Der Tambour/Ausgabe 1973 05
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5. Jahrgang, Ausgabe Mai 1973
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Zwölf Monate nach dem Auftakt positives Fazit gezogen
Die Ergebnisse der Besten müssen jetzt der Maßstab sein
An der Schwelle einer neuen Etappe
■ Prof. Dr. E. Buggel sprach vor leitenden Funktionären
■ BSG Aktivist Luckenau mit besten Ergebnissen
Deutsche Hochschule für Körperkultur, Hörsaal Süd — auf den Tag genau nach 12 Monaten trafen sich hier die verantwortlichen Funktionäre aller Leitungsebenen des „Übungsverbandes Musikschau“ mit den Leitern der berufenen Kollektive, um eine Einschätzung der bisher geleisteten Arbeit vorzunehmen.
Sie hatten sich dazu leitende Genossen eingeladen, die im Verlauf der Beratung mit ihren Hinweisen wertvolle Unterstützung gaben.

Herzlich begrüßten die Anwesenden den Vizepräsidenten des DTSB, Genossen Prof. Dr. E. Buggel, die Abteilungsleiter im DTSB-Bundesvorstand Genossen Dr. H. Löbe und W. Lehmann sowie den Abteilungsleiter Sportschau im Org.-Komitee Genossen Dr. W. Kracht.
Als Vertreter der Stadt Dessau war die Genossin E. Krutzsch, Stadträtin für Körperkultur und Sport, willkommener Gast.
Genosse Prof. Dr. E. Buggel nahm zu Beginn der Tagung eine umfassende Einschätzung des gegenwärtigen Standes aller Bereiche des Übungsverbandes vor und wies an positiven Beispielen auf, wie es die Besten machen, die zum Maßstab für alle werden müssen.
Im Verlauf seiner Ausführungen zeigte er aber auch an negativen Erscheinungen auf, wo noch Reserven vorhanden sind, die unbedingt zu nutzen sind.
Einleitend hatte Genosse Prof. Dr. E. Buggel einen Überblick zu den allseitigen Vorbereitungen in den verschiedenen Ländern der Welt auf das Festival gegeben und dabei besonders zum Ausdruck gebracht, wie die progressiven Kräfte in den kapitalistischen Ländern um eine kontinuierliche und erfolgreiche Vorbereitung auf das Treffen in Berlin kämpfen.
Am Beispiel der sozialistischen Länder und den Aktivitäten ihrer Jugendorganisationen wurde deutlich, welche Bedeutung die X. Weltfestspiele im internationalen Kampf für antiimperialistische Solidarität, für Frieden und Freiheit haben und welch hohe Verantwortung daraus auch den Sportlerinnen und Sportlern unserer Republik erwächst. Diesen bedeutungsvollen Auftrag in allen Kollektiven politisch-ideologisch und musikalisch-technisch gewissenhaft vorzubereiten, muß in den kommenden Wochen überall die Hauptaufgabe sein.
Genosse Prof. Dr. E. Buggel führte in seinem Referat, das wir auf den Innenseiten auszugsweise veröffentlichen, u. a. aus:
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republik-rundschau
HALLE — Der Spielmannszug der SG Dynamo Halle spendet den Erlös aller Einsätze bis zu den X. Weltfestspielen auf das Festivalkonto.
BERLIN — Anläßlich der X. Weltfestspiele gründete der Spielmannszug der BSG Narva Berlin ein Nachwuchskollektiv. Es wurde aus den Kindern der Werkangehörigen des Kombinats Narva gebildet und wird zu den Bezirksmeisterschaften 1973 erstmals auftreten.
POTSDAM — Das Fernsehen der ČSSR war Mitte April beim Fanfarenzug der SG Dynamo zu Gast und drehte als Beispiel der intensiven Vorbereitungen der DDR auf die Weltfestspiele die Musikschau dieses Klangkörpers.
MÜHLHAUSEN — Ein Forum mit Teilnehmern der X. Weltfestspiele im ÜV Musikschau sowie den Eltern der jüngsten Sportfreunde führte die BSG Medizin Mühlhausen durch. Positivstes Ergebnis war die Erhöhung der Sollzahl dieses Kollektivs.
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unser standpunkt
Noch heute im Interesse beider Seiten handeln
Aus allen Teilen unserer Republik wuden die 77 Kollektive ausgewählt, die unsere Spielleutebewegung bei den X. Weltfestspielen im „Übungsverband Musikschau“ würdig vertreten sollen. Auf den ersten Blick, es ist die Spitze in allen Genres. Es sind jene, die Jahr für Jahr bei zentralen Höhepunkten dabei waren, und wenn es im Bezirk oder Kreis galt, einen Auftritt zu gestalten, wurden sie auch eingesetzt.
Das hat vielerorts dazu geführt, daß sich die zuständigen Leitungen des DTSB immer recht kurzfristig um die Sicherung der Aufgaben in Verbindung mit den Kollektiven kümmerten, weil sie aus Erfahrung wußten, daß es klappt.
In diesem Jahr stehen wieder Kinder- und Jugendspartakiaden vor der Tür. Die Mitgestaltung dieser Höhepunkte durch die Spielleute ist schon fast selbstverständlich geworden. Doch diesmal gibt es einige Probleme. Denn die sonst tätigen Kollektive befinden sich während dieser Zeit im Trainingslager und stehen nicht zur Verfügung.
Somit ergibt sich für die „zweite Reihe“ — wenn dieser Begriff gestattet ist — eine echte Bewährungsprobe.
