Der Tambour/Ausgabe 1969 10

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2. Jahrgang, Ausgabe Oktober 1969

Scan der Original-Ausgabe als PDF

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HERZLICH BERÜSSTE GÄSTE — Prof. Dr. Günther Ehrbach verlist die Grußadresse des Genossen Willy Stoph (Bild links). Sofort nach der Ankunft hatten die Spielleute um Heinz Gläsner vom SZ Medizin Mühlhausen große Sympathien bei der Neustädter Bevölkerung (Bild rechts).

Einhellige Meinung:

Schwerpunkte sind die Bezirke

Turnusgemäß fand im Oktober die Beratung mit den Vorsitzenden der Bezirksspielleutekommissionen statt.

Im Ergebnis einer umfangreichen Abstimmung zwischen den Bezirksfunktionären und der ZSK muß eingeschätzt werden, daß eine Vielzahl der Bezirke über gute Anfänge für eine erfolgreiche Arbeit verfügen. Das zeigt sich einmal in der verbesserten Qualität der Tätigkeit der Vorsitzenden und andererseits in der positiven Zusammenarbeit mit den DTSB-Bezirksvorständen.

Dort, wo diese Faktoren zusammentreffen, gibt es Erfolge wie in Leipzig, Karl-Marx-Stadt und Rostock. Sie zu erweitern, zu festigen und auf andere Bezirke zu übertragen, ist das Anliegen der wirksamen Arbeit im Winterhalbjahr. Denn das neue Wettkampfjahr wird zeigen, wer aus den vorhandenen Erfahrungen gelernt und mit seinem Kollektiv gearbeitet hat.

Klarer denn je brachte diese Beratung zum Ausdruck, daß der Schwerpunkt aller Tätigkeit auf zentraler Ebene in den Bezirken liegen muß, da sie die echte Grundlage für Erfolge bieten. Hier ist noch einiges aus den zurückliegenden Jahren aufzuholen. Der Anfang ist seit mehreren Monaten gemacht.

Weitere Ehrung für verdiente Funktionäre

Nach der verdienstvollen Auszeichnung der Sportfreunde Bodenstein und Saar mit dem Titel „Verdienter Meister des Sports“ bestätigte das Sekretariat des DTSB-Bundesvorstandes weitere Auszeichnungen für Funktionäre der Spielleute.

Aus den Händen des Vizepräsidenten Genossen Alfred Heil wurde dem Leiter des Übungsverbandes Musikschau Sportfr. BERND SCHENKE die „Ehrennadel des DTSB in Gold“ und dem Haupttechniker des Teilverbandes Fanfaren, Sportfreund GÜNTHER NÖTHLICH die „Verdienstplakette des DTSB“ verliehen.

Den Sportfreunden A. WITZEL, L. DIETRICH, K. HALLER und E. HERRMANN wird bzw. wurde ebenfalls die „Ehrennadel des DTSB in Gold“ und den Sportfreunden W. KUSCHE, P. CONRAD und R. KAMMLOTT die „Verdienstplakette des DTSB“ für ihren beispielgebenden Einsatz zum V. Deutschen Turn- und Sportfest überreicht.

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republik-rundschau

LEIPZIG — Für seine hervorragenden Verdienste um die Entwicklung der Spielleutebewegung des DTSB, vor allem aber seine unermüdliche Tätigkeit bei der Festigung des Kollektivs der BSG Traktor Taucha, wurde unser Sportfreund Karl Seidel (Spielmannszug BSG Traktor Taucha) anläßlich des 20. Jahrestages der Gründung der DDR mit der „Verdienstmedaille der DDR“ ausgezeichnet.

BERLIN — Wir bitten unsere Leser, einen bedauerlichen Fehler in der Juliausgabe zu entschuldigen. Sportfreund Kurt Kellner ist selbstverständlich nicht 40, sondern 50 Jahre Spielmann. Aufmerksame Sportfreunde werden diesen Fehler beim Lesen sicher bemerkt haben.

DRESDEN — Zu einem vollen Erfolg gestaltete sich der erste selbständige Auftritt des Mädchenspielmannszuges der BSG STAHL FREITAL am 7. Oktober in Dresden. Das Kollektiv ist Bestandteil des „Zentralen Mädchenspielmannszuges des DTSB“ und besteht gegenwärtig aus über 130 Sportfreundinnen.

LEIPZIG — Alle Spielmannszüge, die am Kauf der neuen Spielleutejacke interessiert sind, werden nochmals gebeten, unverzüglich ihre Bestellungen an den Sportfreund Günter Bodenstein zu senden. Von ihm wird dann umgehend der Termin der Ausgabe der Jacken im Materiallager des DTSB in Leipzig mitgeteilt. Der Preis beträgt 70 Mark.

