Der Tambour/Ausgabe 1971 11

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4. Jahrgang, Ausgabe November 1971

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Jedem sollte unbedingt daran gelegen sein

Damit auch 1972 unser „der tambour“ erscheinen kann ist es erforderlich, daß alle Abonnenten ihre Gebühren für 1972 bis 15. Dezember 1971 entrichten. Das heißt aber nicht, daß die Kollektive, die noch die Kosten für 1971 zu zahlen haben, von dieser Pflicht entbunden sind. Deshalb Sportfreunde aus Pulsnitz, Lauta, Alsleben, Goldberg, Hohenkirchen, Neubuckow, Mäbendorf‚ Freital, Pritzerbe, Frankfurt (Oder), Schipkau, Markkleeberg, Triptis, Greifswald, Sondershausen und Neustadt (Orla), begleicht Eure Schulden umgehend — die interessierten Spielleute werden Euch danken.

Erster Platz für „SPORT FREI“

Der von der Zentralen Spielleutckommission ausgeschriebene Wettbewerb um den besten Marsch wurde abgeschlossen.

Eine Jury, bestehend aus Fachleuten der Kommission Spielmannszüge hat Einschätzung und Auswertung der eingereichten Märsche vorgenommen und die Preisträger ermittelt.

Sieger des Wettbewerbs und damit Gewinner des Honorars in Höhe von 500 Mark wurde der Bezirkstechniker des Bezirkes Potsdam, Sportfreund Hans-Joachim Banasiak (BSG Aufbau Brandenburg), mit seinem geschaffenen Marsch „Sport frei“.

Auf den nächsten Plätzen folgen die Märsche : „Jubiläumsgruß“ (Sportfreund Nitzsche/Lauchhammer), „Sportfreunde“ (Sportfreund Rieche/Gernrode) und acht weitere Märsche.

Wir gratulieren den Gewinnern, danken ihnen für ihre Mitarbeit und sind gewiß, daß von den eingereichten Märschen einige recht bald zu hören sein werden.

Die Erfolge sind unverkennbar

Funktionäre aller Kollektive der Spielleutebewegung des DTSB, die Vertreter der Bezirksspielleutekommissionen und der DTSB-Bezirksvorstände beschäftigten sich Ende November in Leipzig im Beisein der Zentralen Spielleutekommission mit den Aufgaben des Sportjahres 1972.

In einem umfangreichen Rechenschaftsbericht, den der Sekretär der ZSK, Sportfreund Bernd Schenke, gab, wurde die Arbeit der zurückliegenden Monate kritisch eingeschätzt und ein Ausblick auf die nächsten Höhepunkte gegeben.

„Wir sind in diesem Jahr ein gutes Stück vorangekommen und möchten deshalb unseren Dank an alle Spielleute und Funktionäre aussprechen, die ihren Beitrag zu den positiven Ergebnissen leisteten. Besonders unsere zentralen Klangkörper schafften einen beacht-

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Übungsleiterausweis um jeden Preis?

Ende Oktober wurde in Halberstadt der letzte Lehrgang für 1971 durchgeführt. Teilnehmer waren Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren, die den Pionierkollektiven des „Zentralen Pionierspielmannszuges der DDR“ entwachsen sind und nun beim Aufbau des zentralen Jugendzuges mitwirken sollen.

Aus 11 Kollektiven kamen die Vertreter und es bleibt die Frage: „Wo waren die Sportfreunde aus Hasselfelde und Halle?“

Ziel des Lehrgängs war die Ausbildung zum Übungsleiter Stufe I. Leider erreichte nicht jeder das ersehnte Ziel, was seine Ursache in verschiedenen Quellen hat. Die Disziplin und Lernbereitschaft kann bei allen Teilnehmern mit sehr gut eingeschätzt werden, aber die Voraussetzungen!

Ganz sicher ist man sich in Großdrebnitz, Greifswald und Großsteinberg innerhalb der Leitungen nicht im klaren, welche Voraussetzungen notwendig sind, um an derartigen Lehrgängen teilzunehmen. Denn es hat wenig Sinn (auch nicht für den delegierten Teilnehmer), wenn Sportfreunde mit ungenügenden praktischen Kenntnissen anreisen, nur damit das Kollektiv vertreten ist und ein neuer Übungsleiter ausgebildet wurde. Auch Lyraspieler (wie aus Pritzwalk) sollten nicht delegiert werden, darüber wurde schon mehrfach gesprochen.

Denn wir meinen, einen Übungsleiterausweis „um jeden Preis“ vergeben wir nicht. Diese kritischen Worte sollen das positive Gesamtergebnis des Lehrganges nicht schmälern.

Gerhard Müller

Letzte Meldung

BERLIN — In Ergänzung und Abänderung der „Klassifizierungsordnung für Spielmannszüge“ geben wir hiermit die neuen Schwierigketsgrade der einzelnen Klassen bekannt. Damit entfallen die Festlegungen, in der im Oktober 1971 veröffentlichten Ordnung ab sofort.

(Erwachsene)

Sonderklasse mindestens 2.7

LK I mindestens 2.3

LK II mindestens 1.8

LK III mindestens 1.4

(Pioniere)

Sonderklasse mindestens 1.6

Leistungsklasse mindestens 1.2

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DIE RAUHE LUFT der Sonderklasse/Spielmannszüge spürten die Spielleute der TSG WISMAR nach dem erfolgreichen Aufstieg in diesem Jahr bei den „DDR-Meisterschaften“ in Oschersleben. „Unser Ziel, die Klasse zu halten, haben wir erreicht, nun gilt es hart zu arbeiten“, hatte Sportfreund Grützmacher erklärt. Die nächste Bewährung wartet im Juli 1972 in Rostock — wir wünschen viel Erfolg.

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lichen Leistungssprung. der uns die Möglichkeiten gibt, die übertragenen Maßnahmen in einer ansprechenden Qualität durchzuführen“, betonte der Redner.

In den Diskussionen brachten die Sportfreunde zum Ausdruck, daß sie bereit sind, gemeinsam an der Verwirklichung und Erreichung der gestellten Ziele mitzuarbeiten.

Die Funktionärskonferenz machte erneut deutlich, daß sich die Festigung der Spielleutebewegung in allen Bereichen weiterhın systematisch vollzieht und das Vertrauen der Sektionen und Gemeinschaften zu den Leitungen aller Ebenen weiter gewachsen ist.

In unserer heutigen Ausgabe beginnen wir auf Seite 4 mit dem Abdruck des Rechenschaftsberichtes der Zentralen Spielleutekommission. Wir setzen die Veröffentlichung in der nächsten Ausgabe fort und beschließen sie mit den wesentlichsten Diskussionsbeiträgen.

republik-rundschau

LEIPZIG — Sein 15jähriges Jubiläum beging am 26. November 1971 das Fanfarenorchester der BSG LOKOMOTIVE MITTE LEIPZIG.

