Der Tambour/Ausgabe 1968 11

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1. Jahrgang, Ausgabe 2. November 1968

Scan der Original-Ausgabe als PDF

Seite 1

Großes Werk gedeiht, . . .

MIT EINEM GEWALTIGEN FAHNENBLOCK und unter den Klängen des Orchesters der NVA, Standort Rudolstadt, wurden zur II. Musikparade in Neustadt a. d. Orla die einzelnen Züge nach olympischer Manier in das Stadion geführt, wo sie im Innenraum hinter dem Schild mit ihrem Namen Aufstellung nahmen, um an der feierlichen Eröffnung teilzunehmen. Die zahlreichen Zuschauer bedachten verständlicherweise den zuletzt einmarschierenden Zug des Gastgebers mit besonders herzlichem Beifall (im Bild links). Mehr über diese Musikschau. lesen Sie auf den Seiten 4 und 5 unter der Überschrift „Imposante Schau im Goethestadion“.

. . . durch unsere Einigkeit

■ Funktionärskonferenz im Leipziger Sportforum mit A. Heil

■ Anerkennung für die Leistungen des Sportjahres 1968

Leipzig war einmal mehr Gastgeber für die Spielleute aus allen Teilen unserer Republik. Diesmal hatten sich im großen Konferenzsaal des Sportforums die Funktionäre aller Gemeinschaften mit den Vertretern der Zentralen Spielleutekommission des DTSB und Mitarbeitern des Bundesvorstandes des DTSB getroffen, um Bilanz aus dem Sportjahr 1968 zu ziehen und die nächsten Aufgaben in Vorbereitung des V. Deutschen Turn- und Sportfestes zu beraten.

Herzlich begrüßter Gast war der Vizepräsident des DTSB, Sportfreund Alfred Heil, der mit einem begeisternden Schlußwort den Punkt auf das „I“ dieser Konferenz setzte. Fortsetzung auf Seite 2

kurz berichtet:

PARCHIM — Der Spielmannszug der BSG Einheit Parchim feierte am 16. November 1968 sein 45jähriges Jubiläum. Im Rahmen einer Bezirksübungsstunde, verbunden mit einer Tagung der Bezirksspielleutekommission des Bezirkes Schwerin, wurde dieser Tag würdig begangen. Wir wünschen den Parchimern an dieser Stelle für die weitere Arbeit viel Erfolg und übermitteln herzlichste Glückwünsche.

BERLIN — Nach den Spielmannszügen und Schalmeienkapellen hat nun auch die Kommission Fanfarenzüge eine Einstufung der Züge in verschiedene Leistungsklassen vorgenommen. Maßstab dieser Einstufung waren die Ergebnisse der II. Musikparade in Neustadt a. d. Orla im Oktober dieses Jahres.

Seite 2

Aus der Arbeit der Zentralen Spielleutekommission

GLÜCKWÜNSCHE für die Sieger. Nach dem Fanfarenzug der BSG Einheit Neustadt/Orla. (Stabführer in der Mitte) und dem Kollektiv aus Bitterfeld (Stabführer links) belegte der DTSB-Fanfarenzug aus Wittenberg den dritten Platz bei den Naturfanfaren. Sportfreund Richard Preußer nimmt hier die Gratulation für seinen Zug entgegen.

DAS GESTALTERKOLLEKTIV für die Musikschau im Rahmen des V. Deutschen Turn- und Sportfestes, das sich aus den Sportfreunden N. Saar (Leiter), B. Schenke, G. Bodenstein, H. Brückner, A. Donath, A. Leske und E. Bartling zusammensetzt, hat die choreographische Gestaltung abgeschlossen. Die Funktionäre aller Sektionen wurden während der Konferenz in Leipzig bereits mit dem Gesamtablauf und einigen Details vertraut gemacht.

LEHRGÄNGE zur Vorbereitung des V. Deutschen Turn- und Sportfestes führen die Kommissionen Fanfarenzüge und Schalmeienkapellen in der ersten Dezemberhälfte in Halberstadt durch. Während sich die Fanfarenzugleiter mit technischen Fragen der Musikschau beschäftigen, beraten die Funktionäre der Kommission Schalmeienkapellen ihre Aufgaben für die nächsten Monate.

DAS NEUE NOTENBUCH wird entsprechend einer Information der Kommission Spielmannszüge im I. Quartal 1969 erscheinen und kann dann sofort bezogen werden. In ihm werden auch einige Märsche enthalten sein, die während der Musikschau in Leipzig gespielt werden.

republik-rundschau

DESSAU (Naumann) — Sportfreund Erich Löffler hat seine Tätigkeit in der Kommission Schalmeienkapellen beendet und wurde von den Mitgliedern dieser Kommission mit Worten des Dankes herzlich verabschiedet. Neu kamen die Sportfreunde Neef und Möbius von der BSG Stahl Maxhütte hinzu.

