Der Tambour/Ausgabe 1980 05

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13. Jahrgang, Nummer 5 1980

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Seite 1

HEUTE AUF SEITE

  • 2 Meisterliche Klänge aus allen Zinnaer Schalmeien
  • 4 Nicht zu fassen: Potsdamer steigern sich noch immer
  • 5 Traktor Ringleben sorgte für größte Überraschung

Wir Spielleute beteiligen uns an der

Sportstafette X. Parteitag

Ein nachhaltiges Echo fand die Einberufung des X. Parteitages der SED in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Die Antwort unserer Sportorganisation und von uns Spielleuten: Mit der „Sportstafette X. Parteitag“ neue Initiativen zur weiteren Ausprägung des Massencharakters von Körperkultur und Sport auslösen!

  • Unternehmen wir alles, um die Aufgaben unseres Sportplanes für 1980 allseitig zu erfüllen und gezielt zu überbieten!
  • Das Beste zum X. Parteitag!
  • Alles zum Wohle des Volkes!
MARTINA CLEMENS schlägt schon seit sieben Jahren die Trommel im Fanfarenzug von Dynamo Nordwest Berlin. Die 17jährige vermochte leider auch nicht den Verlust der Sonderklasse zu verhindern. Im kommenden Jahr gibt es einen neuen Anlauf.
DIE BESTEN FANFARENZÜGE bei den DDR-Meisterschaften ehrt Rainer Eidenschink, Leiter des Sektors Spielleute beim DTSB-Bundesvorstand. Hier nimmt die Stabführerin des Bronzemedaillengewinners aus Hoyerswerda die Glückwünsche entgegen.

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3. DDR-Meisterschaft der Schalmeien in Plauen

Meisterliche Klänge aus allen Zinnaer Schalmeien

KLAUS SCHNEIDER, der Zinnaer Stabführer, nimmt die Glückwünsche zur erfolgreichen Titelverteidigung entgegen.

Titelkämpfe von hohem Niveau / Schalmeienmusik wie sie es noch niemals gab

Spannung lag über Plauen, der vogtländischen Metropole. Wer wird DDR-Meister der Schalmeienkapellen in diesem Jahr? Da setzte man auf den Titelverteidiger aus Zinna, standen die von Arthur Bauer glänzend vorbereiteten Gastgeber Empor Plauen hoch im Kurs, billigte man Stahl Maxhütte und auch den Brandenburger reelle Chancen zu. Skepsis machte sich breit, als man hörte, daß die Titelkämpfe in einer Halle stattfanden. Doch die war schnell verflogen, da in der schmucken Plauener Sporthalle ideale Bedingungen herrschten, die den richtigen äußeren Rahmen zu einer Meisterschaft gab, die auf glänzendem Nivau standen. Und dies ist zu allererst das Verdienst eines Kollektivs: den Spielleuten aus Zinna, die moderne Schalmeienmusik in Perfektion darboten, wie sie in unserem Lande noch nicht zu hören war.

Die Zinnaer bewiesen bereits in der Pflicht, daß sie das „Handwerkszeug“ am besten beherrschten. Nach den Pflichtmärschen „Gruß aus Klingenthal“ und „Gruß aus Luckenau“ war bereits zugunsten der Zinnaer eine Vorentscheidung gefallen. 3,35 Punkte Vorsprung besaß der Titelverteidiger vor Maxhütte, während den übernervösen Plauenern die Nerven einen Streich spielten. Da wurde nicht genau genug geblasen, hielt man die Notenwerte nicht exakt ein. Aber trotz guter Kür der Plauener, der Stahlwerker und auch der Brandenburger (Lok muß sich endlich vom Althergebrachten trennen, einfach moderner spielen) — sie wurden alle überstrahlt von einer Kürdarbietung, die zu minutenlangen Ovationen in der Halle hinriß: das Zinnaer 11-Minuten-Potpourri „Alte Bekannte“.

