Der Tambour/Ausgabe 1973 08
Aus archivarischen Gründen wurde bewusst darauf verzichtet, Wortlaute zu ändern. Für die Inhalte sind die entsprechenden Original-Autoren verantwortlich. Politisch-idealistische Ansichten, Meinungen oder Aufrufe spiegeln die damaligen gesellschaftlichen Gegebenheiten wider und nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers!
5. Jahrgang, August-Ausgabe 1973
Scan der Original-Ausgabe als PDF
Seite 1


GROSSEN ZUSPRUCH fand die feierliche Eröffnung des Trainingslagers des „Übungsverbandes Musikschau“ am 9. Juli auf dem August-Bebel-Platz in Dessau.
Die Mitglieder des Übungsverbandes waren teilverbandsweise angetreten und führten die Musik des Weltfestspielrepertoires erstmalig gemeinsam in der Öffentlichkeit auf.
Unter den zahlreichen Ehrengästen befand sich auch die Abgeordnete der Volkskammer der DDR und Oberbürgermeister der Stadt Dessau, Genossin Thea Hauschild (ganz links) sowie der amtierende 1. Sekretär der SED-Kreisleitung Dessau, Genosse Willy Jost (ganz rechts). Die Eröffnungsrede hielt Genosse Prof. Dr. Edelfrid Buggel, Vizepräsident des DTSB und Vorsitzender der Sportkommission (Bild Mitte).
Genosse Erich Honecker verlieh Anerkennungsurkunde
Hohe Einsatzbereitschaft führte zum Erfolg
Musikschau begeistert aufgenommen
Das Weltfestival der Jugend und Studenten gehört der Vergangenheit an, doch die Tage des Jugendtreffens werden noch lange in den Erinnnerungen derer wach bleiben, die dabei waren oder die mitreißenden Veranstaltungen am Bildschirm erlebten.
Die Spielleute des Deutschen Turn- und Sportbundes der DDR gehörten zu denen, die den ehren- und verantwortungsvollen Auftrag erhalten hatten, die große Eröffnungsveranstaltung im „Stadion der Weltjugend“ mitzugestalten.
Acht Tage der Vorbereitung mit den Übungsverbänden der Turnerjugend, der Sportstudenten und der SV Dynamo galt es nach dem Trainingslager Dessau in Berlin zu nutzen, um die Sportschau des DTSB als Komplex wirksam und erfolgreich darzubieten.
Von allen Mitgliedern des „Übungsverbandes Musikschau“ wurde ein hohes Maß an Fleiß und Einsatzbereitschaft aufgebracht, um auch bei widrigsten Witterungsbedingungen in jeder Minute zu bestehen.
Nach der völlig verregneten, aber technisch guten Generalprobe, gestaltete sich der 28. Juli 1973, der Tag der Eröffnung der X. Weltfestspiele, zu einem großen Erfolg für die Spielleutebewegung des DTSB.
Fortsetzung auf Seite 2
An die
Leitung des ÜV Musikschau
Genossen Schenke
Werte Genossen!
Nach Abreise der Sportlerinnen und Sportler aus der Käthe-Kollwitz-Oberschule möchten wir Ihnen mitteilen, daß die Disziplin, Ordnung und Sauberkeit, der bei uns einquartierten Kollektive sehr gut waren. Aus diesem Grund sprechen wir den Spielleuten von der BSG Medizin Mühlhausen, BSG Traktor Luisenthal, BSG Aufbau Karl-Marx-Stadt, TSG Chemie Apolda und BSG Lok Mühlhausen unseren herzlichsten Dank aus.
Gute, Direktor der IV. Oberschule Dessau
Wir bitten nochmals alle Leser um Verständnis, daß die August- und Septemberausgaben des „tambour“ verspätet ausgeliefert werden, da die Termine durch die Redaktion nicht in jedem Fall auf Grund der Weltfestspiele eingehalten werden konnten.
Seite 2
Übungsverband „Musikschau“ berichtet
Neue Maßstäbe in der politischen Arbeit
Genügt es, im Trainingslager Dessau des „Übungsverbandes Musikschau“ des DTSB nur zu musizieren, um gute musikalische Ergebnisse zu erreichen?
