Der Tambour/Ausgabe 1973 06

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5. Jahrgang, Juni-Ausgabe 1973

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»Pionierpokal« nach Mühlhausen

In einem auf technisch überraschend hochstehendem Niveau wurde in diesem Jahr der „Pionierpokal“ ausgetragen.

Nicht unerwartert konnte sich das Kollektiv der BSG MEDIZIN MÜHLHAUSEN mit 56,30 Punkten die begehrte Trophäe für ein Jahr sichern.

Die weitere Plazierung:

2. BSG Baukema Aschersleben 49.80 Pkt.
3. BSG Traktor Zabeltitz 49.10 Pkt.
4. SG Perleberg/Pritzwalk 48.50 Pkt.
5. BSG Traktor Hasselfelde 48.10 Pkt.
6. TSG Lübbenau 47.50 Pkt.
7. BSG Fortschritt Bischofswerda 47.30 Pkt.
8. SG Oberlichtenau 47.00 Pkt.
9. SSG Großdrebnitz 39.00 Pkt.
10. BSG Turbine Lauta 37.10 Pkt.

Letzte Informationen am Trainingsort

IM KREUZVERHÖHR standen wenige Tage vor Beginn des Trainingslagers in Dessau die Sportfreunde BERND SCHENKKE (links), Leiter des „Übungsverbandes Müusikschau“ und GERHARD MÜLLER (rechts), Stellvertretender Leiter des Gestalterkollektivs. Ihre Antworten sind auf den Seiten 3 bzw. 7 zu lesen.

Die Leitung des „Übungsverbandes Musikschau“ hatte 38 Tage vor der Eröffnung des Trainingslagers nochmals die Kollektivleiter zu einer gemeinsamen Beratung eingeladen, um sie mit den wichtigsten organisatorisch-technischen Maßnahmen und Aufgabenstellungen vertraut zu machen. In Dessau gab es konkrete Auskünfte über die Anreise, die Einkleidung aller Mitglieder des ÜV, den Tages- und Trainingsplan, Hinweise zum Transport, zur Unterbringung und nicht zuletzt auch zur Verpflegung. Selbstverständlich gehörten Vorschauen zum kulturellen Freizeitprogramm ebenso dazu wie einige Erläuterungen zu notwendigen Verhaltensmaßregeln.

Alles in allem war diese Zusammenkunft ein wertvoller Aufschluß für die leitenden Funktionäre der Kollektive, die nun eine ordentliche Auswertung vornehmen müssen, um ihre Sportfreunde wiederum sachlich zu informieren.

Hans Brückner — Amtierender Vorsitzender

Das Sekretariat der Zentralen Spielleutekommission des DTSB hat auf seiner Beratung am 6. Juni 1973 beschlossen, den bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden der ZSK und Vorsitzenden der Fachkommission Spielmannszüge, Sportfreund HANS BRÜCKNER, mit der Funktion des „Amtierenden Vorsitzenden der ZSK“ zu betrauen. Er übernimmt diese Aufgabe auf Grund des plötzlichen Ablebens des Sportfreundes Gerhard Rissel. Die FK Spielmannszüge wird weiterhin von ihm geleitet.

Letzte Meldung

Festivaltrophäe verbleibt im Bezirk Halle

Die vom Vizepräsidenten des DTSB, Genossen Prof. Dr. E. Buggel, gestiftete und erstmals am 29. April 1973 an die Schalmeienkapelle der BSG Aktivist Luckenau verliehene Festivaltrophäe, wurde anläßlich einer Funktionärskonferenz am 1. Juni 1973 in Dessau erneut vergeben.

Die Leitung des „Übungsverbandes Musikschau“ hatte beschlossen, nach Abschluß der am 31. Mai beendeten Etappe, den BEZIRK HALLE mit dieser Auszeichnung zu bedenken.

Ausschlaggebend für diese Entscheidung war der überdurchschnittliche Vorbereitungsstand der Kollektive dieses Bezirkes, was bei den Bezirksmeisterschaften nachdrücklich bestätigt wurde.

Zum Festivalauftakt in Berlin dabei

Zu einem Höhepunkt in der Festivalvorbereitung gestaltete sich das Wochenende am 12. und 13. Mai in der Hauptstadt der DDR, Berlin. Zum Festivalauftakt waren aus allen Bezirken Jugenddelegationen gekommen, um ihren künftigen Gastgebern einen herzlichen Gruß zu entbieten.

