Der Tambour/Ausgabe 1971 12

Aus Stabführer.de
Dies ist die originale Wiedergabe der entsprechenden Einzel-Ausgabe von "der tambour" zum Zweck der einfachen Durchsuchbarkeit. Die Erfassung erfolgte mittels OCR Software und kann daher einzelne falsch erkannte Zeichen enthalten.

Aus archivarischen Gründen wurde bewusst darauf verzichtet, Wortlaute zu ändern. Für die Inhalte sind die entsprechenden Original-Autoren verantwortlich. Politisch-idealistische Ansichten, Meinungen oder Aufrufe spiegeln die damaligen gesellschaftlichen Gegebenheiten wider und nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers!


4. Jahrgang, Ausgabe Dezember 1971

Scan der Original-Ausgabe als PDF

Seite 1

Übereinstimmung in allen Fragen

■ ZSK bestätigte Arbeits- und Maßnahmepläne für 1972

■ Nun gilt es in den Fach- und Bezirkskommissionen die konkreten Vorgaben in die eigenen Pläne einzuarbeiten

Im Verlauf ihrer letzten Beratung des Sportjahres 1971 beschäftigte sich die Zentrale Spielleutekommission mit der Auswertung der zurückliegenden Arbeitsetappen und legte die nächsten Aufgaben fest.

Auf der Grundlage des Perspektivplanes der Spielleute bis 1975 wurden die neuen Zielsetzungen abgesteckt und entsprechende Beschlüsse zur Durchsetzung und erfolgreichen Erfüllung gefaßt.

Besonders beachtenswert ist dabei der Beschluß zur Wettkampfdurchführung und -gestaltung in den Jahren 1973 und 1974, der sich aus der Vielfalt der zentralen Aufgabenstellungen notwendig machte. Den genauen Wortlaut veröffentlichen wir in der Januarausgabe.

Außerdem wurde die Besetzung der Funktionen in der Leitung der „Delegation Spielleute“ zur IV. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR sowie des Gestalterkollektivs bestätigt.

Nach eingehender Aussprache erhielten auch der Arbeitsplan der Zentralen Spielleutekommission, der Tagesordnungsvorschlag für die ZSK und Sekretariatssitzungen und der Jahressportterminkalender für das Sportjahr 1972 eine einstimmige Bestätigung.

Innerhalb der Fach- und Bezirkskommissionen werden die Beschlüsse

Fortsetzung auf Seite 2

Auswertung und Auszeichnungen im Nachwuchsbereich

Zur traditionellen Auswertung des Sportjahres trafen sich am 4. Dezember 1971 in Berlin die Leiter der Pionierspielmannszüge, die Mitglieder des „Zentralen Pionierspielmannszuges der DDR“ sind. Mit den verantwortlichen Funktionären des DTSB und FDJ-Zentralrates, Abteilung Junge Pioniere, wurden die zurückliegenden Monate gemeinsamer Arbeit ausgewertet und die neuen Aufgaben beraten.

In Würdigung ihrer gezeigten Leistungen konnten dabei einige verdienstvolle Funktionäre ausgezeichnet werden.

Die „Ehrenurkunde für hervorragende Verdienste beim Aufbau und der Festigung des ‚Zentralen Pionierspielmannszuges der DDR’“ erhielten die Sportfreunde Kurt Kretzschmar (Oberlichtenau), Willy Liebau (Hasselfelde) und Günter Horn (Pritzwalk). Weitere Sportfreunde erhielten wertvolle Sachprämien.

Aus gleichem Anlaß wurde das Fanfarenorchester der BSG LOK MITTE LEIPZIG für die Schrittmacherdienste auf seinem Gebiet und anläßlich des 15. Gründungsjubiläums mit der „Medaille für hervorragende Egebnisse in der sozialistischen Erziehung der Pionierorganisation ‚Ernst Thälmann’ in Gold“ ausgezeichnet.

Nicht nur auf Hilfe warten

Einen bemerkenswerten Diskussionsbeitrag auf der stattgefundenen Funktionärskonferenz in Leipzig gab Sportfreund Rudolf Seidl.

Als Leiter der Arbeitsgruppe Blasorchester verwies er auf die Verantwortung des einzelnen und der Kollektive, aktiv an der Weiterentwicklung der Spielleutebewegung mitzuhelfen. Man könne nicht nur die Hilfe von außen abwarten, sondern muß selbst Initiativen zeigen.

Seine Worte stehen auf einem festen Fundament. Über seine Gedanken und weitere Diskussionsbeiträge berichten wir in der Januarausgabe.

Alle guten Wünsche für das Sportjahr 1972

Die Zentrale Spielleutekommission beim Präsidium des Deutschen Turn- und Sportbundes und die Redaktion „der tambour“ übermitteln allen Spielleuten, den Funktionären, Übungsleitern, Kampfrichtern und Betreuern die herzlichsten Glückwünsche zum bevorstehenden Weihnachtsfest.

Gleichzeitig verbinden wir diese Wünsche mit der Hoffnung, daß die gemeinsame Arbeit im Sportjahr 1972 ebenso erfolgreich fortgesetzt wird. Wir haben 1971 schöne Erfolge erzielt und sprechen dafür allen Beteiligten den Dank und die Anerkennung aus. Auch den Familienangehörigen unserer Spielleute soll an dieser Stelle aufrichtig Dankeschön gesagt werden für ihr großes Verständnis und die gezeigte Bereitschaft.

Allen ein frohes neues Jahr, Gesundheit, Schaffenskraft und weitere Erfolge im Beruf und im persönlichen Leben.

Seite 2

Unser Standpunkt

Unsere Aufgaben- und Zielstellung für die kommenden Etappen ist klar. Nicht erst seit der stattgefundenen Funktionärskonferenz, sondern bereits seit längerer Zeit.

Um aber erfolgreich zu sein, den Besten nachzueifern und Fehlerquellen rechtzeitig zu erkennen, ist es notwendig, in gewissen Abständen, nach Höhepunkten, zu analysieren, die Erfahrungen auszutauschen und neue, den eingetretenen Bedingungen entsprechende Maßnahmen, festzulegen.

Eine solche Aufgabe hatte sich die Zentrale Spielleutekommission mit der Beratung am 28. November 1971 in Leipzig gestellt.

Ob sie von Erfolg gekrönt sein wird, zeigt sich ganz sicher in den folgenden Monaten. Doch, und diese Frage soll an dieser Stelle stehen: „Wie wollen die Funktionäre und Kollektive, die der Konferenz unentschuldigt fernblieben, gemeinsam mit den anderen das hohe Ziel der Arbeit erreichen?“

Wir meinen, daß es sich hierbei nicht nur um Undiszipliniertheit oder Bequemlichkeit handelt, sondern um eine grobe Diskriminierung der ehrenamtlichen Tätigkeit der vielen Funktionäre unserer Spielleutebewegung.

Die Bezirksspielleutekommissionen Dresden, Cottbus, Halle, Schwerin und Suhl, um die am schwächsten vertretenen Bezirke zu nennen, sollten diese Bemerkungen kritisch auswerten und entsprechende Schlußfolgerungen ziehen.

Selbst solche Kollektive wie die BSG Traktor Zabeltitz, BSG Chemie Rodleben, BSG Motor Zeitz, BSG Empor Quedlinburg, SG Traktor Großpösna u. a., die sich zentral einen guten Namen erworben haben, blieben der Beratung fern.

Aber auch die zahlreichen Kollektive der unteren Leistungsklassen aller Genres müssen angesprochen werden. Denn sie hätten allen Grund an solchen Erfahrungsaustauschen teilzunehmen, um das Mittelmaß verlassen und auf höhere Leistungen verweisen zu können.