Mit dem Namen dieses Kollektivs verbindet sich ein deutlicher Leistungsaufschwung innerhalb der Fanfarenzugbewegung des DTSB.

Wir gratulieren den Mädchen und Jungen vom Leipziger Haus der Jungen Pioniere, danken ihnen und ihren Ausbildern sowie Betreuern für die geleistete Arbeit und wünschen allen für die kommenden Aufgaben viel Erfolg.

HOHENWUTZEN — Dem Sportfreund ALEXANDER GEISELER vom Spielmannszug der SG Hohenwutzen wünschen wir anläßlich seines 85. Geburtstages, den er am 14. November 1971 beging, alles Gute, Gesundheit und weiterhin Schaffenskraft.

Sportfreund Geiseler ist trotz seines hohen Alters der Leiter und Übungsleiter des Hohenwutzener Kollektivs, das zur Leistungsklasse III gehört.

TAUTENBURG -— Einen Lehrgang für die Flachtrommler der Fanfarenzüge führte die Kommission Technik Anfang Dezember 1971 in Tautenburg durch. Dieses Trainingslager diente in erster Linie der Vorbereitung dieser Sportfreunde auf ihren Einsatz zur IV. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR 1972 in Berlin.

WISMAR — Einen Wochenendlehrgang zur Stabilisierung der Leistungen in musikalischtechnischer Beziehung führte das Kollektiv des Mädchenspielmannszuges der HSG IHS Wismar Ende Oktober durch.

Neue Schwierigkeitsgrade für Märsche der Spielmannszüge des DTSB

Auf der Grundlage der neuen Einstufungsordnung, sie ist bereits in der Klassifizierungsordnung berücksichtigt, ermittelte die Arbeitsgemeinschaft Noten und Märsche der Fachkommission Spielmannszüge folgende Schwierigkeitsgrade für die aufgeführten Märsche:

Marschalbum I für Spielmannszüge
Groß Berlin 1.8
Internationale 1.8
Sozialistenmarsch 2.1
Sturmlied der freien Turner 1.1
Fichtemarsch 1.7
Vorwärtsmarsch 2.2
Besuch beim WCSPS 3.2
Abschiedsmarsch 1.7
Laridah 2.3
Gruß an die Heimat 1.2
Dem Volk sind wir entsprossen 1.6
Jubelklänge 3.0
Mit frohem Mut 1.1
Wohlauf die Luft 1.4
Altmeistermarsch 1.7
Abschied der freien Turner 1.4
Spielmann voran 2.6
Gruß aus der Heide 1.3
Der kleine Tambour 2.0
Unsere Knaben voran 1.4
Hört ihr nicht den Ruf 1.8
Tritt gefaßt 1.7
Elbflorenz 2.8
Rotgardistenmarsch 2.7
Hoch Hamburg 1.4
Mit Hörnerklang 2.0
Frisch voran 1.6
Durch Nacht zum Licht 2.9
Republikmarsch 2.3
Unsere Volkspolizei 3.1
Gelbes Buch
(Pleißentaler Blasmusik, Heft 4)
Frohe Menschen 1.9
Musikantenmarsch 2.0
Ursusmarsch 1.5
Campingmarsch 1.4
Der Sonne entgegen 1.6
Frisch gewagt 1.9
Louis-Braille-Marsch 1.6
Olympiamarsch 1.7
Blaues Buch (DTV)
Jugend voran 0.4
Freiheitsmarsch 0.5
Matrosenmarsch 0.4
Marsch der blauen Fahnen 0.8
Das Lied von Berlin 0.8
Der kleine Trompeter 0.8
Die Marsaillaise 1.8
Unsere Volkspolizei keine Wertung
Freudig vor 1.4
Straßenmarsch 1.5
Turnermarsch 1.1
Mit klingendem Spiel 1.2
Sportmarsch 0.4
Die lustigen Turner 1.7
Erinnerungen eines alten Turners 1.1 (oder 1.4 - schlecht Erkennbar wegen Loch im Original)
Völkerfreundschaft 1.1
Hoch vom Berge 1.4
Frühlingsgrüße 1.1
Hoch Heidecksburg 2.3
Gruß aus Lichtenberg 1.5
Im Morgengrauen 1.6
Gruß aus Bernburg 1.0
Mit vereinten Kräften keine Wertung
Frohe Klänge 1.4
Märsche der Kommission Spielmannszüge
Adlerflug 3.0
Boccacciomarsch 2.9
Florentinermarsch 3.9
Hoch Heidecksburg 2.8
Spielmannsgruß 3.6
Sportler voran 2.5
Zum Städtele hinaus 3.3
Regimentskinder 2.5
Marsch Nr. 12 2.6
Grüße aus Dortmund 2.4
Ruhrklänge 2.2
Schwarze Amsel 2.9

Weitere Märsche werden sofort nach ihrer Einstufung veröffentlicht.

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Klassifizierungsordnung FANFARENZÜGE

2.1. KLASSIFIZIERUNGSORDNUNG

2.1.1. Klasseneinteilung

Zur Durchführung eines geordneten Wettkampfprogramms werden alle Fanfarenzüge des DTSB in 2 Klassen eingeteilt:

  • Leistungsklasse
  • Allgemeine Klasse

2.1.2.1. Die Leistungsklasse umfaßt die 7 besten Züge, die aus dem Wettkampf im Rahmen der „DDR-Bestenermittlung“ und den Bezirksmeisterschaften hervorgegangen sind.

2.1.2.2. Die Allgemeine Klasse umfaßt alle im DTSB organisierten Fanfarenzüge, die nicht in die Leistungsklasse eingestuft wurden.

2.1.2. Klassifizierung

2.1.2.1. Die Leistungsklasse führt jährlich eine „DDR-Bestenermittlung“ durch. Der Sieger trägt den Titel „DDR-Bester“ des betreffenden Jahres. Der Wettkampf wird in zwei Durchgängen ausgetragen.

2.1.2.2. Die Allgemeine Klasse führt jährlich im Rahmen der laufenden Bezirksmeisterschaften ihre Wettkämpfe zu den entsprechenden Bedingungen durch. Der Wettkampf wird in einem Durchgang ausgetragen.

2.1.2.3. Die Fachkommission Fanfarenzüge veröffentlicht jährlich nach Abschluß der Wettkämpfe im Mitteilungsblatt „der tambour“ die Tabelle der Plazierung und Einstufung der einzelnen Züge.

2.1.3. Auf- und Abstiegsregelung

2.1.3.1. Unabhängig von der erreichten Punktzahl steigt das letztplazierte Kollektiv der Leistungsklasse in die Allgemeine Klasse ab und startet dort im folgenden Jahr zu den Bedingungen dieser Klasse.