Von Bodo Clauß arrangiert, brillierten die Zinnaer mit vertrauten Schlagern von einst im neuen, modernen Gewand. Wenn von Perfektion die Rede war, dann trifft dies zuallererst auf die kleine Trommel zu, die Wolfgang Schnabels hohes musikalisches Können zum Vorschein brachte. Auch die Melodieinstrumente der Zinnaer waren unerreicht (Ivor Schneider und Uwe Nonnenmacher). Es fällt sehr schwer, Reserven beim trainingsfleißigen Meister auf die Spur zu kommen. Vielleicht im Lyraspiel, da hier zwei, drei Schläge unsauber kamen, ansonsten eine Darbietung, die unter die Haut ging, bei nicht wenigen die Tränendrüsen anregte, so ergriffen war man vom Vortrag des alten und neuen Meisters. Zinna setzte sich selbst und den Schalmeienkapellen Maßstäbe, die zu höherer Trainingsqualität verpflichten.

Die SG Kleinreinsdorf muß nun die Sonderklasse verlassen. Dynamo Malchin trat zur Meisterschaft nicht an.

DDR-Meisterschaft 1980 der Schalmeienkapellen

Pflicht Kür Straf-
skala
Schwie-
rig-
keits-
grad
1. Vorwärts Zinna 92,10 34,40 37,50 10,0 5,20
2. Stahl Maxhütte 84,70 31,05 33,25 10,0 5,40
3. Empor Plauen 82,80 29,50 32,80 10,0 5,40
4. Lok Brandenburg 82,75 30,55 32,40 10,0 4,80
5. Motor Rathenow 77,35 28,40 29,55 10,0 4,40
6. SG Kleinreinsdorf 74,85 28,25 27,10 10,0 4,50
DEN ZWEITEN PLATZ, wenn auch deutlich abgeschlagen, belegten die Schalmeienbläser der Maxhütte. Aber auch sie begeisterten mit hervorragender Schalmeienmusik.
PERFEKTE SCHALMEIENKLÄNGE intonierte die BSG Vorwärts Zinna. Bereits nach der Pflicht, hier der Abriß, enteilten die Zinnaer der namhaften Konkurrenz.

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Zinnaer Dank

  • Karl Nonnenmacher, der künstlerische Leiter des Zinnaer Klangkörpers strahlt übers ganze Gesicht. Hand aufs Herz, war man in Zinna überzeugt von der erfolgreichen Titelverteidigung?
    „Wir haben intensiv trainiert, zuweilen dreimal die Woche, so daß wir voller Selbstvertrauen zur DDR-Meisterschaft reisen konnten.“
  • Da gab es noch ein Trainingslager?
    „Ja, eine Woche lang holten wir uns in der Jugendherberge Bremsdorfer Mühle bei Eisenhüttenstadt den letzten Schliff für die Titelkämpfe. Diese Woche war sehr wichtig, da sie die Truppe in die richtige Stimmung versetzte und das Kollektiv weiter festigte.“
  • Wann glaubten Sie endgültig an den Sieg?
    „Eigentlich schon nach der Pflicht, da wir hier Stahl Maxhütte und die anderen Mitfavoriten deutlich distanzierten.“
  • Zu deutlich . . .
    „Vor allem gegenüber den Plauenern, die wir alle in der Pflicht stärker erwartet hatten. Selbst mit einer großartigen Kür, und die bot Plauen mit den ‚Heimatklängen‘ und ‚Grüßen aus der Sowjetunion‘ zweifelsohne, läßt sich eine in der Pflicht gezeigte Schwäche nicht mehr wettmachen.“
  • Über 50 Schlachtenbummler waren aus Zinna und Torgau in das mehr als 150 km entfernte Plauen gekommen, um ihre Schalmeienkapelle lautstark anzufeuern. Das gab es bei den Spielleuten selten . . .
    „Die Freunde haben uns auch sehr geholfen. Allein ihre Anwesenheit war Verpflichtung für jeden von uns, das Allerbeste zu geben.“
  • Die Brandenburger vermochten jene Lücken nicht zu schließen, die durch Mitglieder entstanden sind, die ihren Ehrendienst in der NVA ableisten. Wie sieht es damit in Zinna aus?
    „Wir stellten uns langfristig auf solche ‚Probleme‘ ein, die bei uns eigentlich keine sind. Im Herbst verabschieden wir wieder verdienstvolle Spielleute, so daß dann acht Mann zur Zeit den Armeedienst absolvieren. Mit kontinuierlicher Nachwuchsarbeit muß man sich und kann man sich auch auf solche Dinge vorbereiten.“

