Der Tambour/Ausgabe 1970 04

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3. Jahrgang, Ausgabe April 1970

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Unser Beitrag im Jahr des 100. Geburtstages Lenins und des 25. Jahrestages der Befreiung vom Faschismus: vorbildliche Leistungen in der Schule, im Beruf und im Sport!


Vor der Spartakiade ein volles Wettkampfprogramm

■ Erfolgreiche gemeinsame Beratung leitender Funktionäre der Spielleutebewegung

■ Hohe Anforderungen an alle Fach- und Bezirkskommissionen für die Wettkampfdurchführungen

Eine zweitägige Beratung führte die Mitglieder der Zentralen Spielleutekommission des DTSB mit den Vorsitzenden der Bezirksspielleutekommissionen an der Sportschule Berlin-Grünau durch.

Hauptinhalt dieser Beratung war die Durchführung der zentralen Wettkämpfe und Meisterschaften, der Einsatz zur III. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR in Berlin sowie grundlegende Probleme und Aufgaben der weiteren Arbeit.

Zu Beginn der Tagung sprach der Leiter der Abt. Prop./Wissenschaft, Sportfreund Dr. Harald Löbe, zu einigen Grundsätzen der Sportpolitik in unserer Republik und verband seine Ausführungen mit interessanten Informationen über die „Vorbereitung“ der Olympischen Spiele in München seitens Westdeutschlands.

„Wir müssen noch intensiver als bisher unsere eigentliche Aufgabe als Funktionäre darin sehen, innerhalb der Sportorganisation die politisch-ideologische Arbeit wirksam in das Gesamtsystem einzubauen. Dazu gehört, den erfolgreichen Weg von Körperkultur und Sport in der DDR, der nur dank der großzügigen Unterstützung von Partei und Regierung möglich war, aufzuzeigen und in diesem Zusammenhang die weiteren Ziele festzulegen“, führte er u. a. aus.

Zur Vorbereitung der Wettkämpfe und Meisterschaften im Jahr 1970 sprachen dann die anwesenden Bezirksspielleutekommissionsvorsitzenden und die verantwortlichen Sportfreunde der ZSK.

Einschätzend kann man sagen, daß die Bezirksmeisterschaften ansprechend organisiert sind und überall einen guten Verlauf versprechen.

Lediglich für die Bezirke Potsdam, Frankfurt (Oder) und Berlin ergeben sich noch Unklarheiten, die sich aus einer ungenügenden Zusammenarbeit zwischen dem DTSB-Bezirksvorstand Berlin und der Berliner Bezirksspielleutekommission ergeben haben. Sie schnellstens zu klären, sollte Sache der zuständigen Funktionäre sein.

Über die „DDR-Bestenermittlung“ der Schalmeienkapellen berichtete Sportfreund Günter Schlaeftke.

„Wir haben in Luckenau einen hervorragenden Gastgeber gefunden und hoffen auf eine würdige Austragung unserer ersten offiziellen „DDR-Bestenermittlung“. Die einzelnen Kollektive haben ihre Mel-

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Letzte Meldung

Die Startreihenfolge für die Spielmannszüge zur „Deutschen Meisterschaft der DDR“ und für das „Aufstiegsturnier zur Sonderklasse“ wurde auf der oben genannten Beratung in Berlin-Grünau vorgenommen. Die genaue Veröffentlichung nehmen wir in der Maiausgabe vor. Nur soviel sei verraten, die möglichen Medaillenanwärter sind in unmittelbarer Folge am Start.


DIE STATTFINDENDEN BEZIRKSMEISTERSCHAFTEN bieten für unsere Zeitung ein breites Feld der Berichterstattung. Um aber aus allen Bezirken, von jedem einzelnen Wettkampf die genauen Ergebnisse, einige wichtige Eindrücke, aber auch Kritiken und Hinweise zu erhalten ist es notwendig, daß aus dem Kreis der jeweiligen Funktionäre der betreffenden Bezirke Pressematerial in Wort und Bild an uns gesandt wird. Es kommt dabei nicht auf lange Ausarbeitungen, sondern vielmehr auf interessante und sachliche Berichterstattungen an. Sollte mögliches Bildmaterial nicht gleich fertig sein, dann kann der Text dennoch sofort an uns gehen.

Jede Mitarbeit gestaltet unsere Zeitung interessanter und aktueller.


Beim „Internationalen Subbotnik“ aktiv dabeigewesen

An vielen Schwerpunkten unserer Industrie und Landwirtschaft nutzten auch die Spielleute des DTSB den „Internationalen Subbotnik“, um bei der Aufholung von Planrückständen und der Erfüllung von Staatsplanaufgaben mitzuhelfen.

In einem Telefonat am Vortag sagte uns Sportfreund Gerhardt Rissel, Vorsitzender der Zentralen Spielleutekommission des DTSB: „Wir werden an diesem Tag aktiv dabei sein. Haben wir doch dadurch eine Möglichkeit, unseren Betriebskollektiven und den eigenen Kollegen Dank zu sagen, für die Unterstützung bei der Gewährung von Freistellungen für unsere Spielleutetätigkeit.“

Und so wie Sportfreund G. Rissel, handelten viele — die zahlreichen Zuschriften sind ein sprechender Beweis der Aktivität unserer Spielleute.

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Die eigenen Reserven wirksam nutzen

In Anbetracht der stattfindenden Bezirksmeisterschaften unserer Spielmannszüge sprach die Redaktion „der tambour“ mit dem Haupttechniker der Zentralen Spielleutekommission des DTSB, dem Verdienten Meister des Sports, Sportfreund Günter Bodenstein.

REDAKTION: „Nach einjähriger Unterbrechung finden in diesem Jahr die zweiten offiziellen Bezirksmeisterschaften der Spielleute des DTSB statt. Was kann man von den Spielmannszügen in technisch-musikalischer Beziehung bei diesen Meisterschaften erwarten?“

SPORTFREUND G. BODENSTEIN: „Ausgehend von der Tatsache, daß alle Kollektive eine längere Vorbereitungszeit hatten und die guten Möglichkeiten des Erfahrungsaustausches während der Großveranstaltungen in den vergangenen zwei Jahren nutzen konnten, muß man erwarten können, daß die Darbietungen der einzelnen Spielmannszüge einheitlicher und die Ordnungsübungen exakter bzw. richtiger als bisher vorgetragen werden.

