Der Tambour/Ausgabe 1976 04

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9. Jahrgang, Ausgabe April 1976

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Zustimmung und Verpflichtung als erste Antwort

Die Mitglieder der Schalmeienkapelle „Erich Weinert“ der BSG AKTIVIST LUCKENAU nahmen eine Mitgliederversammlung zum Anlaß‚ sich mit den Dokumenten des IX. Parfeitages der SED zu beschäftigen.

Im Ergebnis der Aussprache gab es eine einmütige Zustimmung zu den veröffentlichten Materialien und darin enthaltenen Zielstellungen. Gleichzeitig verpflichtete sich das Kollektiv, zu Ehren des IX. Parteitages der SED den Titel „DDR-Bester“ der Schalmeienkapellen des DTSB der DDR erfolgreich zu verteidigen und alle politischen sowie gesellschaftlichen Höhepunkte mit sportlichem Ehrgeiz und hohem Niveau zu erfüllen.

Wolfgang Gehrke

Mädchen und Fanfaren zu den 16. Arbeiterfestspielen delegiert

Der DTSB-Bundesvorstand hat den „Zentralen Fanfarenzug des DTSB der DDR“ und den „Zentralen Mädchenspielmannszug des DTSB der DDR“ als Vertreter unserer sozialistischen Sportorganisation zu den 16. Arbeiterfestspielen der DDR 1976 im Bezirk Dresden delegiert.

In Bautzen und Freital werden die Fanfaren, in Pirna-Copitz und der Bezirkshauptstadt die Mädchen Zeugnisse ihres Könnens ablegen.

Während diese Einsätze am 26. und 27. Juni statffinden, sind die Dresdner und Freitaler Mädchen bereits am 24. Juni an der festlichen Eröffnung auf der Festung Königstein beteiligt.

Kampfrichterausbildung mit unterschiedlichen Ergebnissen

Die Kommission Kampfrichter der Spielmannszüge und Fanfaren führten im Monat Februar eine umfangreiche Ausbildung junger Kader zu Kampfrichtern durch. Das Bemerkenswerte daran war allerdings, daß die Leistungen allzu unterschiedlich auftraten.

Bei den 18 Prüflingen der Spielmannszüge aus den verschiedensten Bezirken gab es nur einmal die Note 2, zehnmal die Note 4, sechsmal die Note 3, und ein Sportfreund mußte das Prädikat „nicht bestanden“ in Kauf nehmen. Lag es an der falschen Auswahl in den Kollektiven oder an der mangelnden Vorbereitung der Teilnehmer? Künftig sollte diese Seite stärker beachtet werden, denn immerhin gab es dafür 4 Tage Freistellungen.

Im Bereich der Fanfaren unterzogen sich 11 Sportfreunde der Prüfung und konnten sie erfolgreich abschließen.

Vizepräsident Genosse H Rech führte Beratung mit dem Sekretariat der ZSK

Zu einem freundschaftlichen Gespräch über Probleme der gegenwärtigen Tätigkeit und weiteren Perspektive innerhalb der Spielleutebewegung des DTSB der DDR kam es im März zwischen dem Vizepräsidenten für Kultur und Bildung des DTSB-Bundesvorstandes, Genossen Hannes Rech und den Mitgliedern des Sekretariats der Zentralen Spielleutekommission. An der Beratung nahmen teil: Bernd Schenke, Lothar Noltin, Herbert Klein, Hans Brückner, Rudi Penndorf und Rolf Lorenz.

Nach einigen grundsätzlichen Ausführungen, die Genosse Rudi Penndorf vortrug, kam es zu einer interessanten Diskussion, in der einerseits Fragen der Sportfestvorbereitung und andererseits Möglichkeiten der Entwicklung nach 1977 beraten wurden.

In den anstehenden Fragen gab es grundsätzliche Übereinstimmung und einige angesprochene Probleme werden nun in gemeinsamer Arbeit einer baldigen Lösung zugeführt.


■ Leitung des „Übungsverbandes“ tagte

■ Klare Festlegungen für Perspektive

■ Auswahl der Leitungskader beendet

Mit großen Schritten in Richtung Leipzig

■ Nominierung der Kollektive erfolgt im September 1976

■ Konkrete Schlußfolgerungen nach der ersten Lehrgangsrunde

Es ist eine alte bewährte Praxis, wenn sich die Zeiträume zwischen Tagungen bestimmter Leitungen verkürzen, naht das zu erwartende Ereignis. So auch zu sehen in der Tätigkeit der Leitung des „Übungsverbandes Musikschau“, die sich Anfang März traf, um die Weichen für die nächsten Monate zu stellen.

Im Mittelpunkt der Beratung standen die Auswahl und Bestätigung der Funktionäre für die einzelnen Teilverbände des ÜV, die da wären: Spielmannszüge Erwachsene, Nachwuchs und Mädchen, Fanfarenzüge, Blas- sowie Fanfarenorchester und Schalmeienkapellen.

Innerhalb der einzelnen Kommissionen der zentralen Leitung waren entsprechende Vorarbeiten geleistet und die Vorschläge eingebracht worden.

Erfahrene und bewährte Sportfreunde wurden für die einzelnen Verantwortungsbereiche gewonnen und eingesetzt. Jetzt ist es Hauptaufgabe der Leitung des ÜV, diesen Sportfreunden die Spezifik ihrer Tätigkeit zu erläutern und sie mit konkreten Aufgaben zu betrauen.

Erfahrungen von 1969 und 1973 lagen zugrunde

Bei der Besetzung des Organisationsstabes der Leitung des ÜV, der unabhängig von den Teilverbandsleitungen arbeiten wird und etwa 40 Funktionäre umfaßt, wurden die Ergebnisse des V. Turn- und Sportfestes der DDR 1969 und der X. Weltfestspiele 1973 auf diesem Gebiet als Grundlage genutzt.

Deshalb wurde jeder Bereich mit einer genügenden Anzahl Mitarbeiter besetzt, um von vornherein Engpässe auszuschalten und eine kontinuierliche Arbeit zu gewährleisten. Das trifft vor allem auf die Einkleidung und Reinigung sowie Reparaturen zu, aber auch für den Transport, die Quartiere, Verpflegung und Platztechnik.

Hier lagen der Leitung des ÜV einige Vorschläge aus den Bezirken vor, die entsprechend berücksichtigt werden konnten.

Einige noch offene Fragen in dieser Beziehung werden operativ gelöst.

Einsicht ist nur die eine Seite

Keineswegs zufrieden kann man mit dem Verlauf der ersten Runde der speziellen Übungsleiterausbildung für 1977 sein.

Ziel dieser Maßnahme der Leitung des ÜV war und ist es, die verantwortlichen Übungsleiter der vornominierten Kollektive an Hand konkreter Fakten auf Besonderheiten in der

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Leipzig ’77

Spielleute des SV Dynamo mit beispielhafter Initiative

Aus allen Bereichen der Spielleute erreichen uns Mitteilungen über Spenden, Sammlungen und Sonderschichten, deren Erlös auf das Konto des VI. Turn- und Sportfestes der DDR 1977 überwiesen wird. Und dennoch, was die Sportfreunde in den Kollektiven der SV Dynamo leisten, ist allererste Klasse.

