss der letzten Wettkampfsaison 1990 wird es auch für den Musik und Spielleuteverband (MSV) ernst. Am 26. Juli beginnen in Berlin die Spitzengespräche zwischen Vertretern der Präsidien des Deutschen Turner Bundes (DTB) und des MSV der DDR, die am 26. August und 4. September fortgesetzt werden. Auf der Seite des MSV leitet Bernd Schenke die Gespräche, der DTB wird zunächst von Präsident Walter Wallmann (zu dieser Zeit hessischer Ministerpräsident), später von DTB Vizepräsident Günter Hein  vertreten. Einziges Ziel der Verhandlungen: Die möglichst rasche Übernahme des gerade gegründeten selbstständigen Musik und Spielleuteverbandes der DDR in den Fachbereich Musik und Spielmannwesen des Deutschen Turner Bundes (DTB). Am 8. September hatte MSW Präsident Peter Ahlborn in Hannover zum ersten gemeinsamen Deutschen Turntag mit seiner Bereitschaftserklärung für den MSW unter Anwendung der sog. Beitrittsformel den Weg zur Übernahme geebnet. Anfang Oktober tagte das Präsidium des MSW letztmalig in Berlin zur Vorbereitung der Verbandsauflösung, die am 10. November 1990 in Vatterode (Sachsen Anhalt) in Anwesenheit der Leitung des Bundesfachausschusses Musik und Spielmannswesen des DTB, an der Spitze Wilhelm Watermann und Bernhard Lott, vollzogen wurde. Seitdem haben die Spielleute der ehem. DDR eine neue Heimstatt im Fachgebiet Musik und Spielmannswesen unter dem Dach des Deutschen Turner Bundes (DTB).


== Mitglieder der Zentralen Spielleutekommission im DTSB ==
== Mitglieder der Zentralen Spielleutekommission im DTSB ==
// Unvollständig, wird stückweise zusammengetragen; einzelne Jahreszahlen geben an, dass der Posten in dem Jahr bestätigt ist und nicht dass die Person diesen Posten nur ein Jahr bekleidete
// Unvollständig, wird stückweise zusammengetragen; einzelne Jahreszahlen geben an, dass der Posten in dem Jahr bestätigt ist und nicht dass die Person diesen Posten nur ein Jahr bekleidete


* Vorsitzender: [[Friedel Neumann]] (nur 1967), [[Bernd Schenke]] (nur 1968), [[Gerhard Rissel]] (1969-1973), [[Hans Brückner]] (1973-?), [[Gerd Schreiber]] (1988-?)
* Vorsitzender: [[Friedel Neumann]] (nur 1967), [[Bernd Schenke]] (nur 1968), [[Gerhard Rissel]] (Ende 1968-1973), [[Hans Brückner]] (1973-?), [[Gerd Schreiber]] (1988-?)
* stellvertretender Vorsitzender: [[Hans Brückner]] (1967-1973) und [[Bernd Schenke]] (nur 1968) bzw. [[Walter Ludwig]] (1969-?); [[Uwe Klein]], [[Helmut Mey]] und [[Bernd Schenke]] (1988-?)
* stellvertretender Vorsitzender: [[Hans Brückner]] (1967-1973) und [[Bernd Schenke]] (nur 1968) bzw. [[Walter Ludwig]] (1969-?); [[Uwe Klein]], [[Helmut Mey]] und [[Bernd Schenke]] (1988-?)
* Haupttechniker: [[Günter Bodenstein]] (1969- 31.08.1971), [[Gerhard Müller]] (ab 15.09.1971<ref>Der Tambour, September 1971</ref>-1974?)
* Haupttechniker: [[Günter Bodenstein]] (1969- 31.08.1971), [[Gerhard Müller]] (ab 15.09.1971<ref>Der Tambour, September 1971</ref>-31.10.1973)
* Finanzen: [[Ellen Regler]] (1971)
* Finanzen: [[Ellen Regler]] (1971)
* Protokoll und Statistik: [[Petra Streichhahn]] (1971)
* Protokoll und Statistik: [[Petra Streichhahn]] (1971)
Zeile 37: Zeile 36:


=== Fachkommission Schalmeienkapellen ===
=== Fachkommission Schalmeienkapellen ===
 
1967 wurde die Fachkommission Schalmeienkapellen als gleichberechtigte Kommission in der Spielleutebewegung des DTSB gebildet.
* Vorsitzender: G. Schlaefke (1973-?)
* Vorsitzender: G. Schlaefke (1973-?)
* Stellv. K und B: G. Pihan (1973-?)
* Stellv. K und B: G. Pihan (1973-?)
Zeile 61: Zeile 60:


* Mitglied: [[Kurt Kellner]] (1971)
* Mitglied: [[Kurt Kellner]] (1971)
[[Datei:Wimpel DTSB BFA-Rostock.jpg|mini|Wimpel des Bezirksfachausschusses Rostock]]


=== Bezirksvorsitzende ===
=== Bezirksvorsitzende ===
Zeile 79: Zeile 79:
* Schwerin: Lothar Noltin (1971)
* Schwerin: Lothar Noltin (1971)


== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Begriff]]
[[Kategorie:Begriff]]

Aktuelle Version vom 11. Juli 2024, 19:29 Uhr

Wimpel der Spielleute im DTSB

Die Zentrale Spielleutekommission (ZSK) des DTSB der DDR wurde 1967 gebildet.