Neben zahlreichen Klangkörpern der FDJ waren auch eine ganze Reihe Kollektive des DTSB mit nach Berlin gekommen, um ihre FDJ-Bezirksdelegationen musikalisch zu unterstützen.

Einige dieser DTSB-Klangkörper werden außerdem in den FDJ-Bezirksmusikkorps zum Festival mitwirken.

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Vorbereitungslager mit Hindernissen

Der „Zentrale Pionierspielmannszug der DDR“, wichtiger Bestandteil des „ÜV Musikschau“ der X. Weltfestspiele, führte vom 7. bis 12. Mai in Holzhausen bei Leipzig ein Trainingslager durch, das unmittelbar der Vorbereitung auf das zentrale Lager in Dessau diente.

Ursprünglich sollten sich die Mädchen und Jungen in einem zentralen Pionierlager treffen, so war es jedenfalls der Leitung des Übungsverbandes durch den Zentralrat der FDJ, Abt. Junge Pioniere, und das Organisationskomitee der X. Weltfestspiele zugesichert worden. Daß es nicht so wurde, hat seine Ursachen in einer leider recht nachlässigen Handlungsweise einiger Funktionäre. Denn 7 Tage vor Lagerbeginn mußte sich die Leitung des ÜV entscheiden: entweder das Lager fällt aus oder wir greifen zur Selbsthilfe.

Ursache dafür war, daß man zu diesem Zeitpunkt den Genossen des DTSB ein ausgesprochenes Sommerlager zur Nutzung anbot, welches in keiner Form den geringsten Ansprüchen entsprochen hätte, und hygienisch gesperrt war.

Dem selbstlosen Einsatz des Genossen Rudi Schöffauer und der Unterstützung des Genossen Manfred Krätzig sowie der uneingeschränkten Bereitschaft aller Einrichtungen der Orte Holzhausen und Liebertwolkwitz im Bezirk Leipzig ist es zu danken, daß dieses Lager doch stattfand und zu einem hervorragenden Erfolg wurde.

Was Funktionäre, Ausbilder und Betreuer, aber besonders die Pioniere leisteten, läßt sich mit Worten kaum schildern.

Unter nicht gerade besten Voraussetzungen (organisatorische Pannen waren unter diesen Umständen nicht zu vermeiden) wurde von allen ein hartes Trainings- und Arbeitspensum absolviert.

Ein Teil der Betreuer mußte als Ausbilder und so in einer Doppelfunktion tätig sein, weil mehrere Ausbilder fehlten. Es kann deshalb dem Leiter der AG Nachwuchs, Genossen Günter Bodenstein, der Vorwurf nicht erspart werden, daß seine Handlungsweise unverständlich ist. Wenn er aus dienstlichen Gründen mit seinen Ausbildern dem Trainingsprozeß fernbleiben mußte, so hätte er die Pflicht gehabt, in jedem Fall für andere Ausbilder zu sorgen.

Den Beweis des Fleißes (alle Kollektive beherrschten am Ende des Lagers das Weltfestspielrepertoire) brachte der abschließende Wettkampf um den „Pionierpokal“. Alle Züge spielten ohne „Stolperer“ das Programm durch und erhielten für ihre recht guten Leistungen nicht unverdient beachtliche Punktwerte.

Sicher gibt es noch Ecken und Kanten. Sie abzustellen ist nun Sache der Ausbilder in allen Kollektiven.

Auf alle Fälle aber kann eingeschätzt werden, daß die Jüngsten des Übungsverbandes ihre Aufgaben meistern werden. Den Grundstein dazu legten jene Funktionäre, die in den Heimatorten tätig waren und im Trainingslager durch den „Technikerstab“ des Sportfreundes Rolf Lorenz wertvolle Unterstützung erhielten.

Deshalb an dieser Stelle nochmals allen verantwortlichen Funktionären dieses Trainingslagers Dank und Anerkennung für ihre Leistungen.

Uwe Klein

Traditionsreiches Kollektiv wurde »50«

Der Spielmannszug der TSG TRAKTOR TAUCHA feierte am 28. April sein 50. Gründungsjubiläum. Vertreter der Partei, des Staatsapparates und gesellschaftlicher Einrichtungen überbrachten dem Kollektiv die herzlichsten Glückwünsche und dankten den Sportfreunden für ihre Tätigkeit innerhalb der sozialistischen Sportbewegung.

