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* Länge: überlange Märsche, die besonderes bei der Wiederholung von Teilen anders gespielt werden müssen (über 100 Takte ohne Wiederholungen) | * Länge: überlange Märsche, die besonderes bei der Wiederholung von Teilen anders gespielt werden müssen (über 100 Takte ohne Wiederholungen) | ||
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Version vom 19. Juni 2023, 20:42 Uhr
Als Einstufung wird die Festlegung eines Schwierigkeitsgrades für einen Titel bezeichnet. Dieser dient als bessere Vergleichsmöglichkeit bei den Meisterschaften und wird dann als Multiplikator für erreichte Punkte in der Aufführung verwendet. Die Einstufung nehmen entsprechende qualifizierte Personen vor. Die entsprechenden Punkte gelten dann für den Titel für alle Züge, sofern der Titel in unveränderter Form gespeilt wird.
Einstufung im DTSB der DDR
Zuständig im DTSB war die Arbeitsgruppe Noten und Märsche der Fachkommission Fanfarenzüge. Nach verschiedenen, feststehenden Kriterien nahmen fünf Sportfreunde, voneinander völlig unabhängig, die Einstufung vor. Voraussetzung waren gute Kenntnisse in der Musiktheorie sowie die Beherrschung aller Instrumente. Die einzelnen Einstufer schickten ihre Ergebnisse dem Leiter der Arbeitsgruppe zu. Dieser strich die niedrigste und höchste Gesamtpunktzahl und errechnete aus den verbleibenden drei das arithmetische MIttel. Bei größeren Differenzen in den Ergebnissen hätte eine Korrektur vorgenommen werden müssen. Um die Objektivität zu wahren, wurden den Einstufern nicht mittgeteilt, welcher Zug die Noten einreichte (es sei denn der Name war auf den Notenblättern vermerkt).
Folgende Höchstpunktzahlen waren erreichbar:
Kriterium | Höchstpunktzahl |
---|---|
Flöte I | 1,0 Punkte |
Flöte II | 0,8 Punkte |
Flöte III | 0,8 Punte |
Kleine Trommel | 1,0 Punkte |
Große Trommel | 0,4 Punkte |
Dynamik | 0,6 Punkte |
Rhythmus | 0,2 Punkte |
Länge | 0,2 Punkte |
Gesamt | 5,0 Punkte |
Zweistimmige Märsche erhalten dementsprechend keine Punkte für Flöte III, bei Märschen mit mehr als drei Stimmen werden zusätzliche Stimmen erst am Ende berücksichtigt - die Gesamtpunktzahl darf aber nicht überschritten werden.
Die Schwierigkeit wird im Wesentlichen bestimmt durch:
- Flöten: viel Achtelnoten und schnelle Läufe, viel besonders hohe Töne, viel besonders tiefe Töne, viele Halbtöne, Legato, Stakkato, Synkopen, durchgehende Schwierigkeit in allen Teilen des Marsches
- Trommeln: viel Achtel, Triolen, lange Wirbel, ungerade Wirbel, Wirbel ohne Abschlag, Synkopen, punktieren, Gegenschläge bei Paukenmärschen, sehr abweichendes Schlagen von der Flötenmelodie
- Große Trommel und Becken: Doppelschläge, Soli, Wirbel, Anteil am Gesamtklang
- Dynamik: Viele Lautstärkewechsel, Crescendo, Decrescendo
- Rhythmus: Ritardando, viele Pausen, besondere Anforderungen durch zusätzliche Zeichen
- Länge: überlange Märsche, die besonderes bei der Wiederholung von Teilen anders gespielt werden müssen (über 100 Takte ohne Wiederholungen)