Reicht es aus, wenn im Freizeitbereich Kino und Tanzveranstaltungen organisiert werden?
So und ähnlich hat sich mancher Genosse und Sportfreund in Vorbereitung auf dieses Trainingslager die Frage gestellt.
Sie wurde in den Parteiversammlungen beantwortet, und es wurden Maßstäbe gesetzt, wie die Mitglieder der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands ihren konkreten Beitrag zu leisten haben. Die Aufgabe eines jeden Genossen ist es, immer und überall in der Arbeit, wie im persönlichen Leben ein bewußter und aktiver Kämpfer für die Ziele der Partei zu sein. Die ideologische Arbeit und das persönliche Beispiel sind wesentlich in der Tätigkeit eines Genossen. Das Verbreiten sozialistischer Überzeugungen im täglichen politischen Gespräch, schöpferische und disziplinierte Verwirklichung der Aufgaben, die sich für alle Genossen aus Beschlüssen und individuellen Parteiaufträgen ergeben, sind echte Maßstäbe der Parteiarbeit, Ausgehend von diesen Kriterien arbeiteten die Genossen im „Übungsverband Musikschau“ des DTSB der X. Weltfestspiele.
In allen Teilverbänden fanden Parteiversammlungen der zeitweilig gebildeten Parteigruppen statt. Getragen von hohem Bewußtsein und der Verantwortung stand im Vordergrund aller Diskussionen die Erfüllung der dem Übungverband gestellten hohen und komplizierten Aufgaben, in Berlin im Rahmen der Sportschau des DTSB würdig und ehrenvoll zu bestehen. Dabei ging es in erster Linie darum, wie sind wir ideologisch auf das Welttreffen der Jugend vorbereitet, und was gilt es noch zu tun? Welche konkrete Aufgabe hat jeder Genosse zu erfüllen, und wie geligt es uns, daß die Mitglieder unserer Partei sich überall an die Spitze der Kollektive stellen?
Über aufgetretene Mängel und Schwächen, gleich ob beim Trainingsablauf, der Organisierung einer sinnvollen Freizeitgstaltung oder bei der Einhaltung von Disziplin und Ordnung wurde offen, sachlich, kritisch und selbstkritisch diskutiert. Die Ergebnisse dieser Diskussionen zeigten sich durch verbesserte Leistungen auf allen Gebieten. Es kann eingeschätzt werden, daß in Vorbereitung der X. Weltfestspiele und nicht zuletzt auch in Dessau neue Maßstäbe der politisch-ideologischen Arbeit in der Spielleutebewegung des DTSB gesetzt wurden.
Eine ganze Reihe von Kollektiven leistete und leistet auf diesem Gebiet echte Schrittmacherdienste.
Aus dem Teilverband Schalmeien sei hier das Kollektiv der BSG Aktivist Luckenau, aus dem Teilverband Blasorchester das Fanfarenorchester BSG Lok Mitte Leipzig, aus dem Teilverband Fanfaren der Fanfarenzug „Dr. Richard Sorge“ der SG Dynamo Potsdam Stadt, aus dem Teilverband Spielmannszüge Mädchen die BSG Empor Quedlinburg, aus dem Teilverband Spielmannszüge — Erwachsene die BSG Medizin Mühlhausen und aus dem Teilverband Spielmannszüge — Pioniere die BSG Turbine Lauta genannt.
In allen Teilverbänden gibt es weitere Kollektive, die hervorragende Arbeit leisten, die hier alle nicht genannt werden können.
Die Ergebnisse aller dieser Kollektive beweisen, daß wir auf dem richtigen Weg sind.
Setzen wir die begonnene Arbeit zielstrebig fort, dann werden wir, die Spielleute, mit unseren Mitteln und Möglichkeiten dazu beitragen, die sozialistische Entwicklung in unserer Deutschen Demokratischen Republik mitzugestalten.
Klaus Gesierich, Parteisekretär des Übungsverbandes Musikschau des DTSB

IHREN NAMENSTAG feierten im Verlauf des Trainingslagers eine ganze Reihe von Sportfreundinnen und Sportfreunden.