Aufstiegsturnier der Schalmeienkapellen in Plauen

Dynamo im ‚Schalmeien-Oberhaus‘

Dynamo Hohenschönhausen und Stahl Hettstedt schafften Sprung in die Sonderklasse

DYNAMO HOHENSCHÖNHAUSEN schaffte den Aufstieg in dle Sonderklasse. Verdienter Lohn einer soliden Leistung in Pflicht und Kür.

Mit Dynamo Hohenschönhausen kehrte der Vorjahres-Absteiger auf Anhieb in das „Schalmeien-Oberhaus“ zurück. Begleitet werden die Dynamos von einem Neuling in der Sonderklasse, den Hettstedter Stahlwerkern. „Diese beiden Klangkörper bestimmten das Niveau dieses Aufstiegsturniers eindeutig“, urteilte Bodo Clauß, Komponist und Arrangeur sowie Stellvertreter für künstlerische Arbeit der ZSK. „Auch die Kapelle aus Neugernsdorf bot eine verblüffende Leistung. Schade, daß diesem Kollektiv wegen fehlender Lyra Punkte abgezogen werden mußten.“

DER STABFÜHRER von Dynamo Hohenschönhausen empfängt die Glückwünsche für den Sieg im Aufstiegsturnier.

Die stark verjüngten Berliner mußten eigentlich lange bangen, bevor ihr Sieg feststand. Hettstedt hatte sich nach der Pflicht („Gruß aus Klingenthal“ und „Jägermarsch“) in Front geschoben. Der Dritte des vorjährigen Aufstiegsturniers hatte das schwierige Kürprogramm in Hinterhand und rechnete sich deshalb einiges aus. Doch dann mußte man zusehen wie die Hauptstädter vorbeizogen und mit Neugernsdorf die wirkungsvollste Kür boten.

Insgesamt stagniert das Leistungsniveau in dieser Klasse, ist der Rückstand zur Sonderklasse eher größer als geringer geworden. Chemie Taucha kam wie im Vorjahr über den vierten Platz nicht hinaus. Die Tauchaer müssen einfach den Trainingsumfang erhöhen, wollen sie 1981 bei der Vergabe der Aufstiegstickets ein Wörtchen mitreden.

Interessant auch die Tatsache, daß alle Kollektive in der Schwierigkeit zurückgegangen sind. Dies ist keineswegs der falsche Weg, da es keinen Sinn hat, sich an Programme heranzuwagen, die man beim gegenwärtigen Ausbildungsstand des Kollektivs ohnehin nicht bewältigen kann.

Vor beiden Aufsteigern steht jetzt die Aufgabe, bis zur Saison 1981 den Rückstand zur Sonderklasse zu verringern, wenn Hoffnungen auf den Klassenerhalt realistisch sein sollen. Wie dies möglich sein kann, machte Zinna vor, nämlich mehrmals in der Woche in kleinen Instrumentengruppen zu üben.