Alle Kollektive, die nicht an den X. Weltfestspielen teilnehmen, müssen deshalb — und sie tun es auch — ihre Hauptaufgabe in der niveauvollen Vorbereitung und qualitativ bestmöglichsten Durchführung der Spartakiadeeinsätze sehen. Für sie bietet sich die Gelegenheit, das eigene Können in vielfältiger Form unter Beweis zu stellen und für kommende Aufgaben auf sich aufmerksam zu machen.
Aber, und hier ist leider der Haken, wie können denn diese Klangkörper jener verantwortungsvollen Aufgabe entsprechen, wenn sie bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt kaum die Details ihres Auftrages kennen?
Wer bietet ihnen denn die Möglichkeit einer gemeinsamen Verständigungsprobe auf Bezirks- bzw. Kreisebene, um das vorhandene Leistungsvermögen der teilweise „Unbekannten“ einzuschätzen?
Seit November 1972 reden wir davon, daß die Bezirksspielleutekommissionen in Verbindung mit den DTSB-Bezirksvorständen dieses Vorhaben in Angriff nehmen müssen, wenn es für sie und die Kollektive der Spielleute während der Spartakiadetage nicht zu einer herben Enttäuschung kommen soll. Doch der mahnende Ruf blieb bisher ungehört. Deshalb, liebe verantwortliche Funktionäre, werdet Euch schnellstens der Verantwortung, die Ihr für beide Seiten tragt, voll bewußt.
Bernd Schenke
kurz berichtet:
Wir bitten unsere werten Leser schon heute um Verständnis, daß in den Monaten Juli und August „der tambour“ etwas unregelmäßig erscheint. Durch die X. Weltfestspiele und den damit verbundenen Trainingslagern bzw. Einsätzen können die terminlichen Vereinbarungen mit der Druckerei unsererseits nicht gehalten werden, so daß es eine Verschiebung in der Zeitungsherstellung geben wird.
Für alle Kollektive, die nicht an den X. Weltfestspielen teilnehmen, besteht im DTSB Materiallager Leipzig die Möglichkeit, alle erforderlichen Bekleidungsgegenstände für Spielleute (außer Jacken) zu kaufen.
Spielleuteklänge sind nun auch wieder in Mittenwalde (Bezirk Potsdam) zu hören. Der traditionsreiche Zug hat sich wieder zusammengefunden und übt unter der bewährten Leitung des Sportfreundes Hans Brückner. Besonderes Merkmal der bisherigen Tätigkeit ist der Aufbau eines Pionierkollektivs, das in diesem Jahr zum ersten Mal öffentlich auftreten wird.
Mit 94 Aktiven hatte die eintägige Übungsstunde der Spielgemeinschaft Perleberg/Pritzwalk eine wahrhaft große Besetzung. Die Märsche des Weltfestspielrepertoires wurden fleißig geübt und Sportfreund Gerhard Müller konnte am Schluß die gute Organisation und die Einsatzbereitschaft der Pioniere und Erwachsenen lobend anerkennen.
EINE DOPPELREIHIGE LYRA hat die SG „Ernst Thälmann“ Berlin zum Verkauf anzubieten. Interessenten melden sich bitte zwecks Weitervermittlung an die Redaktion „der tambour“. Der Verkaufspreis liegt bei 300 Mark. Das Instrument ist vollkommen neuwertig.
In tiefer Trauer teilt die Spielgemeinschaft Perleberg/Pritzwalk mit, daß ihr Sportfreund
WALTER JÖCHEL
am 15. April 1973 im Alter von 63 Jahren plötzlich verstorben ist. Sportfreund Jöchel war Mitbegründer des Kollektivs und gehörte zu den aktivsten Spielleuten.
Die Spielleutebewegung des DTSB wird dem Sportfreund Walter Jöchel ein ehrendes Andenken bewahren.
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. „Die Spielleutebewegung des DTSB befindet sich augenblicklich an der Schwelle einer neuen Etappe ihrer Gesamtentwicklung. Mit der eigenen Zielstellung für die Musikschau der Weltfestspiele wurde diese Schwelle bereits überschritten. Nun gilt es, diesen Weg des Umbruchs kontinuierlich weiterzuführen und auf allen Ebenen erfolgreich zu gestalten.“
In der Diskussion kam anschließend Übereinstimmung zur Einschätzung des Vorbereitungsstandes zum Ausdruck. Gleichzeitig gaben alle Redner einmütig zu verstehen, daß niemand auf den bisherigen Ergebnissen ausruhen, sondern die verbleibende Zeit mit intensiver Arbeit ausgefüllt wird.
„Pokalturnier“ der Spielmannszüge fällt 1973 aus
Auf Antrag der Fachkommission Spielmannszüge hat die Zentrale Spielleutekommission am 8. April beschlossen, das für September/Oktober vorgesehene „Pokalturnier“ für Spielmannszüge-Erwachsene der Sonder- und Leistungsklasse I, einschließlich ihrer Pionierspielmannszüge, vom Terminplan zu streichen.
Die vorliegenden Teilnahmemeldungen von den startberechtigten Kollektiven waren zu gering, um eine derartige Veranstaltung durchzuführen.
Damit wurde der Start für dieses „Pokalturnier“ mit neuen Aspekten auf 1975 vertagt. Doch schon heute sollte die Fachkommission Spielmannszüge mit den notwendigen Vorbereitungen, die sehr vielseitig sind, beginnen und die Kollektive von den Bedingungen informieren, um in zwei Jahren einen Erfolg zu garantieren.
Schalmeien in Torgau zu Gast
Bei den Schalmeien scheint alles zu laufen. Die Kreisstadt Torgau ist am 20. und 21. Oktober Gastgeber für die Kollektive der Schalmeien zum „Pokalturnier“, und man darf schon heute gespannt sein, wie sich die beheimatete Kapelle aus Zinna-Welsau erstmals unter den „Großen“ behaupten wird.
