Der Tambour/Ausgabe 1972 03
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5. Jahrgang, Ausgabe März 1972
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Seite 1
Auch für uns heißt es in Vorbereitung der X. Weltfestspiele ab sofort:
Alle Kräfte sind zu konzentrieren
Die X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten finden im Jahr 1973 in der Hauptstadt der DDR Berlin statt. Das wurde im Januar in Bulgariens Hauptstadt Sofia vom Internationalen Vorbereitungskomitee der Weltfestspiele einmütig beschlossen.
„Wir wollen mit großen Leistungen beweisen, daß wir würdige Gastgeber sind“, betonte Genosse Dr. Günter Jahn, 1. Sekretär des ZR der FDJ nach seiner Rückkehr aus Sofia.
Und Genosse Petro Brombacher, amtierender 1. Sekretär der FDJ-Bezirksleitung Berlin, erklärte in einem ADN-Interview: „Es gilt jetzt, die verbleibende Zeit bis zum X. Festival gut zu nutzen.“
Diese Worte haben nicht nur für die Pioniere, FDJler und Studenten unserer Republik Gültigkeit. Sie sind gleichfalls ein Aufruf zum Handeln auch an die Sportler.
Das Sekretariat des Bundesvorstandes des DTSB hat in Vorbereitung dieses großartigen Ereignisses einen Beschluß gefaßt, der sich mit dem Beitrag unserer sozialistischen Sportorganisation an diesem Treffen in den Augusttagen des kommenden Jahres beschäftigt.
Wichtiger Bestandteil wird eine Sportschau sein, die vier Übungsverbände gestalten.
Neben den Sportlerinnen und Sportlern der SV Dynamo, den Sportstudenten und den Mädchen und Jungen des DTV gehören auch die Spielleute zum Programm.
Mit 2500 Pionieren, Jugendlichen und Erwachsenen aller Genres soll eine Musikschau vorgetragen werden, die an die Erfolge des V. Deutschen Turn- und Sportfestes anknüpft und die weitere Entwicklung der Spielleutebewegung des DTSB klar zum Ausdruck bringt.
Aus dieser hohen Aufgabenstellung ergeben sich für jeden einzelnen von uns, gleich ob Aktiver, Funktionär, Übungsleiter oder Betreuer, Verpflichtungen, die nur dann mit ansprechender Qualität erfüllt werden können, wenn sich alle Teilnehmer ihrer persönlichen Verantwortung schon heute bewußt sind.
Die ausgewählten Kollektive sind inzwischen in den Besitz ihrer Berufungsschreiben gekommen und die leitenden Funktionäre haben eine offizielle Einladung für eine Konferenz im April erhalten, auf der Genosse Vizepräsident Alfred Heil einige grundsätzliche Ausführungen geben wird, bevor die Leitung des Übungsverbandes und das Gestalterkollektiv politisch-organisatorische sowie technische Erläuterungen und Hinweise
Fortsetzung auf Seite 2
Gold, Silber . . .
und Bronzemedaillen wird es ab 1972 für die drei Erstplazierten der „DDR-Meisterschaften“ bzw. „DDR-Bestenermittlungen“ der Erwachsenenkollektive nur noch aller zwei Jahre, nämlich in den Jahren mit geraden Zahlen geben.
Das beschloß das Sekretariat der Zentralen Spielleutekommission des DTSB im Februar nach eingehenden Vorberatungen mit den Kollektiven und Fachkommissionen.
Der Wortlaut des Beschlusses ist heute auf Seite 2 oben veröffentlicht und tritt mit seiner Verkündung in Kraft.
Letzte Meldung
Sportfreund Norman Saar abberufen
Das Sekretariat der Zentralen Spielleutekommission des DTSB-Bundesvorstandes bestätigte im Verlauf seiner Februartagung einen Antrag des Sportfreundes Norman Saar auf Abberufung aus seinen zentralen Funktionen.
Sportfreund Saar kann den zentralen Aufgaben gegenwärtig nicht mehr nachkommen, da ihn Schwierigkeiten innerhalb der Sektion seiner Heimatsportgemeinschaft stark binden.
Seine künftige Aufgabe sieht er vorrangig in der Ausbildung des Nachwuchskollektivs und dem Wiederaufbau des Erwachsenenzuges.
Wir danken dem Sportfreund Saar für seine bisherige Mitarbeit und wünschen ihm weiterhin alles Gute und viel Erfolg.
Seite 2
BESCHLUSS zur Wettkampfgestaltung aller Genres ab 1972
Auf Grund der umfangreichen Aufgabenstellung, die vor den Spielleuten in den folgenden Jahren stehen, halten es die Fachkommissionen „Spielmannszüge — Schalmeienkapellen und Fanfarenzüge“ für notwendig, eine Veränderung des Wettkampfrhythmusses vorzunehmen.
In Abänderung der Klassifizierungsordnung wird deshalb beschlossen:
- Die Zentralen Meisterschaften der Spielleute aller Genres (DDR-Meisterschaften — Aufstiegsturnier und DDR-Bestenermittlung) werden ab 1972 nur noch aller 2 Jahre, in den Jahren mit geraden Jahreszahlen, durchgeführt.
- Die Bezirksmeisterschaften werden jährlich durchgeführt. Hierfür bleiben die Bedingungen für die Kollektive aller Klassen und Genres entsprechend der Klassifizierungsordnung bestehen.
- In den Jahren, in denen keine zentralen Meisterschaften stattfinden (ungerade Jahreszahlen gibt es bei den Spielmannszügen keine Aufsteiger aus der Leistungsklasse II, in die Leistungsklasse I bzw. bei den Fanfaren und Schalmeien aus der Allgemeinen Klasse in die Leistungsklasse. Diese Festlegung gilt ab 1973.
- Für alle anderen Klassen aller Genres bleibt auch in den Jahren mit ungeraden Jahreszahlen das Auf- und Abstiegsreglement unverändert.
- Von diesem Beschluß bleiben die Kollektive der Pioniere unberührt. Sie führen ihre Wettkämpfe wie bisher lt. Klassifizierungsordnung durch.
Alle Krätte sind zu konzentrieren
Fortsetzung von Seite 1
geben bzw. konkrete Aufgabenstellungen übermitteln.
In den letzten Wochen haben wir bereits mehrfach in „der tambour“ in verschiedensten Veröffentlichungen auf diese Vorhaben hingewiesen und einige notwendige Festlegungen und Beschlüsse der Zentralen Spielleutekommission und ihres Sekretariats veröffentlicht.
