Der Tambour/Ausgabe 1968 07

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1. Jahrgang, Ausgabe Juli 1968

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Aus den Händen des BGL-Vorsitzenden des VEB ALUBAU WISMAR nimmt Sportfreund Heinz Gläsner für den Spielmannszug der BSG MEDIZIN MÜHLHAUSEN den Ostseepokal entgegen. Mit 55,30 Punkten reichte es für die Thüringer zum klaren Sieg. Näheres über den Wettkampf lesen Sie auf Seite 3.

„Heute vereinigen sich die gesellschaftlichen Aufgaben des DTSB in dem erklärten Ziel, die sozialistische Sportorganisation der DDR im Interesse der Gesellschaft und zum Nutzen ihrer Bürger auf der Grundlage der Sportarten zielstrebig weiterzuentwickeln. Eine starke sozialistische Sportorganisation ist ein vorwärtsdrängendes Element im System der sozialistischen Körperkultur, ihre nationale und internationale Autorität stärkt das wachsende Ansehen der DDR.“

(Manfred Ewald — Nov. 1967)

Diese Tatsache bestätigte sich auch zur diesjährigen Ostseewoche, als unsere Spielleute erstmals um den Ostseepokal kämpften.

Stationen der letzten Wochen

■ Wettkämpfe der Bezirke

■ Trainingslager Bad Saarow

■ Großveranstaltung Berlin

■ Ostseepokal in Rostock

Allerorts bestimmt die Urlaubszeit das Leben und Treiben. Uns bleibt kaum Zeit, bei diesem Gedanken zu verweilen, denn die Monate mit den längeren Tagen sind für die Spielleute die Hauptsaison. Gotha, Köthen, Brandenburg Frankfurt a. d. Oder, Berlin, Bad Saarow, Rostock und Güntersberge erlebten das großartige Auftreten unserer Züge, und wohl kaum einer macht sich Gedanken darüber, wann diese Frauen und Männer ihren wohlverdienten Urlaub nehmen.

Hinter uns allen liegt ein Abschnitt voller Ereignisse, der gepaart war mit Erfolg und guten Leistungen, der uns aber auch die noch vorhandenen Schwächen aufzeigte.

Das Gute zu verwerten und aus den Fehlern die richtigen Schlußfolgerungen zu ziehen, wird nun die Aufgabe aller verantwortlichen Funktionäre sein.

Mit der II. Deutschen Kinder- und Jugendspartakiade der DDR wurde eine entscheidende Etappe der Vorbereitungen zum V. Deutschen Turn- und Sportfest abgeschlossen. Nun heißt es für die Sonderklasse, alles klarzumachen, denn Senftenberg ruft im Oktober zur 3. DDR-Bestenermittlung. Wünschen wir allen Spielleuten eine schöne Urlaubszeit und uns allen interessante Veranstaltungen im zweiten Halbjahr 1968. Bernd Schenke

Nach Redaktionsschluß: Pionierpokal bleibt in Halle

Nachdem sich der Spielmannszug der SG DYNAMO HALLE bereits im vergangenen Jahr in den Besitz des Wanderpokals der Pionierorganisation Ernst Thälmann gebracht hatte, ist es den Mädchen und Jungen dieses Zuges auch in diesem Wettkampfjahr gelungen, den Pokal in ihre Heimatstadt zu holen. Durch technisch-organisatorische Umstände war es leider nur möglich, ein Turnier durchzuführen, dessen Ergebnis als Endwertung betrachtet wird. Ergebnisse auf Seite 8 in „Letzte Meldungen“.

Mit Jubelklängen . . .

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Brandenburg und Halle überragten

■ Großartige Leistungen des Hallenser Jugendzuges

■ Sechs Züge blieben dem Wettkampf fern

Vierundzwanzig Stunden vor Beginn der XI. Ostseewoche trafen sich in der Ostseemetropole Rostock die Spielmannszüge der LK 1 zu ihrer 2. DDR-Bestenermittlung.

Es ist bedauerlich, daß zu diesem Wettkampf, der vor dem Haus der Schiffahrt eine würdige Kulisse gefunden hatte, nur 9 der 15 eingeladenen Züge antraten.

Ein echtes Souvenir in Form einer Kogge wurde dem Sieger und „DDR-Besten der LK 1 1968“, dem Spielmannszug der BSG AUFBAU BRANDENBURG überreicht. Neben der Goldmedaille eine schöne Erinnerung an diesen wichtigen Sieg.