Fanfaren auf traditionsreichem Platz
In Neustadt/Orla werden die Fanfarenzüge der Allgemeinen Klasse zum „Pokalturnier“ antreten.
Nachdem es lange Zeit ruhig um den bekannten Klangkörper dieser Stadt war, wird es im Oktober erstmals wieder einen größeren Auftritt des Fanfarenzuges dieser an sich über lange Zeit auf dem Gebiet der Fanfarenbewegung populären thüringischen Stadt geben.
Das Kollektiv der BSG „tambour“ Neustadt/Orla will diese Gelegenheit als Auftakt für ein erfolgreiches Comeback nutzen.
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Übungsverband »Musikschau« berichtet
Das Wohlbefinden aller liegt in guten Händen
Ein relativ großer Stab von Funktionären ist notwendig, um alle Fragen der Organisation so in den Griff zu bekommen, wie es erforderlich scheint.
Wir stellen heute die Stellvertreter für Organisation der Teilverbände und ihre Mitarbeiter im Organisationsstab vor, um sie den Mitgliedern des Übungsverbandes bekanntzumachen.

STELLVERTRETER FÜR ORGANISATION
Teilverband Spielmannszüge/Erwachsene
Helmuth Winkler (Lauchhammer)
Teilverband Spielmannszüge/Pioniere
Achim Vogel (Großsteinberg)
Teilverband Spielmannszüge/Mädchen
Joachim Reinsch (Netzschkau)
Teilverband Blasorchester
Siegfried Hendel (Adorf)
Teilverband Schalmeien
Wolfgang Gehrke (Luckenau)
Teilverband Fanfaren
Wolfgang Richter (Leipzig)
ORGANISATIONSSTAB des Übungsverbandes
Stabschef
Egon Herrmann (Mühlhausen)
Sekretärin der Leitung des Übungsverbandes
Heidi Wirth (Dessau)
Schreibkraft des Org.-Stabes
Christine Althaus (Roßlau)
Sylvia König (Berlin)
Finanzen
Ellen Regler (Berlin)
Verpflegung
Achim Piesker (Brandenburg)
Hans Hentschel (Halle)
Heinz Gläsner (Mühlhausen)
Quartiere
Bernd Reiser (Leipzig)
Erich Horn (Dessau)
Werner Freiberg (Dessau)
Transport
Horst Müller (Leipzig)
Dieter Müller (Roßlau)
Veranstaltungen
Gerhard Kube (Berlin)
Information/Agitation
Walter Koch (Hettstedt)
Beschallung/Organisation
Siegfried Wolter (Dessau)
Martin Matelicz (Mühlhausen)
Bekleidung
Ellen Regler (Berlin)
Heidi Kunde (Oberdorla)
Anita Sieg (Berlin)
Anni Gläsner (Mühlhausen)
Unsere aktuelle Festivalfrage
„Es wird immer davon gesprochen, daß die Bezirksmeisterschaften 1973 die Generalprobe für die Weltfestspiele wären. Wie können sie das sein, wenn alle Kollektive einzeln auftreten und die Choreografie nicht bekannt ist?“

Sportfreund Bernd Schenke, Leiter des Gestalterkollektivs, antwortet:
„Diese Frage ist an sich sehr schnell beantwortet, wenn man weiß, weshalb der Begriff Generalprobe verwendet wird.
Seit September 1972 studieren die Sportfreunde in den berufenen Kollektiven die Neukomposition für unsere Musikschau zu den X. Weltfestspielen ein.
Die Leitung des Übungsverbandes und das Gestalterkollektiv haben von Beginn an orientiert, daß der Einstudierungsprozeß am 30. April 1973 abgeschlossen sein muß. Durch die ZSK wurde bereits 1972 im Frühjahr der Beschluß gefaßt, die Bezirksmeisterschaften 1973 im Mai durchzuführen und abzuschließen.
Daraus ergab sich die Gelegenheit, während der Bezirksmeisterschaften den Einstudierungsprozeß aller Klangkörper des Übungsverbandes einzeln zu überprüfen und festzustellen, wo es noch Lücken gibt.
Deshalb werden zu allen Wettkämpfen Vertreter der Leitung des Übungsverbandes sowie des Gestalterkollektivs anwesend sein, um am Schluß eine verbindliche Einschätzung der Kollektive abzugeben.
Der Überblick von allen Meisterschaften wird es dem Gestalterkollektiv gestatten, konkrete Schlußfolgerungen für die Trainingstage in Dessau zu ziehen und, wenn nötig, auch Maßnahmen zur Nutzung der verbleibenden Wochen bis zum 8. Juli.
Und da die Bezirksmeisterschaften nach den Bezirksübungsstunden praktisch der letzte öffentliche Auftritt für die Klangkörper sind, werden sie als Generalprobe bezeichnet.“
Initiativen in den Berliner Schulen
Liebenswürdige und korrekte Gastgeber für die Mitglieder des „Übungsverbandes Musikschau“ zu sein, ist das Ziel der Mädchen und Jungen jener Berliner Schulen, in denen wir vom 22. Juli bis 6. August Quartier beziehen werden.
Bei einer Besichtigung dieser Objekte durch Vertreter der Leitung des Übungsverbandes berichteten die Direktoren voller Freude von den zahlreichen Initiativen und Ideen ihrer Schüler.
Malerarbeiten wurden an freien Schultagen ausgeführt, Reparaturarbeiten verschiedenster Art vorgenommen und der geschaffene Wert als Erlös auf das Konto der X. Weltfestspiele überwiesen.
