Der Tambour/Ausgabe 1973 06

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5. Jahrgang, Juni-Ausgabe 1973

Scan der Original-Ausgabe als PDF

Seite 1

»Pionierpokal« nach Mühlhausen

In einem auf technisch überraschend hochstehendem Niveau wurde in diesem Jahr der „Pionierpokal“ ausgetragen.

Nicht unerwartert konnte sich das Kollektiv der BSG MEDIZIN MÜHLHAUSEN mit 56,30 Punkten die begehrte Trophäe für ein Jahr sichern.

Die weitere Plazierung:

2. BSG Baukema Aschersleben 49.80 Pkt.
3. BSG Traktor Zabeltitz 49.10 Pkt.
4. SG Perleberg/Pritzwalk 48.50 Pkt.
5. BSG Traktor Hasselfelde 48.10 Pkt.
6. TSG Lübbenau 47.50 Pkt.
7. BSG Fortschritt Bischofswerda 47.30 Pkt.
8. SG Oberlichtenau 47.00 Pkt.
9. SSG Großdrebnitz 39.00 Pkt.
10. BSG Turbine Lauta 37.10 Pkt.

Letzte Informationen am Trainingsort

IM KREUZVERHÖHR standen wenige Tage vor Beginn des Trainingslagers in Dessau die Sportfreunde BERND SCHENKKE (links), Leiter des „Übungsverbandes Müusikschau“ und GERHARD MÜLLER (rechts), Stellvertretender Leiter des Gestalterkollektivs. Ihre Antworten sind auf den Seiten 3 bzw. 7 zu lesen.

Die Leitung des „Übungsverbandes Musikschau“ hatte 38 Tage vor der Eröffnung des Trainingslagers nochmals die Kollektivleiter zu einer gemeinsamen Beratung eingeladen, um sie mit den wichtigsten organisatorisch-technischen Maßnahmen und Aufgabenstellungen vertraut zu machen. In Dessau gab es konkrete Auskünfte über die Anreise, die Einkleidung aller Mitglieder des ÜV, den Tages- und Trainingsplan, Hinweise zum Transport, zur Unterbringung und nicht zuletzt auch zur Verpflegung. Selbstverständlich gehörten Vorschauen zum kulturellen Freizeitprogramm ebenso dazu wie einige Erläuterungen zu notwendigen Verhaltensmaßregeln.

Alles in allem war diese Zusammenkunft ein wertvoller Aufschluß für die leitenden Funktionäre der Kollektive, die nun eine ordentliche Auswertung vornehmen müssen, um ihre Sportfreunde wiederum sachlich zu informieren.

Hans Brückner — Amtierender Vorsitzender

Das Sekretariat der Zentralen Spielleutekommission des DTSB hat auf seiner Beratung am 6. Juni 1973 beschlossen, den bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden der ZSK und Vorsitzenden der Fachkommission Spielmannszüge, Sportfreund HANS BRÜCKNER, mit der Funktion des „Amtierenden Vorsitzenden der ZSK“ zu betrauen. Er übernimmt diese Aufgabe auf Grund des plötzlichen Ablebens des Sportfreundes Gerhard Rissel. Die FK Spielmannszüge wird weiterhin von ihm geleitet.

Letzte Meldung

Festivaltrophäe verbleibt im Bezirk Halle

Die vom Vizepräsidenten des DTSB, Genossen Prof. Dr. E. Buggel, gestiftete und erstmals am 29. April 1973 an die Schalmeienkapelle der BSG Aktivist Luckenau verliehene Festivaltrophäe, wurde anläßlich einer Funktionärskonferenz am 1. Juni 1973 in Dessau erneut vergeben.

Die Leitung des „Übungsverbandes Musikschau“ hatte beschlossen, nach Abschluß der am 31. Mai beendeten Etappe, den BEZIRK HALLE mit dieser Auszeichnung zu bedenken.

Ausschlaggebend für diese Entscheidung war der überdurchschnittliche Vorbereitungsstand der Kollektive dieses Bezirkes, was bei den Bezirksmeisterschaften nachdrücklich bestätigt wurde.

Zum Festivalauftakt in Berlin dabei

Zu einem Höhepunkt in der Festivalvorbereitung gestaltete sich das Wochenende am 12. und 13. Mai in der Hauptstadt der DDR, Berlin. Zum Festivalauftakt waren aus allen Bezirken Jugenddelegationen gekommen, um ihren künftigen Gastgebern einen herzlichen Gruß zu entbieten.

Neben zahlreichen Klangkörpern der FDJ waren auch eine ganze Reihe Kollektive des DTSB mit nach Berlin gekommen, um ihre FDJ-Bezirksdelegationen musikalisch zu unterstützen.

Einige dieser DTSB-Klangkörper werden außerdem in den FDJ-Bezirksmusikkorps zum Festival mitwirken.

Seite 2

Vorbereitungslager mit Hindernissen

Der „Zentrale Pionierspielmannszug der DDR“, wichtiger Bestandteil des „ÜV Musikschau“ der X. Weltfestspiele, führte vom 7. bis 12. Mai in Holzhausen bei Leipzig ein Trainingslager durch, das unmittelbar der Vorbereitung auf das zentrale Lager in Dessau diente.

Ursprünglich sollten sich die Mädchen und Jungen in einem zentralen Pionierlager treffen, so war es jedenfalls der Leitung des Übungsverbandes durch den Zentralrat der FDJ, Abt. Junge Pioniere, und das Organisationskomitee der X. Weltfestspiele zugesichert worden. Daß es nicht so wurde, hat seine Ursachen in einer leider recht nachlässigen Handlungsweise einiger Funktionäre. Denn 7 Tage vor Lagerbeginn mußte sich die Leitung des ÜV entscheiden: entweder das Lager fällt aus oder wir greifen zur Selbsthilfe.

Ursache dafür war, daß man zu diesem Zeitpunkt den Genossen des DTSB ein ausgesprochenes Sommerlager zur Nutzung anbot, welches in keiner Form den geringsten Ansprüchen entsprochen hätte, und hygienisch gesperrt war.

Dem selbstlosen Einsatz des Genossen Rudi Schöffauer und der Unterstützung des Genossen Manfred Krätzig sowie der uneingeschränkten Bereitschaft aller Einrichtungen der Orte Holzhausen und Liebertwolkwitz im Bezirk Leipzig ist es zu danken, daß dieses Lager doch stattfand und zu einem hervorragenden Erfolg wurde.