Die Mitglieder der SG DYNAMO NW BERLIN leisteten einen freiwilligen Sonntagsarbeitseinsatz und überwiesen einen Betrag von 500,— M.

Der Fanfarenzug der SG DYNAMO POTSDAM STADT führte in seinem Kollektiv eine weitere Sammlung durch und übergab eine Spende von 514,— M.

Im Trainingslager der FANFARENZÜGE der LK II und der Allgemeinen Klasse erbrachte eine Spendenaktion den Erlös von 340,— M.

Die im KFA MÜHLHAUSEN erfaßten Spielmannszüge gaben die Verpflichtung ab, pro Kollektiv 100,— M für 1977 zu spenden.

Der Spielmannszug der BSG LOK MÜHLHAUSEN hat bereits jetzt für 1000,— M Sportfestsondermarken verkauft.

Die Kollektive BSG MEDIZIN MÜHLHAUSEN und SG SACHSENSIEDLUNG MÜHLHAUSEN sind mitten im Vertrieb von Sportfestlosen und Souvenirs im Gesamtwert von 2000,— M.

Im Verlauf der Aktivtagung des BFA POTSDAM wurden 115,— M gesammelt und auf das Spendenkonto überwiesen.


Umfangreich wie nie zuvor war das Arbeitsprogramm, das die Mitglieder der Leitung des „Übungsverbandes Musikschau“ auf ihrer jüngsten Tagung zu bewältigen hatten.

Auf der Grundlage der Forderungsprogramme der Abteilung Sportschau des Organisationsbüros sowie der eigenen Führungs- und Leitungsdokumente ist die gesamte Arbeit in eine neue wichtige Phase getreten. Sie fordert von allen Zielstrebigkeit, Verantwortung und Einsatzbereitschaft.

Beratung von Verantwortung und Konstruktivität getragen

Ausgehend von den Vorschlägen der zuständigen Kommissionen der ZSK bzw. Leitungen der zentralen Klangkörper konnten mit geringen Ausnahmen alle Funktionsbereiche mit erfahrenen und bereitwilligen Sportfreundinnen und Sportfreunden besetzt werden.

Nun ist es Aufgabe der Leitung des Übuhgsverbandes, die eingesetzten Funktionäre auf ihren Einsatz vorzubereiten und ihnen dafür durch zentrale Anleitungen und Schulungen das notwendige Rüstzeug zu vermitteln.

Sehr kritisch mußte die Leitung des ÜV die speziellen Übungsleiterlehrgänge in den Bezirken einschätzen. Wie durch das Sekretariat der ZSK, wurde auch hier festgelegt, im Rahmen einer gesonderten Zusammenkunft diese Fragen gesondert zu beraten und entsprechende Maßnahmen festzulegen, die eine Abwicklung dieser Weiterbildungs- und Einweisungsvorhaben im Herbst dieses Jahres garantiert.

Zu Beginn gab der Leiter des ÜV, Genosse Bernd Schenke einen Überblick zum augenblicklichen Stand der Vorbereitungen. Dabei konnte er auf gute Ergebnisse in der theoretischen Vorarbeit verweisen und konkrete Informationen zur speziellen Entwicklung verschiedenster Bereiche geben.

Nach dem erfolgreichen Abschluß der Miniaturschau für die „Musikschau“ und der sich anschließenden Überarbeitung einiger Musiktitel, entsteht jetzt eine neue Partitur, die Ausgangspunkt für die Einstudierungen im zweiten Halbjahr 1976 sein wird.

Hinzu kommt nun die Gestaltung der „Musikparade“, die ebenfalls alle Kräfte verlangt, um in der Qualität standzuhalten.

Breiten Raum in der Tagung nahm die Kaderbestätigung für die Teilverbandsleitungen sowie die Auswahl für den Organisationsstab und einige Kommissionen ein.

Das aktuelle Interview des Monats

Sportfreundin

Helga Neuwirth,

Leiter des Zentralen Mädchenspielmannszuges

Redaktion:

„Worin siehst Du und Deine Leitung die Hauptaufgabe bei der Mitgestaltung des Sportfestes 1977?“

H. Neuwirth:

„Ein wirkungsvolles, exaktes und diszipliniertes Auftreten aller Mädchen des „Zentralen Mädchenspielmannszuges des DTSB der DDR“ während der Festtage in Leipzig 1977 zu gewährleisten und damit zu einer würdigen Repräsentation aller Spielleute und gleichzeitig des DTSB der DDR beizutragen, ist die Hauptaufgabe bei der Vorbereitung und aktiven Mitgestaltung des Sportfestes.“

Redaktion:

„Welche Schwerpunkte resultieren aus der konkreten Aufgabenstellung für Deinen Gesamtbereich?“

H. Neuwirth:

In der gesamten Vorbereitungsarbeit gilt es, die einzelnen Kollektive politisch-ideologisch und musikalisch-technisch so gut auf die kommenden Aufgaben vorzubereiten, daß der ZMS mit den anderen zentralen Klangkörpern des DTSB die Einsätze zur ‚Musikschau‘ und ‚Musikparade‘ in ausgezeichneter Qualität durchführen kann. Das bedeutet in allen Vorbereitungslagern ein festes Kollektiv zu schmieden, das schwierigsten Aufgaben gewachsen ist und mit eiserner Disziplin und Lernbereitschaft an die Meisterung aller bestehenden Anforderungen herangeht.“

Redaktion:

„Was ist in den einzelnen Kollektiven auf welchem speziellen Gebiet zu tun, um die Forderungen zu erfüllen?“

H. Neuwirth:

„Die Aufgaben sind im wesentlichsten für alle sechs Kollektive die gleichen. Im Vordergrund steht das Konditionstraining, weil sich bei vielen zentralen Einsätzen gezeigt hat, daß eine ganze Reihe Sportlerinnen ausfallen, weil sie körperlich den Anforderungen nicht gewachsen sind.

Die Ablegung des Sportabzeichens der DDR ist für jede Sportfestteilnehmerin Ehrensache.

Neben Foren und Aussprachen zur politischen Bedeutung des Sportfestes und der konkreten Aufgabenstellung für jeden einzelnen Aktiven, die mit allen Sportlerinnen durchgeführt werden sollen, gilt es natürlich die Märsche und Musikstücke exakt und rechtzeitig einzustudieren und verstärkt Ordnungsübungen durchzuführen, um später den gesamten ZMS mit ansprechenden Bewegungselementen einsetzen zu können.

