Der Tambour/Ausgabe 1976 09: Unterschied zwischen den Versionen
| Zeile 163: | Zeile 163: | ||
== Seite 3 == | == Seite 3 == | ||
=== Kommissionen berichten === | |||
==== Favorit gewann überlegen ==== | |||
'''■ BSG Aktivist Luckenau zum vierten Mal „DDR-Bester“''' | |||
'''■ Brandenburger schafften überzeugend den Aufstieg''' | |||
'''■ Neue Wettkampfform hat sich positiv ausgewirkt''' | |||
Es war ein Test, der in Luckenau, dem Austragungsort der diesjährigen „DDR-Bestenermittlung“ der Schalmeienkapellen, vollzogen wurde. | |||
An einem Tag, in einem Ort, im Rahmen einer Veranstaltung fanden das „Aufstiegsturnier“ der LK II und die „DDR-Bestenermittlung“ der LK I statt. | |||
Absicht war, unter gleichen Bedingungen, mit dem gleichen Kampfgericht die Aufsteiger und Titelträger zu ermitteln. | |||
Selbstverständlich stand dabei auch der Gedanke Pate, den Kollektiven der LK II zu zeigen, wie es „oben“ langgeht und sie zu erhöhten Anstrengungen zu bewegen. | |||
Andererseits wollte und konnte sich die Kommission Orchester an Ort und Stelle ein reales Urteil über den momentanen Leistungsstand der Schalmeienkapellen bilden. Und das scheint im Hinblick 1977 besonders wichtig. | |||
===== Stetiges Mühen der Malchiner unverkennbar ===== | |||
So kämpfte also am Vormittag die LK II um die freien Plätze in der höchsten Klasse. Der Vorjahrsabsteiger '''BSG Lok Brandenburg''' hatte sich dabei allerdings keiner großen Gegenwehr zu widersetzen. Denn außer dem jungen Kollektiv der '''SG Dynamo Malchin,''' das sich kontinuierlich nach vorn entwickelt, blieben die anderen Klangkörper hinter den Erwartungen zurück. So gelang den Spielern um Herbert Klein nach einjähriger Abwesenheit wieder der Weg in die LK I. | |||
===== Ein leistungsstarkes Duo — wird es eingeholt? ===== | |||
Es hat den Anschein, als wollten die '''Luckenauer''' und '''Zinna-Welsauer''' künftig die zentralen Wettkämpfe allein ausmachen. Wie im Vorjahr, so belegten sie auch 1976 die Plätze eins und zwei mit deutlichem Abstand vor den anderen Kollektiven. Dabei muß aber noch vermerkt werden, daß der Aufsteiger '''Rathenow''' diesen beiden am nächsten kam, nicht etwa eine Kapelle des „Stammes“. | |||
Das sollte zu denken geben, denn 1977 werden nicht nur Luckenau und Zinna-Welsau, sondern nahezu 300 Aktive aus den Reihen der Schalmeienkapellen in Leipzig eingesetzt. Das Leistungsniveau soll doch dann sicher keine allzugroßen Abstriche aufweisen? | |||
[[Datei:DerTambour1976-9-3-1.png|mini|'''ERNEUT VERFEHLT''' haben die Dynamos von Berlin-Hohenschönhausen einen Medaillenplatz bei der diesjährigen „DDR-Bestenermittlung“ (unser Bild stammt von einem zurückliegenden Wettkampf 1974). Diesmal mußten sie sich sogar dem Aufsteiger BSG Motor Rathenow beugen.]] | |||
{| class="wikitable" | |||
! colspan="3" |„AUFSTIEGSTURNIER“ | |||
|- | |||
|'''1.''' | |||
|'''BSG Lok Brandenburg''' | |||
|'''48.250 Pkt.''' | |||
|- | |||
|2. | |||
|SG Dynamo Malchin | |||
|41.220 Pkt. | |||
|- | |||
|3. | |||
|BSG Chemie Taucha | |||
|37.630 Pkt. | |||
|- | |||
|4. | |||