Und noch etwas liegt uns auf der Zunge. Wenn wir bitten, daß auf unsere Einladung hin, nur jeweils ein Vertreter der Sektion anreisen möchte, dann sollten sich alle Kollektive danach richten. Wir sparen uns unnötigen Ärger wegen der Reisekostenerstattung und vor allem viel Zeit. Denn es dürfte allen klar sein, daß auch wir einen Finanzplan haben, der nicht nach Belieben verändert werden kann. Wir hoffen im kommenden Jahr auf Euer Verständnis, liebe Sportfreunde aus Pritzwalk, Löbau, Döbern, Plauen und Boizenburg.

Das ist unser Standpunkt — der letzte im Sportjahr 1971 — zu den gegenwärtigen Problemen.

Im neuen Jahr dann wieder an gleicher Stelle unsere sachliche Kritik zu diesem und jenem. B. S.


Fortsetzung von Seite 1

Übereinstimmung in allen Fragen

und Maßnahmen in den folgenden Wochen beraten und der jeweiligen Spezifik entsprechend, in die Arbeitspläne aufgenommen.

Bereits am 8. Januar 1972 kommt die ZSK zu ihrer nächsten Beratung zusammen.

Dann geht es um die politisch-organisatorische Vorbereitung der Großveranstaltungen 1972 und 1973, die nicht nur von den Funktionären, sondern von jedem einzelnen in der Spielleutebewegung höchste Anstrengungen erfordert.

Mitglieder allseitig entwickeln

Das sind die Aktivistsportler aus Luckenau, die 1970 die Bronzemedaille gewannen und bereits zwölf Monate später „DDR-Bester“ der Schalmeienkapellen des DTSB wurden. Höchste Effektivität in der Übungsarbeit soll nun helfen, den Titel im kommenden Jahr erfolgreich zu verteidigen.

In Auswertung der 4. Bundesvorstandssitzung des DTSB und in Durchführung der Wahlen im DTSB hat sich die Sektionsleitung der BSG Aktivist Luckenau entschlossen, am Kampf um den Titel „Sektion der vorbildlichen Arbeit in der Spielleutebewegung“ teilzunehmen. Hauptziel ist die allseitige Entwicklung der Mitglieder auf politisch-ideologischem und musikalisch-technischem Gebiet.

In einem Programm rufen sie alle Spielleute des DTSB auf, ihrem Beispiel zu folgen und am Titelkampf teilzunehmen. In diesem Jahr konnte die BSG Traktor Zabeltitz erstmals mit diesem Namen geehrt werden. Wer schafft es als nächster?

Mitarbeit bei der Vervollkommnung des Marschrepertoires der Schalmeien, aktive Unterstützung zentraler Einsätze, größere Aktivitäten der FDJ und Parteigruppe sind nur einige der konkreten Maßnahmen aus dem Luckenauer Plan.

republik-rundschau

COTTBUS — Wie die Bezirksspielleutekommission Cottbus mitteilte, spielten im Energiebezirk u. a. die Spielmannszüge der BSG Motor Lauchhammer Ost und BSG Einheit Ruhland in mehreren Städten und Gemeinden am Vorabend der Volkswahlen und am Wahltag kostenlos.

Wie wir inzwischen erfuhren, gab es dieses positive Beispiel auch in vielen anderen Bezirken und Kreisen der Republik.

Wir möchten allen Spielleuten für ihre Einsatzbereitschaft danken und erwarten, daß diese Bereitschaft auch bei kommenden gesellschafts-politischen Höhepunkten gezeigt wird.

LEIPZIG — Es soll nochmals verwiesen werden, daß das „MARSCHALBUM I“ für Spielmannszüge des DTSB und das „HANDBUCH FÜR FUNKTIONÄRE“ der Spieleutebewegung nur gegen Bestellung beim DTSB-Zentralversand, 1017 Berlin, Bötzowstraße 31, erhältlich ist.

BERLIN — Die Fachkommission Spielmannszüge bittet alle Kollektive, Notenbestellungen für Pflichtmärsche nicht mehr beim Sportfreund Hans Brückner vorzunehmen. Es sind alle Kollektive mit einem Originalexemplar der neuen Märsche versehen worden, so daß eine Nachbelieferung nicht möglich ist.

Seite 3

Perspektive der Spielleute bis 1975 beraten

Fortsetzung aus der Novemberausgabe:

Völlig unbefriedigend ist der augenblickliche Stand in den Bezirken Suhl und Berlin. Vor allem in der Hauptstadt wäre es nun an der Zeit, gemeinsam zu beginnen. Im vergangenen Jahr hatten wir an gleicher Stelle vermerkt, daß es an den Berliner Spielleuten sei, mir Kraft und Initiative zu zeigen, aus welchem Holz sie geschnitzt sind. Leider blieben sie den Beweis bis auf den heutigen Tag schuldig.

Es ist immer ein wenig betrüblich, wenn zu besonderen gesellschaftlichen Höhepunkten und bei plötzlichen Ereignissen die Zentrale Spielleutekommission alle möglichen Verbindungen mit Kollektiven in der Repubik aufnehmen muß, um sie als leistungsstarke Vertreter der Spielleute in Berlin einzusetzen. Und das alles nur, weil die Berliner Funktionäre an Dingen scheitern, die in anderen Bezirken längst über Bord geworfen wurden. Die Freunde der BSG Empor und BSG Narva, die Fanfarenzüge vom Friedrichshain, Prenzlauer Berg und der SG Dynamo Nordwest sollten aus eigener Kraft beginnen, und nicht auf die Hilfe von außen warten. Denn auch in Berlin braucht der Nachwuchs gute Vorbilder, die momentan leider nicht vorhanden sind und vom DTSB-Bezirksvorstand nicht allein entwickelt werden können.

Gemeinsam muß begonnen werden

Aus all diesen Darlegungen wird ersichtlich, daß unser Hauptaugenmerk weiter auf die Bezirksarbeit geleget werden muß. Dort ist die Wiege aller Erfolge, die wir im zentralen Rahmen erreichen wollen und können. Die regelmäßigen gemeinsamen Beratungen zwischen dem Sekretariat der ZSK und dem Vorsitzenden der Bezirksspielleutekommission sind eine Möglichkeit der weiteren Qualitätsverbesserung in der Führungs- und Leitungstätigkeit, die sich in den zurückliegenden Jahren bestens bewährt hat. Andererseits ist es Sache der DTSB-Bezirksvorstände, in Verbindung mit den Bezirksspielleutekommissionen diese Anleitungen auszuwerten und auf die gegebenen Umstände im Wirkungsbereich anzuwenden.

Die Bezirksmeisterschaften 1972 befinden sich bereits in ihrer Anfangsphase und wir glauben sehr optimistisch sein zu können. Die Vorsitzenden der Bezirksspielleutekommissionen haben uns Anfang Oktober bestätigt, daß es fast durchweg keine Schwierigkeiten in den Vorbereitungsarbeiten gibt und somit die Grundlage für niveauvolle Wettkämpfe gegeben sind. Die Wettkampfausschreibungen gehen den Kollektiven noch in diesem Jahr zu und die Kampfgerichte stehen namentlich fest.

Zentrale Wettkämpfe waren echte sportlich-kulturelle Höhepunkte

Einige Bemerkungen zu den zentralen Wettkämpfen der vergangenen Monate.

Die „DDR-Meisterschaften“ der Spielmannszüge der Sonderklasse standen im Mittelpunkt des Geschehens. Das kann nicht anders sein, da die Anzahl der am gesamten Wettkampfgeschehen beteiligten Kollektive der Spielmannszüge im Vergleich zu den anderen Genres weit über dem Sieben- bis Achtfachen liegt.