Die Aktivitäten zur Eigenfinanzierung des Sportfestes müssen weiterentwickelt und verstärkt werden.“

Redaktion:

„Welches sind Deine persönlichen Wünsche in der Vorbereitung und Durchführung des Sportfestes 1977 in Leipzig?“

H. Neuwirth:

„In der Vorbereitungsphase wünsche ich mir eine sehr gute und kollektive Leitungstätigkeit im ZMS, ordnungsgemäß durchgeführte Trainingslager und große Eigeninitiative aller Sportfreundinnen bei der Lösung der gestellten Aufgaben.

In Leipzig sollte der ZMS ein gleichwertiger Partner aller anderen zentralen Klangkörper sein, der nicht wegen seiner Kleidung, sondern wegen seiner Exaktheit besticht. Und sicher der Wunsch aller Aktiven: ein Sportfestwetter!“

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Leipzig ’77

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Einstudierung und Darbietung des geforderten Repertoires hinzuweisen, sie zur notengerechten Einstudierung zu führen und damit die Gesamtqualität des Vortrages zu erhöhen.

Leider haben das einige Kollektive völlig falsch verstanden oder möglicherweise auch anders interpretiert. Wie sonst läßt sich beispielsweise erklären, daß im Bezirk Cottbus von 11 geladenen Kollektiven nur 4 anwesend waren. Sicher trifft ähnliches auch auf andere Bezirke wie Frankfurt/Oder oder Leipzig zu.

Wer hat hier die Unklarheiten? Liegt es an der Vorbereitung durch den BFA oder ist eine Klärung grundsätzlicher Fragen, wie z. B. die Einstellung der Sportfreunde aus Ruhland, Hirschfeld, Oderberg und Frankfurt (Oder), um nur einige zu nennen, zum Auftrag der Spielleute für 1977 erforderlich?

Die Antwort darauf muß schnellstens gegeben werden, denn der Zeitverlust ist bereits sehr groß geworden.

Die Leistung des ÜV hat auf Grund dieser Tatsachen konkrete Schlußfolgerungen gezogen, die den BFA-Vorsitzenden, Bezirksübungsleitern und den Stellvertretern für die massenpolitische Arbeit am 2. April in Leipzig klar erläutert und zu festen Bestandteilen der Kontrolltätigkeit durch die zentralen Funktionäre wurden.

Grundlage der Teilnahme sind die Ergebnisse der Wettkämpfe 1975/76

Wie schon oft dargelegt, erfolgt die Nominierung der Kollektive bzw. Aktiven im Ergebnis der Wettkämpfe 1975/76.

Das heißt, die statistischen Aufstellungen aller Wettkämpfe dieser beiden Jahre beeinflussen entscheidend, mit wieviel Aktiven jedes Kollektiv nominiert wird. Dabei ist entscheidend, daß kaum komplette Kollektive (trifft für alle Genres zu) berufen werden, sondern nur bestimmte Anzahlen von Aktiven der Instrumentengruppen.

Zur inhaltlichen Vorbereitung dieser Nominierung erhielten alle Kollektive der Spielmannszüge (Erwachsene und Nachwuchs) von der Leitung des ÜV ein Schreiben, in dem sie aufgefordert werden, ihre Vorstellungen für die Delegierung 1977 zu äußern.

Auch diese Vorstellungen finden Berücksichtigung, weil sie helfen, nicht mit utopischen Werten zu arbeiten, sondern den realen Möglichkeiten der Kollektive zu entsprechen.

Die Kollektive ihrerseits sollten darauf hinwirken, daß sie die leistungsstärksten Sportfreunde zur Teilnahme bewegen und auf diese Weise einen gesunden Leistungswettstreit im Kollektiv organisieren.

Nach Abschluß aller Wettkämpfe trifft dann das Gestalterkollektiv im August 1976 die Entscheidung über die Nominierung, die bis 15. September den Kollektiven zugeht und verbindlich ist.

Nachwuchsspielmannszüge und Fanfaren „auf der Schulbank“

Der Monat Februar war wieder einmal gekennzeichnet von einer übergroßen Trainingslageraktivität. Neben zahlreichen Lagern auf Bezirks-, Kreis- und Kollektivebene, standen dabei die zentralen Ausbildungsmaßnahmen im Mittelpunkt.

Die Fanfarenzüge der LK II und der Allgemeinen Klasse sowie die Nachwuchsspielmannszüge der LK I weilten in Leipzig, um sich für die kommenden Aufgaben zu rüsten.

Erfreut konnte eingeschätzt werden, daß beide Vorhaben sehr erfolgreich gestaltet wurden und den Beteiligten wertvolle Kenntnisse vermittelten, die sich nun in einer höheren Qualität niederschlagen müssen.

Aus dem Bereich Fanfaren schrieb uns dazu die Sporfreundin Petra Wolf, Mitglied des Fanfarenzuges der SG Dynamo Potsdam-Stadt und als Übungsleiter im Trainingslager eingesetzt:

„Unsere Übungsleitergruppe hatte bereits 1975 ein solches Trainingslager mitgestaltet, und so wußten wir, daß unsere Erwartungen auf musikalisch-technischem Gebiet nicht zu hoch gestellt werden durften. Die elf anwesenden Kollektive bestätigten unsere Auffassung beim ersten Zusammenspiel am Anreisetag — doch was dann nach fünf harten Ausbildungstagen, die täglich von 8.00 bis 17.00 Uhr verliefen, am Abreisetag geboten wurde, waren beachtliche Niveauunterschiede und Fortschritte.

Vielen bedeutete das Lager eine harte Umstellung, da einige Kollektive erstmals teilnahmen und solch straffe Ausbildung und hohen Anforderungen nicht gewöhnt waren.

Das tägliche Einzeltraining in den Stimmgruppen nahm Einfluß auf die individuelle Ausbildung der Sportfreunde, und so war bereits zum Abschluß jedes Ausbildungstages beim Zusammenspiel ein geringer Qualitätsunterschied spürbar.

Die Einsatzbereitschaft und der Fleiß aller gestattete es, daß gegenüber dem Winterlager 1975 nicht nur die vier Pflichtmärsche durchgearbeitet wurden, sondern zusätzlich der „Dynamomarsch“ ins Programm aufgenommen werden konnte.

Wertvolle Hilfe erhielten wir Übungsleiter durch das positive Auftreten der Sportfreunde aus Strausberg, Hoyerswerda und Hettstedt, denen an dieser Stelle ein herzlicher Dank gilt.

Neben der musikalischen Ausbildung gab es im Rahmen des Lagers aber noch andere interessante Dinge, die den Kollektivgeist vertieften und den Kollektivvertretern Hinweise für die weitere Arbeit gaben.

Dazu gehörten ein Forum mit dem Genossen Bernd Schenke, der als Leiter des ÜV viele Informationen vermittelte und Fragen beantwortete, die von großem Interesse waren, ein Erfahrungsaustausch zwischen den Übungsleitern der Kollektive zur Führung der politisch-ideologischen Arbeit und des sozialistischen Wettbewerbs sowie ein bunter Abend.