Die Schulen, die Pioniere und Jugendliche beherbergen werden, hatten die Bitte geäußert, schon jetzt Kontakt mit den Kollektiven aufnehmen zu können, um sich so rechtzeitig näherzukommen.
Bleibt zu hoffen, daß unsere jungen Spielleute die Verbindungen aufnehmen und bis zum Juli aufrechthalten.
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Übungsverband »Musikschau« berichtet
Sich der Verantwortung voll bewußt zu sein, ist die Hauptaufgabe
■ Stärken und Schwächen wurden deutlich abgesteckt
■ Das Beste muß nun der einzige Maßstab bleiben
Genosse Prof. Dr. E. Buggel ging in seinen Ausführungen auf die Vielseitigkeit der Vorbereitungen innerhalb des Übungsverbandes Musikschau ein und stellte an die Spitze seiner Ausführungen eine grundsätzliche Einschätzung des gegenwärtigen Standes. Zu den Ergebnissen der Tätigkeit auf politisch-ideologischem Gebiet führte er u. a. aus:

„Dem Deutschen Turn- und Sportbund der DDR wurde eine schöne, aber ebenso verantwortungsvolle Aufgabe mit den sportlichen Vorführungen der Übungsverbände im Rahmen des Eröffnungsprogrammes übertragen. Einen nicht unbedeutenden Beitrag in diesen Darbietungen leisten die Spielleute des Deutschen Turn- und Sportbundes mit ihrer Musikschau. Seit November 1971 war das Gestalterkollektiv tätig, um in enger Verbindung mit dem Komponisten eine neue Musik und wirkungsvolle Choreografie zu gestalten, die in ihrer neuen Qualität dieser hohen Aufgabe entspricht.
84 Kollektive erhielten dann im Januar 1972 durch den DTSB-Bundesvorstand ihre Berufung in den ‚Übungsverband Musikschau‘, um gemeinsam das Programm einzustudieren.
Viel Einsatzbereitschaft und Fleiß waren in den letzten acht Monaten notwendig, um das vorgezeichnete Ziel zu erreichen. Oft wurde die Freizeit stark eingeschränkt, damit Ausbildungsrückstände, die aus den verschiedensten Gründen eingetreten waren, wieder aufgeholt werden konnten.
Wo stehen wir heute und was ist bis Dessau zu tun?
Wir wollen heute, nach Abschluß einer wichtigen Etappe und unmittelbar vor Beginn der Bezirksmeisterschaften der Spielleute des DTSB, die Gelegenheit nutzen, um eine Einschätzung des Standes der Vorbereitungen aus politisch-ideologischer, organisatorischer und musikalisch-technischer Sicht vorzunehmen.
Es gilt, die Fragen zu beantworten: ‚Wo steht der Übungsverband, wurde die gemeinsame Aufgabenstellung qualitäts- und termingerecht erfüllt und worin bestehen die nächsten unmittelbaren Maßnahmen bis zum Beginn des Trainingslagers in Dessau?‘
Die Leitung des ‚Übungsverbandes Musikschau‘ hat der politisch-ideologischen Vorbereitung aller Teilnehmer vom ersten Tag an besondere Aufmerksamkeit gewidmet.
Für alle in den Übungsverband berufenen Kollektive wurde ein Rahmenwettbewerbsprogramm erarbeitet, das von den Verantwortlichen für die politisch-ideologische und geistig-kulturelle Arbeit in den Teilverbänden diskutiert und bestätigt wurde. Dieses Programm sollte den Kollektiven helfen, eigene Wettbewerbsziele, den verschiedenen Etappen entsprechend, aufzustellen, um so eine kontinuierliche und zielstrebige Vorbereitung aller Teilnehmer zu garantieren.
Schon nach kurzer Zeit zeigte sich, daß der Bedeutung der politisch-ideologischen Vorbereitung der Sportfreunde recht unterschiedliche Aufmerksamkeit beigemessen wurde.
Während es in einigen Kollektiven sofort positive Reaktionen auf unsere zentrale Aufgabenstellung gab und vor allem im Teilverband Schalmeien eine systematische politische Arbeit geleistet wurde, konnten die Aktivitäten in anderen Kollektiven und besonders im Teilverband der Erwachsenenspielmannszüge keineswegs befriedigen.
Teilverbandsleitungen und Übungsleiter wurden ihrer Verantwortung nicht genügend gerecht
Es zeigte sich, daß die Teilverbandsleitungen ungenügend auf die Leitungen der Sektionen eingewirkt hatten und die Überzeugungskraft dieser Funktionäre nicht immer ausreichte, um vorhandene Argumente aus den Reihen der Sportfreunde überzeugend zu beantworten.
Die Übungsleiter, die im Rahmen der umfangreichen Vorbereitungen den größten Zeitraum mit den Aktiven zusammenarbeiten, waren und sind sich zum Teil ihrer verantwortungsvollen Rolle als politische und technische Funktionäre nicht in jeder Phase voll bewußt. Sie sahen und sehen in erster Linie, und das ist sicherlich teilweise verständlich, ein schnelles Vorankommen bei der Einstudierung der Neukompositionen, die unbestritten voller Schwierigkeiten ist, aber sie lassen dabei sehr oft ihre Mitverantwortung bei der politisch-ideologischen Erziehung unserer Spielleute vermissen. Obwohl bei den Vorbereitungslehrgängen, die im zentralen Rahmen von September 1972 bis März 1973 durchgeführt wurden, immer wieder auf die allseitige Einwir-
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Übungsverband »Musikschau« berichtet
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kung der Übungsleiter auf das Kollektiv hingewiesen wurde, blieb diese Seite unverständlicherweise häufig außer acht.