Wir hoffen, mit diesen Maßnahmen im Interesse aller Spielleute gehandelt zu haben und möchten schon heute die Bitte aussprechen, daß sich alle Sportfreunde, Kollektive und zentralen Klangkörper mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln und Möglichkeiten für eine erfolgreiche Vorbereitung des „Übungsverbandes Musikschau“ zu den X. Weltfestspielen im Rahmen der Sportschau des DTSB einsetzen.
Das Gestalterkollektiv hat seine Arbeit bereits seit einiger Zeit aufgenommen. Die Choreographie ist in der Grobkonzeption gestaltet worden, die Komposition liegt fertig vor.
Der Zentralen Spielleutekommission werden im April die Vorschläge für die Besetzung der Leitungsfunktionen übergeben und gleichzeitig wird zu diesem Zeitpunkt der exakte Teilnehmerkreis und die -zahl bestimmt.
In der nächsten Ausgabe also können wir dann näher auf diese Fragen eingehen.
Übrigens, es wird ab Mai 1972 in unserem „der tambour“ eine immer wiederkehrende Rubrik geben, die sich mit den verschiedensten Fragen in Vorbereitung der Musikschau befassen soll.
Also, schickt uns Eure Fragen — in „der tambour“ erhaltet Ihr eine entsprechende Antwort.
In diesem Sinne wünschen wir allen Beteiligten viel Erfolg in der gemeinsamen Arbeit.
Bernd Schenke, Sekretär der ZSK
Ab 1973 „DDR-offene Turniere“
Auf Grund des o. g. Beschlusses werden die zentralen Meisterschaften der Spielmannszüge nur noch aller 2 Jahre (gerade Jahreszahlen) durchgeführt.
Um eine Stagnation in der Entwicklung dieser Züge zu vermeiden und ihnen die Möglichkeit einer jährlichen Überprüfung ihres Leistungsstandes zu geben, wird beschlossen:
- Die Spielmannszüge der Sonderklasse und Leistungsklasse I führen ab 1973 aller 2 Jahre (ungerade Jahreszahlen) ein „DDR-offenes Pokalturnier“ durch.
- Die Teilnahme der Kollektive erfolgt auf freiwilliger Basis und hat keinen Einfluß auf die Plazierung in ihrer Klasse.
- Diesen Turnieren wird von der ZSK die gleiche finanzielle Unterstützung wie bei zentralen Meisterschaften gewährt (50 Prozent Fahrgeldrückerstattung, Kampfrichterfinanzierung).
- Die Ermittlung des Pokalsiegers erfolgt ohne Berücksichtigung der Klasse in zwei Durchgängen.
- a) Für das Pokalturnier wird keine Pflicht festgelegt.
- b) Für die Kür wird keine Grenze des Schwierigkeitsgrades festgelegt.
- c) Im 1. Durchgang wird ein Kürmarsch im Stand und ein Kürmarsch in der Bewegung gespielt.
- d) Im 2. Durchgang wird den Zügen eine freie Betätigung gewährt, das heißt, sie können den 2. Durchgang analog dem 1. Durchgang gestalten oder eine Musikschau nach eigener Choreographie mit einer maximalen Dauer von 6 Minuten darbieten.
Für diesen Durchgang werden besondere Bewertungsrichtlinien erarbeitet und festgelegt. - e) Beim „DDR-offenen Pokalturnier“ gespielte Kürmärsche fallen nicht unter die Klausel der zentralen Meiterschaften.
Seite 3
Kommission Fanfarenzüge berichtet
Unsere Zielstellung wird von den Aufgaben, die der VIII. Parteitag der SED beschlossen hat, der ständigen schrittweisen Erhöhung des kulturellen Lebensniveaus und einer breiten kulturellen Betätigung der Mitglieder, bestimmt.
Von der Fachkommission Fanfarenzüge wurden in Verbindung mit dem Perspektivplan der Zentralen Spielleutekommission des DTSB die Aufgaben klar gestellt. Der Hauptinhalt unserer Arbeit besteht darin, die politisch-ideologische Erziehung und Bildung aller Mitglieder der Fanfarenzüge erstrangig in die gesamte Arbeit einzubeziehen und das musikalischtechnische Niveau entscheidend zu verbessern.
Mit der Durchführung der „II. DDR-Bestenermittlung“ der Leistungsklasse im Juli 1972 in Berlin bereiten sich die Sportfreunde aktiv auf die IV. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR und die X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten 1973 in Berlin vor.
Betrachten wir die Arbeitsweise der Fachkommission, so können wir feststellen, daß alle Führungskader intensiv bemüht sind, ihre übertragenen Aufgaben termingerecht zu erfüllen. Dieser gesetzte Maßstab einer kollektiven Leitungsmethode ist die Grundlage der Erfolge.
Auf Beschluß der Fachkommission werden bei sämtlichen Beratungen politisch-ideologische Grundsatzthemen behandelt, unter Hinzuziehung bestimmter Kader aus den einzelnen Kollektiven. Durch die günstige geographische Lage der Stadt Potsdam ist es möglich, mit allen Fanfarenzügen im Raum Berlin, diese wichtige Frage zu behandeln.
Hauptbestandteil der gesamten Tätigkeit der Fachkommission Fanfarenzüge ist eine zielgerichtete Arbeit zur Vorbereitung der X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten in Berlin 1973.
Der bestehende zentrale Klangkörper wird auf insgesamt 550 Sportfreunde erweitert, das heißt, daß alle Kollektive, die dem „Zentralen Fanfarenzug des DTSB“ angehören, bereits nach einem Besetzungsschlüssel arbeiten und die Sportfreunde intensiv auf dieses Ereignis vorbereiten.
Durch die Fachkommission Fanfarenzüge wurde eine Wettbewerbsrichtlinie erarbeitet, nach der die Mitglieder des „Zentralen Fanfarenzuges des DTSB“ um das „Werner-Seelenbinder-Banner“ kämpfen und anläßlich der X. Weltfestspiele Zeugnis ablegen, daß sie die gestellten Aufgaben vorbildlich erfüllt haben.
Wir rufen alle zentralen Klangkörper der Zentralen Spielleutekommission beim Präsidium des DTSB-Bundesvorstandes auf, dem Beispiel der Fachkommission Fanfarenzüge zu folgen.
