Der Tambour/Ausgabe 1970 06

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3. Jahrgang, Ausgabe Juni 1970

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Seite 1

Neue Etappe eingeleitet

■ IV. Turn- und Sporttag des DTSB setzte neue Maßstäbe

■ Spielleute des DTSB bei der feierlichen Eröffnung dabei

BEGRÜSSUNG der Delegierten des IV. Turn- und Sporttages des DTSB durch eine Abordnung der Berliner Sportlerinnen und Sportler sowie nahezu 600 Spielleuten aus allen Teilen der Republik. Dieser Appell gehörte zu den Höhepunkten an beiden ereignisreichen Tagen. Lob und anerkennende Worte gab es von allen Anwesenden für die guten Leistungen der Spielleute, die bei ihrem Abmarsch herzlichen Beifall erhielten. Ein Erfolg, der das Ansehen der Spielleutebewegung des DTSB weiter festigen hilft.

In Anwesenheit führender Repräsentanten von Partei und Regierung, an der Spitze der Leiter der Delegation des ZK der SED Genosse Erich Honecker, gestalteten Sportlerinnen und Sportler sowie Funktionäre den IV. Turn- und Sporttag des DTSB zu einem würdigen Höhepunkt der erfolgreichen Arbeit in den letzten vier Jahren.

Mit schneidigem Schalmeienklang wurden vor Tagungsbeginn die ankommenden Delegierten durch die fünf besten DTSB-Kollektive empfangen.

In der Dynamohalle hatten Mitglieder des „Zentralen Mädchenspielmannszuges des DTSB“, des Stabsspielmannszuges der NVA Berlin und eine Fanfarengruppe des DTSB-Fanfarenzuges Berlin-Friedrichshain Aufstellung genommen.

Schlag neun Uhr ertönte ein Trommelwirbel, dem sich ein wohlklingendes Signal anschloß.

Unter dem stürmischen Beifall der Delegierten betraten zu diesem Zeitpunkt die Ehrengäste das Präsidium.

Nachdem die Repräsentanten ihre Plätze eingenommen hatten intonierten alle angetretenen Spielleute den Hornmarsch „Frohe Klänge“ und entboten damit dem IV. Turn- und Sporttag des DTSB die allerherzlichsten Grüße der Spielleute unserer sozialistischen Sportorganisation.

Begeisterter Beifall geleitete danach die Spielleute aus dem Saal.

Sportfreund Bernd Schenke, Sekretär der ZSK, weilte unter den Delegierten und berichtet auf Seite 4 über seine Eindrücke.

Letzte Meldung

Allen an der III. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR beteiligten Kollektiven ist in den letzten Tagen eine Information zugegangen, in der die Lage des Delegationsbüros erläutert wird.

Wir möchten darauf verweisen, daß durch umfangreiche Bauarbeiten im Bereich der Jannowitzbrücke einige Straßenzüge teilweise gesperrt und nur schwer passierbar sind.

Wir bitten alle Leiter der Kollektive, sich sofort nach Verlassen des S-Bahnhofes nach der Singerstraße/Husemann-Oberschule zu erkundigen, um unnötigen Suchereien zu begegnen.

Seite 2

republik-rundschau

BELGERN — Der Spielmannszug der BSG Traktor Belgern (Bez. Leipzig) bittet uns mitzuteilen, daß die Feierlichkeiten zum 50jährigen Jubiläum des Kollektivs am 9. August 1970 in Belgern stattfinden.

LEIPZIG — Die Kollektive, die an der III. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR in Berlin beteiligt und noch nicht restlos mit weißer Grundbekleidung versorgt sind, können ab sofort ihren Bedarf im DTSB-Materiallager Leipzig decken.

OBERLICHTENAU — Wie das Wettkampfgericht der Bezirksmeisterschaften Cottbus - Dresden mitteilt, mußten einige Pionierspielmannszüge disqualifiziert werden, da sie nicht gemäß der Wettkampfbestimmungen mit einem Sportausweis antraten. Diese Kollektive können demzufolge trotz der möglichen hohen Punktzahl nicht in der Aufstellung der neuen Leistungsklassen für Kinder- und Pionierspielmannszüge im DTSB berücksichtigt werden.

BERLIN — Wir bitten unsere Leser um Verständnis, daß „der tambour“ in den letzten Monaten relativ spät erschien. Ab August wird es seitens der Druckerei einige Veränderungen und damit auch einen pünktlicheren Erscheinungstermin geben. Also bitte noch zwei Ausgaben geduldig abwarten, dann wird’s besser.

Während die Aktiven schon ihre Koffer packen

ZIELSTREBIGE ARBEIT zeichnete sich bei dem Spielmannszug Perleberg/Pritzwalk in den letzten Monaten ab. Nach einem überraschend guten Auftreten bei den Bezirksmeisterschaften konnte auf Anhieb bei den Erwachsenen und den Pionieren der Bezirksmeistertitel von Potsdam errungen werden, Unser Bild zeigt beide Kollektive beim Auftritt anläßlich des 1. Mai 1970 in ihrer Heimatstadt.

Nachdem wir in der letzten Ausgabe einige Informationen zum Stand der Vorbereitungen für die „Meisterschaften der DDR“ in Apolda gegeben hatten, möchten wir allen Aktiven und Gästen dieser Großveranstaltung einen kleinen Einblick in das umfangreiche Rahmenprogramm vermitteln.