Vor der diesjährigen Meisterschaft wurde in Colditz das „Aufstiegsturnier zur Sonderklasse“ veranstaltet. Man muß sagen, die Organisatoren und Durchführenden dieses Wettkampfes hätten eine höhere Anerkennung verdient, als die magere Teilnehmerzahl von 11 Kollektiven vermag.

Davon ausgehend möchte ich einige Worte äußern, die sich auf alle zentralen Wettkämpfe dieses Sportjahres beziehen.

Einige Kollektive konnten erneut nicht über ihren eigenen Schatten der Nachlässigkeiten springen. Die geforderten Meldungen wurden nach dem festgelegten Termin abgegeben, Kürmärsche unvollständig eingereicht, Start- und Teilnehmergebühren nicht in der richtigen Höhe entrichtet.

Forsetzung auf Seite 4

Seite 4

Fortsetzung von Seite 3

Die Zentrale Spielleutekommission zog aus diesen Unzulänglichkeiten die richtigen Schlußfolgerungen und disqualifizierte einige Spielmannszüge noch vor dem eigentlichen Wettkampf. Als besonders unsportlich muß man die Haltung solcher Kollektive werten, die überhaupt nicht auf Anschreiben der Fachkommissionen eingehen, weder zum Wettkampf zu- noch absagen.

Bereits im vergangenen Jahr mußten wir kritische Bemerkungen an dieser Stelle zur Leitungstätigkeit der BSG Stahl Brandenburg vorbringen. 1971 wiederholte sich derartiges.

Aber auch in anderen Sektionen, wie der SG „Ernst Thälmann“ Berlin, den Fanfarenzug Prenzlauer Berg betreffend und der BSG Einheit Stendal sollte man die ehrenamtliche Arbeit anderer Funktionäre etwas höher schätzen.

Wir haben eine Wettkampfordnung und weitere konkrete Festlegungen sowie Beschlüsse, die garantieren, daß unsere Veranstaltungen in einwandfreier Qualität durchgeführt werden können. Doch wenn in den Sektionen die Meinung besteht, man könnte dagegen verstoßen, wie es gerade genehm ist, dann sollte diese Auffassung schnellstens revidiert werden.

Eine Menge Diskrepanzen gab es nach den Einstufungen der Märsche. Nicht selten wurden die Märsche von den Kollektiven zeitlich sehr spät eingereicht, um möglicherweise noch Korrekturen vornehmen zu können, die den Schwierigkeitsgrad erhöhen. Auf der einen Seite kann man den Ehrgeiz der Sportfreunde verstehen. Andererseits aber müssen die verantwortlichen Techniker und Leiter auch verstehen lernen, daß ihre Auffassung nicht in jedem Falle die richtige ist, und sein kann. Beleidigende Schreiben, diskriminierende Bemerkungen und auch recht unsachliche Drohungen würden dann ausbleiben und so zum besseren Arbeitsklima beitragen.

Noch ein Problem soll in diesem Zusammenhang genannt werden, bevor ich zu einer speziellen Einschätzung aller zentralen Wettkämpfe komme.

Ordnung im „eigenen Haus“ ist oberstes Gebot

Vom hohen Punktabzug bis zur Disqualifizierung und dem damit verbundenen Abstieg reicht die Bilanz einer Auswertung der Tätigkeit unserer Mandatsprüfungskommissionen.

Bei nahezu allen Bezirksmeisterschaften haben die Kampfgerichte eine sehr ordentliche Kontrolle der Mitgliedsbücher vorgenommen und auf die Fehler und Mängel hingewiesen.

Das hätte spätestens die Kollektive, die noch zentrale Veranstaltungen vor sich wußten, zur Vorsicht mahnen müssen.

Aber es war erschreckend, was alles an Unzulänglichkeiten nach der Kontrolle in Colditz, Oschersleben, Hennigsdorf, Straußberg und Luckenau bekannt wurde.

Den Spielleuten der BSG Empor Berlin fehlten z. B. fast 50 Prozent der Startberechtigungen.

Vom Kollektiv der BSG Traktor Großpösna legte ein Sportfreund seinen Ausweis vor, in dem keine Beitrittsmarken für 1971 geklebt waren.

Und bei der „DDR-Bestenermittlung“ der Pioniere mußten immerhin vier Spielmannszüge disqualifiziert werden, weil ihre Mitgliedsbücher in keiner Weise den Anforderungen entsprachen. Auch in diesen Fällen war bereits bei den Bezirksmeisterschaften ausdrücklich auf die Mängel hingewiesen worden.

Wir können zwar im Vergleich zu 1970 von einer wesentlichen Verbesserung in diesen Fragen sprechen, doch Ziel muß es sein, 1972 solche Mängel gänzlich verschwinden zu lassen.

Zu den einzelnen Wettkämpfen!

Wie bereits einleitend beurteilt, erfreute sich das „Aufstiegsturnier“ einer ausgezeichneten Vorbereitung und Durchführung. Die zuständigen Leitungen des Porzellankombinates Coditz hatten in enger Verbindung mit dem Sportfreund Steinert, Vorsitzender der Bezirksspielleutekommission Leipzig, und der Zentralen Spielleutekommission beim Bundesvorstand des DTSB alle Möglichkeiten einer korrekten Wettkampfdurchführung und Betreuung der Spielleute genutzt. Selbst der anhaltende Regen und die Wettkampfverlegung in den Saal beeinflußten in keiner Weise den positiven Verlauf. Aktive und Zuschauer erlebten spannende Durchgänge und es wurde deutlich, daß die Kollektive der Leistungsklasse I der Spielmannszüge hart an sich gearbeitet und ihr Leistungsniveau stark verbessert haben.

Leider muß in dieser Wertschätzung der gesamte Bezirk Leipzig, vertreten mit drei Kollektiven, ausgeklammert werden, denn hier muß man eher von einer Stagnation sprechen, die ihre Ursachen in einer recht ungenügenden Bezirksarbeit auf technischem Gebiet findet.

Fanfarenzüge mit achtbaren Leistungen

Die Fanfarenzüge hatten Hennigsdorf zur Ermittlung ihres „DDR-Besten“ 1971 gewählt. Geht man in der Wertung davon aus, daß diese Fachkommission über recht junge und noch nicht mit allen Organisationswassern gewaschene Kader verfügt, darf das Urteil recht positiv ausfallen.

Sicher gab es durch das sich anschließende sechstägige Trainingslager in der Gesamtorganisation einige Schwierigkeiten und Mängel, aber hier kann die ZSK in Abstimmung mit der Fachkommission nicht umhin, auch den Kollektiven und ihren Leitungen einen gewissen Teil der Schuld zuzuschreiben.

Die zentralen Leitungskader haben sich sofort sehr konsequent mit den auftretenden Mißständen auseinandergesetzt und konkrete Maßnahmen zur Veränderung eingeleitet.

Als äußerst unzulänglich erwies sich z. B., daß ein Teil der Leitungskader mit dem eigenen Kollektiv in Hennigsdorf weilte und dadurch zweierlei Aufgaben zu lösen hatte. So etwas wirkt negativ auf die Führungstätigkeit und der Fachkommission sei schon heute geraten, für die nächsten Veranstaltungen rechtzeitig und in anderer Weise zu planen.

Der Wettkampf der Fanfarenzüge fand eine große Beachtung. Mehrere tausend Zuschauer verfolgten die teilweise ausgezeichneten Darbietungen und erlebten zum Abschluß die Musikschau der Kollektive der SG Dynamo Potsdam und BSG Lok Mitte Leipzig, die mit ihren Auftritten den gegenwärtigen Leistungsstand unserer DTSB-Fanfarenzüge eindeutig bestimmen.