2.1.3.2. Der punkthöchste Zug der Allgemeinen Klasse aus den Bezirksmeisterschaften aller Bezirke steigt in die Leistungsklasse auf und startet dort im folgenden Jahr zu den Bedingungen dieser Klasse.

2.1.4. Startbedingungen

2.1.4.1. Alle Züge der Leistungsklasse sind bei der „DDR-Bestenermittlung“ nur startberechtigt, wenn sie an den Bezirksmeisterschaften des betreffenden Jahres teilgenommen haben.

  • Die Züge starten in der Wertung, können aber nicht Bezirksmeister werden.
  • Die erreichten Punktzahlen bei den Bezirksmeisterschaften haben keinen Einfluß auf die Plazierung in der Leistungsklasse.
  • Der punkthöchste Zug erhält bei den Bezirksmeisterschaften den Wanderpokal überreicht.

2.1.4.2. Der Aufsteiger zur Leistungsklasse, der nicht die geforderten Bedingungen beherrscht, ist bei der „DDR-Bestenermittung“ nicht startberechtigt und wird zurückgestuft. Sonderregelungen sind nicht statthaft.

2.1.5. Klassifizierungsbedingungen

2.1.5.1. Leistungsklasse

Jeder Zug der Leistungsklasse hat die geforderten Pflichtmärsche zu beherrschen.

  • Jeder Zug muß im ersten Durchgang einen Pflichtmarsch im Stand und einen Pflichtmarsch in der Bewegung spielen. Diese Märsche werden vor dem Wettkampf vom Kampfgericht bestimmt.
  • Der zweite Durchgang wird als Schaudurchgang entsprechend den Forderungen der jeweiligen Wettkampfausschreibung durchgeführt.
  • Kürmärsche dürfen bei zentralen Wettkämpfen nicht mehr als drei Jahre hintereinander gespielt werden. Danach muß mit diesen Märschen mindestens zwei Jahre ausgesetzt werden.

2.1.5.2. Allgemeine Klasse

Die Züge der Allgemeinen Klasse müssen 50 Prozent der festgelegten Pflichtmärsche der Leistungsklasse spielen können, sonst starten sie außer Konkurrenz und haben keine Chancen des Aufstiegs.

2.1.6. Besondere Hinweise

2.1.6.1. Leistungsklasse

  • Im Kürvortrag darf nur ein Pflichtmarsch enthalten sein.
  • Jeder Zug muß die Stabführung des DTSB anwenden.
  • Alle Züge, die die geforderten Pflichtmärsche und die Stabführung des DTSB nicht beherrschen, starten außer Konkurrenz und werden disqualifiziert.
  • Für den Pflichtvortrag ist folgende Instrumentenbesetzung verbindlich: Es-Fanfare (kombinierte B/Es-Fanfare), Hoch- und Flachtrommel, ein Stabführer.
  • Im Kürvortrag können zusätzlich eingesetzt werden: B-Fanfaren, Signalhörner, Trommelflöten, Lyren, große Trommel, Becken und Schellenbaum.
  • Die Schwierigkeit im ersten Durchgang (Pflicht) wird mit 5.0 Punkten, unabhängig von der Schwierigkeit der ausgelosten Pflichtmärsche, eingesetzt.
  • Die Schwierigkeit im zweiten Durchgang (Kür) ergibt sich aus dem Mittelwert aller im Kürprogramm enthaltenen Märsche.
  • Für Märsche und Musikstücke, die in der Kür vorgetragen werden sollen, sind die Noten (Fanfaren- und Trommelstimmen sowie Schlagzeug) in vierfacher Ausfertigung mit genauer Angabe der Tempi und Dynamik mindestens 6 Monate vor dem Wettkampf an den verantwortlichen Techniker der Fachkommission zur Einstufung eingereicht werden. Nach Ablauf des Termins und erfolgter Bestätigung, sind keine Märsche mehr auswechselbar und Veränderungen an den Märschen unzulässig. Diese Festlegung gilt ab 1. Januar 1973

2.1.6.2. Allgemeine Klasse

  • Bei den Wettkämpfen wird ein festgelegter Pflichtmarsch in der Bewegung und ein selbstgewählter Kürmarsch im Stand gespielt. Als Schwierigkeitsgrad wird der Schwierigkeitsgrad des Kürmarsches eingesetzt.
  • Für alle Kürmärsche sind die Noten (Fanfaren- und Trommelstimmen sowie Schlagzeug) in vierfacher Ausfertigung 6 Monate vor den Wettkämpfen an den verantwortlichen Techniker der Fachkommission zur Einstudierung und Bestätigung einzureichen. Nach Ablauf des Termins und erfolgter Bestätigung, sind keine Veränderungen an den Märschen zulässig. Diese Festlegung gilt ab 1. Januar 1973.
  • Der Kürmarsch darf bei den Bezirksmeisterschaften nicht mehr als zwei Jahre hintereinander gespielt werden. Danach muß mit diesem Marsch mindestens zwei Jahre hintereinander ausgesetzt werden.

2.1.7. Schlußbestimmungen

2.1.7.1. Die Leistungsklasse umfaßt 1972 fünf Kollektive, die 1973 auf 7 Kollektive erhöht wird.

Dazu ist es erforderlich, daß 1972 der punktniedrigste Zug ab- und die beiden punkthöchsten Züge der Allgemeinen Klasse aufsteigen.

1973 steigt wiederum der punktniedrigste Zug ab und die beiden punkthöchsten Züge der Allgemeinen Klasse auf.

Ab 1974 gibt es dann jeweils einen Ab- bzw. einen Aufsteiger.

2.1.7.2. Treten zu den „DDR-Bestenermittlungen“ ab 1974 weniger als 7 Kollektive an, steigt der punktniedrigste Zug zusätzlich ab.

In den folgenden Jahren steigen dann solange jeweils zwei Kollektive in die Leistungsklasse auf, bis die Zahl 7 wieder erreicht ist.

2.1.7.3. Die Klassifizierungsordnung für Ventilfanfarenzüge wird später veröffentlicht und tritt generell ab 1. Januar 1973 in Kraft.

2.1.7.4. Die Klassifizierungsordnung für Fanfarenzüge (Natur) tritt ab 1. Januar 1972 in Kraft. Damit ist die bisherige Klassifizierungsordnung mit Wirkung von 31. Dezember 1971 ungültig.

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Perspektivische Aufgaben der Spielleute bis 1975 beraten

■ Wir haben eine positive Bilanz

■ Der Nachwuchs strebt stärker vorwärts

■ Rückstände gemeinsam aufholen

■ Leitungskollektive festigten sich

Liebe Sportfreunde!

Werte Gäste!

Ein Jahr, reich an gesellschaftspolitischen Höhepunkten liegt hinter uns.