Neben den Hauptereignissen, die Eröffnungsveranstaltung und der eigentliche Wettkampf um die „Meisterschaft der DDR“, haben auch die zahlreichen Nebenveranstaltungen eine wichtige Aufgabe zu erfüllen.

Nach der „Punktejagd“ werden sich am Sonnabendabend alle Spielmannszüge der Sonderklasse bei Sportwerbeveranstaltungen vorstellen. Diese finden in den umliegenden Orten der Stadt Apolda ihre Durchführung.

Gemeinsam haben die Räte der Gemeinden und ihre Sportgemeinschaften die Organisation in die Hände genommen, um den Spielleuten einen angenehmen Aufenthalt zu garantieren und gleichzeitig auf die Spielleutebewegung in ihrem Wirkungsbereich Einfluß zu nehmen. Denn es muß in diesem Zusammenhang gesagt werden, daß entweder in jedem dieser Orte momentan ein Kollektiv von Flötern und Trommlern existiert oder unlängst bestand.

Drei Spielmannszüge allerdings verlassen die Gastgeberstadt nicht, sondern nehmen an einem Wohngebietsfest teil.

Auch der Sonntag birgt seine Überraschungen. An sechs verschiedenen Orten gibt es für die Apoldaer nochmals die Möglichkeit, die besten Spielmannszüge des DTSB zu sehen und zu hören. Im Mittelpunkt des Interesses wird dabei zweifellos der Auftritt der drei Erstplazierten auf dem Marktplatz stehen.

Wie dem auch sei, überall wo Spielleute zum Platzkonzert rufen, brennt der Rost und hält die beliebten Thüringer Rostbratwürste bereit.

Die Gastgeberstadt und ihre Bürger erwarten voller Ungeduld das Eintreffen der Spielleute. Überall spürt man die Atmosphäre der Vorbereitungen. In der Lokalpresse erscheinen seit Mitte Mai Kurzbiographien der teilnehmenden Züge.

Denn an Traditionen ist die Stadt auch auf dem Gebiet der Spielleute reich. Vor dem zweiten Weltkrieg gab es im Kreis Apolda 15 Spielmannszüge, die aus dem Arbeitersport hervorgingen. Heute sind es nur noch sechs.

Ein eigener Pionierspielmannszug der TSG Chemie Apolda soll die Grundlage für die Fortsetzung dieser Traditionen bilden.

Bleibt nur noch den Aktiven eine angenehme Reise zu wünschen und ihnen zu sagen, daß sie das Internat der Ingenieurschule für Baustofftechnologie mit seinen schmucken Zimmern erwartet.

Harry Kowsky

Seite 3

Ein ganzer Ort war auf den Beinen

Herzlich willkommen hießen diese Fanfarenbläser in traditionsreicher Kleidung alle anreisenden Spielmannszüge und Schalmeienkapellen in der Stadt Oberlichtenau. Viel Liebe, Fleiß und Einfaltsreichtum sprachen aus der niveauvollen Gestaltung des Ortes. Ein Schulbeispiel für andere Austragungsorte künftiger Wettkämpfe unserer Spielleute.

Die Geschichte unserer Bezirksmeisterschaften für Spielleute des DTSB ist noch sehr jung. Große Erlebnisse und hohe Maßstäbe können demzufolge kaum in der Chronik verzeichnet sein. Doch was Oberlichtenau, eine Stadt im Bezirk Dresden, bei den Meisterschaften der Bezirke Cottbus/Dresden bot, war allererste Klasse und wird wohl in dieser Güte eine Weile Bestand haben.

Es fällt Schwer, hier die Eindrücke wiederzugeben — zu vielseitig war das „Angebot“ an Überraschungen. Einzigartig die Ausgestaltung des gesamten Ortes. Immer wieder beeindruckend das Zusammenspiel zahlreicher kluger und effektvoller Ideen.

Allen Organisatoren, Helfern und Einwohnern der Stadt soll dafür an dieser Stelle im Namen des Sekretariates der Zentralen Spielleutekommission des DTSB ein herzliches Dankeschön gesagt werden.

Wenn uns die Möglichkeit bleibt, werden wir in einer unserer Ausgaben nochmals auf diese Meisterschaften gesondert zu sprechen kommen.

Ergebnistafel:

Hier nun die offiziellen Ergebnisse der Bezirksmeisterschaften, getrennt nach den einzelnen Bezirken.

COTTBUS
Spielmannszüge
1. TSG Lübbenau

(Bezirksmeister)

52,85 Pkt.
2. BSG Turbine Lauta 52,65 Pkt.
3. BSG Einheit Ruhland 51,00 Pkt.
4. BSG Chemie Schönborn 50,50 Pkt.
5. SG Senftenberg/Großräschen 50,30 Pkt.
6. BSG Traktor Klöden 50,05 Pkt.
7. BSG Chemie Döbern 44,90 Pkt.
8. BSG Lok Guben 43,85 Pkt.
Leistungsklasse I
1. BSG Traktor Hirschfeld 53,90 Pkt.
2. TSG Empor Dahme 53,80 Pkt.
Sonderklasse
BSG Motor Lauchhammer 56,50 Pkt.
Pioniere
1. BSG Traktor Hirschfeld

(Bezirksmeister)