Besonderen Anteil hatte dieser Spielmannszug beim Wiederaufbau der Spielleutebewegung nach 1945. Spielleute wie Gerhardt Rissel und Karl Seidel, die nicht nur im Bezirk Leipzig sind, hatten eine Reihe weiterer Mitstreiter, denen an diesem Jubiläumstag ein herzlicher Dank für ihre Einsatzbereitschaft gilt.

Unser Bild zeigt das Kollektiv bei den „DDR-Meisterschaften“ 1970 in Apolda, wo der 6. Platz erreicht wurde.

»Fest der Blasmusik« in Hirschfeld

Ein Treffen von Klangkörpern verschiedener Genres fand am 2. und 3. Juni in Hirschfeld (Bezirk Cottbus) statt.

Die Sektion Spielleute der BSG Traktor feierte den 25. Geburtstag und hatte sich dazu Blasorchester und Spielmannszüge eingeladen, die das reichhaltige Programm mitgestalteten.

Die Spielleute aus Hirschfeld, die auf beachtliche Erfolge in ihrer Entwicklung verweisen können, haben über die Bezirksgrenzen hinaus einen guten Namen. Die Erwachsenen gehören zur Leistungsklasse I und das Pionierkollektiv ist auf dem besten Weg, es dem Jahrgang 1971 nachzumachen, der Mitglied der Sonderklasse war und zum „Zentralen Pionierspielmannszug“ gehörte.

Nachruf

In tiefer Trauer nahm die Spielleutebewegung des Deutschen Turn- und Sportbundes der DDR am 25. Mai Abschied vom Vorsitzenden der Zentralen Spielleutekommission beim Präsidium des DTSB-Bundesvorstandes, Sportfreund

GERHARD RISSEL

Über 50 Jahre war er der Spielleutebewegung ein treuer und zuverlässiger Sportfreund, der stets mit Rat und Tat zur Seite stand.

Als Verantwortlicher für das Kampfrichterwesen, als Übungsleiter in verschiedenen Kollektiven und zentralen Trainingslagern und nicht zuletzt in seiner Funktion als Vorsitzender der ZSK, die er seit 1968 bekleidete, war er eine wertvolle Stütze.

Mit seinem Tod verliert die Spielleutebewegung des DTSB einen erfahrenen und vorbildlichen Funktionär.

Wir, die Spielleute des DTSB, werden unserem Sportfreund Gerhard Rissel ein ehrendes Andenken bewahren.

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»Übungsverband Musikschau« berichtet

Einstudierungsprozeß in bewährte Hände gegeben

Leitung des ÜV traf Maßnahmen für den Trainingsablauf

Das Gestalterkollektiv des Übungsverbandes unter Leitung des Sportfreundes Bernd Schenke hat der Leitung des Übungsverbandes einen Vorschlag unterbreitet, der die Leitung des Einstudierungsprozesses zum Inhalt hatte.

Nach eingehender Diskussion wurde die Konzeption bestätigt, woraus sich folgende Festlegungen ergeben.

1. Sportfreund Bernd Schenke, Leiter des Gestalterkollektivs, übergibt diese Funktion mit Wirkung vom 5. Juli 1973 an den Sportfreund Gerhardt Müller, der bisher als Stellvertreter tätig war.

2. Sportfreund Achim Donath vom Spielmannszug der BSG Motor Lauchhammer Ost wird mit der Leitung des Einstudierungsprozesses im Trainingslager Dessau beauftragt.

3. Sportfreund Albert Adler vom Blasorchester der BSG Fortschritt Adorf wird mit der musikalischen Leitung im Trainingslager Dessau beauftragt und ist gleichzeitig als Dirigent für die gesamte Musikschau tätig.

4. Die Sportfreundinnen Helga Neuwirth und Jutta Weingart sowie die Sportffeunde Rolf Fräderich, Horst Kubitza und Walter Knuth wurden in die engere Wahl als Stabführer einbezogen. Ihr endgültiger Einsatz entscheidet sich mit Abschluß des Trainingslagers in Dessau.