GROSSTEINBERG (Hofmann) — Einen Nachwuchsspielmannszug wollen die Sportfreunde der BSG Traktor Großsteinberg zu Ehren des 20. Jahrestages der Gründung der DDR aufbauen und damit bereits zum V. Deutschen Turn- und Sportfest in Leipzig auftreten.

ALTENBURG (Inf.) — Die Ehrenurkunde des Präsidenten des DTSB wurde den Sportfreunden Heinz Bauch und Paul Müller von der BSG Motor Altenburg anläßlich des 60jährigen Jubiläums dieses Spielmannszuges überreicht.

BERLIN (Inf.) — Alle Sektionen werden nochmals gebeten, ihre Sammelergebnisse für Vietnam umgehend an die Sportfreundin Kellner zu überweisen, damit mit dem DFF ein Termin zur Wiederholung der Musikparade vom 29. Juni vereinbart werden kann.

LEIPZIG (ZSK) — Um den Wettbewerb in Vorbereitung des V. Deutschen Turn- und Sportfestes real auswerten zu können, ist die unverzügliche Übersendung der fehlenden Berichtsbogen an den Sportfreund Schenke bis 30. November 1968 notwendig.

LEIPZIG (Inf.) — Wir weisen nochmals alle Abonnenten des „tambour“ darauf hin, daß die Abo-Gebühren für 1969 bis 15. Dezember 1968 zu bezahlen sind (Postanweisung an Sportfreundin Regina Kellner, 7033 Leipzig, Dürrenberger Straße 15).

. . . durch unsere Einigkeit

Fortsetzung von Seite 1

In seinem einleitenden Referat hatte der Amtierende Vorsitzende der Zentralen Spielleutekommission, Sportfreund Bernd Schenke, einen Rückblick auf die zurückliegenden Monate gegeben und betont, daß diese großen Erfolge, aber auch das in die Spielleute gesetzte Vertrauen entscheidend zur Festigung des Kollektivs beigetragen haben. Er richtete Worte des Dankes an alle, die in der Vergangenheit mit Rat und Hilfe zur Seite standen, um die gewaltigen Aufgaben zu lösen.

„Die Erfahrungen aus den Höhepunkten des Jahres sollten uns für die neuen Aufgaben zu klaren Schlußfolgerungen führen und der Anleitung sowie Kontrolle noch breiteren Raum schaffen lassen als bisher“, schlußfolgerte er seine Ausführungen, auf die wir in unserer Dezemberausgabe näher eingehen werden.

In der sich anschließenden Diskussion kam der Wille und die uneingeschränkte Bereitschaft der Spielleute zum Ausdruck, alle Kraft für das Gelingen der Musikschau und zur Lösung der uns übertragenen Aufgaben einzusetzen.

„Das verlangt aber von unseren Spielleuten eine konkrete Einstellung zur Sache und von den Funktionären eine zielgerichtete und kontinuierliche

Fortsetzung auf Seite 8

Seite 3

Im Kampf um Meisterschaft und Aufstieg

In Auswertung der Wettkampfergebnisse des Sportjahres 1968 hat die Kommission Spielmannszüge nachfolgende Einstufung der Züge vorgenommen. Hierbei ist noch zu erwähnen, daß der Bezirk Leipzig keine Bezirksmeisterschaften durchführte und demzufolge keine Züge der Leistungsklasse II und Allgemeinen Klassen Aufstiegschancen hatten.

Die aufgeführten Züge werden im Wettkampfjahr 1970 in den jeweiligen Klassen starten.

Die SONDERKLASSE kämpft dabei erstmals um den Titel „Deutscher Meister der DDR“, während es für die Leistungsklasse I in einem zentralen Wettkampf um den Titel „DDR-BESTER 1970“ geht.

SONDERKLASSE

BSG Motor Lauchhammer

BSG Medizin Mühlhausen

BSG Motor Zeitz

BSG Stahl Brandenburg

BSG Chemie Rodleben

BSG Mansfeld-Kombinat

BSG Motor Treuenbrietzen

BSG Traktor Taucha

BSG Traktor Zabeltitz

BSG Stahl Hettstedt

BSG Aufbau Elbe Magdeburg

BSG Traktor Luisenthal

BSG Aufbau Brandenburg (Aufsteiger)

SG Dynamo Halle (Aufsteiger)

BSG Stahl Megu Leipzig (Aufsteiger)

LEISTUNGSKLASSE I

TSG Wismar (Absteiger)

BSG Motor Köthen (Absteiger)

BSG Aufbau Rathenow (Absteiger)

BSG Traktor Hirschfeld

SG Mittenwalde

BSG Motor Stralsund

BSG Aufbau Karl-Marx-Stadt

BSG Einheit Wurzen

BSG Rafena Radeberg

SG Oberlichtenau

BSG Abus Dessau

ZSG Pulsnitz

BSG Motor Altenburg

BSG Aufbau Gernrode (Aufsteiger)

SG Rothenthal (Aufsteiger)

Die Einteilungen der Leistungsklasse II und der Allgemeinen Klasse veröffentlichen wir in der nächsten Ausgabe.