Aufstiegsturnier 1980 der Schalmeienkapellen

Pflicht Kür Straf-
skala
Schwie-
rig-
keits-
grad
1. Dyn. Hohenschönh. 79,40 28,45 31,35 9,5 5,10
2. Stahl Hettstedt 78,25 29,20 28,25 10,0 5,80
3. SG Neugernsdorf 71,80 27,15 31,35 5,0 3,30
4. Chemie Taucha 69,70 25,40 26,30 10,0 3,00
5. Trakt. Fichtenberg 64,15 21,50 25,45 9,5 2,70

Seite 4

3. DDR-Meisterschaft 1980 der Fanfarenzüge in Hettstedt

Nicht zu fassen: Potsdamer steigern sich noch immer!

Langanhaltende Ovationen für Gala-Schau des Zuges von Dynamo Potsdam-Stadt

NUR IN SUPERLATIVEN äußerten sich alle Fachleute über das Kürprogramm der Potsdamer.

Es gibt gegenwärtig keinen Klangkörper, der in seinem Genres so dominiert, keine Mannschaft innerhalb des DTSB, die ihre Sportart oder Disziplin so überlegen beherrscht wie der Fanfarenzug von Dynamo Potsdam-Stadt seine artverwandten Kollektive in der Spielleutebewegung. Viele fleißige Funktionäre und Übungsleiter haben in Potsdam etwas aufgebaut, daß die Fanfarenmusik in völlig neue Wege führte. Nicht hoch genug können die Arrangements von Bernhard Bosecker eingeschätzt werden, der praktisch der Vater dieser neuen Qualität ist.

So sehr man anderen Klangkörpern wie Stahl Hettstedt oder dem Pionierhaus Hoyerswerda spürbare Fortschritte bescheinigen muß, die Potsdamer sind ihnen allen noch weiter enteilt. Nach dem berauschenden Auftritt bei den DDR-Meisterschaften in Hettstedt muß man den Potsdamern sogar einen Klassenunterschied gegenüber dem übrigen Bewerberfeld zugestehen. Das war einfach Fanfarenmusik in höchster Vollendung. Was soll eigentlich nach Hettstedt noch kommen?

DEN SPRUNG aufs Medaillentreppchen schaffte Antje Müller, die 19jährige Stabführerin aus Hoyerswerda.

Wo liegen die Ursachen für solch geradezu deprimierende Überlegenheit? In Potsdam wird eben viermal wöchentlich trainiert. Und jedes Kollektivmitglied ist zu jedem Training anwesend! Da muß einfach Leistung entstehen, zumal auch sonst alles stimmt im Fanfarenzug „Dr. Richard.Sorge“. Hier ist die Verbindung zwischen Elternhaus und Schule gemeint, das Klima der geistigen Auseinandersetzung in diesem Kollektiv angesprochen, der hohe Ausbildungsstand und die Vielzahl der Übungsleiter ins Bild gesetzt. All dies ist Bestandteil jener Atmosphäre, die in Potsdam solche herausragenden Leistungen ermöglicht. Da brauchen sich andere Kollektive, die eben nur einmal wöchentlich die Fanfare zur Hand nehmen, über solch entmutigende Rückstände nicht zu wundern.

Trotzdem muß man den Hut ziehen vor den Verbesserungen, die Hettstedt in Hoyerswerda nachwies. „Dieser Klangkörper, aber auch Elsterberg, Greiz und im Aufstiegsturnier vor allem Luckenau, sollten sich noch nicht an zu schwierige Stücke heranwagen, die sie einfach noch nicht bewältigen können“, meinte Bodo Clauß. „Darunter leidet der Gesamteindruck in zu starkem Maße und dies führt zu erheblichen Punktabzügen.“

Auffallend bei Elsterberg und Greiz das Spiel einiger Spitzenbläser, die durchaus Potsdamer Format aufweisen. Unzufrieden waren die Leipziger von Einheit Pädagogik. Hier hat sich das Trainingslager bis unmittelbar vor Beginn der Meisterschaft als wenig günstig ausgewirkt. Die Spielleute waren einfach kräftemäßig nicht in bester Verfassung, konnten die langen Töne mit leicht geschwollenen Lippen nicht halten. Drei oder wenigstens zwei Tage vor einem bedeutenden Wettkampf muß man ein strapazierendes Trainingslager beenden.