Was Funktionäre, Ausbilder und Betreuer, aber besonders die Pioniere leisteten, läßt sich mit Worten kaum schildern.

Unter nicht gerade besten Voraussetzungen (organisatorische Pannen waren unter diesen Umständen nicht zu vermeiden) wurde von allen ein hartes Trainings- und Arbeitspensum absolviert.

Ein Teil der Betreuer mußte als Ausbilder und so in einer Doppelfunktion tätig sein, weil mehrere Ausbilder fehlten. Es kann deshalb dem Leiter der AG Nachwuchs, Genossen Günter Bodenstein, der Vorwurf nicht erspart werden, daß seine Handlungsweise unverständlich ist. Wenn er aus dienstlichen Gründen mit seinen Ausbildern dem Trainingsprozeß fernbleiben mußte, so hätte er die Pflicht gehabt, in jedem Fall für andere Ausbilder zu sorgen.

Den Beweis des Fleißes (alle Kollektive beherrschten am Ende des Lagers das Weltfestspielrepertoire) brachte der abschließende Wettkampf um den „Pionierpokal“. Alle Züge spielten ohne „Stolperer“ das Programm durch und erhielten für ihre recht guten Leistungen nicht unverdient beachtliche Punktwerte.

Sicher gibt es noch Ecken und Kanten. Sie abzustellen ist nun Sache der Ausbilder in allen Kollektiven.

Auf alle Fälle aber kann eingeschätzt werden, daß die Jüngsten des Übungsverbandes ihre Aufgaben meistern werden. Den Grundstein dazu legten jene Funktionäre, die in den Heimatorten tätig waren und im Trainingslager durch den „Technikerstab“ des Sportfreundes Rolf Lorenz wertvolle Unterstützung erhielten.

Deshalb an dieser Stelle nochmals allen verantwortlichen Funktionären dieses Trainingslagers Dank und Anerkennung für ihre Leistungen.

Uwe Klein

Traditionsreiches Kollektiv wurde »50«

Der Spielmannszug der TSG TRAKTOR TAUCHA feierte am 28. April sein 50. Gründungsjubiläum. Vertreter der Partei, des Staatsapparates und gesellschaftlicher Einrichtungen überbrachten dem Kollektiv die herzlichsten Glückwünsche und dankten den Sportfreunden für ihre Tätigkeit innerhalb der sozialistischen Sportbewegung.

Besonderen Anteil hatte dieser Spielmannszug beim Wiederaufbau der Spielleutebewegung nach 1945. Spielleute wie Gerhardt Rissel und Karl Seidel, die nicht nur im Bezirk Leipzig sind, hatten eine Reihe weiterer Mitstreiter, denen an diesem Jubiläumstag ein herzlicher Dank für ihre Einsatzbereitschaft gilt.

Unser Bild zeigt das Kollektiv bei den „DDR-Meisterschaften“ 1970 in Apolda, wo der 6. Platz erreicht wurde.

»Fest der Blasmusik« in Hirschfeld

Ein Treffen von Klangkörpern verschiedener Genres fand am 2. und 3. Juni in Hirschfeld (Bezirk Cottbus) statt.

Die Sektion Spielleute der BSG Traktor feierte den 25. Geburtstag und hatte sich dazu Blasorchester und Spielmannszüge eingeladen, die das reichhaltige Programm mitgestalteten.

Die Spielleute aus Hirschfeld, die auf beachtliche Erfolge in ihrer Entwicklung verweisen können, haben über die Bezirksgrenzen hinaus einen guten Namen. Die Erwachsenen gehören zur Leistungsklasse I und das Pionierkollektiv ist auf dem besten Weg, es dem Jahrgang 1971 nachzumachen, der Mitglied der Sonderklasse war und zum „Zentralen Pionierspielmannszug“ gehörte.

Nachruf

In tiefer Trauer nahm die Spielleutebewegung des Deutschen Turn- und Sportbundes der DDR am 25. Mai Abschied vom Vorsitzenden der Zentralen Spielleutekommission beim Präsidium des DTSB-Bundesvorstandes, Sportfreund

GERHARD RISSEL

Über 50 Jahre war er der Spielleutebewegung ein treuer und zuverlässiger Sportfreund, der stets mit Rat und Tat zur Seite stand.

Als Verantwortlicher für das Kampfrichterwesen, als Übungsleiter in verschiedenen Kollektiven und zentralen Trainingslagern und nicht zuletzt in seiner Funktion als Vorsitzender der ZSK, die er seit 1968 bekleidete, war er eine wertvolle Stütze.

Mit seinem Tod verliert die Spielleutebewegung des DTSB einen erfahrenen und vorbildlichen Funktionär.

Wir, die Spielleute des DTSB, werden unserem Sportfreund Gerhard Rissel ein ehrendes Andenken bewahren.

Seite 3

»Übungsverband Musikschau« berichtet

Einstudierungsprozeß in bewährte Hände gegeben

Leitung des ÜV traf Maßnahmen für den Trainingsablauf

Das Gestalterkollektiv des Übungsverbandes unter Leitung des Sportfreundes Bernd Schenke hat der Leitung des Übungsverbandes einen Vorschlag unterbreitet, der die Leitung des Einstudierungsprozesses zum Inhalt hatte.

Nach eingehender Diskussion wurde die Konzeption bestätigt, woraus sich folgende Festlegungen ergeben.

1. Sportfreund Bernd Schenke, Leiter des Gestalterkollektivs, übergibt diese Funktion mit Wirkung vom 5. Juli 1973 an den Sportfreund Gerhardt Müller, der bisher als Stellvertreter tätig war.

2. Sportfreund Achim Donath vom Spielmannszug der BSG Motor Lauchhammer Ost wird mit der Leitung des Einstudierungsprozesses im Trainingslager Dessau beauftragt.

3. Sportfreund Albert Adler vom Blasorchester der BSG Fortschritt Adorf wird mit der musikalischen Leitung im Trainingslager Dessau beauftragt und ist gleichzeitig als Dirigent für die gesamte Musikschau tätig.

4. Die Sportfreundinnen Helga Neuwirth und Jutta Weingart sowie die Sportffeunde Rolf Fräderich, Horst Kubitza und Walter Knuth wurden in die engere Wahl als Stabführer einbezogen. Ihr endgültiger Einsatz entscheidet sich mit Abschluß des Trainingslagers in Dessau.