49,55 Pkt.
2. BSG Turbine Lauta 49,00 Pkt.
3. BSG Chemie Schönborn 45,40 Pkt.
Die BSG Motor Lauchhammer erreichte 51,80 Pkt., mußte aber disqualifiziert werden.
Schalmeienkapellen
1. BSG Aufbau Hoyerswerda 52,45 Pkt.
2. BSG Turbine Lauta 47,50 Pkt.
DRESDEN
Spielmannszüge
1. SZ Lommatzsch

(Bezirksmeister)

51,60 Pkt.
2. BSG Traktor Canitz 50,05 Pkt.
3. BSG Traktor Oelsa 46,45 Pkt.
Leistungsklasse I
1. SG Oberlichtenau 53,80 Pkt.
2. BSG Robotron Radeberg 52,80 Pkt.
Sonderklasse
BSG Traktor Zabeltitz 54,55 Pkt.
Pioniere
1. SG Oberlichtenau

(Bezirksmeister)

50,85 Pkt.
2. BSG Traktor Zabeltitz 49,95 Pkt.
3. SSG Großdrebnitz 44,45 Pkt.
4. SSG Bischofswerda 43,00 Pkt.

Seite 4

Überaus beeindruckende Konferenztage

„FROHE KLÄNGE“ erfüllten. den Tagungsraum, als die Repräsentanten von Partei- und Staatsführung das Präsidium betraten. Zu den Spielleuten, die damit ihren Gruß allen Delegierten entboten, gehörten auch die Mädchen und Jungen des FZ der SG „Ernst Thälmann“ Berlin-Friedrichshain.

Für den unmittelbaren Teilnehmer am IV. Turn- und Sporttag des DTSB der DDR ist es auch nach einigen Wochen nicht ganz leicht, das Erlebte klar einzuordnen.

Vielseitig und imponierend war die Atmosphäre, die alle umgab. Tief beeindruckend die Ausführungen der Repräsentanten unseres Staates. Feierlich und abwechslungsreich gestaltete sich der Eröffnungs- und Begrüßungsappell, an denen unsere Spielleute beteiligt waren.

Wenn ich meine Gedanken zuerst dem letzteren zuwende, so mag mir das keiner verübeln. Denn ich saß ja stellvertretend für alle Kollektive unserer Spielleutebewegung des DTSB unter den Delegierten, um mit zu beraten, wie die nächsten fünf Jahre in der Entwicklung von Körperkultur und Sport gestaltet werden.

Es sei mir deshalb gestattet, den Mädchen von der BSG Empor Quedlinburg, den Freunden des Fanfarenzuges der BSG Lok Mitte Leipzig, den Schalmeienkapellen des DTSB aus Maxhütte, Luckenau, Großpösna und Berlin, den Berliner DTSB-Fanfarenzügen, dem FZ-Kollektiv der SG Dynamo Potsdam und den Genossen des Stabsspielmannszuges der NVA ein herzliches Dankeschön für ihre ausgezeichnete Disziplin und Einsatzbereitschaft zu sagen.

Das Auftreten unserer Spielleute hat Begeisterung hervorgerufen, und so manchen verantwortlichen Funktionär zum Nachdenken angeregt.

Die Tage des Turn- und Sporttages waren für uns Erfolge, nun geht es weiter. Überall wird in den Verbänden und Kollektiven intensiv beraten, wie die Ergebnisse der Konferenz auf die eigene Arbeit umgemünzt werden können, um in den nächsten Jahren so erfolgreich wie nur irgendmöglich zu arbeiten.

Im Rechenschaftsbericht des Bundesvorstandes des DTSB an die Delegierten des IV. Turn- und Sporttages des DTSB 1970 heißt es u. a.:

„Hervorzuheben ist die gute Arbeit unserer Spielleute. Zahlreiche Initiativen auf allen Leitungsebenen im Zeitraum der letzten zwei Jahre ließen die Spielleutebewegung des DTSB von 5200 Mitgliedern im Jahre 1968 auf über 10 000 Sportfreundinnen und Sportfreunde im Jahre 1970 anwachsen.

Die Gestaltung einer Musikparade zum 75. Geburtstag des Genossen Walter Ulbricht, ihre Teilnahme an der II. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR 1968 sowie eine große Musikschau wähend der Sportschau des DTSB zum V. Deutschen Turn- und Sportfest 1969 in Leipzig haben die Leistungsfähigkeit der Spielleute des DTSB überzeugend demonstriert.“

Diese positive Einschätzung unserer zurückliegenden Arbeit ist zugleich Verpflichtung, der wir uns jederzeit würdig erweisen müssen.

Bereits in den Vorbereitungen zur III. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR sollte das seinen Niederschlag finden und mit der allseitigen Auswertung in den einzelnen Kollektiven seine Fortsetzung finden.

Vielfältige Möglichkeiten ergeben sich aus der Beschlußfassung des Turn- und Sporttages auch für uns.

Ich denke dabei nur an die Verbreiterung der Wettkampftätigkeit im Rahmen der Kreisspartakiaden, der besonderen Förderung und Pflege des Nachwuchses in den Gemeinschaften, der Verbesserung der Wettkampfsysteme, die höhere Qualität der fachlichen Ausbildung unserer Übungsleiter, die Schulung der Leitungsfunktionäre sowie die Intensivierung der Tätigkeit der ehrenamtlichen Mitarbeiter.

