Der Tambour/Ausgabe 1976 06

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7. Jahrgang, Ausgabe Juni 1976

Scan der Original-Ausgabe als PDF

Seite 1

HEUTE:

  • Mit Blick auf ‘77 Seiten 2/3
  • Saisonauftakt in Hettstedt Seite 3
  • Trainingslager mit Erfolg Seiten 4/5
  • Perspektive im Visier Seite 6
  • Lehrprogramm Teil III Seite 7
  • Von da und dort Seite 8

Wettbewerbsbanner bleibt vorerst im Chemiebezirk

■ Halle gewann zweite Etappe mit großem Vorsprung

■ Hervorragende Ergebnisse zu Ehren des IX. Parteitages

Mit hervorragenden Ergebnissen konnten die Spielleute die 3. Etappe des Wetitbewerbs in Vorbereitung des Sportfestes 1977, die dem IX. Parteitag der SED gewidmet war, abschließen. Alle beteiligten BFA, immerhin fehlten diesmal nur Magdeburg und Suhl, legten damit ein deutliches Zeugnis ihrer Aktivitäten ab und stellten erneut ihr gestiegenes Bewußtsein unter Beweis.

Mit 64 165 M Spendenaufkommen, der Erarbeitung von 37 663 M im VMI Aufgebot und der Ablegung von 3060 Sportabzeichen der DDR wurden beachtliche Leistungen in der Zeit vom 1. Januar 1976 bis zum 30. April 1976 erreicht.

Mit dem BFA Halle ging der aktivste Bezirk als Sieger dieser Etappe hervor, was sich sehr deutlich in dem großen Punktvorsprung zum BFA Dresden ausdrückt. Damit bleibt das Wettbewerbsbanner vorläufig bis zum Abschluß der 4. Etappe, am 31. Dezember 1976, im Chemiebezirk.

Erfreulich ist die Tatsache, daß diesmal auch die „Nachzügler“ Berlin, Erfurt und Leipzig ihre Meldungen abgaben und somit in die Wertung kamen. Unverständlich hingegen ist die Tatsache, daß Suhl gar nicht und Magdeburg erst am 17. Mai meldeten. Dadurch wurde leider eine erstmals hundertprozentige Teilnahme der BFA verhindert.

Zu den Aufgaben in der nun folgenden Etappe äußert sich Genosse Rudi Penndorf auf der Seite 2 der heutigen Ausgabe.

Hier nun die Ergebnisse der 3. Etappe:

1. Halle 61 Pkt.
2. Dresden 54 Pkt.
3. Potsdam 52 Pkt.
4. Cottbus 50 Pkt.
5. Berlin 42 Pkt.
6. Rostock 42 Pkt.
7. Erfurt 41 Pkt.
8. Schwerin 38 Pkt.
9. Leipzig 30 Pkt.
10. Frankfurt/Oder 29. Pkt.
11. Karl-Marx-Stadt 27 Pkt.
12. Gera 25 Pkt.

„Karl-Marx“ Stipendium für vorbildliche Leistungen

Mit weiteren 76 Komilitonen unserer Republik erhielt Genosse REINHARDT SCHRAMM vom Spielmannszug der BSG Chemie Geraberg aus den Händen des Ministers für Hoch- und Fachschulwesen der DDR, Prof. Böhme, für hervorragende Leistungen das „Karl-Marx-Stipendium“.

Genosse Schramm, der wesentlichen Anteil an der positiven Entwicklung der Geraberger Spielleute hat, gehört zum „Auswahlspielmannszug des DTSB der DDR“ und übt die Funktion des Stellvertreters für K und B in der Teilverbandsleitung Nachwuchs für 1977 aus.

Wir gratulieren dem „studierenden Spielmann“ zu dieser hohen Würdigung und wünschen ihm weitere berufliche und sportliche Erfolge.

Giganten der Landstraße mit Pauken und Trompeten empfangen

Auch im Verlauf der XXIX. Internationalen Friedensfahrt gehörten auf dem Territorium der DDR die Spielleute des DTSB der DDR zu den Mitgestaltern der Rahmenprogramme beim Empfang und der Verabschiedung der Vertreter aus 19 Ländern.

In Cottbus und Leipzig hatte man sich sehr gründlich auf diese Aufgabe vorbereitet und eine Vielzahl Kollektive der Bezirke einbezogen. In Berlin, zum feierlichen Abschluß der Tour, trat einmal mehr der Fanfarenzug der SG Dynamo Potsdam auf, da die Berliner Spielleute noch immer nicht in der Lage sind, derartige Einsätze selbst zu realisieren.

Mit seiner neuen Musikschau beeindruckte das „DDR-beste Fanfarenkollektiv“ die vielen tausend Zuschauer und erhielt Beifall auf offener Szene.

Allen Spielleuten, die an den Straßen und in Stadien die Boten des Friedens begrüßten, Dank und Anerkennung für ihre Leistungen.

Letzte Meldung

DAS HALBE DUTZEND FÜR POTSDAM

Überlegener Sieger der „DDR-Bestenermittlung 1976“ für Fanfarenzüge der Leistungsklasse I wurde in Zeitz das Kollektiv „Dr. Richard Sorge“ der SG DYNAMO POTSDAM STADT.

Mit einem Punktergebnis von 49.52 wurden die Freunde der BSG EINHEIT PÄDAGOGIK LEIPZIG (44.75 Pkt.) auf Platz zwei und die BSG FORTSCHRITT TEICHWOLFRAMSDORF (37.90 Pkt.) auf Platz drei verwiesen. Der Fanfarenzug der BSG Lok Nordhausen mußte wegen Nichteinhaltung der Wettkampfordnung auf Platz vier gesetzt werden (41.65 Pkt.).

Glanzstücke der Potsdamer Darbietungen waren im Rahmen des Kürprogramms zwei Neukompositionen von Bernhardt Bosecker.

Aber auch die anderen Kollektive zeigten eine musikalische Verbesserung und bestätigten damit den Aufwärtstrend.

Imponierend auch das choreografische Umsetzen von Bewegungen durch nur 24 Aktive aus Teichwolframsdorf. Hier wurde Einfallsreichtum und Geschick bewiesen.

Parteiaktivtagung des „ÜV“ Musikschau

Entsprechend der Aufgaben- und Terminplanung führt die Leitung des „ÜV Musikschau“ mit allen Parteigruppenorganisatoren der berufenen Spielleutekollektiv (alle Genres) des „ÜV Musikschau“ am 1. Oktober 1976 eine Parteiaktivtagung durch.

