Der Tambour/Ausgabe 1969 01
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2. Jahrgang, Ausgabe Januar 1969
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Seite 1
Heute lesen Sie auf den Seiten 4, 5 und 6: Musikschau der „2000“
Unser gemeinsames Ziel:
Sportorganisation der zwei Millionen Sportler
Gedanken zum Jahressportterminkalender des DTSB
Die Richtlinien und Beschlüsse des Bundesvorstandes des DTSB sind auch für uns Spielleute die entscheidenden Wegweiser für die weitere Arbeit. Nach den Erfolgen des zurückliegenden Sportjahres kann das im neuen Jahr nicht anders sein. Denn die vor uns liegenden Höhepunkte verlangen eine allseitig koordinierte und zielgerichtete Tätigkeit von allen Verbänden und Organisationen.
Mit dem V. Deutschen Turn- und Sportfest der DDR bereiten wir Sportler einen würdigen Auftakt für die Feierlichkeiten zum 20. Geburtstag unserer sozialistischen Republik.
Nicht zufällig leitet der Beschluß des Staatsrates der DDR über „Die Aufgaben der Körperkultur und des Sports bei der Gestaltung des entwickelten gesellschaftlichen Systems des Sozialismus in der DDR“ einen neuen Abschnitt in der kontinuierlichen Entwicklung der sozialistischen Körperkultur seit Gründung der DDR ein. Das Jahr 1969 mit seinen politischen, gesellschaftlichen und sportlichen Höhepunkten ist eine weitere wichtige Etappe auf dem Weg zur Körperkultur des ganzen Volkes.
Klare Aufgabenstellungen sind Ausdruck unserer Kraft und Zuversicht. Der DTSB stellt sich deshalb in diesem Jahr das Ziel, gemeinsam mit allen gesellschaftlichen Kräften das V. DTSF als Beitrag zum 20. Jahrestag der DDR vorzubereiten und als Fest der Körperkultur und des Sportes in unserer sozialistischen Republik zu gestalten,
Fortsetzung auf Seite 2
Nur noch 24 Wochen trennen uns vom V. Deutschen Turn- und Sportfest der DDR. Also Zeit, alle Kräfte zu mobilisieren, um mit höchsten Leistungen die Spielleutebewegung des DTSB vor den in- und ausländischen Gästen würdig zu repräsentieren.
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Republikrundschau
LEIPZIG — Die Redaktion des „tambour“ dankt allen Sportfreundinnen und Sportfreunden für die vielen herzlichen Weihnachts- und Neujahrsglückwünsche. Hoffen wir auch im neuen Jahr auf eine ebenso gute Zusammenarbeit wie 1968, damit unsere Zeitung zu einem echten Vermittler zwischen den einzelnen Kollektiven wird.
BERLIN — In diesem Jahr feiern einige Züge Jubiläen, über die wir zu gegebener Zeit ausführlicher berichten werden. Von Hettstedt, Luisenthal und Berlin-Hohenschönhausen ist uns der Zeitpunkt bekannt. Gern hätten wir aber auch die anderen Gemeinschaften bedacht. Deshalb schreibt uns, wann ihr eure Feierlichkeiten habt.
LEIPZIG — Alle Leser des „tambour“ möchten wir nochmals bitten, falls sie ihre Abonnementsgebühren noch immer nicht entrichtet haben, dies schnellstens bei der Sportfreundin Kellner nachzuholen. Gleiches trifft für die bestellten Bilder zu. In diesem Fall ist das Geld an den Sportfreund Schenke zu überweisen.
BERLIN — Alle Spielmannszüge können ab 1. Februar 1969 beim Sportfreund Günter Bodenstein, 1055 Berlin, Storkower Straße 118, die Noten für den „Sportfestmarsch“ kaufen. Der Preis beträgt pro Satz (l. und 2. Flötenstimme sowie Schlagzeug) 0,60 M.
Veränderung
Entgegen einem Beschluß der Zentralen Spielleutekommission müssen die len Spielleutekommission muß der bereits bestätigte Sportfreund A. Mittelstädt von der Funktion eines Stellvertreters für Organisation entbunden werden. Der Sportfreund hat eine andere bedeutende Aufgabe erhalten, die eine solche Verändnerung unumgänglich macht.
In diesem Zusammenhang möchten wir uns für einen bedauerlichen Fehler entschuldigen. Bei der Veröffentlichung der Leitung des Übungsverbandes „Musikschau“ fehlte der Sportfreund Hans Brückner.