|SG Rüdersdorf | |||
|37.040 Pkt. | |||
|- | |||
| | |||
|BSG Traktor Naundorf | |||
(disqualifiziert wegen Verstoß gegen die WKO) | |||
|38.900 Pkt. | |||
|} | |||
{| class="wikitable" | |||
! colspan="3" |„DDR-BESTENERMITTLUNG“ | |||
|- | |||
|'''1.''' | |||
|'''BSG Aktivist Luckenau''' | |||
|'''52.950 Pkt.''' | |||
|- | |||
|2. | |||
|SG Zinna-Welsau | |||
|50.395 Pkt. | |||
|- | |||
|3. | |||
|BSG Motor Rathenow | |||
|46.375 Pkt. | |||
|- | |||
|4. | |||
|SG Dyn. Hohenschönhausen | |||
|44.030 Pkt. | |||
|- | |||
|5. | |||
|BSG Stahl Maxhütte | |||
|38.210 Pkt. | |||
|- | |||
|6. | |||
|SG Kleinreinsdorf | |||
|36.530 Pkt. | |||
|} | |||
==== Einem Besseren unterlegen ==== | |||
'''■ Kleine Nachbetrachtung zum Titelkampf der Schalmeien''' | |||
'''■ Allen Luckenauern gebührt eine goldene Medaille''' | |||
Die Bergarbeitergemeinde Luckenau erlebte zum dritten Mal einen zentralen Wettkampf der Schalmeien des DTSB der DDR. Die „VI. DDR-Bestenermittlung“ war gekoppelt mit dem „I. Aufstiegsturnier“. | |||
Der Ort prangte im Fahnenschmuck. Kein Haus ohne Wimpelketten und Girlanden. Ausgewogen die Sichtwerbung! | |||
Die Freunde des Organisationsbüros vollbrachten eine Bravourleistung und Sportfreund Ramon Purrucker hatte alle Fäden fest in der Hand. | |||
Viele fleißige Helfer fühlten sich belohnt, als ihr Luckenauer Schalmeienkollektiv in eindrucksvoller Manier die Goldmedaille erkämpfte. | |||
Liebe Luckenauer Sportfreunde! Im Namen aller Mitglieder des „Vize“ und — ich bin sicher — auch im Namen aller übrigen Schalmeienkapellen gratulieren wir Euch zum Sieg. Dank Euch und allen Bürgern Eurer Heimatgemeinde für diese hervorragend Organisierten Tage. | |||
===== Das Ziel heißt: im fairen Wettkampf den Sieg erringen ===== | |||
Wir, die Spielleute aus '''Zinna-Welsau''' errangen erneut den zweiten Platz, bewiesen damit unsere konstante Form und Leistungsstärke. Wir waren einem Besseren unterlegen und zeigten mit der erreichten Punktzahl, daß bei kontinuierlicher Arbeit in den nächsten Jahren mehr drin ist. | |||
'''Im fairen Wettkampf die Luckenauer 1978 zu entthronen, wird deshalb unser Ziel sein.''' | |||
Enorme Fortschritte verzeichneten die '''Rathenower''' Sportfreunde. Auf Anhieb Platz drei war eine feine Leistung. | |||
Die Dynamosportfreunde aus '''Berlin''' werden sicher gut daran tun, das in die Tat umzusetzen, was sis sich vorgenommen haben: mit jungen Kräften das Kollektiv zu verstärken. Geschieht das nicht, wird es 1978 wieder nur zur Pflichtveranstaltung für sie reichen. | |||
Ein wenig betrübt waren alle über das Abschneiden der Kapelle der '''Maxhütte.''' | |||
===== Nicht nur die positiven Seiten sehen, sondern auch aus den Fehlern lernen ===== | |||
Den '''Kleinreinsdorfern''' sei gesagt: nicht aufstecken. Untersucht die eigenen Schwächen, überwindet sie und macht es den Spielern aus '''Brandenburg''' und '''Malchin''' nach, die den Aufstieg zur LK I überzeugend schafften. | |||
Ebenso sollten auch die Kollektive in '''Taucha, Rüdersdorf''' und '''Naundorf''' denken und handeln. | |||