Neben den Spielmannszügen von Aufbau Brandenburg, Aufbau Karl-Marx-Stadt, Traktor Hirschfelde, SG Mittenwalde, Einheit Wurzen, Dynamo Halle und Rafena Radeberg (ehemals Traktor Lichtenberg), bewarben sich auch die Sonderklassenabsteiger Stahl Megu Leipzig und Motor Stralsund um Medaillen und gute Plazierungen.

Das Wettkampfgericht setzte von Beginn an strenge Maßstäbe, und so waren keine hohen Wertungen zu erwarten.

Vor zahlreichen Zuschauern, unter ihnen der 1. Sekretär der SED-Stadtleitung Rostock und der Vorsitzende des Bezirksvorstandes des DTSB Rostock, zeichnete sich bereits im ersten Durchgang ein Kopf-an-Kopf-Rennen der Züge aus Brandenburg und Halle ab.

Hatte man von den Havelstädtern eine gute Leistung erwartet, da sie sich mit ihrem Ortsnachbarn von der Sonderklasse intensiv auf diese Bestenermittlung vorbereiteiten, so kam die Leistung des Jugendzuges doch etwas überraschend. Nicht, daß man den Mädchen und Jungen diese Leistungen vergönnt, aber wer um das Reservoir des Zuges und seine technischen Probleme und Schwierigkeiten weiß, dem ringt dieses Ergebnis doch einiges an Achtung ab.

Diesen beiden Spielmannszügen konnte lediglich Stahl Megu noch etwas entgegensetzen, doch auch dieses Kollektiv hatte nicht das Vermögen, die Führenden zu gefährden.

Mit zwei gleichmäßig starken Durchgängen sicherte sich die BSG Aufbau Brandenburg (50,75 Pkt.), vor dem Jugendzug der SG Dynamo Halle (49,95 Pkt.) und der BSG Stahl Megu Leipzig (48,40 Pkt.) die Goldmedaille und den Titel „DDR-Bester der LK 1 1968“.

Deutlich zurück folgten danach die Züge von Traktor Hirschfeld, SG Mittenwalde, Motor Stralsund, Aufbau Karl-Marx-Stadt, Rafena Radeberg und Einheit Wurzen.

Bleibt am Schluß noch die Frage offen, warum die Spielmannszüge von Empor Dahme, Traktor Oberlichtenau, Abus Dessau, Traktor Pulsnitz, Chemie Apolda und Motor Altenburg dem Wettkampf fernblieben.

In den Händen der Kommission Spielmannszüge wird es liegen, wie in der kommenden Saison mit diesen Zügen verfahren wird, d. h., welcher Leistungsklasse sie angehören werden.

republik-rundschau

DESSAU (Naumann) — Zum vierten Mal hintereinander konnte sich die Schalmeienkapelle von der BSG Lok Stahlbau Dessau bei Wettkämpfen der Sonderklasse mit der Goldmedaille schmücken.

BERLIN (Inf.) — Allen Gemeinschaften geht in den nächsten Tagen ein Formular zu, um die Konfektionsgrößen der Spielleute zu ermitteln. Diese Angaben sind erforderlich zur Anfertigung der Bekleidung für das V. Deutsche Turn- und Sportfest. Die Aufstellungen für Kragenweite, Hosen- und Schuhgröße, sind auf der Grundlage der neuen Konfektionsgrößen für Männer und Frauen getrennt vorzunehmen.

COTTBUS (Winkler) — Der Bezirkswettkampf der Bezirke Cottbus und Dresden wird nun am 14. und 15. September 1968 in Lauchhammer ausgetragen.

LEIPZIG (Inf.) — Wir weisen alle Sektionen darauf hin, daß die Bewertungsbogen für den Wettbewerb zur Vorbereitung des V. Deutschen Turn- und Sportfestes bis spätestens 25. August an die Bezirksvorsitzenden der Spielleutekommissionen zu schicken sind. Fehlende Bewertungsbogen können bei den jeweiligen Bezirksvorsitzenden angefordert werden.

DRESDEN (Ludwig) — Bis zur Neubesetzung der Funktion des Bezirksvorsitzenden der Spielleutekommission Dresden führt Sportfreund Kurt Börner, Ölsa, die Geschäfte.