Der XXIV. Parteitag der KPdSU, der VIII. Parteitag der SED und auch das IX. Parlament der FDJ haben die Hauptereignisse unserer zurückliegenden Arbeit auf allen Gebieten sachlich sowie kritisch eingeschätzt und neue, höhere Maßstäbe für die nächsten Etappen gesetzt.

Wir verzeichnen in allen Bereichen eine positive Bilanz unserer Entwicklung, die auch für Körperkultur und Sport zutreffend ist.

Jeder einzelne von uns, ob in der Schule oder im Beruf, gab sein Bestes, war stets und ständig bemüht, höhere Leistungen zur allseitigen Stärkung unserer sozialistischen Deutschen Demokratischen Republik zu vollbringen.

Der Erste Sekretär des ZK der SED, Genosse Erich Honecker, führte in seinem Bericht an den VIII. Parteitag der SED u. a. aus:

„Wir haben oft betont, daß die Herausbildung der allseitig entwickelten Persönlichkeit die körperliche Entwicklung einschließt. Unser Staat wird in der Welt nicht nur wegen der vielen großartigen Erfolge unserer Spitzensportler geachtet, sondern im gleichen Maße wegen der nie nachlassenden Aufmerksamkeit, die wir der Körperkultur und dem Sport zuwenden, um sie zu einem Lebensbedürfnis jedes einzeinen werden zu lassen.

Turn- und Sportfeste, Kinder- und Jugendspartakiaden, der Freizeit- und Erholungssport in den Betrieben und Wohngebieten zeigen die ganze Breite sportlicher Betätigung in unserem Lande.“

Diese Worte sind der tiefe Ausdruck der ständigen Sorge um den Menschen, für seine Gesunderhaltung und die Bereicherung seines Lebens.

Auch für uns als Spielleute des Deutschen Turn- und Sportbundef ergeben sich die vielfältigsten Möglichkeiten an dieser Entwicklung positiv mitzuwirken und zu helfen, das geistig-kulturelle Niveau ständig zu erhöhen.

Die 4. Bundesvorstandssitzung des Deutschen Turn- und Sportbundes hat sich im September sehr intensiv mit dieser Problematik beschäftigt und klare Beschlüsse für die weitere Arbeit gefaßt. Im Perspektivplan haben wir diese Hinweise berücksichtigt und sie damit zur Richtschnur unserer weiteren Arbeit bis 1975 herausgestellt.

Jetzt gilt es, gemeinsam an die Lösung der Dinge heranzugehen und aus den zurückliegenden Monaten die richtigen Schlußfolgerungen zu ziehen.

Laßt mich deshalb auf einige grundsätzliche Fragen der Tätigkeit im Sportjahr 1971 eingehen.

Unsere Erfolge sind unverkennbar

Wir, können mit Recht und voller Stolz sagen, daß wir in den zurückliegenden Monaten ein beachtliches Stück vorangekommen sind.

Die Fortschritte zeigen sich in der Führungs- und Leitungstätigkeit, aber auch auf musikalisch-technischem Gebiet. Während zahlreicher Großveranstaltungen bewiesen die Kollektive aller Genres, zu welchen Leistungen sie bei entsprechender Vorbereitung fähig sind.

Die Bezirksmeisterschaften und Wettkämpfe auf zentraler Ebene waren von einem gestiegenen Niveau gekennzeichnet und wurden in den Veranstaltungsorten zu Höhepunkten des geistig-kulturellen Lebens, wie sie nachdrücklich von der 4. Bundesvorstandssitzung des DTSB gefordert wurden.

Die „Sportschau 71“, das Präsent des DTSB an das IX. Parlament der FDJ und den VIII. Parteitag der SED war ein großer Erfolg, weil alle Beteiligten mit hohem Fleiß an die Lösung der Aufgaben gingen. Die enge Zusammenarbeit mit dem Verband der Freien Deutschen Jugend auf der Grundlage der gemeinsamen Vereinbarung beider Sekretariate zeigte sich während der großen Musikparade in der Berliner Karl-Marx-Allee

Über 1500 Spielleute des DTSB, unter ihnen einige unserer besten Kollektive, gehörten zu den Mitwirkenden und waren nicht selten die Stützen des Bezirkes. Solche Kontakte befürworten wir, wenn sie gewissenhaft abgesprochen und rechtzeitig geplant sind.

Damit im Zusammenhang steht, daß die Leitungen in den Kreisen und Bezirken erkennen müssen, daß die Behandlung derartiger Fragen territorial erfolgen muß und zwischen jeweilig zuständigen Organisationen auf der entsprechenden Ebene zu klären ist.

Zur gleichen Zeit wie das IX. Parlament der FDJ fanden im Bezirk Leipzig die 13. Arbeiterfestspiele statt. Dahlen und Altenburg erlebten eine Musikschau der Spielleute des DTSB, die mit unterschiedlichen Ergebnissen endete.

Es muß eingeschätzt werden, hat sich dieser Weg, daß die Gastgeberbezirke der Festspiele ihre eigenen Kollektive an die Spitze stellen, bewährt und wir werden in den nächsten Jahren in dieser Richtung weiterarbeiten.

Dank für geleistete Arbeit an alle Sportfreunde

Die erfreulichsten Fortschritte können wir innerhalb der bestehenden und neugebildeten zentralen Klangkörper feststellen.

Der Elan der Spartakiade 1970 wurde bei den Jüngsten genutzt und fortgesetzt, so daß

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EINE POSITIVE BEREICHERUNG für den „Zentralen Schalmeienzug des DTSB“ bildet das Kollektiv der BSG Empor Plauen. Als Aufsteiger des Jahres 1970 gelang dem Zug auf Anhieb die Erreichung des 4. Platzes mit guten musikalischen Leistungen.

heute der „Zentrale Pionierspielmannszug der DDR“ mit seinen 600 Mitgliedern ein verläßliches Kollektiv in unserer Bewegung ist.

Aber auch von den Sportfreunden der Schalmeien, Fanfaren und nicht zuletzt der Blasorchester gibt es positives zu berichten. Besonders im Verlauf des Spezialistenlagers in Tautenburg Ende Oktober, wo erstmals alle Klangkörper in einem Lager vertreten waren, wurde deutlich, welche Potenzen in einer gemeinsamen zielgerichteten Arbeit vorhanden sind, die von uns in den kommenden Monaten genutzt werden müssen, um weiter erfolgreich zu sein.

Wenn ich zuletzt bei dieser Aufzählung die Arbeit der Bezirksspielleutekommissionen anführe, dann nur deshalb, weil die dort erzielten Fortschritte einerseits Grundlage für viele der bisherigen Erfolge waren, andererseits aber gerade in dieser Tätigkeit noch ein großes Stück Weges vor uns liegt, um die gesteckten Ziele in der notwendigen Qualität zu erreichen.