Der überwiegende Teil unserer Kollektive hat, so möchte ich es einmal ausdrücken, die grundsätzlichen Veränderungen des Spielleutewesens im DTSB seit dem Frühjahr 1969 verstanden und ist sich auf allen Ebenen bewußter geworden, daß Mittelmäßigkeit in der Ausbildung keinen Schritt weiterhilft.

Viele Spielmannszüge haben deshalb daraus schlußfolgernd die Ausbildung in die Hände jüngerer Ausbilder gelegt, um die Erfahrungen und Ruhe der älteren Übungsleiter mit der Spontanität der Jugend wirksam zu paaren. Damit wurde ein frischer Wind in die gesamte Ausbildung der Kollektive getragen.

Ich erwarte persönlich eine sichtliche Leistungsteigerung, weil ich nach meinen umfangreichen Reisen eine gewisse Übersicht in den Stand der musikalisch-technischen Ausbildung erhalten habe, der in den zurückliegenden 18 Monaten so gewaltig angestiegen ist, wie nie zuvor.

Auf alle Fälle werden die zur Zeit bestehenden Leistungsklassen nach den Bezirksmeisterschaften gehörig durchgerüttelt werden.“

REDAKTION: „Worauf sollten sich nach Deiner Meinung die Spielmannszüge in der Ausbildung besonders konzentrieren, um zu höheren Leistungen zu kommen?“

SPORTFREUND G. BODENSTEIN: „Es ist für mich nicht einfach, auf diese Frage umfassend zu antworten. Das Gesamtgebiet der Ausbildung ist so vielfältig, daß es schwer fällt das Maßgebliche und Positive für dieses Gespräch herauszufinden.

Wir sprechen von Spielmannszügen aller Klassen, die sich im Bezirks- bzw. zentralen Maßstab behaupten müssen. Deshalb sollten wir hier auf grundsätzliche Fragen eingehen, die bei der Berücksichtigung der unterschiedlichen Verhältnisse in den Zügen, der Mentalität der Spielleute sowie der Qualität der vorhandenen Übungsleiter eine wichtige Rolle spielen.

Als erstes wäre die Qualifikation der Übungsleiter aufzuführen, die entscheidend für die musikalisch-technische Ausbildung steht. Gleichzeitig ist sie die Grundlage für den Beginn, die Übungsstunden effektiver und erfolgreicher zu gestalten.

Andererseits müssen wir uns bemühen, die immer wieder auftretende Ablehnung der Spielleute gegenüber dem Erlernen der Noten zu überwinden und sie mit einem soliden Grundwissen der Notenlehre auszurüsten.

Gerade diese Bemühungen sollten jetzt intensiviert werden, da vor Meisterschaften häufig das Verständnis für aktiveres Üben mit höchster Qualität vorhanden ist. Denn erst mit Hilfe der Notenkenntnisse können die noch vorhandenen Fehler im Marschrepertoire für die Wettkämpfe 1970 beseitigt werden und viele sonst ‚verschenkte‘ Punkte erhalten bleiben.

Schafft es die Leitung, zusätzlich eine verbesserte Disziplin während der Übungsstunden und vor allem die Vollzähligkeit des Zuges zu erreichen, werden Erfolge keineswegs ausbleiben.

Ich möchte aber an dieser Stelle nicht vergessen, auf das Studium der Wettkampfordnung hinzuweisen. Allzuoft hat in der Vergangenheit Unwissenheit in dieser Beziehung zu Punktverlusten geführt und einen möglichen besseren Platz gekostet.“

REDAKTION: „In diesem Jahr werden erstmals zielgerichtet die Nachwuchskollektive in das Wettkampfsystem einbezogen. Welche Erwartungen verbindest Du mit dem Auftritt dieser Kollektive?“

SPORTFREUND G. BODENSTEIN: „Mein persönlicher Wunsch ist, daß unsere Festlegungen zur weiteren verbesserten Arbeit mit dem Nachwuchs ihre ersten Früchte tragen.

Unsere Jüngsten und die Erwachsenenkollektive müssen eine Einheit bilden. Der wirkliche Leistungsstand, der uns bisher durch die mangelnde Arbeit der ehemaligen Kommission Kinder und Jugend verborgen blieb, wird sich bei diesen Wettkämpfen zeigen und ich bin sicher, daß wir von einigen Kollektiven hervorragende Leistungen geboten bekommen.

Für uns als Zentrale Spielleutekommission besteht die Hauptaufgabe in der Einstufung der Nachwuchsspielmannszüge und der Ausarbeitung weiterer Maßnahmen für eine erfolgreiche Arbeit mit diesen Kollektiven.“

republik-rundschau

HALBERSTADT — Einen Lehrgang für Techniker der Fanfarenzüge nutzten 25 Sportfreunde, um sich auf die Einsätze im Rahmen der III. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR vorzubereiten.

Unter der bewährten Anleitung des Sportfreundes G. Nöthlich, der im Sportfreund Gunnar Trittel einen ausgezeichneten musikalischen Leiter zur Seite hatte, wurde das gesamte Reportoire der Großauftritte und Musikparade „durchexerziert“. Nun ist es an den Lehrgangsteilnehmern, ihre Kenntnisse im heimatlichen Kollektiv erfolgreich zu vermitteln.

GROSSPÖSNA — Sportfreund Günter Schlaefke, Vorsitzender der Fachkommission Schalmeienkapellen und Mitglied der ZSK, schloß im März den Bund der Ehe.

Ihm und seiner jungen Ehefrau wünschen wir im Namen aller Spielleute alles Gute, viel Glück und persönliches Wohlergehen.

SCHWERIN — Einen Lehrgang für Techniker und Stabführer der Spielmannszüge führte die Bezirksspielleutekommission Schwerin durch.

Nach den vielen Monaten der „eisernen Ruhe“ scheint nun auch in diesem Nordbezirk ein anderer Wind zu Wehen. Die Umbildung der Bezirksspielleutekommission und der darausfolgende Einsatz junger Kräfte wirkt sich positiv aus.

Sportfreund G. Bodenstein, Haupttechniker der ZSK, nutzte die Gelegenheit, um den Schweriner Spielleuten in theoretischer und praktischer Ausbildungsmethodik wertvolle Hinweise zu geben.