Im Mittelpunkt der Beratung steht die Rolle der Genossen im Gesamtprozeß der allseitigen Vorbereitung der Aktiven und Kollektive. Alle Sektionsleiter werden schon jetzt gebeten, die Personalien ihres Parteigruppenorganisators bis 31. Juli 1976 dem Vorsitzenden des zuständigen BFA Spielleute mitzuteilen, damit in den ersten Septembertagen die Einladungen verschickt werden können.

Seite 2

Leipzig ‘77

Miniaturschau für die „Musikparade“ eine neuerliche Bewährung

Mit dem erfolgreichen Abschluß der Miniaturschau für die „Musikschau“ im August vergangenen Jahres, waren die Weichen für die eine Hauptaufgabe des „ÜV Musikschau“ gestellt.

Nun heißt es, auch den zweiten Anlauf gut vorzubereiten und abzuschließen. Denn im Oktober ist in Berlin die „Musikparade“ en miniatur zu gestalten, die nach ihrer Bestätigung im Rahmen der Abschlußveranstaltung 1977 gezeigt wird.

Durch das Gestalterkollektiv des ÜV sind inzwischen alle erforderlichen inhaltlichen Maßnahmen in Angriff genommen worden.

Das Notenmaterial geht den Mitwirkenden (die Kollektive SG Dynamo Potsdam, BSG Aktivist Luckenau und BSG Lok Mitte Leipzig als Vertreter ihrer Genres und die Mitglieder des „Auswahlspielmannszuges der Erwachsenen“ sind eingeladen) nach dem 1. Juli 1976 zu, und die choreografischen Elemente sind bereits in mehreren Phasen in Form von Großskizzen vorhanden.

Das Leitungskollektiv wurde von der Leitung des ÜV berufen und wird in den nächsten Wochen erste Aktivitäten in Angriff nehmen. 170 Aktive, exakt 10 Prozent der tatsächlichen Auftrittsstärke, werden am 22. Oktober mit ihrer Darbietung zu beweisen haben, daß auch der andere Beitrag der Spielleute 1977 im Rahmen des VI. Turn- und Sportfestes der DDR von einer guten Entwicklung unserer Bewegung zeugt.

Parteitagsinitiativen stimulieren den sozialistischen Wettbewerb

■ Erste Parteiaktivtagung des „ÜV Musikschau“ am 1. Oktober 76

■ Genossen stehen verstärkt an der Spitze ihrer Kollektive

Die gute Arbeit einer Parteigruppe wirkt sich in jedem Fall entscheidend auf die Entwicklung eines Kollektivs aus. Das trifft nicht nur für die politisch-ideologische und geistig-kulturelle Seite, sondern ebenso auf die musikalisch-technische zu.

Der Spielmannszug der BSG Mansfeldkombinat Ziegelrode ist dafür seit einigen Jahren der gültige Beweis.

Auch jetzt, in der Phase der Parteitagsauswertung und Sportfestvorbereitung steht die Parteigruppe, stehen die Genossen des Kollektivs an der Spitze.

Die Auswertung der vor dem „IX.“ veröffentlichten Dokumente, die Teilnahme am Wettbewerb „Schöner unsere Städte und Gemeinden“, die Unterstützung der Eigenfinanzierung des 77er Festes — 400 M wurden bereits auf das Konto des „ÜV Musikschau“ überwiesen — sind nur einige der Maßnahmen, die realisiert wurden.

Daß sie nicht „nur so“ abgehakt wurden zeigt die Tatsache, Martin Göthe und Frank Gabriel, zwei Mitglieder der Sektionsleitung, baten zu Ehren des Parteitages um Aufnahme als Kandidaten in die Partei der Arbeiterklasse.

Na, und daß der Titel „Hervorragendes Volkskunstkollektiv“ aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigt werden soll, versteht sich von selbst.

Selbst der Nachwuchsentwicklung für das Kollektiv der „Großen“ rücken die Ziegelröder und Helbraer jetzt ernsthafter zu Leibe.

Aussprachen mit den Schulen im Einzugsgebiet sowie den Eltern haben die Unterstützung von diesen Seiten wesentlich verbessert.

Zielstrebig arbeiten die Genossen und Freunde im Mansfelder Gebiet Hand in Hand für die Erfüllung ihrer Wettbewerbsverpflichtungen, die sie im Hinblick auf das Sportfest 1977 eingegangen sind.

Ganz sicher werden sie im Verlauf der Parteiaktivtagung des „Übungsverbandes Musikschau“, am 1. Oktober 1976, von ihren guten Ergebnissen berichten — zum Nutzen aller Kollektive, im Interesse unserer weiteren gemeinsamen Arbeit.

Dieser Beitrag entstand aus Informationen, die uns der Parteigruppenorganisator des o. g. Kollektivs, Genosse Fritz Ahlborn, zuleitete.

Das aktuelle Interview des Monats (IV)

RUDI PENNDORF

Stellvertreter für massenpolitische Arbeit in der Leitung des „UV Musikschau“

REDAKTION: „Aus den Ergebnissen der 3. Wettbewerbsetappe leiten sich bestimmte Schwerpunkte für die folgenden Monate ab. Worin liegen die Hauptaufgaben dieses Abschnittes?“

R. PENNDORF:

„Als wichtigste Aufgabe möchte ich hier die Auswertung der Dokumente des IX. Parteitages der SED nennen. Ihr gründliches Studium und die Diskussion in den Kollektiven und Übungsgruppen, die praktische Anwendung und Durchsetzung stehen an der Spitze der Aktivitäten. Dazu gehört selbstverständlich auch, die eigenen Wettbewerbsverpflichtungen den neuesten Forderungen anzupassen und das bekannte Ziel mit konkreten Maßnahmen ins Auge zu fassen.

