Der Tambour/Ausgabe 1972 12
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5. Jahrgang, Ausgabe Dezember 1972
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Seite 1
Halali der Spielleute 1972
Das Sportjahr 1972 geht zu Ende. Ereignisreiche Monate liegen hinter uns. Ein Rückblick steht im Mittelpunkt unserer heutigen Ausgabe. Die stattgefundene Funktionärskonferenz vom 25. und 26. November in Leipzig war der Beitrag unserer verantwortlichen Funktionäre — in einer Bildserie auf den Seiten 4 bis 6 besorgte das Sportfreund Hans Feierabend. Beides zusammen gibt einen guten Überblick der geleisteten Arbeit, auf deren Ergebnisse wir alle mıt Recht stolz sein können.
Herzliche Wünsche für die kommenden 12 Monate
Die Abteilung Propaganda/Kultur des DTSB-Bundesvorstandes, das Sekretariat der Zentralen Spielleutekommission beim Präsidium des DTSB und die Vorsitzenden der Fachkommissionen der ZSK übermitteln anläßlich des bevorstehenden Weihnachtsfestes und Jahreswechsels allen Sportfreundinnen und Sportfreunden, den Übungsleitern, Betreuern und Funktionären die herzlichsten Glückwünsche für erholsame Feiertage und alles Gute für das neue Jahr, im persönlichen Leben, im Beruf sowie der gesellschaftlichen und sportlichen Betätigung.
Gleichzeitig geben wir der Hoffnung Ausdruck, daß wir gemeinsam an die Erfüllung der gestellten hohen Aufgaben herangehen und mit höchsten Leistungen die X. Weltfestspiele vorbereiten und durchführen.
Nicht nebeneinander, sondern miteinander tätig sein
■ Funktionäre wiesen den Weg der nächsten Monate
■ Höhepunkte unter dem Blickwinkel Perspektive gestalten
In der künftigen Arbeit die Kollektivität wesentlich stärker in den Mittelpunkt der Tätigkeiten rücken, war die einmütige Auffassung der Funktionäre der Fach- und Bezirksspielleutekommissionen des DTSB, die sich am 25. und 26. November in Leipzig mit den Mitgliedern der Zentralen Spielleutekommission zusammengefunden hatten, um die nächsten Aufgaben und Schritte zur erfolgreichen Bewältigung zu beraten.
Genosse Bernd Schenke, Sektorenleiter im DTSB-Bundesvorstand, hatte im Schlußwort allen Grund zu der Feststellung: „Unsere gemeinsame Aussprache war fruchtbar. Die Akzente sind gesetzt. Nun gilt es die vielen guten Ideen in die Praxis umzusetzen. Doch keiner schafft dieses Vorhaben allein. Kollektive Arbeit muß von nun an stärker als bisher im Mittelpunkt stehen.“
Entgegen der bisherigen Tradition wurde die Funktionärskonferenz 1972 in einem neuen Rahmen durchgeführt. Nicht die Vertreter aller Kollektive waren anwesend, sondern die leitenden Funktionäre der Bezirke vertraten ihre Stelle.
Fortsetzung auf Seite 8
Letzte Meldung
Allen Sportfreunden zur Kenntnisnahme, daß der DTSB-Zentralvorstand, bisher Berlin, Bötzowstraße, ab 1973 unter der gleichen Anschrift wie das DTSB-Materiallager zu erreichen ist:
DTSB-ZENTRALVERSAND,
7026 LEIPZIG,
GUSTAV-ESCHE-STRASSE 32.
Wie wir von dort erfuhren, sind gegenwärtig noch einige Sätze „Marschalbum I“ für Spielmannszüge und das „Handbuch für Funktionäre der Spielleutebewegung“ erhältlich.
Eine Sonderausgabe
unseres „der tambour“, die sich mit den Ergebnissen der Funktionärskonferenz und ausführlich mit technischen Fragen des „ÜV Musikschau“ sowie der gesamten Spielleutebewegung des DTSB beschäftigt, erscheint voraussichtlich Anfang Januar und geht allen Kollektiven in einer Höhe von je 6 Exemplaren kostenlos zu.
Seite 2
Übungsverband „Musikschau“ berichtet
Unsere aktuelle Festivalfrage
„Wie wird der ‚ÜV Musikschau‘ geleitet? Gibt es nur eine zentrale Leitung oder haben die einzelnen Blöcke, wie zum V. Deutschen Turn- und Sportfest der DDR 1969, ihre eigenen Leitungen?“
„Die Leitungsstruktur unseres Übungsverbandes ist etwas anders aufgebaut als 1969. Das wurde notwendig, weil wir fast 1000 Sportfreunde mehr sind und außerdem die Erfahrungen des V. DTSF der DDR diese Lehre vermittelten.
Wie also sieht die Leitungsstruktur aus:
1. Leitung des Übungsverbandes
In ihr arbeiten der Leiter des ÜV, seine Stellvertreter für Organisation, Kultur und Bildung sowie Ausbildung, der Parteisekretär, der FDJ-Sekretär und der Verbandsarzt.
Die Leitung des ÜV ist für alle Maßnahmen, ihre Durchsetzung und Erfüllung im gesamten ÜV verantwortlich. Das bezieht sich auf die politisch-organisatorische und musikalisch-technische Tätigkeit.