Zu ihnen gehörte auch Sportfreund HANS-JOACHIM BANASIAK, der anläßlich seines 39. Geburtstages die Glückwünsche des Übungsverbandes durch den Leiter des ÜV, Sportfreund Bernd Schenke, entgegennimmt.
Auch Sportfreund HELMUTH WINKLER beging in Dessau seinen 39. Geburtstag und erhielt zahlreiche Glückwünsche.
Den 50. Geburtstag feierte Sportfreund ARNOLD PEDE vom Spielleutekollektiv der HSG IHS Wismar.
Allen Sportfreunden gilt an dieser Stelle nochmals unser herzlichster Glückwunsch und vor allem der Dank für ihre uneingeschränkte Einsatzbereitschaft zum Gelingen unserer gemeinsamen großen Aufgaben anläßlich der X. Weltfestspiele.
Musikschau begeistert aufgenommen
Fortsetzung von Seite 1
Mit viel Beifall und Hochrufen wurde die Musikschau des DTSB von den über 70 000 Zuschauern aufgenommen und damit zu einem wertvollen Bestandteil der Sportschau.
Für diese hervorragende Leistung, die eine neue Etappe in der weiteren Entwicklung der Spielleutebewegung des DTSB einleitete, erhielt jedes Mitglied des Übungsverbandes eine Anerkennungsurkunde des Ersten Sekretärs des ZK der SED, Genossen Erich Honecker, in der es heißt:
„Für die hohe Einsatzbereitschaft und die gezeigten Leistungen bei der Mitwirkung am Programm der X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten 1973, für antiimperialistische Solidarität, Frieden und Freundschaft in der Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik, spreche ich im Namen des Nationalen Festivalkomitees der Deutschen Demokratischen Republik Dank und Anerkennung aus.“
Auch die folgenden Sportschauen am 29. Juli und 5. August zeigten, daß die Spielleute seit dem V. Deutschen Turn- und Sportfest der DDR 1969 ein entscheidendes Stück vorangekommen sind. Denn es gab keine Abstriche an den guten Leistungen und die leitenden Genossen des Organisationskomitees der Weltfestspiele kamen zu der Meinung, daß der Vortrag am 5. August der wohl beste gewesen sei.
In unserer nächsten Ausgabe werden wir in Wort und Bild berichten.
Seite 3
Anerkennungen durch den ZR der FDJ für verdienstvolle Funktionäre und Aktive
In Anerkennung und Würdigung ihrer gezeigten Leistungen in Vorbereitung und Durchführung der Musikschau des DTSB zu den X. Weltfestspielen wurden folgende Funktionäre und Aktive mit der „Medaille für ausgezeichnete Leistungen“ im Festivalaufgebot der FDJ ausgezeichnet:
Sportfreundin Barbara Cunitz
Sportfreundin Heidi Kunde
Sportfreundin Dr. Heidrun Hauswald
Sportfreundin Helga Neuwirth
Sportfreundin Angela Steinchen
Sportfreundin Carola Stein
Sportfreundin Marion Pätzold
Sportfreund Wolfgang Kunde
Sportfreund Horst Müller
Sportfreund Herbert Klein
Sportfreund Kurt Taegner
Sportfreund Fred Gey
Sportfreund Gerhard Hepach
Sportfreund Claus-Peter Conrad
Sportfreund Helmuth Winkler
Sportfreund Harald Althaus
Sportfreund Rolf Fräderich
Sportfreund Horst Kubitza
Sportfreund Dieter Herzer
Sportfreund Willy Behrens
Sportfreund Rolf Kirchberg
Sportfreund Horst Rühle
Sportfreund Fritz Köllmer
Sportfreund Werner Ahlborn
Sportfreund Werner König
Sportfreund Fritz Hollmeyer
Sportfreund Siegmar Hartig
Sportfreund Wolfgang Richter
Sportfreund Reiner Gesierich
Sportfreund Leo Ertel
Sportfreund Hans Bergmann
Sportfreund Rolf Mittenzwei
Sportfreund Holger Grude
Sportfreund Rudolf Seidel
Sportfreund Rolf Bernhardt
Sportfreund UIf Hohmann
Sportfreund Klaus Weber
Sportfreund Jürgen Reinhardt
Sportfreund Uwe Kubitz
Sportfreund Andreas Weiß
kurz berichtet:
BERLIN — Die Vorbereitungen für die Sportschau zum 25. Jahrestag des DTSB am 30. September laufen auf vollen Touren. Wie bereits gemeldet, werden 240 Spielleute in diesem Galaprogramm mitwirken.