'''Bleibt am Schluß noch die Frage: wo waren die Kollektive aus Plauen und Falkenstein?''' | |||
Ihr Fernbleiben sollte die Kommission Orchester schnellstens zum Anlaß nehmen, mit den Leistungen beider Sektionen zu beraten, wie sie wieder durch ihr gepflegtes Musizieren die übrigen Kollektive der LK I stimulieren können. | |||
'''Vielleicht ist gerade die Leitungstätigkeit der Kommission Orchester eine Ursache dafür, daß beide Kapellen diesmal paßten?!''' | |||
===== Die Schalmeien sind für Leipzig gerüstet ===== | |||
Als Fazit beider zentralen Wettkämpfe in Luckenau würde ich meinen, konstatieren wir bei einer Reihe von Schalmeienkapellen eine sichtbare Leistungsstabilisierung und Qualitätsverbesserung auf verschiedenen Gebieten. | |||
Das ist notwendig, wenn wir an die Aufgaben des kommenden Jahres denken. | |||
'''Karl Nonnenmacher,''' Leiter der SG Zinna-Welsau / Verantw. Übungsleiter der Kommission Orchester | |||
== Seite 4 == | == Seite 4 == | ||
Version vom 25. März 2025, 12:35 Uhr
9. Jahrgang, Ausgabe September 1976
Scan der Original-Ausgabe als PDF
Seite 1
Kollektive aller Genres und Klassen in den »Übungsverband Musikschau des DTSB der DDR« für 977 berufen

DIE HASSELFELDER SPIELLEUTE überraschten mit ihrem positiven Auftreten beim „Aufstiegsturnier“ in Perleberg 1976 selbst die Fachleute.
Nun erhielten auch sie, mit vielen anderen Spielmannszügen des Erwachsenenbereiches, die Berufung für den „ÜV Musikschau“.
Ganz sicher für die Mädchen und Jungen aus dem Harz ein weiterer Ansporn, die Leistungen noch zu steigern.
Nominierungen abgeschlossen - das Signal steht auf „Grün“
■ „ÜV Musikschau“ kollektivmäßig berufen und formiert
■ 137 Klangkörper aller Genres erhielten das Vertrauen
■ Letzte und wichtigste Vorbereitungsphase hat begonnen
Das Gestalterkollektiv des „Übungsverbandes Musikschau des DTSB der DDR“ hat in den zurückliegenden Tagen auf der Grundlage verschiedener und zahlreicher Kriterien die Auswahl jener Klangkörper vollzogen, die mit Wirkung vom 15. September 1976 in den „‚ÜV Musikschau“ berufen wurden. Alle DTSB-Bezirksvorstände, die BFA-Spielleute und nominierten Sektionen haben schriftlich von diesen Berufungen Kenntnis erhalten.
Jetzt gilt es, nach den bekannten Vorgaben der Leitung des ÜV sowie dem bereits veröffentlichten Pflichtrepertoire für 1977 alle Anstrengungen zu unternehmen, um die gemeinsame Aufgabe der Spielleute des DTSB der DDR im kommenden Jahr in Leipzig mit bester Qualität zu erfüllen.
Von den Sektionen und einzelnen Aktiven erfordert das erhöhten Trainingsfleiß und hohe Einsatzbereitschaft.
Die BFA-Spielleute ihrerseits müssen nun für eine qualitätsgerechte Einstudierung des Repertoires durch erstklassig vorbereitete Übungsleiterlehrgänge sorgen und in engster Zusammenarbeit mit den DTSB-Bezirksvorständen eine kontinuierliche politisch-ideologische Arbeit in und mit allen Kollektiven durchsetzen.
Die verantwortlichen Funktionäre des Gestalterkollektivs und der Leitung des ÜV werden bestimmte Kontrollen in den Bezirken und Kollektiven vornehmen.