Zu jedem dieser einzelnen Gedanken könnte an dieser Stelle ausführlich berichtet werden. Ich möchte davon Abstand nehmen und statt dessen in den nächsten Ausgaben auf die einzelnen Probleme konkret eingehen unter dem Aspekt, daß die Fragen bereits in den dafür zuständigen Leitungsgremien beraten wurden und klare Vorstellungen für die Verwirklichung dieser oder jener Gedanken bestehen.

Unumstößlich ist die Tatsache, daß unabhängig von zentralen Festlegungen und Vorschlägen jedes einzelne Kollektiv die Ergebnisse des IV. Turn- und Sporttages des DTSB auswerten und eigene Schlußfolgerungen ableiten muß.

Im Mittelpunkt aller Gedankengänge und Festlegungen sollte auf alle Fälle die Weiterführung des Wettbewerbs stehen, der von der BSG Narva Berlin anläßlich des Sporttages konkretisiert und bereits von vielen Sportgemeinschaften weitergeführt wird.

In enger Verbindung mit den zuständigen BSG-Leitungen sind die markantesten Punkte der weiteren Arbeit festzulegen und zur Grundlage des Handelns aller Mitglieder der Kollektive zu machen. Wir tragen so zur erfolgreichen Durchführung des Wettbewerbes in den Sportgemeinschaften bei und stärken die Spielleutebewegung des DTSB.

Diese wenigen Gedanken wollte ich äußern, da sie für mich in der weiteren Tätigkeit aller Spielleute wichtig erscheinen.

Die nächsten Wochen und Monate gilt es zu nutzen, die Ergebnisse der Wettkämpfe auf allen Ebenen gründlich auszuwerten, die notwendigen Schlußfolgerungen zu ziehen und weitere Maßnahmen unter Berücksichtigung der neuen Aspekte, die uns der IV. Turn- und Sporttag des DTSB für die weitere Arbeit vermittelte, auszuwerten.

In „der tambour“ werden wir in den nächsten Ausgaben zu jeweils speziellen Themen berichten.

Bernd Schenke

Seite 5

Junge Kollektive im Vormarsch

■ Mangelnde Beteiligung bei den Bezirksmeisterschaften von Berlin, Potsdam und Frankfurt/Oder

■ Leistungen der jungen Potsdamer Kollektive ließen aufhorchen

Im Rahmen des XII. ND-Pressefestes wurde im Berliner Friedrichshain die Bezirksmeisterschaft der Spielleute für die Bezirke Berlin, Potsdam und Frankfurt/Oder veranstaltet.

Eine recht niedrige Zuschauerzahl und ein widriger Wettkampfplatz waren nicht dazu angetan, ideale Wettkampfstimmung zu erzeugen.

Dennoch kann man sagen, daß die anwesenden Kollektive bemüht waren, mit guten Leistungen aufzuwarten und einen Einblick in ihre Übungstätigkeit zu geben.

Der erste Tag der Meisterschaften war den Erwachsenenspielmannszügen und Schalmeien vorbehalten.

Mit der recht schwachen Zahl von 9 Kollektiven waren die Wettkämpfe von Anbeginn keine Offenbarung.

Frankfurt/Oder war gar nicht vertreten, Berlin steuerte seine beiden Züge zu, so daß den Potsdamern immerhin 7 Starter blieben.

Erfreulich war das Aufreten der Spielmannszüge aus Pritzwalk/Perleberg und Pritzerbe, die mit relativ großen Kollektiven antraten und für die Zukunft mit den gezeigten Leistungen einiges erwarten lassen.

Anerkennung auch den Freunden aus Zossen, die trotz aller Schwierigkeiten nach Berlin kamen und mit 6 Spielleuten an den Wettkampf gingen.

Das gesamte Niveau war recht unterschiedlich und zeigte, wo die langen Wintermonate zum intensiven Üben genutzt wurden.

Glanzstück der Bezirksmeisterschaften war ohne Zweifel das Sonderklassenkollektiv der BSG Motor Treuenbrietzen. Stabführer Werner Schwotzer hat gegenwärtig ein Kollektiv hinter sich, von dem man nur sagen kann, daß es sich systematisch vorwärts entwickelte und angenehm überraschte. Mit deutlichem Abstand wurden so auch die Mitstreiter aus Brandenburg bezwungen, und der Wanderpokal für das beste Sonderklassenkollektiv wechselte von Brandenburg nach Treuenbrietzen.

In der Leistungsklasse I blieb der Zug der SG „Ernst Thälmann Berlin (vormals SG Mittenwalde) ohne Konkurrenz, da die Sportfreunde der BSG Aufbau Rathenow nicht antraten (womit der Abstieg in die LK 2 unumgänglich ist). Dennoch soll den Berliner Spielleuten bescheinigt werden, daß sie einen ansprechenden Eindruck hinterließen und mit ihren Leistungen nicht chancenlos zum „Aufstiegsturnier zur Sonderklasse“ nach Rostock fahren.

Die Pionierspielmannszüge und Kollektive der DTSB-Fanfarenzüge stellten sich am folgenden Tag dem Kampfgerichf und es bleibt zu sagen, daß alle drei Bezirksspielleutekommissionen eine gründliche und kritische Auswertung dieser Wettkämpfe vornehmen müssen, wenn sie künftig erfolgreicher arbeiten und das Bestehende entwickeln wollen. B. S.