POTSDAM — Dem Fanfarenzug der SG Dynamo Potsdam wurde anläßlich seines 10jährigen Jubiläums der ehrenvolle Name „Dr. Richard Sorge“ verliehen. Das Kollektiv hatte zwei Jahre um diese Auszeichnung gekämpft.
BERLIN — Nahezu 800 Spielleute des DTSB wirkten nach vorheriger Abstimmung zwischen den zuständigen Leitungen, anläßlich der X. Weltfestspiele in den Bezirksmusikkorps der FDJ mit. Ihre Leistungen fanden allseitige Anerkennungen.
TORGAU/NEUSTADT-ORLA — Nach den Weltfestspielen rüsten nun die Schalmeien und Fanfaren für ein weiteres Zusammentreffen. Im Oktober wird Torgau bzw. Neustadt/Orla die Pokalwettkämpfe dieser beiden Genres erleben, die vornehmlich der Allgemeinen Klasse vorbehalten sind.
LEIPZIG — Die Grundbekleidung der Spielleute kann ab sofort in allen erforderlichen Größen im DTSB Materiallager nach vorheriger schriftlicher Bestellung mit den notwendigen Größenangaben käuflich erworben werden.
Ich war mit dem Herzen dabei
Mit Beendigung der beeindruckenden Tage der X. Weltfestspiele möchte ich die Gelegenheit nutzen, die Spielleutebewegung des Deutschen Turn- und Sportbundes der DDR zur Mitwirkung an diesem Festival zu beglückwünschen.
Ich selbst war viele Jahre aktiver und begeisterter Tambour im Spielmannszug der BSG Chemie Bernburg. 1968 in Berlin und ein Jahr später zum V. DTSF der DDR in Leipzıg war ich dabei.
Leider war es mir aus familiären Gründen nicht mehr möglich, an den X. Weltfestspielen teilzunehmen. Dennoch ließ ich es mir nicht nehmen, die große Musikschau der Spielleute des DTSB am Bildschirm zu verfolgen.
Aus meinen eigenen Erfahrungen und Eindrücken glaube ich einschätzen zu können, daß mit dem heutigen Niveau ein sehr hoher Leistungsstand erreicht wurde.
Der ständige Szenenwechsel und das harmomsche Zusammenspiel der verschiedenen Klangkörper wirkten auf mich beeindruckend.
Sei es nun die akustische oder optische Wirkung, es war alles in allem Klasse.
Diese Einmaligkeit war wohl nicht zuletzt auf die Neukomposition, die internationale Liedfolge und den Fleiß der Aktiven zurückzuführen.
An den Ovationen der Zuschauer war unschwer zu erkennen, daß die Darbietung voll dem Charakter der Eröffnungsveranstaltung entsprach und ankam.
Deshalb möchte ich sicher nicht nur in meinem eigenen Namen allen Beteiligten, dem Gestalterkollektiv und der Leitung des Übungsverbandes Musikschau sowie den 2200 Aktiven für diese Leistung meine herzlichsten Glückwünsche aussprechen und für die Zukunft weiterhin viel Erfolg wünschen.
Mit sportlichem Gruß!
Rolf-Dieter Aschmann
Für das Festivalkonto 1780 Mark
Ausgehend von einem Aufruf der Mitglieder des Fanfarenzuges der SG Dynamo Potsdam, die bereits bei der Ankunft auf dem Dessauer Hauptbahnhof ihre Spendenliste im Großformat mit dem stattlichen Betrag von 413,— Mark übergeben konnten, wurden während des Trainingslagers weitere Spenden an die Leitung des Übungsverbandes übergeben, die einen Gesamtbetrag von 1780 Mark erreichten und auf das Festivalkonto eingezahlt wurden.