Dennoch möchte ich von dieser Stelle aus allen Sportfreundinnen und Sportfreunden, Funktionären und Freunden der Spielleutebewegung des DTSB für die im Sportjahr geleistete Arbeit im Namen der Abteilung Propaganda/Wissenschaft/Kultur des DTSB-Bundesvorstandes und der Zentralen Spielleutekommission recht herzlich danken und hoffen, daß uns die neuen Aufgaben noch enger verbinden und gemeinsam die Ziele ansteuern lassen.

Eine klare Einstellung ist die Basis der Erfolge

Liebe Sportfreundinnen und

liebe Sportfreunde!

Der VIII. Parteitag der SED stellt an uns alle neue und höhere Anforderungen. Das verlangt von uns, in den Sektionen und Gemeinschaften eine umfangreiche Aussprache zu den aktuellen Tagesereignissen und eine ständige sozialistische Bewußtseinsbildung zu führen

Ausgehend von den Beschlüssen des VIII. Parteitages der SED sind kritische Auseinandersetzungen darüber zu führen, wie wir als Spielleute die Liebe und Treue zu unserem sozialistischen Vaterland der DDR vertiefen können und uns eindeutig von der imperialistischen Bundesrepublik abgrenzen. Abgrenzen deshalb, weil uns nichts, aber auch gar nichts mit dem Herrschaftssystem in der BRD verbindet. Und gerade diese Frage scheint uns, ist noch lange nicht, bei allen Sportfreunden klar.

Die Diskussionen in den Wahlversammlungen, das Auftreten der Sportfreunde zu bestimmten Anlässen und verschiedene Verhaltensweisen geben uns Anlaß zu dieser Feststellung.

Wen wir die uns übertragenen Aufgaben mit hoher Qualität erfüllen wollen, brauchen wir Klarheit im Kopf, die richtige Einstellung zur Sache, was heißt, einen parteilichen Standpunkt zu besitzen. Deshalb müssen wir uns immer und überall mit diesen Schwächen auseinandersetzen.

Die 4. Bundesvorstandssitzung des DTSB hat eindeutig aufgezeigt, wie es in der politisch-ideologischen und geistig-kulturellen Arbeit in den Sektionen und Gemeinschaften des DTSB weiter gehen soll.

Auch für unsere Tätigkeit ergeben sich eine ganze Reihe neuer Aufgaben. Das beginnt mit den eben genannten Auseinandersetzungen im Kollektiv, setzt sich über eine zielgerichtete Aus- und Weiterbildung der Kader fort und umfaßt solche Gebiete wie die Verbesserung der politischen Arbeit, dem Beispiel des Fanfarenzuges der SG Dynamo Potsdam entsprechend, die aktive Teilnahme am Wettbewerb „Schöner unsere Städte und Gemeinden“, eine niveauvolle kulturelle Betätigung und Weiterbildung sowie der Mitgestaltung kulturpolitischer Veranstaltungen im eigenen Wirkungsbereich.

All das sind Gedanken, wie wir in der eigenen Entwicklung schneller vorankommen und mithelfen können, unser Leben schöner und inhaltsreicher zu gestalten.

Ich möchte nun zu einigen Problemen unserer Spielleutebewegung sprechen.

Das wichtigste Bindeglied zu den einzelnen Sektionen und Kollektiven sind die Fachkommissionen der ZSK. Ihre Arbeit ist entscheidend für die Entwicklung in den Klangkörpern, bestimmt den Stand der politisch-ideologischen Arbeit sowie den Grad der Aus- und Weiterbildung der Übungsleiter und Kampfrichter.

Geht man von einer Gesamtwertung aus, so kann eingeschätzt werden, daß die Fachkommissionen bisher eine gute Arbeit geleistet haben. Blickt man aber in das Innere, so kommt die Frage auf, geht es noch besser, ideen- und erfolgreicher?

Niveau der Fachkommissionen noch zu unterschiedlich

Die zweifellos umfangreichste Aufgabenstellung hat die Fachkommission Spielmannszüge nachzuweisen. Dem Kommissionsvorsitzenden, Sportfreund Hans Brückner, stehen für die einzelnen Bereiche Arbeitsgruppenleiter zur Verfügung, die wiederum zu ihrer Unterstützung Mitglieder in der Arbeitsgruppe haben. Von der Struktur her eine feine Sache, wenn danach gearbeitet wird, die Lösung zur Erfüllung der gestellten Aufgaben.

Leider sieht die Wirklichkeit gegenwärtig noch anders aus.

Der Kommissionsvorsitzende, der die Aufgaben verteilen und kontrollieren sollte, den Arbeitsgruppenleitern Anleitung zu geben hätte und sich mit den Fragen der perspektivischen Entwicklung, sprich Kadernachwuchs für die einzelnen Funktionsbereiche beschäftigen müßte, treibt Kleinarbeit. Nicht etwa freiwillig, weil das einfacher ist. Ganz einfach deshalb, weil nahezu alle Arbeitsgruppenleiter ihre Aufgaben gar nicht oder nur unzureichend erfüllen.

Ein Beispiel soll für alle stehen.

Große Schwierigkeiten gab es in diesem Jahr erneut bei den Wettkämpfen in bezug auf die Kampfrichterbesetzung.

Entweder es reisten zu wenig Kampfrichter an oder sie waren den Anforderungen nicht gewachsen. Die Ursache dafür lag in der Arbeitsgruppe Kampfrichter. Es gibt einen Beschluß, nach dem im Januar 1971 eine Anleitung aller Kampfrichter für die Bezirksmeisterschaften zu erfolgen hatte. Sportfreund Schnabel als Leiter der Arbeitsgruppe sah sich außerstande, diese Schulung termingemäß durchzuführen, verschob sie, bis sie ausfiel. Das Ergebnis — es reisten Kampfrichter an, die erst im vergangenen Herbst einen Kampfrichterlehrgang absolviert hatten und nun sofort als Hauptkampfrichter eingesetzt wurden. Andererseits bestand auf Grund der fehlenden Anleitung der Hauptkampfrichter kein Überblick, welche Sportfreunde zu den

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einzelnen Wettkämpfen, ihre Zusage abgegeben hatten. Wie sich das in den einzelnen Bezirken auswirkte, ist hinreichend bekannt.

So sah es vor den Wettkämpfen aus. Nach den Wettkämpfen änderte sich allerdings auch nichts. Denn bis Ende September fehlten von der Arbeitsgruppe Kampfrichter die geforderten Einstufungen aller Spielmannszüge in die entsprechende Klasse, eine ganze Reihe Wettkampfprotokolle sowie eine klare und kritische Einschätzung zur Tätigkeit im Sportjahr 1971, und das, obwohl alle Dinge mehrfach schriftlich gefordert wurden.

Die Fachkommission Spielmannszüge hat sich mit diesem Zustand am 25. September ernsthaft auseinandergesetzt und Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeit beschlossen.