BERLIN — Die Leitung des „Zentralen Mädchenspielmannszuges des DTSB“ bestätigte auf ihrer letzten Beratung die zentralen Einsätze für das Sportjahr 1970. Neben dem Auftritt zum IV. Turn- und Sporttag des DTSB sind die Mädchen wichtiger Bestandteil der Musikparade zum Abschluß der III. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR in Berlin.

Außerdem wurden wichtige Maßnahmen für die weitere Ausbildung in dern folgenden 12 Monaten beschlossen.

SONDERSHAUSEN — Kooperation gibt es auch unter den Spielleuten. Die Fanfarenzüge von Dynamo Sondershausen und Lok Nordhausen üben gemeinsam, tauschen Erfahrungen aus und verbringen zusammen Trainingslager. Ihr Erfolg, sie können im großen Kollektiv auftreten und ihre Einsätze attraktiver gestalten.

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Neun Wodchen vor der Premiere:

Glockengießerstadt rüstet zum Empfang

Wenn die letzten Bezirksmeisterschaften der Spielleute 1970 vorüber sind, haben die Kollektive der Sonderklasse noch 6 Wochen Gelegenheit, sich auf die „1. Deutschen Meisterschaften der DDR für Spielmannszüge“ vorzubereiten.

Apolda, die alte Glockengießerstadt im Thüringischen, wird vom 3. bis 5. Juli Gastgeber für die 15 besten Züge sein.

Wir erkundigten uns an Ort und Stelle über den Stand der Vorbereitungen.

Am 31. März 1970 konstituierte sich das Vorbereitungskomitee unter dem Vorsitz des Sportfreundes Premsler, erster Vorsitzender des DTSB-Kreisvorstandes Apolda. Diesem Komitee, das vom Vorsitzenden des Rates des Kreises geleitet wird, gehören neben dem Bürgermeister der Stadt Apolda Vertreter aller gesellschaftlichen Organisationen an.

Besonders guten Kontakt gibt es zum Sekretariat der SED-Kreisleitung, das durch den Sekretär für Jugend und Sport vertreten wird.

In einer sachlichen Einschätzung gab Sportfreund Premsler einen Überblick zu den bisherigen Arbeitsergebnissen und schätzte ein, daß der Stand der Vorbereitungen befriedigen kann.

In der sich anschließenden Diskussion wurde vor allem zur spezifischen Aufgabenstellung der einzelnen Arbeitsgruppen gesprochen und dabei besonders die Tätigkeit der Agitationskommission in den Mittelpunkt gerückt.

„Wir müssen schon jetzt in den Betrieben, Schulen und Sportgemeinschaften mit Unterstützung des FDGB, der FDJ und GST, aber besonders über den DTSB mit einer massenwirksamen Publikation beginnen. Denn gerade in dieser Richtung können wir die besten Ergebnisse erzielen“, erklärte der Bürgermeister, der vorbehaltlos seine Unterstützung zusagte.

Während also in Hettstedt, Zabeltitz, Mühlhausen oder Lauchhammer noch die Trommelfelle strapaziert werden, erhitzen sich in der Glockengießerstadt die Gemüter bei den vielfältigsten Vorbereitungsarbeiten.

Eins ist allerdings gewiß — Apolda wird den Spielmannszügen einen würdigen Empfang und angenehmen Aufenthalt bieten.

Wollen wir hoffen, daß sich die Kollektive dafür mit guten Leistungen bedanken.

H. Kovsky

Auf ein Wort

beim Leiter der „Zentralen Beschaffungsstelle für die Spielleute des DTSB“

Mitte April nutzten wir die Gelegenheit, mit dem Leiter des DTSB-Materiallagers in Leipzig, Sportfreund M. Adolph, einige konkrete Fragen zum Thema „Zentrale Beschaffungsstelle für Spielleute des DTSB“ zu wechseln.

Sportfreund Adolph erklärte, daß eine Menge Briefe aus den einzelnen Kollektiven eingehen, in denen Kleidung, Ausrüstungsgegenstände und Instrumente angefordert werden. Nach eingehenden Beratungen und auf den Beitrag in „der tambour“, Märzausgabe verweisend, möchten wir folgendes mitteilen.

  • Die Produktion für die Spielleutekleidung und alle Ausrüstungsgegenstände, so wie sie im März aufgeführt wurden, läuft auf vollen Touren.
  • Gegenwärtig liegen in Leipzig nahezu 400 Garnituren Kleidung zur Auslieferung bereit. Dabei ist zu beachten, daß vorrangig die teilnehmenden Kollektive an der III. Kinder- und Jugendspartakiade bedacht werden müssen.
  • Mit der Auslieferung des Lederzeuges kann ab Mai/Juni gerechnet werden, wenn die Liefertermine eingehalten werden.
  • Bei Bedarf an Lyraschweifen, -emblemen usw., bitten wir, vorläufig die Firma Conrad Katz, 7033 Leipzig, William-Zipperer-Straße zu bemühen.
  • Das „Zentrale Beschaffungslager“ versendet grundsätzlich keine Artikel. Alle Bestellungen sind deshalb schriftlich mit exakten Größenangaben nach Leipzig zu schicken. Von dort aus erhalten die Kollektive dann eine Benachrichtigung, ob die bestellten Dinge am Lager sind. Öffnungszeiten sind montags bis freitags in der Zeit von 7 bis 15 Uhr.

Um den Pionierpokal 1970

Nach der unvollständigen Durchführung des Pokalturnieres 1968 und dem Ausfall im vergangenen Jahr, nehmen in Vorbereitung der III. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR die Pionierkollektive erstmals wieder den Wettkampf um den begehrten Wanderpokal der Pionierorganisation „Ernst Thälmann“ auf.

Am 18. Juli 1970 ist Bad Schmiedeberg Austragungsort dieses Turnieres und es wird sich zeigen, ob die neuen Wege auf dem Gebiet der Nachwuchsarbeit erste Früchte tragen.

Die gesamte Leistungsklasse 1, also jene 15 Züge, die bei den Pionierbezirksmeisterschaften 1970 die höchste Punktzahl erreicht haben und nicht dem „Zentralen Musikkorps der FDJ“ angehören sowie die restlichen im Trainingslager anwesenden Spielmannszüge werden sich den Kampfrichtern zur Bewertung ihrer Leistungen stellen.