Zentrale Spielleute-Kommission tagte

Einen Tag vor der Funktionärskonferenz in Leipzig tagte die Zentrale Spielleutekommission unter Vorsitz des Sportfreundes Bernd Schenke. Sie beschäftigte sich mit der Auswertung des Sportjahres 1968, bestätigte die kadermäßige Besetzung der Funktionen für den Übungsverband „Musikschau“ sowie den „Allgemeinen Verband“, die Trainingslager und beschloß die Bildung eines Sekretariats der Zentralen Spielleutekommission und der Kommissionen Großveranstaltungen, Recht und Auszeichnung sowie eine Veränderung in der Kommission Kultur und Bildung.

Mit diesen Maßnahmen soll erreicht werden, daß die Führungs- und Leitungstätigkeit ein höheres Niveau erhält, alle Aufgaben kollektiv gelöst und die Anleitung bzw. Kontrolle der unteren Leitungsebenen verstärkt werden. Über die personellen Veränderungen berichten wir in der nächsten Ausgabe unserer Zeitung in Verbindung mit den anderen Beschlüssen.

ERFURT HAT SEINEN SPIELMANNSZUG! Mit Unterstützung des Kreisvorstandes des DTSB Erfurt-Stadt und durch den persönlichen Einsatz des Sportfreundes Lutz Thiele, BSG Aufbau Erfurt, wurde in der Blumenstadt eine alte Arbeitersporttradition wieder ins Leben gerufen. Gegenwärtig laufen nun alle Vorbereitungen zur Schaffung eines weiblichen Spielmannszuges. Ein würdiger Beitrag zum 20. Jahrestag der DDR — so meinen wir.

Am Rande notiert

183 FUNKTIONÄRE nahmen an der ersten offiziellen Konferenz der Spielleutebewegung des DTSB in Leipzig teil und informierten sich über den Stand der Vorbereitungen zum V. Deutschen Turn- und Sportfest der DDR 1969.

IN DER DISKUSSION konnten die Sportfreunde einige hervorragende Taten aufzeigen. So verkaufte der Sportfreund Werner Thiele, Stabführer und Ausbilder des Spielmannszuges in Lommatzsch, allein bisher 67000 Lose für das V. Deutsche Turn- und Sportfest.

Die Sportfreunde des Spielmannszuges der BSG Aufbau Gernrode spendeten nicht weniger als 1590 Mark aus dem gleichen Anlaß.

HERVORRAGENDE Arbeit mit den Sportfreunden ihres Kollektivs kann die Parteigruppe des Spielmannszuges der BSG Motor Altenburg aufweisen. Allein in den letzten Monaten baten vier Sportfreunde des Zuges um Aufnahme als Kandidat in die Reihen der Partei der Arbeiterklasse. Unter ihnen war auch der Sportfreund Heinz Bauch jun., der seinen Entschluß auf der DTSB-Kreisdelegiertenkonferenz bekanntgab. Heinz wird nach Beendigung seiner Lehrzeit zur NVA gehen und im Stabsspielmannszug Berlin seine Kenntnisse erweitern.

Seiten 4 & 5

Neuststadt/Orla erlebte eine

Imposante Schau im Goethestadion

Die Zahl der Zuschauer und Gäste hatte sich nicht verringert, als nach längerer Wartezeit im Neustädter Goethestadion der Sprecher zur Siegerehrung rief. Von führenden Vertretern des Bezirkes Gera, der Stadt Neustadt und der Zentralen Spielleutekommission wurde dieses feierliche Zeremoniell vorgenommen.

Wer glaubt, Fanfarenzüge könnten nur durch die Straßen marschieren, recht laut trommeln und einigermaßen blasen, der ist gut beraten, wenn er an der pnächsten Musikparade der Fanfarenzüge in Neustadt/Orla teilnimmt. Denn die diesjährige Großveranstaltung im thüringischen Neustadt, Kreis Pößneck, war mehr als nur ein Treffen der besten Fanfarenzüge unserer Republik.

Einfaltsreich und mit einem Niveau ohnegleichen hatten die Organisatoren alles getan, was den Aufenthalt der Gäste so angenehm wie nur irgend möglich und die Musikparade selbst zu einem echten Höhepunkt als Saisonabschluß werden ließ. Diese Worte sollen und müssen der Berichterstattung vorausgeschickt werden, um die Arbeit der Vorbereitungszeit und die Leistungen der Klangkörper zu würdigen.

IN OLYMPISCHER MANIER

Die Kommission Spielmannszüge hatte den Organisatoren durch die zur Verfügungstellung von Kampfrichtern unter die Arme gegriffen. Damit wurde erreicht, daß die Fanfarenzüge an das neue Wertungssystem herangeführt werden und zum anderen die Ausbildung eigener Kampfrichter in die richtigen Bahnen gelenkt wird.