Daß wir dabei die besten Erfahrungen auswerten und gute Verpflichtungen veröffentlichen, versteht sich von selbst.“

REDAKTION: „Welche speziellen Aufgaben sollten die Sektionen in der täglichen Arbeit vor allem in den Mittelpunkt rücken?“

R. PENNDORF:

„Eine Hauptaufgabe des Wettbewerbes besteht in der Durchsetzung einer kontinuierlichen politisch-ideologischen sowie geistig-kulturellen Arbeit. Dazu gehört die Ablegung des Abzeichens ‚Für gutes Wissen‘, des ‚Sportabzeihens der DDR‘, die Ableistung von VMI-Stunden und die Beteiligung an der Eigenfinanzierung des Sportfestes 1977 auf den verschiedensten Ebenen. All diese Maßnahmen erfordern eine völlige Klarheit in den Köpfen der Aktiven und tragen nicht unwesentlich zur Festigung der Kollektive bei.“

REDAKTION: „Gibt es besondere Probleme in der Auswertung des Wettbewerbs auf der Grundlage der Berichte der BFA?“

R. PENNDORF:

„Die BFA sollten in ihrer Berichterstattung mehr Sorgfalt zeigen und vor allem die terminlichen Festlegungen einhalten. Das trifft in einem dieser Punkte auf alle BFA zu. Dadurch erleichtern sie die gewissenhafte und schnelle Auswertung sowie Popularisierung der Ergebnisse.

Mit Abschluß der 4. Etappe, am 31. Dezember 1976, ist gleichzeitig dieser Termin verbindlich für den Eingang der Meldebogen. Das heißt, daß bis dahin alle BFA ihre Berichterstattung schriftlich einreichen müssen, um Verzüge, wie sie auch in der 3. Etappe auftraten, zu vermeiden.

Ich bin überzeugt, auch in der 4. Etappe werden unsere Spielleute gute Ergebnisse erzielen und uns gemeinsam ein weiteres Stück in Richtung Leipzig nach vorn bringen.“

Seite 3

Leipzig ‘77

Leipziger Großbetriebe als Paten für unseren Übungsverband

■ Teilverbandsleitungen für Realisierung der Vereinbarungen eigenverantwortlich

■ Alle Kollektive sollten Bereitschaft zur Mitwirkung erklären

Ein sehr wichtiger Stein des großen Mosaiks der Vorbereitungen für 1977 wurde in den letzten Wochen in Form der Aufnahme von Patenschaftsbeziehungen zwischen Betrieben der Sportfeststadt und der Leitung des „Übungsverbandes Musikschau“ hinzugefügt.

Das VE METALLEICHTBAUKOMBINAT LEIPZIG ist der Hauptpatenbetrieb für die 4500 Vertreter der Spielleutebewegung des DTSB der DDR in der Zeit der Festvorbereitung und Durchführung.

Ihm zur Seite stehen in den einzelnen Stadtbezirken, in denen wir Quartier nehmen, weitere Betriebe, um die vielseitigen Möglichkeiten wirksam zu unterstützen.

Im Stadtbezirk Südwest, dem „Wohnsitz“ aller Erwachsenenspielmannszüge sowie des Blasorchesters, sind das der VEB Pumpen- und Gebläsewerk Leipzig und der VEB Blechverformungswerk Leipzig, während für den Stadtbezirk Nordost, dort beziehen die Nachwuchsspielmannszüge der Musikschau (850 Mädchen und Jungen) drei Schulen, ein Betrieb des o. g. Kombinates, nämlich der VEB IMO Werk Leipig, bekannt wurde.

Für den Stadtbezirk West erfolgt die Festlegung in den nächsten Wochen, so daß auch die Teilverbände Fanfaren, Schalmeien und Mädchen mit ihrer Zusammenarbeit beginnen können.

In gegenseitigen Konsultationen kam es zu übereinstimmenden Auffassungen in der künftigen gemeinsamen Arbeit, die nun in konkreten vertraglichen Abmachungen formuliert, von den Leitungen der Betriebe, vertreten durch den Werkdirektor und den 1. Sekretär der Betriebsparteileitung sowie der Leitung des ÜV unterzeichnet werden.

Hauptanliegen der Vereinbarungen ist eine allseitig mögliche Unterstützung in der Phase der Festvorbereitung bis Juni 1977 und eine anschließende Zusammenarbeit für die Zeit des zentralen Trainingslagers im Juli 1977 in Leipzig und der Festwoche.

Während die Teilverbände, sie tragen für ihre „Paten“ die volle Verantwortung, mit Klangkörpern betriebliche Veranstaltungen mitgestalten und sich in den Betriebszeitungen vorstellen, den Auftrag der Spielleute für 1977 erläutern, werden die „Paten“ ihrerseits bei der Ausgestaltung und Herrichtung der Quartierobjekte Hilfe leisten und verständlicherweise auch Rechenschaft über den Stand der Vorbereitungen vom „Übungsverband Musikschau“ erwarten.

An uns allen, den Kollektiven und ihren Leitungen, liegt es nun, wie sich diese Patenschaft zum beiderseitigen Nutzen entwickelt und bei der Gestaltung 1977 positiv wirksam wird.

Die Leipziger Betriebe und ihre Belegschaften sind bereit zu helfen, nehmen wir ihr Angebot an und leisten unsere Beiträge.

Momentane Leistungsgrenzen in Hettstedt klar aufgezeigt

■ Jahrelang bestehende Anforderungen erstmals realisiert, rissen die Kollektive von den Füßen

■ Schwierigkeiten der Punkte willen — doch wer verantwortet sie

■ Als Gast startende Strausberger Fanfaren mit überlegenem Sieg

Den Saisonauftakt der Spielleute für 1976 konnte man sich eigentlich nicht besser wünschen, als er in Hettstedt, dem Austragungsort des „Aufstiegsturniers“ der Fanfaren zur LK I, vollzogen wurde.

Eine ausgezeichnete Organisation, planmäßige Durchführung und beste Wettkampfbedingungen (Wetter und Platz), bildeten ideale Voraussetzungen für die angereisten Kollektive, die sich um die Plätze in der höchsten Spielklasse der Fanfaren bewarben.

In Anwesenheit des 1. Sekretärs der SED-Kreisleitung Hettstedt, Genossen Thilo Hans, sowie weiterer führender Vertreter des Kreises und der Stadt, standen die Fanfarenzüge der LK II, die Freunde aus Oßmannstedt (sie gehörten zur Allgemeinen Klasse) und der als Gast startende Fanfarenzug der NVA Strausberg erstmals vor der Aufgabe, den Abriß ihres zweiten Pflichtmarsches in der Bewegung in einem vorgegebenen Bereich zu vollziehen. Diese seit Jahren in der WKO festgelegte Maßnahme wurde 1976 erstmals realisiert und erwies sich bei allen Zügen als echter Stolperstein. Das ebenso, wie der als Pflichtmarsch gezogene „Dynamomarsch“, denn hier zeigten sich große Schwierigkeiten in der notengerechten Wiedergabe.