Die Ausschreibungen sind den einzelnen Leitern zugegangen und es sollte jetzt vordringlichste Aufgabe sein, neben der musikalischen Vorbereitung auch die Eigenheiten eines Wettkampfes und dessen Ablauf in den Ausbildungsplan aufzunehmen.

Sicher wird die Frage auftauchen, was denn nun mit den Kollektiven wird, die sich für die Leistungsklasse 1 qualifiziert haben, aber nicht zum Spartakiadeaufgebot zählen.

Diese Spielmannszüge können zum Wettkampf nach Bad Schmiedeberg reisen und ihr Startrecht in Anspruch nehmen.

Spätestens am 21. Juni 1970, nach den letzten Bezirksmeisterschaften, ist klar, welche Züge zu den 15 besten gehören. Also werden wir uns sofort mit den noch nicht im Lager weilenden Kollektiven in Verbindung setzen und ihnen die speziellen Angaben für die Wettkampfvorbereitung und -durchführung übermitteln.

Soviel sei an dieser Stelle gesagt, Pflichtmärsche sind 1. Wandermarsch, 2. Sturmlied der freien Türner, 3. Turner auf zum Streite, 4. Groß-Berlin.

Zu beachten wäre dabei, daß im 2. Durchgang als Pflichtmarsch der „Wandermarsch“ bereits gesetzt wurde. Für den 1. Durchgang demnach einer der drei verbleibenden vor dem Wettkampf ausgelost wird.

Bleibt uns nur, allen Kollektiven eine erfolgreiche Vorbereitungszeit und dem Pokalwettkampf einen guten Verlauf zu wünschen. Red.

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Ein Kollektiv, das sich bisher im Verborgenen entwickelte

■ Bezirk Frankfurt/Oder holt verlorenen Boden auf

■ Positives Beispiel erfolgreicher Patenschaften

LOBENDE INITIATIVE hatte Sportfreund H. Schurr entwickelt und den Spielmannszug der ASG Pinnow aufgebaut. In relativ kürzester Zeit wurden diese jungen Soldaten ausgebildet und konnten wenig später mit ihren ersten öffentlichen Auftritten das erreichte Leistungsniveau dokumentieren. Wünschen wir dem Sportfreund Schurr und seinen Mitstreitern auch in der Ausbildung der Jüngsten viel Erfolg.

Angeregt durch die Bezirksmeisterschaften der Spielmannszüge im Rahmen des Pfingsttreffens 1968 in Schwedt, gründeten wir im August des gleichen Jahres in der Dienststelle der NVA Pinnow einen Spielmannszug.

Durch die Leitung der ASG gab es vollste Unterstützung und die Ausbildung von 44 wehrpflichtigen Soldaten begann. Ziel war es u. a., den Genossen eine kontinuierliche und sinnvolle Freizeitgestaltung zu ermöglichen und damit das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden.

Sportfreund Hauptmann Schurr, Initiator dieser Aktion, übernahm die Funktion des Stabführers. Als Ausbilder verpflichteten sich die Sportfreunde Helfer und Walter vom SZ Gartz.

Nach dreimal wöchentlichen Training war es uns möglich, zum 19. Jahrestag der DDR erstmalig in der Öffentlichkeit aufzutreten.

Die Saison 1969 begannen wir mit den Märschen „Turner auf zum Streite“, dem „Yorkschen Marsch“ und dem „Liebenmarsch”.

Zu vielen Anlässen waren wir seitdem im Bezirk Frankfurt (Oder) aktiv. Doch der Höhepunkt unserer bisherigen Auftritte wurde die Teilnahme am „Treffen Junger Sozialisten“ in Berlin.

Ende Oktober beendeten die Sportfreunde des SZ ihren Wehrdienst bei uns und nicht wenige von ihnen hatten soviel Gefallen am Spielmannszug gefunden, daß sie nun in ihren Heimatorten in bestehenden Kollektiven mitwirken.

Unserer Kenntnis nach sind wir der einzige im Bereich der NVA bestehende Laienspielmannszug, was uns allerdings nicht hindert, bei militärischen Zeremoniellen in Uniform aufzutreten.

In jüngster Vergangenheit machten wir uns Gedanken, wie es denn mit dem SZ weitergehen könnte.

Im November vergangenen Jahres gründeten wir gemeinsam mit der Leitung der V. Oberschule Schwedt einen neuen Spielmannszug.

Die Schule unterstützte die Werbung und bot ausgezeichnete Übungsräume. Die ASG sicherte die materielle Basis und sorgte sich um Ausbilder, die sie in den Sportfreunden W. Braasch und Walter fand.

Zum „Tag der NVA“, am 1. März 1970, schlossen beide Leitungen einen Patenschaftsvertrag ab und am 1. Mai 1970 wird es erstmals gemeinsam mit einem neuen Marsch auf die Straße gehen. 56 Mitglieder trainieren dafür fleißig und mit hoher Disziplin.

Klaus Schurr, ASG Schwedt

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Vor der Spartakiade ein volles Wettkampfprogramm

dungen abgegeben und werden durch gute Leistungen zum Erfolg beitragen.

Die Teilnahme an den Bezirksmeisterschaften und der Wettkampf am 16. Mai in Luckenau, das Turnier der LK II am 5. Juli in Ronneburg nicht zu vergessen, sind für uns wichtige Stationen in der weiteren Vereinheitlichung der Schalmeienmusik und der Steigerung des Leistungsniveaus innerhalb des DTSB.“

Die Gründe für das notwendig gewordene Klassifizierungsturnier der DTSB-Fanfarenzüge am 12. Juni in Nordhausen erläuterte Sportfreund Bernd Schenke. Er verwies in diesem Zusammenhang auf den Stand der Vorbereitungen, die als sehr positiv einzuschätzen sind und führte aus, daß dieser Wettkampf eine erste Bewährungsprobe der Fachkommission Fanfarenzüge der ZSK wird. Denn erstmals führt sie eine solche Großveranstaltung selbständig durch.

16 Klangkörper des DTSB bewerben Sich um die Plätze in der LK I und LK II. Nur sechs von ihnen können allerdings die höchste Klasse erreichen, was einen interessanten Vergleich erwarten läßt.