5. Als verantwortliche Übungsleiter für die einzelnen Teilverbände wurden bestätigt:

SZ/Erw.: Hans-Joachim Banasiak

SZ/Pio.: Rolf Lorenz
Dr. Kurt Becker

SZ/Mäd.: Gerhard Hebach

NFZ: Rainer Gesierich
Günter Nöthlich

SK: Gerhard Klein

FO: Herbert Knoll

BO: Gerhard Oehmichen

Wir glauben, gut gerüstet zu sein

Interview mit dem Leiter des ÜV, Sportfreund Bernd Schenke

FRAGE: „Sportfreund Schenke, wie schätzen Sie als Leiter des „Übungsverbandes Musikschau“ sowie als Leiter des Gestalterkollektivs die Vorbereitungen für das Trainingslager in Dessau insgesamt ein?“

ANTWORT: „Zunächst muß man an dieser Stelle erst einmal allen Sportfreunden in den Kollektiven, den Übungsleitern sowie Funktionären und den verantwortlichen Sportfreunden in den verschiedensten Leitungen des ÜV recht herzlich für ihre aufopferungsvolle und zielstrebige Tätigkeit in den zurückliegenden Wochen und Monaten danken.

Ohne ihrem Fleiß, ihrer Einsatzbereitschaft und Disziplin wäre es wohl kaum möglich gewesen, einen Vorbereitungsstand zu erreichen, der in allen Bereichen, damit meine ich die politisch-ideologische Seite ebenso wie die musikalisch-technische und organisatorische, mit gut einzuschätzen ist.”

FRAGE: „Diese Einschätzung konnten Sie ja schon am 1. Juni zur Beratung mit allen Funktionären in Dessau geben und das wurde von den Sportfreunden mit Freude registriert. Wie aber stehen die Vorbereitungen in der Stadt Dessau und was wird die Aktiven dort erwarten?“

ANTWORT: „Nun, alles im einzelnen an dieser Stelle aufzuzählen, würde entschieden zu weit führen. Dazu habe ich am 1. Juni ausführlich gesprochen. Doch ich will einige wesentliche Faktoren gern wiederholen. Wir haben in Dessau alles getan, um für die Sportfreunde den Bedingungen entsprechend, bestmögliche Voraussetzungen auf allen Gebieten zu schaffen. Wir sind dabei von den Erfahrungen zurückliegender Großveranstaltungen ausgegangen.

Trotzdem, und das soll nicht verschwiegen werden, bietet eine Großstadt, wie sie Dessau ist, nicht in jedem Fall ideale Bedingungen. Das trifft für die größeren Entfernungen zu (Busverbindungen werden sie weitestgehend reduzieren) und wirkt sich auch auf die direkte Bindung innerhalb des gesamten Übungsverbandes nicht fördernd aus. Hier, so hoffen wir, helfen uns die zahlreichen Kulturveranstaltungen, die wir nur für die Sportfreunde unseres Verbandes vorbereitet haben, das Kollektiv auch außerhalb der täglichen Trainingszeit zu festigen.“

FRAGE: „Was gibt es heute noch aus Ihrer Sicht den Kollektiven zu sagen?“

ANTWORT: „Ja, das ist nicht so einfach. Es sind noch viele Dinge, die man gern mit auf den Weg geben möchte, aber ich glaube, in den Kollektiven gibt es ausreichendes Verständnis und selbständige Initiativen. Ich selbst würde mir wünschen, daß überall für eine gute Stimmung gesorgt und in den verbleibenden Tagen, man möchte beinahe Stunden sagen, die Übungstätigkeit nicht eingeschränkt wird.

Abschließend darf ich allen Sportfreundinnen und Sportfreunden eine gute Reise wünschen und ihnen im Namen der Leitung des Übungsverbandes ein gesundes Wiedersehen in Dessau zurufen!“

ANM.: „Wir danken Ihnen für dieses Interview und wünschen Ihnen sowie Ihren leitenden Funktionären viel Erfolg.“

Das Interview führte H. STÖTZNER aus Leipzig.

Pionierspielmannszüge im ersten Examen

In der zweiten Maiwoche fand im Bezirk Leipzig ein Trainingslager des „Zentralen Pionierspielmannszuges des DTSB“ statt, das der unmittelbaren Vorbereitung auf die X. Weltfestspiele diente.

Mit Ausnahme des Kollektivs der BSG Motor Zeitz (unverständlich) nahmen alle Züge die Gelegenheit war, ihre technischen Fertigkeiten zu verbessern und erste Kontakte zu den Mädchen und Jungen aufzunehmen, mit denen sie im Juli und August für 4 Wochen im Teilverband Pioniere des „Übungsverbandes Musikschau“ zusammenwirken werden.

Höhepunkt des Trainingslagers war der Wettkampf um den „Pionierpokal“, der in diesem Jahr ausnahmsweise diesen Kollektiven vorbehalten ist.

Der sechstägige Aufenthalt in Holzhausen und Liebertwolkwitz hat allen verantwortlichen Übungsleitern einen wertvollen Überblick gestattet.

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