Für eine höhere Qualität der gemeinsamen Arbeit
Wettkampfrichtlinie des „Zentralen Fanfarenzuges des DTSB“ einmütig beschlossen
Inhalt:
Verleihung des „Werner-Seelenbinder-Banners“ des DTSB (anläßlich der X. Weltfestspiele) auf der Grundlage des Beschlusses des Sekretariats des DTSB-Bundesvorstandes vom 30. Juni 1970.
Ziel des Wettbewerbs:
Das Ziel des Wettbewerbs ist
a) die bewußte schöpferische Teilnahme unserer Mitglieder an der Erfüllung der Aufgaben entsprechend der Entschließung des IV. Turn- und Sporttages des DTSB ständig zu verbessern,
b) das Niveau der politisch-ideologischen Tätigkeit der Leitungen der Fanfarenzüge zu vervollkommnen und das musikalisch-technische Niveau weiter zu verbessern,
c) eine komplexe Erfüllung der planmäßig vorgegebenen Aufgaben zu garantieren und die Beschlüsse des VIII. Parteitages der SED zielstrebig zu verwirklichen. Die politisch-ideologische Erziehungsarbeit als Hauptbestandteil in die gesamte verantwortliche Tätigkeit mit einzubeziehen.
Form des Wettbewerbs:
Der Wettbewerb hat den Charakter eines Leistungsvergleiches zwischen den Fanfarenzügen, die den Bestandteil des Zentralen Klangkörpers, bestehend aus
a) Naturfanfaren
- SG Dynamo Potsdam Stadt
- SG „Ernst Thälmann“ Berlin-Friedrichshain
- SG-Dynamo Nordwest Berlin
- SG „Ernst Thälmann“ Berlin-Prenzlauer Berg
- BSG Einheit Pädagogik Leipzig
- BSG Stahl Hennigsdorf
b) Ventilfanfaren
- Fanfarenorchester BSG Lok-Mitte Leipzig
- SG Dynamo Mühlhausen
bilden.
Inhalt und Bewertung des Wettbewerbs:
Der Inhalt des Wettbewerbs wird durch die Aufgaben des Perspektivplanes der ZSK und der Führungsdokumente der Fachkommission Fanfarenzüge bestimmt.
Da die mitgliedermäßige Stärke der Kollektive sehr unterschiedlich ist, wird eine Vorgabe zahlenmäßiger Kennziffern nicht als Grundlage erhoben.
Die Bewertung der erreichten Ergebnisse erfolgt durch das Sekretariat der Zentralen Spielleutekommission.
Aufgabenstellung :
a) politisch-ideologische Bildung:
- regelmäßige Durchführung von Mitgliederversammlungen unter Beachtung vorgegebener zentraler Themen,
- regelmäßige Weiterbildungsveranstaltungen für alle Funktionäre der Fanfarenzüge.
- Organisation und Bildungsveranstaltungen wie: Werner-Seelenbinder-Veranstaltungen, Besuch von Kultur- und Gedenkstätten, Durchführung von Foren, Veranstaltungen zur „Woche der Jugend und Sportler“, des Tages der Republik, Maidemonstrationen, Arbeiterfestspiele, Jugendtreffen u.a.
- Alle Funktionäre der Fanfarenzüge werden Abonnent der Zeitschrift „der tambour“.
b) Festigung und Stärkung der Fanfarenzüge:
- Verstärkte Mitgliederwerbung, um den Nachwuchs in den Kollektiven zu sichern.
- Aus- und Weiterbildung von Übungsleitern (Stufe II und III) und Kampfrichtern.
- Erwerb des Sportabzeichens der DDR.
- Regelmäßige Teilnahme der Mitglieder an den Übungsstunden.
c) Aus den Fanfarenzügen ist ein Forschungskollektiv zu bilden, das den Auftrag übernimmt, Leben und Wirken von Werner Seelenbinder zu erforschen und in einer Dokumentation dazulegen.
Werner Seelenbinder bedeutet für uns, die fortschrittlichen und humanistischen Traditionen der Vergangenheit und Gegenwart des deutschen Sports weiter zu pflegen und anläßlich der X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten 1973 in Berlin Zeugnis darüber abzulegen, daß die Mitglieder des „Zentralen Fanfarenzuges“ den Kampf um das „Werner-Seelenbinder-Banner“ vorbildlich erfüllt haben.
Das ist der Sinn unseres Wettbewerbs — Werner Seelenbinder bleibt unvergessen — Symbol der sozialistischen Sportjugend!
Schlußbestimmungen:
Von den Leitungen aller Klangkörper des „Zentralen Fanfarenzuges“ ist nach den Wettbewerbsrichtlinien eine entsprechende Aufgabenstellung (in zweifacher Ausfertigung) der Fachkommission Fanfarenzüge zur Bestätigung vorzulegen (Termin 22. April 1972).
Seite 4
Aus den Bezirken
Nachwuchskollektive bilden den Schlüssel zum Erfolg
Mit der heutigen Ausgabe beginnen wir, monatlich über die schwerpunktmäßige Arbeit in den Bezirken zu berichten.
Alle Bezirksspielleutekommissionen sind im Besitz unseres Redaktionsplanes und somit in der Lage, rechtzeitig ihre Ausarbeitungen zu tätigen.
Es geht uns um die Vermittlung von Erfahrungen, Hinweisen und der Einschätzung des Entwicklungsstandes in den einzelnen Bezirken.
Wir beginnen mit dem Energiebezirk Cottbus und veröffentlichen den Diskussionsbeitrag des Leiters der Arbeitsgruppe Nachwuchs auf der Jahresabschlußberatung des Bezirkes 1971.
Wie in allen Disziplinen unserer sozialistischen Sportbewegung spielt die Nachwuchsentwicklung auch bei den Spielleuten eine große Rolle. Wer den Nachwuchs nicht fördert, also keine Kinderspielmannszüge entwickelt, sich damit zufrieden gibt, mit Kindern gemischt zu spielen, sich nicht ständig bei der Kommission Kinder und Jugend der Bezirksspielleutekommission oder der Arbeitsgruppe Nachwuchs der Fachkommissionen informiert, wird nie über das Ziel der Leistungsklasse II hinauskommen und durch die Veralterung des Kollektivs zum Scheitern verurteilt sein.
Die Aufgabe der Bezirksspielleutekommission ist es, diesem Zustand entschieden entgegen zu treten, den einzelnen Sektionen die Situation klar zu machen, damit nicht, wie in der Vergangenheit bei den Zügen Aufbau Dissenchen, Lok Cottbus sowie Großräschen, welche scheiterten, ähnliches bei anderen Zügen auch entsteht.
