Der Tambour/Ausgabe 1982 02

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15. Jahrgang, Nummer 2

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EINEN RÜCKBLICK auf das „VI.“ erlaubt das untere Foto, während das obere schon einen Ausschnitt aus einem Vorbereitungslager für das „VII.“ 1983 in Leipzig zeigt.

HEUTE AUF SEITE

  • 2 Neustrelitzer Zug bläst die richtigen Töne
  • 3 Eindrucksvolle Aufnahme der 83er Musikschau
  • 6 Zum guten Spielmann gehört mehr, als „nur“ Musik machen

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Kommission beriet

KARL NONNENMACHER

Die Kommission Schalmeien hat sich in ihrer ersten Beratung im Jahr 1982 mit den Erfolgen und Mängeln beschäftigt, die das Jahr 1981 brachten.

Neben der mühevollen, fleißigen Arbeit der Mehrheit der Klangkörper dieses Genres die DDR-Meisterschaft und das Aufstiegsturnier waren der beste musikalische Beweis dafür, stand die unzureichende Leitungstätigkeit der Kommission. Das heißt aber nicht, daß alle ihre Mitglieder passiv waren. Wir kennen die Einsatzfreude solcher Sportfreunde wie Wolfgang Schröter, Herbert Klein, Fridolin Jahn, Kurt Tägener, Ursula Friedrich, Heinz Möbius und vieler anderer.

Und der einstige Förderer und Initiator der Schalmeienke? Vielleicht gab er etwas musik, Sportfreund Schlaef- spät zu, daß er es vor allem aus beruflichen Gründen nicht mehr wie gewohnt packt. So amtiert als Leiter der Kommission sein bisheriger Stellvertreter. Ein Mann, dem man noch viele Jahre im Kreise der Schalmeienspieler und aller Spielleute wünscht, der umsichtige und nimmermüde Karl Nonnenmacher. Aber vielleicht übernimmt den Staffelstab seiner von jenen, die als junge Mitstreiter bereits mittendrin stehen und als Nachwuchskader zur Kommissionstagung geladen waren. Ein hoffnungsvoller Neubeginn auf dem Wege zum Nationalfest 1983 in Leipzig.

Spielleute in der Spartakiade- und Sportfeststafette 83

Neustrelitzer Fanfarenzug bläst die richtigen Töne

Nach sechsmonatiger Kandidatenzeit acht junge Spielleute feierlich aufgenommen

Der Fanfarenzug der Wohnsportgemeinschaft „R. Arndt“ Neustrelitz, er ist im DTSB der DDR fest verankert, legte Rechenschaft über seine bisher geleistete Arbeit ab. Und vieles konnte sich da schon sehen lassen, was die Neustrelitzer zu bieten hatten. Ihr Fanfarenzug nahm nämlich in jüngster Zeit eine bemerkenswerte Entwicklung. Wie begehrt inzwischen die Mitgliedschaft in diesem Klangkörper ist, verdeutlicht die Kandidatenzeit, die man durchlaufen muß, um in den Fanfarenzug endgültig aufgenommen zu werden.

Sechs Monate muß man sich bewähren, nachweisen, daß neben dem Willen, ein leistungsfähiger Spielmann zu werden, auch diszipliniertes Auftreten, Trainingseifer und gute schulische Leistungen gehören. Acht Sportfreunde erhielten nun in feierlichem Rahmen ihre Berufungsurkunde und das Mitgliedsbuch des DTSB der DDR.

Zu den guten Resultaten zählt man in Neustrelitz auch die 28 Auftritte des Zuges im vergangenen Jahr. Und daß man bereits 250,— Mark auf das Konto zur Eigenfinanzierung des „VII.“ überwies, spricht für die Haltung der Spielleute aus dem Norden unseres Landes.

DER GREIZER FANFARENZUG bereitet sich gewissenhaft auf die bevorstehende Saison vor. Die Thüringer möchten den Rückstand zur absoluten Spitze unseres Landes (Potsdam) verringern.

Die einzelnen Übungsgruppen stehen im Wettbewerb untereinander, der nach ganz konkreten abrechenbaren Kriterien öffentlich ausgewertet wird. 1981 siegte die Übungsgruppe Tom-Tom. Als Auszeichnung erhielten die jungen Spielleute eine Fahrt nach Berlin mit dem Besuch des Freizeit- und Erholungszentrums in Friedrichshain. Natürlich sind die Neustrelitzer auch in der Spartakiade- und Sportfeststafette 83 dabei. Die Auftritte zu den 19. Arbeiterfestspielen im Bezirk Neubrandenburg und die weitere Vorbereitung auf das „VII.“ bestimmen den Inhalt ihres Wettbewerbes, in dem es vor allem um eine Verbesserung ihres musikalisch-technischen Könnens geht. Die Erhöhung der Trainingsintensität, das regelmäßige Üben daheim sind wichtige Vorhaben der Neustrelitzer.