Ein Dankeschön für die aktive Hilfe

Der Spielmannszug der TSG Einheit Pritzerbe führte in Vorbereitung der diesjährigen Bezirksmeisterschaften im Betriebsferienheim der Papierfabrik Heiligenstadt einen Wochenendlehrgang durch. Mit hoher Disziplin und Einsatzbereitschaft gingen alle Sportfreunde an das Training und es kann eingeschätzt werden, daß dieser Lehrgang ein positiver Ausgangspunkt für die weitere Arbeit wurde.

An dieser Stelle möchte das Kollektiv den Sportfreunden Banasiak, Fräderich und Krüger vom SZ der BSG Aufbau Brandenburg herzlichst danken für die ausgezeichnete Anleitung und aktive Hilfe bei der Durchführung des Lehrganges. Gleichzeitig wird die Hoffnung verbunden, daß die geknüpften freundschaftlichen Bande weiter bestehen bleiben.

Behrendt

ERGEBNISTAFEL

POTSDAM
Spielmannszüge
1. SG Perleberg/Pritzwalk

(Bezirksmeister)

50,95 Pkt.
2. BSG Einheit Pritzerbe 48,25 Pkt.
3. BSG Chemie Motzen 46,60 Pkt.
4. BSG Traktor Zossen 33,50 Pkt.
Sonderklasse
1. BSG Motor Treuenbrietzen 54,70 Pkt.
2. BSG Aufbau Brandenburg 52,80 Pkt.
3. BSG Stahl Brandenburg 51,55 Pkt.
Pioniere
1. SG Perleberg/Pritzwalk

(Bezirksmeister)

44,10 Pkt.
Fanfarenzüge
1. SG Dynamo Potsdam 47,13 Pkt.
2. SG Dynamo Königswusterhausen 38,50 Pkt.
Schalmeienkapellen
1. BSG Lok Brandenburg 51,95 Pkt.
BERLIN
Spielmannszüge
1. BSG Narva Berlin

(Bezirksmeister)

47,15 Pkt.
Pioniere
1. SG „Ernst Thälmann“ Berlin I

(Bezirksmeister)

52,30 Pkt.
2. SG „Ernst Thälmann“ Berlin II 48,35 Pkt.
Schalmeienkapellen
1. SG Dynamo Hohenschönhausen 52,10 Pkt.
Fanfarenzüge
1. SG „Ernst Thälmann“ FH 51,18 Pkt.
2. SG Dynamo NW Berlin 47,25 Pkt.
3. SG „Ernst Thälmann“ PB 46,08 Pkt.
FRANKFURT/ODER
Spielmannszüge (Pioniere)
1. BSG Tiefbau Frankfurt (Oder)

(Bezirksmeister)

41,70 Pkt.
ASG Vorwärts Schwedt

(außer Konkurrenz)

40,60 Pkt.

Seite 6

Getrübte Hoffnungen

Nachbetrachtung zur Bezirksmeisterschaft Halle/Magdeburg

Ganz sicher war die Durchführung der Meisterschaften der Bezirke Halle und Magdeburg nicht gleichzusetzen mit den anderen Wettkämpfen, denn immerhin kommen aus diesen beiden Bezirken relativ starke Konkurrenten für vordere Plätze bei den diesjährigen zentralen Wettkämpfen. Doch auch die nachfolgenden Kollektive haben berechtigte Chancen, einen Platz in den folgenden Leistungsklassen zu erkämpfen.

So hatte der Fachmann von vornherein gewisse Hoffnungen, die leider nur teilweise erfüllt wurden.

Oschersleben bot mit seinen sympathischen Einwohnern allen Spielleuten für die Zeit der Meisterschaften einen außerordentlich angenehmen Aufenthalt und ich möchte deshalb gleich an dieser Stelle dem Rat der Stadt, allen gesellschaftlichen Organisationen und der Bezirksspielleutekommission Magdeburg für die geleistete Arbeit herzlichst danken.

Der rege Zuspruch zur Spielleutebewegung des DTSB rief eine angenehme spannende Atmosphäre hervor, die sich verständlicherweise auf das Auftreten der Züge der Sonderklasse konzentrierte, aber auch bei den anderen Spielmannszügen kaum nachließ.

So gab es viel Beifall und anerkennende Worte für die Leistungen der Sportfreunde aus Zeitz, Rodleben, Halle, Hettstedt, Ziegelrode und Magdeburg, aber auch für Hasselfelde und Cattenstedt. Überall war klar ersichtlich, daß die Kollektive die zurückliegenden Übungsstunden genutzt hatten, um ihr Niveau zu stabilisieren bzw. zu verbessern.

Ein kleiner Vorausblick nach Apolda läßt dort interessante Kämpfe erwarten.

Großes Augenmerk bei diesen Meisterschaften wurde dem Auftreten der Pionierspielmannszüge beigemessen.

Man muß den Mädchen und Jungen der verschiedenen BSG/SG bescheinigen, daß sie den „Großen“ keineswegs nachstehen und ihr Handwerk bereits ausgezeichnet verstehen.

Mit den Kollektiven der BSG Lok Oschersleben und BSG Chemie Bad Dürrenberg erreichten zwei Pionierspielmannszüge hohe Punktzahlen, die ihrem Leistungsstand vollauf gerecht wurden.

Beide Klangkörper sind gleichmäßig gut besetzt und haben hervorragende Qualitäten.