Mit vollem Recht können wir an dieser Stelle sagen, unsere Fanfarenzüge sind in den letzten Monaten weiter gewachsen. Diese Feststellung trifft nicht nur auf den musikalischen, sondern vor allem auf den politisch-ideologischen und organisatorischen Bereich zu.

Oschersleben hatte DDR-Spitze zu Gast

Den Höhepunkt der diesjährigen zentralen Wettkämpfe bildete die „DDR-Meisterschaft“ der Spielmannszüge in Oschersleben. Bedauerlicherweise konnte nicht die gesamte Sonderklasse vertreten sein, da es auf Beschluß der Zentralen Spielleutekommission für die BSG Motor Zeitz und BSG Stahl Brandenburg Startverbot geben mußte und die Sportfreunde der BSG Stahlwerk Hettstedt ihre Meldung zurückgezogen hatten. Dennoch, in der Harzer Bodestadt fanden spannende und im Leistungsniveau hochstehende Wettkämpfe statt.

Vor allem Kollektive mit jungen Leuten drängen, seit Apolda bereits sichtbar, immer mehr nach vorn. Das bezieht sich auf Halle, Zabeltitz, Treuenbrietzen und Luisenthal. Sie brachten die beiden Medaillenabonnenten aus Mühlhausen und Lauchhammer zwar noch nicht in ärgste Bedrängnis, aber ihre intensive Übungstätigkeit hat zur Steigerung des Wettkampfniveaus beigetragen und den Kampf um die Plätze interessanter gestaltet.

Die Kollektive fanden im allgemeinen durchweg hervorragende Bedingungen vor. Von der Begrüßung am Ortseingang bzw. Bahnhof, bis zur Verabschiedung am Sonntag gab es kaum einen Abstrich von der guten Organisation, die sich über die Verpflegung, Unterbringung und Betreuung fortsetzte. Die Vertreter der Stadt Oschersleben und die Spielleute der BSG Lok sowie die von der Fachkommission beauftragten Funktionäre hatten eine ausgezeichnete Arbeit geleistet und neue Maßstäbe für künftige Veranstaltungen dieser Art gesetzt.

Den Saisonabschluß bildeten in diesem Jahr die Schalmeien mit ihrer „DDR-Bestenermittlung“ in Luckenau.

Auf den Erfahrungen des Vorjahres basierend, unternahmen die Organisatoren alle Anstrengungen, um einen einwandfreien Verlauf des Wettkampfes zu garantieren. Dieses Vorhaben gelang in einer Weise, wie es auch in anderen Orten Schule machen sollte.

Ein Org.-Stab kontrollierte kontinuierlich die einzelnen Maßnahmen und traf im Ergebnis weitere Festlegungen.

Das Besondere an dieser Sache war, daß keine langen Beratungen geführt, sondern lediglich exakte Abstimmungen vorgenom-

Fortsetzung auf Seite 5

Seite 5

Fortsetzung von Seite 4

men wurden, die sich der Gesamtkonzeption unterordneten.

Erfreulich war in Luckenau festzustellen, daß die Kollektive weiter an der Vervollkommnung ihrer Fähigkeiten gearbeitet und sich in der Disziplin erheblich verbessert haben. Das Leistungsvermögen ist nicht sonderlich gewachsen, aber in der Breitenentwicklung hat sich einiges getan.

Politisch-ideologische Arbeit ist Voraussetzung für Erfolge

Abschließend möchte ich hierzu sagen, entscheidend für den Gesamterfolg einer zentralen Veranstaltung, das trifft auch auf die Bezirksmeisterschaften zu, ist die Vorbereitung auf organisatorisch-technischem und fachlichem Gebiet. Das schließt eine zielgerichtete und umfassende politisch-ideologische Tätigkeit nicht aus, sondern sie ist erste Voraussetzung für die Lösung aller Aufgabenstellungen.

Wir sind gegenüber den Vorjahren auch in dieser Beziehung ein gutes Stück vorangekommen. Trotzdem darf das für uns kein Grund zur Selbstzufriedenheit sein. Denn wenn man die Aktivitäten in den einzelnen Organisationsbüros mit ihren Ergebnissen vergleicht, stellt man fest, daß alle Funktionäre ein gerütteltes Maß an Arbeit geleistet haben, viele Ideen in die Praxis umsetzen und stets bemüht waren, erfolgreiche und interessante Veranstaltungen durchzuführen.

Der Aufwand an Kraft und Zeit ist aber noch lange nicht mit den Ergebnissen in Übereinstimmung zu bringen.

Hier liegt eine besondere Verantwortung bei den Bezirksspielleutekommissionen und den Fachkommissionen der ZSK.

Denn eine sachgerechte und konkrete Anleitung, kontinuierliche Kontrolle und reale Zwischenauswertung ist die beste Unterstützung für die mit der Vorbereitung betrauten Funktionäre.

Am positiven Beispiel wurde das in Colditz und Oschersleben, leider umgekehrt in Luckenau und teilweise in Hennigsdorf deutlich. Gehen wir künftig weiterhin über diese wichtigen Feststellungen hinweg, bringen wir die Funktionäre um den Erfolg ihrer Mühen, mißachten ihre Arbeit und begeistern sie nicht für eine weitere aktive Mitwirkung.

Dem Spielleutenachwuchs gebührt besondere Fürsorge

Entscheidend für die Weiterentwicklung unserer Spielleutebewegung ist die Tätigkeit im Nachwuchsbereich.

Der IV. Turn- und Sporttag des DTSB hat uns für diese Hauptaufgabe im vergangenen Jahr die wichtigsten Kennziffern aufgezeigt und wir haben die Verantwortung, diesen Forderungen nachzukommen.

Zwei Jahre sind vergangen, seit wir einen neuen Weg in der Nachwuchsarbeit der Spielmannszüge beschritten haben. Der alte Zopf wurde ohne Zögern abgeschnitten, die Wirklichkeit analysiert und eine klare Konzeption für die weitere Arbeit entstand. Heute können wir voller Stolz berichten, der Weg war richtig, ist richtig und wird sich auch in Zukunft bestätigen.

Konnten 1970 zur III. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR in Berlin 400 Mädchen und Jungen als neuer „Zentraler Pionierspielmannszug der DDR“ vorgestellt werden, so waren es in diesem Jahr bereits 600 junge Spielleute, die diesen zentralen Klangkörper repräsentieren. Doch nicht nur diese Seite ist ein Ausdruck unserer gemeinsamen zielstrebigen Tätigkeit.

An den Bezirksmeisterschaften 1971 beteiligten sich über 50 Nachwuchskollektive, und einige von ihnen, sieht man von den beiden höheren Klassen ab, mit recht ordentlichen und vielversprechenden Leistungen. Das heißt, über 1500 Kinder sind im Wettkampfsystem des DTSB erfaßt und ringen um Siegeslorbeer.

Diese hohe Zahl ist auf der einen Seite auf die Beschlüsse der ZSK, daß die Sonderklasse und Leistungsklasse I Nachwuchszüge haben müssen, zurückzuführen.

Andererseits wächst in anderen Sektionen, Städten und Gemeinden das Bedürfnis, unsere Jüngsten mehr und mehr an die Spielleutebewegung heranzuführen.

Der weitere Erfolg in der Nachwuchsarbeit hängt nun im entscheidenden Maß von der Leitungstätigkeit in der Arbeitsgruppe Nachwuchs der Fachkommission Spielmannszüge ab. Bisher gab es in dieser Richtung grobe Versäumnisse, die nur durch die aktive Mitwirkung des Sekretariats der ZSK bereinigt werden konnten. Die Fachkommission hat dieser Tatsache Rechnung getragen und den Sportfreund Günter Bodenstein ab 25. September 1971 mit der Leitung des Nachwuchsbereiches Spielmannszüge beaufragt.

