Der Tambour/Ausgabe 1969 06

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2. Jahrgang, Ausgabe Juni 1969

Scan der Original-Ausgabe als PDF

Seite 1

Für die Spielleute naht in Leipzig die

Stunde der Bewährung

■ Mühlhausen, Senftenberg und Bollmannsruh bestens gerüstet

■ Aufgabe der Spielleute schwieriger aber schöner denn je

Wenn diese Zeitung in den Kollektiven ausgegeben und von den Sportfreunden gelesen wird, bereiten sich 2000 Spielleute auf ihre Reise in die Trainingslager Mühlhausen, Senftenberg und Bollmannsruh vor. Eine längere, aber nicht minder anstrengende Vorbereitungsetappe wird damit zum Abschluß gebracht und gleichzeitig das letzte Stück des Weges zum V. Deutschen Turn- und Sportfest in Angriff genommen.

HERVORRAGENDE ARBEIT in Vorbereitung des V. Deutschen Turn- und Sportfestes und insbesondere der Musikschau haben die Sportfreunde G. Nöthlich (2. v. l.) und G. Riedel (5. v. l.) geleistet. Ihnen ist es neben den anderen fleißigen Helfern zu danken, daß die Fanfarenzüge einen beachtlichen Leistungsstand nachweisen.

Die Leitung des Übungsverbandes Musikschau hat auf ihrer letzten Beratung sehr sachlich und kritisch den Leistungsstand eingeschätzt. Im Ergebnis kann man ohne weiteres feststellen, daß sich alle Spielleute intensiv bemüht haben, die einzelnen Elemente der Gestaltung einzustudieren und vor allem in der Qualität der musikalischen Aussage einen weiteren Schritt nach vorn verzeichnen können.

Das Training in den Lagern wird nicht leicht sein. Dafür sorgen die täglichen Übungsstunden im Komplex sowie das individuelle Training. Doch es wurde alles für die kulturelle Betreuung der Spielleute vorbereitet. Neben Filmveranstaltungen, Stadtbesichtigungen, Foren und Tanzveranstaltungen bleibt natürlich auch die persönliche Freizeit.

Wir hoffen und wünschen, daß alle Sportlerinnen und Sportler die Tage vom 9. bis 19. Juli nutzen, um gut gerüstet nach Leipzig zu reisen. Denn in der Sportfeststadt wird bereits am 22. Juli nach einer relativ kurzen Gesamtprobe die Abnahme der Übung durch führende Repräsentanten von Partei und Sport erfolgen.

Danach verbleiben dann noch 2 Tage, um den Gesamtablauf haken- und ösenlos zu gestalten.

Allen Spielleuten des Übungsverbands gilt deshalb unser Gruß, verbunden mit den besten Wünschen für eine gute Reise sowie effektivstem Erfolg im Trainingslager.

Leitung des Übungsverbandes Musikschau

Fortsetzung auf Seite 6

In eigener Sache

Wir bitten alle Sportfreunde um Vertändnis, wenn die Juliausgabe des „ambour“ etwas später als gewohnt erscheint. Der für den Redaktionsschluß terminlich zu späte Zeitpunkt des Sportfestes zwingt zu einigen Verzögerungen, die sich innerhalb der Druckerei ergeben. Außerdem möchten wir bereits in dieser Ausgabe Bildmaterial von der großen Sportschau veröffentlichen.

Die Redaktion


Mit der Ehrennadel des DTSB in Gold wurde aus Anlaß des 20jährigen Jubiläums des Spielmannszuges BSG Chemie Rodleben der Sportfreund

FRITZ HABERLAND

ausgezeichnet. Zu dieser Auszeichnung, die eine würdige Anerkennung der langjährigen Verdienste des Sportfreundes darstellt, gratuliert die Redaktion des „tambour“ im Namen aller Spielleute recht herzlich.

Seite 2

republik-rundschau

RODLEBEN — Sein 20jähriges Jubiläum feierte der Spielmannszug der BSG Chemie Rodleben Anfang dieses Monats. Aus Anlaß der Feierlichkeiten wurde der Sportfreund Fritz Haberland für seine langjährigen treuen Verdienste um die Entwicklung dieses jungen Kollektivs mit der „Goldenen Ehrennadel des DTSB“ ausgezeichnet.

LEIPZIG — Zwischen der Leitung des Übungsverbandes Musikschau und dem VEB Buntgarnwerke Leipzig wurde ein Patenschaftsvertrag unterzeichnet. In Vorbereiturng und Durchführung des V. Deutschen Turn- und Sportfestes wird es zwischen beiden Partnern eine gute Zusammenarbeit auf den verschiedensten Gebieten geben.