Wie wir alle wissen, ist das Leistungsniveau bei den Pionierspielmannszügen sehr stark gestiegen. Ich beziehe dies auf die zentrale Ebene. Das hatte zur Folge, daß eine Sonderklasse, eine Leistungsklasse und die Allgemeine Klasse gebildet wurden. Auf unseren Bezirk bezogen muß man einschätzen, daß es der Initiative einiger leistungsstarker Erwachsenenzüge zu verdanken ist, daß wir dort in der Sonderklasse und Leistungsklasse auch ein Wort mitzureden haben.
Es sind hier zu nennen:
Die BSG Traktor Hirschfeld, die ihren Pionierspielmannszug in die Sonderklasse brachte und es ist zu nennen die TSG Lübbenau, der nach einjähriger Ausbildung des Pionierzuges der große Sprung von der Allgemeinen Klasse in die Sonderklasse gelang.
Weiterhin ist zu nennen die BSG Turbine Lauta, die ihren Pionierspielmannszug in der Leistungsklasse hat.
Hierzu möchte ich jedoch als stellv. Vorsitzender der BSK den Funktionären dieses Spielmannszuges empfehlen, in Zukunft mehr mit der Bezirksspielleutekommission zusammenzuarbeiten, da der Kontakt ganz und gar gefehlt hat.
Ich möchte nicht vergessen, auch Initiativen zu nennen, wie sie in den Kinderzügen der BSG Traktor Klöden und der BSG Motor Lauchhammer zu verzeichnen sind.
Auch in diesem Jahr werden beide Züge sicherlich wieder von sich reden machen.
Eins muß ich aber noch ansprechen.
Wo bleibt der Pionierspielmannszug von der TSG Empor Dahme? Ich muß hierzu leider sagen, daß es diese Funktionäre mit dem Nachwuchs nicht so genau nehmen. Es kann nicht immer heißen, der Pionierspielmannszug ist im Aufbau, weil ein Spielmannszug der Leistungsklasse I einen auftrittsfähigen Pionierzug haben muß. Ich erwarte deshalb, daß dieser Zug ebenfalls in diesem Jahr seinen Pionierspielmannszug zur Bezirksmeisterschaft stellen wird. Auch die BSG Einheit Ruhland wird hoffentlich in diesem Jahr ihren Pionierspielmannszug zum ersten Mal in das Wettkampffeuer schicken.
Allen anderen Zügen und speziell den Leitungen gebe ich die Empfehlung, ebenfalls Pionierspielmannszüge aufzubauen, die Altersgrenze ab 10 Jahre festzulegen, da dort die allergrößte Möglichkeit und Konzentration besteht.
Ab 14 Jahre ist zu empfehlen, diese Sportfreunde in dem Erwachsenenkollektiv einzusetzen, das heißt, daß man die Sportfreunde im Alter von 13 bis 14 Jahren für das Erwachsenenkollektiv voll einsatzfähig vorbereitet und dahinter bereits neue Mitglieder für den Pionierspielmannszug stehen hat.
Voraussetzung ist jedoch ein sehr enger Kontakt mit den Schulen, dem Elternhaus sowie der Pionier- und FDJ-Organisation.
Schafft Euch in den Sektionsleitungen eine Arbeitsgruppe Technik und eine Arbeitsgruppe Kinder und Jugend, die aus Betreuern besteht, die in den Schulen hospitieren, Eltern aufsuchen, mit leistungsschwachen Schülern Aussprachen führen u. ä. Dann werden auch die Schwierigkeiten der Werbung und später der Freistellungen geringer sein.
Eine letzte Empfehlung:
Nutzt die von der BSK durchgeführten Übungsleiterlehrgänge, die mit dem Abschluß der Stufe I enden. Zu delegieren sind jedoch nur die Besten und, wenn es geht, auch junge Sportfreunde ab 14 Jahre. Ich selbst habe junge Übungsleiter ausbilden lassen und bin sehr zufrieden, denn das spiegelt sich in den Leistungen der TSG Lübbenau wider.
Zum Abschluß habe ich nur einen Wunsch, daß bei den diesjährigen Bezirksmeisterschaften, DDR-Bestenermittlungen, und DDR-Meisterschaften der Bezirk Cottbus mit vorn zu finden ist und am 18. Juni 1972 alle gemeldeten Pionierspielmannszüge, laut Überblick 9 Stück an der Zahl, bei den Bezirksmeisterschaften zum Einsatz kommen und davon 7 Züge um die Medaillen kämpfen sollten.
Ebenfalls erwarte ich, daß diesmal kein Erwachsenenkollektiv fehlen wird. Denkt alle daran, auch bei euren Kindern ist die Teilnahme entscheidend. Wenn ihr auch von vorn herein einschätzt, wir schaffen nichts, das kann man vorher nicht sagen, entscheidend sind die Tagesform, die Nerven und ihr glaubt gar nicht, wie Kinder sich zusammenreißen können. Wir haben bei unserem ersten Einsatz im Vorjahr nie daran gedacht, Bezirksmeister zu werden, geschweige in der Leistungsklasse die Silbermedaille zu holen.
Heute sind wir in der Sonderklasse und nehmen sogar an der „1. DDR-Meisterschaft“ teil. Ich möchte das hier nicht sonderlich hervorheben und das soll auch nicht so aufgefaßt werden, ich möchte nur damit sagen, schickt eure Pioniere, auch wenn ihr Bedenken habt, ins Fegefeuer, jeder hat so seine Chance, wenn heute nicht, dann das nächste Mal.
Nicht verzagen, sondern um hohe Leistungen ringen, damit wir unseren Bezirk mit ganz vorn finden werden.