HASSELFELDE (Klein) — Der Jugendspielmannszug von der BSG Traktor Hasselfelde hat sich zu Ehren des 20. Jahrestages der DDR verpflichtet, die Betreuung des Pionierspielmannszuges zu übernehmen. Die erste gemeinsame Zusammenkunft hat bereits im Juni stattgefunden.

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Besondere Anerkennung

Eine Anerkennung besonderer Art wurde dem Ostseepokalgewinner und „DDR-Besten der Sonderklasse 1967“, dem Spielmannszug der BSG MEDIZIN MÜHLHAUSEN, zuteil.

Im Rahmen des Besuchs einer Partei- und Regierungsdelegation mit dem Genossen Walter UIlbricht an der Spitze auf der Ostseemesse, spielte dieser Zug vor unseren Repräsentanten und erhielt für seine Leistungen viel Beifall und anerkennende Worte.

Sie kamen — sie spielten und sie siegten

■ 19 Spielmannszüge beim 1. Ostseepokalwettkampf

■ Aufschlußreicher Einblick in vorhandene Leistungsbreite

■ Sonderklasse wie erwartet an der Spitze

Aus allen Teilen unserer Republik waren sie herangereist, um einer Einladung des Komitiees der Ostseewoche folgend, am ersten Ostseepokalwettbewerb der Spielmannszüge teilzunehmen.

Sie, das waren 19 Spielmannszüge mit nahezu 800 Spielleuten, die außer ihrem Wettkampf noch andere Veranstaltungen würdig umrahmten.

Das sind die „Mediziner“ aus Mühlhausen auf ihrem „Marsch“ zu dem gestifteten Ostseepokal. Der Gang war für sie verhältnismäßig leicht. Daß in Senftenberg die Trauben höher hängen, ist ihnen nicht unbekannt. Deshalb wird jede Wettkampfgelegenheit und Möglichkeit des gemeinsamen Übens weitgehend genutzt.

Die Betriebsgewerkschaftsleitung des VEB ALUBAU WISMAR hatte diesen Pokal gestiftet, um im Rahmen der Ostseewoche einen geeigneten sportlichen Höhepunkt für die Spielleute zu schaffen.

Um einer übermäßigen Belastung der angereisten Züge zu begegnen, wurden sowohl die Ergebnisse der Bezirkswettkämpfe von Rostock und Neubrandenburg, die schon am Freitag in Rostock stattfanden, sowie die Punkte der Spielmannszüge der LK 1 vom Vortage zur Bewertung herangezogen. Damit brauchten diese Züge am Sonntag nicht am Wettkampf teilnehmen und konnten sich als Zuschauer die Darbietungen der restlichen 9 Spielmannszüge ansehen.

Der Sonderklassenzug TSG WISMAR lag bis zum Beginn dieses Wettkampfes mit 51,00 Punkten noch an erster Stelle und hatte damit solide Chancen, den Pokal an der Küste zu belassen.

Bereits die ersten Ergebnisse des Sonntags zeigten, daß aller Wahrscheinlichkeit nach nur noch Wismar oder Mühlhausen ein ernstes Wort um den silbernen Kelch mitsprechen würden. Denn auch Traktor Zabeltitz als Sonderklassenzug reichte nicht an seine sonstige Leistungsstärke heran.

Buchstäblich in der letzten Viertelstunde schwammen den Wismaranern die Felle weg, als nämlich der „DDR-Beste 1967“, der Spielmannszug von der BSG MEDIZIN MÜHLHAUSEN seine letzten Noten trommelte und pfiff.

Mit 55,30 Punkten erreichten die Westthüringer die höchste Wertung der zurückliegenden drei Wettkampftage und konnten voll Freude aus den Händen des BGL-Vorsitzenden des VEB Alubau Wismar den Pokal in Empfang nehmen.

Die TSG Wismar kam mit 51,00 Punkten auf den zweiten Platz, gefolgt vom „DDR-Besten der LK 1 1968“, der BSG AUFBAU BRANDENBURG, mit 50,75 Punkten. Mit nur 8 Zehntelpunkten weniger kamen die Jugendlichen aus Halle auf den vierten Platz.

Alles in allem kann man einschätzen, daß dieser Pokalwettbewerb trotz des unterschiedlichen Leistungsniveaus der einzelnen Züge wesentlich dazu beiträgt, die kleineren Kollektive zu stärken und zu festigen. Es wäre schön, wenn im nächsten Jahr noch mehr Züge Gast der Ostseemetropole sind und sich am Ostseepokalwettkampf beteiligen.

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