DDR-Meisterschaft 1980 der Fanfarenzüge

Pflicht Kür Straf-
skala
Schwie-
rig-
keits-
grad
1. Dynamo Potsdam 90,40 34,10 36,90 10,0 9,40
2. Stahl Hettstedt 71,40 29,55 27,95 7,5 6,40
3. Pion. Hoyerswerda 70,90 28,85 26,95 8,5 6,60
4. Einh. Elsterberg 65,95 26,35 25,60 7,0 7,00
5. Einh. Päd. Leipzig 65,50 25,50 25,00 9,0 6,00
6. Greika Greiz 65,10 28,60 25,40 4,5 6,60
7. Dyn. NW Berlin 58,40 27,20 17,50 8,0 5,70

Aufstiegsturnier 1980 der Fanfarenzüge

Pflicht Kür Straf-
skala
Schwie-
rig-
keits-
grad
1. Tiefbau Berlin 71,50 28,15 28,40 8,5 5,60
2. Traktor Oßmannstedt 65,05 22,50 27,55 9,5 5,50
3. Teichwolframsdorf 60,60 27,45 24,45 2,0 6,70
4. TSG Lübbenau/Calau 58,25 21,70 21,90 9,0 5,65
5. SG Bachra 57,90 19,85 23,95 8,5 5,60

Seite 5

Bezirksmeisterschaft von Halle

Traktor Ringleben sorgte für größte Überraschung

Erfreulicher Leistungszuwachs in voller Breite

Über 900 Spielleute in insgesamt 23 Klangkörpern stellten sich in Ringleben, im Kreis Artern gelegen, dem Kampfgericht. Dies war nicht nur das umfangreichste Feld, das sich bei Hallenser Bezirksmeisterschaften um Titel bzw. Pokalerfolg bewarb, sondern brachte wohl auch die niveauvollsten Wettbewerbe des Chemiebezirkes.

Ein deutliches Indiz dafür liefert allein schon die Punktebilanz. Bei den Spielmannszügen Erwachsene hätten die 46,45 Punkte des 79er Bezirksmeisters in diesem Jahr lediglich für den fünften Platz gereicht. Beim Nachwuchs mußte der Titelträger 3,35 Zähler zulegen, bei den Schalmeien sogar 6,40 und bei den Fanfarenzügen 7,25.

Die angenehmste Überraschung vollbrachte der Erwachsenen-Spielmannszug der gastgebenden BSG Traktor Ringleben. Die Spielleute aus Ringleben haben mit zahlreichen gesellschaftlichen Kräften ihrer Gemeinde nicht nur diese Bezirksmeisterschaft hervorragend vorbereitet, sie gingen auch bestens präpariert in den Wettkampf. Der zweite Platz lediglich mit 0,85 Punkten Rückstand zu den Hettstedtern war der Lohn für die beachtliche Leistungssteigerung der Ringlebener. Zieht man auch hier die Vorjahreswertung (38,35) als einzig mögliche Bezugsebene in Betracht, dann verbesserte sich Ringleben um sage und schreibe 10,45 Punkte.

Musikalischer Höhepunkt war natürlich das Auftreten der Sonderklassen-Kollektive im Pokalwettbewerb. Der virtuos vorgetragene „Spanische Zigeunertanz“ des Spielmannszuges von Dynamo Halle riß die Zuschauer zu begeisterndem Beifall hin.

BEATE MEYER, die 17jährige Schalmeienbläserin, gehört zu den Stützen des Hettstedter Klangkörpers. Seit 5 Jahren ist sie bei den Spielleuten und hat sich durch ihr musikalisches Können das Vertrauen aller erworben.