Wenige Stunden vor Eröffnung der XIX. Olympischen Sommerspiele ertönten im Neustädter Goethestadion Böllerschüsse, denen sich ein Fanfarensignal anschloß. Sie waren das akustische Zeichen für den feierlichen Einmarsch aller Züge, die sich an der II. Musikparade beteiligten. Unter den Klängen des Standortorchesters der NVA Rudolstadt und des Spielmannszuges der BSG Lok Mühlhausen nahmen die DTSB- und FDJ-Fanfarenzüge hinter einem gewaltigen Fahnenblock und einem Schild mit dem Namen des Zuges im Innenraum Aufstellung.

Mit herzlichen Worten begrüßte der Amtierende Bürgermeister der Stadt alle Aktiven und Zuschauer und wünschte der Veranstaltung einen guten Verlauf.

Nach dem Abspielen der Nationalhymne marschierten die Züge wieder aus dem Stadion und bereiteten sich auf den ersten Durchgang, die Pflicht, vor.

WECHSELHAFTES NIVEAU

Ansprechende Siegerpreise und Erinnerungsgeschenke gab es für alle beteiligten Züge und einen Teil der anwesenden Gäste. Sie künden nicht nur von der Begeisterung für diese Musikparade, sondern beweisen die unermeßliche Arbeit im Zeitraum der Vorbereitung dieser einzigartigen Großveranstaltung.

Entsprechend der ausgelosten Reihenfolge begann der Fanfarenzug von Nordost Leipzig, der eine Punktzahl von 49,25 erreichte. Sehr wechselhaftes Leistungsniveau wurde in diesem Durchgang geboten, da einmal Natur- und Ventilfanfarenzüge in bunter Folge starteten und andererseits sich gute und schwächere Kollektive abwechselten.

Dennoch kristallisierten sich solche Klangkörper wie die 31. Oberschule Leipzig, der Stadtfanfarenzug Leipzig, der Vereinigte Fanfarenzug Wernigerode und die Wismaraner bei den Ventilfanfaren sowie Bitterfeld, Wittenberg und der Gastgeber Neustadt/Orla bei Naturfanfaren aus dem großen Feld heraus und machten ernste Ansprüche auf den Endsieg geltend.

Die Wertung nach den Richtlinien der Spielleute des DTSB machte einem großen Teil der Züge offensichtliche Schwierigkeiten, was vor allem in der Stabführung, der Einheitlichkeit im Trommeln sowie einheitlichen Kleidung zum Ausdruck kam.

TRIUMPH GROSSARTIGER CHOREOGRAPHIE

Etwa 6000 Zuschauer mögen es gewesen sein, die sich am Nachmittag im weiten Rund des Stadions eingefunden hatten, um dem zweiten Durchgang beizuwohnen. Jetzt hatte jeder Fanfarenzug Gelegenheit, in einem Kürprogramm seine allseitigen Stärken zu zeigen und die Plazierung vom Vormittag zu korrigieren.

In der Startfolge, der Punktniedrigste als erster, absolvierten die Klangkörper ihre Darbietungen, und eine erste Einschätzung gab der Behauptung recht, das Niveau, die Leistungen im breiten Rahmen, sind erheblich angestiegen.

Viel Beifall gab es für die musikalische Reinheit der Züge aus Wismar, Salzwedel, Aschersleben und Berlin. Anerkennung auch für die Einlagen „leichter Muse“ aus Leipzig.

Den absoluten Höhepunkt bildeten aber die Kürprogramme der Wernigeroder, des FZ aus Wittenberg sowie der Mädchen und Jungen aus Neustadt. Leider mußte auf Grund der hereinbrechenden Dunkelheit die Entscheidung auf den Sonntagvormittag vertagt werden.

Der FZ aus Wittenberg zeigte eine gut durchdachte, ausgefeilte und ansprechende Kür, die ihm eine Gesamtpunktzahl von 55,6 und damit den 3. Platz brachte.

Mit besonderer Begeisterung wurde dann der FZ von Neustadt/Orla empfangen. Ihm war es auf Grund der Leistungen aus der Pflicht vorbehalten, als letzter zu starten und nach dem Sieg zu greifen.

Die zahlreichen Zuschauer und Aktiven sahen ein Kürprogramm, das vom Standpunkt der Choreographie her imponierend und exzellent wirkte. Die gute Harmonie innerhalb des Zuges, das Reagieren auf die Stabführung und nicht zuletzt der Wille, vor eigenem Publikum zu siegen, ließen den Mädchen und Jungen Flügel wachsen.

Mit einer Gesamtpunktzahl von 56,5 belegten sie bei den Naturfanfaren den ersten Platz.

Nach einer feierlichen Siegerehrung und der Übergabe von Erinnerungsgeschenken an die plazierten Züge endete die Musikparade, die zwar als Abschluß einer erfolgreichen Etappe gewertet werden kann, gleichzeitig aber als Auftakt für die Vorbereitungen zum V. Deutschen Turn- und Sportfest diente. Denn auch die Fanfarenzüge haben ihr Ziel, die Beteiligung an der großen Musikparade im Leipziger Zentralstadion, fest im Auge.