BERLIN — Nach einer Abstimmung mit den Vorsitzenden der Bezirksspielleutekommissionen des DTSB ergibt sich nun eine nahezu konkrete Aufstellung aller Spielleute, die im Sport organisiert sind. Demnach werden etwa 9800 Sportlerinnen und Sportler in Spielmannszügen, Blasorchestern, Fanfarenzügen und Schalmeienkapellen ausgebildet und beteiligen sich an örtlichen und zentralen Veranstaltungen.

Wichtige Maßnahmen für Nachwuchsarbeit beschlossen

■ Pionierwettkämpfe den Erwachsenen angeglichen

■ 1970 Neuberufungen in den „Zentralen Spielmannszug“

Auf ihrer letzten Beratung beschäftigte sich die Zentrale Spielleutekommission mit der weiteren zielgerichteten Arbeit auf dem Gebiet der Kinder und Jugend.

Die Ergebnisse der zurückliegenden Monate und die künftigen Aufgaben erfordern eine kontinuierliche und breite Tätigkeit der Kommission Kinder und Jugend mit allen Pionierspielmannszügen.

In einem zur Beratung und Beschlußfassung vorliegendem Entwurf wurden die wesentlichsten Gesichtspunkte dargelegt, um diesen Forderungen zu entsprechen.

Darin heißt es u. a.: „Fester Bestandteil der politisch-ideologischen Arbeit ist die aktive Pionier- und FDJ-Arbeit.“

Alle Kinderspielmannszüge werden künftig den offiziellen Namen „Pionierspielmannszug“ bzw. „Pionerspielmannszug der BSG ...“ tragen. Der Zentrale Zug trägt die Bezeichnung „Zentraler Spielmannszug der Jungen Pioniere“.

Wichtiger Bestandteil dieses Entwurfes war die Durchführung der Wettkämpfe. Danach werden mit Beginn des Sportjahres 1970 die Wettkämpfe der Pioniere nach der gültigen Wettkampfordnung der Spielleute des DTSB veranstaltet und dem Austragungsmodus der Erwachsenen allseitig angepaßt.

Die bisherige Sonderklasse wird durch eine Leistungsklasse 1 ersetzt. Mitglieder dieser Klasse werden die 15 punkthöchsten Kollektive, die im Rahmen der Bezirksmeisterschaften der Spielleute 1970 ermittelt werden.

Entscheidend ist auch die Berufung in den „Zentralen Spielmannszug der Jungen Pioniere“. In dieses Kollektiv erhalten nur die 15 Kollektive der LK 1 eine Berufung. Beim Abstieg aus dieser LK erfolgt auch eine Abberufung aus dem Zentralen Zug. Die freiwerdenden Plätze belegen danach die besten Kollektive der LK 2.

Dieser Entwurf wurde nach eingehender Diskussion vollinhaltlich beschlossen und der neuzubildenden Kommission Kinder und Jugend als wichtigste Arbeitsgrundlage übergeben.

SCHALMEIEN - Ein Stück erfolgreichen Weges

Aller Anfang ist schwer. Das mußten auch die Mitglieder der Kommission Schalmeienkapellen erfahren, als sie nach dem Beschluß vom 7. Juni 1967 konzentrierter an die Arbeit gingen.

Seitdem sind über 30 Monate vergangen und heute läßt sich sagen, daß ein festes Rahmenprogramm in jedem Jahr die konkret gesteckten Ziele erreichen ließ.

Eine eigene Wettkampfordnung entstand, die Stabführung wurde vereinheitlicht, und erste gemeinsame Lehrgänge führten zu neuen Überlegungen.

Zentrale Wettkämpfe wurden gefordert, ein neues Notenbuch war notwendig. Kurz, Arbeit war genügend vorhanden.

Sie zur Zufriedenheit aller Schalmeienkapellen zu lösen, war das Anliegen der Kommission. Durch das Ausscheiden einiger Sportfreunde mußte eine Neubesetzung verschiedener Funktionen vorgenommen werden.

Dabei galt es zu überlegen, wie künftig die Wünsche, Meinungen und Anregungen der Sportfreunde noch schneller und wirksamer berücksichtigt werden könnten. Nach eingehenden Beratungen konstituierte sich folgende Leitung, die bestrebt ist, die an sie herangetragenen Aufgaben und Probleme nach bestem Wissen zu lösen:

Sportfreund Günter Schlaefke (Berlin), Vorsitzender

Sportfreund Heinz Berndt (Dessau), Stellvertreter

Sportfreund Hans Neef (Maxhütte), Kampfrichterobmann

Sportfreund Herbert Müller (Großpösna), Organisation

Sportfreund Heinz Glahs (Grimma), Kultur und Bildung

Sportfreund Heinz Naumann (Dessau), Presse

Sportfreund Peter Santen (Falkenhain), Jugendarbeit

Die Funktion des verantwortlichen Übungsleiters ist noch nicht besetzt.

H. Glahs

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Eine ansprechende und sehr umfangreiche Ausgestaltung der Stadt sorgte für ein festliches Bild. So wie diese Grußworte fand man überall auf das Treffen der Besten bezogene Dekorationen. Wahrlich eine gute und wirkungsvolle Vorbereitung, die so recht zu den Feierlichkeiten des 20. Gründungstages unserer Republik paßte.