Über die „Deutschen Meisterschaften der DDR“ für Spielmannszüge/Sonderklasse (wir berichten auf Seite 3 ausführlich) und das „Aufstiegsturnier zur Sonderklasse“ für Spielmannszüge der LK I wurde von Sportfreund Günter Bodenstein informiert. Erwähnenswert scheint an dieser Stelle die Tatsache, daß bis zum 15. April (Meldeschluß für die LK I) nur sechs Kollektive ihrer Pflicht nachgekommen waren. Glauben die Sportfreunde in Radeberg, Wurzen, Rathenow und anderswo, daß ihretwegen der Termin des Wettkampfes verschoben wird?

Insgesamt kann aber auch von diesen beiden Hauptveranstaltungen gesagt werden, daß die Vorbereitungen einen positiven Stand aufweisen.

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Ist die Sauberkeit des Flötenspiels immer vom Instrument abhängig?

Einen breiten Raum in Diskussionen unserer Fachleute nimmt immer wieder das saubere Zusammenspiel der Flöter ein.

Oftmals wird die schlechte Stimmung auf die vorhandenen Instrumente bezogen und damit alle weiteren Diskussionen beigelegt.

Sind damit aber tatsächlich die wirklichen Ursachen gefunden? Können nicht andere Gründe entscheidenden Einfluß nehmen?

Ich möchte versuchen, zwei Kriterien herauszustellen, die nach meiner Auffassung nicht unbeachtet bleiben sollten.

Jede Ausbildung des Flöternachwuchses muß mit einer sorgfältigen Auswahl der Sportfreunde nach ihren musikalischen Fähigkeiten und Eignungen beginnen.

Erst das musikalische Gehör der Sportfreunde ermöglicht später ein harmonisches Zusammenspiel und die exakte Wiedergabe der Märsche.

Das heißt, und das ist meine erste Feststellung, der Flöter muß in der Lage sein, den Nebenmann zu hören, um sich gegegebenfalls der Musik und Stimmung anderer Sportfreunde anpassen zu können.

Diese Möglichkeit der Anpassung hat der Flötenspieler durch leichtes nach Innen- und Außendrehen des Instrumentes.

Dabei ist ein Fallenlassen sowie Anheben des Tones um fast einen halben Tonschritt möglich.

Eine nächste Seite sehe ich im Erlernen des richtigen Ansatzes.

Durch laufende, sich vor jeder Übungsstunde wiederholende Blas- bzw. Stoßübungen (schnelle Achtel — ganze, halbe oder viertel Noten) kann auf die Klangeinheit des Tones ein erheblicher Einfluß ausgeübt werden.

Harmonie heißt im Spielmannszug, miteinander zu musizieren, sich dem Klanggebilde unserer Musik anzupassen und die Eigenheiten der Marschmusik im Verein mit dem Kollektiv beim Vortrag auszudrücken.

Ohne die Qualität des Instrumentes ins Gespräch zu bringen, sollte aus diesen wenigen Hinweisen deutlich werden, daß nicht immer das Instrument das Übel aller Fehler im Spiel ist, sondern jeder einzelne entscheidet, wie die Qualität seines Spiels und das des gesamten Kollektivs anzuhören ist. G. Bodenstein, Haupttechniker

kurz berichtet:

KOMMISSION SCHALMEIEN — In Vorbereitung ihrer diesjährigen Wettkämpfe hat die Fachkommission Schalmeienkapellen der ZSK eine Veränderung der festgelegten Pflichtmärsche vorgenommen.

Danach sind für die Leistungsklasse 1 „Marsch der sowjetischen Luftstreitkräfte“ und der „Aktivistenmarsch“ verbindlich, während die Leistungsklasse 2 den „Rotgardistenmarsch“ und den „Fichtemarsch“ beherrschen muß.

WITTENBERGE — Die Initiativen im Bezirk Schwerin halten weiter an. Am 26. April ging in Bandiko ein Wochenendlehrgang des Spielmannszuges der BSG Veritas Wittenberge in Vorbereitung der Bezirksmeisterschaften erfolgreich zu Ende. Das relativ junge Kollektiv festigte auf der Grundlage der vorliegenden Wettkampfordnung der Spielleute des DTSB seine bisher in beachtlicher Form erworbenen Fähigkeiten und konnte dadurch noch auftretende Fehler im wesentlichen in den Darbietungen beseitigen.

Ausschlaggebend für den Erfolg des Lehrganges war eine beispielgebende organisatorische und technische Vorbereitung durch die Sektionsleitung und die Tatsache, daß sich auch diesmal der Haupttechniker der ZSK, Sportfreund G. Bodenstein, persönlich an der Leitung des Lehrganges beteiligte.

Beschluß der Kommission Spielmannszüge für die „Deutsche Meisterschaft der DDR“

Auf der letzten Tagung beschloß die Kommission Spielmannszüge den seit längerer Zeit zur Diskussion stehenden Entwurf einer besonderen Leistungssteigerung in der Darbietung des Wettkampfablaufes.

Die Sportfreunde ließen sich in ihrer Entscheidung davon leiten, daß eine kontinuierliche Erhöhung des Niveaus nicht nur auf rein musikalischem Gebiet zu erreichen ist, sondern in einer wirksamen Kombination mit Bewegungsabläufen.

Folgende Festlegungen wurden getroffen und haben mit ihrer Veröffentlichung in „der tambour“ ihre Gültigkeit für die Sonderklasse der Spielmannszüge des DTSB:

Ausgehend von der in der Oktoberausgabe „der tambour“ veröffentlichten Wettkampfordnung (Seite 8 — Abbildung des Wettkampfplatzes) gibt es ab sofort einen zusätzlichen Haltebereich vor den Kampfrichtertischen.

BESCHLUSS:

Das Halten des Spielmannszuges erfolgt nach dem Zeichen des Stabführers in fünf Zeiten auf die Zählzeit „5“. Das heißt: linker Fuß (1), rechter Fuß (2), linker Fuß (3), rechter Fuß (4), linker Fuß (5), der rechte Fuß wird herangezogen.

Bei der Zeichengebung wird der Stab nicht ausgewinkelt.

Die Fortsetzung des Marsches erfolgt unter gleicher Zeichengebung auf die Zählzeit „5“.

Während des Haltens wird das Spiel nicht unterbrochen.

Das Halten erfolgt über 6 bis 8 Takte.