Wir meinen, daß diese Festlegung richtig war, weil Sportfreund Bodenstein seit 1970 mit einer Reihe von Pionierkollektiven feste Verbindungen hat und bereits zwei Jahre hintereinander die zentralen Trainingslager der Pionierspielmannszüge des DTSB leitete.

Er hat um sich herum ein gutes Kollektiv von erfahrenen und auch jungen Funktionären gebildet, mit dem er die ihm übertragenen Aufgaben, und derer sind es nicht wenig, hoffentlich lösen wird.

Reserven kontinuierlich ausschöpfen

Welch hohe Potenzen in unseren Kindern stecken, zeigte sich bei den diesjährigen Wettkämpfen. Der „Pionierpokal“ und die „DDR-Bestenermittlung“ waren günstige Gelegenheiten, das Können zu testen und es ist erfreulich zu wissen, daß sich die Fachleute in ihrem Urteil einig sind — unsere Pionierkollektive sind gut und brauchen sich in keiner Weise zu verstecken. Daß einige bekannte und erfahrene Techniker aus Kollektiven der Erwachsenenspielmannszüge sogar meinten, ein Vergleich mit der Sonderklasse könnte bereits recht interessant sein, sollte hier nicht nur am Rande bemerkt werden.

In Sondershausen, wo beide Wettkämpfe stattfanden, beeindruckte neben den großartigen musikalisch-technischen Leistungen vor allem die hohe Einsatzbereitschaft und Disziplin der Kinder. Diese Ergebnisse sind in erster Linie den Übungsleitern und Betreuern der einzelnen Kollektive zu verdanken, aber auch dem unermüdlichen Einsatz der Ausbildungs- und Leitungskader des zentralen Lagers. Deshalb soll heute und hier allen im Nachwuchsbereich tätigen Sportfreunden auf das herzlichste für die mühevolle und verantwortungsvolle Arbeit gedankt werden.

Völlig anders als bei den Spielmannszügen ist die Tätigkeit bei den Fanfarenzügen, Schalmeienkapellen und Blasorchestern. Reine Kinderkollektive gibt es nur in den seltensten Fällen und so konzentriert sich die gesamte Entwicklung auf gemischte oder Erwachsenenzüge.

Die Fanfarenzüge leisten hier eine gute und erfolgreiche Arbeit, wie das z. B. in Potsdam, Leipzig, und Berlin-Friedrichshain der Fall ist.

Pionieraktivs fühlen sich für die Belange der Jüngsten, FDJ- und Parteiaktivs, für die Fragen der Älteren verantwortlich. Das Ganze gemischt mit den Aufgaben der technischen Entwicklung in den Zügen ergibt eine Leitungstätigkeit, die allen Forderungen gerecht werden kann, wenn sie weiterhin so zielstrebig wie in den letzten Monaten geführt wird.

Schalmeien decken ihren Nachholebedarf

Bei den Schalmeienkapellen gibt es seit geraumer Zeit lobenswerte Bestrebungen, Nachwuchskollektive aufzubauen und weiterzuentwickeln. Die BSG Stahl Maxhütte kann bereits auf zwei Pionierschalmeienkapellen verweisen und ist künftig bereit, den jungen Schalmeienspielern aller DTSB-Klangkörper die Gelegenheit zu geben, an einem jährlichen zentralen Ausbildungslager teilzunehmen.

Diesen Schritt kann man nur begrüßen und hoffen, daß sich die Fachkommission intensiv in diese Bemühungen einschaltet. Alles in allem, im Nachwuchsbereich zeichnet sich eine kontinuierliche und planmäßige Entwicklung ab, die eine Garantie dafür sein wird, daß wir ständig junge Spielleute in die Erwachsenenkollektive übernehmen können, die ein gutes fachliches Wissen und technisches Können nachweisen.

Auf Beschluß des Präsidiums des DTSB-Bundesvorstandes vom 23. Oktober 1970 haben wir innerhalb der Spielleutebewegung des DTSB die Bildung zentraler Klangkörper weiter fortgesetzt und bis auf das „Bundeskorps“ der Erwachsenenzüge abgeschlossen.

Ich glaube, es ist heute der richtige Rahmen, eine kurze Einschätzung über den momentanen Stand zu geben.

Zentrale Klangkörper mit erheblichen Fortschritten

Beginnen wir mit dem „Zentralen Mädchenspielmannszug des DTSB“, der nun schon seit 1968 besteht und bereits drei Bewährungspro-

Fortsetzung auf Seite 6

Seite 6

Fortsetzung von Seite 5

ben hinter sich hat. Das Kollektiv ist qualitativ gewachsen und hat sich durch seine exakte Auftrittsweise einen guten Ruf erworben. Das ist den Leistungen aller, den Mädchen, Übungsleitern und Funktionären zu danken, die jede Gelegenheit nutzen, dem zentralen Zug dienlich zu sein.

Durch die Einbeziehung der HSG IHS Wismar konnte der Klangkörper zahlenmäßig erhöht und sein Leistungsniveau weiter stabilisiert werden. Besonders in Freital, wo über 140 Mädchen in der Ausbildung stehen, gibt es erfeuliche Fortschritte.

Nach den Mädchen wäre der „Zentrale Fanfarenzug des DTSB“ zu nennen. Dieser Klangkörper hat sich in erster Linie durch seine ausgezeichneten musikalischen Leistungen Ansehen verdient. Die Schrittmacherdienste der Spielleute der SG Dynamo Potsdam sind für dieses Kollektiv sehr wertvoll und finden entsprechende Anwendung.

Die Mädchen und Jungen haben in ihrer Leitung Fachleute, die ständig bemüht sind, die Qualität weiter zu erhöhen. Leider werden ihre Anstrengungen noch zu oft von der ungenügenden Disziplin einzelner Sportfreunde behindert. Hier gilt es künftig, noch stärker im FDJ-Aktiv wirksam zu werden, den positiven Kern, der nachweisbar vorhanden ist, zu unterstützen und gemeinsam die Konzeption durchzusetzen.

Der „Zentrale Schalmeienzug des DTSB“ ist trotz seiner noch kurzen Existenz zu einem wertvollen Mitglied der Spielleutebewegung gewachsen. Mit den Auftritten in Berlin und Zwickau haben die Sportfreunde der Schalmeienkapellen gezeigt, welche Gestaltungsvarianten auch mit ihren Klangkörpern möglich sind und gleichzeitig bewiesen, daß sich gerade in diesem Genre eine deutliche Verbesserung in der musikalischen Aussage vollzogen hat. Dieser sichtbare Leistungsaufschwung hat auch das Gestalterkollektiv veranlaßt, die Schalmeien in die nächste Musikschau einzubauen.

Der jüngste zentrale Klangkörper ist das „Zentrale Blasorchester des DTSB“. Im Sommer 1971 wurde der Beschluß vom Sekretariat der ZSK gefaßt und bereits im September konnte die Arbeitsgruppe Blasorchester die erforderlichen Unterlagen für den Aufbau und die Ausbildung dieses Kollektivs nachweisen.

Eigentlich hatten wir nach dem V. Deutschen Turn- und Sportfest der DDR 1969 voller Zuversicht auf die weitere Entwicklung unserer DTSB-Blasorchester geblickt. Aber unsere Hoffnungen wurden durch die Fachkommission Blasorchester leider nicht erfüllt. Erst als im vergangenen Jahr Sportfreund Seidl vom Blasorchester Adorf über die eingetretene Misere sprach, wurde uns so recht klar, welch musikalische Kraft wir aus den Händen verloren hatten.

Wir glauben, daß der neuerliche Beginn erfolgreicher wird. Die Mitglieder des zentralen Orchesters erhalten bereits 1972 ihre erste größere Bewährungsprobe.