Keine Frage, daß man auch auf die körperliche Betätigung mehr Wert legt. Das Erfüllen der Bedingungen des Sportabzeichens, möglichst in Silber, bietet dazu einen Wertmesser. Ist das große Vorbild der Neustrelitzer verständlicherweise der Fanfarenzug von Dynamo Potsdam, so halten sie doch trotzdem den Wettbewerbsaufruf der Schalmeienkapelle aus Zinna für eine lobenswerte Sache und schließen sich dem Aufruf des DDR-Meisters der Schalmeien mit ihren Möglichkeiten an.

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PETER AHLBORN von MK Ziegelrode gehört zu den erfahrendsten Spielleuten, Übungsleitern und Kampfrichtern unseres Landes.

Eindrucksvolle Aufnahme der 83er Musikschau

Für die Tagung der Zentralen Spielleutekommission am 25. März in Leipzig konnte es keinen eindrucksvolleren Auftakt geben, als den Vorschlag der Musikschau in der Sportschau des DTSB der DDR zum VII. Turn- und Sportfest mit einer gelungenen Bandaufnahme anzuhören. Aber gelungen ist nicht nur die Aufnahme des DDR-Rundfunks, ins Ohr geht vor allem die ausgewählte Musik und deren Vortrag durch hervorragend vorbereitete Klangkörper.

Die Zentrale Spielleutekommission dankt sehr herzlich dem Stabsmusikkorps und dem Spielmannszug des Stabsmusikkorps der Stadtkommandantur der DDR-Hauptstadt Berlin, dem Fanfarenzug „Dr. Richard Sorge“, der SG Dynamo Potsdam-Stadt, der Schalmeienkapelle der SG Dynamo Berlin-Hohenschönhausen und den Trompetensolisten vom Hans-Otto-Theater Potsdam mit dem bewährten Sportfreund Bosecker.

Den Kollektiven, die in der Vorbereitung des Sportfestes mit der Einstudierung der Musikschau zu tun haben, wird dieser nachhaltige akustische Eindruck eine wertvolle Hilfe sein.

Hauptkampfrichter für die bevorstehende Saison

Die Arbeitsgruppe Kampfrichter der Kommission Technik nominierte die Hauptkampfrichter für die zentralen und regionalen Wettkämpfe dieses Jahres.

Zentrale Wettkämpfe

DDR-Meisterschaft Fanfarenzüge vom 14. bis 16. Mai 1982 in Potsdam — Hauptkampfrichter: Kurt Tägener (Rietz)

DDR-Meisterschaft Nachwuchs-Spielmannszüge vom 14. bis 16. Mai 1982 in Premnitz — Hauptkampfrichter: Dieter Weise (Hettstedt)

DDR-Meisterschaft Schalmeienkapellen vom 11. bis 13. Juni 1982 in Neugersdorf — Hauptkampfrichter: Erwin Dietrich (Leipzig)

DDR-Meisterschaft Erwachsenen-Spielmannszüge vom 3. bis 5. Juli 1982 in Oberlichtenau — Hauptkampfrichter: Volker Schulze (Bischofswerda)

Aufstiegsturnier zur Sonderklasse Nachwuchs-Spielmannszüge vom 14. bis 16. Mai 1982 in Premnitz — Hauptkampfrichter: Dieter Weise (Hettstedt)

Aufstiegsturnier zur Sonderklasse Schalmeienkapellen vom 11. bis 13. Juni 1982 in Neugersdorf — Hauptkampfrichter: Erwin Dietrich (Leipzig)

Aufstiegsturnier zur Sonderklasse Fanfarenzüge vom 5. bis 6. Juni 1982 in Zeitz — Hauptkampfrichter: Leo Ertel (Potsdam)

Aufstiegsturnier zur Sonderklasse Erwachsenen-Spielmannszüge vom 27. bis 29. August 1982 in Pritzwalk — Hauptkampfrichter: Burkhard Sasse (Magdeburg)

Regionale Wettkämpfe

Die Hauptkampfrichter der 82er Bezirksmeisterschaften:

Berlin (16. Mai in Berlin): Frank-Michael Müller (Lübbenau)

Suhl (23. Mai in Dillstedt): Klaus Triebel (Luisenthal)