Vom Kampfgericht wird in dieser Phase des Wettkampfes besonders auf folgende Punkte geachtet:

  • Einhalten des markierten Haltebereiches durch den Stabführer.
  • Einheitliches Halten des Spielmannszuges (kein Wackeln, Korrigieren etc.).
  • Durchspiel des Marsches ohne Schwankungen, Unterbrechungen etc.
  • Einhalten der festgelegten Zeiten zwischen Halten und Abmarsch.
  • Geschlossenes Antreten des Spielmannszuges.

Bleibt zu wünschen, daß alle Kollektive der Sonderklasse mit dieser Neuerung zurechtkommen und dazu beitragen, die Wettkampfdurchführung interessanter zu gestalten.

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Du und Dein Weggefährte . . .

An der Saale war’s ein Kollektiv

GLÜCKLICHE GESICHTER bei den Hallensern nach dem Sieg des Pionierpokals in Sondershausen. Links ist der Leiter des Kollektivs, Sportfreund Werner Dlubek, rechts außen Sportfreund Gerhardt Rissel, Ausbilder des Zuges und heute Vorsiıtzender der ZSK zu erkennen. Stabführer Wolfgang Dlubek (Bild mitte) führt in diesem Jahr den Erwachsenenspielmannszug zum Wettkampf bei den Deutschen Meisterschaften der Spielmannszüge in Apolda.

Wir setzen in der heutigen Ausgabe unsere Diskussionsreihe fort mit einem Beitrag, der uns vom Spielmannszug der SG DYNAMO HALLE erreichte.

Die FDJ-Leitung des Kollektivs möchte mit diesen Zeilen all denen Dank sagen, die sich in hervorragender Weise um die Entwicklung dieser Mädchen und Jungen verdient gemacht haben.

Entgegen anderen Beispielen, mühten sich an der Saale mehrere „Große“ um den Erfolg, opferten Freizeit, Nerven und Kraft, denen von lernbebegierigen Schülern mit schönen Ergebnissen gedankt wurden.

„Im September 1961 gründete Sportfreund Werner Dlubek, Sportlehrer einer Hallenser Schule, unsere Gemeinschaft. Wir waren damals Schüler der 5. Klasse. Einen Erwachsenenzug gab es in der Stadt nicht und damit fehlte uns eigentlich die echte Grundlage, das notwendige Vorbild. Doch unser Leiter machte uns mit den Traditionen der Arbeitersportbewegung vertraut und vermittelte so einen Einblick in die Spielleutebewegung.

Trotzdem brauchten wir zur Ausbildung erfahrene Leute. Mit Unterstützung älterer Spielleute der Verkehrsbetriebe, den Sportfreunden Klingner und Rarrasch sowie dem unermüdlichen Eifer des Sportfreundes Dlubek lernten wir das Flötenspiel, die Trommel und das Schlagzeug beherrschen.

Alles ging nach Grifftabellen, denn Noten kannte kaum einer.

1963 kam Sportfreund Gall von Buna zu uns, lehrte uns Noten, verbesserte das Spiel und begann mit der Einstudierung schwierigerer Märsche.

Das Niveau stieg zusehends und bereits drei Jahre später schafften wir beim ersten offiziellen Wettkampf um den Pionierpokal den 2. Platz.

Sportfreund Rissel, heute Vorsitzender der Zentralen Spielleutekommission, damals Techniker in Taucha und bei uns, wurde für die Ausbildung unseres Kollektivs gewonnen und wuchs zum Vorbild für jeden einzelnen. Unter seiner bewährten Leitung konnten wir bereits ein Jahr später den Pionierpokal erstmals nach Halle holen.

Vorausschauende Arbeit dieser Zeit zahlt sich heute aus. Die Sportfreunde Rissel und Dlubek wählten schon 1967 die besten Spielleute in unseren Reihen aus und qualifizierten sie zu Ausbildern.

Für alle unfaßbar war dann der plötzliche Tod des Sportfreundes Werner Dlubek im Frühjahr 1968. Damit war dem Kollektiv der überragende Leiter genommen und große Schwierigkeiten taten sich vor uns auf.

Kein Erwachsener stand dem Kollektiv zur Verfügung, die Kinder und Jugendlichen blieben den Übungsstunden teilweise fern, einige gingen ganz ab.

Zu jung und unerfahren war unser Kollektiv damals noch, um hier zur Selbsthilfe zu greifen.

Erst als Sportfreundin Sonja Dlubek im April des gleichen Jahres die Leitung in die Hände nahm, um fortzusetzen, was ihr Mann begonnen hatte, zog wieder Ordnung und Kontinuierlichkeit ein.

In aufopferungsvoller Arbeit schaffte sie im Verein mit den besten Jugendlichen und dem Sportfreund Rissel, daß sich das Kollektiv festigte und systematisch an die Wettkampfvorbereitung gehen konnte.

Im Verlauf der Jahre hatten sich bei uns der Pionierzug und das Jugendkollektiv herausgebildet, die auf Grund der Altersunterschiede in getrennten Klassen starten mußten.

Während die Jüngsten den Vorjahrserfolg im Kampf um den Pionierpokal wiederholten, errangen die Jugendlichen in der Leistungsklasse 1 der Erwachsenenspielmannszüge im Aufstiegsturnier in Rostock einen beachtlichen zweiten Platz und stiegen damit in die Sonderklasse auf. Dieser Erfolg war Ansporn und Verpflichtung zugleich.

Die Sportfreunde Gerhardt Müller und Hans-Joachim Kirstein setzten sich als relativ junge Spielleute mit 16 Jahren mit ihrer ganzen Kraft und dem erworbenen Können ein, um das Niveau des Kollektivs weiter zu verbessern. Ihr Kenntnisse, bei Sportfreund Rissel erlernt, halfen nun allen.

Gegenwärtig bereiten sich beide Kollektive auf die neue Wettkampfsaison vor. Gerhardt Müller, Werner Czerwinka und Hans-Joachim Kirstein leisten dabei eine vorbildliche fachliche Arbeit.

Sportfreundin Sonja Dlubek knüpft die organisatorischen und pädagogischen Fäden, damit die Hallenser Mädchen und Jungen im nächsten Jahr ihrer Bewährung an die vergangenen Erfolge neue heften können und damit den vielen Weggefährten bei der Entwicklung und Festigung des Kollektivs der SG Dynamo Halle herzlich Dank sagen.

