Der Tambour/Ausgabe 1975 06
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7. Jahrgang, Ausgabe Juni 1975
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Solidarität geht weiter

RERIK — Im Verlauf des diesjährigen Trainingslagers des „Zentralen Fanfarenzuges“ bekundeten die Mädchen und Jungen (überwiegend noch schulpflichtig) ihre Solidarität mit den um ihre Freiheit kämpfenden Völker und spendeten einen Solidaritätsbetrag von 95 Mark.
Zu Begegnungen der Freundschaft kam es in Rerik, als anläßlich des 30. Jahrestages der Befreiung vom Hitlerfaschismus der „Zentrale Fanfarenzug“ in einem Objekt der Sowjetarmee einen musikalischen Dankesgruß entbot.
Die sowjetischen Freunde erwiderten diesen Gruß zwei Tage später mit ihrer „Beatgruppe“ in der Sportschule.
BM 1975 in Wort und Bild
BERLIN — Um allen Sportfreundinnen und Sportfreunden einen geschlossenen Überblick zu den stattgefundenen Bezirksmeisterschaften 1975 zu geben, haben wir uns entschlossen, über alle Wettkämpfe und ihre Ergebnisse erst in der Juliausgabe in Wort sowie Bild zu berichten. Damit sind bessere Vergleiche möglich und eine ausführlichere Berichterstattung gegeben.
Bravo, Spielleute aus Potsdam und Halle
HALLE/Saale — Mit beeindruckender Disziplin, hoher Einsatzbereitschaft und guten musikalischen Leistungen vertraten die Mitglieder des Fanfarenzuges der SG DYNAMO POTSDAM-STADT und des BEZIRKSSPIELMANNSZUGES HALLE während der großen Kampfdemonstration der Jugend, anläßlich des III. Festivals der Jugend der UdSSR und der DDR, unsere Spielleutebewegung. Während Potsdam den Block der Sportler anführte, beschlossen die Hallenser Spielleute diesen begeistert aufgenommenen Komplex der Kampfdemonstration.
Einige Worte in eigener Sache
BERLIN — Aus vielen Sektionen erreichen uns immer wieder Anfragen, warum die Auslieferung des „tambour“ so spät erfolgt. Wir können dazu nur erklären, daß die Ursachen auf drucktechnischem Gebiet liegen.
Von uns werden die erforderlichen Unterlagen zum vorgegebenen Termin an die Druckerei geliefert. Leider ergeben sich durch den Versand der Korrektur und die Postlieferung der fertigen Zeitung von Döbeln nach Berlin und einige Terminüberschreitungen in der Druckerei Verzögerungen, die wir leider nicht beeinflussen können.
Wir bitten deshalb alle Leser um das notwendige Verständnis.
Anerkennung für hohe Leistungen auf allen Gebieten
LUCKENAU — Im Rahmen der diesjährigen Bezirksmeisterschaften des Chemiebezirkes, die in Luckenau ausgetragen wurden, konnte die Schalmeienkapelle der BSG AKTIVIST LUCKENAU durch den DTSB-Bezirksvorstand Halle mit der „Ehrennadel des DTSB der DDR“ in Silber ausgezeichnet werden. Damit wurden die kontinuierliche gesellschaftliche Tätigkeit und die hohen musikalischen Leistungen des Kollektivs anerkannt.
Am 21. Juni feierte die Schalmeienkapelle der BSG Aktivist Luckenau ihr 25. Gründungsjubiläum. Wir möchten diesem Kollektiv an dieser Stelle herzliche Glückwünsche übermitteln, für die bisherigen Leistungen danken und weiterhin viel Erfolg wünschen.
Letzte Meldung
BERLIN — Die Kommission Kampfrichter für die „DDR-Meisterschaften“ der Spielmannszüge/Erwachsene in Mühlhausen:
Unter Leitung des HKR Hans Brückner fungieren im
HP I: F. Hippe, K.-H. Grützmacher, W. Koch, R. Fräderich, R. Kammlott, P. Knape.
HP II: B. Neumann, R. Berniet, R. Wesemeier, J. Heyder.
HP III: G. Hofmann, D. Liedtke, R. Schramm, R. Melle, P. Ahlborn.