Bleibt zum Schluß noch der „Zentrale Pionierspielmannszug der DDR“. Seine Entwicklung hängt unmittelbar mit der Arbeit im Nachwuchsbereich zusammen, worauf wir gesondert eingegangen sind.

Hervorzuheben wäre aber in diesem Zusammenhang die gute gemeinsame Arbeit zwischen dem DTSB und der Pionierorganisation.

Alle Fragen der Planung und Durchführung, der Weiterbildung und operativen Tätigkeit, werden in kollektiver Beratung zwischen den Vertretern der ZSK und der Abteilung Junge Pioniere beim Zentralrat der FDJ abgestimmt und in die Tat umgesetzt.

Getreu der Vereinbarung zwischen dem Sekretariat des DTSB-Bundesvorstandes und dem Sekretariat des Zentralrates der FDJ liegt die Verantwortung der politisch-ideologischen Arbeit in erster Linie bei der Pionierorganisation. Für die Fragen der Organisation, Ausbildung und Wettkampfdurchführung zeichnet die ZSK des DTSB verantwortlich. Dennoch, in allen Belangen gibt es eine wohltuende Gemeinsamkeit.

Es ist zu hoffen, daß sich dieser positive Schritt auch auf die Bezirke ausweitet und die Vereinbarung überall noch stärkere Beachtung findet.

Großveranstaltungen mit neuen Vorzeichen

Mit der Diskussion um die zentralen Klangkörper ist die Teilnahme der Spielleute des DTSB an Großveranstaltungen aller Arten und Formen auf das engste verbunden.

Seit etwa 18 Monaten sind wir dazu übergegangen, zentrale Veranstaltungen nur noch mit zentralen Klangkörpern zu besetzen. Das hat zwei Gründe. Einmal können sich die Klangkörper als neuformierte Kollektive bewähren und zweitens wird der Umfang der organisatorischen Maßnahmen wesentlich eingeschränkt.

In diesem Jahr hatten wir neben den 13. Arbeiterfestspielen im Bezirk Leipzig nur eine zentrale Großveranstaltung, an der wir beteiligt waren, die „Sportschau 71“ aus Anlaß des IX. Parlaments der FDJ in der Berliner Dynamohalle. Der „Zentrale Fanfarenzug des DTSB“ und der „Zentrale Mädchenspielmannszug des DTSB“ vertraten unsere Reihen und man kann einschätzen, sie erfüllten ihre Aufgaben mit Bravour. Und so hat gerade dieser Auffritt für uns neue Verpflichtungen gebracht.

Im kommenden Jahr steht die IV. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR in Berlin im Mittelpunkt des sportlichen Geschehens in unserer Republik. Auch wir werden mit einer Delegation von 1500 Spielleuten beteiligt sein und vielfältige Aufgaben zu lösen haben. Unser Vertrauen gehört den zentralen Klangkörpern, die vertreten werden durch den „Zentralen Fanfarenzug“ mit 470 Spielleuten, den „Zentralen Pionierspielmannszug“ mit 400 Mädchen und Jungen, den „Zentralen Jugendspielmannszug“ mit 200 14- bis 16jährigen Spielleuten, den „Zentralen Schalmeienzug“ mit 100 Sportfreunden, das „Zentrale Blasorchester des DTSB“ mit 100 Spielleuten und den „Zentralen Mädchenspielmannszug des DTSB“ mit 180 Mädchen.

Die Mitgestaltung der feierlichen Eröffnung und des Abschlusses dieses Großereignisses sowie zwei Paraden der Spielleute sind neue Bewährungsproben für künftige Aufgaben.

Arbeiterfestspiele eine neue Form des Erfahrungsaustausches

Neben der zentralen Spartakiade ist die Mitgestaltung der 14. Arbeiterfestspiele im Bezirk Schwerin eine weitere wichtige Aufgabe.

Die Ergebnisse der bisherigen 12. Arbeiterfestspiele beweisen, daß sie als jährliche Leistungsschau des künstlerischen Volksschaffens, der Berufskunst und als Forum des Erfahrungsaustausches über die besten Leistungen auf geistig-kulturellem Gebiet eine große mobilisierende und orientierende Rolle bei der Entwicklung der sozialistischen Nationalkultur und Kunst sowie des geistig-kulturellen Lebens der Arbeiterklasse in der DDR ausüben.

Auf der Grundlage eines Beschlusses des Bundesvorstandes des FDGB über die „Weiterentwicklung der Arbeiterfestspiele der DDR“ ergeben sich auch für den DTSB neue, höhere Aufgaben bei der Mitgestaltung dieses kultur-politischen Höhepunktes. Für uns bedeutet das, bei den Arbeiterfestspielen entsprechend der Struktur, den Traditionen und Möglichkeiten des jeweiligen Festspielbezirkes massenwirksame kulturelle Großveranstaltungen durchzuführen.

Dazu gehören vor allem Musikparaden mit unseren Spielleuten und gemeinsame Programme mit den Sportensembles.

Im Festspielbezirk Leipzig gab es im Juni die erste Bewährungsprobe, als die Spielmannszüge und Schalmeienkapellen des Bezirkes, verstärkt mit einigen Freunden aus Plauen, Luckenau, Falkenstein und Halle, eine Musikparade durchführten.

Ziel der Zentralen Spielleutekommission war und wird in Zukunft nach Abstimmung mit der Abteilung Propaganda/Kultur des DTSB-Bundesvorstandes sein, die im Festspielbezirk beheimateten Spielleute als geschlossenes Kollektiv unter Leitung der zuständigen Bezirksspielleutekommission mit dieser Aufgabe zu betrauen.

In Leipzig konnte in diesem Jahr leider noch nicht auf Erfahrungen vergangener Jahre zurückgegriffen werden. Deshalb gab es einige Pannen und Schwierigkeiten.

Dennoch muß man die große Einsatzbereitschaft und Disziplin aller Teilnehmer lobend hervorheben. Von der Probe bis zu den Einsätzen gab jeder sein Bestes und vor allem in Dahlen wurde die Musikparade ein schöner Erfolg.

Bei der Bewältigung dieser Aufgabe wurde besonders deutlich, welche Kraft in den Spielleuten steckt, wenn sie richtig angefaßt, geführt und gefordert werden, wie es ihrem Leistungsniveau entspricht.

Aus den Fehlern von Leipzig wurden schnell die richtigen Schlußfolgerungen gezogen und entsprechende Maßnahmen abgeleitet.

Fortsetzung auf Seite 7

Seite 7

Fortsetzung von Seite 6

Verantwortung und Vertrauen ist zu rechtfertigen

Durch einen Beschluß des Sekretariats des DTSB-Bundesvorstandes vom 17. August 1971 sind klar und eindeutig die gewachsene Verantwortung der Spielleute bei der Vorbereitung und‘ Durchführung der Arbeiterklasse aufgezeigt und Maßnahmen zur Verwirklichung festgelegt worden.

Darin heißt es u. a., daß die Qualität der Darbietungen weiter zu erhöhen und die Vorträge flexibler zur gestalten sind.

Von den Bezirksspielleutekommissionen in Erfurt, Berlin und Suhl verlangt das schon heute zielgerichtete Überlegungen, wie sie ihren Beitrag zu den Arbeiterfestspielen in ihren Bezirkshauptstädten mit hohem Niveau leisten können.

Unsere Schweriner Sportfreunde, die im nächsten Jahr Gastgeber sein werden, sind sich ihrer Verantwortung bewußt. Schon seit geraumer Zeit gibt es Konsultationen mit dem Organisationsbüro des FDGB-Bezirksvorstandes, aus denen klare Vorstellungen der Programmgestaltung entstanden sind.

Gemeinsam mit den Leitungen der Sportorganisation der drei Nordbezirke wurde dieses Vorhaben abgestimmt und in Übereinstimmung mit uns als Arbeitsmaterial zusammengefaßt.