Friedrich Hollmeyer, TSG Lübbenau
Seite 5
Einstufungsordnung
für Märsche der Spielmannszüge des DTSB (Auszüge)
Fortsetzung und Schluß:
6. Dokumentierung der Einstufungsergebnisse
6.1. Mitteilung an den Zug
Die Schwierigkeitsnote des Marsches wird dem einreichenden Zug innerhalb von zwei Monaten mitgeteilt und kann veröffentlicht oder bekanntgegeben werden. Zwei der eingereichten Notensätze werden auf der Rückseite des ersten Blattes Flöte 1 mit einem Kastenstempel versehen, auf dem die wichtigsten Daten des Marsches vermerkt werden. Alle Seiten des Notensatzes werden auf der Rückseite fortlaufend mit einem Nummernstempel und Unterschrift markiert:
Zug | |||||
Marsch | |||||
Schwierigkeit | |||||
Datum | Stimmen | Seiten | |||
Flöte | |||||
Lyra | |||||
Trommel | |||||
Schlagzeug | |||||
Insgesamt | |||||
(1 bis 50 Nummernstempel) | |||||
Kommission Spielmannszüge | |||||
Unterschrift |
Bei allen Wettkämpfen dürfen nur noch Noten anerkannt werden, von denen ein Satz von der Kommission abgestempelt und eingestuft ist. Weitere Sätze, die dem Wettkampfgericht vorgelegt werden, können leicht auf Identität mit dem abgestempelten Satz verglichen werden.
Dadurch sind für jedermann an jedem Ort Verwechslungen verschiedener Fassungen ausgeschlossen und die Einstufung kann vom Zug jederzeit vorgewiesen werden, Außerdem sind Notenabänderungen oder unvollständige Vorlage zum Wettkampf nach erfolgter Einstufung nicht mehr möglich.
6.2. Übermittlung von Zwischenergebnissen
Die Noten in den Schwierigkeitskriterien und sämtliche Einstufungen der einzelnen Arbeitsgruppenmitglieder sind lediglich Arbeitsmaterialien der Arbeitsgruppe „Märsche und Noten“ und nicht nur Veröffentlichung oder anderweitiger Übermittlung bestimmt.
Von jedem Mitglied der Arbeitsgruppe wird Schweigepflicht erwartet. Verstöße stellen einen Vertrauensbruch dar und sind eines Funktionärs unwürdig.
Durch diese Bestimmung sollen einmal die Arbeitsgruppenmitglieder vor böswilligen Unterstellungen und Angriffen geschützt werden, zum anderen würde die Veröffentlichung von bis in hundertstel Punkte gehenden Detailangaben, die Arbeitsstufen zur Endwertungsermittlung darstellen, Diskussionen und Eingaben infolge unsachlicher Handhabung zu sehr provozieren. Nach den bisherigen Erfahrungen versucht jeder Zug mit allen Mitteln, für seinen Marsch eine Punktzahlerhöhung zu erreichen.
Erläuterungen von Details ist bei Anfragen über einen Marsch durchaus zulässig, soweit das zur Klärung der anstehenden Fragen nötig ist. Der Postverkehr mit den Zügen über Fragen der Arbeitsgruppe erfolgt durch ihren Leiter oder von ihm Beauftragte.
7.
Nach Beschlußfassung durch die Kommission Spielmannszüge und die ZSK tritt diese Einstufungsordnung ab 1. Januar 1972 in Kraft und hat für alle Wettkämpfe ab Termin volle Gültigkeit.
8. Schwierigkeiten der einzelnen Märsche
Nach Annahme der allgemeinen Bestimmungen stuft die Arbeitsgruppe „Märsche und Noten“ alle bisher erschienenen gedruckten Märsche und die wichtigsten Kürmärsche ein.
Ein junger Funktionär soll Scharte auswetzen
Auf der Tagung der Fachkommission Spielmannszüge am 11. Dezember 1971 wurde Sportfreund Burkhard Sasse, 301 Magdeburg 1, Hardenbergstraße 11, mit sofortiger Wirkung zum neuen Leiter der Arbeitsgruppe „Kampfrichter“ der Fachkommission Spielmannszüge berufen. Er löst damit den Sportfreund Erich Schnabel, Leipzig, in dieser Funktion ab, da Sportfreund Schnabel seinen Pflichten als Leiter der Arbeitsgemeinschaft nur ungenügend nachgekommen war.
Sportfreund Sasse war vor Übernahme der Funktion als Mitglied der BSK Magdeburg tätig, der er seit 1969 angehörte. Zuletzt hatte er die Funktion des Bezirkskampfrichterobmanns inne.
In seiner Eigenschaft als Kampfrichter leistete er im Wettkampfjahr 1971 eine aktive und vorbildliche Arbeit und zeigte eine hohe Einsatzbereitschaft.
Zur Zeit ist Sportfreund Sasse Student der Gesellschaftswissenschaften an der Hochschule für Ökonomie in Berlin. Umso anerkennenswerter ist es, daß er sich trotz seiner wenigen freien Zeit zu aktiver zentraler Mitarbeit bereiterklärt hat.
Die Fachkommission Spielmannszüge wird dem Sportfreund Sasse alle erforderliche Unterstützung geben und wünscht ihm viel Erfolg bei seiner verantwortlichen Arbeit als Leiter der Arbeitsgruppe Kampfrichter.
Hans Brückner
BESCHLUSS
zur Wahrung der Urheberrechte durch Fanfarenkollektive der Spielleutekommission des DTSB
Auf der Grundlage des Gesetzes über das Urheberrecht vom 13. September 1965 (veröffentlicht im Gesetzblatt Teil I Nr. 14 vom 13. September 1965) beschließt die Fachkommission Fanfarenzüge der Zentralen Spielleutekommission des DTSB:
- Das Urheberrecht umfaßt alle Musikstücke für Fanfaren und Trommeln in Form von Neuschöpfungen oder Bearbeitungen, die in geschriebenen Noten vorhanden sind. Des weiteren umfaßt das Urheberrecht Gesamtchoreographien von Musikparaden bzw. Musikschauen, die schriftlich oder zeichnerisch festgehalten sind.
- Als Urheber gilt, wer das Werk (Musikstück, Bearbeitung, Choreographie usw.) als Einzelperson oder als Kollektiv geschaffen hat.
- Musikstücke und Choreographien dürfen nur mit Zustimmung des Urhebers genutzt werden, es sei denn, sie sind zur allgemeinen Nutzung freigegeben.
- Die Veröffentlichung von Titeln durch die Fachkommission Fanfarenzüge zur Nutzung durch alle DTSB-Kollektive bedarf der Zustimmung des Urhebers, auch wenn bereits ein oder mehrere Kollektive das Nutzungsrecht vom Urheber erworben haben.
- Der Urheber kann fordern, daß der von ihm gewählte Titel in Verbindung mit seinem Werk genannt wird.
- Der Urheber hat das Recht, jeder Verstümmelung oder Entstellung seines Werkes zu widersprechen. Änderungen am Werk bedürfen der Zustimmung des Urhebers.
