Stabführer

Während der Auftritte ist der Stabführer (oder Tambourmajor) der Leiter des kompletten Zuges und bestimmt alle Bewegungen sowie das Musizieren. Er steht und läuft mit einem kleinen Abstand vor dem Zug. In der rechten Hand hält er dabei den (Tambour-)Stab. Durch bestimmte Bewegungen, den Stabzeichen, wird dem Zug hinter ihm signalisiert, was als nächstes geschehen soll.

Anforderungen

Generell kann jedes Mitglied eines Zuges auch Stabführer sein. Da aber für diese Position viel musikalisches Gespür vonnöten ist, sollte derjenige bereits eines der Instrumente ohne Schwierigkeiten spielen können. Aufgrund der Position des Anführers handelt es sich in der Regel um eine Person, welche innerhalb des Vereins respektiert wird.

Aufgaben

Der Stabführer bestimmt das komplette Handeln des Zuges. Unabhängig davon, ob es vor dem Auftritt entsprechende Festlegungen (z.B. Titelauswahl durch die Vereinsleitung) gab, entscheidet er über

• Start und Stopp
• Laufrichtung und besondere Bewegungselemente
• Titel
• Tempo
• Lautstärke (ist in den Noten festgelegt, wird dennoch angezeigt)

Der komplette Zug hat den Stabführer somit immer im Auge und sollte im besten Fall selbst dann auf die Stabzeiochen reagieren, wenn sie nicht mit Gewohnheiten übereinstimmen (z.B. plötzliche Beendigung eines Titels vor dessen eigentlichem Ende).

Als Frontmann werden zwangsläufig Bedingungen an das Auftreten des Stabführer gestellt. Da er für das Publikum den kompletten Zug anführt und repräsentiert, sollte er stets auch seine eigene Außenwirkung im Blick haben.

Ausbildung und Regeln

In erster Linie werden alle Grundlagen innerhalb des Vereins erlernt. Nicht selten bildet der Stabführer eines befreundeten Vereins aus. Das wird etwa nötig, wenn der amtierende Stabführer seinen Posten aufgibt ohne dass rechtzeitig Nachwuchs ausgebildet werden konnte, denn in vielen Zügen gibt es nur einen Stabführer (und meistens auch nur einen der als Nachwuchs ausgebildet wird). Einige Landesverbände bieten zudem entsprechende Weiterbildungsangebote an.

In der DDR wurden entsprechende Regeln für Stabführer verfasst. Diese wurden nahezu unverändert übernommen. Jeder Verband hat jedoch eine eigene Stabführerrichtlinie, die sich aber nur im Wortlaut und nicht in den eigentlichen Regeln unterscheiden.