Resultate:

Spielmannszüge Erwachsene
1. Walzwerk Hettstedt 49,65
2. Traktor Ringleben 48,80
3. Motor Zeitz 48,60
4. Chemie Rodleben 48,40
5. Aufbau Gernrode 45,65
6. MK Benndorf 44,65
7. Traktor Pansfelde 39,65
Pokalwettbewerb:
1. Dynamo Halle
2. Baukema Aschersleben
3. MK Ziegelrode
Spielmannszüge Nachwuchs
1. Walzwerk Hettstedt 44,10
2. Chemie Rodleben 42,00
3. MK Ziegelrode 41,00
4. Aufbau Gernrode 40,25
Pokalwettbewerb
1. Dynamo Halle
2. Baukema Aschersleben
Schalmeienkapellen
1. Walzwerk Hettstedt 47,90
2. Chemie Taucha 44,20
3. Traktor Pretzsch 43,80
Fanfarenzüge
1. Pädagogik Zeitz 48,85
2. Aufbau Eisleben 45,70
3. Rohrleit. Aschersleben 38,05
Pokalwettbewerb
1. Walzwerk Hettstedt

NACH ROSTOCK DELEGIERT

Zu den Arbeiterfestspielen 1980 wurde der zentrale Mädchenspielmannszug, der 1979 eine Goldmedaille bei den Arbeiterfestspielen verliehen bekam, von den Spielleuten delegiert. Die Mädchen der Klangkörper von Stahl Freital, Verkehrsbetriebe Dresden und Fortschritt Cottbus haben sich gewissenhaft auf diesen ehrenvollen Einsatz vorbereitet. Auch die Spielmannszüge der Leistungsklasse I von Aufbau Brandenburg, Traktor Pritzwalk, Sachsenring Zwickau und Traktor Luisenthal erhielten ein Mandat nach Rostock.

Bezirksmeisterschaft von Suhl

Geraberger Spielleutemusik gefiel im Spielzeugland

Suhler Spielleute stellen an sich hohe Ansprüche

Die Suhler um ihren rührigen BFA-Vorsitzenden Reinhard Schramm stellten ihre 80er Bezirksmeisterschaft bereits in die Vorbereitungsphase des VII. Turn- und Sportfestes der DDR 1983 in Leipzig. So hoffte man in Rauenstein im Kreis Sonneberg auf ein möglichst gutes Ausgangsniveau, wollte man unter Wettkampfbedingungen testen, wie die Klangkörper des Bezirkes nach intensivem Training vorangekommen sind.

Die technisch-musikalisch wertvollste Leistung wurde vom Geraberger Nachwuchs geboten. Dieser Spielmannszug konnte die größten Fortschritte nachweisen und wäre mit seinen 48,00 Punkten sogar bei den Erwachsenen souveräner Bezirksmeister geworden. Für die Kinder wirklich eine Darbietung, die alle Achtung und Anerkennung verdient.

Diese Konstellation läßt vermuten, daß die Fortschritte bei den Erwachsenen kaum den Ansprüchen gerecht werden. Aber dies trifft nur bedingt zu. Georg Möller, der Leiter des Gehrener Erwachsenenzuges, konnte zwar mit seinem Kollektiv erneut Bezirksmeister werden und auch gegenüber dem Vorjahr eine um drei Punkte bessere Leistung anbieten, aber die Gehrener haben damit ihre Möglichkeiten bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Unverkennbar und unüberhörbar, daß individuelle Fehler einzelner Kollektivmitglieder den Gesamteindruck des Klangkörpers beeinträchtigen. Hier sollte künftig verstärkt mit jenen Sportfreunden trainiert werden, dann dürfte einem Leistungssprung der Gehrener kaum etwas im Wege stehen. Ähnliches läßt sich zu Martinroda und Geschwenda sagen, wobei technische Mängel in diesen Zügen deutlicher hervortraten. Ärgerlich bei beiden Kollektiven, daß wegen unkorrekten Sportausweisen Punktabzüge (zwei bzw. drei) notwendig waren. Diese Liederlichkeiten sollten doch endlich der Vergangenheit angehören.