Alles in allem muß man einschätzen, das zweite Winterlager war ein noch größerer Erfolg als 1975 und sollte der Leitung der Fanfaren sowie allen Kollektiven neuen Auftrieb in der Vorbereitung auf 1977 geben.

Denn auch leitungsmäßig wirkten sich einige Neuerungen, wie die täglichen Leitungsauswertungen zum Tagesablauf sehr positiv aus und setzten künftige Maßstäbe.

An dieser Stelle sei nochmals all denen gedankt, die mit ihrer unermüdlichen Tätigkeit zum erfolgreichen Verlauf des Lagers beigetragen haben.

Das sind die Sportfreundin Helga Müller mit dem Kollektiv der Küchenfrauen, das Hausmeisterehepaar der 16. POS Leipzig und nicht zuletzt die Leitung und das Übungsleiterkollektiv des Trainingslagers mit dem Sportfreund Leo Ertel an der Spitze.“

Wir möchten diese Dankesworte auch auf die verantwortlichen Funktionäre des Nachwuchstrainingslagers erweitern und dem Kollektiv unter Leitung des Sportfreundes Rolf Lorenz herzlichst danken.

Mit gutem Beispiel zu neuen Erfolgen

Am. 1 März veröffentlichte „Deutsches Sportecho“ den Aufruf der DTSB-Bezirksorganisation Potsdam, einen öffentlichen Subbotnik im ganzen Bezirk zu Gunsten der finanziellen Unterstützung und allseitigen Vorbereitung des VI. Turn- und Sportfestes sowie der VI. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR durchzuführen.

Zehntausende Bürger nahmen den Aufruf zum Anlaß, im Rahmen von Verschönerungs- und Aufräumungsarbeiten ihren konkreten Beitrag für Leipzig zu leisten.

Auch die Sportlerinnen und Sportler standen nicht abseits — sie packten feste zu und gingen nicht selten mit positivem Beispiel voran. Wie wir inzwischen wissen, gab es auch in anderen Bezirken ähnliche Initiativen mit beachtlichen Ergebnissen. Und auch da zählten die Mitglieder unserer sozialistischen Sportorganisation zu den Aktivposten.

Doch, so meinen wir, ist es noch nicht überall zur Selbstverständlichkeit geworden, daß die Sportfreunde an der Spitze stehen, um ihr Fest 1977 vorzubereiten. Deshalb sollte sich jeder Einzelne selbst überprüfen, ob er schon die Beschlüsse des IX. Parteitages begriffen hat, die von uns allen größte Anstrengungen abfordern, um die Hauptaufgabe, 1970 gestellt und in diesen Tagen bekräftigt, mitzuerfüllen. Die Vorbereitung des Sportfestes 1977 ist ein, allerdings sehr wesentlicher, Beitrag dafür.

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Für Titelkämpfe bereits gerüstet

Eine kurze Betrachtung zum Stand der Vorbereitungen in den Gastgeberorten der zentralen Wettkämpfe 1976

Nach den Bezirksmeisterschaften 1976 werden in diesem Jahr die zentralen Wettkämpfe unter ganz besonderen Aspekten beurteilt. Es geht diesmal nicht nur um bestmöglichste Plazierungen und die Nominierung für 1977, sondern auch um eine gute Ausgangsposition für das Sportjahr 1978. Auf Grund des VI. Turn- und Sportfestes 1977 werden im folgenden Sportjahr keine zentralen Wettkämpfe ausgetragen und so bietet sich die Möglichkeit, erkämpfte Positionen von 1976 bis 1978 zu stabilisieren.

Wir sahen uns in den Austragungsorten der diesjährigen Wettkämpfe um und konnten dabei feststellen, daß die Gastgeber gerüstet sind.

ROSSLAU (Bezirk Halle) ist Austragungsort der „DDR-Meisterschaften“ der Spielmannszüge/Erwachsene.

Ein Festkomitee unter Leitung des Vorsitzenden des Rates des Kreises, der gleichzeitig Schirmherr ist, hält die Fäden fest in der Hand und hat sich mit einem Organisationskomitee ein arbeitsfähiges und wie wir uns überzeugten, hervorragend arbeitendes Kollektiv geschaffen.

Stabsmäßig finden unter Vorsitz der Bürgermeisterin der Stadt Roßlau, Genossin Clemens, die Beratungen statt. Jeder Arbeitsgruppenleiter kann von positiven Ergebnissen sprechen.

Der Wettkampfplatz ist klar, die Verpflegungsstätte gebunden, die Quartiere liegen fest. Genaue Ablaufpläne und Sicherheitsmaßnahmen werden gegenwärtig erarbeitet. Bis 2. Juli ist Roßlau top fit, dessen kann man gewiß sein.

PERLEBERG (Bezirk Schwerin) erlebt das „Aufstiegsturnier“ der Spielmannszüge/Erwachsene.

Aufbauend auf die Erfahrungen der vorjährigen Bezirksmeisterschaft in dieser Kreisstadt, vollzieht sich der Prozeß der Vorbereitung. Der Bürgermeister von Perleberg kann als Schirmherr ebenfalls mit Stolz feststellen, daß der BFA Spielleute Schwerin in engster Verbindung mit den staatlichen und gesellschaftlichen Instituten die Aufgabenstellung im Griff und akzeptablen Lösungen zugeführt hat. Organisatorische Feinabstimmungen sind noch erforderlich, die Agitationsarbeit zu forcieren, um am 14. Mai ein würdiger Gastgeber zu sein.

LÜBBENAU (Bezirk Cottbus) ist das Ziel der Nachwuchsspielmannszüge zur „DDR-Meisterschaft“.

Dieser Titelkampf findet erst im August statt, und so ist es sicher verständlich, daß über den Stand der Vorbereitungen noch keine umfangreichen Informationen gegeben werden können.

Doch auch im Spreewald wird alles erdenklich mögliche getan, um den Spielleuten einen guten Empfang zu bereiten.

OELSNITZ (Bezirk Karl-Marx-Stadt) wird das „Aufstiegsturnier“ der Nachwuchsspielmannszüge ausrichten.

Noch in bester Erinnerung ist die Gestaltung der Bezirksmeisterschaften des Vorjahres, und so wundert es nicht, daß die Organisation für diesen Wettkampf auf vollen Touren läuft.

Übrigens, das „Aufstiegsturnier“ findet am Schluß eines Trainingslagers aller Kollektive der LK I in Oelsnitz statt.

EINE POSITIVE ENTWICKLUNG haben die Mädchen und Jungen der Schalmeienkapelle der SG Dynamo Malchin in den letzten Jahren unter Leitung des Sportfreundes Scherlipp genommen. Sie hoffen verständlicherweiser in Luckenau auf einen guten Platz im Konzert der „Großen“.

LUCKENAU (Bezirk Halle) ist erneut Gestalter von Titelkämpfen der Schalmeien, diesmal des ersten „Aufstiegsturniers“ und der „DDR-Bestenermittlung“.