Sportfreund Hans BRÜCKNER, Vorsitzender der Kommission Spielmannszüge in der ZSK, fungiert als musikalisch-technischer Leiter und ist in dieser Eigenschaft für die musikalisch-technische Ausbildung im Trainingslager verantwortlich.
Sportorganisationen der zwei Millionen
Fortsetzung von Seite 1
Alle Mitglieder und Leitungen des DTSB sind aufgerufen, im Wettbewerb zur Vorbereitung des V. DTSF das Hauptziel des Perspektivplanes des DTSB, die Sportorganisation der zwei Millionen Sportler, zu erreichen.
Aus dieser Zielstellung ergeben sich entscheidende Aufgaben, die wir gemeinsam lösen werden.
1. Die Festigung der einzelnen Sektionen und Kollektive, um nicht nur die quantitative, sondern auch die qualitative Seite in der Arbeit zu verbessern.
2. Die Wettkampftätigkeit besonders unter dem Nachwuchs zu aktivieren, damit für die Spielleutebewegung des DTSB ein leistungsstarker Nachwuchs garantiert wird.
3. In Auswertung des III. Deutschen Turn- und Sporttages und der dort gestellten Aufgaben die Rechenschaftslegungen und Wahlen so vorzubereiten, daß gleichzeitig die Aufgaben des Perspektivplanes bis 1975 mit beraten werden.
4. Der laufende Wettbewerb innerhalb der Spielleute des DTSB zur Vorbereitung des V. DTSF wird dahingehend erweitert, daß für jedes neugewonnene Mitglied des DTSB (ab 1. 1. 1969) 30 Punkte extra gewertet werden.
In Fortsetzung der bisher fruchtbringenden Zusammenarbeit zwischen den Spielleuten und den gesellschaftlichen Organen ist besonders die „Woche der Jugend und des Sportes“ zu einem Höhepunkt des Kinder- und Jugendsportes im Hinblick auf den Geburtstag der Republik zu gestalten.
Der gesamte Inhalt der sportlichen Erziehung und Ausbildung muß daher künftig noch stärker durch das Programm des Sportabzeichens der DDR „Bereit zur Arbeit und zur Verteidigung der Heimat“ geprägt werden.
So gilt es an die Problematik heranzugehen. Nur wenn jeder einzelne Spielmann hinter dieser Zielstellung steht, seine eigenen Interessen mit denen seines Kollektives abgestimmt hat und das große Ganze auch als sein persönliches Ziel betrachtet, werden wir den uns übertragenen Forderungen gerecht werden.
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Den Traditionen treu
Wie zu den vorangegangenen Sportfesten werden auch zum „V.“ Spielmannszüge des DTSB gemeinsam mit den Orchestern der NVA und des MdI musizieren.
In diesem Jahr erfolgt die Zusammenarbeit auf etwas andere Weise. Während sich die Kollektive der Sonder- und Leistungsklasse 1 (mit einigen Veränderungen) auf ihre erste große Musikschau vorbereiten, die im Rahmen der Sportschau gezeigt wird, üben weitere ausgewählte Spielmannszüge mit den genannten Orchestern, um sich für ihren Einsatz zu präparieren.
Zur festlichen Eröffnung der Sportschau werden 17 Züge, in vier Blöcke zu je 100 Spielleuten aufgeteilt, mit den Blasorchestern der bewaffneten Kräfte den Ein- und Ausmarsch der Delegationen der Übungsverbände bespielen und anschließend selbst auf die Aschenbahn schwenken, um mit klingendem Spiel das Stadion zu verlassen.
Als weiterer Einsatzort dieser Klangkörper wäre die Festwiese zu nennen. Im Rahmen der Festübung der Altersturner werden sie den musikalischen Auftakt und Abschluß bilden, der ebenfalls eine gute Vorbereitung erfordert.
Hier nun die Spielmannszüge, die von der Leitung des Übungsverbandes festgelegt wurden:
SG Dynamo Schmölln, BSG Traktor Lumpzig, BSG Empor Klengel-Serba, BSG Chemie Apolda, BSG Rotation Babelsberg, BSG Traktor Gerbstedt, DTSB KV Stendal, SG Rothenthal, BSG Motor Lengefeld, SG Mittenwalde, BSG Abus Dessau, BSG Traktor Hasselfelde, SG Cattenstedt, SG Straßgräbchen, BSG Motor Barth, BSG Motor Boizenburg, BSG Motor Geithain.
