Günter Bodenstein

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Als Hauptstabführer 1969
Als Stabführer des Spielmannszuges der NVA

Günter Bodenstein (*09.08.1942, †19.08.2015) kam als gelernter Lok-Schlosser und Amateurmusiker 1962 zum Spielmannszug der NVA. Wenige Jahre später wechselte er in den Sport und wirkte aktiv an der Neuformierung der Spielleutebewegung im DTSB mit. Zunächst beim DTSB-Bezirksvorstand Berlin, danach im DTSB-Bundesvortand als Haupttechniker Spielleute. Günter, der in Hans Brückner, Gerhard Rissel, Dr. Erhard Güttner, Rolf Melle und Heinz Palwizat stets Vorbilder sah, wurde kurze Zeit später an der Seite von Bernd Schenke zum Mentor, Ideengeber und Organisator für weitreichende Neuorientierungen. Lehrgänge verschiedenster Art, Trainingslager, Mitwirken an der Erarbeitung verbindlicher Literatur, Konzipierung und Durchführung von Meisterschaften und später auch Musikschauen wurden seine neuen Tätigkeitsinhalte.

Glanz- und Höhepunkt seines Wirkens im Sport war die Hauptstabführung bei der ersten großen und selbstständigen Musikschau der Spielleute im DTSB der DDR zum Turn- und Sportfest 1969 in Leipzig. 1.800 Sportmusiker intonierten erstmals gemeinsam den Horntitel „Frohe Klänge“ vor 100.000 Zuschauern im Leipziger Zentralstadion und Millionen von Fernsehzuschauern. Die anschließende Auszeichnung als „Verdienter Meister des Sports“ war seine verdiente Anerkennung.

Das Militärmusikwesen der NVA holte ihn 1971 zurück. Er wurde Nachfolger von Gerhard Kienow als Leiter und Tambourmajor des Spielmannszugs des Stabsmusikkorps der Stadtkommandantur Berlin. Und so konnte man ihn bis 1988 jeden Mittwoch beim Großen Wachaufzug Unter den Linden in Berlin erleben. Unter seiner Leitung absolvierten viele talentierte Spielleute im NVA-Spielmannszug eine gute musikalische Ausbildung, die sie dann in ihren Heimatvereinen erfolgreich umsetzten. Nicht wenige von ihnen – wie Peter Ahlborn, Bernd Neumann, Thomas Heeger, und Helmut Mey – sind später aufgrund ihrer Kenntnisse und Fähigkeiten in verantwortlichen Funktionen der Spielleutebewegung auf Vereins-, Bezirks- oder zentraler Ebene tätig geworden. Besondere Verdienste hat sich Günter bei der Entwicklung der B/Es-Umschaltfanfare erworben. Sie war zu Beginn der 70er Jahre eine kleine Revolution in den musikalischen Möglichkeiten der Fanfarenzüge. Die „Vereinigung“ des herkömmlichen Signalhorns der Spielmannszüge mit der traditionellen Es-Fanfare zu einem Instrument ist heute nicht mehr wegzudenken.

Veröffentlichungen