2. Erweiterte Leitung des ÜV
Zu den o. g. Funktionären kommen noch die Leiter der einzelnen Teilverbände sowie der Stabschef hinzu. Sie ist mehr ein Koordinierungsorgan, um die Einheitlichkeit der Aufgabenerfüllung zu garantieren.
3. Teilverbandsleitungen
Sie setzen sich aus dem Leiter des Teilverbandes, seinen beiden Stellvertretern für Organisation und Kultur und Bildung sowie dem verantwortlichen Übungsleiter zusammen. Ihre Aufgabe besteht in der Umsetzung der Maßnahmen der Leitung des ÜV innerhalb ihres Teilverbandes. In der Regel sind die Teilverbände identisch mit den zentralen Klangkörpern.
4. Organisationsstab
Seine Aufgaben sind die Schaffung aller Voraussetzungen für einen ordnungsgemäßen Aufenthalt, Transport und Trainingsbetrieb sowie einwandfreie Verpflegung aller Teilnehmer bzw. Mitglieder des Übungsverbandes. Er steht unter Leitung des Stellvertreters für Organisation der Leitung des ÜV.
5. Arbeitsgruppen
Innerhalb der Struktur gibt es dann noch die Arbeitsgruppe Kultur und Bildung. Sie faßt alle Funktionäre dieses Bereiches zusammen und ist für geeignete Maßnahmen der politisch-ideologischen und sportlich-kulturellen Arbeit verantwortlich.
Die Arbeitsgruppe Technik, das bisherige Gestalterkollektiv des ÜV unter Einbeziehung weiterer Übungsleiter und Mitarbeiter, ist für den ordnungsgemäßen Ablauf des Trainingsprozesses verantwortlich. Dazu gehören die Vorbereitung des Trainingsplatzes, die Instandhaltung, die Wartung der technischen Anlagen (Lautsprecher etc.) und mögliche Vorschläge zur Verbesserung bzw. Abänderung des Einstudierungsprozesses an die Leitung des ÜV.
6. Blockleiter
Entgegen dem V. DTSF gibt es diesmal keine Blocktechniker, sondern nur Blockleiter. Sie werden aus dem Kreis der Reserveleute im Trainingslager bestimmt und haben die Aufgabe, für die Vollzähligkeit ihres Blockes zu sorgen, Fehlende zu melden und Ersatzleute einzubauen.
In einer unserer nächsten Ausgaben werden wir die Funktionäre der Teilverbände vorstellen und die Namen der Mitarbeiter des Organisationsstabes veröffentlichen.
Ab- und Neuberufungen in den ÜV
Aus unterschiedlichen Beweggründen und Erfordernissen mußte die Leitung des ÜV Ab- und Neuberufungen von Kollektiven vornehmen. Es handelt sich dabei um folgende Abberufungen:
Spielmannszüge:
(Erwachsene)
TSG Traktor Taucha (eig. Wunsch)
BSG Stahl Megu (eig. Wunsch)
BSG Motor Altenburg (eig. Wunsch)
BSG Einheit Tessin (eig. Wunsch)
BSG Robotron Radeberg (eig. Wunsch)
BSG Motor Zeitz (eig. Wunsch)
(Pioniere)
BSG Lok Oschersleben II (eig. Wunsch)
BSG Traktor Hirschfeld (eig. Wunsch)
Fanfarenzüge:
SG „E. Thälmann“ Berlin-Friedsrichshain (eig. Wunsch)
Schalmeienkapellen:
BSG Empor Plauen (fehlende Instr.)
SG Trakor Großpösna (fehlende Instr.)
SG Dynamo Grimma (ungen. Leistung)
Neuberufen wurden folgende Klangkörper:
Fanfarenzüge:
BSG Einheit Elsterberg
BSG Lok Nordhausen
Schalmeienkapellen:
BSG Turbine Lauta
Blasorchester:
Blasorchester Ketzin
republik-rundschau
BERLIN — Durch einen Übertragungsfehler kam es bei der Veröffentlichung der Einstufungen der Kollektive für die Saison 1973 zu einem bedauerlichen Irrtum.
Bei den Pionierspielmannszügen muß das Kollektiv der BSG TRAKTOR FRIEDLAND in die Leistungsklasse eingestuft werden, da es 0,15 Pkt. mehr erreichte als das Kollektiv der BSG TRAKTOR LUMPZIG. Letztgenannter Pionierzug wurde nachträglich in die Allgemeine Klasse eingestuft. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen.
Wir stellen vor: Sportfreund WOLFGANG KUNDE
Beruflich als Lehrer für Geschichte und Staatsbürgerkunde tätig, bringt er in seiner Funktion als „Stellvertreter für Kultur und Bildung“ in der Leitung des ÜV die besten Voraussetzungen mit, um diesen Bereich in der Vorbereitung und Durchführung des Trainingslagers und der Weltfestspiele entsprechend niveauvoll zu leiten.
Sportfreund Kunde, 30 Jahre jung, kommt vom Spielmannszug der BSG Medizin Mühlhausen. Er ist Mitglied der FDJ-Kreisleitung und erhielt für seine gesellschaftliche, aber in erster Linie auch berufliche Tätigkeit, die nicht ohne beachtliche Erfolge ist, wertvolle Auszeichnungen wie die Pestalozzimedaille, die Th.-Neubauer-Medaille, die A.-Becker-Medaille und mit dem Kollektiv den Staatstitel.