Blockleitungen berufen
Für die Musikschau wurden durch die Leitung des Übungsverbandes folgende Blockstabführer und Blockleiter berufen:
BLOCK 1:
Stabführer: G. Stamm
Leiter: K. Seidel
BLOCK 2:
Stabführer: L. Dietrich
Leiter: K. Kellner
BLOCK 3:
Stabführer: H. Kubitza
Leiter: P. Conrad
BLOCK 4:
Stabführer: H. Rudolf
Leiter: K. Haller
Für die Fanfarenzüge und Pionierblöcke muß noch eine Nominierung erfolgen.
Das Organisationsbüro meldet
In dieser Ausgabe nun wieder einige Informationen, die in Vorbereitung des V. DTSF unbedingt von den teilnehmenden Spielleuten zu beachten sind.
ALLE DTSB-BEZIRKSVORSTÄNDE wurden von uns in Kenntnis gesetzt, welche Kollektive aus ihrem Bezirk am V. DTSF beteiligt sind. Mit dieser Information wurde gleichzeitig die Bitte verbunden, den einzelnen Gemeinschaften die notwendige Unterstützung zu geben. Also, wenn es Sorgen gibt, dann wendet Euch an den zuständigen DTSB-Bezirksvorstand, Abteilung Kultur und Bildung.
DIE AN- UND ABREISE nach bzw. von Leipzig erfolgt für die Züge die zur Delegation „Spielleute Allgemein“ gehören mit den Bezirksdelegationen in Sonderzügen am 24. 7. bzw. 27. 7. 1969. Die Teilnehmer an der Sportschau-Eröffnung sowie die Züge des „Übungsverbandes Musikschau“ reisen nach einem gesonderten Plan an und ab.
ENTGEGEN den sonstigen Bestimmungen, sind die Transporte nicht bei der Reichsbahn zu melden.
REISEKOSTEN entstehen für keinen der anreisenden Züge, da diese von den entsprechenden Bezirken bzw. Verbänden getragen werden.
DIE AUSGABE der neuen Bekleidung wird für die Spielleute der „Delegation Allgemein“ in Leipzig vorgenommen, wenn sie anreisen.
Die Teilnehmer der Musikschau erhalten die Kleidung bereits einige Wochen vor dem Fest.
Seiten 4 & 5
Musikschau der „2000“
Auf diesen Seiten und der folgenden wollen wir alle Spielleute mit der Musikschau zum V. DTSF bekannt machen, die von 1800 Spielleuten auf dem grünen Stadionteppich und 200 Fanfarenbläsern gestaltet wird.
PHASE 1: Aufstellung zum Einmarsch
Die Blöcke der SZ stehen mit der Spitze zum Eingang des Tunnels 1, der durch einen Fahnenvorhang verdeckt wird. Die Blöcke der FZ stehen in den Tunnels 1 und 3. Die Bläsergruppe nimmt links und rechts vom Tunnel 1 Aufstellung.
Die sechs Züge der SZ stehen in Linie zu zehn Gliedern in einer ainer Breite von 20 Mann.
In den Blöcken 1 bis 6 stehen die Trommler vorn. Die Blöcke der FZ stehen in Marschordnung zu zehn Gliedern und in einer Tiefe von 30 Mann.
PHASE 2: Eröffnung
Die Bläsergruppe setzt mit der Eröffnungsfanfare ein. Während dieser Zeit öffnet sich der Fahnenvorhang. Mit Verklingen des Spiels setzen sich die Blöcke 1 bis 6 mit Marsch „1“ in Bewegung.
Es wird an der Aufmarschlinie so Aufstellung genommen, daß Block 1 links vorn, Block 2 rechts vorn, Block 3 links hinten und Block 4 rechts hinten steht. Die Blöcke 5 und 6 folgen, verhalten aber an einer für sie markierten Stelle.
Die Blöcke 1 bis 4 marschieren so weit auf das Spielfeld, bis sie ihre gekennzeichneten Positionen erreicht haben.
PHASE 3:
Auf ein Zeichen machen die Blöcke 1 bis 4 links bzw. rechts um und marschieren im rechten Winkel zur Einmarschrichtung bis zur Torauslinie. Nach Freiwerden der Platzmitte rückt ein Teil des Blockes 5 in diesen Raum vor und beginnt mit seinem Programm.
PHASE 4:
Nach der Wendung beginnen die Spielleute das Trio des Marsches „2“. Beim Erreichen der Torauslinie schwenken die Rotten so ein, daß alle Reihen im Gegenzug durch die eigenen Reihen bis zum Aufmarschkreis marschieren. Beim Aufeinandertreffen der gegeneinandermarschierenden Züge erfolgt der Abriß des Spiels.