Im einzelnen gab es folgende Ergebnisse:
BSG Einheit Elsterberg | 97,— Mark |
BSG Einheit Pädagogik Leipzig | 127,— Mark |
SG Dynamo NW Berlin | 59,50 Mark |
BSG Lok Nordhausen | 61,20 Mark |
BSG Stahl Henningsdorf | 56,10 Mark |
BSG Lok Mitte Leipzig | 65,58 Mark |
Teilverband SZ/Mädchen | 157,50 Mark |
Teilverband Schalmeien | 333,33 Mark |
BSG Turbine Lauta (Pio) | 55,55 Mark |
SG Oberlichtenau (Pio) | 12,55 Mark |
SSG Großdrebnitz (Pio) | 9,50 Mark |
BSG MK Ziegelrode | 27,50 Mark |
BSG Traktor Hasselfelde | 52,— Mark |
BSG Lok Oschersleben | 15.— Mark |
SG Oberlichtenau | 16,— Mark |
BSG MK Benndorf | 15,50 Mark |
TSG Lübbenau | 22,22 Mark |
BSG Fortschritt Bischofswerda | 33,33 Mark |
BSG Aufbau Karl-Marx-Stadt | 24,— Mark |
Zusatzeinzahlung Teilverband SZ/Erwachsene | 67,50 Mark |
Herausgeber: Zentrale Spielleutekommission beim Präsidium des Bundesvorstandes des DTSB, Berlin — Verantwortlich: Sekretariat der ZSK — Veröffentlicht unter der Lizenz-Nr. 698 beim Ministerrat der DDR — Berlin — Satz und Druck: VEB typodruck Döbeln
Seite 4
Übungsverband „Musikschau“ berichtet
Dessauer-Bildnachrichten
von Hans Feierabend
Was Worte nur selten auszudrücken vermögen, sollen einige Bilder übernehmen, die vom Sportfreund Hans Feierabend in den ersten Trainingsstunden „geschossen“ wurden.
-
KONZENTRATION UND WILLENSKRAFT waren auf allen Gesichtern zu erkennen, wenn die Stabführer das Zeichen zum Anriß gaben — und das nicht nur einmal.
-
ZU GUTEN FREUNDEN UND HELFERN entwickelten sich diese großräumigen KOM und ihre Piloten. Sie garantierten den reibungslosen und zügigen Transport von nahezu 2000 Spielleuten quer durch Dessau und waren auch in freien Stunden stets zur Unterstützung bereit. Dafür auch an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön.
-
BEGEHRT UND WILLKOMMEN waren die Pausen während des recht anstrengenden Trainingsbetriebes. In den ersten Tagen, an denen es die Sonne oftmals zu gut meinte, dienten Kopfbedeckungen aller Art und Formen zum Schutz.
-
ZU WERTVOLLEN STÜTZEN der einzeinen Kollektive und des gesamten Übungsverbandes gehörten die älteren Sportfreunde, die bereits über eine ganze Reihe von Erfahrungen auf Grund ihrer Teilnahme an ähnlich gearteten Großveranstaltungen verfügen. Sportfreund Rudi Theile, Bezirkstechniker von Erfurt, ist nur ein Beispiel für viele.
Seite 5
Übungsverband „Musikschau“ berichtet
Ein Blick in das Tagebuch des Dessauer Trainingslagers vom 8. bis 22. Juli
■ Eine ganze Stadt lebte und wirkte für uns
■ Aus 74 Zügen wuchs in 14 Tagen ein Kollektiv
■ Hohe Einsatzbereitschaft von Funktionären und Aktiven zu verzeichnen
SONNTAG, 8. JULI 1973

Dessau — Hauptbahnhof: Pünktlich wie im Fahrplan festgelegt, treffen die ersten Kollektive in der jüngsten Großstadt der Republik ein und eröffnen damit den offiziellen Teil des kommenden Trainingslagers.
Die ersten Sonderbusse gehen auf Tour und bringen die Sportfreunde in ihre Quartiere.
Danach geht es dann Zug um Zug. Der Bahnhofsvorplatz ist zeitweise von jungen und älteren Menschen mit Koffern und Instrumenten überflutet, doch die gute Organisation vermag diesen Eindruck nicht lange festzuhalten — dann sind alle weg und der nächste Transport wird erwartet.
Abends, gegen 22.00 Uhr hat auch der letzte Sportfreund seine Unterkunft erreicht, Quartier bezogen und folgt denen, die bereits die ersten Erkundungsspaziergänge hinter sich bringen.