Dabei steht in erster Linie die Hilfe und Unterstützung bei Schwerpunkten und sonstigen Problemen. Das sollten alle Sektionsleitungen und BFA schon jetzt zur Kenntnis nehmen und sich rechtzeitig melden, nicht erst dann, wenn das sprichwörtliche Kind im Brunnen liegt.
LETZTE MELDUNG
BEI NOTWENDIGKEIT, SOFORTIGE RÜCKINFORMATION
Alle für den „ÜV Musikschau des DTSB der DDR“ berufenen Kollektive der Genres Fanfaren- und Spielmannszüge haben ihre zahlenmäßige Vorgabe durch die Leitung des ÜV schriftlich erhalten.
Wir möchten deshalb nochmals darauf verweisen, daß erforderlich werdende Korrekturen seitens der Kollektive (allerdings nur in Ausnahmefällen) sofort der Leitung des ÜV mitzuteilen sind, da sie sonst keine Verbindlichkeit erhalten.
Des weiteren bitten wir die beigefügten Kaderspiegel für die nicht aktiven Kollektivleiter bis 10. Oktober 1976 einzuschicken.
HEUTE:
- Unser aktuelles Interview Seite 2
- Einstufungen für 1977 Seite 3
- Luckenau 1976 erlebt Seite 4
- Lehrprogramm Teil III Seite 5
- kurz berichtet Seite 6
Seite 2
Leipzig ‘77
Das aktuelle Interview des Monats (VI)

KLAUS-PETER CONRAD
Teilverbandsleiter Spielmannszüge/E
REDAKTION:
„Worin siehst Du als Teilverbandsleiter der Erwachsenen bis zum zentralen Trainingslager 1977 Deine Hauptaufgabe?“
GENOSSE CONRAD:
„Die Besonderheit im Teilverband der Spielmannszüge/Erwachsene gegenüber den anderen Teilverbänden besteht nicht nur in der zahlenmäßigen Stärke, sondern auch in der Zusammensetzung der Leitung des TV. Während die anderen TV-Leitungen in etwa mit den Leitungen der jeweiligen Kommissionen bzw. der zentralen Klangkörper identisch sind, handelt es sich bei der Leitung unseres TV um eine operativ zusammengestellte Leitung.
Daraus leiten sich meiner Ansicht nach einige Hauptaufgaben der Vorbereitungsphase ab:
- Wichtigste Aufgabe ist es, die einzelnen Funktionäre der Leitung zu einem festen Kollektiv zusammenzufügen und
- die Verbindung zur Kommission Spielmannszüge noch enger zu gestalten. Dazu gibt es bereits die exakte Festlegung, daß bis zum Turn- und Sportfest alle Beratungen gemeinsam durchgeführt werden.
- Eine weitere Hauptaufgabe ist, schon jetzt enge Verbindungen zu den Quartiergebern und Patenbetrieben des TV aufzunehmen.“
REDAKTION:
„Welche Besonderheiten ergeben sich für diesen Bereich im Trainingslager und während des Sportfestes?“
GENOSSE CONRAD:
„Ich meine, hier müßten die Größe des TV, die territoriale Trennung, Musikschau und Musikparade usw. eine Rolle spielen. Waren die Bedingungen im Trainingslager Dessau 1973 schon kompliziert, so werden in Leipzig 1977 noch höhere Anforderungen gestellt. Dies ist nicht allein durch die Größe des TV (zu den Weltfestspielen etwa 800, zum Turn- und Sportfest etwa 1400) bedingt, sondern vor allem darin, daß der TV sich aufteilt in die Kollektive zur „Musikschau“ und zur „Musikparade“, die völlig andere Aufgaben zu lösen haben. Dieses Neue wurde aber bei der Festlegung der Zusammensetzung der Leitung des TV bereits mit berücksichtigt. Ich glaube — und das möchte ich an dieser Stelle hier auch sagen — da alle berufenen Funktionäre der Leitung unseres TV von der Ausbildung bzw. von der Tätigkeit in den Heimatorten her die Gewähr bieten, daß sie in allen Bereichen, sei es politisch-ideologisch, organisatorisch oder fachlich‚ hervorragendes leisten werden.“