Das hatte zur Folge, daß in den Spielmannszügen der Erwachsenen lange Zeit teilweise große Unwissenheit über die zentrale Aufgabenstellung des ‚Übungsverbandes Musikschau‘, trotz umfangreicher Informationen seitens der Leitung des Übungsverbandes, herrschte, die Sportfreunde nicht mit der erforderlichen Bereitschaft an die Einstudierung der Komposition herangingen und ihre Teilnahme an den Weltfestspielen oft aus fadenscheinigen Gründen abgelehnt wurde.
Im Verlauf der durchgeführten Überprüfungen bzw. ganztägigen Proben konnten durch die Genossen Bernd Schenke und Gerhard Müller derartige Erscheinungsformen in mehreren Kollektiven festgestellt werden.
Wenn man die Argumente der Sportfreunde dieser Spielmannszüge und ihrer Sektionsleitung analysiert, muß man sich fragen, wie und mit welchen Mitteln eigentlich versucht wurde, die Sportfreunde des Kollektivs zu überzeugen, bei ihnen eine positive Einstellung zum intensiven Training zu wecken.
Unterstützung der Bezirksorganisation in der Anfangsphase zu schwach
Man kommt nicht umhin, an dieser Stelle vor allem den Bezirksspielleutekommissionen in Potsdam, Dresden und Leipzig den Vorwurf zu machen, daß sie ihrer politischen Verantwortung nicht in jedem Fall nachgekommen sind; denn die Zerfallserscheinungen bei der BSG Motor Treuenbrietzen, die Situation in Pritzerbe zu Beginn des Jahres, der Rücktritt des Zuges der BSG Stahl Brandenburg, die Abstufungen der Kollektive von Altenburg, Stahl Megu Leipzig und Radeberg unterstreichen diese Feststellungen nachhaltig.
Diese leider nicht erfreulichen Tendenzen haben ihre entscheidenden Ursachen auch darin, daß die Kreis- und Bezirksvorstände des DTSB ihre Anleitung und Kontrolle gegenüber den Aktiven und Funktionären der berufenen Klangkörper ihres Verantwortungsbereiches nur ungenügend entwickelten. Hierin liegt eine der größten Reserven und Erfordernisse einer kontinuierlichen und erfolgreichen Vorbereitung aller Mitglieder des Übungsverbandes.
Durch die Vielzahl der positiven Aktivitäten im Gesamtbereich des ‚Übungsverbandes Musikschau‘ werden diese von mir genannten Beispiele allerdings keineswegs zum Mittelpunkt.
Hervorragende Aktivitäten waren überwiegend und Beispiel für alle
Wie schon erwähnt, hat besonders der Teilverband Schalmeien auf Grund der Initiativen des Genossen Piahn u. a. eine beispielgebende politisch-ideologische und geistig-kulturelle Arbeit geleistet.
So wurden mehrere Festivalsubbotniks durchgeführt und der Reinerlös auf das Konto der Weltfestspiele überwiesen; in Luckenau und Lauta bauten die Kollektive ein eigenes Trainingsobjekt und schufen damit Werte in Höhe von mehreren zehntausend Mark. Auch eine Reihe von Spendenaktionen für den Wiederaufbau Vietnams und die Vorbereitung sowie Durchführung der Weltfestspiele sind für diese Feststellung sichtbarer Beweis.
Daß in diesen Kollektiven auch politisch-ideologisch gut gearbeitet wurde und wird, versteht sich von selbst; denn das ist und war die Grundlage für die genannten Erfolge. In den Teilverbänden der Fanfaren und Mädchenspielsmannszüge besitzen alle Kollektive eigene Wettbewerbsprogramme, arbeiten zielstrebig nach diesen Vorgaben und können auf beachtliche Erfolge verweisen.
In den Teilverbänden der Spielmannszüge der Pioniere, Blasorchester und Erwachsenenspielmannszüge sind in einer Reihe von Kollektiven positive Ansätze und auch einige, leider aber nur sehr wenige, Initiativen in dieser Richtung zu finden. Es fehlt jedoch insgesamt in diesen Teilverbänden an einer zielgerichteten und straffen Leitung, um noch vorhandene Reserven besser als bisher zu nutzen.
Verbleibende Zeit mit offensiver Diskussion in den Kollektiven nutzen
Zusammenfassend muß zur politisch-ideologischen sowie geistig-kulturellen Betätigung innerhalb der Kollektive des ‚Übungsverbandes Musikschau‘ in Vorbereitung der X. Weltfestspiele eingeschätzt werden, daß die Zielstellungen unterschiedlich und demzufolge nicht in jedem Falle erfüllt wurden.
Die Auseinandersetzungen im Kollektiv wurden nicht immer konsequent und vom parteilichen Standpunkt ausgehend geführt. Zu oft standen organisatorische Fragen im Mittelpunkt der Diskussionen und verhinderten so eine wirkungsvolle und erzieherische Vorbereitung aller Sportfreundinnen und Sportfreunde. Die Rückstände in der Einstudierung — ich werde dann bei der Einschätzung des Standes der musikalischen Ausbildung näher darauf eingehen — hatten zum überwiegenden Teil ihre Ursachen in den genannten Erscheinungen. Zu häufig wurden organisatorische Schwierigkeiten, wie die Frage der Freistellungen sowie der Bezahlung, in den Vordergrund gerückt und als Begründung für den ausgefallenen Trainingsbetrieb oder ungenügende Teilnahme an den Übungsstunden gegeben. Das zeigt, wo in den Kollektiven in der noch verbleibenden Zeit angepackt werden muß, um nicht nur Spielleute für Berlin vorzubereiten, die ihr musikalisches Repertoire beherrschen, sondern die in erster Linie als politisch klar denkende und überlegt handelnde Menschen zum Festival kommen und sich bewußt sind, welchen politischen Auftrag sie im Rahmen der X. Weltfestspiele zu erfüllen haben.“
Mit hoher Einsatzbereitschaft und viel Fleiß wurden die Ausbildungsrückstände im wesentlichen aufgeholt
Nach dieser Einschätzung gab Genosse Prof. Dr. Buggel einen Überblick zum Bereich der organisatorischen Vorbereitungen und konnte auch dort von guten Ergebnissen sprechen.