Leipzig (5./6. Juni in Groitzsch): Mario Bielig (Halle)

Erfurt (6. Juni in Mühlhausen): Lothar Lier (Suhl)

Potsdam (6. Juni in Brandenburg): Frank-Michael Müller (Lübbenau)

Karl-Marx-Stadt (6. Juni in Karl-Marx-Stadt Süd): Dieter Weise (Hettstedt)

Cottbus (6. Juni in Cottbus): Volker Schulze (Bischofswerda)

Dresden (13. Juni in Radeberg): Rolf Melle (Mühlhausen)

Halle (19./20.. Juni in Kloster Mansfeld): Bernd Neumann (Mittenwalde)

Schwerin (20. Juni in Perleberg): Manfred Kirstaler (Eberswalde)

Rostock (26./27. Juni in Barth): Burkhard Sasse (Magdeburg)

Frankfurt/Oder (27. Juni in Letschin): Burkhard Kipp (Babelsberg)

Gera (4. Juli in Gera Lusan): Gerald Christ (Eisenhüttenstadt)

WIR GRATULIEREN

Egon Herrmann (10. 2. 1933), Vorsitzender des Bezirksfachausschusses Erfurt, zum 49. Geburtstag

Hans Brückner (19. 2. 1910), Mitglied der Zentralen Spielleutekommission, zum 72. Geburtstag

Karl Nonnenmacher (3. 3. 1920) Vorsitzender der Kommission Schalmeien, zum 62. Geburtstag

Helga Heerwig (16. 3. 1954), Mitglied der Zentralen Spielleutekommission und Vorsitzende des Zentralen Mädchenspielmannszuges, zum 28. Geburtstag

Frank Mierisch (17. 4. 1939), Mitglied der Zentralen Spielleutekommission, zum 43. Geburtstag

und wünschen ihnen beste Gesundheit, Wohlergehen und Schaffenskraft sowie weiterhin viel Freude und Erfolge in ihrer beruflichen Tätigkeit und ehrenamtlichen Arbeit zum Wohle der Spielleutebewegung.

Ein Beitrag aus Rodleben

Die Spielleute der BSG Chemie Rodleben überwiesen 160,— Mark auf das Konto zur Eigenfinanzierung des VII. Turn- und Sportfestes und der IX. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR.

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ERINNERUNGEN an die 77er Tage von Leipzig vermitteln diese Bildausschnitte. Es waren unvergessene Tage der Lebensfreude und des Sports. Doch das „VI.“ ist Geschichte. Leipzig ruft zum „VII.“! Und wir Spielleute sind mittendrin in der Vorbereitung auf das bisher größte Nationalfest unserer sozialistischen Körperkultur. Der Übungsverband Spielleute hat eine Schlüsselstelle innerhalb der Sportschau inne. Eine Verantwortung, die alle Spielleute herausfordert, uns vor die schwierigste Aufgabe in der Entwicklung der Spielleutebewegung stellt.

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DER SPORTARZT RÄT

Zum guten Spielmann gehört mehr, als „nur“ Musik machen

Dr. med. HANS-ULRICH LEVIN

Die Vorbereitungen auf das VII. Turn- und Sportfest und die IX. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR 1983 in Leipzig sind überall in vollem Gange. Etwa 4 500 Spielleute des DTSB der DDR werden im nächsten Jahr beim Nationalfest von Körperkultur und Sport dabei sein. Dies ist Auszeichnung und Verpflichtung zugleich für alle Spielleute. Die Anforderungen an jeden einzelnen von uns sind sehr hoch. Schon in den Vorbereitungslager, aber dann zum Sportfest selbst wird jeder Spielmann erheblichen physischen Belastungen ausgesetzt, die eine stabile Gesundheit und hohe Leistungsfähigkeit verlangen.

Körperliche Aktivität bzw. Nichtaktivität beeinflussen die Organe und deren Funktionen in erheblichen Maße. Das vorhandene Anpassungspotential an Umweltreizen wird nur auf Anforderung genutzt. Mit den Anforderungen und deren erfolgreicher Bewältigung wachsen die Möglichkeiten. Dies gilt nicht nur für Kraft und Ausdauer, sondern betrifft auch die Widerstandsfähigkeit gegenüber Infektionen, Hitze, Kälte usw. Die Wirksamkeit einer Organfunktion richtet sich nach ihrem Gebrauch, ihrer Beanspruchung.