Voller Stolz konnten aber auch die jungen Spielleute aus Zeitz und Cattenstedt auf gute Plazierungen verweisen. Sie gaben ein schönes Debüt und haben nachhaltig bewiesen, daß zielstrebige Arbeit in der Nachwuchsentwicklung immer zum Erfolg führte.

Zum Auftreten der Erwachsenen und Pioniere läßt sich zusammenfassend sagen, daß es fachlich aufwärts gegangen ist und weiter geht. Doch eine andere Seite soll dabei nicht verschwiegen werden.

Ich erwähnte eingangs, daß der Fachmann mit gewissen Hoffnungen nach Oschersleben reisen mußte — sie wurden leider getrübt.

Nicht die Organisation oder die gebotenen Leistungen waren die Ursache, sondern das Fehlen der Pionierspielmannszüge unserer Sonderklassenvertreter und einige Unzulänglichkeiten im Wettkampfablauf.

Es wäre zu erwarten gewesen, da es seit 18 Monaten dazu eine klare Forderung gibt, daß die Erwachsenenzüge der Sonderklasse mit ihren Nachwuchskollektiven anreisen. Wenn diese Züge auch noch nicht das geforderte Wettkampfprogramm beherrscht hätten, ihr Auftreten wäre für die Veranstaltung und die Kinder selbst eine Bereicherung gewesen. So gesehen, haben nur die Sportfreunde der BSG Motor Zeitz die Erwartungen erfüllt.

Eine zweite Seite ist die Qualität der Wettkampfdurchführung. Unsere Wettkampfordnung verlangt nicht nur von den Kollektiven, sondern auch von jedem Funktionär höchste Anstrengungen. Deshalb kann man nicht zufrieden sein, wenn in Oschersleben der Sprecher ständig in die Belange des Kampfgerichtes eingriff, Entscheidungen kritisierte und bei seinen Ansagen bewußt falsche Bemerkungen über einzelne Züge abgab. Erst durch den Hauptkampfrichter wurde die Sache bereinigt und ein neuer Sprecher eingesetzt.

Hier, so scheint es mir, geht es um die Mißachtung von Grundfragen, wie auch die unnötigen Diskussionen zur Herrichtung des Wettkampfplatzes bewiesen. Seitens der verantwortlichen Funktionäre sollten deshalb künftig mehr „der tambour“ zur Leitungstätigkeit herangezogen und die veröffentlichten Materialien gründlich ausgewertet werden.

Denn der Erfolg der Züge und die hervorragende Aufnahme in Oschersleben wurden durch diese Dinge entscheidend getrübt.

G. Bodenstein

SIEGERTAFEL

BEZIRK HALLE
Leistungsklassen II/III/Allgemein
1. BSG ZAB Dessau

(Bezirksmeister)

50,60 Pkt.
2. BSG Chemie Bernburg 49,90 Pkt.
3. SG Neuborna 41,00 Pkt.
Leistungsklasse I
1. BSG Aufbau Gernrode 52,20 Pkt.
Sonderklasse
1. BSG Motor Zeitz 56,50 Pkt.
2. BSG Chemie Rodleben 55,10 Pkt.
3. SG Dynamo Halle 54,20 Pkt.
4. BSG Stahl Hettstedt 54,00 Pkt.
5. BSG Mansfeldkombinat 52,00 Pkt.
Pioniere
1. BSG Chemie Bad Dürrenberg

(Bezirksbester)

53,40 Pkt.
2. SSG 4. OS Aschersleben

(Bezirksmeister)

48,00 Pkt.
3. BSG Motor Zeitz 47,20 Pkt.
BEZIRK MAGDEBURG
Leistungsklassen II/III/Allgemein
1. BSG Traktor Hasselfelde

(Bezirksmeister)

53,10 Pkt.
2. BSG Einheit Stendal 52,90 Pkt.
3. BSG Lok Oschersleben 52,50 Pkt.
4. SG Cattenstedt 48,10 Pkt.
5. BSG Stahl Ilsenburg 46,30 Pkt.
Sonderklasse
BSG Aufbau-Elbe Magdeburg 51,10 Pkt.
Pioniere
1. BSG Lok Oschersleben

(Bezirksbester)

55,90 Pkt.
2. BSG Traktor Hasselfelde

(Bezirksmeister)

51,80 Pkt.
3. HSG Medizin Magdeburg 50,40 Pkt.
4. Spielmannszug Stendal 49,80 Pkt.
5. SG Cattenstedt 48,10 Pkt.

Seite 7

Spartakiadegeist auch in unseren Kollektiven

Nur noch wenige Tage und die besten Mädchen und Jungen wetteifern in Berlin um den höchsten Lorbeer ihrer noch jungen sportlichen Laufbahn. Das Anliegen der Spartakiade, der Wille nach höchsten Leistungen, nach dem möglichen Sieg zu streben, sind ihnen eigen. Diese hervorragenden Eigenschaften sind es, die sie zu den Besten werden ließen, mit denen sie zum Vorbild wuchsen.

Wichtiger Bestandteil der umfassenden Vorbereitung der III. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR ist die massenpolitische und kulturell-erzieherische Arbeit.

Ihre effektive Gestaltung im Gesamtprozeß der Vorbereitung soll dazu beitragen, Freude, Begeisterung und die Bereitschaft zu wecken, hohe sportliche Leistungen zu vollbringen.