Betrachten wir die Arbeit der Fachkommission Schalmeienkapellen, dann trifft die vorgegangene Beurteilung insoweit zu, daß der Kommissionsvorsitzende, Sportfreund Günter Schläfke, auch sehr viel Kleinarbeit betreibt, aber die Ursachen dafür bei ihm selbst liegen. Die Mitglieder seiner Kommisson sind bereit, übertragene Aufgaben schnell und in guter Qualität zu lösen, da haben sie mehrfach bewiesen, doch ihnen fehlt es an der sachgemäßen und kontinuierlichen Anleitung. Dieser Zustand ist freilich leichter und deshalb schneller zu verändern und die Arbeit in fruchtbarere Bahnen zu lenken. Denn durch die bisherige Arbeitsweise wird in den meisten Fällen ein Kraftaufwand betrieben, der mit den späteren Ergebnissen keinesfalls in Einklang steht.

In der Fachkommission Fanfarenzüge gibt es seit Jahresfrist sichtbare Anfänge einer kontinuierlichen und kollektiven Arbeit. Besonders und völlig richtig gehen die Sportfreunde bei der Behandlung ihrer Aufgaben stets von einem festen parteilichen Standpunkt aus. Die politisch-ideologische Arbeit steht im Vordergrund und man kann ihre unmittelbare Wirkung in allen Handlungen wiedererkennen. Das ist auch Grund dafür, weshalb es in der Fachkommission Fanfarenzüge derartige Fortschritte gibt.

Für die Tätigkeit in allen Fachkommissionen ist in den weiteren Etappen der Perspektivplan der Spielleutebewegung des DTSB bis 1975 vollinhaltlich gültig und verbindlich. Die beschlossenen Maßnahmen zur Aus- und Weiterbildung der Übungsleiter und Kampfrichter sind nicht nur terminlich, sondern vor allem in hoher Qualität durchzuführen. Dazu sind einheitliche Ausbildungsrichtlinien und Prüfungsordnungen notwendig, die bei den Schalmeien und Fanfaren leider erst jetzt im Entstehen sind, obwohl sie bereits seit zwei Jahren dringend benötigt werden und von den Sportfreunden selbst als Zielsetzung in die Arbeitspläne aufgenommen werden.

Rechtzeitige und allseitige Qualifizierung gehört in den Vordergrund

SONDERKLASSENNEULING der Spielmannszüge ist die BSG Aufbau Karl-Marx-Stadt. Mehrmalige Anläufe wurden nun belohnt und es bleibt abzuwarten, wie sich die Spielleute um Sportfreund Tankred Böhm schlagen werden.

Im Beschluß der 4. Bundesvorstandssitzung des DTSB, die sich mit der politisch-ideologischen Arbeit des DTSB in Auswertung der Dokumente des VIII. Parteitages der SED beschäftigte, heißt es u.a.:

„Die politisch-ideologische Arbeit der Lei- Organisation ist eng mit der breiten Entwicklung eines vielseitigen geistig-kulturellen Letungen, Übungsleiter und Trainer unserer bens zu verbinden. Dabei steht u. a. im Mittelpunkt, daß durch wirkungsvolle Maßnahmen die erfolgreiche Entwicklung der Spielleutebewegung des DTSB fortgesetzt wird. Das betrifft besonders die weitere politisch-ideologische und fachliche Qualifizierung der in diesem Bereich tätigen Kader und damit die weitere Erhöhung des Niveaus der Spielleutebewegung.“

Dieser Beschluß verweist eindeutig auf unsere nächsten Aufgaben und wir werden sie in enger Verbindung mit unserer eigenen höheren Zielstellung, wie sie der Perspektivplan aufweist, erfüllen.

Ein Blick auf die Erfüllung des Jahresplanes des DTSB per 30. September 1971 zeigt z. B., wo auch für uns die nächsten unmittelbaren Anknüpfungspunkte liegen.

Wenn eingeschätzt werden konnte, daß u. a. in der Ausbildung der Übungsleiter insgesamt eine Übererfüllung zu verzeichnen ist, aber in den Stufen II und III Rückstände auftraten, so ist das gleichermaßen für die Spielleutebewegung zutreffend.

Das verlangt von den Fachkommissionen, auf der Grundlage der Terminvorgaben, Pläne zur Übungsleiter- und Kampfrichterausbildung auszuarbeiten und die Leitungen der Lehrlinge systematisch vorzubereiten.

Wenn wir uns z. B. das Ziel gestellt haben, im kommenden Jahr alle Übungsleiter der Schalmeienkapellen bis 31. Dezember 1971 in der Stufe I und bis 1973 in der Stufe II bzw. den Leistungen entsprechend einen Teil in der Stufe III auszubilden, so gibt das eine klare Richtung, die analog für die anderen Bereiche zutreffend ist.

Selbstverständlich sind diese Vorhaben nur in enger Verbindung mit den Bezirken zu lösen, die ihrerseits entscheidend für die Ausbildung der Übungsleiter und Kampfrichter der unteren Stufen verantwortlich zeichnen.

Das Sekretariat der Zentralen Spielleutekommission hat zum Perspektivplan einen Maßnahmeplan erarbeitet und bestätigt, demzufolge eine straffe Kontrolle einerseits und eine koordinierte Absprache zwischen der ZSK und den einzelnen Bezirken andererseits möglich wird.

Noch in den nächsten Wochen bis Jahresende werden Mitglieder des Sekretariats der ZSK in die einzelnen Bezirke fahren und an Ort und Stelle mit dem Vertreter des DTSB-Bezirksvorstandes, dem Vorsitzenden der Bezirksspielleutekommission und dem Bezirkstechniker über die nächsten Aufgaben zur Erfüllung des Perspektivplanes beraten. Die getroffenen Festlegungen werden dann fester Bestandteil des Arbeitsplanes der ZSK und der jeweiligen Bezirke.

Nur wenn wir diese bisher noch klaffende Lücke in der Zusammenarbeit zwischen den DTSB-Bezirksvorständen, den Fachkommissionen der ZSK und den Bezirksspielleutekommissionen schnellstens überwinden, können wir unsere Aufgaben erfüllen.

Bezirksmeisterschaften — Gradmesser der Leistungsbreite

Ein Ausdruck unserer Breitenarbeit sind die jährlichen Bezirksmeisterschaften. Wir messen ihnen eine große Bedeutung bei, weil sie vor allem den kleineren und schwächeren Kollektiven die Möglichkeit der Bewährung bieten. Ausgehend von den Erfahrungen des Jahres 1970 hatte sich das Sekretariat rechtzeitig mit den Bezirksspielleutekommissionsvorsitzenden über die wichtigsten Probleme der Wettkämpfe dieses Jahres verständigt und damit erreicht, daß in allen Bezirken eine planmäßige und zielstrebige Arbeit möglich wurde.