Sofort nach Abriß des des Marsches kommt der Einsatz der Blöcke 1 bis 5 mit Marsch „3“. Dabei marschieren die Blöcke 1 bis 4 im Gegenzug durch die Reihen (Kreislauf) — mit einem Umlauf.
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Musikschau der „2000“
PHASE 5: Ausmarsch aus dem Kreis
Nach Beendigung des Umlaufes wird abgerissen. Mit Marsch „4“ bewegen sich die Blöcke 1 bis 4 zur vorgesehenen Haltelinie. Gleichzeitig rücken der Rest des Blockes 5 und der Block 6 auf die Höhe der Blöcke 1 bis 4. Danach kommt der Abriß des Marsches „4“ — Locken im Stand — auf Zählzeit 9 machen die Blöcke 1 bis 4 rechts bzw. links um — Blickrichtung zur Ehrentribüne.
PHASE 6: Einmarsch der Fanfarenzüge
Nach dem Locken beginnt der Einmarsch der FZ-Blöcke mit Spiel. Dabei folgen das gleichzeitige Formieren aller Blöcke zum Schlußbild.
PHASE 7: Schlußbild
Die aufmarschierten Blöcke stehen in einem geschlossenen Rechteck mit Blick zur Ehrentribüne. Die Blöcke 1 bis 6 schlagen 16 Takte Trommelspiel. Danach erfolgt der Einsatz aller Spielleute (1800) mit dem Marsch „5“. Während des Spiels werden Wendungen im Uhrzeigersinn nach allen vier Himmelsrichtungen ausgeführt. Ausgangspunkt und Endstellung ist die Ehrentribüne.
PHASE 8: Vorbereitung zum Ausmarsch und Ausmarsch der FZ
Nach Abriß des gemeinsamen Hornmarsches erfolgt der Ausmarsch der Blöcke (8 Takte Trommelspiel). In dieser Situation machen die Blöcke 7 und 8 zum Ausmarsch rechts bzw. links um. Mit Beginn des Spiels dieser beiden Blöcke treten die Blöcke 1, 2, 6 links neben ihre Marken (auf Lücke).
Während dieser Vorgänge marschieren die Blöcke 7 und 8 im Gegenzug zu den Tunnelausgängen 1 und 3. Nach Abriß des Fanfarenspiels stehen die Blöcke 1 und 3 sowie 2 und 4 an der Vorhaltelinie, die Blöcke 5 und 6 stehen unverändert.
PHASE 9: Ausmarsch
Mit Einsatz des Marsches „6“ (gemeinsames Spiel der Blöcke 1 bis 6) machen die Blöcke 5 und 6 kehrt. Der Block 5 schließt zum Block 6 auf.
Auf ein bestimmtes Zeichen setzen sich beide Blöcke in Bewegung. Die Blöcke 1 und 3 bzw. 2 und 4 marschieren in dieser Zeit auf die Aschenbahn, machen dort links bzw. rechts um und laufen auf der Aschenbahn zu den Tunnels 2 und 3.
Die Blöcke 5 und 6 marschieren in Richtung Tunnel 1, machen ebenfalls an einer gekennzeichneten Stelle links bzw. rechts um und marschieren vor den Blöcken 1 bis 4 in die Tunnels 2 bzw. 3.
Zu einem Ganzen verschmelzen
Die Leitung des Übungsverbandes „Musikschau“ hat in Verbindung mit dem Gestalterkollektiv den Kreis von Spielmannszügen und Fanfarenklangkörpern festgelegt, der an der Müusikschau der Spielleute des DTSB zum V. Deutschen Turn- und Sportfest beteiligt ist.