Seit Jahren bürgt diese Gemeinde für rührige Organisation, beste Gastfreundschaft und vorbildliche Betreuung. Deshalb kann man auch mit Zuversicht auf die Julitage blicken, an denen sich 12 Schalmeienkapellen um den Sieg bewerben. Die Vorarbeiten laufen planmäßig.

ZEITZ (Bezirk Halle), nur unweit von Luckenau gelegen, erwartet die Fanfarenzüge zur „DDR-Bestenermittlung“.

Im Rahmen der Kreis-Kinder- und Jugendspartakiade findet der Wettkampf statt und das Fest- und Spartakiadekomitee hat alle Vorbereitungen in den Gesamtkomplex integriert.

Daß sich der DTSB-Kreisvorstand, der die Ausrichtung beantragte, besonders um die Fragen der Fanfaren müht, versteht sich von selbst.

HETTSTEDT (Bezirk Halle) ist der vierte Ort im Bezirk Halle, in dem 1976 zentrale Wettkämpfe der Spielleute stattfinden. Diesmal geht es für die Fanfaren um den „Aufstieg“.

In engster Zusammenarbeit mit der BSG Stahl- und Walzwerk Hettstedt hat der ansässige Fanfarenzug die Organisationsaufgaben übernommen und wird ganz sicher, wie Genosse Klaus Bernutz von der FZ-Leitung versicherte, alles unternehmen, um beste Veoraussetzungen zu schaffen.

Bezirksfachausschuß hat klare Vorstellungen

Im Verlauf der Sekretariatssitzung der ZSK berichtete der BFA COTTBUS über seine Tatigkeit.

Genosse Ehrenfried Petrenz, neuer Stellvertreter für die massenpolitische Arbeit im BFA, gab einen ausführlichen Bericht zum gegenwärtigen Stand, verwies auf Probleme und angestrebte Lösungen, zeigte Entwicklungstendenzen auf und bemängelte die Inaktivität einiger Sektionsleitungen.

Im Ergebnis des Berichtes konnte das Sekretariat der ZSK feststellen, daß die Freunde im BFA Cottbus klare Vorstellungen haben und sie in Verbindung mit dem Bezirksvorstand auch durchsetzen werden, doch wird Hilfe durch den Sektor Spielleute einerseits und die Erhöhung der Bereitschaft innerhalb der Kollektive andererseits dabei eine sehr wesentliche Rolle spielen.

Viel hat sich in den letzten 3 Monaten im Energiebezirk verändert. Der BFA wurde kadermäßig umbesetzt, neue Kollektive dem DTSB zugeführt, instabile Kollektive unterstützt und die Übungsleiteraus- sowie Weiterbildung fortgeführt.

43 Sportfreunde aus Spielmannszügen, 8 aus Schalmeienkapellen erwarben den Übungsleiternachweis der Stufe I.

Darauf soll nun aufgebaut und das begonnene Werk weitergeführt werden.

Im weiteren Verlauf der Beratung beschäftigte sich das Sekretariat mit den stattgefundenen Aktivtagungen in Rostock, Dresden, Gera und Frankfurt/Oder (wir berichten in der Maiausgabe darüber) und den speziellen Übungsleiterlehrgängen für 1977.

Zu allen Punkten gab es klare Festlegungen, die eine weitere kontinuierliche Arbeit garantieren werden.


Herausgeber: Zentrale Spieleutekommission im DTSB, Berlin — Chefredakteur: Bernd Schenke — Veröffentlicht unter der Lizenz-Nr. 698 des Presseamtes beim Vorsitzenden des Ministerrates der DDR — Satz und Druck: VEB typodruck Döbeln III-8-4

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Kommissionen berichten

NACHWUCHS:

Kreuze oder Noten — wie machen wir es richtig?
HOFFNUNGSVOLLER NACHWUCHS stellte sich beim „Wilhelm- Pieck-Pokalturnier“ in Dessau vor. Die Mädchen und Jungen der BSG Turbine Golzow hinterließen einen guten Eindruck und werden auch in den folgenden Wettkämpfen zu beachten sein.

Das ist die große Frage jener Sportfreunde, die im Nachwuchsbereich ausbilden. Wir alle wollen, daß unsere Nachwuchszüge so schnell wie möglich das geforderte Repertoire erlernen. Höhepunkte im gesellschaftlichen Leben und Meisterschaften fordern unseren Schülern immer mehr ab. Ständig erweitert sich das Repertoire. Märsche müssen erlernt werden, bei denen Erwachsene ihre Schwierigkeiten haben.

Die meisten Schüler sind bestrebt, ihr Pensum zu bringen. Die Erfolgserlebnisse geben ihnen recht, Anreiz und Freude. Ein nettes Wort, ein Lob von ihren Ausbildern helfen über manche Klippe hinweg, die sie anfangs scheinbar nicht bewältigen konnten.

Die Arbeit im Nachwuchsbereich ist oft dankbarer als im Erwachsenenbereich. Es ist schön und vor allem interessant, mit Schülern zu arbeiten. Und um bei der Frage zu bleiben: „Wie bringen wir es den Schülern bei? Nach Noten oder Griffen?“

In den Jahren 1958/60 haben auch wir unsere Sportfreunde nach Kreuzen ausgebildet. Es erlernte sich scheinbar leichter als nach Noten, doch war es nicht leichter, sondern nur bequemer. Die Sportfreunde schreckten nämlich schon vor dem Wort „Noten“ zurück. Wir haben es aber doch durchgesetzt, daß alle Noten erlernten. Keiner ist ausgeschieden, und heute sind diese Aktiven zum Teil unsere besten Ausbilder.

Einige Jahre später, als sich unser BFA unter der Leitung des Sportfreundes Lothar Noltin neu bildete, fingen wir an, im Bezirk Schwerin die Griffe und Zahlen in der Ausbildung abzuschaffen. Bei Übungsleiterlehrgängen wurden den jungen Spielleuten, die Grundkenntnisse der Noten vermittelt. Ich möchte sagen, es hat sich gelohnt. Wenn auch nicht alle gleich nach Noten spielen können, so wissen sie sich doch heute selbst zu helfen.

Nach meiner Einschätzung gibt es im Bezirk Schwerin keinen Spielmannszug im DTSB der DDR mehr, der nicht einigermaßen Noten beherrscht. Wenn auch zur Zeit mit mehr oder weniger Erfolg.

In letzter Zeit macht sich bei uns im Nachwuchsbereich die Tendenz bemerkbar, wieder nach der alten Methode zu greifen. Ich möchte hier die Frage stellen: „Ist es richtig, mit diesen ‚Hilfsmitteln‘ zu arbeiten? Gehen wir damit in unserer Übungsleiterausbildung nicht rückwärts?“

Wie machen es Sportfreunde, die keine Noten beherrschen, die nur nach Zahlen oder Kreuzen spielen? Diese Sportfreunde können doch nie zu einem Übungsleiter- oder Kampfrichterlehrgang delegiert werden. Wie wollen es diese Züge in einigen Jahren bewerkstelligen, wenn ihr Übungsleiterstamm durch Ausfälle kleiner geworden ist? Spätestens nach dem Ausscheiden der älteren Übungsleiter kann es passieren, daß sich die bequeme Ausbildung negativ auswirkt.