Als die wohl größte Überraschung des ersten Duchganges ist das Abschneiden der BSG Fortschritt Hoyerswerda zu werten. Mit 34.70 Pkt. belegten die Lausitzer nur den letzten Platz und lagen damit noch hinter den Oßmannstedtern, die erstmals an einem zentralen Wettkampf teilnahmen.

An der Spitze hatte sich ein Duo formiert (Hettstedt und Strausberg), von dem man im zweiten Durchgang einiges erwartete.

In der Kür konnten dann alle Kollektive ihr Punktkonto erhöhen, was vor allem für Strausberg (um 7 Pkt.), Hennigsdorf (6 Pkt.) und Hoyerswerda (7.7 Pkt.) zutraf, doch an der Reihenfolge änderte sich kaum etwas.

Das gastgebende Kollektiv der BSG STAHL HETTSTEDT verteidigte seine führende Position und gewann diesen Wettkampf knapp vor den unerwartet starken Spielleuten der BSG STAHL HENNIGSDORF.

Anerkennung muß man aber auch den Leistungen der Freunde der BSG TRAKTOR OSSMANNSTEDT und der BSG GREIKA GREIZ zollen, die mit vollem Einsatz um ein gutes Abschneiden bemüht waren. Hier und da sind ihnen noch Grenzen gesetzt, die in der künftigen Arbeit zu überwinden sind, wenn das Turnier gründlich ausgewertet wird.

Während es den Oßmannstedtern lediglich an der entsprechenden Erfahrung fehlt, die sich auf alle Fälle bei weiterer aktiver Arbeit einstellen wird, scheint die Ursache bei den Greizern an einer anderen Stelle zu lieliegen. Hier sollte die Frage einmal ganz klar gestellt und auch in den anderen Kollektiven diskutiert werden: „Wem dienen Märsche mit höchster Schwierigkeit, wenn sie von den Aktiven nicht bewältigt werden können und zu Unsauberkeiten führen, die vom Kampfgericht mit hohem Punktabzug geahndet werden müssen?“

Die Greizer brachten den Beweis im Kürdurchgang, als sie mit schwierigen Märschen auftraten, aber die Umsetzung an den Möglichkeiten der Bläser scheiterte.

Eine wertvolle Bereicherung und gleichzeitiges Anschauungsbeispiel für den Wettkampf war das Auftreten des Fanfarenzuges der NVA STRAUSBERG. Dieses Kollektiv hat in kürzester Zeit eine positive Entwicklung vollzogen.

Disziplin, Einsatzbereitschaft, Exaktheit und ein solides musikalisch-technisches Können führten zu einer überzeugenden Interpretation des geforderten und selbstgewählten Repertoires. Mit diesem Kollektiv hat sich in engster Zusammenarbeit mit der SG DYNAMO POTSDAM ein Klangkörper entwickelt, der 1977 eine wertvolle Unterstützung für den Teilverband Fanfaren im „ÜV Musikschau“ sein wird.

Hettstedt erlebte den Saisonauftakt mit viel Sonnenschein. Hoffen wir, daß sich alle kommenden Wettkämpfe in dieser Art vollziehen und damit eine gute Grundlage für die Vorbereitungen auf 1977 bilden.

Den verantwortlichen Genossen und Freunden in Hettstedt, den vielen Helfern um KLAUS BERNUTZ und WOLFGANG ULLRICH, sei an dieser Stelle für ihre Leistungen herzlichst gedankt.

Wettkampfergebnis :

1. BSG Stahl Hettstedt 41.88 Pkt.
2. BSG Stahl Hennigsdorf 40.58 Pkt.
3. BSG Greika Greiz 38.88 Pkt.
4. BSG Traktor Oßmannstedt 38.65 Pkt.
5. BSG Fortschritt Hoyerswerda 38.63 Pkt.
Fanfarenzug NVA Strausberg 43.93 Pkt.

Seiten 4 & 5

Fanfarenzüge im DTSB der DDR befinden sich auf „Verfolgung“

Auf der Grundlage der Jahresterminplanung und der mit ihr im Zusammenhang stehenden konkreten Aufgabenstellungen im Hinblick auf 1977, fanden auch im Monat Mai zentrale Trainingslager der einzelnen Teilverbände des „Übungsverbandes Musikschau des DTSB der DDR“ statt.

Sie haben einzig und allein das Ziel, die Übungsleiter und Aktiven bereits jetzt mit spezifischen Problemen der Einstudierung der Choreografie sowie der musikalisch-technischen Seite vertraut zu machen, was gleichzeitig heißt, bestimmte Aspekte der theoretischen und fachlichen Ausbildung im Ausbildungsprogramm zu berücksichtigen.

Deshalb werden wir heute und in den folgenden Monaten keine Berichte über die Trainingslagergestaltungen im Allgemeinen veröffentlichen, sondern auf einige besondere Erkenntnisse verweisen, sie allen zugängig machen, um die allseitige, mit hohem Niveau erforderliche Vorbereitung, zu sichern.

WOHLVERDIENTE RUHEPAUSEN gab es für die Teilnehmer am Trainingslager für die Miniaturschau im August vergangenen Jahres recht wenig. Das umfangreiche und recht hohe Anforderungen stellende Repertoire wurde aber von allen in beispielgebender Weise einstudiert und vorgetragen. Neu Zittau bewies, daß bei guter inhaltlicher Vorbereitung und Bereitschaft der Aktiven, viel erreicht werden kann.

Mit klarer Zielstellung, guter inhaltlicher und organisatorischer Vorbereitung sowie reifer methodischer Gestaltung, werden seit etwa 15 Monaten die Trainingslager im Genre Fanfaren durchgeführt. Das zeitigt seinen Erfolg auf breitester Ebene und ist notwendig, wenn die gegebene Verpflichtung realisiert werden soll, daß 1977 in Leipzig alle einzusetzenden Bläser des Teliverbandes Fanfaren das Leistungsniveau des drittbesten Fanfarenzuges des DTSB der DDR aufweisen können.

Unter diesen konkreten Aspekten betrachtet muß eingeschätzt werden, daß der Weg richtig ist, der von den Verantwortlichen gegangen und bisher erfolgreich beschritten wurde. Das bestätigte sich im Oktober und Februar bei der LK II und Allgemeinen Klasse sowie in der LK I im Mai dieses Jahres.

