Spielmannszug Friedland: Unterschied zwischen den Versionen
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=== Die Neugründung eines Fredländer Spielmannszuges === | === Die Neugründung eines Fredländer Spielmannszuges === |
Version vom 22. August 2024, 11:53 Uhr
Spielmannszug Friedland | |
Gründung: | 1959 |
Auflösung: | 2002 |
Geschichte
Aus der Chronik vom Juni 1999 von Detlef Schmidt, dem letzten Vereinsleiter (Herzlichen Dank für das zur Verfügung stellen!)
Die Neugründung eines Fredländer Spielmannszuges
Der Rat der Stadt Friedland, die Ortsleitung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschland und die Ortsleitung des Freien Deutschen Gewerkschaftsbund traten im Mai 1959 an den Kollegen Heinz Günther mit der Bitte heran, ehemalige Kollegen der Spielleutebewegung aufzusuchen, um mit ihnen gemeinsam wieder einen Spielmannszug ins Leben rufen zu können. In Friedland, in unserer Heimatstadt, in der die Geschichte der Spielleutebewegung mitgeschrieben wurde.
Der Kollege Günfher erklärte sich bereit und machte sich an die Arbeit. Viele Besuche und Gespräche mit ehemaligen Kollegen waren zu führen. Er suchte jeden einzeln auf, um diesen oder jenen für die Sache zu gewinnen. Am 3. Juni 1959 trafen sich die folgenden Kollegen im VEB Zuckerfabrik Friedland zur Aussprache zwecks Gründung eines Spielmannszuges : Heinz Günther, Walter Schulz, Willi Blankenburg, Hugo Grell, Heinrich Köhn, Werner Hildebrand, Walter Kowalski, Horst Berg, Bruno Hartmann, Hans Mittelstädt, Heinz Neumann, Karl Düsing und Karl Krüger. Vom Rat der Stadt waren der Bürgermeister, Herr Flögel, sowie die Herren Heinz Schünemann und Karl Spietz anwesend. Von der Ortsleitung der SED der Ortssekretär, Sebastian Hirschl und vom Ortsvorstand des FDGB der Vorsitzende Rudolf Krasemann.
Die Kollegen Karl Krüger und Karl Düsing waren aus Altersgründen nicht mehr bereit, aktiv im Spielmannszug mitzuarbeiten. Alle anderen Kollegen erklärten ihre Bereitschaft. Es wurde beschlossen, weitere Mitglieder für den Spielmannszug zu werben. Weiterhin wurde beschlossen, so schnell wie möglich Instrumente zu beschaffen, um mit dem Übungsbetrieb beginnen zu können. Die Stärkefabrik Friedland und der FDGB übernahmen die Patenschaft und der Kollege Rudolf Krasemann die persönliche Betreuung des neu gegründeten Kollektivs. Ihm ist es zu verdanken, daß dem Zug die nötigsten Instrumente, zehn Trommeln und 15 Flöten, schnell zur Verfügung standen.
Die Zeit bis zum 10. Jahrestag der DDR am 07.10.1959
Der Kollege Rudolf Krasemann wandte sich mit der Bitte an den Bezirks- bzw. Kreisvorstand des FDGB Neubrandenburg, die Kosten der Beschaffung von Uniformen für den Spielmannszug zu übernehmen und dafür zu sorgen, daß diese Sachen bis zum 10. Jahrestag der Republik zur Verfügung ständen. Dieser Bitte wurde von beiden Vorständen entsprochen. Die Freidländer Betriebe wurden aufgerufen, den Spielmannszug in materieller Hinsicht und bei der Werbung zu unterstützen.
Bis zum September 1959 wurden weitere Kollegen für die Mitarbeit im Zug gewonnen : Horst Bröckert, Gerhard Bünning, Horst Deusing, Ernst Krüger, Bruno Lerchenstein, Max Lerchenstein, Bruno Millermann, Hans Nietosdateck, Ewald Voß und Erhard Westphal.
Alle Kollegen erfüllten aufgrund ihrer hervorragenden Vorkenntnisse die Bedingungen für das Sportleistungsabzeichen der DDR in Silber, drei Kollegen sogar in Gold.