In Halle war’s ein Kollektiv, anderswo sind es einzelne, die sich um den Nachwuchs verdient machen — doch alle mit dem einen Ziel, die Spielleutebewegung des DTSB weiterzuentwickeln.“

Gabi Rödel, Mitglied der FDJ-Leitung

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Trotz Abgrenzung gemeinsame Wege

Immer wieder erreichen die Redaktion aus dem Kreis der Spielleute Anfragen, die sich mit der unmittelbaren Tätigkeit und Aufgabenstellung der Sportfreunde Bernd Schenke und Günter Bodenstein beschäftigen. Da unser „tambour“ ein offizielles Mitteilungsblatt ist und es auch weiterhin sein soll, möchten wir an dieser Stelle auf diese Fragen eingehen.

Die Sportfreunde Bernd Schenke und Günter Bodenstein arbeiten beide beim DTSB-Bundesvorstand in Berlin und sind dort hauptamtlich auf dem Gebiet der Spielleutebewegung des DTSB tätig. Sie sind mit Ausnahme des Bezirkes Berlin die einzigen hauptamtlichen Funktionäre der Spielleutebewegung des DTSB.

Sportfreund Bernd Schenke bekleidet innerhalb der Zentralen Spielleutekommission die Funktion des Sekretärs und zeichnet damit für die gesamte politisch-organisatorische Führung und Leitung der Spielleute im DTSB verantwortlich. Ihm obliegt entsprechend der bestätigten Geschäftsordnung außerdem die Anleitung aller Bezirksspielleutekommissionen sowie die Schulung leitender Kader auf politisch-ideologischem Gebiet. Bei Großveranstaltungen (Turn- und Sportfeste der DDR, Spartakiade etc.) ist er für die politisch-organisatorische Absicherung zuständig. Darüber hinaus hat er zu kontrollieren, daß in allen Kommissionen der Spielleutebewegung des DTSB die Beschlüsse des Bundesvorstandes, seines Sekretariats und der ZSK zur Grundlage der Arbeit gemacht werden.

Sportfreund Günter Bodenstein ist als Haupttechniker eingesetzt.

In seinen Händen liegt die gesamte musikalisch-technische Anleitung und Ausbildung der Spielleute des DTSB über die Fachkommissionen und Bezirkstechniker. Außerdem ist er für die Heranbildung fähiger Übungsleiter, Techniker und Kampfrichter verantwortlich.

Im weiteren obliegt ihm der gesamte Komplex der Bekleidung, Ausrüstung und Instrumentenbeschaffung in Verbindung mit der Zentralen Beschaffungs- und ausgabestelle in Leipzig.

Dieser kurze Abriß weist die unterschiedlichen Aufgabengebiete beider Funktionäre aus, die aber in gemeinsamer kameradschaftlicher Weise gelöst werden.

Dennoch bitten wir alle Spielleute, künftig bei speziellen Fragen diese an den dafür zuständigen Sportfreund zu richten. Das heißt, alles was Probleme der Führungs- und Leitungstätigkeit sowie der Organisation und jeweiligen Arbeitsweise sind, bitte an den Sportfreund Bernd Schenke.

Musikalisch-technische sowie Ausrüstungsfragen gehören zum Aufgabengebiet des Sportfreundes Günter Bodenstein.

Die Beachtung dieser Darlegungen ermöglicht ein schnelleres Behandeln der Dinge und hilft Schwierigkeiten rascher überwinden. Red.


FESTE FREUNDSCHAFTSBANDE haben die Spielleute der BSG Stahl Brandenburg mit dem in ihrer Stadt stationierten Blasorchester der sowjetischen Streitkräfte geknüpft.

Anläßlich des 52. Jahreslages der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution traten beide Klangkörper erstmals gemeinsam auf und führten die Kranzdelegationen an.

Wenige Monate später, zum Tag der Sowjetarmee, gab es ein erneutes Zusammenspiel und herzliche Freundschaftsbegegnungen.

Diese gemeinsame Arbeit führte die Brandenburger Spielleute zu dem Entschluß, an der Stafette zu Ehren des 100. Geburtstages des Genossen W. I. Lenin teilzunehmen.

Das Kollektiv der BSG Stahl kämpft um den ehrenvollen Titel „Kollektiv der deutsch-sowjetischen Freundschaft“ mit dem Ziel, anläßlich des 53. Jahrestages der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution seine Aufgabenstellungen erfüllen zu können und mit dem Titel geehrt zu werden.

Bleibt uns nur zu wünschen, daß sich dem Beispiel der Brandenburger, das auf Initiative der Sportfreunde G. Rudolph, Horst Ullrich und K. J. Haller zustande kam, recht viele Spielleutekollektive des DTSB anschließen und die Stahlsportler ihr Ziel erreichen.

Vielseitigkeit steht im Vordergrund

Wie alljährlich führte die Sektion Spielleute der SG Dynamo Halle in den Winterferien der Kinder und Jugendlichen auf der Augustusburg ein Trainingslager zur Vorbereitung auf die Wettkämpfe 1970 durch.

Neben einem umfangreichen fachlichen Programm, für die Pioniere täglich 3 Stunden, bei den Jugendlichen waren es 5, stand auch die gesellschaftliche und kulturelle Betätigung nicht abseits.

So beteiligten sich 25 Sportfreunde am „Manöver Schneeflocke“ und erwarben das Touristenabzeichen. 35 Sportfreunde nahmen den Kampf um die „Goldene Fahrkarte“ auf und werden im Ergebnis von den Sportfreunden Dlubek, Bielig und Czerwinka im weiteren Wettkampf vertreten. Das Schießabzeichen konnte an 7 Sportfreunde vergeben werden.

Die Ehrung eines Veteranen der Spielleutebewegung, des Spielmannes Uhlemann, der mit seinen 85 Jahren noch recht interessiert die Entwicklung des Hallenser Zuges verfolgt, schloß sich ebenso wirkungsvoll in den Programmablauf ein wie eine Tagesfahrt nach Oberwiesenthal, häufiges Skilaufen und Rodeln sowie die Besichtigung der Naturschönheiten.