Jetzt müssen die Aufgabenstellungen für die einzelnen Kollektive spezifiziert und die kommenden Wochen und Monate für die Einstudierung genutzt werden. Bezirksübungsstunden sollten im Frühjahr des kommenden Jahres zur Leistungskontrolle und Festlegung weiterer musikalisch-technischer Maßnahmen dienen, damit im Juni 1972 der Auftritt der Spielleute ein großer Erfolg wird und mit hohem Niveau erfolgen kann.

Das besondere in Schwerin wird eine Veranstaltung sein, die erstmals in größerer Form von Spielleuten und Sportensembles des DTSB in einem gemeinsamen Programm gestalter wird. Im Verlauf von 90 Minuten zeigen die Vertreter beider Genres in einer Nonstopdarbietung die Vielfältigkeit der sportwerbenden Betätigung und werden Zeugnis vom Entwicklungsstand ihrer Kollektive ablegen. Diese neuartige Bereicherung des Auftritts, soll der Anfang für weitere komplexe Veranstaltungen sein, die eine Fülle von Varianten zulassen und die Auftritte unserer Klangkörper erlebnisreicher werden lassen.

Liebe Sportfreundinnen, liebe Sportfreunde!

Wir haben Resümee gezogen und einige Tendenzen der gegenwärtigen Arbeit betrachtet. Welche Aufgaben stehen nun unmittelbar vor uns.

Ich möchte das in vier Schwerpunkten zusammenfassen:

  • Die Dokumente des VIII. Parteitages der SED, des IX. Parlaments der FDJ, die Materialien des IV. Turn- und Sporttages sowie der 3. und 4. Bundesvorstandssitzung des DTSB und der Perspektivplan der Spielleutebewegung bis 1975 sind die Grundlagen für die weitere kontinuierliche und zielgerichtete Arbeit. In allen Fragen, beim ständigen Herangehen an neue Probleme, ist die politisch-ideologische Seite an die Spitze zu stellen, da sie allen die Gründlage für Erfolge auf allen Ebenen bietet.
  • Alle Leitungen, begonnen in der Zentralen Spielleutekommission bis zu den Sektionen, haben sich in ihrer Tätigkeit auf die Beschlüsse des Bundesvorstandes des DTSB und der Zentralen Spielleutekommission zu konzentrieren und ohne Verzögerungen an der Verwirklichung mitzuhelfen. Es ist davon auszugehen, daß die Aus- und Weiterbildung das wichtigste Kriterium zur Steigerung des Leistungsniveaus bildet und ein Erfordernis für alle Bereiche der Spielleutebewegung darstellt.
    Bezirks- und Fachkommissionen haben eigene Maßnahmepläne aufzustellen, die den Gesamtumfang der Aufgaben erfassen und gleichzeitig die einzelnen Verantwortungsbereiche klar festlegen. Das Beispiel der Besten ist zu verallgemeinern und zielgerichtet anzuwenden.
  • Der systematischen Heranbildung des Nachwuchses ist allergrößte Aufmerksamkeit zu widmen. Das erfordert eine gut abgestimmte Zusammenarbeit mit den Einrichtungen der Volksbildung und der Pionierorganisation einerseits und den Kollektiven sowie Sportgemeinschaften andererseits. Durch inhaltsreiche Wettkampfgestaltungen sind die jungen Spielheute territorial auf größere Aufgaben vorzubereiten und in ihrem Niveau zu festigen.
  • Die gesellschafts-politischen Höhepunkte im Sportjahr 1972 verlangen auch von uns Spielleuten eine aktive Beteiligung mit höchster Qualität. Neben den zentralen Klangkörpern gilt es für alle Spielleutekollektive, diese Ereignisse würdig vorzubereiten und mitzugestalten.
    Die Auftritte zum 1. Mai und 7. Oktober, dem Tag der Opfer des Faschismus und im Rahmen der „Woche der Jugend und Sportler“ müssen für uns gleichbedeutend sein, wie die Teilnahme an den Bezirksmeisterschaften und den zentralen Wettkämpfen. Das trifft ganz besonders für die 14. Arbeiterfestspiele und die IV. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR in Berlin zu.

Die Bezirke Cottbus, Dresden, Leipzig und Potsdam möchte ich in diesem Zusammenhang daran erinnern, daß sie entsprechend des Perspektivplanes bis 30. September 1971 bzw. 30. März 1972 ihre Bezirksspielleutekorps der Erwachsenen und Pioniere aufzubauen hatten und haben.

Noch ist es Zeit, verlorenen Boden aufzuholen und richtige Vorarbeiten zu tätigen. Denn diese Klangkörper sollen der Kern des zu bildenden „Bundeskorps“ sein.

Liebe Sportfreundinnen, liebe Sportfreunde!

Ich hoffe und wünsche, daß der Rechenschaftsbericht der Zentralen Spielleutekommission des DTSB genügend Gedanken und Hinweise vermittelt, die in der weiteren gemeinsamen Arbeit von Nutzen für alle sein könnten. Es wäre erfreulich, wenn in der folgenden Diskussion von Euch über Erfahrungen und künftige Vorhaben berichtet würde und dieser Bericht seine praktische Ergänzung erhält.

Für die Lösung der vor uns stehenden Aufgaben wünsche ich allen Funktionären und aktiven Spielleuten viel Erfolg sowie alles Gute im Beruf und im persönlichen Leben.

Diskussionsbeiträge auch jetzt noch erbeten

In der Januarausgabe beginnen wir mit der Veröffentlichung der Diskussionsbeiträge. Um den Rahmen der Aussprache möglichst weit zu spannen, bitten wir alle Spielleute, wenn sie das Bedürfnis zum Erfahrungsaustausch haben, ihre Gedanken, Meinungen und Hinweise sofort schriftlich an uns zu schicken, damit wir diese Diskussionen mit in die Veröffentlichungen einbeziehen können.

Seite 8

Klassifizierungsordnung für Schalmeienkapellen

2.1.1. Klasseneinteilung

Zur Durchführung eines geordneten Wettkampfprogramms werden die Schalmeienkapellen des DTSB in zwei Klassen eingeteilt.

  • Leistungsklasse
  • Allgemeine Klasse

2.1.1.1. Die Leistungsklasse umfaßt die 8 besten Schalmeienkapellen des DTSB, wie sie aus den vorangegangenen Wettkämpfen ermittelt wurden.

2.1.1.2. Die Allgemeine Klasse umfaßt alle übrigen Schalmeienkapellen des DTSB, die sich nicht in der Leistungsklasse plazieren konnten bzw. neu gebildet wurden.

2.1.2. Klassifizierung

2.1.2.1. Die Leistungsklasse führt jährlich eine DDR-Bestenermittlung durch. Der Sieger führt den Titel „DDR-Bester“ des betreffenden Jahres.

Der Wettkampf wird zentral in zwei Durchgängen ausgetragen.

2.1.2.2. Die Allgemeine Klasse führt keine zentralen Wettkämpfe durch und beteiligt sich nur an den Bezirksmeisterschaften. Die punkthöchste Kapelle führt den Titel eines Bezirksmeisters. Der Wettkampf wird in einem Durchgang ausgetragen.

2.1.2.3. Die Kommission Schalmeienkapellen veröffentlicht jährlich nach Abschluß der Wettkämpfe im Mitteilungsblatt „der tambour“ die Tabelle der Plazierung und der Einstufungen.

2.1.3. Auf- und Abstiegsreglement

2.1.3.1. Unabhängig von den erreichten Punktzahl steigen die zwei letztplazierten Kollektive der Leistungsklasse in die Allgemeine Klasse ab.

