Tambourstab

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Der Tambourstab ist eine Alternative zum Taktstock und wird von den Tambourmajoren bzw. Stabführern in Musikensembles verwendet, um bei einer größeren Anzahl an Musikern, von jeder Position aus gesehen zu werden. Insbesondere beim Marschieren kann so auch an der hintersten Position noch jedes Stabzeichen gesehen werden.

In der militärisch geprägten Marschmusik hat der Tambourstab eine lange Tradition und ist von großer Bedeutung. Er erlaubt dem Stabführer das Tempo und den Rhythmus des Marsches zu bestimmen und das gesamte Ensemble in Einklang zu bringen. Auch wenn sich die Kommandos des Stabführers in verschiedenen Landesbereichen etwas unterscheiden, wird der Stab in der Regel mit der rechten Hand gehalten. Seine Figuren sollten möglichst präzise ausgeführt werden. Neben musikalischen Anzeigen wie etwa Rhythmus, Dynamik, dem Start bzw. Ende des Stückes oder auch eventuelle Pausen, werden zudem z.B. die Laufrichtung oder die Haltung des Musikzugs angegeben. Im Resultat ist eine synchrone Ausführung des gesamten Klangkörpers möglich.

Tambourstab Modell Udo Edelmann

Aufbau

Ein Tambourstab besteht in der Regel aus Holz und ist etwa 80 bis 130 cm lang. Er verfügt am unteren Ende über einen Griff mit Kugel sowie oben einer Spitze die üblicherweise verchromt sind und meistens aus Metall bestehen. Neue Modelle können ganz oder teilweise aus Kunststoff bestehen. Die Stäbe sind mit einer bunten Kordel verziert, die oben unter der Spitze beginnend um das Holz gelegt werden bis nach unten knapp oberhalb des Griffs. Dort werden sie durch den Holzstab gefürt oder befestigt und dann wieder um den Stab herum nach oben gewicket - hierbei über Kreuz mit der ersten Wickelung. An den verbleibenden beiden Enden der Kordel am oberen Ende des Tambourstabs befinden sich zwei Quasten.

Aufgrund der inzwischen angewachsenen Produktvielfalt gibt es natürlich auch hiervon abweichende Tambourstäbe aus anderen Materialien, abweichenden Stabformen, anderen Kugelformen, mit Gravuren oder zusätzlichen Verzierungen. Auch die Farben vonentsprechen meist den Vereinsfarben des jeweiligen Zuges.

Verwendung in der DDR

Es bestand ein jahrelanger Mangel an Tambourstäben. Vielerorts wurden einfach die vorhandenen älteren Stäbe verwendet.

Im DTSB waren Stäbe mit rot-weißer Kordel laut Wettkampfordnung Pflicht, daher gab es keine anderen.

Im Jahr 1983 baute Udo Edelmann für seinen Fanfarenzug Ilmenau einen eigenen Stab, da keiner zu beschaffen war. Dieser lag besser in der Hand und war auch leichter als die alten Tambourstäbe. Andere Vereine wollten ebenfalls einen solchen Stab. Und so wurde er letztendlich in größerer Stückzahl produziert. Der Verein konnte sie im Bundesvorstand des DTSB gegen Umschaltfanfaren eintauschen. Bis heute haben die meisten Vereine ihren "Edelmann" im Einsatz, wennglich hier und da Reparaturen notwendig waren oder die Kordel oder Quasten bereits gegen neue (manchmal in Vereinsfarben) getauscht wurde. Ansonsten besteht die überwiegende Meinung, dass insbesondere bei der Handhabung die neuen inzwischen erhältlichen Tambourstäbe diverser Hersteller nicht mit einem Edelmann mithalten können.