Endplazierung

NATURFANFARENZÜGE
1. Neustadt a. d. Orla 56,20 Pkt.
2. Bitterfeld 55,70 Pkt.
3. Wittenberg 55,60 Pkt.
4. Berlin-Friedrh. 54,90 Pkt.
5. Salzwedel 53,75 Pkt.
6. Güstrow 53,50 Pkt.
7. Wolfersdorf 53,50 Pkt.
8. Berlin-Prenzlauer Berg 52,70 Pkt
9. Aschersleben 52,05 Pkt.
10. Nordhausen 50,20 PKt.
11. Teichwolfrmsd. 49,80 Pkt.
12. Leipzig NO 49,25 Pkt.
13. Mühlhausen 49,15 Pkt.
14. Gera 44,20 Pkt.
VENTILFANFARENZÜGE
1. Wernigerode 56,50 Pkt.
2. 31. Oberschule Leipzig 54,90 Pkt.
3. Stadtfanfarenzug Leipzig 54,60 Pkt.
4. Wismar 54,35 Pkt.
5. Saalfeld 50,30 Pkt.
6. Leipzig Süd 49,00 Pkt.

Seite 6

ALS VERTRETER der Spielmannszüge weilten die Loksportler aus Mühlhausen in Neustadt, um das umfangreiche Rahmenprogramm mitzugestalten. Ihnen galt für diesen Einsatz der besondere Dank der Organisatoren und herzlicher Beifall der Zuschauer.

Die Großen noch im Mittelfeld

Auswertung der 1. Etappe im Wettbewerb zum V. DTSF

Nach einigen Verzögerungen, bedingt durch den schleppenden Eingang der Berichtsbogen, konnte nun die erste Auswertung unseres Wettbewerbs zur Vorbereitung des V. Deutschen Turn- und Sportfestes vorgenommen werden.

Nicht wie erwartet die Züge der Sonderklasse oder der Leistungsklasse I hatten nach der ersten Etappe die Nase vorn, sondern zwei Kollektive aus dem Thüringischen zeigten, wie Wettbewerbsstimmung entwickelt und erfolgreich fortgeführt wird.

Hier nun die Ergebnisse:

1. SG MÄBENDORF 359 Pkt.
2. STAHL HETTSTEDT 253 Pkt.
3. TRAKTOR DILLSTÄDT 238 Pkt.
4. MANSFELD-KOMBINAT 230 Pkt.
5. EINHEIT PARCHIM 211 Pkt.
6. MEDIZIN MÜHLHAUSEN 207 Pkt.

Der Etappensieger erhielt einen Wimpel sowie eine Urkunde, die Zweit- und Drittplazierten eine Urkunde.

Spielleute beim »Appell junger Revolutionäre von heute«

Ein besonderes Erlebnis hatten die Mädchen und Jungen des Zentralen Spielmannszuges der Pionierorganisation in den Oktobertagen in der Hauptstadt unserer Republik Berlin. Zum Appell „Junger Revolutionäre von heute“ waren sie aus allen Teilen der DDR angereist, um an den Feierlichkeiten teilzunehmen und diese durch ihren persönlichen Einsatz zu verschönern. Zwei Höhepunkte sollen an dieser Stelle besonders genannt werden.

Im Mittelpunkt stand der große Appell auf dem Berliner Marx-Engels-Platz. Viele tausend Pioniere und FDJler vereinten sich mit der Berliner Bevölkerung auf dem mit Fahnen, Fackeln und einem nachgebildeten kaiserlichen Linienschiff geschmückten Platz, der, von Scheinwerfern erhellt, eine herrliche Kulisse bildete.

Auf der Ehrentribüne hatten neben dem Genossen Walter Ulbricht führende Repräsentanten und prominente Gäste Platz genommen.

Auf zwei großen Leinwänden erlebten wir den Kampf Lenins im Verein mit dem Proletariat gegen den Kapitalismus. Das festliche Zeremoniell wurde ergänzt durch das Auftreten des DTSB-Fanfarenzuges Leipzig-Stadt, des Zentralen Pionierblasorchesters und des Zuges der Pionierspielleute.

Der zweite Höhepunkt gestaltete sich dann am folgenden Tag Unter den Linden zum großen Wachaufzug.

Angeführt vom Zentralen Pionierspielmannszug paradierten die Ehrendelegationen an der Tribüne vorbei und entboten ihren Gruß.

Für alle Spielleute war der sich anschließende Wachaufzug mit dem Stabsspielmannszug der NVA ein beeindruckendes Erlebnis.