REDAKTION:
„Welches sind Deine persönlichen Wünsche und Hoffnungen für 1977?“
GENOSSE CONRAD:
„Daß alle Auftritte unserer Spielleute in Leipzig wieder ein voller Erfolg werden, dessen bin ich sicher und brauche es damit nicht zu wünschen. Meine Wünsche und Hoffnungen für 1977 gehen dahin, daß jeder Spielmann politisch-ideologisch und auch fachlich sehr gut vorbereitet in das Trainingslager anreist, denn nur so kann ein volles Gelingen der vor uns stehenden Aufgaben gewährleistert werden und allen Funktionären, damit auch mir, ein übermäßiger Verlust an Nervenschmalz erspart bleiben.“
Positive Einschätzung zur bisherigen Tätigkeit
Auf seiner ersten Arbeitsberatung im zweiten Halbjahr 1976 beschäftigte sich die Leitung des Organisationsbüros des VI. Turn- und Sportfestes der DDR in Leipzig mit dem Stand der Vorbereitung der Sportschau. Zu diesem Thema nahm sie einen Bericht der Leiter der Übungsverbände „Kinder“ und „Musikschau des DTSB der DDR“ entgegen.
Genosse Bernd Schenke konnte in seinen Darlegungen von der termingerechten Fertigstellung aller erforderlichen Dokumente der Führungs- und Leitungstätigkeit des ÜV berichten und dabei die kollektive Arbeitsweise der Leitung mit den verschiedensten Spezialbereichen hervorheben.
So wurden u. a. alle für das zentrale Vorbereitungslager 1977 in Leipzig benötigten Unterlagen in engster Abstimmung zwischen dem Gestalterkollektiv, verantwortlichen Übungsleitern der Teilverbände und der Leitung des ÜV erarbeitet, diskutiert und bestätigt.
Jeder Funktionär ist im Besitz seines persönlichen Funktionsplanes und wird noch in diesem Monat in sein konkretes Aufgabengebiet eingewiesen.
„Die Leitung des ÜV Musikschau hat von der Wertung her beispielgebende theoretische Materialien auf den Tisch gelegt. Wenn sie so in die Praxis umgesetzt werden, bleibt der Erfolg nicht aus“, erklärte Dr. Gottfried Flechsig, amtierender Abteilungsleiter Sportschau.
Die Leitung des „Übungsverbandes Musikschau des DTSB der DDR führt, wie bereits gemeldet, mit allen Parteigruppenorganisatoren und Vorsitzenden der FDJ Aktive der berufenen Kollektive eine außerordentliche Aktivtagung durch.
Am 2. Oktober 1976 werden im „Volkshaus“ Halle auch die Stellvertretenden Vorsitzenden der DTSB-Bezirksvorstände, die BFA-Vorsitzenden und Mitglieder der Leitung des ÜV anwesend sein.
Einladungen gingen den Kollektiven durch die BFA zu.
Bez.-Meisterschaftstermine 1977 festgelegt
In Abstimmung mit allen Vorsitzenden der BFA Spielleute bestätigte die Zentrale Spielleutekommission des DTSB der DDR die konkreten Termine für die BEZIRKSMEISTERSCHAFTEN 1977.
| 14. MAI | Bezirk Gera |
| 15. MAI | Bezirk Berlin |
| Bezirk Suhl | |
| Bezirk Frankfurt (Oder) | |
| 21. MAI | Bezirk Halle |
| Bezirk Rostock/Schwerin | |
| 22. MAI | Bezirk Halle |
| Bezirk Erfurt | |
| Bezirk Potsdam | |
| 29. MAI | Bezirk Magdeburg |
| 4. JUNI | Bezirk Cottbus |
| 5. JUNI | Bezirk Cottbus |
| Bezirk Dresden | |
| 11. JUNI | Bezirk Karl-Marx-Stadt |
| Bezirk Leipzig |
Bemerkenswert für die Bezirkswettkämpfe 1977 ist, daß die Kollektive aller GENRES und KLASSEN in den Heimatbezirken antreten werden.