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EINEN SICHTBAREN LEISTUNGSAUFSCHWUNG nahm der Spielmannszug der BSG Traktor Friedland. Als Aufsteiger zur LK I erreichte das Kollektiv den 6. Platz und bestätigte damit die gute Patenschaftsarbeit zwischen dem Bezirk Rostock und den Neubrandenburgern.

Wenn wir die Ergebnisse auf politisch-ideologischem und musikalischem Gebiet einschätzen wollen, dann müssen wir sagen, daß wir ein gutes Stück vorangekommen sind. Allerdings bestehen zwischen den Bezirken relativ große Unterschiede in der Durchsetzung und Verwirklichung unserer Aufgabenstellungen.

Alle Bezirksspielleutekommissionen haben ihre Ausschreibungen zum festgelegten Termin an die Kollektive geschickt, doch konnte die Qualität der Ausarbeitungen nicht in jedem Fall befriedigen. Es gab u. a. unverständliche und falsche Formulierungen, die im Gegensatz zur gültigen Wettkampfordnung der Spielleute standen. Hier zeigte sich eine ungenügende Vorbereitung der Verantwortlichen sowie mangelndes Wissen über notwendige Beschlüsse.

Einigen Bezirksspielleutekommissionen kann der Vorwurf nicht erspart bleiben, daß sie in diesen Sachen recht oberflächlich gehandelt haben und sich ihrer Verantwortung nicht bewußt waren.

Die Fragen auf organisatorischem Gebiet wurden mit wenigen Ausnahmen richtig und äußerst gewissenhaft in Angriff genommen. {Da} so gehandelt und verfahren wurde, blieben die Erfolge nicht aus.

In unserem Mitteilungsblatt haben wir bereits eine konkrete Einschätzung der einzelnen Bezirksmeisterschaften vorgenommen und es bleibt zu hoffen, daß daraus die richtigen Schlußfolgerungen für 1972 gezogen werden.

In Hirschfeld, Gernrode, Rochlitz und Rostock gab es ordentliche Veranstaltungen und auch die thüringer Wettkämpfe in Greiz konnten sich sehen lassen. Das darf aber nicht zur Selbstzufriedenheit führen, sondern sollte Ansporn und Verpflichtung für die kommenden Etappen sein.

In diesen Wettkampforten offenbarte sich, was ich bereits feststellte, Bezirksmeisterschaften sind echte Bewährungsproben. Das trifft auch auf unsere Pionierkollektive zu, die erfreulicherweise in einer beachtlichen Zahl an den Start gingen und zeigten, daß uns um die Nachwuchsentwicklung nicht Sorge zu sein braucht.

Fragen der Führungs- und Leitungstätigkeit rechtzeitig aufgreifen

Trotz dieser positiven Einschätzungen dürfen wir die Augen nicht vor den Schattenseiten verschließen. Seit geraumer Zeit haben wir z. B. mit der Führungs- und Leitungstätigkeit im Bezirk Magdeburg Sorgen.

Die Arbeit im Bezirk liegt auf den Schultern des Vorsitzenden, da er von den Mitgliedern kaum eine wirksame Unterstützung erhält.

Sportfreund Erich Heigwer hatte die Funktion des Bezirkstechnikers übernommen, war aber nicht bereit, diese Tätigkeit in der Praxis auszuführen. Er verweigerte die Teilnahme an Weiterbildungslehrgängen und hemmte dadurch, ob bewußt oder aus Unwissenheit, die technische Entwicklung des einst so starken Bördebezirkes.

Ergebnis dieser mangelnden Betätigung, die auch auf anderen Gebieten zu verzeichnen ist, waren die Bezirksmeisterschaften in der Elbestadt Magdeburg. Von der Organisation, in der die gesamte Vorbereitung wir Propaganda, Verbindung zu den Kollektiven, Herrichtung des Wettkampfplatzes u. a. m. einbezogen ist, bis zum organisatorisch-technischen Niveau und der Siegerehrung klappte eigentlich nichts. Könnte man in diesem Bezirk nicht auf die Initiativen einiger guter Kollektive zurückgreifen, die bestrebt sind, sich selbst oder die erkämpfte Leistungsklasse zu erhalten und möglicherweise auch aufzusteigen, dann entstünde der Eindruck, die Spielleutebewegung sei im Bezirk Magdeburg ausgestorben.

In diesem Zusammenhang noch einige Bemerkungen zur Arbeit in den anderen Bezirken.

Immer mehr wird deutlich, daß die Freunde in den Bezirksspielleutekommissionen erkennen, wie sehr ihre Arbeit von Erfolg gekennzeichnet ist, wenn sie im Kollektiv darum ringen.

Bestes Beispiel ist das Auftreten der Spielleute des Bezirkes Erfurt zur Bezirks-, Kinder- und Jugendspartakiade.

In mühevoller Kleinarbeit hatte ein Gestalterkollektiv im Auftrag des DTSB-Bezirksvorstandes eine Musikparade ausgearbeitet. Die Einstudierung wurde nach einer gründlichen Einweisung durch den Bezirkstrainer in allen Kollektiven einheitlich vorgenommen und während einer Bezirksübungsstunde kontrolliert.

Funktionäre, die auf politisch-ideologischem und musikalisch-technischem Gebiet tätig waren, unterstützten sich kameradschaftlich und einer lernte die Leistungen des anderen zu schätzen. Die Achtung und gegenseitige Hilfe wirkte sich verständlicherweise auch auf die etwa 450 Spielleute aus, und so war es möglich, in der Bezirkshauptstadt eine Musikparade vorzutragen, die von 5000 Zuschauern mit Beifallsstürmen unterbrochen und zu einem großen Erfolg für alle Beteiligten wurde.

Alle Verantwortlichen, begonnen beim DTSB-Bezirksvorstand, der eine ausgezeichnete Verbindung zur Bezirksspielleutekommission hat, bis hin zum Techniker im Spielmannszug sind sich einig, daß mit diesem Auftreten neue Maßstäbe für die weitere Arbeit gesetzt wurden und jeder künftig alles daran setzen muß, um auch mit seinem Kollektiv solche und ähnliche Ergebnisse zu erreichen.

Ursache dieses deutlichen Fortschritts in Erfurt war die Umbildung der Bezirksspielleutekommission.

Junge, erfahrene Kader zusammen mit älteren Spielleuten bilden dort ein gutes Fundament.

Veränderungen in den Leitungen nicht um jeden Preis

Auch in einigen anderen Bezirken wurden Veränderungen vorgenommen und man kann mit Recht sagen, daß sich in Cottbus, Schwerine und Karl-Marx-Stadt erste positive Ergebnisse abzeichnen.