Die Tage in Berlin haben allen jungen Spielleuten wieder ereignisreiche Stunden gebracht, von denen jeder einzelne lange zehren wird. Sie haben aber gleichzeitig den Fleiß und den starken Willen unserer Generation unterstrichen, der notwendig ist, um das Erbe erfolgreich fortzusetzen. Der Appell „Junger Revolutionäre von heute“ aus Anlaß des 50. Jahrestages der Novemberrevolution war ein echtes Bekenninis der Liebe zur Heimat, der Treue zu unserer Republik und der Bereitschaft, das Beste zu geben. Daran haben auch wir Spielleute einen entscheidenden Anteil. Hildegard Grikschat, TSG Wismar

NACHRUF

Völlig überraschend traf uns die Nachricht, daß der Sportfreund

Roland Güttner

Mitglied des Spielmannszuges der BSG Medizin Mühlhausen, im blühenden Alter von 21 Jahren verstorben ist.

In ihm verlieren nicht nur die Spielleute Mühlhausens einen pflichtbewußten Sportler, der zu unseren Besten gehörte. Seine Leistungen auf kulturellem und sportlichem Gebiet werden für uns Ansporn zu höheren Leistungen sein. Wir bewahren unserem Sportfreund ein ehrendes Andenken.

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Resümee einer Meisterschaft

Von Hans Brückner, Vorsitzender der Kommission Spielmannszüge in der ZSK

Die 3. DDK-Bestenermittlung der Spielmannszüge-Sonderklasse gehört nun schon zur Geschichte. Dennoch halte ich es für erforderlich, einige Gedanken über diese Veranstaltung zu äußern.

Wir können diese Meisterschaften ohne weiteres als würdigen Abschluß der diesjährigen Großeinsätze unserer Spielmannszüge werten.

Mit besonderem Stolz möchte ich an dieser Stelle betonen, daß die Wettkämpfe nicht nur sportlich fairen Charakter trugen, sondern auch der gesamte Aufenthalt der Spielleute in Senftenberg während dieser Tage ohne Vorkommnisse ablief. An der vorhandenen gesunden Atmosphäre hatten in erster Linie die gut organisierte Unterbringung, Betreuung und Verpflegung Anteil, wofür an dieser Stelle nochmals den verantwortlichen Freunden in Senftenberg herzlichst gedankt werden soll.

Schon bei der Eröffnungsveranstaltung war zu erkennen, daß die Spielleute im letzten Jahr fleißig waren und das musikalisch-technische Niveau beträchtlich gehoben haben. Hier gebührt der Dank wohl den Technikern und Übungsleitern der Züge.

Die erzielten Platzziffern zeigen aber auch, daß die Ergebnisse des Vorjahres keine Zufälle waren. Denn die Aufsteiger Treuenbrietzen, Hettstedt und das Mansfeld-Kombinat haben Sonderklassenformat bewiesen.

Leider stellte sich heraus, daß die gedruckt vorliegende Wettkampfbestimmung in keiner Weise den praktischen Anforderungen nachkommt. Ihre mangelnde Aussagefähigkeit führte zu Unklarheiten und Kompromissen, die der Wettkampfatmosphäre schadeten. Darüber hinaus zeigte sich, daß einige Kampfrichter den hohen Anforderungen der Sonderklasse nicht gerecht wurden.

Aus diesen Feststellungen leitet die Kommission Spielmannszüge in Verbindung mit der Zentralen Spielleutekommission folgende Maßnahmen ab:

1. Die, Wettkampfbestimmung wird von einer Expertengruppe auf der Grundlage der Erfahrungen überarbeitet. Der Entwurf der neuen Bestimmungen geht wiederum allen Zügen zur Diskussion zu, und wir hoffen, daß diesmal mehr als nur acht Kollektive ihre Gedanken äußern.

Bis 30. September 1969 wird dieses Dokument fertiggestellt. Damit ist die Voraussetzung gegeben, daß die im IV. Quartal 1969 stattfindenden Kamprichterlehrgänge für das Wettkampfjahr 1970 nach den neuesten gültigen Bestimmungen durchgeführt werden können.

Zu diesen Lehrgängen haben alle Züge der Sonderklasse und Leistungsklasse I je zwei Sportfreunde zu delegieren, die bei entsprechender Qualifikation die Befähigung als Kampfrichter erhalten.

2. Die Pflichtmärsche für das Wettkampfjahr 1970 werden ebenfalls bis 30. September 1969 durch die Kommission Spielmannszüge festgelegt und in der Oktoberausgabe des „tambour“ veröffentlicht.

Mit diesen Maßnahmen glaube ich, kommen wir in den nächsten Jahren besser voran. Nun gilt unsere ganze Konzentration dem V. Deutschen Turn- und Sportfest in Leipzig. Ich hoffe und wünsche, daß alle Spielmannszüge mit dem gleichen Elan an diese Vorbereitungen gehen, wie sie sich auf die Ereignisse des zurückliegenden Jahres vorbereitet haben.

Interessantes für den Statistiker

Was verbirgt sich alles hinter den Wertungen für die Züge, wenn sie ihren Wetikampf beendet haben. Wo war die schwächste Stelle?