Die Verpflichtung unseres Zuges, bis zum 07.10.1959 sieben Märsche einzuüben und zu beherrschen, wurde realisiert. Mit unermütlichem Fleiß, wöchentlich 4 Übungsstunden im Freien an der Turnhalle am Hagedorn , unter der musikalischen Anleitung von Heinz Günther, Hugo Grell und Bruno Lerchenstein wurden folgende Märsche eingeübt : Weser Perle, Paukenmarsch, Jägermarsch, Freiheitsmarsch, Liebenmarsch ( PÜDÜ ) , Grüne Tracht und Yorkscher Marsch.
Als Leiter und Stabführer wurde der Kollege Heinz Günther, als technische Leiter die Kollegen Bruno Lerchenstein für Flöter und Hugo Grell für Trommler gewählt.
Ende September 1959 erhielt der Spielmannszug seine erste Uniformbekleidung. Blaue Tuchanzüge mit rot-weissen Schwalbennestern, eine Uniformmütze mit Abzeichen aber noch ohne Kordel, schwarze Halbschuhe und schwarzes Lederkoppel.
Die Zeit der Stabilisierung und Vervollkommnung bis 1961
Durch die Anschaffung von weileren Instrumenten, wie Schlagzeug und Lyra und deren Besetzung durch neu geworbene Kollegen, sowie die Erweiterung unseres Repertoire an Musikstücken, wurde die Vervollkommnung des Zuges vorangetrieben. Waren es bis zum 07.10.1959 sieben Musikstücke, so beherrschte der Spielmannszug am 01.05.1960 bereits dreizehn Märsche. Hinzu gekommen waren Spartacusmarsch, Kockeldütt, Rheinklänge, Brucker-Lagermarsch, Hoch Heidecksburg und Mein Regiment.
Leider muß aber auch gesagt werden, daß es für einige Kollegen nur ein spontanes Mitmachen gewesen ist. Sie schieden nach kurzer Zeit aus verschiedenen Gründen wieder aus dem Zug aus, so die Kollegen Millermann, Bröckert und Deusing. Diese minimalen Abgänge wurden jedoch durch einen enormen Zulauf kompensiert
In Bezug auf die Werbung neuer Mitglieder hat sich der Kollege Ewald Voß, bis zu seinem Ausscheiden aus gesundheitlichen Gründen, besonders verdient gemacht. Der Anteil der Kollegen im Zug aus seinem Betrieb, dem VEB(K) Bau Neubrandenburg, belief sich am 01.Mai 1960 auf zwölf Mitglieder. Dieser Anteil machte fast 50% des Zuges aus. Zählt man die Kollegen Neumann, Greil, Hildebrand, Berg, Krüger und Bruno Lerchenstein aus anderen Baubetrieben dazu, stellte zu dieser Zeit das Bauwesen mit 75% den Löwenanteil der Mitglieder des Spielmannszuges.
Die Kollegen des Spielmannszuges verlebten auch mit ihren Frauen und Partnem recht gemütliche Stunden. Unvergessen wird für jeden älteren Spielmann das erste gemütliche Beisammensein in der Schulspeisung „Mühle“ mit dem großen Gulasch-Essenl bleiben. Die Mühle wurde ab 1960 bis 1991 unser Stammquartier. Hier wurden zum größten Teil unsere Übungsabende durchgeführt, es fanden Versammlungen und Feiern statt. Die letzte dort durchgeführte Feier war der 70. Geburtstag unseres Kollegen Walter Schulz.
Die Stadt Friedland stellte uns 1961 in der Mühle einen Raum unter der Bedingung zur Verfügung, ihn selbst auszubauen und einzurichten und darüber hinaus die restlichen Räume im Obergeschoß für die Freie Deutsche Jugend (FDJ) herzurichten. Alle Kollegen des Spielmannszuges packten mit an und schufen sich dort ein Kleinod, einen kleinen, aber eigenen Kulturraum. Dieser Raum mußte vom Grund auf neu ausgebaut und gestaltet werden, vom Fußboden bis zur Decke, von der Innenraumgestaltung bis zum Polstern der Stühle. Viele Schweißtropfen sind dabei geflossen, aber wir schufen uns einen eigenen Raum, der uns manche guten Dienste geleistet hat.