5. Als verantwortliche Übungsleiter für die einzelnen Teilverbände wurden bestätigt:

SZ/Erw.: Hans-Joachim Banasiak

SZ/Pio.: Rolf Lorenz
Dr. Kurt Becker

SZ/Mäd.: Gerhard Hebach

NFZ: Rainer Gesierich
Günter Nöthlich

SK: Gerhard Klein

FO: Herbert Knoll

BO: Gerhard Oehmichen

Wir glauben, gut gerüstet zu sein

Interview mit dem Leiter des ÜV, Sportfreund Bernd Schenke

FRAGE: „Sportfreund Schenke, wie schätzen Sie als Leiter des „Übungsverbandes Musikschau“ sowie als Leiter des Gestalterkollektivs die Vorbereitungen für das Trainingslager in Dessau insgesamt ein?“

ANTWORT: „Zunächst muß man an dieser Stelle erst einmal allen Sportfreunden in den Kollektiven, den Übungsleitern sowie Funktionären und den verantwortlichen Sportfreunden in den verschiedensten Leitungen des ÜV recht herzlich für ihre aufopferungsvolle und zielstrebige Tätigkeit in den zurückliegenden Wochen und Monaten danken.

Ohne ihrem Fleiß, ihrer Einsatzbereitschaft und Disziplin wäre es wohl kaum möglich gewesen, einen Vorbereitungsstand zu erreichen, der in allen Bereichen, damit meine ich die politisch-ideologische Seite ebenso wie die musikalisch-technische und organisatorische, mit gut einzuschätzen ist.”

FRAGE: „Diese Einschätzung konnten Sie ja schon am 1. Juni zur Beratung mit allen Funktionären in Dessau geben und das wurde von den Sportfreunden mit Freude registriert. Wie aber stehen die Vorbereitungen in der Stadt Dessau und was wird die Aktiven dort erwarten?“

ANTWORT: „Nun, alles im einzelnen an dieser Stelle aufzuzählen, würde entschieden zu weit führen. Dazu habe ich am 1. Juni ausführlich gesprochen. Doch ich will einige wesentliche Faktoren gern wiederholen. Wir haben in Dessau alles getan, um für die Sportfreunde den Bedingungen entsprechend, bestmögliche Voraussetzungen auf allen Gebieten zu schaffen. Wir sind dabei von den Erfahrungen zurückliegender Großveranstaltungen ausgegangen.

Trotzdem, und das soll nicht verschwiegen werden, bietet eine Großstadt, wie sie Dessau ist, nicht in jedem Fall ideale Bedingungen. Das trifft für die größeren Entfernungen zu (Busverbindungen werden sie weitestgehend reduzieren) und wirkt sich auch auf die direkte Bindung innerhalb des gesamten Übungsverbandes nicht fördernd aus. Hier, so hoffen wir, helfen uns die zahlreichen Kulturveranstaltungen, die wir nur für die Sportfreunde unseres Verbandes vorbereitet haben, das Kollektiv auch außerhalb der täglichen Trainingszeit zu festigen.“

FRAGE: „Was gibt es heute noch aus Ihrer Sicht den Kollektiven zu sagen?“

ANTWORT: „Ja, das ist nicht so einfach. Es sind noch viele Dinge, die man gern mit auf den Weg geben möchte, aber ich glaube, in den Kollektiven gibt es ausreichendes Verständnis und selbständige Initiativen. Ich selbst würde mir wünschen, daß überall für eine gute Stimmung gesorgt und in den verbleibenden Tagen, man möchte beinahe Stunden sagen, die Übungstätigkeit nicht eingeschränkt wird.

Abschließend darf ich allen Sportfreundinnen und Sportfreunden eine gute Reise wünschen und ihnen im Namen der Leitung des Übungsverbandes ein gesundes Wiedersehen in Dessau zurufen!“

ANM.: „Wir danken Ihnen für dieses Interview und wünschen Ihnen sowie Ihren leitenden Funktionären viel Erfolg.“

Das Interview führte H. STÖTZNER aus Leipzig.

Pionierspielmannszüge im ersten Examen

In der zweiten Maiwoche fand im Bezirk Leipzig ein Trainingslager des „Zentralen Pionierspielmannszuges des DTSB“ statt, das der unmittelbaren Vorbereitung auf die X. Weltfestspiele diente.

Mit Ausnahme des Kollektivs der BSG Motor Zeitz (unverständlich) nahmen alle Züge die Gelegenheit war, ihre technischen Fertigkeiten zu verbessern und erste Kontakte zu den Mädchen und Jungen aufzunehmen, mit denen sie im Juli und August für 4 Wochen im Teilverband Pioniere des „Übungsverbandes Musikschau“ zusammenwirken werden.

Höhepunkt des Trainingslagers war der Wettkampf um den „Pionierpokal“, der in diesem Jahr ausnahmsweise diesen Kollektiven vorbehalten ist.

Der sechstägige Aufenthalt in Holzhausen und Liebertwolkwitz hat allen verantwortlichen Übungsleitern einen wertvollen Überblick gestattet.

Seiten 4 & 5

In neun Orten um Punkte und Plätze für diese Saison

■ Die nächsten 12 Monate konsequent nutzen

■ Bezirksmeisterschaften mit recht starkem Gefälle

Die diesjährigen Bezirksmeisterschaften standen ganz im Zeichen der Vorbereitungen auf die X. Weltfestspiele. Das zeigte sich in der gesamten Ausgestaltung der Wettkampfstätten, wurde durch die Resonanz bei der Bevölkerung unterstrichen, fand weitere Bestätigung durch die Teilnahme von Singegruppen der FDJ im Rahmenprogramm und natürlich in erster Linie, wenn auch zuletzt gegenannt, im Repertoire, das als Pflicht vorzutragen war.

Wie es nun in den einzelnen Orten, die sich als Gastgeber um gute Voraussetzungen bemühten, aussah, soll auf dieser Seite in Kurzform dargeboten werden.

■ COTTBUS — DRESDSEN

Ruhland für 48 Stunden klingende Stadt

Den guten Traditionen folgend, wurden die Bezirksmeisterschaften dieser beiden östlichen Bezirke unserer Republik erneut zu einem wahren Volksfest. Jeder Einwohner der gastgebenden Stadt Ruhland schien mit Hand angelegt zu haben — so vielseitig war die Ausschmückung. Einmal mehr das Musterbeispiel für derartige Veranstaltungen unserer Spielleute.

In Anwesenheit des Schirmherrn der Meisterschaften, des Vorsitzenden des Rates des Kreises, Genossen Müller, sowie weiterer führender Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, gestaltete sich bereits die Eröffnungsveranstaltung zu einem ersten Höhepunkt.