HP IV: B. Sasse, W. Bleichrodt, J. Mingramm, E. Rümmler.
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Leipzig ‘77
Ein Sparschwein für Leipzig wäre gut geeignet
■ Erste Informationen zur finanziellen Regelung
■ Eigenaufkommen niedriger als zum letzten Fest

Auf unserer heutigen Informationsseite „Leipzig ‘77“, wir wollen ja künftig immer an dieser Stelle das Neueste berichten, möchten wir die ersten konkreten Hinweise geben, die sich mit der finanziellen Regelung für die Mitglieder des „Übungsverbandes Musikschau“ befassen.
Um es vorweg zu nehmen, der persönliche Beitrag wird insgesamt niedriger sein als 1969.
Kleidung zu 30 Prozent des Herstellerabgabepreises
Jeder nach Leipzig zum Sportfest der DDR anreisende und an der Musikschau beteiligte Spielmann wird neu eingekleidet. Er erhält eine komplette weiße Spielleutegrundbekleidung mit dem erforderlichen Lederzeug und einen Trainingsanzug. Diese Bekleidungsgegenstände (über Farbe und Schnitt können wir erst im September 1975 nach der Miniaturschau berichten) sind käuflich zu erwerben. Dafür ist ein Preis zu zahlen, der 30 Prozent des Herstellerabgabepreises ausmacht und etwa (völlig unverbindlich) für eine komplette Garnitur mit Trainingsanzug 100 Mark beträgt.
Festbeitrag für die Zeit des Aufenthalts

Wie zu allen bisherigen Sportfesten der DDR entrichten alle Mitgestalter einen Festbeitrag, der in seiner Höhe unterschiedlich ist. Nach bisherigen Mitteilungen beläuft er sich für Erwachsene auf 35,— M sowie für Kinder, Lehrlinge und Studenten auf 25,— M.
Dieser Festbeitrag ist für das Teilnehrnerheft zu entrichten, mit dem jeder Besitzer täglich seine Vollverpflegung empfangen, alle öffentlichen Verkehrsmittel der Stadt Leipzig kostenlos nutzen und die stattfindenden Kultur- bzw. Sportveranstaltungen bei freiem Eintritt besuchen kann.
Ganz sicher wird der eine oder andere erstmal über das zu entrichtende Geld verwundert sein. Doch wenn man den Gegenwert in Betracht zieht, dann erscheint der zu leistende Beitrag minimal.
Noch sind es 25 Monate bis zum Juli 1977 — Zeit also, um regelmäßig etwas zu sparen. Däs oben genannte Sparschwein für Leipzig wäre sicher eine wertvolle Hilfe für jeden.
Auf der Suche nach neuen Ausbildungsformen
■ Komission Nachwuchs mit Blick auf 1977
■ Beste Vorbereitungsmethoden allseitig auswerten
Um einen zentralen Klangkörper qualitativ ausbilden zu können, benötigt man Übungsleiter. Diese Sportfreunde fand die Leitung des „Zentralen Nachwuchsspielmannszuges des DTSB der DDR“ jährlich in den Trainingslagern, jedoch wechselten sie ständig und somit auch das Niveau in der Ausblldung.
Die Bildung eines ständigen Übungsleiterkollektivs war das erste Ziel der sich neu konstituierenden Kommission Nachwuchs im Vorjahr. Eine „Zentrale Übungsleitergruppe“ wurde 1974 aus erfahrenen Übungsleitern für das Trainingslager Weißwasser berufen. Den jungen Übungsleitern fehlte es aber an allseitiger Perfektion, deshalb wurde zur Kommissionssitzung im März. 1975 ein Weiterbildungslehrgang für die Sportfreunde beschlossen.
12 Übungsleiter der „ZÜG“ wurden nach Rerik eingeladen und weitergebildet.
Der Leiter der „ZÜG“, Sportfreund Neumann, war dienstlich verhindert und konnte die praktische Ausbildung am Instrument nicht übernehmen. Für ihn sprang Sportfreund Rolf Melle (BSG Medizin Mühlhausen) ein. Sportfreund Lorenz führte die theoretische Ausbildung durch.