Die zwanzigminütige Musikschau, die nach dem Wettkampf von allen Teilnehmern geboten wurde sowie die Auftritte der Klangkörper in den Gemeinden rund um Rauenstein hinterließ bei den Bürgern dieses Wohngebietes, dem Zentrum der Spielwarenindustrie, einen nachhaltigen Eindruck.

Resultate:

Spielmannszüge Erwachsene
1. Traktor Gehren 43,05
2. Traktor Martinroda 39,40
3. Fortschr. Geschwenda 35,95
Pokalwettbewerb
1. Chemie Geraberg
Spielmannszüge Nachwuchs
1. Chemie Geraberg 48,00
2. Traktor Gehren 39,90

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WÄHREND DES UEFA-TURNIERS umrahmte auch der Spielmannszug aus Süptitz Europas Schau der Fußballtalente.

Pflichtrepertoire 1981

Spielmannszüge Erwachsene

Sonderklasse

Hornmärsche

  • Frisch voran
  • Turnertreue

Flötenmärsche

  • Goldene Trompeten
  • Castaldo
  • Einzug schneidiger Spielleute

Leistungsklasse I

Hornmärsche

  • Frisch voran
  • Turnertreue

Flötenmärsche

  • Goldene Trompeten
  • Castaldo

Leistungsklasse II

Hornmärsche

  • Frisch voran

Flötenmärsche

  • Goldene Trompeten
  • Castaldo

Leistungsklasse III

Hornmärsche

  • keinen

Flötenmärsche

  • Goldene Trompeten
  • Castaldo

Allgemeine Klasse

Hornmärsche

  • keinen

Flötenmärsche

  • Castaldo

Spielmannszüge Nachwuchs

Sonderklasse

Hornmärsche

  • Frisch voran

Flötenmärsche

  • Goldene Trompeten
  • Castaldo
  • Muziky-Muziky

Leistungsklasse I

Hornmärsche

  • Frisch voran

Flötenmärsche

  • Goldene Trompeten
  • Castaldo

Leistungsklasse II

Hornmärsche

  • keinen

Flötenmärsche

  • Goldene Trompeten (1. und 2. Stimme)
  • Castaldo

Allgemeine Klasse

Hornmärsche

  • keinen

Flötenmärsche

  • Castaldo

Schalmeienkapellen

Sonderklasse

  • Gruß aus Klingenthal
  • Soldatengruß
  • Endspurt

Leistungsklasse

  • Gruß aus Klingenthal
  • Soldatengruß
  • Endspurt

Allgemeine Klasse

  • Gruß aus Klingenthal
  • Endspurt

Fanfarenzüge

Sonderklasse

  • Turnertreue (B)
  • Frisch voran (B)
  • Potsdamer Dynamomarsch (Es)
  • Rhythmus 76 (Es)

Leistungsklasse

  • Turnertreue (B)
  • Frisch voran (B)
  • Potsdamer Dynamomarsch (Es)
  • Marsch der Freundschaft (Es)

Allgemeine Klasse

  • Spartakiademarsch (Es)
  • Sportler voran (Es)
  • Sport frei (Es)
  • Potsdamer Dynamomarsch (Es)

Mädchenspielmannszüge

Hornmärsche

  • Turnertreue (B)

Flötenmärsche

  • Goldene Trompeten
  • Castaldo

Anmerkungen:

Trotz der Regelung in der Wettkampfordnung Fanfarenzüge und Schalmeienkapellen, der allgemeinen Klasse keinen Pflichtmarsch vorzugeben, wurde seit Inkrafttreten der Wettkampfordnung am 1. 1. 1978 diesen Genres Pflichttitel von der Genres-Kommission vorgegeben. Es zeigte sich, daß diese Regelung der untersten Klasse bei einem möglichen Aufstieg in die nächste Klasse keine Schwierigkeiten bereitete. Bei den Spielmannszügen der Erwachsenen und des Nachwuchses gab es diese Regelung nicht. Die Aufsteiger hatten Schwierigkeiten, da sie in der nächsten Klasse zwei Pflichtmärsche erlernen mußten. Die Kommission Technik legte deshalb ab 1981 für alle allgemeinen Klassen Pflichtmärsche fest.