700 Spielleute waren auf dem Rasen aufmarschiert und erlebten mit den zahlreichen Zuschauern neben dem gewohnten Zeremoniell ein Tagesfeuerwerk.

Im folgenden offiziellen Wettkampf gab es dann viel Beifall für die Kollektive (unsere Bilder zeigen links die BSG Chemie Döbern und rechts die SG Traktor Lommatzsch). Besonders herzlich wurden die Spielleute begrüßt, die sich mit dem Repertoire der Weltfestspiele vorstellten und einen ansprechenden Nachweis ihres Trainingsfleißes ablegten.

Zu einem erneuten Höhepunkt, dem danach weitere folgten, wurde das Auftreten der beiden Fanfarenzüge des DTSB, BSG Einheit Pädagogik Leipzig und SG Dynamo Potsdam, die mit ihren arteigenen Musikschauen echte Begeisterungsstürme bei den Zuschauern entfachten.

Nach einer umfangreichen Siegerehrung und der Übergabe wertvoller Erinnerungsgeschenke an alle Kollektive klang der erste Wettkampftag mit Sportlerbällen auf mehreren Sälen aus.

Am folgenden Tag probten die Kollektive des ÜV Musikschau morgens gemeinsam ihr Repertoire, bevor der Wettkampf der Pionierspielmannszüge und Fanfarenzüge stattfand.

Als sich am Sonntagnachmittag die Kollektive von ihren rührigen Gastgebern verabschiedeten, konnte überall als Fazit festgestellt werden, daß die Bezirksmeisterschaften 1973 ein würdiger Beitrag in Vorbereitung der X. Weltfestspiele waren.

■ BERLIN — FRANKFURT/O.

Verpaßte Chance am Neptunbrunnen

Der Spielleutebewegung des Bezirkes Berlin eine Aufwertung zu verschaffen, diese einmalig günstige Gelegenheit wurde am 13. Mai zwischen Neptunbrunnen und Rotem Rathaus vergeben.

Tausende Jugendlicher aus allen Teilen der Republik weilten zum Festivalauftakt in der Hauptstadt und nicht wenige von ihnen wurden ebenso wie zahlreiche Berliner, Zeuge der Bezirksmeisterschaften von Berlin und Frankfurt/Oder.

Daß das Leistungsniveau beider Bezirke zum Republikdurchschnitt etwas schwächer ist, ist kein Geheimnis, doch ein Geheimnis scheint zu bleiben, weshalb die gesamte Organisation so unbefriedigend war.

Da fehlte z. B, eine Lautsprecheranlage, waren sich Zuschauer und Kollektive nicht immer einig, wie groß der Wettkampfplatz war (es fehlte jegliche Markierung) und selbst dem Kampfgericht mutete man zu, von 9.00 bis 17.00 Uhr auf „Trapp“ zu sein.

Wann endlich werden aus den Wettkämpfen dieser beiden Bezirke wirksame Schlußfolgerungen gezogen?

■ SUHL

Verheißungsvoller Start im Süden der Republik

Am Vorabend dieser Wettkämpfe saßen die Verantwortlichen der einzelnen Kollektive mit Vertretern der Bezirksspielleutekommission und der ZSK zusammen, um über die weitere Arbeit im Bezirk zu beraten. Ein Patenschaftsvertrag zwischen den Bezirksspielleutekommissionen Erfurt und Suhl soll zur Aufwärtsentwicklung beitragen. Interessiert sind die Südthüringer und bereit, alles daran zu setzen, um aus dem Tief zu gelangen.

Erfreut konnte deshalb am folgenden Tag festgestellt werden, daß die Organisation der Bezirksmeisterschaften 1973 alle Erwartungen übertraf und in Meiningen auch ein beachtliches technisches Niveau geboten wurde. Hier gilt vor allem dem Kollektiv aus Geraberg Anerkennung.

■ KARL-MARX-STADT — LEIPZIG

„Glück auf« auch für den Industriebezirk

Als die Siegerehrung beendet war, dankte der 2. Sekretär der SED-Kreisleitung Zwickau allen Aktiven und Funktionären für ihr vorbildliches Auftreten und wünschte ihnen ein herzliches „Glück auf“.

Daß dieser Gruß im wahrsten Sinne des Wortes die künftige Tätigkeit der Bezirksspielleutekommission Karl-Marx-Stadt weiter beflügeln möchte, bleibt nach dem erfolgreichen Verlauf dieser Meisterschaften 1973 zu hoffen.

In umsichtiger Weise, alle organisatorischen Prinzipien beachtend, wurde dieser zweitägige Wettkampf zu einem deutlichen Nachweis der zurückliegenden Arbeit in beiden Bezirken.

Wenn auch das Leistungsniveau der Klangkörper recht unterschiedlich war, so beeindruckte doch ihre Disziplin und Einsatzbereitschaft.

Die Kollektive des ÜV Musikschau beherrschten das geforderte Festival-Repertoire und die anderen Züge, vor allem die Schameienkapellen, zeigten beachtliche Fortschritte ihrer Entwicklung.

■ NORDBEZIRKE

Diesmal leider einen Schritt zurück

Traditionell ist bereits die Meisterschaft der Bezirke Rostock/Schwerin und Neubrandenburg geworden. Im Wechsel übernimmt man die Ausrichtung und versucht auf den guten Ergebnissen der Vorjahre aufzubauen. Leider gelang das in diesem Jahr in Friedland nicht. Dem beachtlichen Erfolg von 1972 in Wittenberge konnte nichts gleichwertiges entgegengebracht werden und so fuhren die meisten Kollektive recht unzufrieden nach Hause.

Die Ursachen für diesen Schritt zurück, der auch auf die technischen Leistungen etwas abfärbte, wurden in der Auswertung der Veranstaltung dargelegt. Nun muß die Zeit bis zum Mai 1974 genutzt werden, um die richtigen Schlußfolgerungen zu ziehen.

■ ERFURT

Die Überraschung von Nordhausen

Fast in den Harz hatte es die Spielleute des Bezirkes Erfurt gezogen, um die Meisterschaften 1973 auszutragen. Nordhausen, bekannt durch den „Klaren“ und seinen Fanfarenzug der BSG Lok, war erstmals Gastgeber für die zahlreichen Kollektive, die um hohe Wertungen rangen.