Die SG Dynamo Potsdam, BSG Einheit Pädagogik Leipzig, BSG Lok Nordhausen und BSG Einheit Elsterberg absolvierten ihren ersten Exkurs und fuhren mit einem beachtlichen Leistungsstand nach Hause. Eine gewissenhafte Einschätzung des Niveaus, der Hinweis auf vorhandene Fehler und Mängel, aber auch eindeutige Schlußfolgerungen sollen helfen, die Form weiter zu steigern.

Wenn wir hier die vier beteiligten Kollektive aufführen, so ergeben sich daraus ganz bestimmt für alle Fanfarenzüge des DTSB der DDR, die Ambitionen für Leipzig haben, eigene Konsequenzen.

Sich der Rolle des Schrittmachers bewußt sein

Unbestritten stehen die Potsdamer Dynamos an der Spitze in der politisch-ideologischen und fachlichen Arbeit und den Erfolgen. Daraus die richtigen künftigen Aufgaben abzuleiten, zeigt sich in der Maßnahme der Leitung, die da heißt, daß das Kollektiv in der bisher bewährten Weise auf das Sportfest vorzubereiten ist und die Verantwortung zu tragen hat als Schrittmacher. Das verlangt jedoch eine gute politische Arbeit „am Mann“, um bei allen die richtige Einstellung und Position zu schaffen.

Aber auch die Erhöhung der physischen Leistungsbereitschaft, die kontinuierliche Weiterbildung aller Funktionärskader und die qualitative Verbesserung des Trainingsprogramms stehen auf dem Programm.

Stabilere Ausgangspositionen müssen geschaffen werden

Es scheint, als sei eine gewisse Substanz im Kollektiv der BSG Einheit Pädagogik Leipzig aufgebraucht. Das Pflichtrepertoire wird nicht in jedem Fall notengerecht gebracht und die Bläser beherrschen die Marschanfänge nur ungenügend.

Selbst die Haltung der Instrumente, das Auf- und Abnehmen zeigt eine Reihe Unzulänglichkeiten.

Für das Übungsleiterkollektiv bedeutet das, das Trainingsprogramm auf der Grundlage des vorhandenen Notenmaterials planmäßig und systematisch zu gestalten. Darüber hinaus müssen sich die Übungsleiter selbst psychologisch und pädagogisch weiterbilden, um den höheren Anforderungen zu entsprechen. Denn neben der Forderung nach besserer Qualität ist auch in der Breite bei der Ausbildung der Oberstimmen und Grundstimme II einiges zu tun.

Zur Erlangung dieser Zielstellungen gehört selbstverständlich eine allseitige politisch-ideologische Arbeit im Kollektiv, die auf den Erfahrungen bewährter Züge aufgebaut werden sollte.

Richtige Verhältnisse sind erste Voraussetzung

Teilweise unverständliche Unterschiede sind im Kollektiv der BSG Lok Nordhausen zu verzeichnen. Während die Ausbildung notengerecht vollzogen und beim Spiel deutlich wird, gibt es in der Dynamik, beim Blasen hoher Teile durch die Grundstimmen und im Ansatz einige Probleme. Gleiches bezieht sich auf die Frage der Gestaltung eigener Varianten zum Aufnehmen der Instrumente (bei Hornmärschen) und die Gesamteinstellung zur Disziplin sowie Ordnung.

Hier haben Leitung und Übungsleiter ein breites Betätigungsfeld. Deshalb sind künftig mehr Kader in die Entwicklung des Kollektivs einzubeziehen und die technische Ausbildung zeitmäßig entscheidend zu erweitern.

Bei der Auswahl und Vorbereitung der Aktiven für 1977 können auch in Nordhausen nur das Leistungsprinzip, straffe Disziplin und eine gute körperliche Verfassung entscheiden.

Verdienste‚ gleich auf welcher Strecke, können kein Gradmesser für die Aufgabenerfüllung im kommenden Jahr sein.

Den Weg aus der Talsohle sofort antreten

SECHZEHN MIKROFONE mußten aufgestellt werden, um die Musik unseres Übungsverbandes aufzunehmen, damit sie konserviert werden konnte. Vom Band abgespielt, gab sie den Genossen der Abnahmekommission einen ersten Einblick in unsere Vorstellungen. Daß sie bestätigt wurden, war auch ein Verdienst aller Mitwirkenden. Nun heißt es im Oktober auf ein Neues bei der „Minischau“ für die Musikparade.

Die im Trainingslager anwesenden Vertreter der BSG Einheit Elsterberg zeigten, daß sie sich und das Kollektiv trotz der gegenwärtig schwierigen Situation nicht aufgeben werden.

Ihr Ausbildungsstand war recht unterschiedlich, doch das Pflichtrepertoire wurde von ihnen notengerecht beherrscht.

Sicher gibt es in der technischen Ausbildung einige Mängel zu beseitigen, was auch auf die Fragen der Marschdisziplin zutrifft und für die physische Leistungsbereitschaft angewendet werden sollte. In Elsterberg heißt das, mit allen verfügbaren Kräften systematisch an der Steigerung des Niveaus der Übungsleiter zu arbeiten, der technischen Ausbildung breiteren Raum zu widmen und mit dem Kern des Kollektivs zielstrebig die Vorbereitungen auf 1977 voranzutreiben.

Vom Ferienlager Nachwuchs berichten wir in der nächsten Ausgabe ausführlich.

Nur die Erfahrungen der Besten führen zum Erfolg

■ Trainingslager mit hohem Niveau

■ Reserven traten deutlich zu Tage

■ Die Zeit des Abwartens ist vorüber

■ Strenger Maßstab steigert Leistungsniveau

Sie zogen auf sonnigen Wegen in die Frühlingszeit

Das in der Überschrift benutzte Themenspiel war symbolisch für das Trainingslager der sechs Kollektive des Teilverbandes Mädchenspielmannszüge. Mit nicht geringen Zielstellungen und entsprechenden Erwartungen wurde in Freital ans Werk gegangen und wenn die Abschlußeinschätzung der Übungsleitergruppe (übrigens alles erfahrene Freunde aus Erwachsenenkollektiven der Sonderklasse) „über den Erwartungen gut“ lautete, dann spricht das für die Lernbereitschaft und den Fleiß der Mädchen.

Das gesamte „Kinder- und Pionierliederpotpouri“ sowie ein Titel aus der „Modernen Liedfolge“ standen auf dem Programm und wurden erfolgreich einstudiert.

Wenn trotzdem einige kritische Bemerkungen zu machen waren, dann allerdings nur, um den Prozeß der weiteren Ausbildung in den Heimatkollektiven zu unterstützen.