Fazit dieses Lehrgangs:
- Vier Übungsleiter ohne bisherigen Nachweis wurden zu Übungsleitern der Stufe I qualifiziert.
- Das musikalische Pflichtrepertoire 1975 wurde durchgearbeitet, eingeschlichene Fehler beseitigt.
- Fragen der Wettkampfordnung sowie ihre Zusätze wurden in Vorbereitung auf die Wettkampfsaison besprochen und erläutert.
- Alle Sportfreunde wurden mit der neuen Stabführung des „Ausbildungs-ABC“ vertraut gemacht und fungierten in einer Lehrprobe selbst als Stabführer.
- Beim gemeinsamen Spiel im Ostseebad
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Erster Saisonsieg ging nach Elsterberg
■ Erstes „Aufstiegsturnier“ der Fanfaren mit beachtlichem Niveau
■ Erfahrungen der Weltfestspiele setzten sich durch
■ Überraschender 2. Platz für Hoyerswerdaer Fanfaren
Hoyerswerda, eine der modernsten und jüngsten Städte unserer Republik war Gastgeber für den ersten Wettkampf der Spielleute in der Saison 1975. Gleichzeitig war diese Veranstaltung eine Art Premiere, denn zum ersten Mal trugen die Fanfarenzüge des DTSB der DDR ein offizielles „Aufstiegsturnier“ aus.

Was die fleißigen Helfer um Sportfreund Hans-Dieter Kjesa auf dem Gebiet der Organisation in aufwendiger und lobenswerter Tätigkeit zum Wohle der angereisten Kollektive vorbereitet hatten, versuchten alle Klangkörper mit guten musikalischen Leistungen zu danken. Und man muß sagen, der Dank fiel überraschend positiv aus.
EIN MEETING am Vorabend des Wettkampfes sorgte auf dem Platz vor dem bekannten Centrum-Warenhaus der Stadt für die richtige Einstimmung. Zahlreiche Zuschauer waren zu abendlicher Stunde gekommen, um die erste Visitenkarte der Gäste entgegenzunehmen und eventuell die Chancen des Lokalmatadoren abzuwägen.
Trotz teilweiser strapazenreicher Anreise zeigten sich die Fanfarenzüge aus Berlin, Elsterberg, Hettstedt und Hennigsdorf in guter Verfassung und gaben Proben ihres Könnens.
AM WETTKAMPFTAG, die Freunde aus Wolfersdorf waren am Morgen angereist, strahlte die Sonne und gab der Veranstaltung das würdige Gepräge.
Nach dem Aufmarsch der sechs startenden Fanfarenzüge begrüßte der Bürgermeister von Hoyerswerda, Genosse Naumann, alle Aktiven und Zuschauer auf das herzlichste. Er führte in seinen Worten u. a. aus, daß dieses Aufstiegsturnier ein wertvoller kultur-politischer Beitrag im Rahmen der Feierlichkeiten zum 30. Jahrestag der Befreiung vom Hiltlerfaschismus sei und er allen Sportfreundinnen und Sportfreunden danke, daß sie der Einladung gefolgt seien.
Nach dem Probedurchgang, ausgeführt vom Fanfarenzug der BSG Fortschritt Hoyerswerda, begann der Wettkampf um den Platz in der Leistungsklasse I mit dem Pflichtvortrag der BSG Einheit Wolfersdorf.
WÄHREND DER PFLICHT zeigte sich, daß fast alle Kollektive in den zurückliegenden Monaten einen beachtlichen Qualitätssprung vollzogen haben. Das traf besonders auf Hettstedt und Hoyerswerda zu, die mit ihrer Plazierung nach dem ersten Durchgang für Gesprächsstoff sorgten.
Das Trainingslager der Allgemeinen Klasse und LK II im Februar 1975 in Leipzig, war dafür als vorrangige Ursache anzusehen, was nicht heißen soll und darf, der Fleiß und die Mühen innerhalb der Kollektive wären nur sekundär zu sehen.
DER KNAPPE AUSGANG der Pflicht ließ für den Nachmittag beim Kürvortrag viel Spannung erwarten.
Als Sieger kamen noch vier Kollektive in Betracht, die kaum 2 Punkte untereinander getrennt waren.