- Der Beschluß tritt mit sofortiger Wirkung in Kraft.
Hans Kribus, Vorsitzender
Seite 6
Kommission Spielmannszüge
Es ist bereits zur Tradition geworden, die Wettkampfergebnisse der DDR-Meisterschaften „auseinanderzupflücken“. Um auch in diesem Jahr den Spielmannszügen der Sonderklasse die Möglichkeit zu geben, sich an Hand von Vergleichen richtig einzuschätzen und ihre Mängel zu erkennen, soll heute diese kleine statistische Ausarbeitung veröffentlicht werden.
Diese Angaben sollen den Spielmannszügen der Sonderklasse dazu dienen, sich noch besser auf die kommende DDR-Meisterschaft der Spielmannszüge im Juli 1972 anläßlich der Ostseewoche in Rostock vorzubereiten.
In den Wettkampfprotokollen des Jahres 1971 geblättert
Richtige und saubere Stabführung | |
---|---|
BSG MK Ziegelrode | 4,725 Pkt. |
BSG Traktor Taucha | 4,700 Pkt. |
BSG Medizin Mühlhausen | 4,700 Pkt. |
BSG Motor Lauchhammer-Ost | 4,650 Pkt. |
TSG Halle-Trotha | 4,650 Pkt. |
BSG Motor Treuenbrietzen | 4,650 Pkt. |
BSG Traktor Luisenthal | 4,625 Pkt. |
BSG Traktor Zabeltitz | 4,600 Pkt. |
TSG Wismar | 4,525 Pkt. |
BSG Aufbau Brandenburg | 4,450 Pkt. |
BSG Empor Berlin | 4,300 Pkt. |
BSG Aufbau Gernrode | 4,050 Pkt. |
Einheitliche Bekleidung und Ausrüstung | |
BSG Aufbau Gernrode | 5,000 Pkt. |
BSG Motor Treuenbrietzen | 5,000 Pkt. |
BSG Aufbau Brandenburg | 4,950 Pkt. |
BSG Traktor Luisenthal | 4,950 Pkt. |
BSG Traktor Zabeltitz | 4,750 Pkt. |
BSG Medizin Mühlhausen | 4,750 Pkt. |
BSG Empor Berlin | 4,700 Pkt. |
BSG MK Ziegelrode | 4,600 Pkt. |
BSG Motor Lauchhammer-Ost | 4,500 Pkt. |
TSG Halle-Trotha | 4,500 Pkt. |
TSG Wismar | 4,500 Pkt. |
BSG Traktor Taucha | 4,350 Pkt. |
Notengerechtes Spiel der 1. Flöte und sauberes Lyraspiel | |
BSG Medizin Mühlhausen | 4,900 Pkt. |
BSG Motor Lauchhammer-Ost | 4,725 Pkt. |
TSG Halle-Trotha | 4,650 Pkt. |
BSG Traktor Zabeltitz | 4,500 Pkt. |
BSG Motor Treuenbrietzen | 4,425 Pkt. |
BSG Aufbau Brandenburg | 4,375 Pkt. |
BSG Traktor Luisenthal | 4,325 Pkt. |
BSG Aufbau Gernrode | 4,250 Pkt. |
BSG MK Ziegelrode | 4,225 Pkt. |
BSG Traktor Taucha | 4,150 Pkt. |
TSG Wismar | 4,150 Pkt. |
BSG Empor Berlin | 3,950 Pkt. |
Notengerechtes mehrstimmiges Spiel | |
BSG Medizin Mühlhausen | 4,850 Pkt. |
BSG Motor Lauchhammer-Ost | 4,825 Pkt. |
TSG Halle-Trotha | 4,800 Pkt. |
BSG Traktor Zabeltitz | 4,550 Pkt. |
BSG Motor Treuenbrietzen | 4,500 Pkt. |
BSG Aufbau Brandenburg | 4,400 Pkt. |
BSG Traktor Luisenthal | 4,350 Pkt. |
BSG Aufbau Gernrode | 4,325 Pkt. |
BSG MK Ziegelrode | 4,275 Pkt. |
BSG Traktor Taucha | 4,175 Pkt. |
BSG Empor Berlin | 4,025 Pkt. |
TSG Wismar | 3,675 Pkt. |
Notengerechtes Spiel der kleinen Trommel und des Schlagzeuges | |
BSG Medizin Mühlhausen | 4,975 Pkt. |
BSG Motor Lauchhammer-Ost | 4,775 Pkt. |
TSG Halle-Trotha | 4,525 Pkt. |
BSG Traktor Zabeltitz | 4,500 Pkt. |
BSG Traktor Luisenthal | 4,350 Pkt. |
BSG Traktor Taucha | 4,300 Pkt. |
BSG Aufbau Gernrode | 4,250 Pkt. |
BSG Motor Treuenbrietzen | 4,225 Pkt. |
BSG Empor Berlin | 4,225 Pkt. |
BSG Aufbau Brandenburg | 4,100 Pkt. |
TSG Wismar | 4,100 Pkt. |
BSG MK Ziegelrode | 4,000 Pkt. |
Vordermann, Seitenrichtung, Schwenkung | |
BSG Medizin Mühlhausen | 4,725 Pkt. |
BSG Motor Lauchhammer-Ost | 4,500 Pkt. |
BSG Aufbau Brandenburg | 4,400 Pkt. |
TSG Wismar | 4,325 Pkt. |
TSG Halle-Trotha | 4,250 Pkt. |
BSG Traktor Zabeltitz | 4,250 Pkt. |
BSG Traktor Luisenthal | 4,175 Pkt. |
BSG Traktor Taucha | 4,150 Pkt. |
BSG MK Ziegelrode | 4,100 Pkt. |
BSG Aufbau Gernrode | 4,075 Pkt. |
BSG Empor Berlin | 4,025 Pkt. |
BSG Motor Treuenbrietzen | 3,950 Pkt. |
Sauberkeit der Ausrüstung und Bekleidung | |
BSG Motor Treuenbrietzen | 4,800 Pkt. |
BSG Medizin Mühlhausen | 4,800 Pkt. |
BSG Motor Lauchhammer-Ost | 4,750 Pkt. |
BSG Traktor Zabeltitz | 4,700 Pkt. |
BSG MK Ziegelrode | 4,700 Pkt. |
BSG Traktor Luisenthal | 4,650 Pkt. |
BSG Empor Berlin | 4,650 Pkt. |
BSG Aufbau Brandenburg | 4,600 Pkt. |
BSG Traktor Taucha | 4,600 Pkt. |
TSG Wismar | 4,600 Pkt. |
BSG Aufbau Gernrode | 4,600 Pkt. |
TSG Halle-Trotha | 4,550 Pkt. |
Diese Zusammenstellung erfolgte auf Grund der vorhandenen Wertungskarten von der „DDR-Meisterschaft“ im August 1971 in Oschersleben (Bode).