MONTAG, 9. JULI 1973

Das Wetter meint es gut und so beginnt der erste Trainingstag mit dem erforderlichen Optimismus.
Training der Teilverbände auf vier verschiedenen Plätzen stand auf dem Plan, um die einheitliche Musikalität der Genres zu testen und herzustellen.
Die verantwortlichen Übungsleiter sammelten erste Aufschlüsse und mußten leider auch zur Kenntnis nehmen, daß das Niveau der Vorbereitung recht unterschiedlich ist. Einige Kollektive „hingen“ ganz ordentlich.
Der Nachmittag war dem ersten gemeinsamen Spiel vorbehalten. Leider war den Verantwortlichen dabei nicht der günstigste Griff gelungen.
In der ZAB-Sporthalle herrschten extrem hohe Temperaturen und selbst die Akustik konnte nicht befriedigen. Dennoch gaben auch diese drei Stunden einen Gesamtüberblick und dem Bereich Technik die Möglichkeit, exakt festzulegen, wie in den folgenden Tagen vor gegangen werden muß.
Der Abend gestaltete sich zum ersten Höhepunkt.
Auf dem August-Bebel-Platz wurde in Anwesenheit der Repräsentanten der Stadt Dessau und des Vizepräsidenten des DTSB, Genossen Prof. Dr. E. Buggel, das Trainingslager des „Übungsverbandes Musikschau“ feierlich eröffnet.
Mehrere tausend Zuschauer säumten das große Rechteck des Platzes und erlebten die erste öffentliche Aufführung der Weltfestspielmusik des Übungsverbandes mit allen vier Genres.
Die Genossin Thea Hauschild, Oberbürgermeister der Stadt, hatte die Spielleute herzlich begrüßt und allen viel Erfolg bei der Vorbereitung auf Berlin gewünscht.
Genosse Prof. Dr. Buggel dankte den Vertretern der Partei sowie des Rates der Stadt für ihre Bereitschaft, die Spielleute zu beherbergen und allseitig zu unterstützen.
Abschließend rief er den Mitgliedern des Übungsverbandes zu, alles in den Kräften Stehende zu leisten, damit das große Vertrauen gerechtfertigt wird.
Mit einem Vorbeimarsch an der Ehrentribüne endete dieser Tag.
DONNNERSTAG, 12. JULI 1973
Der vierte Trainingstag hält die ersten wohlverdienten freien Stunden am Nachmittag bereit.
Der Einstudierungsprozeß geht den Erwartungen gemäß voran. Alle Aktiven zeigen eine hohe Einsatzbereitschaft.
Leider gibt es noch Schwierigkeiten mit der Disziplin. Bisher haben noch nicht alle Sportfreundinnen und Sportfreunde begriffen, daß jeder einzelne entscheidend dazu beiträgt, mit welchem Erfolg die Musikschau in Berlin zum Vortrag kommt.
Parteiversammlungen in den Teilverbänden sollen Voraussetzungen schaffen, diese negative Bilanz umgehend zu verändern.
Die Gestaltung der Freizeit, so auch an diesem Nachmittag, ist recht vielseitig.
Filmvorstellungen, Tanzabende, ein großer Schießwettbewerb, ein Forum und die Möglichkeit, an der bekannten Adria zu baden, liegen bereits hinter den Aktiven und werden auch in den kommenden Tagen für Erholung und Abwechslung sorgen.
Übrigens, die Verpflegung ist ausgezeichnet und gerade das ist wichtig.
(wird fortgesetzt)
Seite 6
Übungsverband „Musikschau“ berichtet
Wettbewerbssieger in Berlin ausgezeichnet
■ Wandertrophäe ging in Potsdamer Besitz über
■ Hohe Leistungssteigerung durch den Wettbewerb

In Auswertung des sozialistischen Wettbewerbes zu Ehren der X. Weltfestspiele innerhalb des „Übungsverbandes Musikschau“ des DTSB, gab es eine ganze Reihe hervorragender Ergebnisse.
Anläßlich des Appells am Eröffnungstag des Festivals wurden die besten Kollektive der Teilverbände für ihre Leistungen in Vorbereitung und Durchführung des zentralen Trainingslagers geehrt.