Wie will ein Sportfreund, der nur Kreuze oder Zahlen beherrscht, Noten auszählen, geschweige denn lesen oder spielen? Wäre es nicht richtiger, bei den Noten zu bleiben und als Hilfe für den Lernenden die Bezeichnung der Noten unterzuschreiben? Man verbindet damit mehrere Vorteile. Einmal spielt der Sportfreund nach der Notenbezeichnung, zum anderen weiß er immer, welchen Notenwert die Note hat. Vorausgesetzt, daß eine Einführung in die allgemeine Notenlehre erfolgte.

Die ständigen Hinweise auf die Notenwerte beim Spielen lassen die Sportfreunde erkennen, daß sie langsam Erkenntnisse in der Notenlehre gewinnen. Dadurch ist es möglich, einen größeren Stamm von Übungsleitern heranzuziehen. Wir im Bezirk Schwerin haben damit gute Erfahrungen gemacht.

Sicher habe ich nichts Neues geschrieben. Viele Züge bilden nach unserem System aus und haben damit gute Erfahrungen gemacht. Warum handelt man nicht überall so?

Klaus Boldt, BFA Schwerin Nachwuchsverantwortlicher

ORCHESTER:

Einen Rucksack voller Probleme zu tragen

Wenn eine Kommission im zentralen Verantwortungsbereich der Spielleute augenblicklich vor komplizierten Aufgaben steht, dann ist es die Kommission Orchester.

In Vorbereitung des „VI.“ trägt sie die Hauptlast in der Bildung und Formierung des „Zentralen Blasorchesters des DTSB der DDR“ und der weiteren Qualitätsverbesserung der „‚Zentralen Schalmeienkapelle des DTSB der DDR“.

Beide Klangkörper sind 1977 Mitgestalter der Musikschau bzw. Musikparade (die Blasorchester in beiden Fällen) und das erfordert natürlich ganze Arbeit.

Nun, die Freunde um den Vorsitzenden Günter Schlaefke wissen um ihre Verantwortung und wollen sie verständlicherweise packen, das kann auf alle Fälle während der letzten Arbeitsberatung deutlich zum Ausdruck.

Eine gute Kaderauswahl für die beiden Teilverbandsleitungen des „Übungsverbandes Musikschau“ und eine gewissenhafte Vorbereitung der bevorstehenden Trainingslager im Mai bis Juni sind die ersten Stationen der Realisierung.

Selbstverständlich kommt auch der „laufenden Tätigkeit“ ein bestimmtes Augenmerk zu. Damit ist die ordnungsgemäße Gestaltung der zentralen Wettkämpfe — des „Aufstiegsturniers“ und der „DDR-Bestenermittlung“ in Luckenau — gemeint, die wiederum eine Aus- und Weiterbildung erprobter Kampfrichter des eigenen Genres voraussetzt.

Hier wurde und wird einiges getan, um den Nachholebedarf zu decken.

Daß es im Bereich der Übungsleiter recht annehmbar aussieht, war den vorliegenden Zahlen zu entnehmen.

Es bleibt also abzuwarten, was die Kommission, das heißt, ihre Mitglieder aus der momentanen Situation machen werden und wie sie das übertragene Vertrauen gegenüber der zentralen Leitung rechtfertigen können. Gewillt sind alle und in der Lage erst recht.

Nachruf

An den Folgen einer längeren Krankheit verstarb im Alter von 68 Jahren das Mitglied des Spielmannszuges der BSG Traktor Luisenthal, Sportfreund

ERNST TRIEBEL

Er war Träger der „DTSB-Ehrennadel in Silber“ sowie weiterer gesellschaftlicher Auszeichnungen und stellte seine ganze Kraft für die Entwicklung des Kollektivs zur Verfügung.

Die Luisenthaler Spielleute und alle Spielleute des Bezirkes Erfurt werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

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kurz berichtet:

LUCKENAU — Aus Anlaß des 20. Jahrestages der Nationalen Volksarmee gestaltete die Schalmeienkapelle der BSG Aktivist Luckenau mit dem „Erich-Weinert-Ensemble“ der NVA im Berliner Friedrichstadt-Palast und im Kulturpalast Dresden ein festliches Programm.

BERLIN — Einen vorbildlichen Einsatz zeigten die Spielleute der BSG AUFBAU BRANDENBURG und der SG DYNAMO POTSDAM, die mit vielen Tausend Berlinern die erfolgreiche DDR-Olympiamannschaft aus Innsbruck kommend, auf dem Berliner Ostbahnhof empfingen und dann zum Interhotel „Stadt Berlin“ geleitet hatten.

LEIPZIG — Einen herzlichen Gruß entboten die Brandenburger Nachwuchsspielmannszüge in Leipzig den Delegierten der SED-Stadtbezirksdelegiertenkonferenz Leipzig West.

Die Mädchen und Jungen weilten sieben Tage zum Vorbereitungslager für 1977 in der Messestadt mit weiteren Kollektiven der LK I und dankten damit den künftigen Gastgebern für die ausgezeichnete Untersützung.

Wir gratulieren

Seinen 70. Geburtstag feierte am 1. April unser Sportfreund WALTER BILLWITZ vom Spielmannszug der BSG Einheit Wurzen.

Ihm und dem Sportfreund KURT SELLHEIM, Vorsitzender des BFA Berlin und Sektorenleiter des Spielmanmnszuges der BSG Narwa Berlin, der am 26. März seinen 65. Geburtstag feierte, wünschen wir nachträglich alles Gute, vor allem Gesundheit und weitere Schaffenskraft zum Wohle unserer sozialistischen Sportorganisation.

Altenburg zieht nach

„Gibt‘s das woanders auch?“, hatten wir in unserer Ausgabe 12/1975 gefragt, als wir über die vier Generationen der Wolf’s aus Wurzen berichteten.

Nun hat sich die Spielleutefamilie Bauch aus Altenburg von der BSG Motor gemeldet. Hier ihre „Bilanz“:

Vater Heinz Bauch (1913 geboren und seit 1927 Spielmann), Sohn Karl-Heinz Bauch (geboren 1950 und Übungsleiter), Schwiegertochter Christine Bauch (geboren 1951 und Lyraspieler), Enkeltochter Ursula Lötzsch (geboren 1958 und Lyraspieler), Enkeltochter Heidi Lötzsch (geboren 1959, Flöter und schon vier Jahre Stabführer beim Nachwuchs).

Ja, gibt’s das woanders auch noch?