Alles, was nicht gebraucht wird, verkümmert. Bei längerer Bettruhe ohne den nötigen Bewegungsausgleich bildet sich nicht nur die Skelettmuskulatur sichtbar zurück, es kommt auch zu Veränderungen an den inneren Organen. Zu den wesentlichsten Reizen, die den Organismus stimulieren, gehört die körperliche Aktivitat. Der Grad der Anpassung ist hier Maßstab für die Leistungsfähigkeit des Menschen. Unter den körperlichen Fähigkeiten hat die Ausdauer eine besondere Bedeutung, weil praktisch alle Organe von einer ausdauernden körperlichen Bewegung beeinflußt werden. Die markantesten Anpassungszeichen unserer Organe löst ein Ausdauertraining aus.

Die Organsysteme, die uns vorrangig interessieren, sind das Herz-Kreislauf- und das Atmungssystem. Wir alle wissen, daß in unserem Übungsverband gerade diese Systeme einer hohen Belastung ausgesetzt sind. Es gab in der Vergangenheit leider immer wieder Kollapsneigungen, die natürlich zu Ausfällen von Spielleuten führten. Die unzureichende Vorbereitung auf die Doppelbelastung, der aktive musikalische Vortrag auf der einen Seite und die statische Belastung durch die Stell- und Trainingszeiten sowie Auftritte auf der anderen, waren meist immer Ursache bei Problemen mit dem Herz-Kreislauf-System.

Seit langem appellieren wir deshalb an alle Kollektive und Spielleute, daß zur gewissenhaften Ausbildung des musikalisch-technischen Könnens die regelmäßige sportliche Betätigung unerläßlich ist. Wir haben ein Programm für die Spielleute des DTSB der DDR erarbeitet, das den notwendigen Ausgleich für den Spielmann schafft, körperliches Training garantiert.

Leider unterschätzen noch immer Kollektive diese wichtige Seite unseres Sports und negieren dieses Übungsprogramm. Körperliche Betätigung allein in den Trainingslagern vermag diese Lücke natürlich nicht zu schließen. Sind einzelne Klangkörper noch nicht im Besitz von Sportprogrammen, sollten sie sich an ihren BFA-Vorsitzenden wenden, der über die Materialien verfügt.

DAS MASKOTTCHEN des Dritten der vorjährigen DDR-Meisterschaft der Erwachsenen-Spielmannszüge, der BSG Lok Mühlhausen.

Warum, werden einige fragen, wird soviel Wert auf eine hohe Leistungsfähigkeit des Ausdauervermögens gelegt? Genügt nicht der Schulsport oder die Bewegung daheim? Ich fühle mich doch kerngesund! Die Belastungen bei Sportfesten sind derart hoch, daß regelmäßige sportliche Tätigkeit Voraussetzung ist. Um ein leistungsfähiges Herz-Kreislauf-System zu erreichen, muß eine reizwirksame Belastung erfolgen, da genügt eben die Schulsportstunde nicht, ist der Ausgleich durch Gartenarbeit zu wenig.

Die Kollektive sind nur dann für die Aufgaben des VII. Turn- und Sportfestes ausreichend präpariert, wenn sie sich wenigstens wöchentlich 45 bis 60 Minuten einer ausdauerbetonten, sportlichen Betätigung unterziehen.

Für den Einsatz in Leipzig kommen von vornherein nur völlig gesunde, leistungsfähige Sportler in Frage. Leider müssen wir auf jene verzichten, die an chronischen Erkrankungen leiden, Herzerkrankungen, Stoffwechselkrankheiten, Anfallsleiden, stärkere Formfehler der Wirbelsäule (Skoliosen), Entwicklungsstörungen der Wirbelsäule (Morbus, Scheuermann), Allergien, Bewegungseinschränkungen der großen Gelenke, Kreislaufregulationsstörungen, Asthma bronchiale aufweisen, oder Bettnässer sind.

Es muß wohl nicht besonders betont werden, daß Sportler mit akuten Erkrankungen, Infekten, Frakturen usw. nicht in Leipzig oder in die Vorbereitungslager anreisen dürfen.

Ebenso sollten Aktive (vor allem Kinder), die ständig Medikamente einnehmen müssen, nicht zum Sportfest fahren. Eine vollständige Tetanus-Immunisierung gehört ebenso zur Voraussetzung wie die gültige Tauglichkeitsbestätigung im Sportausweis des DTSB der DDR (Gültigkeit der Tauglichkeit: jeweils ein Jahr vom letzten Untersuchungstermin an gerechnet). Die Tauglichkeitsuntersuchungen können alle Ärzte vornehmen. Indes ist es ratsamer, wenn der Übungsleiter seine Gruppe ge-

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