Spielmannszüge (Erwachsene)
- BSG Motor Lauchhammer
- BSG Traktor Hirschfeld
- BSG Empor Dahme
- BSG Rafena Radeberg
- ZSG Pulsnitz
- BSG Traktor Zabeltitz
- SG Oberlichtenau
- BSG Medizin Mühlhausen
- BSG Traktor Luisenthal
- BSG Chemie Rodleben
- BSG Mansfeld-Kombinat
- BSG Stahl Hettstedt
- BSG Motor Köthen
- BSG Motor Zeitz
- BSG ZAB Dessau
- BSG Aufbau Gernrode
- BSG Einheit Großörner
- SG Dynamo Halle
- BSG Aufbau Karl-Marx-Stadt
- BSG Traktor Taucha
- BSG Stahl Megu Leipzig
- BSG Motor Altenburg
- BSG Einheit Wurzen
- SG Dynamo Leipzig
- BSG Aufbau Elbe Magdeburg
- TSG Wismar
- BSG Motor Stralsund
- BSG Motor Treuenbrietzen
- BSG Aufbau Rathenow
- BSG Stahl Brandenburg
- BSG Aufbau Brandenburg
Spielmannszüge (Pioniere)
- SG Dynamo Halle
- BSG Chemie Bad Dürrenberg
- BSG Lok Oschersleben
- SG „Ernst Thälmann“ Burg
- BSG Einheit Stendal
- BSG Lok Stendal
- HSG Medizin Magdeburg
- BSG Chemie Schönborn
- SSG „Rudolf Harbig“ Wismar
- SSG Oberschule Grabow
- BSG Empor Bad Langensalza
- Fanfarenzüge
- FZ „Paul Schäfer“ Erfurt
- FZ Teichwolframsdorf
- FZ Prenzlauer Berg
- FZ Hummelshain
- FZ Wolfersdorf
- FZ Salzwedel
- FZ Güstrow
- FZ Wittenberg
- FZ Aschersleben
- FZ Bitterfeld
- FZ Buna
- FZ Wernigerode
- FZ Wismar
- FZ 31. Oberschule Leipzig
- FZ Leipzig Süd
Fanfarenzüge
- FZ „Paul Schäfer“ Erfurt
- FZ Teichwolframsdorf
- FZ Prenzlauer Berg
- FZ Hummelshain
- FZ Wolfersdorf
- FZ Salzwedel
- FZ Güstrow
- FZ Wittenberg
- FZ Aschersleben
- FZ Bitterfeld
- FZ Buna
- FZ Wernigerode
- FZ Wismar
- FZ 31. Oberschule Leipzig
- FZ Leipzig Süd
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Von Arbeiterhand geschrieben und gestaltet
Dieses Tagebuch überreiche ich dem Spielmannszug als Beitrag zur Geschichte der vielen Kulturgruppen unserer Stadt und zur Erinnerung an unsere nachfolgende Generation.
So steht es im Tagebuch des Spielmannszuges der BSG MOTOR CARL ZEISS JENA, vom Sportfreund Erich Kurzer für immer verewigt.
Durch einen glücklichen Zufall geriet ich in den Besitz jenes Buches, in dem geschrieben wird, daß es der nachfolgenden Generation als Erinnerung dienen möge. Nun, ich muß sagen, es wird seinen Dienst erweisen.
Betrachtet man die Liebe und Sorgfalt, den Ideenreichtum, der sich auf den zahlreichen Seiten dem Leser und Betrachter bietet, dann kommt man nicht umhin festzustellen, daß hier ein Werk geschaffen wurde und weiter fortgesetzt wird, das schon weit mehr als nur ein Tagebuch darstellt.
Der „Vater“ dieser Chronik, Sportfreund Kurzer, schrieb u. a. „Betrachtet dieses Buch nicht als Kunstwerk, denn das soll es nicht sein. Es wurde von Arbeiterhand geschrieben und soll nur die Geschichte unseres Spielmannszuges festhalten und in groben Zügen unser Wirken widerspiegeln, für jene, die nach uns kommen.“
Liest und denkt man sich nach diesen Worten durch das Buch, dann erlebt man so echt ein Kapitel Jenenser Spielleutegeschichte.
Vom glücklichen Beginn, über Höhen und durch Tiefen führt dieses Buch, Kritik und Selbstkritik, Freude über Erfolge, Wünsche für die Zukunft, Suche nach Fehlern beim Versagen, all das wird auf interessant gestalteten Seiten Stück für Stück aneinandergereiht. Warum schreibe ich das? Ist denn ein Tagebuch nicht etwas ganz Normales? Ich würde sagen ja — und doch ist es nach meiner Auffassung wert, einige Gedanken in diesem Zusammenhang als Abschluß darzulegen.
