Kesselpauke
Die Pauke (italienisch timpano) ist als Kesseltrommel ein Schlaginstrument aus der Gruppe der Membranophone. Da Spielleute die Große Trommel in der Regel als Pauke bezeichnen, ist zur Abgrenzung der Begriff Kesselpauke weiter verbreitet.
Die Pauke besteht meist aus einem fast halbkugeligen (parabolischen) Kupferblechkessel, der mit einem Fell aus Kunststoff oder Tierhaut bespannt ist und mit Schlägeln gespielt wird. Ferner gibt es heute auch Paukenkessel aus Kunstmaterialien (zum Beispiel glasfaserverstärkter Kunststoff) oder Aluminium. Der Kessel hat in der Mitte des Bodens eine Öffnung, die vornehmlich dem Druckausgleich dient und Einfluss auf Ausklingzeit und Anschlagverhalten haben kann. Durch einen Mechanismus, der entweder unten am Fuß, im Paukeninneren oder unter dem Rand angebracht ist, kann die Spannung des Fells variiert werden. Dadurch lässt sich die Tonhöhe während des Spielens verändern.
Aufbau
Die Spannvorrichtung zum Stimmen der Pauke besteht aus Schrauben (Flügelmuttern) und Kurbel bzw. einer Pedalmaschine. Es gibt Pauken in fünf verschiedenen Größen mit einem Tonumfang von Des–B oder D–A (Basspauke), F–d (Große Pauke), B–fis oder A–fis (Kleine Pauke), es–a oder e–c’ (Hohe Pauke) und g–d’.
Für die mit Metallringen befestigte Bespannung haben sich Kunststofffelle (Plastikfelle) durchgesetzt.
Verwendung
Die Verwendung abseits von Sinfonieorchestern hat sich in der DDR durch die Massenauftritte mit mehreren hundert Musikern etabliert. Daneben gibt es sie ausschließlich in den Fanfarenzügen und werden bedingt durch ihre Größe ausschließlich bei Konzerten im Stand eingesetzt. Bei Show-Wettkämpfen (Kür) wird sie insbesondere bei konzertanen Titeln verwendet. Spielmannszüge verwenden generell keine.
In der Regel wird ein Paukenbehang (Paukenfahne) um die Kesselpauken gehängt, der optisch an die Fanfarentücher des Vereins angepasst ist. Dies hat aber rein dekorative Gründe.
Schlägel und Schlagtechnik
Die Schlägel (Paukenschlägel) der Pauke haben Köpfe aus Filz, Leder, Flanell, Kork oder Holz. Somit kann der Spieler unterschiedliche Klangnuancen von weich (Filz) bis hart (Holz) realisieren. Für besondere Effekte kann die Art der Schlägel vorgeschrieben sein. Aus dem von der Trommeltechnik abgeleiteten Doppelschlagwirbel (RR LL), bei dem man deutlich die Zweiergruppierung heraushörte, entwickelte sich der als Paukenwirbel bekannte Einschlagwirbel (RLRL), der möglichst ebenmäßig und ohne hörbare Akzentuierung auszuführen ist.