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Den Abschluß seiner Ausführungen bildeten einige Gedanken zur musikalisch-technischen Situation im Übungsverband. Dazu sagte er:
„Entscheidend für den Erfolg des Auftritts des ‚Übungsverbandes Musikschau‘ während der Weltfestspiele wird die Qualität sein, in der Komposition und Choreografie als Einheit vorgetragen werden.
Mit der Durchführung der Miniaturschau im Mai vergangenen Jahres war der Komplex der choreografischen Gestaltungselemente abgeschlossen und im Mittelpunkt der weiteren Arbeit stand die Umsetzung der Komposition in den einzelnen Klangkörpern.
17 Übungsleiterlehrgänge und eine Reihe von Wochenendschulungen schufen die Grundvoraussetzungen, um in jedem Kollektiv ein einheitliches Ausbildungsniveau zu ermöglichen. Die Schwierigkeiten und Belastungen waren für die Genres recht unterschiedlich und brachten völlig verschiedene Probleme mit sich.
Das Gestalterkollektiv und die Kommission Technik der Zentralen Spielleutekommission waren von der ersten Stunde der Einstudierung an bemüht, den Übungsprozeß in höchster Qualität zu garantieren. Hauptschwierigkeiten im Zeitraum von September 1972 bis zum heutigen Tag bereiteten vorwiegend die ungenügenden Notenkenntnisse und die völlig neue Form der Komposition.
Es war sehr viel Kraftaufwand notwendig, um die ungenügenden Grundkenntnisse und somit bessere Voraussetzungen und das Verständnis für die vorliegende Musik zu erreichen.
Wie ist nun der gegenwärtige Stand der musikalisch-technischen Vorbereitung im gesamten Übungsverband heute einzuschätzen? Zunächst wäre zu sagen, daß alle Ausbildungslücken, die in den vergangenen Monaten auftraten, durch viel Fleiß und Beharrlichkeit aller Sportfreundinnen und Sportfreunde geschlossen werden konnten. Man kann heute mit Sicherheit einschätzen, daß das Repertoire bis zum Trainingslager in Dessau von allen Kollektiven soweit beherrscht wird, daß ein kontinuierlicher Trainingsprozeß im gesamten Übungsverband gewährleistet ist.
Der Maßstab des Orchesterblockes muß überall angewandt werden
Bei der Beurteilung des Gesamtniveaus muß man aber einige Differenzierungen vornehmen, die aufzeigen sollen, wo die verbleibenden Wochen noch mit nutzbringender Arbeit zu gestalten sind.
Der Orchesterblock, bestehend aus den Blas- und Fanfarenorchestern sowie Schalmeienkapellen, weist einen beachtlich guten Leistungsstand auf. Bei diesen Kollektiven zeigte sich, daß Notenkenntnisse erste Voraussetzung für eine schnelle und qualitativ zufriedenstellende Einstudierung sind.
Bei den Naturfanfaren waren in den vergangenen Wochen die größten Schwierigkeiten zu überwinden. Das Ungewohnte an der Komposition — Einsätze und Abrisse in unterschiedlicher Taktfolge — sowie fehlende theoretische Kenntnisse waren hier die entscheidenden Faktoren. Man kann aber feststellen, daß die Vorbereitungslehrgänge und die intensive Arbeit in den meisten Kollektiven zu einem befriedigenden Ergebnis bei der Einstudierung führten.
Bei den Spielmannszügen, die den Hauptanteil der Aktiven stellen, ist der gegenwärtige Leistungsstand recht unterschiedlich.
Einige Kollektive der Erwachsenen waren bereits im Februar/März mit dem Erlernen der Komposition fertig und konnten die verbleibenden Wochen nutzen, um die Qualität des Spiels zu verbessern. Andere Kollektive wieder hatten erhebliche Probleme und werden bei den kommenden Bezirksmeisterschaften nur mit größter Anstrengung das geforderte Repertoire bewältigen können. Hier zeigt sich, daß die begonnene Patenschaftsarbeit von leistungsstarken Kollektiven zu schwächeren in den nächsten Wochen verstärkt durchgesetzt werden muß, um die noch etwas zurückgebliebenen Kollektive an das Durchschnittsniveau heranzuführen.
Für die Pioniere besteht die Möglichkeit, in der kommenden Woche im Rahmen eines Trainingslagers die vorhandenen Lücken zu schließen. Das Lager dient ausschließlich der einheitlichen Ausbildung und der Stabilität in den Klangkörpern. Auftretende Schwierigkeiten bei den einzelnen Zügen werden noch im Lager analysiert und danach Maßnahmen festgelegt, wie mit Hilfe geeigneter Übungsleiter der Rückstand schnellstens beseitigt wird.