Dank und Anerkennung

spricht die Zentrale Spielleutekommission des DTSB allen Spielleuten des DTSB für ihre hervorragenden Einsätze im Rahmen der Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag der Gründung der DDR aus. Diese Auftritte zeugten von der wachsenden Bewußtseinsbildung in den Kollektiven und der Steigerung des Leistungsvermögens.

Auch auf technischem Gebiet künftig mit höherem Niveau

Ausbildungs- und Prüfungsordnung für Übungsleiter der DTSB-Spielmannszüge bestätigt

Die Kommission Spielmannszüge hat die neue Übungsleiter-Ausbildungs- und Prüfungsordnung bestätigt und damit den Spielmannszügen des DTSB ein wertvolles Arbeitsmaterial übergeben.

Diese Ordnung beinhaltet ein geschlossenes Ausbildungsprogramm mit einer entsprechenden Prüfungsordnung.

Im ersten Moment mag der Eindruck entstehen, daß zur Prüfung zu Kompliziertes und vor allem zu viel verlangt wird.

Die Autoren haben sich jedoch überlegt, ob eine solche Arbeits- und Prüfungsgrundlage hohe Anforderungen stellen oder nur normale Bedingungen enthalten muß.

Die Sportfreunde sind zu der Auffassung gelangt, daß dieses Ausbildungsprogramm eine Hilfe für die Lehrgangsleiter sein soll, die bisher oftmals Schwierigkeiten bei der Aufstellung ihrer Lehrpläne hatten, um den Ablauf des Lehrganges so effektiv wie möglich zu gestalten. Mit Hilfe dieses Programmes ist nun eine einheitliche Ausbildung aller Übungsleiter des DTSB möglich.

Für viele Spielleute wird ein Lehrgang nicht ausreichen. Sie werden ein oder gar zwei weitere besuchen müssen, um sich den hohen Anforderungen gewachsen zu fühlen und als fachlich qualifizierter Übungsleiter im DTSB tätig sein zu können.

Im engen Zusammenhang damit steht die dringende Ausbildung von erfahrenen Kampfrichtern für die einzelnen Wettkämpfe, beginnend auf Kreisebene bis hin zu den Deutschen Meisterschaften der DDR.

Eine entsprechende Festlegung zum Erwerb des Qualifikationsnachweises für Kampfrichter des DTSB wird durch die Kommission Spielmannszüge gegenwärtig vorbereitet und noch 1969 verabschiedet. Damit existieren dann auch auf diesem Gebiet konkrete Arbeits- und Ausbildungs- bzw. Prüfungsunterlagen, die entscheidend zur weiteren Steigerung des Niveaus unserer Kampfrichter beitragen werden.

Bleibt zum Schluß noch ein Gedanke. Eine neue Ausbildungs- und Prüfungsordnung ist nur dann von Nutzen, wenn mit ihr gearbeitet wird.

Im nächsten „tambour“ erfolgt deshalb der Abdruck der Ordnung für die Übungsleiter, während in einer weiteren Ausgabe die Kampfrichter zu ihrem Recht kommen werden.

Wir wünschen den Spielleuten viel Erfolg in ihrer persönlichen Qualifizierung auf dem Gebiet der Spielleutebewegung, gleich, ob als Übungsleiter oder Kampfrichter.

G. Bodenstein, Haupttechniker

Blasorchester

Für die im kommenden Jahr stattfindenten Bezirksmeisterschaften der Spielleute des DTSB benannte jetzt auch die Kommission Blasorchester ihre Pflichtmärsche. Danach sind bei diesen Wettkämpfen

1. Stolpner-Marsch (von Gottlöber)

2. Tempo 114 (von Dobberschütz)

3. Sylvianer-Marsch (von Heinz Schulz)

in der engeren Wahl des Kampfgerichtes.

Für die Schalmeienkapellen haben die gleichen Märsche Gültigkeit wie sie bereits für die zentralen Wettkämpfe veröffentlicht wurden.

Fanfarenzüge

Die Kommission Fanfarenzüge hat auf ihrer letzten Zusammenkunft beschlossen, auf Grund der notwendigen Veränderungen in den 1968 aufgestellten Leistungsklassen eine Neuaufstellung vorzunehmen. Danach werden in den einzelnen Leistungsklassen nur noch solche Fanfarenzüge geführt und an den entsprechenden Wettkämpfen beteiligt sein, die Mitglieder des DTSB und deren Träger ebenfalls in den Einrichtungen des DTSB organisiert sind.

In Verbindung mit der gültigen Wettkampfordnung und den Pflichtmärschen wird diese Neuaufstellung der einzelnen Kollektive popularisiert.

Bereits heute sei dazu mitgeteilt, daß alle Fanfarenzüge des DTSB an den jeweiligen Bezirksmeisterschaften der Spielleute 1970 teilnehmen.

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