Auch im II. Durchgang konnte das gestiegene Leistungsvermögen nachgewiesen werden. Wenn auch nicht bei allen Kollektiven, so zeigten sich in den Programmen Einfallsreichtum und vor allem der Mut zum Risiko. Sollte es diesem und jenem Kollektiv gelingen, den eigenen Vortrag durch Sauberkeit im Blasen und Trommeln zu „überarbeiten“, dann sind im nächsten Jahr bestimmt noch einige Punkte mehr drin, als diesmal in Hoyerswerda.

MIT ELSTERBERG, dem Fanfarenzug der BSG Einheit, hat das ausgeglichenste, aber auch zahlenmäßig kleinste Kollektiv den Sieg erkämpft. Ganz sicher spielten hier die Erfahrungen eine Rolle, die der größere Teil der Aktiven im „ÜV Musikschau“ zu den X. Weltfestspielen erworben hat, doch auch die Vielseitigkeit und der Drang nach Neuem zahlte sich aus. Fortsetzung auf Seite 4
GESAMTERGEBNIS | ||
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1. | BSG Einheit Elsterberg | 40.65 P. |
2. | BSG Fort. Hoyerswerda | 40.23 P. |
3. | BSG Stahl Hettstedt | 38.65 P. |
4. | BSG Stahl Hennigsdorf | 35.35 P. |
5. | BSG Einheit Wolfersdorf | 30.30 P. |
6. | BSG Tiefbau Berlin (vorm. Prenzlauer Berg) |
27.86 P. |
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Damit Haken und Ösen verschwinden
BERLIN — Das Sekretariat der Zentralen Spielleutekommission hat dem BFA-Spielleute Cottbus nach vorheriger Abstimmung und entsprechender Bereitschaftserklärung den Auftrag erteilt, bis Oktober 1975 den Entwurf einer neuen Wettkampfordnung für alle Spielleute im DTSB der DDR vorzulegen. Bekanntlich hat die gegenwärtig gültige WKO bis 31. Dezember 1977 Bestand. Ab 1. Januar 1978 besteht somit die Möglichkeit, neue bzw. bessere Wege in der Wettkampfgestaltung und -bewertung zu beschreiten. Gleichzeitig sollen dann die noch hin und wider auftretenden Haken und Ösen bei Wettkämpfen verschwinden.
Eine gründliche öffentliche Diskussion (vor allem in den BFA, KFA und Sektionen) wird dem vorzulegenden Entwurf sicher viele wertvolle Erkenntnisse hinzufügen.
‚Pokal der Befreiung‘ nach Lübbenau
LÜBBENAU — Anläßlich der Festwoche zum 30. Jahrestag der Befreiung veranstaltete der BFA — Cottbus in Lübbenau für die Nachwuchsspielmannszüge ein Turnier um den „Pokal der Befreiung“.
Sieger wurde der gastgebende Spielmannszug der TSG LÜBBENAU mit 46.60 Punkten vor den beachtlich leistungsstarken Kollektiven der BSG EINHEIT RUHLAND (46.00 Punkte) und der BSG AKTIVIST SCHIPKAU (41.80 Punkte).
In diesem Zusammenhang erreichte uns die Meldung, daß die Schipkauer Sportfreunde 3 neue Mitglieder für den DTSB der DDR gewonnen und 20 Stunden im Bereich der VMI geleistet haben.
Erster Saisonsieg ging...
Fortsetzung von Seite 3
Die wohl größte Überraschung des Wettkampfes waren der 2. bzw. 3. Platz der Kollektive aus Hoyerswerda und Hettstedt. Bei beiden ist der erwähnte Leistungsanstieg am größten und verspricht für die nächsten Monate noch einiges.
BEDAUERLICH ist allerdings auch bei diesem ersten Wettkampf des Jahres 1975 die Tatsache, daß insgesamt 7 Strafpunkte vergeben werden mußten, weil bei drei Kollektiven Terminüberschreitungen oder unvollständige Mitgliedsbücher zu verzeichnen waren. Das wäre in zwei Fällen beinahe ins Auge gegangen und hätte einen guten Platz gekostet. Für die Hennigsdorfer gar, die davon am stärksten betroffen wurden, brachte das den 4. statt den 2. Platz ein.
Studentenspielleute mit Kurs auf den 30. Jahrestag
■ In Wismar steht der Spielmannszug noch vorne an
■ Fünfjähriges Jubiläum an der Ingenieurhochschule

Das vergangene Jahr stand an der IHS Wismar, vornehmlich für den Spielmannszug, ganz im Zeichen der Gründungsfeierlichkeit und in Vorbereitung auf den 30. Jahrestag der Befreiung.
Wer sich noch erinnern kann, 1969, nach dem V. Turn- und Sportfest der DDR, wurde der Studentenspielmannszug gegründet und nahm seitdem eine positive Entwicklung, die seine aktive Mitwirkung im „Übungsverband Musikschau“ zu den X. Weltfestspielen ermöglichte.
Die hohen Studienanforderungen, aber auch die territoriale Trennung, führten nach 1973 zu einer Herauslösung des Zuges aus dem „Zentralen Mädchenspielmannszug des DTSB der DDR“. Die Tätigkeit in Wismar und außerhalb der Stadtgrenzen sollte vorläufig einzige Auftrittsebene bleiben. Denn Probleme in der ständigen Heranbildung von Übungsleitern, der laufende Wechsel an der Studieneinrichtung und andere Schwierigkeiten ließen auch die Leistungen etwas sinken.
Dennoch, und das ist das Markante am Wirken des Kollektivs, im Prozeß der Erziehung und Selbsterziehung wurde weiterhin eine erfolgreiche Arbeit geleistet die beweist, daß gute Studienleistungen mit aktiver gesellschaftlicher Arbeit verbunden, entscheidend dazu beitragen, sozialistische Persönlichkeiten zu entwickeln. Deshalb betrachten die staatliche und gesellschaftliche Leitung der Schule das Mitwirken der Studenten im Spielmannszug als einen sehr bedeutenden Teil der Erziehung und neben dem Studium als wichtigsten gesellschaftlichen Auftrag während der Studienzeit.
Der Spielmannszug, der zweimal mit dem Ehrennamen „Kollektiv der Deutsch-Sowjetischen-Freundschaft“ ausgezeichnet wurde und den Staatstitel „Sozialistisches Studentenkollektiv“ erhielt, nahm die Vorbereitung des 30. Jahrestages der Befreiung vom Hitlerfaschismus zum Anlaß, ein vielseitiges Wettbewerbsprogramm aufzubauen. Hauptinhalt ist die Verteidigung der verliehenen Ehrentitel.
Damit leistet dieses Studentenkollektiv einen würdigen Beitrag als Mitglieder unserer sozialistischen Sportorganisation anläßlich der Feierlichkeiten des Sieges über den Faschismus.
Arnold Pede, Sektionsleiter
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Komissionen berichten
Erfolgreiche Tatigkeit der letzten Monate zielgerichtet fortsetzen
■ Kommission Fanfaren zog Bilanz der bisherigen Tätigkeit
■ Klare Aufgaben für die kommenden Monate abgesteckt
Wenige Stunden nach dem „Aufstiegsturnier“ in Hoyerswerda fand sich die Kommission Fanfaren im Ostseebad Rerik zusammen, um ihre planmäßige Beratung durchzuführen. Der Ort wurde gewählt, weil zur gleichen Zeit im Sommerlager Rerik der „Zentrale Fanfarenzug des DTSB der DDR“ sein diesjähriges Trainingslager durchführte.
Sportfreund Leo Ertel, bis 30. April amtierender Vorsitzender der Kommission, gab einleitend einen Bericht zum Stand der Erfüllung des Arbeitsplanes. Dabei konnte er feststellen, daß alle Mitglieder der Kommission Fanfaren eine aktive Arbeit geleistet haben und damit zu verzeichnen ist, daß in den letzten acht Monaten die besten Ergebnisse erzielt wurden. Das findet seinen Niederschlag in der Ausbildung von Übungsleitern, der überaus erfolgreichen Absolvierung des Wintertrainingslagers und dem Verlauf des „Aufstiegsturniers".
Alle Anwesenden waren sich darin einig, wenn diese positive Bilanz erhalten und weitergeführt werden soll, dann heißt es auch in Zukunft an einem Strang zu ziehen.
Das Trainingslager in Rerik bildete einen vielversprechenden Auftakt und die Mitgestaltung der V. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR durch den „Zentralen Fanfarenzug des DTSB der DDR“ mit der stattfindenden „DDR-Bestenermittlung 1975“ sind weitere Möglichkeiten und Höhepunkte der Bewährung.
Bei alledem wollen die Verantwortlichen der Fanfaren die Ausbildung eigener Kampfrichter fortsetzen und die Aus- sowie Weiterbildung der Übungsleiter auf eine neue Qualität führen.
Das sind ganz sicher für den Vorsitzenden der Kommission, Sportfreund Siegmar Hartig und seine Mitstreiter hohe Zielstellungen, doch sie sind notwendig, wenn das Fernziel 1977 im Visier bleiben soll.
Na und 800 gute Vertreter der Fanfaren für die Musikschau des DTSB der DDR wollen vorbereitet sein.
Die Tätigkeit stabilisiert sich gegenwärtig schrittweise
■ Kommission Spielmannszüge um Anschluß bemüht
■ Weiteres Betätigungsfeld gilt es zu erschließen
■ Erhöhte Aufgaben im Hinblick auf 1977 absichern
Nach einiger Stagnation im Bereich der Kommission Spielmannszüge kann nach der letzten Kommissionstagung in Leipzig eingeschätzt werden, daß eine schrittweise Verbesserung der Tätigkeit in der Kommissionsarbeit zu erkennen ist. Da. ist umso erfreulicher, da ja gerade vor dieser Kommission im Hinblick auf 1977 die größten Forderungen stehen.
Ausgehend von den zentralen und eigenen Beschlüssen schätzten die Funktionäre den Stand der Vorbereitungen der zentralen Wettkämpfe in Mühlhausen und Hirschfeld ein.
Dabei konnte befriedigt festgestellt werden, daß mit geringfügigen Ausnahmen sowohl von der Leistungsklasse I wie auch der Sonderklasse alle erforderlichen Unterlagen (Meldebogen, Noten u. a.) termingerecht eingereicht wurden.
In den Austragungsorten selbst laufen die Dinge, wie nicht anders zu erwarten, auf vollen Touren.
An sich hatte die Kommission nach gründlicher Vorarbeit die Absicht, einen Bericht des BFA-Spielleute vom Bezirk Leipzig entgegenzunehmen, um, ausgehend von der momentanen Situation, die leider nicht zufrieden stimmen kann, Maßnahmen festzulegen, wie den Klangkörpern des gastgebenden Bezirkes für das VI. Turn- und Sportfest der DDR 1977 in der Aufwärtsentwicklung geholfen werden kann.
Eigens dazu war die Tagung nach Leipzig verlegt worden — doch der BFA — Leipzig glänzte durch Abwesenheit.
Daß damit eine helfende Hand ausgeschlagen wurde, ist die eine Seite. Weitaus wichtiger erscheint uns, daß damit so recht die augenblickliche Einstellung aller Funktionäre des BFA — Leipzig zum Ausdruck kommt. Das wird durch die unbefriedigende Mitwirkung im Wettbewerb, bei Anleitungen und im Leistungsniveau der Kollektive deutlich sichtbar bestätigt.
Bleibt die konkrete Frage nach Leipzig gerichtet: „Wie lange soll das noch so weitergehen? Was halten die BFA-Funktionäre von ihrer Verantwortung und die Kollektive des Bezirkes von derartigen Verhaltensweisen?“
Nun, der Tätigkeit der Kommissionsarbeit hat das keinen Abbruch getan, denn die kommenden Aufgaben für die Spielmannszüge sind groß und da gibt es auch für die zuständige Kommission, vor allem mit dem „Auswahlspielmannszug“ im Hinblick auf die Miniaturschau einige Arbeit.
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Rerik bewiesen alle eine gute Perfektion im kollektiven Einsatz.
Die anwesenden Sportfreunde schätzten diesen Lehrgang positiv ein.
Schlußfolgernd kann gesagt werden, daß sich diese Weiterqualifizierung noch besser vorbereitet sowie die gewonnenen Erkenntnisse dieses Lehrganges in Auswertung für weitere Lehrgänge dieser Art genutzt, qualitativ auf die Ausbildung der Kollektive in der Perspektive auswirken wird.
Das Ziel solcher Lehrgänge soll sein:
- zielgerichtete Heranbildung der jungen Übungsleiter zu sozialistischen Pensönlichkeiten,
- musikalisch-technische Weiterbildung, die wiederum im eigenen Kollektiv ihren Niederschlag findet,
- Auswerten und Anwenden von neuen Übungsmethoden im Nachwuchsbereich und Verallgemeinerung der besten Ausbildungsmethoden für alle Übungsleiter,
- musikalische Vorbereitung auf die Musikschau 1977 anläßlich des VI. Turn- und Sportfestes und der VI. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR 1977 in Leipzig, ab Oktober 1975 mit dem Ergebnis:
- Einheitlicher Einstudierungsprozeß sowie einheitliche Vortragsweise aller Übungsleiter der „ZÜG“.
- Übertragung der erworbenen Perfektion auf das eigene Kollektiv.
- Einsatz der Übungsleiter zu Stützpunktproben in anderen Bezirken zum Weitervermitteln der technischen Fähigkeiten an leistungsschwache Kollektive in Vorbereitung der Musikschau.
- Erfassung und Auswerten von Problemen junger Übungsleiter durch die Kommission Nachwuchs.
Lorenz, Vorsitzender Kommission Nachwuchs
Berichtigung
In unserern Beitrag und der geführten Diskussion „Kleinreinsdorf, Einzelfall oder Beispiel von vielen“ ist uns ein bedauerlicher Fehler unterlaufen den wir zu entschuldigen bitten.
Nicht Sportfreund Lippold, sondern Sportfreund Fridolin Jahn war der Diskussionsredner der Sektion und ist selbstverständlich damit auch der Leiter in Person.
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WIR GRATULIEREN

Sportfreund KARL MÜLLER (links) vom Spielmannszug der BSG Traktor Mellingen feierte am 18. Juni seinen 75. Geburtstag.
Seit 1922 gehört er der Arbeitersportbewegung als Spielmann an und hat in seiner 53jährigen Mitwirkung wesentliche Verdienste um die Entwicklung und Existenz des Kollektivs.
Noch heute sieht man ihn bei allen Einsätzen des Zuges und sein Wort als Übungsleiter zählt.
Für seine langjährige Aktivität, auch als Fußballschiedsrichter, wurde er mit der „Ehrennadel des DFV der DDR“ in Silber und der „Ehrennadel des DTSB der DDR“ in Gold geehrt.

Sportfreund HERMANN SIERING (rechts) vom Spielmannszug der BSG Traktor Ringleben beging seinen 55. Geburtstag. Sein Kollektiv, der Nachwuchs und die Erwachsenen, bedanken sich auf diesem Weg für seine unermüdliche Einsatzbereitschaft, der es zu danken ist, daß beide Klangkörper eine positive Leistungsentwicklung genommen haben.
Beiden Sportfreunden gratulieren wir zu ihrem Ehrentag recht herzlich und wünschen ihnen alles Gute, Gesundheit und weitere Schaffenskraft.
Einen herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag übermitteln wir nachträglich den Sportfreundinnen und Sportfreunden Horst PLÖTNER (49.), Erich ROUS
(47.), Karl-Heinz HUSTEDT (48.), Siegmar HARTIG (32.), Fritz HOLLMEYER (36.), Rolf LORENZ (36.) und Albert ADLER (60.).
Wir danken ihnen für ihre bisher geleistete zentrale Arbeit und wünschen ihnen weiterhin alles Gute.
Grund zum Feiern gab es auch beim Spielmannszug der
BSG EINHEIT TESSIN
anläßlich des 50. Gründungstages am 21. Juni. Wir übermitteln den Tessiner Sportfreunden die herzlichsten Glückwünsche und hoffen, daß sie auch in Zukunft zu den Stützen der Spielleutebewegung gehören.
kurz berichtet:
GERA — Einen Lehrgang für Kampfrichter der Schalmeien schlossen an der Sportschule Greiz 17 Sportfreunde erfolgreich ab. Nun gilt es, das erworbene Wissen in der Praxis anzuwenden, damit sich Wissen und Erfahrungen verbinden können.
Zur gleichen Zeit wurden 10 Sportfreunde aus Schalmeienkapellen mit der Stabführung (mit Tambourstab) vertraut gemacht, um der Forderung der Wettkampfordnung zu entsprechen.
BERLIN — Während sich der „Zentrale Fanfarenzug des DTSB der DDR“ in Rerik auf die Spartakiadeeinsätze vorbereitete, führten die Mitglieder des Fanfarenzuges der SG Dynamo NW Berlin ein eigenes Trainingslager mit dem gesamten Kollektiv durch. Das Ziel — gemeinsame Teilnahme mit dem zentralen Zug an der Spartakiade in Berlin.
ANKAUF - VERKAUF - TAUSCH
VERKAUFEN 2 große Trommeln und 3 Stück Marschbecken (jeweils gebraucht.)
SUCHEN 20 Stück Es-Fanfaren (auch gebraucht).
Heldentaten werden in uns wachgehalten
■ Schwedter Nachwuchsspielmannszug besuchte die Hauptstadt der DDR
■ Beeindruckende Stunden wurden zum bleibenden Erlebnis
Im Rahmen eines Trainingslagers und in Vorbereitung auf den 30. Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus fuhren wir nach Berlin. Unser Besuch galt dem Spielmannszug des Stabsmusikkorps der NVA, seiner Dienstdurchführung (Übungsstunden) und dem öffentlichen Auftreten zum „Großen Wachaufzug“.
Wir hatten gleich nach der Ankunft Glück, denn die Genossen probten neben dem Wachaufzug gemeinsam mit dem Orchester das Festprogramm zum „Tag der NVA“.
Was der Spielmannszug vortrug, beeindruckte uns sehr und zeigte recht deutlich, welche musikalischen Möglichkeiten unsere Klangkörper in sich tragen.
Nach einem Stadtbummel wurde dann der Nachmittag zu dem Erlebnis. Unter den Linden, vor dem Mahnmal für die Opfer des Faschismus und Militarismus, erlebten wir erstmals original den Wachaufzug gemeinsam mit Tausenden Berlinern und Gästen der Hauptstadt.
Diesem Erlebnis schloß sich ein Gang in die Gedenkstätte an und uns allen wurde dabei so recht bewußt, wie in unserer sozialistischen Gesellschaft die Opfer des Faschismus und Militarismus geehrt und ihre Heldentaten wachgehalten werden.
Als wir die Heimfahrt am späten Abend antraten, waren wir alle um ein wertvolles Erlebnis reicher, für das wir uns ganz herzlich bei unseren Leitern, Herrn Dewitz und Herrn Neumann, bedanken möchten.
Cornelia Edelhoff für das Kollektiv
Pokal der Freundschaft vor dem Ruhmesmuseum ausgetragen
Als besonderen Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 30. Jahrestag der Befreiung führte der BFA — Spielleute Frankfurt/Oder vor dem „Museum des Ruhmes“ der Sowjetarmee in Eberswalde mit den Spielmannszügen ein Pokalturnier durch.
Über 150 Aktive bekundeten mit ihrer Teilnahme und einer feierlichen Kranzniederlegung ihre unverbrüchliche Freundschaft zur Sowjetunion.
Der sportliche Wettstreit brachte folgendes Ergebnis:
Pkt. | ||
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1. | BSG Tiefbau Eberswalde (Erwachsene) | 44.20 |
2. | DTSB SZ Schwedt (Nachwuchs) | 38.55 |
3. | BSG Tiefbau Eberswalde (Nachwuchs) | 38.45 |
4. | BSG Tiefbau Frankfurt/O. (Erwachsene) | 32.00 |
5. | BSG Aufbau Garz | 29.90 |
Erwin Drescher
Herausgeber: Zentrale Spielleutekommission im DTSB, Berlin — Chefredakteur: Bernd Schenke — Veröffentlicht unter der Lizenz-Nr. 698 des Presseamtes beim Vorsitzenden des Ministerrates der DDR — Satz und Druck: VEB typodruck Döbeln III-8-4