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Wanderpreis an die Luckenauer Schalmeien
Die Jugendlichen des VEB Blechblas- und Signalinstrumente in Markneukirchen hatten dem Org.-Komitee der X. Weltfestspiele als Symbol die erste Umschaltfanfare jener Serie überreicht, die sie als Jugendobjekt in Vorbereitung des Festivals übernommen hatten. Diese Instrumente wurden in der Zwischenzeit an die Naturfanfarenkollektive unseres Übungsverbandes ausgeliefert und werden zu den X. Weltfestspielen eingesetzt.
Und eben diese erste Fanfare stiftete Genosse Prof. Dr. E. Buggel als Wanderpokal für den Wettbewerb unseres Übungsverbandes.
Am 29. April 1973, im Rahmen der Funktionärskonferenz in Leipzig, konnte die Schalmeienkapelle der BSG AKTIVIST LUCKENAU (Bezirk Halle) auf Vorschlag der Leitung des „Ubungsverbandes Musikschau“ als erstes Kollektiv mit diesem Pokal ausgezeichnet werden. Damit wurden die vielseitigen Aktivitäten und die beispielgebende Tätigkeit dieses Klangkörpers in der abgeschlossenen Etappe gewürdigt.
Am 1. Juni 1973 wird in Dessau erneut der Stand des Wettbewerbs eingeschätzt, wer dann der Beste ist, werden die kommenden Wochen zeigen.
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Übungsverband »Musikschau« berichtet
77 in einem Ganzen
Die Kollektive, die den „Übungsverband Musikschau“ des DTSB bilden, stehen nun fest. Nach einigen Neu- bzw. Abberufungen ergibt sich nun folgender Stand:

SPIELMANNSZÜGE/Erwachsene
BSG Medizin Mühlhausen
BSG Motor Lauchhammer-Ost
BSG Traktor Zabeltitz
BSG Traktor Luisenthal
BSG Motor Treuenbrietzen
BSG Aufbau Brandenburg
BSG Mansfeldkombinat Ziegelrode
TSG Wismar
BSG Chemie Rodleben
BSG Traktor Hasselfelde
BSG Aufbau Karl-Marx-Stadt
SG Dynamo Halle
BSG Aktivist Haselbach
BSG Einheit Pritzerbe
TSG Lübbenau
BSG Lok Mühlhausen
BSG Baukema Aschersleben
BSG Stahl Hettstedt
SG Oberlichtenau
BSG Lok Oschersleben
BSG Motor Stralsund
BSG Traktor Friedland
TSG Empor Dahme
BSG Mansfeldkombinat Benndorf
BSG Einheit Tessin
BSG Traktor Hirschfeld
SG Pritzwalk/Perleberg
HSG IHS Wismar
BSG Einheit Ruhland
BSG Einheit Wurzen
TSG Chemie Apolda
BSG Empor Klengel-Serba
BSG Chemie Bernburg
TSG Traktor Taucha
SPIELMANNSZÜGE/Pioniere
BSG Baukema Aschersleben
BSG Medizin Mühlhausen
BSG Traktor Großsteinberg
BSG Fortschritt Bischofswerda
TSG Lübbenau
SG Cattenstedt
SG Pritzwalk/Perleberg
BSG Traktor Zabeltitz
SG Oberlichtenau
BSG Motor Zeitz
BSG Turbine Lauta
BSG Traktor Hasselfelde
SSG Großdrebnitz
BSG Empor Klengel-Serba
BSG Traktor Friedland
BSG Traktor Luisenthal
SPIELMANNSZÜGE/Mädchen
BSG Empor Quedlinburg
BSG Stahl Freital
HSG IHS Wismar
SSG POS Benndorf
FANFARENZÜGE
SG Dynamo Potsdam
BSG Einheit Päd. Leipzig NO
BSG Stahl Hennigsdorf
SG Dynamo NW Berlin
BSG Einheit Elsterberg
BSG Lok Nordhausen
BLASORCHESTER
BSG Fortschritt Adorf
BSG Lok Dresden
TSG Warin
BSG Motor Netzschkau
SG Ottendorf
Blasorchester Ahlsdorf
BSG Lok Mitte Leipzig
SG Dynamo Mühlhausen
SCHALMEIENKAPELLEN
BSG Aktivist Luckenau
SG Dynamo Hohenschönhausen
BSG Fortschritt Falkenstein
BSG Lok Brandenburg
BSG Turbine Lauta
BSG Empor Plauen
SG Zinna-Welsau
SG Traktor Großpösna
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Der Leistungsstand im Teilverband des Mädchenspielmannszuges gibt gegenwärtig keinen Anlaß zur Sorge, aber auch Zufriedenheit wäre ungeeignet. Ein Wochenendlehrgang im Monat Mai wird dazu beitragen, auch die Mädchen in ihren Bemühungen, das Programm zu bewältigen, zu unterstützen, um als gleichwertiger Partner des Übungsverbandes in Dessau aufzutreten.
Liebe Sportfreunde! Zieht man Fazit dieser relativ kurzen Einschätzung, so kann festgestellt werden, wenn nach den Bezirksmeisterschaften des kommenden Monats von allen Beteiligten die richtigen Schlußfolgerungen gezogen und konkrete Aufgaben festgelegt werden, wird der Beitrag der Spielleute des DTSB mit ihrer eigenen Musikschau während der X. Weltfestspiele zu einem Erfolg für unsere sozialistische Sportbewegung.“
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Letzte Meldung
BERLIN — Am 1. Juni führt die Leitung des Übungsverbandes mit allen Leitern der berufenen Kollektive eine außerordentliche Informationsberatung in Dessau durch, auf der nähere Einzelheiten zur Anreise, des Tagesablaufes, der Verpflegung, der Freizeitgestaltung sowie der ersten Gedanken zum Berlinaufenthalt gegeben werden.