Was muß künftig verbessert werden? Welches Zehntel hätte noch geholt werden können? Die nachfolgende Statistik gibt Auskunft, wie die Spielmannszüge der Sonderklasse in Senftenberg bewertet wurden.

STABFÜHRUNG
1. Lauchhammer 4,50 Pkt.
2. Mühlhausen 4,35 Pkt.
3. Treuenbrietzen 3,90 Pkt.
4. Brandenburg 3,85 Pkt.
5. Luisenthal 3,85 Pkt.
6. Rodleben 3,75 Pkt.
7. Zeitz 3,70 Pkt.
8. Hettstedt 3,70 Pkt.
9. Taucha 3,45 Pkt.
10. Mansfeld-Kombinat 3,30 Pkt.
11. Zabeltitz 3,25 Pkt.
12. Magdeburg 3,15 Pkt.
LYRA / 1. FL.
1. Mühlhausen 4,65 Pkt.
2. Lauchhammer 4,60 Pkt.
3. Zeitz 4,40 Pkt.
4. Rodleben 4,30 Pkt.
5. Brandenburg 4,15 Pkt.
6. Taucha 4,10 Pkt.
7. Zabeltitz 4,10 Pkt.
8. Magdeburg 4,10 Pkt.
9. Mansfeld-Kombinat 3,95 Pkt.
10. Treuenbrietzen 3,95 Pkt.
11. Hettstedt 3,85 Pkt.
12. Luisenthal 3,65 Pkt.
Gr. u. Kl. TROMMEL
1. Lauchhammer 4,85 Pkt.
2. Mühlhausen 4,80 Pkt.
3. Zeitz 4,75 Pkt.
4. Rodleben 4,60 Pkt.
5. Mansfeld-Kombinat 4,45 Pkt.
6. Brandenburg 4,40 Pkt.
7. Hettstedt 4,20 Pkt.
8. Taucha 4,15 Pkt.
9. Treuenbrietzen 4,10 Pkt.
10. Magdeburg 4,10 Pkt.
11. Zabeltitz 4,05 Pkt.
12. Luisenthal 3,80 Pkt.
MEHRST. SPIEL
1. Lauchhammer 4,75 Pkt.
2. Mühlhausen 4,65 Pkt.
3. Rodleben 4,55 Pkt.
4. Zeitz 4,45 Pkt.
5. Brandenburg 4,40 Pkt.
6. Mansfeld-Kombinat 4,20 Pkt.
7. Zabeltitz 4,20 Pkt.
8. Taucha 4,05 Pkt.
9. Magdeburg 4,00 Pkt.
10. Hettstedt 3,95 Pkt.
11. Treuenbrietzen 3,90 Pkt.
12. Luisenthal 3,85 Pkt.
DYN. / RHYTHMUS
1. Lauchhammer 4,85 Pkt.
2. Rodleben 4,60 Pkt.
3. Treuenbrietzen 4,40 Pkt.
4. Taucha 4,35 Pkt.
5. Hettstedt 4,35 Pkt.
6. Magdeburg 4,35 Pkt.
7. Brandenburg 4,30 Pkt.
8. Mühlhausen 4,25 Pkt.
9. Zeitz 4,25 Pkt.
10. Mansfeld-Kombinat 4,20 Pkt.
11. Zabeltitz 4,10 Pkt.
12. Luisenthal 3,80 Pkt.
SCHWIER. DER MÄRSCHE
1. Mühlhausen 4,850 Pkt.
2. Lauchhammer 4,625 Pkt.
3. Luisenthal 4,455 Pkt.
4. Magdeburg 4,375 Pkt.
5. Hettstedt 4,325 Pkt.
5. Rodleben 4,175 Pkt.
7. Mansfeld-Kombinat 4,125 Pkt.
8. Zeitz 4,050 Pkt.
9. Taucha 4,025 Pkt.
10. Brandenburg 3,825 Pkt.
11. Zabeltitz 3,725 Pkt.
12. Treuenbrietzen 3,675 Pkt.

Seite 8

Wir ehren unsere Veteranen

Die Spielleute des Bezirkes Karl-Marx-Stadt können auf die Pflege der Traditionen der Spielleutebewegung besonders stolz sein.

Eine Vielzahl unserer „Alten“ bemüht sich immer wieder, Nachwuchs heranzubilden, um ein gutes Erbe fortzusetzen.

Auch im Spielmannszug der VSG MARBACH-SCHELLENBERG gibt es solche verdienstvollen Sportfreunde.

Wir ehren und danken heute:

Sportfreund Kurt HAASE (1920)

Sportfreund Max RICHTER (1920)

Sportfreund Hans SCHMIDT (1921)

Sportfreund Bruno POHS (1921)

Sportfreund Walter MÜLLER (1920)

Sportfreund Helmuth HAASE (1926)

Sportfreund Kurt FRANKE (1927)

Sportfreund Kurt RICHTER (1928)

Ihnen ist es zu danken, daß in der Gemeinde Marbach-Schellenberg trotz vieler Schwierigkeiten der Spielmannszug Bestand hat und ständig neuen Nachwuchs gewinnt.