So wurde das Trainingslager für alle Beteiligten einerseits eine positive Vorbereitung auf die Wettkämpfe, andererseits aber auch eine angenehme Erholung im Kreis der Sportfreunde.

Gerhardt Müller, Techniker des SZ

Anm. d. Red.: Wie uns Sportfreund Gerhardt Rissel, Vorsitzender der ZSK, der an diesem Lehrgang als Gast teilnahm, in einem Gespräch erklärte, waren die Hallenser Mädchen und Jungen in den zurückliegenden Monaten äußerst fleißig. „In Apolda“, so führte er aus, „ist mit dem Erwachsenenzug zu rechnen. Er wird auf alle Fälle einen guten Mittelplatz erringen.“ Wollen wir sehen, ob diese Prognose zutrifft und den Dynamosportlern die Daumen drücken.

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Wir ehren unsere Veteranen

Im Spielmannszug der BSG TRAKTOR ZOSSEN gibt es acht Sportfreunde, die wir heute ehren wollen. Seit vielen Jahren gehören sie zur Arbeiter-Turn- und Sportbewegung, und trotz ihres teilweise hohen Alters halten sie den Spielleuten des DTSB die Treue.

Wir danken diesen Sportfreunden für ihre langjährige Tätigkeit und wünschen ihnen noch viele Jahre bei bester Gesundheit.

Sportfreund WILLI BÖGER ist seit seiner Kindheit Spielmann und mit 70 Jahren noch jederzeit einsatzbereit.

Sportfreund ERICH KRÜGER gehört seit 1912 zur Spielleutebewegung und feierte am 31. März seinen 69. Geburtstag.

Sportfreund ALFRED SCHULZE gehört auch seit frühester Jugend dem Spielmannszug an und wird in diesem Jahr 65 Jahre.

Sportfreund RICHARD KIENAST ist eine der wertvollsten Stützen des Kollektivs. Seit 1921 ist er Spielmann und zur Jahreswende feiert auch er seinen 65. Geburtstag.

Sportfreund RICHARD MITTAG war Mitglied der Deutschen Turnerschaft und gehört seit 1956 zum Kollektiv der Zossener.

Sportfreund WILLI NISTOLIK war einst Schalmeienbläser. Als Mitglied des Arbeiter-Turn- und Sportbundes war es für ihn selbstverständlich, dem DTSB beizutreten und den Spielleuten die Treue zu halten.

Sportfreund WILLI KLÄR ist einer der „jüngsten Veteranen“. Mit 62 Jahren zählt er zu den Aktivposten des Zuges.

Sportfreund WALTER STRASSBURG ist seit 1924 Spielmann. Er gehört zu den Mitbegründern des Zossener Spielmannszuges im Jahre 1952 und übt seit 1955 die Funktion des Leiters aus.

Sportfreund ERICH MIES, dem wir an dieser Stelle beste Genesung wünschen, begann seine Spielleutetätigkeit als „Roter Pionier“ und zählt heute zu den aktivsten Sportfreunden des Kollektivs.


Die Schalmeienkapelle der „SG Fortschritt Falkenstein“ kann auf ihr 46-jähriges Bestehen zurückblicken. Viele Feunde der Schalmeie gehörten diesem Kollektiv an. Wir möchten an dieser Stelle dem aktivsten der Aktiven, dem Sportfreund

RICHARD MORGNER (unser Bild)

als Veteran und Mitbegründer der Kapelle Dank und Anerkennung für seine unermüdliche Treue sagen.

50 Jahre ist er im Arbeitersport organisiert und trotz Krankheit noch immer aktives Mitglied der Kapelle sowie großes Vorbild für die Jugend.

Vergessen möchten wir aber auch nicht die Sportfreunde

FRITZ BLECHSCHMIDT

PAUL MÜLLER

ERHARDT HEINZ

die seit den Gründerjahren zum Kollektiv gehören und damit ihre Treue zur Schalmeienmusik wahrten.

Ihnen allen wünschen wir noch viele Jahre bei bester Gesundheit, persönliches Wohlergehen und die Möglichkeit der weiteren Aktivität in der Kapelle.

Peter Santen für das Kollektiv

Nachruf

An den Folgen eines schweren Verkehrsunfalls ist im Alter von 18 Jahren der Sportfreund

Klaus-Dieter Vogel

vom Spielmannszug der BSG Aktivist Haselbach (Bez. Leipzig) verstorben.

Sportfreund Vogel gehörte zu den aktivsten Technikern des Kollektivs und widmete seine Freizeit der Auwusbildung des Kinderspielmannszuges.

Wir trauern um einen vorbildlichen Spielmann und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Nachruf

Nach langer schwerer Krankheit verstarb im Alter von 61 Jahren der Sportfreund

Paul Krüger

vom Spielmannszug der BSG Traktor Zossen.

Trotz einer komplizierten Kriegsverletzung war er ein zuverlässiger und stets einsatzbereiter Spielmann. Die Spielleute des DTSB werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Noch einen Blick in die WKO werfen

In einer Vielzahl von Schreiben der Spielmannszüge an die Bezirksspielleutekomissionen wird immer wieder die Frage gestellt, in welcher Bekleidung bzw. Ausrüstung (Koppel usw.) muß zur Bezirksmeisterschaft aufgetreten werden.

Dazu folgende Antwort: Laut Wettkampfordnung (gültig seit September 1969 — in „der tambour“ veröffentlicht) haben alle Kollektive in weißer Spielleutekleidung (einheitlich im Zug) und einheitlich schwarzem oder einheitlich braunem Koppelzeug aufzutreten.

Die Festlegung, daß braunes Koppelzeug gefordert wird, trifft erst für das Sportjahr 1972 zu, da noch im Jahr 1970 die Zentrale Beschaffungsstelle eingerichtet und der Vertrieb vorgenommen wird.

Es ist also nochmals zu empfehlen, in der Wettkampfordnung die Punkte 1 und 2 genau durchzulesen, da es dort noch weitere Aufschlüsse zu vielfältigen Fragen gibt.


Herausgeber: Zentrale Spielleutekommission beim Präsidium des Bundesvorstandes des DTSB, Berlin — Verantwortlich: Sekretariat der ZSK — Veröffentlicht unter der Lizenz-Nr. 693 beim Ministerrat der DDR — Berlin — Satz und Druck: VEB typodruck, Werk Döbeln