Sie wurde besorgt von Sportfreund Burkhard Sasse.
Schon heute an das Morgen denken
Es ist immer wieder ein beeindruckendes Bild, wenn ein Spielmannszug in schmucker weißer Kleidung, mit blitzenden Instrumenten aufmarschiert und bei gesellschaftspolitischen sowie sportlich-kulturellen Veranstaltungen die Zuhörer mit flotten Marschrhythmen oder konzentanter Musik erfreut.
Die wenigsten der Zuhörer können wissen und ahnen, wieviel Fleiß, Idealismus, Kleinarbeit aber auch persönliche Opferbereitschaft und Verzicht auf Freizeit dazugehören, um ein gutes Auftreten des Spielmannszuges zu gewährleisten. Wenn auch unser Sport ein Mannschaftssport, eine Leistung des gesamten Kollektivs ist, sind es in den meisten Zügen nur wenige Sportfreunde, welche die Hauptlast der politisch-ideologischen, organisatorischen und technischen Arbeit tragen. Und so wie in den Kollektiven sieht es leider auch in der zentralen Arbeit, in unserer Fachkommission Spielmannszüge aus.
Alle Mitglieder der Kommission sind aktive Spielleute, die außer ihrer ehrenamtlichen zentralen Arbeit in den Heimatspielmannszügen zusätzlich leitende Funktionen ausüben. Sie sind mit der Entwicklung sowie den Sorgen und Nöten der Spielleute bestens vertraut und stets bemüht, für die Spielleutebewegung nur das Beste zu erreichen. Trotzdem müssen sie ab und an negative Kritiken über sich ergehen lassen. So hören sie des öfteren: „Da habt ‚Ihr da oben‘ ja wieder etwas Schönes beschlossen.“
Es wäre besser, wenn die Sportfreunde nicht nur kritisieren, sondern sich bereiterklären würden, in der Kommission mitzuarbeiten, damit die Aufwärtsentwicklung unserer Spielleutebewegung noch schneller und besser vorangeht.
Deshalb geht mein Ruf an diese, aber auch an alle anderen interessierten, und besonders jungen Sportfreunde, sich für eine Mitarbeit in der Kommission Spielmannszüge bereit zu erklären. Es gibt vielseitige Betätigungsmöglichkeiten in den einzelnen Arbeitsgruppen der Kommission, wie „Wettkämpfe“, „Kampfrichter“, „Nachwuchs“, „Märsche und Noten“, - „Kultur und Bildung“, „Tecknik” und „Organisation“.
Die jetzt aktiven Sportfreunde bleiben nicht ewig jung und müssen einmal ihre Funktion in die Hände dann bereits bewährter junger Sportfreunde legen.
Deshalb wollen wir uns schon heute Gedanken um eine gesunde Kaderentwicklung für das Morgen machen und rechtzeitig für qualifizierten Nachwuchs sorgen.
Hans Brückner, Vorsitzender der Fachkommission SZ
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Komission Schalmeien
Die Auftritte in Zeitz und Luckenau sind ein
Unvergegliches Erlebnis
12. September 1971 auf dem Friedensplatz in Zeitz. 4000 Einwohner der Kreisstadt nehmen an der Kundgebung anläßlich des Tages der Opfer des Faschismus teil.
Es ist 9.30 Uhr. Der Block ganz in weiß gekleideter Spielleute des „Zentralen Schalmeienzuges“ ist angetreten. Noch sieht man auf ihren Gesichtern die Anstrengungen von den am Vortage ausgetragenen Wettkämpfen der „II. DDR-Bestenermittlung“; manche Sportfreunde waren 18 bis 20 Stunden „auf den Beinen“.
Ein Ruck geht plötzlich durch die Reihen. Alle Anstrengungen, Strapazen sind vergessen, wie weggeblasen.
Zwei Sportfreunde habe ich besonders beobachtet:
- einen der Jüngsten, Mathias, 12 Jahre jung, voll Unbekümmertheit, immer zu Späßen und Albernheiten aufgelegt; aber er steht seinen Mann, er kann was,
- einen der Ältesten, Werner, 64 Jahre alt, schon 50 Jahre in der Spielleutebewegung, aufgeregt wie immer,
beide sind von der SK der BSG Aktivist Luckenau. Beide fassen jetzt ihr Instrument fester.
Der Hauptstabführer des „Zentralen Schalmeienzuges des DTSB“ gibt das Stabzeichen zum Beginn der Musikschau. Der Zug erreicht den vorgegebenen Raum. Alle Sportfreunde wollen zeigen, was sie in vielen Tagen und Wochen trainiert und gelernt haben. Sie wollen beweisen, daß das Niveau der Schalmeienmusik gestiegen ist.
Die Zuschauer werden Zeuge einer gut vorgetragenen Musikschau, voll Schönheit und Disziplin.
Mitten im Spiel reißt der Hauptstabführer das Spiel ab. Alle konzentrieren sich. Jetzt kommt ein Zeichen. Trommelwirbel setzt ein.
Drei Sportfreunde schreiten auf das Ehrenmal zu.
Der Jüngere, Mathias, blickt gespannt zum Ehrenmal. Der Schalk aus seinen Augenwinkeln ist verschwunden. Er weiß, worum es geht. Sein Vater erzählt ihm oft von den Kämpfen der Arbeiterklasse, von den Kommunisten, die unerschrocken für ein neues Deutschland kämpften. Aber auch von der faschistischen Bestie hat er gehört, die Millionen hinmordete.
Seine Gedanken sind: Auch das Ehrenmal dort oben wurde zu Ehren der Helden gebaut, die ihr Blut und Leben gaben; sie gaben es für uns, auch für mich, für eine, für meine neue Zeit.
Der Ältere, Werner, Träger der „Verdienstmedaille der DDR“, der „Medaille für treue Dienste in den Kampfgruppen der Arbeiterklasse“ sowie vieler anderer Auszeichnungen, hat einen sehr ernsten Gesichtsausdruck. Seine Augen schimmern feucht. Er schämt sich dessen nicht.