Bundesvorstand und Bezirksvorstände tauschten Erfahrungen aus

■ Gemeinsames Wirken um optimalste Ergebnisse aller Kollektive

■ Klarheit und Übereinstimmung zu den einzelnen Hauptaufgaben

Im Verlauf der planmäßigen zentralen Anleitungen der Stellvertretenden Bezirksvorsitzenden für Kultur und Bildung durch den Vizepräsidenten des DTSB der DDR, Genossen Hannes Rech, stand auch die Vorbereitung des VI. Turn- und Sportfestes sowie der VI. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR auf der Tagesordnung.

Nach einleitenden Berichten der Genossen Paul Berger (Bezirksvorstand Suhl) und Oskar Wuckel (Bezirksvorstand Erfurt) zum Stand in ihrem Verantwortungsbereich, schätzte Genosse Bernd Schenke, Sektorenleiter Spielleute im DTSB-Bundesvorstand, die zurückliegende Arbeitsetappe ein und legte die wichtigsten Aufgaben der kommenden Monate dar.

Übereinstimmend wurde betont, daß sich die Zusammenarbeit zwischen dem DTSB-Bundesvorstand — Sektor Spielleute und den DTSB-Bezirksvorständen — weiter verbessert hat und eine wesentliche Grundlage für eine erfolgreiche Entwicklung bildet.

Die Genossen der Bezirksvorstände zeigten in der anschließenden Diskussion einige Probleme auf, gaben wertvolle Hinweise und deuteten auf vorhandene Reserven der weiteren Arbeit hin.

Alle Bezirksvorstände betrachten die Vorbereitung der Spielleute auf 1977 als eine der wichtigsten politisch-ideologischen Aufgaben und werden dieses Vorhaben in engster Zusammenarbeit mit den BFA Spielleute in Angriff nehmen.

Neuling in Luckenau zuerst am Start

„Für das „Aufstiegsturnier“ und die „DDR-Bestenermittlung“ der Schalmeienkapellen vom 2. bis 4. Juli 1976 in Luckenau wurde die Startreihenfolge ausgelost.

Danach ergibt sich folgendes Bild:

Leistungsklasse II
BSG Chemie Taucha
BSG Traktor Naundorf
BSG Lok Brandenburg
BSG Traktor Rüdersdorf
BSG Fortschritt Falkenstein
SG Dynamo Malchin

Leistungsklasse I
SG Dynamo Hohenschönhausen Berlin
SG Zinna-Welsau
BSG Empor Plauen
SG Kleinreinsdorf
BSG Stahl Maxhütte
BSG Aktivist Luckenau
BSG Motor Rathenow

Die LK II wird am Vogmittag, die LK I nachmittags den Kampf um die beste Plazierung aufnehmen.

Letzte Meldung

TOM-TOM vorrätig

Das DTSB-Materiallager Leipzig hat augenblicklich eine größere Stückzahl Hochtrommeln (TOM — TOM) für Fanfarenzüge vorrätig.

Alle DTSB-Kollektive, die an derartigen Instrumenten interessiert sind, können diese sofort direkt im DTSB-Materiallager Leipzig abholen. Die Bezahlung erfolgt dann nach Rechnungsübermittlung an das Organisationsbüro des VI. Turn- und Sportfestes der DDR in Leipzig.

Weitere Sportfreunde mit der Übungsleiterstufe II

In Weißenfels ging Anfang März ein Übungsleiterlehrgang der Spielmannszüge mit dem Abschluß der Stufe II zu Ende.

Von 25 verfügbaren Plätzen wurden neuerlich nur 15 ausgelastet.

Von diesen 15 angereisten Sportfreunden kamen 2 ohne Übungsleiterstufe I (aus Halle und Dresden).

Nach einwöchiger Ausbildung konnten 11 Sportfreunde die Stufe II erfolgreich abschließen, während 2 nur die Stufe I und 2 Sportfreunde kein Abschluß zuerkannt werden konnte.

Wielange aber, so fragen wir die FBA, sollen wir uns noch mit derartigen Nachlässigkeiten abfinden, daß Plätze, die vorher abgefordert wurden, nicht belegt werden und Sportfreunde ohne oder mit einem völlig unzureichenden Abschluß an zentrale Schulen delegiert werden? Wo bleibt hier das Verantwortungsbewußtsein?

Von Magdeburg fehlten 2, Halle gar 3, Erfurt und Potsdam 2 sowie Schwerin alle eingeladenen Sportfreunde.

Es wäre wahrlich an der Zeit, daß jetzt ein Schlußstrich gezogen würde.

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LEHRPROGRAMM — TEIL III

Nach Veröffentlichung der beiden ersten Teile des Lehrprogramms für eine kontinuierliche Aus- und Weiterbildung von Übungsleitern im DTSB der DDR beginnen wir heute in Fortsetzungsform mit dem Abdruck des dritten Teils — einem theoretischen Material zur Vorbereitung und Durchführung von Übungsleiterlehrgängen aller Stufen. Gleichzeitig sind damit Voraussetzungen gegeben, zentral und bezirklich einheitliche Ausbildungspläne zu gestalten.

1. Zur Einführung

Das vorliegende Material einer Harmonielehre wendet sich an alle Spielleute des DTSB der DDR, um ihnen das Eindringen in die vielschichtigen und manigfaltigen musikalischen Erscheinungen der Musik zu erleicehtern. Jedoch auch der Spielmann mit guten theoretischen Fachkenntnissen wird auf diese oder jene Frage eine Antwort finden, kann erworbene Kenntnisse auffrischen und sein Wissen vertiefen.

Die Konzeption dieser Arbeit entsprang dem ausdrücklichen Wunsch vieler Übungsleiter, ein grundlegendes elementartheoretisches Material, das die Spezifik der Musik berücksichtigt, zu besitzen. Es ist nicht Anliegen dieser Arbeit, den bereits vorhandenen, langjährig erprobten „Allgemeinen Musiklehren“ eine weitere Arbeit hinzuzufügen, sondern vielmehr zu versuchen, die Erfahrungen und Erkenntnisse mit den neuen Formen und Möglichkeiten der Musik zu verbinden, um somit ein Lehr- und Nachschlagewerk für die Spielleute des DTSB der DDR zu schaffen, welches für Grundlehrgänge der Spielleute und Übungsleiterlehrgänge sowie bei Weiterbildungslehrgängen und anderen Qualifizierungsmöglichkeiten ein praktikables Hilfsmittel darstellt.

Sofern möglich, werden alle Themen in knapper, übersichtlicher Form in Verbindung mit praktischen Beispielen dargestellt. Zum Vertiefen des behandelten Stoffes empfiehlt es sich, weitere Beispiele aus dem eigenen Repertoire zu analysieren.

Der Inhalt der einzelnen Abschnitte resultiert aus den allgemeingültigen musikalischen Grundlagen unter Berücksichtigung spezieller modischer Erscheinungen, die den aufmerksamen Leser befähigen, die musikalischen Zusammenhänge zu erkennen, damit sein Musizieren zu verbessern und ihm die Fähigkeit verleiht, erworbenes Wissen weiterzuvermitteln.