Das heißt, Spielmanns- und Fanfarenzüge, Schalmeienkapellen und Blasorchester werden gemeinsam in den Auftrittsorten zu sehen sein.
Das bietet natürlich die Möglichkeit, wenige Wochen vor dem Sportfest eine echte Bestandsaufnahme im eigenen Bezirk durchzuführen.
Die Ausschreibungen für die Bezirksmeisterschaften werden im November 1976 in „der tambour“ für alle Bezirke als verbindliches Dokument veröffentlicht.
Seite 3
Kommissionen berichten
Favorit gewann überlegen
■ BSG Aktivist Luckenau zum vierten Mal „DDR-Bester“
■ Brandenburger schafften überzeugend den Aufstieg
■ Neue Wettkampfform hat sich positiv ausgewirkt
Es war ein Test, der in Luckenau, dem Austragungsort der diesjährigen „DDR-Bestenermittlung“ der Schalmeienkapellen, vollzogen wurde.
An einem Tag, in einem Ort, im Rahmen einer Veranstaltung fanden das „Aufstiegsturnier“ der LK II und die „DDR-Bestenermittlung“ der LK I statt.
Absicht war, unter gleichen Bedingungen, mit dem gleichen Kampfgericht die Aufsteiger und Titelträger zu ermitteln.
Selbstverständlich stand dabei auch der Gedanke Pate, den Kollektiven der LK II zu zeigen, wie es „oben“ langgeht und sie zu erhöhten Anstrengungen zu bewegen.
Andererseits wollte und konnte sich die Kommission Orchester an Ort und Stelle ein reales Urteil über den momentanen Leistungsstand der Schalmeienkapellen bilden. Und das scheint im Hinblick 1977 besonders wichtig.
Stetiges Mühen der Malchiner unverkennbar
So kämpfte also am Vormittag die LK II um die freien Plätze in der höchsten Klasse. Der Vorjahrsabsteiger BSG Lok Brandenburg hatte sich dabei allerdings keiner großen Gegenwehr zu widersetzen. Denn außer dem jungen Kollektiv der SG Dynamo Malchin, das sich kontinuierlich nach vorn entwickelt, blieben die anderen Klangkörper hinter den Erwartungen zurück. So gelang den Spielern um Herbert Klein nach einjähriger Abwesenheit wieder der Weg in die LK I.
Ein leistungsstarkes Duo — wird es eingeholt?
Es hat den Anschein, als wollten die Luckenauer und Zinna-Welsauer künftig die zentralen Wettkämpfe allein ausmachen. Wie im Vorjahr, so belegten sie auch 1976 die Plätze eins und zwei mit deutlichem Abstand vor den anderen Kollektiven. Dabei muß aber noch vermerkt werden, daß der Aufsteiger Rathenow diesen beiden am nächsten kam, nicht etwa eine Kapelle des „Stammes“.
Das sollte zu denken geben, denn 1977 werden nicht nur Luckenau und Zinna-Welsau, sondern nahezu 300 Aktive aus den Reihen der Schalmeienkapellen in Leipzig eingesetzt. Das Leistungsniveau soll doch dann sicher keine allzugroßen Abstriche aufweisen?

| „AUFSTIEGSTURNIER“ | ||
|---|---|---|
| 1. | BSG Lok Brandenburg | 48.250 Pkt. |
| 2. | SG Dynamo Malchin | 41.220 Pkt. |
| 3. | BSG Chemie Taucha | 37.630 Pkt. |
| 4. | SG Rüdersdorf | 37.040 Pkt. |
| BSG Traktor Naundorf
(disqualifiziert wegen Verstoß gegen die WKO) |
38.900 Pkt. | |
| „DDR-BESTENERMITTLUNG“ | ||
|---|---|---|
| 1. | BSG Aktivist Luckenau | 52.950 Pkt. |
| 2. | SG Zinna-Welsau | 50.395 Pkt. |
| 3. | BSG Motor Rathenow | 46.375 Pkt. |
| 4. | SG Dyn. Hohenschönhausen | 44.030 Pkt. |
| 5. | BSG Stahl Maxhütte | 38.210 Pkt. |
| 6. | SG Kleinreinsdorf | 36.530 Pkt. |
Einem Besseren unterlegen
■ Kleine Nachbetrachtung zum Titelkampf der Schalmeien
■ Allen Luckenauern gebührt eine goldene Medaille
Die Bergarbeitergemeinde Luckenau erlebte zum dritten Mal einen zentralen Wettkampf der Schalmeien des DTSB der DDR. Die „VI. DDR-Bestenermittlung“ war gekoppelt mit dem „I. Aufstiegsturnier“.