Sie soll mithelfen, bei den Spartakiadeteilnehmern die Liebe und Treue zu unserem Arbeiter-und-Bauern-Staat, zur Arbeiterklasse und ihrer Partei, der SED, zu festigen sowie die Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit bei der allseitigen Stärkung der DDR weiterzuentwickeln.

Unsere Delegation, bestehend aus Mädchen und Jungen, Frauen und Männern, steht in Berlin nicht im Kampf um Gold und Silber. Für sie geht es nicht um die bestmöglichste Plazierung. Dennoch wünschte man sich von jedem einzelnen Spielmann, daß er mit der gleichen intensiven Beharrlichkeit an die Spartakiadevorbereitungen geht, um mit guten Leistungen aufzuwarten.

Gewiß, die direkte Leistung des einzelnen beeinflußt das Gesamtauftreten unserer Kollektive nicht immer entscheidend, doch das kann und darf kein Maßstab sein. Jeder Flöter und Trommler, Fanfarenbläser und Lyrist muß bestrebt sein, durch ein qualitativ ansprechendes Auftreten, die Einsätze unserer Delegation zum optimalen Erfolg zu führen.

Dazu ist es notwendig, daß alle Spielleute die noch verbleibenden Tage nutzen, um das geforderte Repertoire einzustudieren. Aber nicht nur erlernen, damit es gespielt werden kann, sondern immer wieder üben und feilen, bis auch der kleinste schwache Punkt überwunden ist.

Warum es nur zum sechsten Platz reichte

Eine kleine technische Nachlese zur durchgeführten „DDR-Bestenermittlung“ für Schalmeienkapellen des DTSB soll zwischen den Kapellen der SG Dynamo Grimma (6.) und der BSG Stahl Maxhütte (1.) vorgenommen werden, um das technische Gesamtniveau zu charakterisieren.

Beide Kollektive haben einen guten Namen und es verwundert, wieso die Grimmaer in diesem Jahr soweit zurückfielen. Es begann schon damit, daß die Dynamosportler beim Antreten im Wettkampfraum nicht die erforderliche DiszipIin zeigten und im Ergebnis dessen ihr Ansatz nicht gleichmäßig kam. Beim Spiel selbst wurden das Tempo 114 weit unterboten (96 bis 110) und viele markante Läufe der Märsche nur unvollständig gebracht.

Eine genaue Betrachtung der einzelnen Aktiven ergab, daß nicht alle den nötigen Ergeiz an den Tag legten, um das Beste für das Kollektiv herauszuholen. Sicher, die Kürmärsche waren in der Schwierigkeit für die Leistungsklasse 1 ganz einfach zu niedrig, doch mit etwas mehr Elan hätte die Sache zum Besseren gewendet werden können.

Es mag am hohen Trainingsverlust der Grimmaer liegen, daß sie so weit hinten landeten. Deshalb sollten die Sportfreunde auch die Köpfe nicht hängen lassen. Aber man sollte auch im Kollektiv eine offene Auseinandersetzung führen, um den Stimmungsmachern zu zeigen, daß sie entbehrlich sind.

Ganz anders dagegen sah es beim Sieger aus. Die Sportfreunde aus Unterwellenborn (unser Bild) sind derzeit unbestritten unser bestes Kollektiv.

Eine gute Mischung zwischen alt und jung sorgt für eine ausgezeichnete Disziplin und führte zur weiteren musikalischen Verbesserung.

Diesen positiven Aufschwung wünschten wir uns in allen Kollektiven, um auch in der Breite erfolgreicher zu sein.

Gewiß zeigt der dritte Platz der Gastgeber, BSG Aktivist Luckenau, wie gewaltig sich das technische Niveau entwickelt hat (im Vorjahr 5.), doch eine Schwalbe macht eben noch keinen Sommer, und 3 gute Schalmeienkapellen machen noch keine gute Schalmeienmusik aus.

Deshalb sollte es unser aller Ziel sein, 1971 mit noch höherer Qualität in der Öffentlichkeit und bei den Wettkämpfen aufzutreten.

Günter Schlaefke, Komm. Vorsitzender

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Verpflichtender Name „Ernst Thälmann“ verliehen

In den letzten Apriltagen gab es für die Mitglieder der Schalmeienkapelle der SG Dynamo Hohenschönhausen in der Gedenkstätte Ziegenhals einen Treff von besonderer Bedeutung.

Am historischen Boot, dort, wo sich das Politbüro der KPD unter der Führung Ernst Thälmanns zum letzten Mal traf, wurde der Besuch der Tochter „Teddys” sowie weiterer führender Persönlichkeiten erwartet.

Anlaß dazu war die Verleihung des ehrenvollen und verpflichtenden Namens „Schalmeienkapelle Ernst Thälmann“.

Nach der Intonierung des „Thälmannliedes“ fanden wir uns mit den Gästen im Tagungsraum zusammen, diskutierten und erfuhren interessante Neuigkeiten aus dem Leben und Wirken des unvergessenen Arbeiterführers.

Absoluter Höhepunkt war dann die Verleihung des Ehrennamens durch die Genossin Gabel-Thälmann an unser Kollektiv.

In einer Verpflichtung gaben unsere Sportfreunde und Genossen das Versprechen ab, den Namen Ernst Thälmann immer in Ehren zu halten sowie die Traditionen der deutschen Arbeiterklasse zu wahren und zu pflegen.

G. Schlaefke

Wir ehren unsere Veteranen

Zwei Sportfreunden unserer Spielleutebewegung gilt heute unser herzlicher Gruß und Glückwunsch.