Änderung der Wettkampfordnung Spielmannszüge, Pflicht für Allgemeine Klasse:

12.4.5. SZ/E und 13.4.4. SZ/N Allgemeine Klasse Erwachsenen- und Nachwuchsspielmannszüge: Jeder Zug spielt zu den Bezirksmeisterschaften einen Pflichtmarsch und einen Kürtitel. Der Kürtitel kann Pflichtmarsch einer höheren Klasse sein. Diese Änderung tritt ab 1. 1. 1981 in Kraft.

Wegfall der Bereichsklassen

Das Wettkampfjahr 1979 zeigte bei den Bereichsmeisterschaften der Fanfarenzüge und Schalmeienkapellen von den Kollektiven keine allzugroße Resonanz. Deshalb beschloß die Kommission Technik gemeinsam mit dem Sektor Spielleute beim DTSB-Bundesvorstand, die Bereichsklassen Fanfarenzüge und Schalmeienkapellen wegfallen zu lassen. Die bisherigen Bereichsklassen-Kollektive sind der allgemeinen Klasse zuzuordnen und nehmen entsprechend der Wettkampfordnung an den bezirklichen Klassifizierungswettkämpfen teil.

Rolf Lorenz bei CSSR-Spartakiade

Rolf Lorenz, ZSK-Mitglied und Vorsitzender der Kommission Technik, wird mit einer Delegation des DTSB die CSSR-Spartakiade in Prag besuchen. Die Abordnung des DTSB will Erfahrungen studieren, die bei der weiteren Vorbereitung des VII. Turn- und Sportfestes der DDR 1983 in Leipzig von Nutzen sein werden. An der Leistungsschau des Massensports in unserem sozialistischen Nachbarlande nehmen nahezu 200 000 Turnerinnen und Turner teil.

DDR-Meisterschaften in Brandenburg

An Brandenburg, ein Spielleutezentrum des Bezirkes Potsdam, wurden die DDR-Meisterschaften 1981 der Erwachsenen-Spielmannszüge vergeben.

1500 Spielleute zur „VIII.“ nach Berlin

1500 Spielleute werden im kommenden Jahr an der VIII. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR in Berlin teilnehmen.

Neue Adresse

Mario Bielig, ZSK-Mitglied und Leiter der Kampfrichter und Einstufung, hat eine neue Adresse: Mario Bielig, 4020 Halle, Goethestraße 32.

WIR GRATULIEREN

Friedrich Hollmeyer (10. Juni 1939), Vorsitzender des Bezirksfachausschusses Cottbus, zum 41. Geburtstag

Rolf Lorenz (15. Juni 1939), Mitglied der Zentralen Spielleutekommission und Vorsitzender der Kommission Technik, zum 41. Geburtstag

und wünschen ihnen weiterhin beste Gesundheit, Wohlergehen und Schaffenskraft in ihrer verantwortungsvollen Tätigkeit.


Herausgeber: Bundesvorstand des DTSB der DDR, Abteilung Propaganda/Kultur, Sektor Spielleute — Verantwortlicher Redakteur: Günther Gießler — Veröffentlicht unter der Lizenz-Nr. 698 des Presseamtes beim Vorsitzenden des Ministerrates der DDR — Satz und Druck: Verlagsdruckerei Typodruck Schaubek, Bereich Döbeln III-8-4