Geschichte

In Leipzig und Chemnitz (ehem. Karl Marx Stadt) bemühen sich 1953 ehemalige Spielleute des Arbeiter Turner Bundes (ATB) um die Wiederbelebung der Sportspielleutebewegung nach dem Zweiten Weltkrieg. Zunächst sind es nur sechs Klangkörper des Genres Spielmannszüge, die sich zu einem ersten Treffen in Taucha bei Leipzig treffen. Der Deutsche Turnverband der DDR (DTV) nimmt die Sportmusiker wenig später in seinen Verantwortungsbereich auf. Die Zentrale Spielleutekommission und Bezirkskommissionen für Musik und Spielmannswesen (in den 15 Bezirken der DDR) werden wenig später gebildet.

Am 7. Juni 1967 kommt es zur Herauslösung der Spielleute aus dem DTV. Der Vizepräsidentenbereich Kultur des DTSB Bundesvorstandes wird zur neuen Heimstatt der Spielleute. Die Zentrale Spielleutekommission (ZSK) wird umstrukturiert. DTSB Vizepräsident Alfred Heil beruft die neuen Mitglieder: Vorsitzender wird Friedel Neumann aus Stendal, seine Stellvertreter Hans Brückner (Berlin) und Bernd Schenke (Leipzig).

Seit 1970 bemühten sich verantwortliche Funktionäre der DTSB Spielleutebewegung um eine Gründung eines eigenen Sportverbandes. Im April 1974 war man dem Ziel ganz nahe. Der Termin für den ersten Verbandstag zur Gründung des „Musik- und Spielleuteverband des DTSB der DDR“ (MSV) stand fest, die Delegierten waren eingeladen. Da kam fünf Tage vor dem Ereignis der „Protest“ des damaligen Ersten Sekretärs des FDJ Zentralrates, Egon Krenz. Er hatte gegenüber dem SED Politbüro diese Verbandsgründung abgelehnt, weil „die Musikjugend der DDR nicht getrennt werden kann“. Die Wahrheit aber wahr: Seit 1970 bestand beim FDJ Zentralrat das sog. Zentrale Musikkorps der FDJ und der Pionierorganisation. Es rekrutierte sich vornehmlich aus Zügen des Sports. Mit der künftigen Selbstständigkeit der DTSB Spielleute befürchtete Krenz einen Abbruch der hervorgehobenen Stellung der FDJ Musiker.

Im November 1989 bestätigte der DTSB Bundesvorstand bestätigt im November mit großer Mehrheit einen Antrag zur Gründung eines eigenen Verbandes - auch im Zuge des Falls der Berliner Mauer, dem Musik- und Spielleuteverbandes des DTSB der DDR. Dieser tritt für eine kurze Zeit die Nachfolge der ZSK an, bis im Zuge der Deutsche Wiedervereinigung die Spielleute zwangsläufig vom Deutschen Turnerbund übernommen wurden.

Mitglieder der Zentralen Spielleutekommission im DTSB

// Unvollständig, wird stückweise zusammengetragen; einzelne Jahreszahlen geben an, dass der Posten in dem Jahr bestätigt ist und nicht dass die Person diesen Posten nur ein Jahr bekleidete

Fachkommission Spielmannszüge

Fachkomission Fanfarenzüge

Fachkommission Schalmeienkapellen

1967 wurde die Fachkommission Schalmeienkapellen als gleichberechtigte Kommission in der Spielleutebewegung des DTSB gebildet.

  • Vorsitzender: G. Schlaefke (1973-?)
  • Stellv. K und B: G. Pihan (1973-?)
  • Stellv. Organisation: W. Gehrke (1973-?)
  • Verantw. Übungsleiter: H. Klein (1973-?)
  • Leiter AG Nachwuchs: P. Santen (1973-?)
  • Leiter AG Kampfrichter: B. Raab (1973-?)
  • Leiter AG Wettkämpfe: H. Müller (1973-?)
  • Finanzen: R. Schlaefke (1973-?)
  • Mitglied: Ellen Regler (1971), K. Nonnenmacher (1973-?)

Fachkommission Blasmusik

Die AG Blasorchester (sowie die darin organisierten Fanfarenorchester) in der FK Fanfarenzüge wurde mit Wirkung vom 1. April 1973 eine eigene FK.[2]

Kommission Technik

musikalisch-technische Entwicklung der Spielleutebewegung

  • Vorsitzender: Günter Bodenstein (1971), Gerhard Müller (1973-?)
  • Mitglieder: A. Adler (Blasorchester; 1973-?), G. Nöthlich (Fanfaren; 1973-?), G. Knoll (Fanfarenorchester; 1973-?), H. Klein (Schalmeien; 1973-?), R. Lorenz (SZ Pioniere; 1973-?), H.-J. Banasiak (SZ Erwachsene; 1973-?), A. Donath (SZ Erwachsene, 1973-?), G. Hebach (SZ Mädchen; 1973-?)

Rechts- und Auszeichnungskommission

Wimpel des Bezirksfachausschusses Rostock

Bezirksvorsitzende

  • Berlin: Kurt Sellheim (1971)
  • Cottbus: Helmut Winkler (1971)
  • Dresden: Manfred Schneider (1971)
  • Erfurt: Egon Herrmann (1971)
  • Frankfurt (Oder): Alfred Dreuse (1971)
  • Gera: Horst Plötner (1971)
  • Halle: Rainer Kammlott (1971)
  • Karl-Marx-Stadt: Werner Möckel (1971)
  • Leipzig: Gerhardt Steinert (1971)
  • Magdeburg: Otto Muhs (1971)
  • Potsdam: Joachim Piesker (1971)
  • Rostock: Hans Fick (1971)
  • Suhl: Walter Gögel (1971)
  • Schwerin: Lothar Noltin (1971)

Einzelnachweise

  1. Der Tambour, September 1971
  2. Der Tambour, Februar 1973