Leistungsklasse
Die Leistungsklasse ist eine Unterteilung der Züge je Genre entsprechend deren Leistungen bei den Wettkämpfen.
Regelungen im DTSB bis 1990
Durch die Platzierung der Meisterschaften wurde bestimmt, ob der Zug in die nächsthöhere Klasse aufsteigt oder in eine niedrigere absteigt. Die Details wurden in einer Klassifizierungsordnung festgehalten.
Erwachsenenspielmannszuge
Die Anfänge der Unterteilung im DTSB begann 1966. Bis 1969 gab es nur die Sonderklasse und Leistungsklassen I und II, alle anderen Züge landeten in der Allgemeinen Klasse. Mit den Wettkämpfen 1970 wurde eine Leistungsklasse III eingeführt.
Pionierspielmannszüge
1969 wurde für 1970 die bisherige Sonderklasse durch eine Leistungsklasse 1 ersetzt. Mitglieder dieser Klasse wurden die 15 punkthöchsten Kollektive, die im Rahmen der aller Bezirksmeisterschaften der Spielleute 1970 ermittelt wurden (alle anderen waren dann in der Allgemeinen Klasse). Entscheidend war auch die Berufung in den „Zentralen Spielmannszug der Jungen Pioniere“. In diesen Zug erhielten nur die 15 Kollektive der LK 1 eine Berufung. Beim Abstieg aus dieser LK erfolgt auch eine Abberufung aus dem Zentralen Zug. Die freiwerdenden Plätze belegten danach die besten Kollektive der LK 2. Diese LK2 wurde erst mit den Bezirksmeisterschaften 1971 gebildet aus den 10 punkthöchsten Pionierspielmannszügen, die nicht in der LK 1 starteten. Alle anderen Züge gehörten somit automatisch der Allgemeinen Klasse an. Für 1971 war kein Absteiger aus der LK 2 vorgesehen und 1972 sollte sie aus 12 Zügen bestehen.[1]
Bereits ab 1. Januar 1972 gab es eine Umbenennung zu Sonderklasse, Leistungsklasse und Allgemeine Klasse.[2]
Fanfarenzüge
1970 wurde die 1. DDR-Bestenermittlung als Klassifizierungsturnier augetragen um damit eine Klasseneinteilung zu beginnen. Für Fanfarenzüge wurde die Bezeichnung LK 1 ab 1. Januar 1972 gestrichen und - neben der Sonderklasse - nur noch eine Leistungsklasse und eine Allgemeine Klasse geführt.[2] Mitte 1987 wurde für die Wettkämpfe im Jahr 1988 diese Leistungsklasse dann in Leistungsklasse I und II aufgeteilt.[3]
Schalmeienkapellen
Die Klasseneinteilung wurde 1969 eingeführt. Für Schalmeienkapellen wurde die Bezeichnung LK 1 ab 1. Januar 1972 gestrichen nur noch eine Leistungsklasse und eine Allgemeine Klasse geführt.[2]
Regelungen ab 1990
Bei den einzelnen Landesmeisterschaften wurden die Leistungsklassen zumindest für Spielmannszüge teilweise beibehalten. Da die Wettkampfregelungen für die einzelnen Klassen gesonderte Vorgaben machen, kann jeder Verein dann selbst wählen, in welcher Klassifizierung mit welchen Bedingungen er startet will. Ein Auf- oder Absteigen gibt es nicht mehr, ebenso gilt die Leistungsklasse nicht für andere Wettkämpfe.
Einstufungen der Züge in die Klassen
Für das Sportjahr 1968
Die Klasseneinteilung (nur für Erwachsenen-Spielmannszüge überliefert) ergab sich aus den Wettkämpfen 1967:[4]
| Sonderklasse |
|---|
|
| Leistungsklasse I |
|
| Leistungsklasse II |
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Für das Sportjahr 1970
Die Klasseneinteilung (nur für Erwachsenen-Spielmannszüge überliefert) ergab sich aus den Wettkämpfen von 1968 und gilt für 1970, da 1969 keine zentralen Wettkämpfe stattfanden aufgrund des V. Turn- und Sportfest in Leipzig. Der Bezirk Leipzig hatte bis dahin keine Bezirksmeisterschaften durchführte und demzufolge keine Züge der Leistungsklasse II und Allgemeinen Klassen eine Aufstiegschance. Die Sonderklasse kämpfte 1970 erstmals um den Titel „Deutscher Meister der DDR“, während es für die Leistungsklasse I in einem zentralen Wettkampf um den Titel „DDR-Bester 1970“ ging.[5][6][7]
| Sonderklasse |
|---|
|
| Leistungsklasse I |
|
| Leistungsklasse II |
|
| Leistungsklasse III |
|
| Allgemeine Klasse |
| In dieser Klasse starteten alle Spielmannszüge, die sich in den Wettkämpfen 1968 nicht im Vorderfeld plazieren konnten und zur nächsten Bezirksmeisterschaft die Chancen wahrnehmen mussten, um den Aufstieg in die LK III zu erringen. |
Für das Sportjahr 1971
Die Klasseneinteilung ergab sich aus den Wettkämpfen 1970:[8]
| Spielmannszüge | Fanfarenzüge | Schalmeienkapellen | |
|---|---|---|---|
| Erwachsene | Pioniere | ||
| Sonderklasse | |||
|
|||
| Leistungsklasse I | |||
|
|
|
|
| Leistungsklasse II | |||
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(erst nach den Bezirksmeisterschaften 1971 ermittelt, die 10 besten nach Punkten)[10]
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| Leistungsklasse III | |||
| |||
| Allgemeine Klasse | |||
| Alle oben nicht aufgeführten Erwachsenenspielmannszüge | Alle nicht aufgeführten Kollektive waren noch nicht eingestuft und starteten 1971 in der Allgemeinen Klasse | Alle nicht aufgeführten Schalmeienkapellen gehörten zur Allgemeinen Klasse. Die erreichte Punktzahl zu den Bezirksmeisterschaften 1971 entschied über den Aufstieg in die Leistungsklasse 2. | |
Für das Sportjahr 1972
Die Klasseneinteilung ergab sich aus den Wettkämpfen 1971:[2][11]
| Spielmannszüge | Fanfarenzüge | Schalmeienkapellen | |
|---|---|---|---|
| Erwachsene | Pioniere | ||
| Sonderklasse | |||
|
|
keine | keine |
| Leistungsklasse I | Leistungsklasse | ||
|
|
|
|
| Leistungsklasse II | |||
| |||
| Leistungsklasse III | |||
| |||
| Allgemeine Klasse | |||
| SG Hohenwutzen (aufgrund Korrektur im Dezember 1971) | - | Dieser Klasse gehören alle Fanfarenzüge des DTSB an, die nicht in der LK eingestuft sind und sich an den Wettkämpfen des DTSB beteiligen. | Dieser Klasse gehören alle Schalmeienkapellen an, die nicht in der LK eingestuft sind und am Wettkampfsystem des DTSB teilnehmen. |
Für das Sportjahr 1973
Da 1973 aufgrund der X. Weltfestspiele keine zentralen Wettkämpfe und nur die Bezirksmeisterschaften stattfanden (an denen aber alle Züge teilnehmen mussten), gab für 1974 keine Auf- und Absteiger, außer bei den Erwachsenen-Spielmannszügen, wo die LK II nicht auf- aber absteigen konnte und LK III und Allgemeine Klasse wie bisher auf- und abstiegen und für die Wettkämpfe 1974.
Auf Beschluss der ZSK vom 11.01.1973[12] sollten alle Kollektive, die ihrer Berufung zur Teilnahme an den Weltfestspielen nicht nachkommen wollten, in die Allgemeine Klasse herabgestuft werden und Bereits zu den Bezirksmeisterschaften 1973 in dieser Klasse starten. Das waren:[13]
- BSG Motor Altenburg
- BSG Motor Zeitz
- BSG Stahl Brandenburg
- BSG CM Veritas Wittenberge
- BSG Aufbau Gernrode
- BSG Stahl Megu Leipzig
- BSG Robotron Radeberg
- BSG Motor Lengefeld
- BSG Motor Köthen
- SG „Ernst Thälmann“ Berlin
- SG Dynamo Halle (Pioniere)
- BSG Lok Oschersleben (Pioniere)
- BSG Traktor Hirschfeld (Pioniere)
Die ursprüngliche Klasseneinteilung ergab sich aus den Wettkämpfen 1972:[14]
| Spielmannszüge | Fanfarenzüge | Schalmeienkapellen | |
|---|---|---|---|
| Erwachsene | Pioniere | ||
| Sonderklasse | |||
|
|
keine | keine |
| Leistungsklasse I | Leistungsklasse | ||
|
|
|
|
| Leistungsklasse II | |||
| |||
| Leistungsklasse III | |||
| |||
| Allgemeine Klasse | |||
|
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Für das Sportjahr 1988
Die Klasseneinteilung (nur Fanfarenzüge überliefert) ergab sich aus den Wettkämpfen 1987:[3]
| Spielmannszüge | Fanfarenzüge | Schalmeienkapellen | |
|---|---|---|---|
| Erwachsene | Pioniere | ||
| Sonderklasse | |||
|
|||
| Leistungsklasse I | Leistungsklasse | ||
|
|||
| Leistungsklasse II | |||
| |||
| Leistungsklasse III | |||
| Allgemeine Klasse | |||
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Für das Sportjahr 1990
Im Ergebnis der Bezirksmeisterschaften und der zentralen Wettkämpfe des Sportjahres 1989 ergibt sich für 1990 folgende Klassifizierung in allen Genres der Spielleute des DTSB der DDR:[16]
Af = Aufsteiger, Ab = Absteiger
| Spielmannszüge | Fanfarenzüge | Schalmeienkapellen | |
|---|---|---|---|
| Erwachsene | Pioniere | ||
| Sonderklasse | |||
|
|
|
|
| Leistungsklasse I | Leistungsklasse | ||
|
|
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|
| Leistungsklasse II | |||
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| |
| Leistungsklasse III | |||
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| Allgemeine Klasse | |||
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Einzelnachweise
- ↑ Der Tambour 12/1970
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 Der Tambour 10/1971
- ↑ 3,0 3,1 Der Tambour 9/1987
- ↑ Der Tambour 1/1968
- ↑ Der Tambour 11/1968
- ↑ Der Tambour 12/1968
- ↑ Der Tambour 9/1969
- ↑ Der Tambour 9/1970
- ↑ Der Tambour 3/1971
- ↑ Der Tambour 7/1971
- ↑ Der Tambour 12/1971
- ↑ Der Tambour 2/1973
- ↑ Der Tambour 4/1973
- ↑ Der Tambour 10/1972
- ↑ 15,0 15,1 Der Tambour 12/1972
- ↑ Der Tambour