Der Ort prangte im Fahnenschmuck. Kein Haus ohne Wimpelketten und Girlanden. Ausgewogen die Sichtwerbung!
Die Freunde des Organisationsbüros vollbrachten eine Bravourleistung und Sportfreund Ramon Purrucker hatte alle Fäden fest in der Hand.
Viele fleißige Helfer fühlten sich belohnt, als ihr Luckenauer Schalmeienkollektiv in eindrucksvoller Manier die Goldmedaille erkämpfte.
Liebe Luckenauer Sportfreunde! Im Namen aller Mitglieder des „Vize“ und — ich bin sicher — auch im Namen aller übrigen Schalmeienkapellen gratulieren wir Euch zum Sieg. Dank Euch und allen Bürgern Eurer Heimatgemeinde für diese hervorragend Organisierten Tage.
Das Ziel heißt: im fairen Wettkampf den Sieg erringen
Wir, die Spielleute aus Zinna-Welsau errangen erneut den zweiten Platz, bewiesen damit unsere konstante Form und Leistungsstärke. Wir waren einem Besseren unterlegen und zeigten mit der erreichten Punktzahl, daß bei kontinuierlicher Arbeit in den nächsten Jahren mehr drin ist.
Im fairen Wettkampf die Luckenauer 1978 zu entthronen, wird deshalb unser Ziel sein.
Enorme Fortschritte verzeichneten die Rathenower Sportfreunde. Auf Anhieb Platz drei war eine feine Leistung.
Die Dynamosportfreunde aus Berlin werden sicher gut daran tun, das in die Tat umzusetzen, was sis sich vorgenommen haben: mit jungen Kräften das Kollektiv zu verstärken. Geschieht das nicht, wird es 1978 wieder nur zur Pflichtveranstaltung für sie reichen.
Ein wenig betrübt waren alle über das Abschneiden der Kapelle der Maxhütte.
Nicht nur die positiven Seiten sehen, sondern auch aus den Fehlern lernen
Den Kleinreinsdorfern sei gesagt: nicht aufstecken. Untersucht die eigenen Schwächen, überwindet sie und macht es den Spielern aus Brandenburg und Malchin nach, die den Aufstieg zur LK I überzeugend schafften.
Ebenso sollten auch die Kollektive in Taucha, Rüdersdorf und Naundorf denken und handeln.
Bleibt am Schluß noch die Frage: wo waren die Kollektive aus Plauen und Falkenstein?
Ihr Fernbleiben sollte die Kommission Orchester schnellstens zum Anlaß nehmen, mit den Leistungen beider Sektionen zu beraten, wie sie wieder durch ihr gepflegtes Musizieren die übrigen Kollektive der LK I stimulieren können.
Vielleicht ist gerade die Leitungstätigkeit der Kommission Orchester eine Ursache dafür, daß beide Kapellen diesmal paßten?!
Die Schalmeien sind für Leipzig gerüstet
Als Fazit beider zentralen Wettkämpfe in Luckenau würde ich meinen, konstatieren wir bei einer Reihe von Schalmeienkapellen eine sichtbare Leistungsstabilisierung und Qualitätsverbesserung auf verschiedenen Gebieten.
Das ist notwendig, wenn wir an die Aufgaben des kommenden Jahres denken.
Karl Nonnenmacher, Leiter der SG Zinna-Welsau / Verantw. Übungsleiter der Kommission Orchester