Während die Buntgarnwerker bei der Herrichtung und Ausgestaltung der Quartiere helfen, werden die Spielleute im Werk für die notwendige Sportfestatmosphäre sorgen.

RUDOLSTADT — Zu einem großartigen Erfolg gestaltete sich der Auftritt des Fanfarenzuges der BSG Einheit Neustadt (Orla) im Rahmen des Rudolstädter Musik- und Tanzfestes. Die Neustädter Mädchen und Jungen, die wenige Tage zuvor anstrengende Fernsehaufnahmen in Leipzig hinter sich gebracht hatten, nutzten diesen Einsatz als letzte öffentliche Probe vor dem V. Deutschen Turn- und Sportfest.

Titelwettkämpfe für 1970 terminlich gebunden

MIT EIFER bei der Sache zur Miniaturschau waren auch unsere Mädchen und Jungen des Nachwuchses. Für sie ging es vor allem um die Eingewöhnung in das Kollektiv der Erwachsenen und das Kennenlernen des choreographischen Ablaufes der Musikschau.

Durch eine gut koordinierte Vorbereitungsarbeit ist es der Zentralen Spielleutekommission des DTSB bereits heute möglich, die genauen Zeitpunkte für die zentralen Wettkämpfe der Spielmannszüge bekanntzugeben.

Nachdem alle Meisterschaften der Bezirke bis 20. Juni 1970 abgeschlossen werden müssen, trifft sich die Sonderklasse in der Zeit vom 3. bis 5. Juli 1970 in der Strickwarenstadt Apolda (Bezirk Erfurt) zur ersten offiziellen „Deutschen Meisterschaft der DDR“.

Bereits eine Woche später, nämlich vom 10. bis 14. Juli, ist die Ostseemetropole Rostock Gastgeber für die Kollektive der Leistungsklasse I, die ihren „DDR-Besten“ des Jahrganges 1970 ermitteln.

Darüber hinaus kann informatorisch mitgeteilt werden, daß die Schalmeienkapellen und Blasorchester bzw. Fanfarenzüge nach entsprechender Bestätigung ihrer Vorlagen durch die ZSK im nächsten Jahr ihre ersten offiziellen „DDR-Bestenermittlungen“ veranstalten werden.

Lehrgang half vielseitig

In Vorbereitung auf das Sportfest und im besonderen auf die Sportschaueröffnung trafen sich die Übungsleiter aus 18 Spielmannszügen zu einem Lehrgang an der Sportschule „Kurt Röder“ in Greiz.

Auf dem Programm stand das Erlernen des Sportfest-Marsches von Fred Dittrich. Dieser Marsch beinhaltet Elemente, die sich von den althergebrachten Märschen wesentlich unterscheiden, und so gab es zu Beginn einige Diskussionen, ob diese Schwierigkeiten überwunden werden könnten.

Als der Lehrgang durch die Schulleitung und den Lehrgangsvertreter eröffnet war, Sportfreund Tankred Böhme als technischer Leiter den zu erlernenden Marsch mit all seinen Varianten und Tücken erklärt und in den einzelnen Stimmen vorgespielt bzw. getrommelt hatte, hellten sich die Mienen auf und die Meinungen kamen zusehends überein.

Nun setzte die Übungsarbeit ein. Abschnitt um Abschnitt wurde in den einzelnen Stimmen getrennt gelernt und geschafft.

Da sich der Komponist Fred Dittrich angesagt hatte, mußten die Spielleute bereits nach kurzer Zeit Zeugnis ihres Könnens ablegen.

Der Komponist kam gerade in dem Augenblick, als je zwei Sportfreunde der ersten und zweiten Flöte sowie zwei Trommler den Marsch auf das Tonband spielten. Nach Abschluß sagte Fred Dittrich begeistert: „Große Klasse!“

Nun galt es, daß auch die anderen Sportfreunde, also alle 40 zusammen zeigten, was sie gelernt hatten.

Schweiß stand einigen von ihnen auf der Stirn, aber es rollte, denn jeder gab sein Bestes.

Nach Beendigung des Marsches urteilte Fred Dittrich erneut: „Das war Sonderklasse“.

Er dankte mit herzlichen Worten, denn er hatte seinen Marsch erstmals komplett von einem Spielmannszug gehört.

Im Anschluß fand noch ein kleines Forum in Sachen Musik statt und jeder konnte seine Probleme anbringen. Mit Rat und Tat stand Fred Dittrich zur Seite.

Dieser Lehrgang, von Zügen der Leistungsklasse I, II und III besucht, war ein schöner Erfolg in Vorbereitung des V. Deutschen Turn- und Sportfestes und brachte auch die Kollektive dieser Leistungsklassen einander näher.

Rudi Baldauf, BSG Aufbau Karl-Marx-Stadt

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