Nachruf

Vom Spielmannszug der BSG Aufbau Rathenow erreichte uns die erschütternde Nachricht, daß die Sportfreundin

Cornelia Stöss

im blühenden Alter von 15 Jahren im Krankenhaus verstorben ist. In ihr verliert die Spielleutebewegung des DTSB ein hoffnungsvolles Nachwuchstalent. Seit ihrem 12. Lebensjahr gehörte Cornelia zum Kollektiv der Rathenower. Wir werden ihr stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Mitteilungen der Redaktion

Durch ein Versehen der Druckerei wurde die eigentliche Oktoberausgabe als Novemberausgabe bezeichnet. Dadurch erscheint in diesem Jahr keine Ausgabe mit dem Vermerk Oktober, aber zwei Ausgaben mit dem Aufdruck November. Das Versehen bitten wir zu entschuldigen.

Wir möchten nochmals darauf hinweisen, daß Zusendungen für den „tambour“ bis spätestens 2. des Monats eingesandt werden müssen, wenn sie im laufenden Monat veröffentlicht werden sollen.

Das gleiche trifft für Bildberichte zu, die unbedingt schwarz-weiß ausgeführt sein müssen.

Hier noch einmal die genaue Anschrift der Redaktion:

Sportfreund Bernd Schenke, 705 Leipzig, Walter-Barth-Straße 7.

. . . durch unsere Einigkeit

Fortsetzung von Seite 2

Arbeit mit den Sportfreunden, um in allen Köpfen Klarheit zu schaffen“, führte Sportfreund Karl Seidel u. a. in seinem Diskussionsbeitrag aus.

Sportfreund Alfred Heil hielt dann ein mit besonderem Interesse aufgenommenes Schlußwort, in dem er vor allem auf die Bedeutung des Turn- und Sportfestes verwies und die Rolle der Spielleute charakterisierte.

„Während der Leipziger Festtage gilt es vor den Augen des Weltsports zu bestehen und unsere Stärke zu beweisen. Dabei sind die Spielleute ein wichtiger Bestandteil unserer sozialistischen Sportbewegung, die in Leipzig die größte Manifestation des Massenleistungssports bietet.

Das Präsidium des DTSB ist von den Leistungen der Spielleute überzeugt und setzt in sie ein großes Vertrauen. Denn dieses Sportfest wird nicht nur ein sportliches Präsent werden, sondern ist gleichzeitig würdiger Auftakt der Feierlichkeiten zum 20. Gründungstag unserer sozialistischen Republik.

Wenn die von uns gestellten Ziele erreicht werden sollen, dann ist eine umfassende ideologische und fachliche Vorbereitung aller Spielleute notwendig, denn Mittelmäßigkeit darf es nicht geben.

Ansporn und Maßstab müssen die Leistungen und der Kampfgeist sowie das Leben unserer Olympiakämpfer sein, denn ihr Kollektivgeist brachte den unerwarteten Erfolg. Deshalb, liebe Spielleute, ... großes Werk gedeiht durch unsere Einigkeit.“

Da lacht der Spielmann

Die Hanghühner

In der Verpflegungsstelle zur Ostseewoche 1968 in Rostock gab es viereckiges Kastenbrot. Eines davon wurde dem Sportfreund Günter Rudolph in seinen Koffer gelegt. Gerade als das Brot benötigt wurde, entdeckte er dieses Brot. Daraufhin sagte ich: „Günter wollte das Brot für seine Hanghühner hamstern!“ Allgemeine Frage: „Hanghühner? wat sind denn det vor welche?“ Antwort: „Berghanghühner sind Günters neuester Zuchterfolg, sie haben ein langes und ein kurzes Bein, damit sie am Berghang gerade laufen können. Diese neue Hühnerrasse legt, aber nur wenn Kastenbrot gefüttert wird, viereckige Eier (damit die Eier nicht den Hang hinunterrollen).“

Von nun an wurde dem Sportfreund Rudolph zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit und von allen Seiten Brot gereicht. Sogar beim Erwachen hatte er ein Brot im Arm.

Beim Empfang des Werkdirektors erhielt Günter Rudolph in einem Karton, schön verpackt — ein Brot!

Unbestätigten Meldungen zufolge, sollen noch einige Hanghühnerkücken zu verkaufen sein.

Interessenten können sich beim Sportfreund Günter Rudolph, 1801 Göttin, Bindefeldstraße 25, melden.

(Eingesandt von H.-J. Haller, BSG Stahl Brandenburg)


Herausgeber: Zentrale Spielleutekommission beim Präsidium des Bundesvorstandes des DTSB, Berlin — Verantwortlicher Redakteur: Bernd Schenke, Leipzig — Veröffentlicht unter der Lizenz-Nr. 698 beim Ministerrat der DDR/Berlin — Satz und Druck: VEB typodruck, Werk Döbeln