Marschbecken

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Marschbecken (oder allgemein nur Becken bezeichnet) sind zwei gegeneinander zu schlagende Becken, die zu den Gegenschlagidiophonen gehören. Sie bestehen meist aus Messing oder Bronze und sind in der klassischen Musik und weltweit in der Volksmusik häufig eingesetzte Instrumente. Das Beckenpaar kam im 18. Jahrhundert aus der Janitscharenmusik nach Westeuropa und bürgerte sich in der Militärmusik und im Symphonieorchester ein.

Sie kommen klassisch vor allem in Spielmannszügen zum Einsatz. In Märschen laufen die Becken meist synchron zur Großen Trommel als Puls bzw. als Markierung der Taktschwerpunkte mit. Die Größe variiert häufig, sollte im besten Fall aufgrund des Gewichts aber an den Musiker angepasst sein. Je größer die Becken, desto voller der Klang. Ein Durchmesser von 14 Zoll ist heute am häufigsten im Einsatz.

Auch einige Fanfarenzüge setzen Becken zur Untermalung der Hochtrommeln ein. Die Schalmeienkapellen nutzen sie inzwischen sehr unterschiedlich, oft auch nur als einzelnes Crash-Becken an einer Trommel montiert.

Halterung

Am verbreitetsten sind Lederschlaufen. Während man auf der Marschmusik mit der ganzen Hand durch diese hindurchschlüpft, hält man die Becken im Orchester meist mit Daumen und Zeigefinger. Auf letzterem liegt die Schlaufe auf, die der Daumen einklemmt.

Spieltechniken

Für Einzelschläge werden die Becken (in jeder Hand eines) gegeneinander geschlagen. Dabei sollte beachtet werden, dass sich die Becken nur kurz berühren. Es sollte keine Kompression der Luft zwischen den Becken stattfinden, weshalb man sie meist etwas zueinander versetzt hält. Findet doch eine Kompression statt, tönt der Klang dumpf und ohne Nachhall. Je nach Lautstärke schlägt man mit einem Becken und hält die andere Hand ruhig oder schlägt mit beiden (nur für wirklich laute Schläge). Das Schlagbecken ist meist mit einem B gekennzeichnet, das andere mit einem A.

Für leise Schläge gibt es verschiedene Möglichkeiten: Einerseits kann man einfach einen möglichst leisen Schlag wie oben beschrieben ausführen. Eine andere Möglichkeit ist, die Becken langsam zusammenzuführen und etwas locker gegeneinander zu halten. So entsteht ein „Sizzeln“. Diese Spielweise kann man auch im Forte anwenden, um einen möglichst breiten Schlag zu erzielen. So kann man allerdings nur einzelne Schläge ausführen, keine schnellen Repetitionen. Die wohl einfachste Art, ein Piano zu spielen, ist, nur die oberen Kanten gegeneinander zu schlagen. Da dabei aber nur ein Teil des Beckens in Schwingung versetzt wird, unterscheidet sich der Klang sehr. Gute Musiker vermeiden diese Spielweise.

Nach dem Schlag kann man die Becken ausklingen lassen. Je nach Schule drehen einige Musiker die Becken mit der Innenseite, andere mit dem Rand zum Publikum. Zum Dämpfen drückt man die Becken gegen die Brust.