So ist den Zügen, die sich stark verjüngt haben, vor allem auf die Festigung der Notenkenntnisse zu achten und das erworbene Wissen regelmäßig zu erweitern.

Die Leistungsunterschiede innerhalb der Kollektive, zwischen Tambouren und Hornisten sind abzubauen und der Leistungsstand der bestentwickeltsten Züge anzustreben. Das bedeutet für die Tamboure, Kurs Cottbus, und die Flöter sollten ihr Vorbild in den Freitaler Mädchen sehen.

Das Trainingslager der Mädchenspielmannszüge war ein Erfolg, weil ein gutes Leitungskollektiv an der Spitze in der Vorbereitung ganze Arbeit geleistet hatte.

Für die delegierten Mädchen gilt nun, in den eigenen Kollektiven alle Kenntnisse einzusetzen, um den gesamten Spielmannszug auf ein hohes musikalisches Niveau zu führen.

Daß dabei die im Trainingslager gewonnenen Erfahrungen in der politisch-ideologischen und sportlich-kulturellen Arbeit nicht zu kurz kommen werden, versteht sich fast von selbst. Denn die eigene Fitneß ist so etwas wie „Ehrensache“, deshalb wird die sportliche Betätigung mehr denn je einbezogen, wenns auch manchmal schwer fällt.

EHRENNADELN DES DTSB DER DDR verliehen

Für hervorragende Leistungen bei der allseitigen Weiterentwicklung von Körperkultur und Sport in unserer Republik wurden im Auftrag des Präsidiums des DTSB-Bundesvorstandes nach Abschluß des Trainingslagers Nachwuchsspielmannszüge ausgezeichnet:

Mit der „EHRENNADEL DES DTSB DER DDR“ in Bronze Wolfgang KUNDE (BSG Medizin Mühlhausen), in Silber Bernd NEUMANN (BSG Erdöl Schwedt) und Fritz HIPPE (BSG Turbine Lauta) und in Gold Rolf LORENZ (BSG Medizin Mühlhausen).

Allen Ausgezeichneten unseren herzlichsten Glückwunsch und weiterhin viel Erfolg.

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Kommissionen berichten

Sekretariat der ZSK beschloß Maßnahmen zur weiteren perspektivischen Entwicklung

Im Verlauf seiner letzten Beratung beschäftigte sich das Sekretariat der Zentralen Spielleutekommission mit einer Reihe wichtiger Fragen, die sich besonders auf die weitere perspektivische Entwicklung der Spielleutebewegung des DTSB der DDR beziehen.

Neben einer regelmäßigen Berichterstattung der BFA-Vorsitzenden und Kommissionen der ZSK sowie der kontinuierlichen Tätigkeit im Hinblick auf 1977 geht es natürlich auch darum, rechtzeitig bestimmte Maßnahmen einzuleiten, um die Entwicklung nach dem Sportfest in den bestimmenden Positionen zu sichern.

Deshalb standen Fragen der künftigen Wettkampfvorbereitung und -gestaltung ebenso im Mittelpunkt wie Probleme der Bekleidung, der Instrumente und Ausrüstung.

Nach eingehender Diskussion wurden u. a. folgende Beschlüsse gefaßt, die bereits in der Teilrealisierung sind:

1. Die Kommission Kampfrichter unter Leitung des Sportfreundes Peter Ahlborn erarbeitet einen neuen Entwurf einer Wettkampfordnung, der bis 15. Oktober 1976 allen BFA zur Diskussion übergeben wird. Bis 15. Dezember 1976 haben die BFA ihrerseits den Entwurf mit ihren Stellungnahmen dem Sektor Spielleute zuzuleiten. Danach erfolgt eine nochmalige Überarbeitung durch die Kommission Kampfrichter und bis 15. Januar 1977 die Endfassung einer WKO, die zu den Bezirksmeisterschaften 1977 getestet wird. Danach geht es an eine nochmalige Überarbeitung mit dem Ziel, am 1. September 1977 allen Kollektiven die neue und gültige WKO ab 1. Januar 1978 zuzustellen.

2. Alle Kommissionen der ZSK erarbeiten eine Studie zur Vorbereitung, Durchführung und Auswertung aller Arten von Wettkämpfen. Damit soll erreicht werden, daß künftig bereits mit Führung der ersten Kontaktgespräche die kompetenten Vertreter und Institutionen erreicht und planmäßige Vorbereitungsarbeiten gesichert sind. Das bezieht sich auch auf die personelle Besetzung von Organisationsbüros und ihrer Leitung.

3. Für alle Trainingslager der zentralen Klangkörper und Teilverbände, die nach dem 1. September 1976 stattfinden, sind die erforderlichen Führungs- und Leitungsdokumente (Ablaufplan, Leitungskader, Finanzplan und vertragliche Bindungen wie mit dem Materiallager und den Großküchen) 8 Wochen vor Lagerbeginn dem Sektor Spielleute zur Bestätigung zuzuleiten.

4. Für alle 1977 durchzuführenden Wettkämpfe werden die Einladungen der Kampfrichter zentral vom Sektor Spielleute herausgegeben und von den zuständigen Kampfrichterobmännern weitergeleitet.

SPIELMANNSZÜGE:

Variationsspiel stärker im Blickpunkt als bisher

1. Einleitung

Die Kampfrichter im Hauptpunkt 2 haben bei der Bewertung des UP3 1,0 Punkte für das Lyraspiel und 4,0 Punkte für das Variationsspiel zur Verfügung. So fallen auf den Marsch im Stand und auf den in der Bewegung je 2,0 Punkte für das Variationsspiel.

Die Schwierigkeit des Variationsspiels ist hierbei belanglos.

Das Einstufungsergebnis eines Marsches wird von der Punktzahl für die Länge des Variationsspiels nicht beeinflußt. Die Gesichtspunkte, nach denen die Länge des Variationsspiels beurteilt werden, sind hier dargelegt.

2. Einschätzung des Variationsspiels

Bei der Einschätzung des Variationsspiels werden für jeweils vier Takte 0,1 Punkte vergeben, somit können für einen Marsch mit 86 Takten 2,0 Punkte erreicht werden. Märsche mit einem Variationsspiel mit über 80 Takten hinaus erhalten keine zusätzlichen Punkte.

3. Berechnung

Die ausgezählten Takte (maximal 80) werden durch vier dividiert.