2. Die Notenschrift

Die Notierung unserer Musik erfolgt in einem System. Wir bezeichnen dieses System als Notenliniensystem. Es wird international in dieser Form angewandt.

2.1. Bas Notenliniensystem

Es dient zum Aufzeichnen der Noten entsprechend ihrer Höhenlage (als Schriftzeichen für Töne) und besteht aus einem System von fünf Notenlinien sowie vier Zwischenräumen, die grundsätzlich von unten nach oben gezählt werden. Zum Aufzeichnen der Noten werden die fünf Notenlinien sowie die vier Zwischenräume genutzt.

Abb. 1 Notierung auf den Notenlinien
Abb. 2 Notierung zwischen den Notenlinien (im Zwischenraum)

Außerdem gibt es den Platz unter und über dem System, was eine Erweiterung des Liniensystems durch Hilfs- oder auch Nebenlinien genannt, ermöglicht (siehe Abb. 3).

Diese Hilfslinien unter oder über dem Liniensystem werden aber nur so weit ausgeschrieben, wie sie für die einzelnen Noten benötigt werden. Dadurch entstehen die kleinen waagerechten Striche, die den Noten durch den Kopf oder Hals gehen (siehe Abb. 4).

Abb. 3
Abb. 4

Also: die Noten stehen entweder auf einer Notenlinie oder in einem Zwischenraum des Notenliniensystems bzw. unter oder über dem Notenliniensystem mit einem Strich durch den Kopf der Note oder einem oder mehreren Strichen durch den Hals der Note.

Merk: Je höher die Nöte im Liniensystem notiert ist, je höher ist ihr Klang.

1.2. Die Notennamen

Zur Bezeichnung der Noten wählt man seit dem 10. Jahrhundert die ersten Buchstaben des Alphabets (a, b, c, d, e, f, g).

Später unterschied man „b-rotundum (b-molle)“, dieses bezieht sich darauf, daß vom Ton „a“ aus zwei gleichlautende Tetrachorde (Viertonreihe) vorhanden sind, jedes vom Grundton „c“ ausgegangen, zwei unterschiedliche Tetrachorde vorhanden sind, die später noch einmal ausführlicher behandelt werden.

Später unterschied man auch das „b-quadratum (b-durum)“. Dieses „b-quadratum“ wirkt auf die Veränderung der stufenweisen Abstände der einzelnen Tonschritte und hat zur Folge, daß vom Grundton „c“ ausgehend, zwei gleichgebaute Tetrachorde vorhanden sind (Grundlage für den Aufbau der Dur-Tonarten, die ebenfalls später ausführlich behandelt werden). Aus diesem „b-quadratum“ entstand unser heutiges „h“. In einigen Ländern (England, Holland) wird noch heute unser „h“ als „b” und unser heutiges „b“ als „b-flatt“ (aus dem Engl. = erniedrigt) bezeichnet.

Dieses „b“ aus den alphabetischen Buchstaben wurde dann an das Ende des Tonsystems gesetzt und deshalb erscheint

Fortsetzung auf Seite 8

Seite 8

Forfsetzung von Seite 7

die Note „c“ als wichtigste Note in unserem Tonsystem (in der Dur-Tonart).

Im 14. Jahrhundert entstand dann die gebräuchlichste Tonfolge mit den Notennamen c, d, e, f, g, a, h, weil uns die Note „c“ als wichtigste Note des heutigen Tonsystems erscheint.

Zwischen diesen Notennamen (von „a“ oder „c“ ausgehend) besteht aber weiterhin ein dialektischer Zusammenhang, in der Paralleltonart, der später in dieseu Material verarbeitet wird. Nur soviel, die Grunddurtonart geht vom Grundton „c“ und die Grundmolltonart vom Grundton „a“ aus. Diese zuletztgenannten Notennamen bezeichnet man als Stammtöne. Sie kehren in ihrer Folge immer wieder, so daß sich an den letzten Notehnamen „h” wieder der Ton „c“ anreiht. Einen Abschnitt von 8 Tönen (von „c“ bis „c“) nennt man eine Oktave.

In romanischen Ländern erfolgt die Benennung der Notennamen mit den Silben

ut (auch do) re mi fa sol la si
c d e f g a h
1.3. Die Oktaven

Wie bereits gesagt, kehren die 7 Stammtöne in ihrer Reihenfolge wieder. Demzufolge gibt es auch mehrere Oktaven. Für den praktischen Gebrauch kommen 8 Oktaven in Betracht, deren Namen von der tiefsten angefangen, folgende sind:

1. Subkontra — Oktave = C . .
2. Kontra — Oktave = C .
3. Große — Oktave = C
4. Kleine — Oktave = c
5. Eingestrichene — Oktave = c .
6. Zweigestrichene — Oktave = c . .
7. Dreigestrichene — Oktave = c . . .
8. Viergestrichene — Oktave = c . . . .

Diese Oktaven stehen nach den einzelnen Notenschlüsseln wie folgt im Zusammenhang: Vergleiche das „c“ der verschiedenen Oktavbereiche nach ihrer Stellung im Notenbild (Abb. 5 und 6).

Abb. 5 nach dem Violinschlüssel
Abb. 6 nach dem Baßschlüssel

Daraus ergibt sich eine Übersicht, daß es unzweckmäßig wäre, das „C“ der großen Oktave im Violinschlüssel zu notieren und umgekehrt; das „c“ der zwei- oder dreigestrichenen Oktave im Baßschlüssel.

1.4. Die Notenschlüssel

Es gibt mehrere Notensysteme, die durch verschiedene Notenschlüssel gekennzeichnet werden.

Der Notenschlüssel dient zur eindeutigen Bestimmung der Tonhöhe der einzelnen Noten im Notenliniensystem. Wir unterscheiden folgende (siehe Abb. 7):

„C-Schlüssel“

er verleiht der Note auf dieser Linie den Namen „C“.

„G-Schlüssel“

(Symbol aus dem Buchstaben „G“ entwickelt). Mit seiner Schnecke (Symbol) wird die 2. Notenlinie umfaßt. Deshalb trägt die Note auf der 2. Notenlinie den Namen „G“.
Dieser Notenschlüssel findet seine Verwendung für die Gesangsstimme sowie Melodieninstrumente und Rhythmusinstrumente der höheren Oktavbereiche und trägt auch den Namen Violinschlüssel.

„F-Schlüssel“

(Symbol aus dem Buchstaben „F“ entwickelt). Sein Hauptsymbol liegt auf der 4. Notenlinie und gibt der Note auf dieser 4. Notenlinie den Namen „F“.
Er findet seine Verwendung vornehmlich für Instrumente in tiefen Tonlagen wie Baß, Bariton, Posaune, Schlagzeug usw. und wird deshalb auch noch als Baßschlüssel bezeichnet.

Diese drei genannten Notenschlüssel stehen im Notenbild wie folgt zueinander: