Weltfestspiele der Jugend und Studenten

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Die Weltfestspiele der Jugend und Studenten (kurz: Weltjugendspiele oder Weltfestspiele) sind unregelmäßig veranstaltete internationale Jugendtreffen, die 1947 vom Weltbund der Demokratischen Jugend (WBDJ) ins Leben gerufen wurden.

Auf den Weltfestspielen wird diskutiert und gefeiert, man hört und bietet Musik und Vorträge, es finden Kunstausstellungen statt. Die Veranstaltungen sind politisch und kulturell geprägt.

Im Rahmenprogramm traten die Spielleute der DDR in einer Musikschau auf.

Veranstaltungen in Deutschland

III. Weltfestspiele 5. bis 19. August 1951 in Ost-Berlin

Logo der III. Weltfestspiele 1951 in Ost-Berlin

X. Weltfestspiele 28. Juli bis zum 5. August 1973 in Ost-Berlin

Für die Musikschau wurde eine Choreografie vorbereitet sowie eine neue Komposition von Hans-Jürgen Wenzel geschrieben.

Eröffnet wurde die Musikschau mit einer „Ouvertüre“. Daran schloss sich der Marsch „Junge Welt", der in der Wiederholung von den Naturfanfaren in ‚B' mitgeblasen wurde. Das Programm wurde fortgesetzt mit einem Potpourri, das 10 Lieder und Märsche umfasste und vom Jugendlied über das Arbeiterkampflied bis zum Sportmarsch reichte. Der Marsch „Freundschaftstreffen“ bereitet das Finale vor und wird zwischen „Internationaler Liedfolge” und „Marsch der Sieger” (Finalmarsch) von allen Spielmannszügen, Blas- und Fanfarenorchester gespielt. Höhepunkt des musikalischen Teils der Musikschau war der Finalmarsch „Hymnus der Partei”, der von allen Klangkörpern vorgetragen wurde.[1]

Fast 300 Blatt Notenpapier im Format A4 mussten beschrieben werden, bis die gesamte Komposition in ihrer endgültigen Fassung fertiggestellt war. Zur Unterstützung des Einstudierungsprozesses erhielten alle zentralen Klangkörper vom Gestalterkollektiv ein Tonband mit der Klavierstimme der Komposition und einigen technischen Hinweisen. 17 Lehrgänge führte das Gestalterkollektiv mit den Übungsleitern und Aktiven aus den verschiedensten Zügen durch, um sie auf besondere Schwierigkeiten hinzuweisen bzw. Unklarheiten zu beseitigen (September 1972 und sind im Februar 1973). Die erste Bewährungsprobe hatte die Musikschau bereits am 13. Mai 1972 zu bestehen bei der Miniaturschau in Leipzig. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch die neue Bekleidung erstmals vorgestellt.

Bernd Schenke beschrieb die neue Kleidung wie folgt: „Die Erwachsenen der Spielmannszüge werden zu den langen weißen Hosen ein weißes bzw. rotes Hemd tragen. Die Freunde der Blasorchester, Schalmeien und Fanfarenorchester komplettieren ihre weiße lange Hose mit einem violetten Hemd. Die jungen der Naturfanfarenzüge sind mit weißer langer Hose und einem orangefarbenen Hemd bekleidet, während die Mädchen des Blockes (alle als Hochtrommler) zum orangefarbenem Hemd einen modernen weißen Minirock zum Knöpfen und schwarze Lacklederstiefel anziehen. Unsere Jüngsten, die Pioniere, tragen zu den weißen Turnschuhen und Söckchen eine kurze rote Hose und ein gleichfarbiges Hemd. Und schließlich der Mädchenspielmannszug, diesmal mit 200 Aktiven, wird eine orangefarbene Kombination (im Farbton wie die Fanfaren) bestehend aus Minirock (vorn offen), heißen Höschen und ärmelloser Weste zur Schau stellen, die mit einem weißen Pulli und passender Kopfbedeckung komplettiert wird. Für alle Mitglieder des Übungsverbandes gibt es dann noch einen kornblumenfarbenen Trainingsanzug aus Wollpryla.”[2]

Logo der X. Weltfestspiele 1973 in Ost-Berlin

Gestalterkollektiv[3]

Leitung des Übungsverbandes Musikschau[5]

Organisationsstab des Übungsverbandes[6]

  • Stabschef: Egon Herrmann
  • Sekretärin der Leitung des Übungsverbandes: Heidi Wirth
  • Schreibkraft des Org.-Stabes: Christine Althaus und Sylvia König
  • Finanzen: Ellen Regler
  • Verpflegung: Achim Piesker, Hans Hentschel und Heinz Gläsner
  • Quartiere: Bernd Reiser, Erich Horn und Werner Freiberg
  • Transport: Horst Müller und Dieter Müller
  • Veranstaltungen: Gerhard Kube
  • Information/Agitation: Walter Koch
  • Beschallung/Organisation: Siegfried Wolter und Martin Matelicz
  • Bekleidung: Ellen Regler, Heidi Kunde, Anita Sieg und Anni Gläsner

Teilverbandsleiter[7]

  • Claus-Peter Conrad, BSG Chemie Rodleben (Leiter des Teilverbandes „Spielmannszüge/Erwachsene”)
  • Helmut Winkler (Stellv. Leiter Organisation im TV „Spielmannszüge/Erwachsene“)
  • Manfred Krätzig, BSG Baukema Aschersleben (Leiter des Teilverbandes „Spielmannszüge/Pioniere”)
  • Achim Vogel (Stellv. Leiter Organisation im TV „Spielmannszüge/Pioniere“)
  • Achim Witzel, IHS Wismar (Leiter des Teilverbandes „Spielmannszüge/Mädchen“)
  • Hans-Joachim Reinsch (Stellv. Leiter Organisation im TV „Spielmannszüge/Mädchen“)
  • Siegmar Hartig, BSG Stahl Hennigsdorf (Leiter des Teilverbandes „Fanfarenzüge”)
  • Wolfgang Richter (Stellv. Leiter Organisation im TV „Fanfarenzüge“)
  • Rudolf Seidl, BSG Fortschritt Adorf (Leiter des „Zentralen Blasorchesters des DTSB”)
  • Siegfried Hendel (Stellv. Leiter Organisation im TV „Blasorchester“)
  • Günter Schlaefke, SG Dynamo Hohenschönhausen (Leiter des „Zentralen Schalmeienzuges des DTSB")
  • Wolfgang Gehrke (Stellv. Leiter Organisation im TV „Schalmeien“)

Die anfangs berufene Sylvia Pichel konnte zeitlich ihren Einsatz als Stabführerin im Übungsverband nicht mehr ermöglichen. Auf Vorschlag der Leitung des „Zentralen Mädchenspielmannszuges des DTSB“ wurde deshalb Petra Schultz (HSG IHS Wismar) in diese Funktion berufen.[8]

Nach eingehenden Beratungen in den Fachkommissionen, dem Sekretariat der ZSK und der Zentralen Spielleutekommission selbst, wurden die Kollektive ausgewählt, bestätigt und schriftlich in den „Übungsverband Musikschau“ berufen.

Teilnehmnede Züge

Aus Gründen der Choreografie wurde für alle Züge außer den Erwachsenen-Spielmannszügen festgelegt, dass diese ohne Lyren und Schlagwerk antreten sollten und die jeweiligen Musiker entsprechend auf ein anderes Instrument umgeschult werden sollten.[9]

Nachdem einige Züge ihre Abberufung beantragt hatten, fasste das ZSK am 14.Januar 1973[10] folgenden Beschluss:[11]

  1. Allen Kollektiven, die um Abberufung aus dem ÜV gebeten haben, wird in einem Schreiben nochmals nahegelegt, ihre Entscheidung zu prüfen und im gesamten Kollektiv zu beraten, ob nicht doch ein Teil der Sportfreunde mitwirken können. Es wurde ein konkreter Termin festgelegt, zu dem eine entsprechende Antwort auf dieses Schreiben zu geben ist.
  2. Jene Kollektive, die auf dieses Schreiben der Zentralen Spielleutekommission erneut mit einer Ablehnung antworten, wird auf Beschluß der ZSK vom 14. Januar 1973 die bisherige Klassifizierung (Einstufung) aberkannt und eine Rückstufung in die ALLGEMEINE KLASSE vorgenommen. Der Start zur Bezirksmeisterschaft 1973 erfolgt dann bereits in dieser Klasse zu ihren Bedingungen.
  3. Dieser Beschluß ist rechtsgültig und kann durch keinerlei Proteste bei der Rechts- und Auszeichnungskommission der ZSK rückgängig gemacht werden.

Die Spielleutebewegung des DTSB wurde in einem Übungsverband vertreten durch: [12]

Spielmannszüge Erwachsene:

  • BSG Medizin Mühlhausen
  • BSG Motor Lauchhammer-Ost
  • BSG Traktor Zabeltitz
  • TSG Halle-Trotha (später wieder abberufen)
  • BSG Traktor Luisenthal
  • BSG Motor Treuenbrietzen
  • BSG Aufbau Brandenburg
  • BSG Mansfeldkombinat Ziegelrode
  • TSG Traktor Taucha (auf eigenen Wunsch im Dezember 1972 wieder abberufen, zog diesen Wunsch aber nach dem Beschluss des ZSK zurück)
  • TSG Wismar
  • BSG Aufbau Gernrode (auf eigenen Wunsch wieder abberufen)
  • BSG Chemie Rodleben
  • BSG Traktor Hasselfelde
  • BSG Aufbau Karl-Marx-Stadt
  • SG Dynamo Halle (anstelle der auf eigenen Wunsch abberufenen Pioniere)
  • BSG Motor Zeitz (auf eigenen Wunsch im Dezember 1972 wieder abberufen)
  • BSG Stahl Brandenburg (auf eigenen Wunsch wieder abberufen)
  • BSG Stahl Hettstedt
  • BSG Lok Oschersleben
  • BSG Motor Stralsund
  • BSG Traktor Friedland
  • TSG Empor Dahme
  • BSG Mansfeldkombinat Benndorf
  • BSG Traktor Hirschfeld
  • SG Pritzwalk/Perleberg
  • HSG IHS Wismar
  • BSG Stahl Megu Leipzig (auf eigenen Wunsch im Dezember 1972 wieder abberufen)
  • SG Oberlichtenau
  • BSG Motor Lengefeld (auf eigenen Wunsch wieder abberufen)
  • BSG Einheit Ruhland
  • BSG Motor Altenburg (auf eigenen Wunsch im Dezember 1972 wieder abberufen)
  • BSG Einheint Wurzen
  • BSG Robotron Radeberg (auf eigenen Wunsch im Dezember 1972 wieder abberufen)
  • TSG Chemie Apolda
  • BSG Empor Klengel-Serba
  • BSG Einheit Tessin (auf eigenen Wunsch im Dezember 1972 wieder abberufen, zog diesen Wunsch aber nach dem Beschluss des ZSK zurück)
  • BSG Chemie Bernburg
  • Auf Beschluß der ZSK wurden in Auswertung der stattgefundenen Wettkämpfe 1972 auf Grund ihrer erreichten Ergebzehn folgende Spielmannszüge im November nachberufen:
    • BSG Lok Mühlhausen
    • BSG Baukema Aschersleben
    • BSG CM Veritas Wittenberge (auf eigenen Wunsch danach wieder abberufen)
    • BSG Motor Köthen (auf eigenen Wunsch danach wieder abberufen)
    • BSG Aktivist Haselbach
    • BSG ZAB Dessau (abberufen)
    • BSG Einheit Pritzerbe
    • TSG Lübbenau

Spielmanszüge Pioniere

  • BSG Baukema Aschersleben
  • BSG Medizin Mühlhausen
  • BSG Traktor Großsteinberg
  • SSG Bischofswerda
  • BSG Lok Oschersleben II (auf eigenen Wunsch im Dezember 1972 wieder abberufen)
  • TSG Lübbenau
  • BSG Traktor Hirschfeld (auf eigenen Wunsch im Dezember 1972 wieder abberufen)
  • SG Cattenstedt
  • SG Pritzwalk/Perleberg
  • BSG Traktor Zabeltitz
  • SG Oberlichtenau
  • BSG Motor Boizenburg (wieder abberufen)
  • BSG Motor Zeitz
  • TSG Halle-Trotha (wieder abberufen)
  • BSG Turbine Lauta
  • BSG Traktor Hasselfelde
  • SG Großdrebnitz (nachberufen im August 1972)
  • SG Dynamo Halle (auf eigenen Wunsch danach wieder abberufen)
  • BSG Empor Klengel-Serba
  • BSG Traktor Friedland
  • BSG Traktor Luisenthal

Spielmannszüge Mädchen

  • BSG Empor Quedlinburg
  • HSG IHS Wismar
  • BSG Stahl Freital
  • SSG POS Benndorf (nachberufen im August 1972)
  • BSG MK Benndorf (nachberufen im November 1972)

Fanfarenzüge

  • SG Dynamo Potsdam
  • BSG Einheit Pädagogik Leipzig NO
  • SG „Ernst Thälmann” Berlin-Friedrichshain (auf eigenen Wunsch im Dezember 1972 wieder abberufen)
  • SG „Ernst Thälmann” Berlin-Prenzlauer Berg
  • BSG Stahl Hennigsdorf
  • SG Dynamo NW Berlin
  • Nach durchgeführten Sonderkonsultationen in 1972 mit den Leitern der Teilverbandsleitungen hatte die Leitung des ÜV beschlossen, folgende Kollektive im November 1972 nachzuberufen:
    • BSG Lok Nordhausen
    • BSG Einheit Elsterberg

Schalmeienkapellen

  • BSG Aktivist Luckenau
  • BSG Stahl Maxhütte
  • SG Dynamo Hohenschönhausen
  • BSG Empor Plauen (wegen fehlender Instrumente im Dezember 1972 wieder abberufen)
  • BSG Traktor Großpösna (wegen fehlender instrumente im Dezember 1972 wieder abberufen)
  • SG Dynamo Grimma (wegen ungenügender Leistungen im Dezember 1972 wieder abberufen)
  • BSG Fortschritt Falkenstein
  • BSG Lok Brandenburg
  • BSG Turbine Lauta (nachberufen im November 1972)

Blasorchester

  • BSG Fortschritt Adorf
  • BSG Lok Dresden
  • TSG Warin
  • BSG Motor Netzschkau
  • SG Ottendorf
  • Blasorchester Ketzin (nachberufen im Dezember 1972)
  • Blasorchester Ahlsdorf
  • BSG Lok Mitte Leipzig
  • SG Dynamo Mühlhausen

Lehrgänge/Trainingslager

Zur effektivsten Vorbereitung der verantwortlichen Übungsleiter und der Mitglieder der Kollektive wurden folgende Lehrgänge durchgeführt:[13]

1. Zentraler Vorbereitungslehrgang

Dieser Lehrgang vom 26. bis 30. Juni 1972 in Halberstadt dienete als Einweisung aller Übungsleiter der zentralen Klangkörper und sollte sie befähigen, die folgenden Lehrgänge ihres Genres selbständig zu leiten.

2. Naturfanfarenzüge

Die Lehrgänge wurden für jeweils 20 Teilnehmer und 3 Leitungskader veranstaltet.

Termine: 08.-10.09.1972, 10.-12.11.1972, 08.-11.02.1973

Teilnehmer: je 2 Bläser, 1 Hochtrommler

3. Fanfarenorchester

Der Lehrgang war für 25 Teilnehmer und 5 Leitungskader vorgesehen.

Termin: 23.-25.10.1972

Teilnehmer: von allen Instrumentalgruppen 1 Teilnehmer

4. Schalmeien

Die Lehrgänge wurden für jeweils 40 Teilnehmer und 5 Leitungskader durchgeführt.

Termine: 15.-17.09. 1972, 17.-19.11.1972

Teilnehmer: von allen Instrumentalgruppen je 1 Teilnehmer

5. Blasorchester

Der Lehrgang war für 25 Teilnehmer und 3 Leitungskader vorgesehen.

Termin: 22.-24.09.1972

Teilnehmer: Entscheidung oblag dem Techniker Albert Adler

6. Zentraler Lehrgang

Die Schalmeien, Fanfarenorchester und Blasorchester führten mit auserwählten Teilnehmern zusätzlich einen gemeinsamen Lehrgang durch. Er stand unter der technischen Leitung der Techniker Adler, Knoll und Molde.

Termin: 12.-15.02.1973 in Greiz (Sportschule)

Teilnehmer: Schalmeien 20, Blasorchester 20, Fanfarenorchester 20. Die Auswahl oblag den jeweiligen verantwortlichen Technikern.

7. Spielmannszüge Erwachsene

Diese Lehrgänge wurden für die Kollektive der Sonder- und Leistungsklasse I/II durchgeführt. Dabei war beabsichtigt, eine territoriale Trennung vorzunehmen.

Termine: 29.09.-01.10.1972 in Mühlhausen ,12.-14.01.1973 in Weißenfels (Sportschule), 22.-24.09.1972 in Lauchhammer, 19.-21.01.1973 in Ruhland

Teilnehmer: jeweils der verantwortliche Übungsleiter der Kollektive

8. Spielmannszüge Mädchen

Die Lehrgänge waren für jeweils 35 Teilnehmer und 5 Leitungskader vorgeschen.

Termine: 26.-28.10.1972, 27.-30.12.1972, 21.-25.02.1973 in Osterburg (Sportschule)

Teilnehmer: Entscheidung oblag der Leitung des „Zentralen Mädchenspielmannszuges”

9. Spielmannszüge Pioniere

Die Lehrgänge waren für jeweils 60 Teilnehmer und 5 Leitungskader vorgeschen.

Termine: 21.-23.10.1972, 05.-09.02.1973 in Greiz (Sportschule)

Teilnehmer: je 1 Flöter, 1 Trommler, 1 Übungsleiter je Kollektiv

Trainingslager

Vom 8. bis 22 Juli 1973 fand in Dessau ein Trainingslager des gesamten Übungsverbandes statt. Direkt im Anschluss befand sich der Übungsverband bis 6. August in Berlin zu den Weltfestspielen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Der Tambour, Juli 1972
  2. Der Tambour, Juli 1972
  3. Der Tambour, April 1972
  4. Der Tambour, August 1972
  5. Der Tambour, Mai 1972
  6. Der Tambour, Mai 1973
  7. Der Tambour, März 1973
  8. Der Tambour, August 1972
  9. Der Tambour, Juni 1972
  10. Der Tambour, April 1973
  11. Der Tambour, Februar 1973
  12. Der Tambour, April 1972
  13. Der Tambour, Mai 1972