Auf Beschluß der Leitung des Übungsverbandes wurden nachfolgende Kollektive als Gesamtsieger ermittelt und mit Urkunden, Prämien sowie Büchern ausgezeichnet:
- Fanfarenzug „Dr. Richard Sorge“ der SG DYNAMO POTSDAM. Dieses Kollektiv erhielt gleichzeitig die Wandertrophäe (Fanfare) übereignet.
- Schalmeienkapelle BSG AKTIVIST LUCKENAU
- Fanfarenorchester BSG LOK MITTE LEIPZIG
Sieger der Teilverbände wurden folgende Kollektive:
Teilverband Spielmannszüge/Erwachsene
- BSG Medizin Mühlhausen
- BSG MK Benndorf
- BSG Stahl Hettstedt
Teilverband Spielmannszüge/Pioniere
- BSG Turbine Lauta
- BSG Empor Klengel-Serba
- BSG Baukema Aschersleben
Anerkennungen für ihre gezeigten Leistungen erhielten die Kollektive Schalmeienkapelle SG Zinna-Welsau
Pionierspielmannszug BSG Medizin Mühlhausen
Pionierspielmannszug BSG Fortschritt Bischofswerda
Fanfarenzug BSG Stahl Hennigsdorf
sowie die Mädchenspielmannszüge der BSG Stahl Freital, BSG Empor Quedlinburg, BSG MK Benndorf und der HSG IHS Wismar.
An das
Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands
Erster Sekretär Genosse Erich Honecker
Berlin, den 28. 7. 1973
morgens 9.00 Uhr
Werter Genosse Honecker!
Die Sportlerinnen und Sportler des „Übungsverbandes Musikschau des DTSB“ möchten sich von ihrem Appell, aus Anlaß der Eröffnung der X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten 1973 in der Hauptstadt der DDR, Berlin, an die Genossen des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands wenden, um ihren Dank für die großzügige Unterstützung auszusprechen, die allen Sportlerinnen und Sportlern in Vorbereitung der Musikschau auf das Weltfestival gegeben wurde.
In allen Kollektiven stand die Führung des sozialistischen Wettbewerbs im Mittelpunkt der Aktivitäten, und wir können voller Stolz berichten, daß unsere Genossen und Sportfreunde hervorragende Ergebnisse erzielten.
Der erreichte Leistungsstand auf musikalisch-technischem Gebiet war nur möglich, weil zu jeder Zeit und Stunde die Genossen der Parteiführung mit Rat und Tat unsere vielseitigen Bemühungen unterstützten.
Mit Freude nahmen wir während des Appells zur Kenntnis, daß den Mitgliedern unseres Übungsverbandes die gesamte Bekleidung und Ausrüstung kostenlos übergeben wird.
Wir sehen darin eine hohe Wertschätzung und Würdigung unserer zurückliegenden Arbeit und betrachten es als Verpflichtung, den Genossen des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands zu versprechen, daß wir die Eröffnungsveranstaltung der X. Weltfestspiele 1973 sowie alle weiteren Höhepunkte des Festivals zu einem Erfolg zum Ruhm und zur Ehre unserer Deutschen Demokratischen Republik werden lassen.
Mit sozialistischem Gruß!
Bernd Schenke
Leiter des Übungsverbandes
Letzte Meldung
Zentrale Funktionärskonferenz im Oktober
Wie bereits im Jahresterminkalender 1973 aufgeführt, findet am 28. Oktober die zentrale Funktionärskonferenz der Spielleute des DTSB statt. Teilnehmer dieser Tagung sind alle Sektionsleiter, die Vorsitzenden der Bezirksspielleutekommissionen, die Bezirkstechniker sowie die Mitglieder der Zentralen Spielleutekommissionen des DTSB.
Der Tagungsort und Zeitraum wird mit den Einladungen mitgeteilt.
In diesem Zusammenhang sei darauf verwiesen, daß die Mitglieder aller Fachkommissionen der ZSU sowie der Kommission Technik am 8. und 9. Dezember zu einer Arbeitsberatung zusammenkommen.
Die Teilnahme der jeweiligen Funktionäre ist an beiden Veranstaltungen dringend erforderlich.