Und hier kam es auch zu einer angenehmen, von einigen allerdings erwarteten Überraschung. Der Pionierspielmannszug der BSG Medizin Mühlhausen, der bereits zum „Pionierpokalwettkampf“ positiv auffiel, erspielte sich 53.60 Punkte und überflügelte damit die Sonderklassenkollektive der Erwachsenen aus Mühlhausen und Luisenthal. Ein wahrhaftig gelungener Streich, der für die kommenden Jahre einiges erwarten läßt.

Ansonsten verliefen die Wettkämpfe programmgemäß und der stellvertretende DTSB-Bezirksvorsitzende, Genosse Wuckel, konnte erfreut zur Kenntnis nehmen, daß sich die Spielleutebewegung seines Bezirkes weiterhin kontinuierlich vorwärts entwickelt.

■ HALLE

Gutes Niveau an historischer Stätte

Im Schloßhof von Bernburg wurden die Bezirksmeisterschaften des Chemiebezirkes ausgetragen und das mit einem beachtlichen Leistungsniveau. Begonnen bei der Organisation bis zur abschließenden Siegerehrung, die Arbeit des Kampfgerichtes und die Vorstellung der einzelnen Kollektive eingeschlossen, kann man von einer äußerst gelungenen Veranstaltung sprechen.

Jeder Anwesende, vom Aktiven bis zum Funktionär war bemüht, sein Bestes zu geben, um diesen Wettkampf zu einem würdigen Höhepunkt in der Festivalvorbereitung zu gestalten.

Besonders hervorzuheben sind aber nochmals die guten technischen Leistungen der Klangkörper, die in den „Übungsverband Musikschau“ berufen wurden, und an historischer Stätte einen lückenlosen Nachweis ihres Trainingsfleißes in den zurückliegenden Monaten gaben.

■ MAGDEBURG

Die Heilung an der Wurzel beginnen

Schwierigkeiten bei der Vorbereitung und Durchführung von Bezirksmeisterschaften sind aus der Vergangenheit hinreichend bekannt. Doch, daß eine geplante und vorbereitete Veranstaltung ausfällt, das gab es bisher noch nicht. Nun ist es aber auch bei uns zur Tatsache geworden, mit dem Wegfall der Bezirksmeisterschaften im Bezirk Magdeburg.

Der Bördebezirk, von Jahr zu Jahr wurde die Anzahl der aktiven Kollektive weniger, wollte sich in Genthin treffen. Sieben Kollektive hatten lediglich ihre Meldung abgegeben.

Als nun ein zentrales Trainingslager für die Pioniere notwendig wurde, der Termin seit Februar 1973 bekannt war, blieben ganze fünf Züge übrig. Die Absage für die Meisterschaften 1973 war notwendig.

Eine vorgeschlagene Ausweichmöglichkeit fand keine Zustimmung durch die Kollektive. Jetzt fehlt einigen von ihnen die erforderliche Punktzahl, um möglicherweise aufzusteigen. Schade für sie, aber nicht zu ändern — im Moment, denn die Konsequenz zu ziehen, gilt es im Rahmen einer sachlichen Auswertung.

Fortsetzung auf Seite 7

Seite 6

Bezirksmeisterschaften 1973 im Ergebnisspiegel

Wie in jedem Jahr nach Abschluß der Bezirksmeisterschaften, veröffentlichen wir auch 1973 die offiziellen Ergebnisse aller Bezirksmeisterschaften.

In diesem Jahr ist die Ermittlung der „Bezirksmeister“ und die Festlegung für den möglichen Auf- bzw. Abstieg etwas komplizierter als in den anderen Jahren, dennoch hoffen wir, einen ausreichenden Überblick geben zu können.

BEZIRK ROSTOCK
Spielmannszüge (Erwachsene)
1. BSG Motor Barth

(Bezirksmeister)

46.50 Pkt.
2. BSG Traktor Lübow 37.05 Pkt.
BSG Motor Stralsund disqual.
Außer Konkurrenz
BSG Einheit Tessin 43.10 Pkt.
TSG Wismar 42.05 Pkt.
Spielmannszüge (Pioniere)
1. BSG Motor Wolgast

(Bezirksmeister)

42.30 Pkt.
2. BSG Motor Stralsund 37.85 Pkt.
3. BSG Motor Barth 37.20 Pkt.
Fr.-Reuter-Schule Wismar disqual.
BEZIRK SCHWERIN
Spielmannszüge (Erwachsene)
1. BSG CM Veritas Wittenberge

(Bezirksmeister)

49.20 Pkt.
2. BSG Motor Boizenburg 42.25 Pkt.
3. BSG Dynamo Bützow Nord 39.30 Pkt.
Außer Konkurrenz
SG Pritzwalk/Perleberg 48.05 Pkt.
Spielmannszüge (Pioniere)
1. BSG Motor Boizenburg

(Bezirksmeister)

39.20 Pkt.
2. SG Dynamo Bützow Nord 35.50 Pkt.
Außer Konkurrenz
SG Perleberg/Pritzwalk II disqual.
BEZIRK NEUBRANDENBURG
Spielmannszüge (Erwachsene)
Außer Konkurrenz
BSG Traktor Friedland 44.80 Pkt.
Spielmannszüge (Pioniere)
1. BSG Traktor Friedland 42.95 Pkt.
BEZIRK GERA
Spielmannszüge (Erwachsene)
1. BSG Traktor Großenstein

(Bezirksmeister)

47.85 Pkt.
2. BSG Wismut Gera 45.00 Pkt.
Außer Konkurrenz
BSG Empor Klengel-Serba 49.60 Pkt.
Spielmannszüge (Pioniere)
1. BSG Empor Klengel-Serba

(Bezirksmeister)

49.15 Pkt.
Schalmeienkapellen (Erwachsene)
1. SG Neugersdorf

(Bezirksmeister)

52.85 Pkt.
2. BSG Traktor Rüdersdorf 52.85 Pkt.
Außer Konkurrenz
BSG Stahl Maxhütte 54.75 Pkt.
Schalmeienkapellen (Pioniere)
1. SG Kleinreinsdorf

(Bezirksmeister)

48.75 Pkt.
Fanfarenzüge
1. BSG Einheit Elsterberg

(Bezirksmeister)

53.40 Pkt.
2. SZ Hummelshain 52.25 Pkt.
3. BSG Fortschritt Teichwolframsdorf 51.65 Pkt.
4. BSG Fortschritt Greiz 51.10 Pkt.
BEZIRK HALLE
Spielmannszüge (Erwachsene)
1. BSG Baukema Aschersleben

(Bezirksmeister)

45.10 Pkt.
2. BSG MK Benndorf I 43.15 Pkt.
3. BSG Chemie Bernburg II 38.35 Pkt.
BSG Empor Quedlinburg disqual.
Außer Konkurrenz
1. SG Dynamo Halle 51.60 Pkt.
2. BSG Chemie Rodleben 48.90 Pkt.
3. BSG MK Ziegelrode 48.25 Pkt.
4. BSG Stahl Hettstedt 44.70 Pkt.
5. BSG Chemie Bernburg I 43.50 Pkt.
Spielmannszüge (Pioniere)
1. SG Dynamo Halle

(Bezirksmeister)

48.00 Pkt.
2. BSG Stahl Hettstedt 46.65 Pkt.
3. BSG Chemie Rodleben 41.15 Pkt.
4. BSG Chemie Bernburg 40.55 Pkt.
Außer Konkurrenz
SSG POS MK Benndorf 42.60 Pkt.
Schalmeienkapellen (Erwachsene)
BSG Aktivist Luckenau 54.20 Pkt.
BEZIRK BERLIN
Spielmannszüge (Erwachsene)
1. SG „E. Thälmann“ Berlin

(Bezirksmeister)

50.70 Pkt.
Spielmannszüge (Pioniere)
1. SG „E. Th.“, E.-Schulz-OS

(Bezirksmeister)

48.40 Pkt.
2. SG „E. Th.“, 32. OS BP I 46.95 Pkt.
3. SG „E. Th.“, 19. OS BP 42.35 Pkt.
4. SG „E. Th.“, J.-R.-Becher-OS 41.45 Pkt.
5. SG „E. Th.“, H.-Eisler-OS 40.80 Pkt.
Außer Konkurrenz
1. SG „E. Th.“, 14. OS PB 37.45 Pkt.
2. SG „E. Th.“, 32. OS BP II 34.95 Pkt.
3. BSG Narva Berlin 34.60 Pkt.
Fanfarenzüge
1. SG „E. Th.“ Berlin — PB

(Bezirksmeister)

49.75 Pkt.
Außer Konkurrenz
1. SG „E. Th.“ Berlin — FH 52.45 Pkt.
2. SG Dynamo NW Berlin 50.65 Pkt.
3. ASG Vorwärts Straußberg 41.80 Pkt.
Schalmeienkapellen
1. BSG Einheit Berliner Bär

(Bezirksmeister)

37,65 Pkt.
BEZIRK FRANKFURT/Oder
Spielmannszüge (Erwachsene)
1. SG Hohenwutzen

(Bezirksmeister)

41.65 Pkt.
2. BSG Tiefbau Frankfurt/O. 40.40 Pkt.
3. SSG Gartz 36.25 Pkt.
Spielmannszüge (Pioniere)
1. BSG Tiefbau Frankfurt/O.

(Bezirksmeister)

33.85 Pkt.
2. SG Neureetz 26.00 Pkt.
3. BSG Stahl Eisenhüttenstadt 24.00 Pkt.
BEZIRK LEIPZIG
Spielmannszüge (Erwachsene)
1. BSG Einheit Mutzschen

(Bezirksmeister)

46.75 Pkt.
2. BSG Motor Altenburg 45.50 Pkt.
3. BSG Fortschritt Groitzsch 43.05 Pkt.
4. BSG Einheit Oschatz 42.70 Pkt.
5. BSG Traktor Lumpzig 42.30 Pkt.
6. BSG Aktivist Regis 40.30 Pkt.
7. BSG Traktor Großsteinberg 38.00 Pkt.
Außer Konkurrenz
1. BSG Einheit Wurzen 44.40 Pkt.
2. TSG Traktor Taucha 44.10. Pkt.
3. BSG Aktivist Haselbach 40.30 Pkt.
Spielmannszüge (Pioniere)
1. BSG Kooperation Ragewitz/Dürrweitzschen

(Bezirksmeister)

42.40 Pkt.
BSG Einheit Wurzen disqual.
TSG Traktor Taucha disqual.
Außer Konkurrenz
BSG Motor Altenburg 47.85 Pkt.
Schalmeienkapellen
1. SG Traktor Großpösna

(Bezirksmeister)

48.00 Pkt.
2. SG Dynamo Grimma 47.25 Pkt.
Außer Konkurrenz
SG Zinna-Welsau 48.30 Pkt.
BEZIRK KARL-MARX-STADT
Spielmannszüge (Erwachsene)
1. SG Rothenthal

(Bezirksmeister)

47.00 Pkt.
2. BSG Sachsenring Zwickau 45.15 Pkt.
3. VSG Marbach-Schellenberg 44.75 Pkt.
4. BSG Fortschritt Oelsnitz 25.05 Pkt.
Außer Konkurrenz
BSG Aufbau Karl-Marx-Stadt 47.15 Pkt.

Fortsetzung auf Seite 7

Seite 7

Fortsetzung von Seite 6

Spielmannszüge (Pioniere)
BSG Aufbau Karl-Marx-Stadt disqual.
Schalmeienkapellen
1. BSG Traktor Naundorf

(Bezirksmeister)

48.20 Pkt.
Außer Konkurrenz
1. BSG Empor Plauen 46.70 Pkt.
2. BSG Fortschritt Falkenstein 44.75 Pkt.
BEZIRK POTSDAM
Spielmannszüge (Erwachsene)
1. BSG Turbine Golzow

(Bezirksmeister)

45.60 Pkt.
2. BSG Traktor Zossen 42.90 Pkt.
Außer Konkurrenz
1. BSG Aufbau Brandenburg 52.20 Pkt.
2. BSG Motor Treuenbrietzen 48.75 Pkt.
3. BSG Einheit Pritzerbe 43.55 Pkt.
Spielmannszüge (Pioniere)
1. BSG Stahl Brandenburg

(Bezirksmeister)

49.00 Pkt.
2. BSG Motor Treuenbrietzen 43.45 Pkt.
3. BSG Aufbau Brandenburg 43.10 Pkt.
4. BSG Turbine Golzow 42.85 Pkt.
5. BSG Einheit Pritzerbe 41.30 Pkt.
Schalmeienkapellen
1. 1. BSG Motor Rathenow

(Bezirksmeister)

48.80 Pkt.
Außer Konkurrenz
BSG Lok Brandenburg 55.30 Pkt.
Fanfarenzüge
1. SG Dynamo Potsdam II

(Bezirksmeister)

48.65 Pkt.
Außer Konkurrenz
1. SG Dynamo Potsdam II 52.35 Pkt.
2. BSG Stahl Hennigsdorf 48.40 Pkt.

Alle Zahlenangaben und Plazierungen ohne Gewähr.

Fortsetzung von Seite 5

■ GERA

Steigende Beteiligung

Etwa 800 Zuschauer erlebten in der Bezirkshauptstadt den Wettkampf der Spielleute des Bezirkes. Erfreulich konnte vermerkt werden, daß die Anzahl der teilnehmenden Kollektive gestiegen war und das nicht nur für die Startzahl zutraf, sondern auch auf das gezeigte Leistungsniveau.

Je vier Spielmanns- und Fanfarenzüge sowie Schalmeienkapellen stellten sich den Kampfrichtern und man kann sagen, daß der Bezirk Gera nichts unversucht lassen sollte, um auf diesem erfolgreichen Weg, wie er mit der Bezirksmeisterschaft 1973 beschritten wurde, weiterzugehen.

■ POTSDAM

Aus diesen Ergebnissen schlußfolgern

Der einst leistungs- und zahlenmäßig so starke Bezirk war in Pritzerbe mit 13 Kollektiven vertreten. Ihr Niveaugefälle war recht unterschiedlich und widerspiegelt die gegenwärtige Situation in diesem Bereich.

In Anwesenheit des Vorsitzenden des DTSB-Bezirksvorstandes Potsdam, Genossen O. Kienscherf, wurde diese Veranstaltung dennoch zu einer würdigen Vorbereitung der X. Weltfestspiele. Und das vor allem dank der guten Organisation und der Disziplin der Kollektive.

Bei den Spielmannszügen dominierten die Klangkörper des „ÜV Musikschau“ und im Genre Fanfarenzüge bestach einmal mehr die SG Dynamo Potsdam.

Für die weitere Entwicklung dieses Bezirkes bliebe zu hoffen, daß aus den guten Ergebnissen der Bezirksmeisterschaften (wie schon 1972) endlich die richtigen Schlußfolgerungen für die Arbeit der Bezirksspielleutekommission mit den Sektionen gezogen werden.

3 Fragen nach 10 Wettkämpfen

gerichtet an:

Sportfreund Gerhard Müller, stellv. Leiter des Gestalterkollektivs

FRAGE: „Welchen Wert hatten die Bezirksmeisterschaften 1973?“

ANTWORT: „Die Bezirksmeisterschaften 1973 boten den Kollektiven zwei unterschiedliche Chancen. Für die Klangkörper, die an den X. Weltfestspielen teilnehmen werden, war es eine Generalprobe, die gleichzeitig deutlich machte, wie die einzelnen Züge vorbereitet wurden. Den Kollektiven, die nicht im „ÜV Musikschau“ mitwirken werden, bot sich die Gelegenheit, gegenüber den berufenen Kollektiven eine ansprechende Punktzahl zu erspielen und sich einen guten Platz in der Endabrechnung zu sichern.

Wenn heute eingeschätzt werden kann, daß trotz wesentlich schwierigem Programm die Klangkörper des ÜV fast überall ganz vorn zu finden waren, dann zeugt das von einer sehr guten Vorbereitung in diesen Sektionen. Man kann also mit den gebotenen Leistungen insgesamt recht zufrieden sein.“

FRAGE: „Gibt es markante Beispiele für Licht- und Schattenseiten?“

ANTWORT: „Überdurchschnittliche bzw. angenehm überraschende Ergebnisse gab es. So erreichte das Pionierkollektiv der BSG Medizin Mühlhausen 53.60 Punkte und damit die absolut höchste Punktzahl aller Spielmannszüge. Aber auch die Züge der BSG Aufbau Brandenburg, SG Dynamo Halle, BSG Motor Lauchhammer und BSG Traktor Zabeltitz sowie die Kollektive der unteren Klassen wie BSG Baukema Aschersleben und BSG MK Benndorf zeigten unerwartet gute Leistungen.

Viele Kollektive wuchsen über sich selbst hinaus, doch neben diesen erfreulichen Feststellungen muß auch eingeschätzt werden, daß einige (wenige) ihre Aufgabenstellung unter Wert erfüllten. So konnten die Sonderklassenspielmannszüge der TSG Traktor Taucha und TSG Wismar in keiner Weise überzeugen und die Freunde der BSG Traktor Friedland sowie BSG Motor Stralsund blieben weit unter ihren Möglichkeiten. Das Repertoire wurde von diesen Zügen vorgetragen, doch muß man von Klangkörpern dieser Klassen etwas mehr verlangen können.“

FRAGE: „Ist der gegenwärtige Leistungsstand ausreichend, um die geforderten Aufgaben im Trainingslager zu erfüllen?“

ANTWORT: „Wenn alle Spielleute in den verbleibenden Tagen mit der gleichen Intensität wie bisher am Übungsprozeß teilnehmen und sich auf die musikalisch-technische Einstudierung konzentrieren, dann möchte ich mit ja antworten.“

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Fachkommission Spielmannszüge traf wichtige Maßnahmen

Die Fachkommission Spielmannszüge der ZSK hat im Ergebnis ihrer letzten Beratung folgende Festlegung getroffen, die mit der heutigen Veröffentlichung als verbindlich gilt und von allen Kollektiven zu beachten ist:

Bei der Einreichung von Märschen zur Einstufung an die „AG Noten und Märsche“ ist ab sofort eine Teilpartitur mit sämtlichen Melodiestimmen (Flöten und ggf. Lyren) und eine zweite Teilpartitur mit sämtlichen Rhythmusinstrumenten (kleine und große Trommel und ggf. Solobecken) einzuschicken.

Diese Festlegung hat auch für die Einreichung der Noten für die Wettkämpfe Gültigkeit.

Wird von den Kollektiven dieser Festlegung nicht entsprochen, erfolgt keine Einstufung bzw. Bewertung des jeweiligen Marsches.

In diesem Zusammenhang möchten wir mitteilen, daß der Leiter der AG Noten und Märsche, Sportfreund Dr. Erhardt Güttner, ab sofort unter der Anschrift 18 Brandenburg, Pakhofstraße 22 zu erreichen ist und alle Einstufungsanträge dorthin zu richten sind.

Kommission Technik schon mit Blick für das Jahr 1974

Die Kommission Technik der Zentralen Spielleutekommission beschäftigte sich Anfang Mai mit einigen wichtigen Vorbereitungen für die Festlegung des Pflichtrepertoires 1974 und den Aufbau von Bezirkskorps der Spielleute.