Er denkt zurück an die zwanziger Jahre. Im Spielmannszug habe ich hunderte von Veranstaltungen miterlebt. Damals in Nürnberg, wo 10 000 Spielleute anläßlich der Arbeiterfestspiele ihr Können zeigten, dachte ich auch, wie stark doch die Arbeiterklasse ist, wenn sie fest zusammenhält. Dann kam 1933 die faschistische Macht. Die Nazis wollten uns in eine ihrer faschistischen Organisationen übernehmen. Keiner ging zu ihnen. Wir gingen in die Illegalität.
Nach der Zerschlagung des faschistischen Reiches haben wir wieder von vorn angefangen und haben einen Schalmeienzug aufgebaut.
Ja, und gestern wurden wir nach verdammt harter Trainingsarbeit sogar DDR-Sieger. Und ich bin immer noch dabei, bei den Spielleuten. Ich bleibe auch bei den Spielleuten. Es sind prima Kerle.
Eine Träne rollt ihm über die Wange. Doch sein Gesicht verrät Selbstbewußtsein, Stolz und Freude.
Die drei Sportfreunde haben das Ehrenmal erreicht und legen im Namen von Tausenden Spielleuten ein Blumengebinde nieder. Stumm grüßen sie die toten Helden.
Unser Spiel setzt wieder ein und begeistert die Zuschauer.
Nach der Musikschau beglückwünscht uns der 1. Sekretär der SED-Kreisleitung und die Vorsitzende des Rates des Kreises Zeitz zu unserem Auftritt, der für uns alle ein unvergeßliches Erlebnis bleiben wird.
BSG Aktivist Luckenau
Und so kämpfen wir um den Titel der Besten
Ende vergangenen Jahres berichteten wir vom Wettbewerbsaufruf der Sportfreunde der BSG Aktivist Luckenau. Ihr Ziel ist die Erringung des Titels „Sektion der vorbildlichen Arbeit in der Spielleutebewegung“.
Im Verlauf der Wahlversammlung wurde die Aufgabenstellung konkretisiert und wir wollen sie in der heutigen Ausgabe veröffentlichen.
Folgende Ziele stellten sich die Schalmeienspieler aus dem Kreis Zeitz:
1. Die Partei- und-FDJ-Gruppe der Sektion haben die Aufgabe, politisch-ideologisch stärker zu arbeiten, damit das Kollektiv zur Lösung aller Aufgaben eine klare und bewußte Einstellung bezieht. Die Gewinnung von jungen Sportfreunden als Kandidaten für die Partei der Arbeiterklasse ist dabei eine wichtige Aufgabe.
2. Der 1. Platz bei der „DDR-Bestenermittlung“, den sich das Kollektiv erkämpfte, ist Verpflichtung. Ableitend davon, stellen wir uns als Aufgabe, die Leistungsspitze der Schalmeienkapellen der Leistungsklasse weiterhin mitzubestimmen, und unsere Verpflichtungen auf allen Gebieten, besonders im „Zentralen Schalmeienzug des DTSB“ gegenüber den Klangkörpern zu erfüllen.
3. Zur Vorbereitung auf die „DDR-Bestenermittlung 1972“ in Plauen sind das tech-
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4. LEHRBRIEF (Ergänzungen)
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nische Spiel weiter zu verbessern, neue Kürmärsche einzustudieren und in hoher Qualität darzubieten.
Das Kollektiv wird mit neuen Methoden, wie z. B. Üben in einzelnen Stimmgruppen, diese Aufgaben erfüllen. Dazu sind die wöchentlichen Übungsstunden produktiver durchzuführen, um eine weit höhere Effektivität der Arbeit zu erreichen.
Außerdem ist die Disziplin in den Übungsstunden weiter zu verbessern, das heißt, jedes Mitglied der Schalmeienkapelle erscheint pünktlich zur Übungsstunde und absolviert mit einer hohen Einsatzbereitschaft die Übungsstunden.
4. Besondere Aufmerksamkeit schenkt das Kollektiv der Nachwuchsarbeit.
Bis Juli 1972 werden deshalb weitere sechs Nachwuchsspieler an die Leistungen der Erwachsenen herangeführt und die Bildung eines Pionier-Schalmeienzuges beschlossen.
Die Durchführung einer fünfstündigen Schulung über Noten- und Harmonielehre wird ein weiterer Schritt.
5. Unsere Sektion führt im Jahre 1972 einen gut vorbereiteten „Sporttag der Spielleute“ durch.
6. Die Sektionsleitung ruft alle Spielleute der BSG auf, sich am Wettbewerb „Bester Spielmann“ innerhalb der Stimmgruppe und des gesamten Kollektivs zu beteiligen.
7. Gewinnung von einem Sportfreund als Kandidat der SED.
republik-rundschau
BERLIN — Zum Empfang der DDR-Olympiamannschaft auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld, die nach ihrem erfolgreichen Abschneiden in Sapporo herzlich begrüßt wurde, vertraten die Sportfreunde des Stabsspielmannszuges der NVA Berlin in rot-weißer DTSB-Kleidung die Farben der Spielleute.
Als Tourist nach Rostock
Nach eingehender Abstimmung mit der Zentralen Spielleutekommission des DTSB und dem Organisationsbüro der „DDR-Meisterschaften 1972“ für Spielmannszüge der Sonderklasse vom 7. bis 11. Juli 1972 ist es Sportfreunden, die nicht zum Wettkampf eingesetzt werden, und Angehörigen der aktiven Spielleute möglich, die Meisterschaft mitzuerleben.
Es wurde ein Internat in Rostock gemietet, das über 100 „Schlachtenbummlern“ Platz bietet-
Alle interessierten Kollektive können sich sofort, spätestens aber bis 15. April 1972, an den Sportfreund Alex Mittelstädt, 25 Rostock, August-Bebel-Straße 1 a, wenden und ihre geschlossenen Bestellungen abgeben. Es versteht sich allerdings, daß alle Kosten selbst zu tragen sind.
Herausgeber: Zentrale Spielleutekommission beim Präsidium des Bundesvorstandes des DTSB, Berlin — Verantwortlich: Sekretariat der ZSK — Veröffentlicht unter der Lizenz-Nr. 698 beim Ministerrat der DDR — Berlin — Satz und Druck: VEB typodruck, Werk Döbeln