GREIZ/FRIEDLAND — Die Bezirksmeisterschaften 1973 wurden in diesen beiden Orten eröffnet und brachten von den Ergebnissen her einige Überraschungen. Sie gaben aber auch wertvollen Aufschluß über den Stand der Vorbereitungen aller Kollektive des „Übungsverbandes Musikschau“.
LEIPZIG — In Holzhausen und Liebertwolkwitz führte der „Zentrale Pionierspielmannszug des DTSB“ vom 7. bis 12. Mai ein Trainingslager durch, das einzig der Vorbereitung auf die X. Weltfestspiele diente. Im Verlauf des Lages wurde auch der Wettkampf um den „Pionierpokal“ ausgetragen. Das Ergebnis veröffentlichen wir in der nächsten Ausgabe.
Freitaler Mädchen mit Festivalkurs
Zielstrebig bereiten sich die Mädchen der BSG Stahl Freital auf das Trainingslager in Dessau vor.
Um einen exakten und disziplinierten Ablauf dieses Prozesses zu gewährleisten, sind wir bestrebt, alle Zielstellungen unseres Wettbewerbsprogramms gewissenhaft zu erfüllen.
So sind alle Teilnehmerinnen des letzten Trainingswochenendes die Festimalmeile gelaufen und der Erlös eines Einsatzes vom Ostersonntag wurde auf das Konto der X. Weltfestspiele überwiesen.
Alle Sportfreundinnen die Mitgestalter der Musikschau sein werden, erwerben das Sportabzeichen und das Abzeichen „Für gutes Wissen“.
Im nächsten Trainingslager bereiten wir uns in Auswertung der Bezirksmeisterschaften dann direkt auf die Tage vom 8. bis 22. Juli in Dessau vor.
Durch hohe Disziplin und Einsatzbereitschaft wollen auch wir Freitaler Mädchen zum guten Gelingen aller Einsätze unseres Übungsverbandes beitragen.
Helga Neuwirth
Mit dem »Expreß junger Sozialisten« zu den VII. nach Wien
VII. Weltfestspiele der Jugend und Studenten, Wien, 24. Juli bis 4. August 1959

Das Festival war ein glänzender Beweis für die Überlegenheit der Idee des Friedens und der Freundschaft über Völkerverhetzung, Spaltung und kalten Krieg. Es war geprägt von der Auseinandersetzung mit den offenen und versteckten Feinden der Weltfestspiele. Der Versuch reaktionärer, imperialistischer Kräfte, ein „Anti-Festival“ zu organisieren, schlug in seiner politischen Zielstellung fehl und brach völlig zusammen.
Damit erlitten die Gegner der Festivalbewegung eine empfindliche Niederlage. Die Mehrzahl der österreichischen Jugendlichen ließ sich nicht von den Festivalgegnern beeindrucken, sondern unterstütze das Festival des Friedens und der Völkerverständigung.
An den VII. Weltfestspielen beteiligten sich 18 000 Jungen und Mädchen aus 112 Ländern, die 1200 verschiedenen Organisationen angehörten. Täglich fanden rund 30 Treffen von Delegationen statt und insgesamt 327 Zusammenkünfte mit 32 300 Teilnehmern.
An den 13 Treffen Jugendlicher gleicher Berufe beteiligten sich 3112 Delegierte aus 52 Ländern, an den 12 Treffen Jugendlicher gleicher Interessen 612 aus 36 Ländern. 182 Kulturveranstaltungen wurden von 3750 Jugendlichen aus 51 Ländern bestritten.
An den künstlerischen Wettbewerben beteiligten sich 406 junge Künstler aus 32 Ländern.
21 Seminare und Treffen der Studenten hatten 4680 Studenten aus 32 Ländern als Teilnehmer.
Der Höhepunkt des Wiener Festivals war die machtvolle Demonstration am 1. August für Frieden und Freundschaft zwischen den Völkern, gegen Atomwaffen und für Abrüstung und friedliche Koexistenz mit einer abschließenden Kundgebung auf dem Wiener Heldenplatz.
Als prominente Gäste weilten zum Festival in Wien u. a. Paul Robeson, der britische Wissenschaftler Prof. Bernal, der sowjetische Physiologe Prof. Oparin und der österreichische Philosoph Prof. Hollitscher.
Grußadressen sandten dem Festival u. a. der österreichische Bundeskanzler Raab, der ceylonesische Ministerpräsident Bandaranaike und der jugoslavische Staatspräsident Tito.
Aus der DDR nahmen 550 Jugendliche teil. Sie fuhren mit dem „Expreß junger Sozialisten“ nach Wien. Die FDJ-Delegation stand unter der Leitung von Konrad Naumann, damals 2. Sekretär des Zentralrates der FDJ, heute 1. Sekretär des Zentralrates der SED-Bezirksleitung der Hauptstadt der DDR, Berlin.
Als Vertreter der FDJ arbeitete im Internationalen Vorbereitungskomitee für die Weltfestspiele Werner Lamberz, heute Mitglied des Politbüros des ZK der SED. Der Nestor der deutschen Schauspielkunst, Eduard von Winterstein, Präsident des Nationalen Vorbereitungskomitees der DDR für die Weltfestspiele, war Ehrengast des Wiener Festivals.
Herausgeber: Zentrale Spielleutekommission beim Präsidium des Bundesvorstandes des DTSB, Berlin — Verantwortlich: Sekretariat der ZSK — Veröffentlicht unter der Lizenz-Nr. 698 beim Ministerrat der DDR — Berlin — Satz und Druck: VEB typodruck Döbeln