Das liegt in erster Linie daran, daß noch nicht alle Mitglieder der Bezirksspielleutekommissionen die Notwendigkeit ihrer aktiven und uneingeschränkten Mitarbeit erkannt haben. Andererseits aber auch in der recht unterschiedlichen Unterstützung durch die DTSB-Bezirksvorstände begründet.

In Leipzig steht Sportfreund Steinert als Vorsitzender allein auf weiter Flur, obwohl gerade in diesem Bezirk viele ehemalige und noch aktive Funktionäre beheimatet sind, die jedoch der Bezirkssgielleutekommission entweder nicht die richtige Anleitung geben können oder sich passiv verhalten. Selbst solche Kollektive wie die BSG Traktor Taucha und BSG Stahl Megu verleihen der Spielleuteentwicklung im Bezirk Leipzig wenig oder gar keine Impulse.

Forsetzung folgt

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3. Lehrbrief

DIE SCHLAGARTEN DER TRIOLE

Um den Trommlern der Spielmanns- und Fanfarenzüge, vor allem aber den Schalmeienkapellen für die künftigen gemeinsamen Aufgaben das notwendige theoretische Rüstzeug zu vermitteln, beschäftigt sich dieser Lehrbrief mit den Schlagarten der Triole.

Als Triole bezeichnet man die Zusammenfassung von drei Noten, die im Zeitwert von zwei Noten der gleichen Notengattung wiedergegeben werden. Das heißt, in der Zeit, in der z. B. zwei Viertelschläge ausgeführt werden, führt man jetzt drei Schläge aus.

In der Notenschrift wird über oder unter der zu einer Triole zusammengefaßten Notengruppe die Zahl „3“ gesetzt. Zur besseren Übersicht wird die Triole oftmals mit einer zusätzlichen Klammer versehen.

Man unterscheidet zwei Arten von Triolen.

1. Triolen ohne Vorschlag — sie werden praktisch so ausgeführt:
ein Schlag rechts — betont
ein Schlag links — unbetont
ein Schlag rechts — unbetont

Werden mehrere Triolen hintereinander geschlagen, so ist der betonte Schlag einmal rechts und einmal links auszuführen:
ein Schlag rechts — betont
ein Schlag links — unbetont
ein Schlag rechts — unbetont
ein Schlag links — betont
ein Schlag rechts — unbetont usw.

2. Triolen mit Vorschlag (Schleifschlagtriole) werden praktisch so ausgeführt:
ein Schleifschlag von rechts — betont
ein Schlag rechts — unbetont
ein Schlag links — unbetont

Werden mehrere Triolen hintereinander geschlagen, so wird der betonte Schlag (Schleifschlag) immer von rechts geschlagen.

Beim Üben der Triolen schlägt man mehrere Triolen hintereinander und steigert dabei das Tempo bis zum Marschtempo 114. Dabei ist großer Wert auf die Betonungen zu legen.

Steht vor der Triole ein Ruf, so ist der Abschlag des Rufes gleich der Betonung der Triole (erster Schlag).

Steht vor der Triole ein Wirbel, so ist der Abschlag des Wirbels gleich der Betonung der Triole (erster Schlag).

Zum Erlernen der Triolen sind folgende Übungen zu empfehlen:

Das saubere Schlagen der Triolen in allen Formen ist die Grundlage zum Erlernen des 6/8-Taktes und somit ein wichtiger Bestandteil unserer Marschmusik.

G. Müller, Haupttechniker

Im nächsten Jahr gemäß der gemeinsamen Vereinbarung

Siebzig Mädchen und Jungen, Mitglieder der Schalmeienkapellen der Oberschulen Kamsdorf und Gorndorf, nahmen in diesem Sommer an einem gemeinsamen Trainingslager im Wetteratal bei Schleiz teil.

Durch die Sportfreunde der BSG Stahl Maxhütte betreut und mit Unterstützung des Verantwortlichen für Nachwuchsarbeit in der Fachkommission Schalmeienkapellen des DTSB sowie 10 junger Ausbilder wurden die Tage im Pionierlager „Mitschurin“ zu einem vollen Erfolg.

Nach anstrengender Probentätigkeit am Vormittag wurde nachmittags gewandert und gespielt, um so neue Kraft für die Ausbildung zu schöpfen und das Kollektiv allseitig zu festigen.

Leider gab es einige Mängel, die sich im nächsten Jahr ohne Mühen verändern lassen und den Erfolg erweitern.

So war die Beschaffung von Ersatzmaterialien nicht garantiert, was einen relativ hohen Ausbildungsverlust bei einigen Kindern zur Folge hatte.

Deshalb unsere Bitte an den DTSB-Bezirksvorstand und die FDJ-Bezirksleitung Gera — unterstützt uns gemeinsam bei der Vorbereitung und Durchführung des Trainingslagers 1972 auf der Grundlage der gemeinsamen Vereinbarung über die Förderung der Spielleutebewegung.

Das Lager in Gottesberg wäre eine echte Möglichkeit, da wir dann den Teilnehmerkreis erweitern und alle jungen Schalmeienspieler des Bezirkes einbeziehen könnten.

Wir würden uns freuen, wenn die gute Arbeit des Jahres 1971 fortgesetzt werden könnte und möchten an dieser Stelle der FDJ-Bezirksleitung Gera sowie der Leitung des Lagers herzlichst für die Unterstützung danken. Peter Santen/Heinz Möbius

Wir gratulieren

dem Sportfreund OTTO RINGEL, Stabführer der BSG Traktor Hirschfeld, zu seinem 60. Geburtstag. Über 50 Jahre ist er als Spielmann tätig und leistet als Übungsleiter noch heute eine hervorragende Abeit.

Einen ebenso herzlichen Glückwunsch richten wir an den Sportfreund MAX DONATH, der seinen 75. Geburtstag feierte und sein Herz besonders dem Nachwuchsspielmannszug der BSG Traktor Hirschfeld schenkte.

Die Leitung der BSG und der Sektion wünschen ihren Sportfreunden weiterhin alles Gute, Gesundheit und Schaffenskraft. Gleichzeitig möchten sie auf diesem Weg einen aufrichtigen Dank für die geleistete Arbeit aussprechen.


Nach kurzer, schwerer Krankheit verstarb für uns alle unerwartet im Alter von 41 Jahren der Sportfreund und Spielmann

HEINZ KRAUSE

vom Kollektiv der BSG Traktor Hirschfeld.

Seit 1948 gehörte er als Mitbegründer des Spielmannszuges zu den aktivsten. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.


Herausgeber: Zentrale Spielleutekommission beim Präsidium des Bundesvorstandes des DTSB, Berlin — Verantwortlich: Sekretariat der ZSK — Veröffentlicht unter der Lizenz-Nr. 698 beim Ministerrat der DDR — Berlin — Satz und Druck: VEB typodruck, Werk Döbeln