Nicht durch vier teilbare Takte werden durch Abrunden auf eine durch Vier teilbare Zahl gebracht. Das Teilungsergebnis wird nun durch 10 dividiert. Das Ergebnis ist nun auf eine Stelle nach dem Komma genau ermittelt und geht in den Hauptpunkt 2 ein. (Beispiel: 63 Takte ausgezählt, auf 60 abgerundet, durch vier dividiert, durch 10 dividiert, ergibt 1,5 Punkte).

4. Auszählung der Takte

Wiederholungen von Marschteilen gelten als üblich und werden nur einfach gezählt.

Nicht wiederholte Marschteile zählen nur zur Hälfte. Wird in der Wiederholung eines Marschteiles eine andere Variation gebracht, so zählt die erste Fassung in voller Länge, die zweite in halber Länge.

Bei nochmaliger Wiederholung eines Marschteiles (3., 4. usw. mal) in einer vorher gebrachten Ausführung zählen nur ein Viertel der Taktzahlen dieser Wiederholung. Wird bei einem dritten Spiel eines Marschteiles eine neue Variation gespielt und die ersten beiden Male etwas anderes dargeboten, dann zählt dieses dritte Mal drei Viertel. Werden mehrere Variationen gleichzeitig gespielt, so wird eine Variation wie zuvor gewertet und die andere in jedem einfachen Marschteil voll gezählt. Jede erneute Wiederholung wird voll gezählt.

5. Beurteilung des Variationsspiels

Ein Marsch wird Teil für Teil beurteilt, ob er Variationen enthält oder nicht.

Weicht in einem Marschteil maximal ein Viertel der Takte vom Variationsspiel ab, wird der gesamte Teil als Einheit gezählt.

Bei mehreren Takten, die keine Variation enthalten, wird nur die Zahl der tatsächlichen Variationstakte gezählt.

6. Ausgangsnote für den Kampfrichter

Die Mitteilung der Ausgangsnote für die Kampfrichter im Hauptpunkt II/3 erfolgt durch einen Stempel mit der Aufschrift: „Länge des Variationsspieles x,x Punkte“

FANFAREN:

DAS IST KERSTIN RESCHKE, Stabführerin des Fanfarenzuges der BSG Fortschritt Hoyerswerda, und auf Grund ihrer guten Leistungen nun 2. Stabführerin des „Zentralen Fanfarenzuges des DTSB der DDR“.
Alle Vorhaben sind im festen Griff

Es wird mehr und mehr zu einer guten Sitte, daß die Kommissionen der Zentralen Spielleutekommission des DTSB der DDR ihre turnusmäßigen Beratungen an vorher festgelegten Schwerpunkten der eigentlichen Betätigung durchführen.

Aus diesem Grund traf sich die Kommission Fanfaren in Hettstedt, wo das „Aufstiegsturnier 1976“ vorbereitet, ausgerichtet und erfolgreich durchgeführt wurde.

Anliegen der umfangreichen Tagesordnung war es, Berichte der verantwortlichen Organisatoren beider zentralen Wettkämpfe entgegenzunehmen und weitere notwendige Maßnahmen zu treffen.

Die Vertreter von Hettstedt und Zeitz konnten im Auftrag ihrer Organisationsbüros einen umfangreichen und präzisen Bericht geben, der deutlich aufzeigte, daß die Vorbereitungen auf hohem Niveau getroffen und alle Erfordernisse Beachtung finden werden.

Deshalb konnte die Kommission den herzlichsten Dank aussprechen und weitere Erfolge wünschen, denn zusätzliche Anmerkungen waren nicht erforderlich.

Ursache dieser positiven Einschätzung, und das zeigte sich im weiteren Verlauf der Tagung auch in anderen Fragen, ist eine planmäßige und durchdachte Führungs- und Leitungstätigkeit der Kommission Fanfaren, die mit dem Genossen Leo Ertel an der Spitze seit 8 Monaten einen erheblichen Aufschwung genommen hat.

Sehr kritisch setzten sich die Kommissionsmitglieder mit der bisherigen Übungsleiter- sowie Kampfrichteraus- und -weiterbildung auseinander, da es in diesem Bereich noch einige Unzulänglichkeiten, aber auch erhebliche Reserven gibt.

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Währt eine Pause über mehrere Takte, so kann die Anzahl der pausierenden Takte symbolisch dargestellt werden,

Abb. 15

oder (vergleiche Abb.16) man sollte grundsätzlich zur besseren Übersicht bzw. schnelleren Erfassung mehrerer pausierender Takte die Anzahl der Takte über dem Notenliniensystem mit der entsprechenden Zahl angeben.

Abb. 16

Diese aufgeführten Pausenzeichen finden überwiegend Anwendung, wenn ein oder mehrere Instrumente pausieren sollen. Bei einer Generalpause (G. P.) pausieren alle Instrumente.

2.7. Wiederholungszeichen finden in mehreren Variationen Anwendung, wenn bestimmte Teile oder Abschnitte des musikalischen Ablaufes wiederholt werden sollen. Mit den verschiedenen Wiederholungszeichen erspart man das mehrmalige Schreiben bestimmter gleichlautender Musikteile und hat gleichzeitig den Vortel, daß besonders bei langen Kompositionen ein großer Umfang auf einer Seite notiert werden kann. Wir unterscheiden hierbei:

  1. unveränderte Wiederholungen,
  2. Wiederholungen mit abweichennden Schlüssen.

2.7.1. Unveränderte Wiederholungszeichen

Soll innerhalb eines musikalischen Geschehens ein Teil unverändert wiederholt werden, so wird zu Beginn und am Schluß des zu wiederholenden Teiles das „einfache Wiederholungszeichen“ gesetzt.

Abb. 18

Das bedeutet, daß dieser musikalische Abschnitt mit allen zwischen den Zeichen liegenden Takten zu wiederholen ist. Das zu Beginn stehende Wiederholungszeichen beginnt mit einem dicken senkrechten Strich, der das gesamte Notenliniensystem erfaßt. Hinter diesem dicken senkrechten Strich folgt ein dünner senkrechter Strich, und danach setzt man im 2. und 3. Zwischenraum des Notenliniensystems je einen Punkt.

Das am Ende des zu wiederholenden Teiles stehende Wiederholungszeichen steht im umgekehrten Verhältnis.

In der handschriftlichen Schreibweise sollte man diese Wiederholungszeichen durch Schrägstriche, entsprechend ihrer Richtung, besonders markieren. Sie wirken dadurch auffälliger und erleichtern das Musizieren beim Abspiel unbekannter Titel vom Blatt.

Abb. 19

Schließt sich hinter einem unverändert zu wiederholenden Teil ein nächster zu wiederholender Teil an, so wird das am Ende des ersten Teiles stehende Wiederholungszeichen mit dem zu Beginn des zweiten Teiles stehenden Wiederholungszeichen kombiniert.

Abb. 20

2.7.2. Wiederholungszeichen mit abweichenden Schlüssen

Ändert sich der rhythmische und stilistische Übergang zu einem folgenden Musikteil, so werden die am Schluß stehenden abweichenden Takte durch eine Klammer (Kasten) eingegrenzt und mit Ziffern numeriert. Man spricht hier von einer Wiederholung mit abweichenden Schlüssen.

Abb. 21

In diesem Beispiel wird der letzte oder die letzten (es können auch mehrere sein) eingeklammerten Takte — Klammerteil „1“ — nur beim ersten Male gespielt. In der Wiederholung wird dann der Klammerteil „1“ ausgelassen und der Klammerteil „2“ gespielt. Sollen in einer Komposition mehrere Verse gespielt (wiederholt) werden, so geht dies aus dem Klammervermerk mit den entsprechenden Ziffern hervor.

Zum Beispiel:

Abb. 22

d. h., beim ersten und zweiten Male wird der ganze Kasten mit den Ziffern „1. und 2.“ und beim dritten Male, unter Auslassen des ersten Kastens, der folgende mit der Ziffer „3“ gespielt.

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Feierliche Eröffnung der Titelkämpfe in der Stadt Thomas Münzers. Alljährlich bildet diese Veranstaltung einen würdigen Auftakt der Wettkämpfe auf zentraler Ebene. Bleibt zu wünschen, daß sich künftig die Organisatoren anderer Spielleutehöhepunkte ebensolche emotionalen Eröffnungen einfallen lassen, die vor allem durch ihren politisch-kulturellen Inhalt wertvoll sind.

Wir gratulieren

den Sportfreunden Karl-Heinz Hustedt (49.), Friedrich Hollmeyer (37.) und Rolf Lorenz (37.) nachträglich recht herzlich zum Geburtstag und wünschen ihnen beste Gesundheit, Wohlergehen sowie weitere Erfolge in der beruflichen und ehrenamtlichen Tätigkeit.

Einen besonders herzlichen Glückwunsch schicken wir nachträglich nach Lauchhammer an den Sportfreund OTTO RINGEL (Stabführer des Sonderklassenspielmannszuges BSG Traktor Hirschfeld) und seine Ehefrau zur „Silbernen Hochzeit‘“. Beiden noch viele glückliche und gesunde gemeinsame Jahre ist der Wunsch, der sie auf diesem Weg erreichen soll.

LEIPZIG — Ab sofort können alle Erwachsenen- und Nachwuchsspielmannszüge des DTSB der DDR im Materiallager Leipzig Trommelstöcke für Flachtrommeln (in zweierlei Stärken) sowie Trommelflöten aus Pastalit käuflich erwerben.

Dabei sei der Hinweis beachtet, daß 1977 zum Sportfest alle Spielmannszüge mit der Pastalitflöte auftreten werden, da keine Möglichkeit besteht, einheitlich Metallflöten zu beschaffen.

3 glückliche Kapitäne

siegreicher Spielleutekollektive standen 1975 in Mühlhausen bei den „DDR-Meisterschaften“ der Erwachsenenspielmannszüge auf dem begehrten Treppchen. Halle, Mühlhausen und Ziegelrode waren vor 12 Monaten vorn. Wer wird es im Jahrgang 1976 in Roßlau sein?

kurz berichtet:

BERLIN — Wir möchten nochmals alle Sektionen, Sportgemeinschaften, KFA, BFA und Anhänger der Spielleutebewegung darauf verweisen, daß die Antragstellung zur Ausrichtung zentraler Wettkämpfe 1978 bis spätestens 30. September 1976 an den DTSB-Bundesvorstand, Sektor Spielleute, erfolgen muß.

Anträge für die „DDR-Meisterschaften“ der Erwachsenen- sowie Nachwuchsspielmannszüge liegen bereits vor.

LEIPZIG — Das Materiallager des DTSB der DDR hat allen Kollektiven ein Material zur Bedarfsforschung für die künftige reibungslosere Bereitstellung vom Bekleidungs- und Ausrüstungsgegenständen sowie im geringeren Sortiment auch Instrumenten zugeleitet. Im Interesse dieses positiven Vorhabens sind alle Kollektive aufgefordert, ihre Meldungen sofort nach Leipzig zu schicken.

In Bautzen, Pirna, Freital und Dresden zu Gast

Für die Aktiven des „Zentralen Fanfarenzuges“ und des „Zentralen Mädchenspielmannszuges“ standen Ende dieses Monats die 16. Arbeiterfestspiele der DDR auf dem Programm.

Als Delegierte des Bundesvorstandes des DTSB der DDR, gemeinsam mit dem „Kurt-Schlosser-Chor“ Dresden und einigen Sportwerbegruppen, gestalteten sie den Beitrag der sozialistischen Sportorganisation.

Bautzen und Dresden waren die Stationen der Fanfaren, während die Mädchen in Freital und Pirna auftraten.

Für die gezeigten hervorragenden Leistungen allen Aktiven ein herzliches Dankeschön.

Erneut an der Spitze der Demonstrationszüge am 1. Mai 1976

Traditionsgemäß waren die Spielleutekollektive des DTSB der DDR am 1. Mai schon sehr früh unterwegs. Neben dem musikalischen Wecken in den Wohngebieten, Städten und Gemeinden, führte der Weg zu den Stellplätzen, um an den Maidemonstrationen teilzunehmen.

In der Hauptstadt unserer Republik war es der Fanfarenzug der SG Dynamo NW Berlin, der unmittelbar an die Parade der NVA anschließend, den Block der Sportler auf den Marx-Engels-Platz führte und die Repräsentanten von Partei- und Staatsführung begrüßte.

In Cottbus waren die Mädchen des Spielmannszuges der BSG FORTSCHRITT COTTBUS „umschwärmte“ Objekte für die zahlreichen Fotografen, als sie sich in den Zug der Werktätigen einreihten.

So wie in diesen beiden Städten, und das Fernsehen der DDR hat das sehr lange in‘s rechte Bild gesetzt, gehörten die Spielleutekollektive überall in unserer Republik zu den Mitgestaltern freudvoller und optimistischer Demonstrationszüge, die von großen Erfolgen berichteten und neue, höhere Verpflichtungen abgeben konnten.