Die Kommission, die unter Leitung des Sportfreundes Gerhardt Müller arbeitet und Vertreter aller Fachkommissionen vereint, hat bereits für alle Klassen und Genres das Pflichtrepertoire für die Wettkampfsaison 1974 ausgearbeitet und dem Sekretariat der ZSK zur Bestätigung vorgelegt (Veröffentlichung erfolgt im Juli).

Außerdem wurden die Richtwerte für den Aufbau der Bezirkskorps aufgestellt, die sich aus Klangkörpern aller Genres zusammensetzen sollen.

In den Bezirken Potsdam und Halle werden zwei Modelle für Bezirkskorps geschaffen, die bis 1. Oktober 1973 abgeschlossen sind.

Danach haben dann alle Bezirke bis 31. Januar 1974 die Aufgabe, in ihren Wirkungsbereichen mit der Zusammenstellung dieser zentralen Klangkörper zu beginnen.

Unter dem stolzen Banner der Solidarität, des Friedens und der Freundschaft

IX. Weltfestspiele der Jugend und Studenten — Sofia, 28. Juli bis 6. August 1968

Die IX. Weltfestspiele waren geprägt vom Geist der Solidarität der demokratischen Weltjugend mit dem vietnamesischen Volk gegen die barbarische US-Aggression. Die Delegierten der Jugend aus aller Welt empfingen die Vertreter der DRV und die Abgesandten der FNL mit stürmischer Begeisterung und tiefer Sympathie.

In seiner Ansprache anläßlich des Vietnam-Tages hat Todor Shiwkow, Erster Sekretär des ZK der Bulgarischen Kommunistischen Partei und Ministerpräsident der VR Bulgarien, hervorgehoben, daß das bulgarische Volk stolz darauf sei, daß seine Hauptstadt zugleich ist die „Hauptstadt dieses glänzenden und bewegenden Treffens der Repräsentanten der Weltjugend, die arbeitet und studiert, lebt und kämpft unter dem stolzen Banner der Solidarität, des Friedens und der Freundschaft zwischen allen Ländern und Völkern“.

Bedeutende Ereignisse des Festivals waren u. a. die Eröffnung im Wassil-Lewski-Stadion, der Tag der Solidarität mit der Jugend Vietnams, der Tag der Solidarität mit allen Völkern, die für die nationale Befreiung, Demokratie und gesellschaftlichen Fortschritt kämpfen, den Tag der Mädchen und der große Jugendkarneval.

Die Teilnehmer der IX. Weltfestspiele vertraten über 500 internationale und nationale Organisationen. Rund 1200 Journalisten aus aller Welt berichteten über das Festival. Es fanden eine große Anzahl von Foren, Seminaren und Freundschaftstreffen statt. Am Kulturwettbewerb beteiligten sich Hunderte Künstler, so an der Weltausstellung des Jugend-Plakates, an der junge Künstler aus 24 Ländern teilnahmen. An den Sportspielen beteiligten sich 1600 Sportler aus 20 Ländern.

Mehr als 5000 Festivaldelegierte leisteten einen freiwilligen Arbeitseinsatz zugunsten Vietnams. Ihre Arbeit brachte nahezu 10 000 Lewa für den Solidaritätsfonds. Der Verkauf auf dem Vietnam-Basar im Vietnamzentrum erbrachte weitere 16 000 Lewa, die ebenfalls dem Solidaritätsfonds für das heldenhaft kämpfende vietnamesische Volk zugeführt wurden.

Dieser Geist ließ das Festival der demokratischen Weltjugend zu einem begeisternden und überzeugenden Forum der Solidarität mit allen demokratischen, im antiimperialistischen Kampf stehenden Kräften unserer Erde werden. Im Abschlußappell bekräftigten die mehr als 20 000 Delegierten aus 142 Ländern:

„Wir haben unsere Solidarität mit dem Kampf der Völker aller Kontinente gegen Imperialismus, Kolonialismus, gegen die faschistischen Regime in Spanien, Griechenland, Portugal und in anderen Teilen der Welt, für Unabhängıgkeit und nationale Souveränität, für die Rechte der Jugend, für Demokratie, Fortschritt und soziale Gerechtigkeit und für den Frieden in der Welt manifestiert.“

Am Festival nahmen u. a. die sowjetischen Kosmonauten Valentina Tereschkowa und Alexej Leonow, solche bekannten Sportler wie Gustav Adolf Schur, Hans Grodotzki, Olympiasieger Valeri Popentschenko, Pjotr Bolotnikow und der Weltkirchenratspräsident, Pastor Dr. Martin Niemöller, teil.

Die Delegation des sozialistischen Jugendverbandes der DDR stand unter der Leitung des 1. Sekretärs des Zentralrates der FDJ, Günther Jahn. Zu ihr gehörten 700 Jungen und Mädchen. Während des Festivals wurden von ihnen viele Initiativen entwickelt: Sie nahmen an 280 Foren, Treffen und Seminaren teil und organisierten 70 Veranstaltungen. Auf 43 Seminaren und Foren traten die Vertreter der FDJ aktiv in Erscheinung. Die Kulturgruppen der FDJ-Delegation gestalteten 10 Veranstaltungen und beteiligten sich an weiteren 10 internationalen Veranstaltungen. Die Sportler und Künstler der FDJ-Delegation errangen auf dem Festival 39 Gold-, Silber- und Bronzemedaillen sowie weitere Preise und Diplome.

Anläßlich des Tages der Solidarität mit Vietnam überreichte Günther Jahn den Vertretern der Jugend Vietnams das „Buch der Solidarität“, in dem die große Solidaritätsaktion der Jungen und Mädchen der DDR dargestellt ist, die ein Ergebnis von 2,5 Millionen Mark erbracht hatte.

Auch auf dem Sofioter Festival gab es eine Reihe Störversuche. Sie prallten an der gewachsenen Einheit der demokratischen Weltjugend im antiimperialistischen Kampf ab. Beispielsweise scheiterten Kräfte der Delegationen des Deutschen Bundesjugendringes (BRD), die eine Broschüre in Umlauf setzten, deren Inhalt mit Geist und Ziel des Festivals unvereinbar war und die FDJ grob verleumdete. Sie mußten den Vertrieb dieser Broschüre einstellen und sich von den Verleumdungen distanzieren.


Herausgeber: Zentrale Spielleutekommission beim Präsidium des Bundesvorstandes des DTSB, Berlin — Verantwortlich: Sekretariat der ZSK — Veröffentlicht unter der Lizenz-Nr. 698 beim Ministerrat der DDR — Berlin — Satz und Druck: VEB typodruck Döbeln