Sportfreund JOHANN GRABOW von der BSG Chemie Rodleben feierte am 17. Mai seinen 60. Geburtstag.

Seine ganze Kraft hat er für den Erhalt und die Weiterentwicklung unserer Spielleutebewegung eingesetzt und sich durch besondere aktive sportliche Betätigung als Fußballschiedsrichter körperlich fit gehalten.

Im Namen seiner Rodlebener Spielleute wünschen wir ihm nachträglich alles Gute, Gesundheit und weiterhin Schaffenskraft zum Wohle unserer sozialistischen Sportbewegung.

Sportfreund PAUL FREIDANK von der TSG Einheft Pritzerbe wurde am 31. Mai 61 Jahre. Seine Sportfreunde danken ihm auf diesem Weg für seine unermüdliche Einsatzbereitschaft und wünschen ihm für die nächsten Jahre alles erdenklich Gute.

Im Namen aller Spielleute schließen wir uns den Glückwünschen für beide Sportfreunde herzlich an.

Notwendige Themenverschiebung

Entgegen dem festgelegten Themenplan für die Gestaltung unserer Zeitung werden wir in den nächsten Monaten zu folgenden Problemen und Ereignissen besonders ausführlich berichten:

JULIAUSGABE

  • Berichte und Ergebnisse von der „Meisterschaft der DDR“ für Spielmannszüge (Sonderklasse) und dem „Aufstiegsturnier zur Sonderklasse“ der Leistungsklasse 1.
  • Bildreportage und Berichte von der III. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR 1970 in Berlin.
  • Ergebnisse und Berichte der letzten Bezirksmeisterschaften der Spielleute 1970.
  • Dazu aktuelle Notizen und Berichte aus dem Wirken innerhalb der Spielleutebewegung des DTSB.

AUGUSTAUSGABE

  • Analysen zu den beiden zentralen Wettkämpfen der Spielmannszüge in Apolda und Rostock mit erforderlichen Schlußfolgerungen.
  • Einschätzung der Leistungen und Auffritte der Spielleute zur III. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR.
  • Beschlußfassungen und weitere Maßnahmen der Zentralen Spielleutekommission für die Arbeit bis Ende des Sportjahres 1970.
  • Abschließende Einschätzung der diesjährigen Bezirksmeisterschaften der Spielleute mit Schlußfolgerungen für die Wettkämpfe 1971.
  • Dazu Berichte aus der Kommissionsarbeit sowie aktuelle Notizen.

SEPTEMBERAUSGABE

  • Auswertung des IV. Turn- und Sporttages des DTSB unter besonderer Berücksichtigung der Aufgaben und Entwicklungstendenzen der Spielleutebewegung des DTSB in den Jahren bis 1975.
  • Einstufung aller Klangkörper in die bestätigten Leistungsklassen, die gleichzeitig verbindlich für die Wettkämpfe 1971 sind.
  • Weiterführung des Wettbewerbes auf der Grundlage des Aufrufes der BSG Narwa Berlin.

Zu diesen Hauptthemen berichten wir in den folgenden drei Ausgaben. Alle Spielleute, die zu diesem oder jenem Problem Gedanken beitragen möchten bitten wir, ihre Ausarbeitungen jeweils bis 5. des betreffenden Monats an die Redaktion zu schicken.

In Rostock rollt’s

Wie uns vom Organisationsbüro für das „Aufstiegsturnier zur Sonderklasse“ in Rostock mitgeteilt wurde, laufen die Vorbereitungen auf vollen Touren. Das Org-Büro hat bereits Quartier bezogen und die seit langem geknüpften Fäden fest in der Hand.

Unter der bewährten Leitung des Sportfreundes Alex Mittelstädt wurde das gesamte Programm aufgestellt und durch die Zentrale Spielleutekommission bestätigt.

Am 10. Juli reisen die Kollektive der LK 1 an. Bestreiten am 11. den Wettkampf, der den drei Erstplazierten den Aufstieg in die Sonderklasse bringt und werden am 12. als geschlossener Block an der großen Demonstration zur Eröffnung der Ostseewoche teilnehmen.

Eine Dampferfahrt am Sonntagabend beschließt den Aufenthalt an der Ostseeküste.

Auf zahlreichen Platzkonzerten werden sich natürlich die Spielmannszüge der LK 1 ihren großzügigen Gastgebern gegenüber dankbar erweisen.

Schon heute ein herzliches Dankeschön den Sportfreunden der Bezirksspielleutekommission Rostock für die hervorragenden Vorbereitungen.


An den Folgen einer schweren Krankheit verstarb im blühenden Alter von 24 Jahren der Sportfreund

Lothar von Schmude

Mitglied des Spielmannszuges der BSG Chemie Rodleben.

Von seinem 9. Lebensjahr an gehörte er der Spielleutebewegung an und war in dieser Zeit eine aktive Stütze seines Kollektivs.

Die Spielleute aus Rodleben werden ihm gemeinsam mit allen Spielleuten des DTSB ein ehrendes Andenken bewahren.


Herausgeber: Zentrale Spielleutekommission beim Präsidium des Bundesvorstandes des DTSB, Berlin — Verantwortlich: Sekretariat der ZSK — Veröffentlicht unter der Lizenz-Nr. 698 beim Ministerrat der DDR — Berlin — Satz und Druck: VEB typodruck, Werk Döbeln