2.1.3.2. Sind weniger als 6 Kollektive bei der „DDR-Bestenermittlung“ beteiligt, steigt zusätzlich zu den nichtantretenden Kollektiven die Kapelle mit der niedrigsten Punktzahl in die Allgemeine Klasse ab.

Es gibt dann in dem betreffenden Jahr keinen zusätzlichen Aufsteiger.

2.1.3.3. In den darauffolgenden Jahren steigen dann so lange drei Kollektive auf, bis wieder die Anzahl von 8 Kollektiven in der Leistungsklasse erreicht ist.

2.1.3.4. In der Regel steigen aus der Allgemeinen Klasse die beiden punkthöchsten Kollektive der Bezirksmeisterschaften aller Bezirke in die Leistungsklasse auf.

2.1.4. Startbedingungen

2.1.4.1. Alle Kapellen der Leistungsklasse sind bei zentralen Wettkämpfen nur startberechtigt, wenn sie an den Bezirksmeisterschaften des betreffenden Jahres teilgenommen haben.

  • Bei Bezirksmeisterschaften starten sie in ihren Klassen zu den Bedingungen ihrer Klasse (aber nur in einem Durchgang).
  • Die Kapellen starten in der Wertung, können aber nicht Bezirksmeister werden.

2.1.4.2. Für die Kapellen der Allgemeinen Klasse ist die Teilnahme an den Bezirksmeisterschaften gleichzeitig die Grundlage für den möglichen Aufstieg zur Leistungsklasse.

2.1.4.3. Aufsteiger, die nicht die geforderten Bedingungen der Klasse beherrschen, sind nicht startberechtigt, und werden zurückgestuft. Sonderregelungen für Aufsteiger sind nicht statthaft.

2.1.5. Klassifizierungsbedingungen

2.1.5.1. Leistungsklasse

Jede Schalmeienkapelle der Leistungsklasse hat 8 Wochen vor der DDR-Bestenermittlung drei Kürmärsche einzureichen.

2.1.5.1.1. Jede Kapelle muß in beiden Durchgängen einen Kürmarsch im Stand und einen Pflichtmarsch in der Bewegung spielen. Die Kürmärsche müssen mindestens die Schwierigkeitsgrade 3.0 haben und dürfen keine Pflichtmärsche der jeweiligen Klasse sein.

2.1.5.1.2. Im zweiten Durchgang wird der Kürmarsch von den beiden verbleibenden Kürmärschen durch das Kampfgericht bestimmt.

Kürmärsche dürfen bei zentralen Wettkämpfen nicht mehr als 2 Jahre hintereinander gespielt werden. Danach muß mit diesen Märschen mindestens 2 Jahre ausgesctzt werden (Stichtag: Wettkampfjahr 1970).

2.1.5.2. Allgemeine Klasse

Jede Schalmeienkapelle hat für die Bezirksmeisterschaften 2 Kürmärsche einzureichen.

2.1.5.2.1. Der zu spielende Kürmarsch wird vom Kampfgericht aus den beiden eingereichten Kürmärschen bestimmt und muß im Stand gespielt werden. Der Pflichtmarsch wird in der Bewegung vorgetragen.

2.1.5.2.2. Der Kürmarsch muß einen Schwierigkeitsgrad von mindestens 2,5 haben und darf kein Pflichtmarsch der jeweiligen Klasse sein.

2.1.6. Besondere Hinweise

Gültig für alle Schalmeienkapellen

  • Nicht eingestufte Märsche und Lieder müssen von der Arbeitsgruppe Technik der Fachkommission Schalmeien vor dem Wettkampf eingestuft werden.
  • Jede Schalmeienkapelle hat die Stabführung des DTSB anzuwenden und mindestens eine Lyra (trifft nur für Leistungsklasse zu) einzusetzen.
  • Eingereichte Kürmärsche bzw. Noten dürfen nach Ablauf des Einreichungstermins sowie nach erfolgter Einstufung und Bestätigung nicht mehr ausgewechselt werden.

Berichtigung

Mit der Veröffentlichung der Klasseneinteilungen der Spielleute in der Oktoberausgabe unterlief uns ein bedauerlicher Fehler.

Das Kollektiv der BSG MOTOR ALTENBURG (LK I) wurde in der Aufstellung nicht berücksichtigt. Dadurch ergaben sich Einstufungen für einzelne Kollektive, die nicht den Ergebnissen der Wettkämpfe entsprechen.

Die Kollektive wurden bereits durch den Vorsitzenden der Fachkommission Spielmannszüge benachrichtigt.

Demnach gehört der Spielmannszug der BSG MOTOR ALTENBURG in die Leistungsklasse I.

Das Kollektiv der BSG MOTOR KÖTHEN ist in die Leistungsklasse II, der SG LOMMATZSCH in die Leistungsklasse III und der SG HOHENWUTZEN in die Allgemeine Klasse einzustufen.

Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

Gute Vorbereitungen — volle Erfolge

Zum Jahresabschluß nochmals erfolgreiche Lehrgänge. So kann man die Ergebnisse einschätzen, die in den Bezirken Dresden und Erfurt in den letzten Novembertagen erzielt wurden.

Während in Mühlhausen die Übungsleiterkandidaten zur Generalprobe rüsteten, ihr erworbenes Wissen nochmals überprüften, ging es in Zabeltitz bereits um etwas.

Unter der Leitung des Bezirkstechnikers von Dresden, Sportfreund Horst Schulze, fand der erste Übungsleiterlehrgang des Elbebezirkes seinen Abschluß. 25 Sportfreunde aus fast allen Spielmannszügen waren angereist, um die Übungsleiterstufe I zu erwerben.

Eine sehr gute Vorbereitung seitens der Leitung war die Grundlage für einen erfolgreichen Abschluß.

Dank der vorbildlichen Disziplin der Teilnehmer, konnten zusätzlich zum Programm noch Rahmenveranstaltungen durchgeführt werden, die einen positiven Eindruck bei den Beteiligten hinterließen.

Leider machte sich bei diesem Lehrgang wiederum eine ungenügende Vorbereitung in den einzelnen Kollektiven bemerkbar. Bei der Auswahl der Delegierten war nicht sorgfältig genug vorgegangen worden, sonst hätte es nicht passieren können, daß 4 Sportfreunde die Prüfungen nicht bestanden. Ursache dafür war, daß sie nicht die erforderlichen Grundkenntnisse und Fähigkeiten besaßen, die zum Erwerb eines Übungsleiterausweises notwendig sind.

Wir sagen es nochmals deutlich, auf Übungsleiterlehrgängen werden keine Spielleute ausgebildet, sondern Spielleute mit guten Voraussetzungen weiterqualifiziert. Deshalb erneut unsere Bitte, delegiert zu den Übungsleiterlehrgängen die Besten.

Dem Sportfreund Horst Schulze soll an dieser Stelle für seine geleistete Arbeit herzlichst gedankt und gleichzeitig die Hoffnung ausgesprochen werden, daß sich dieser verheißungsvolle Beginn fortsetzt.

Mit den gleichen Worten möchten wir auch der Bezirksspielleutekommission Erfurt und vor allem den Sportfreunden Rolf Melle und Egon Herrmann unsere Anerkennung für die geleistete Arbeit im Hinblick auf die Übungsleiterausbildung aussprechen.

Gerhard Müller, Haupttechniker

Nicht vergessen!

Sofort Abonnement für »der tambour« 1972 bezahlen


Herausgeber: Zentrale Spielleutekommission beim Präsidium des Bundesvorstandes des DTSB, Berlin — Verantwortlich: Sekretariat der ZSK — Veröffentlicht unter der Lizenz-Nr. 698 beim Ministerrat der DDR — Berlin — Satz und Druck: VEB typodruck, Werk Döbeln