Die Spielleute können auf eine erfolgreiche kampferfüllte Tradition verweisen, die sie aus der Zeit der Weimarer Republik durch das Dritte Reich bis in unsere neue sozialistische Epoche gerettet haben. Wieviele Opfer, welcher Mut, welche Ausdauer wurden aufgebracht, um heute sagen zu können: „Wir Spielleute des DTSB knüpfen an unsere Traditionen an und bauen mit an der Festigung unserer sozialistischen Republik und ihrer Sportbewegung.“
Gewiß, viele „Veteranen“ können von diesen bewegten Zeiten erzählen, und ein Bild vermitteln, doch was wird in zehn, zwanzig Jahren sein? Wer erinnert sich dann noch an jene Episode, die ihm berichtet wurde? Wer vermag in unserer kurzlebigen Zeit selbst die jüngsten Ereignisse über einen längeren Zeitraum in sich zu bewahren?
Ich stelle diese Fragen bewußt in den Raum, weil ich meine, so ein Tagebuch, eine aktuelle Chronik, hat etwas für sich. Nicht nur für das betreffende Kollektiv, sondern für die gesamte Entwicklung unserer Spielleutebewegung. Deshalb sollten sich alle Gemeinschaften überlegen, wie sie ihre Erlebnisse, Erfolge und guten Taten für kommende Generationen „konservieren“ können.
Dort, wo es schon ähnliche Werke gibt, sollte man versuchen, in Kontakt zu kommen, um Erfahrungen auszutauschen. Vielleicht könnten wir dann auch einmal in unserer Zeitung eine Vorstellung anderer Tagebücher vornehmen oder gar eine kleine Ausstellung mit entsprechender Bewertung und Prämiierung durchführen. Die Redaktion unseres Organs „der tambour“ nimmt Hinweise dieser Art gern entgegen. Bernd Schenke
Verdiente Funktionäre ausgezeichnet
Zu einer schönen Tradition ist der alljährliche Abschluß des Sport- und Ausbildungsjahres unserer Pionierspielmannszüge geworden.
Der Zentralrat der FDJ, einer der aktivsten Träger des Zentralen Spielmannszuges der Pionierorganisation auf ideellem und materieilem Gebiet, gibt für die verdienstvollsten Funktionäre, Ausbilder und Betreuer des Spielleutenachwuchses einen Empfang, auf dem nicht nur gefeiert, sondern vor allem die zurückliegende Etappe ausgewertet und die neuen Aufgaben beraten werden.
Höhepunkt dieser Zusammenkunft ist die Auszeichnung verdienter Funktionäre für ihre hervorragende Arbeit.
An dieser Stelle möchten wir den Sportfreundinnen und Sportfreunden im Namen aller Spieleute des DTSB den herzlichsten Glückwunsch aussprechen und ihnen Dank für die mühevolle Arbeit sagen.
Es wurden ausgezeichnet:
Sportfreund Ernst BARTLING
Medaille der Pionierorganisation in Gold
Sportfreund Gerhard RISSEL
Sportfreund Hans KIEL
Sportfreund Heinz PALWIZAT
„Artur-Becker-Medaille“ in Bronze
Sportfreundin Sonja DLUBEK
Sportfreund Herbert TORGES
Medaille der Pionierorganisation in Silber
Sportfreund H. Georg HAHN
Sportfreund Jürgen FÖRNER
„Artur-Becker-Medaille“ in Silber
Sportfreund Rolf OCHSENDORF
Sportfreund Günter KOPPLIN
Sportfreund Arno LEHMANN
Sportfreund Karl LINS
Sportfreund Arno WOLF
Ehrenurkunde in Anerkennung und Würdigung langjähriger vorbildlicher Arbeit in der Pionierorganisation „Ernst Thälmann“
Sportfreundin Elfriede BARTLING
Sportfreund Kurt STERZ
Ehrenurkunde für hervorragende Verdienste beim Aufbau und der Festigung des Zentralen Spielmannszuges der Pionierorganisation.
„Sturmlied“ zum Abschluß
An dieser Stelle sollen noch einige Ergänzungen zur Musikschau gegeben werden, die aus dem Vorangegangenen nicht ersichtlich waren.
1. Marschfolge
Marsch „1“ — Jubelklänge
Marsch „2“ — Grüße aus Dortmund (Trio)
Marsch „3“ — Turner, auf zum Streite (nur Lied, ohne Vorspiel)
Marsch „4“ — Fichtemarsch (nur Trio)
Marsch „5“ — Frohe Klänge (gemeinsamer Hornmarsch)
Marsch „6“ — Sturmlied
2. Bekleidung
Block 1 und 2 ganz weiß
Block 3 und 4 weiß / rot
Block 5 weiß / weiß und weiß / rot
Block 7 und 8 weiß /rot und weiß / weiß
3. Blockeinteilung
Block 1 bis 4 Spielmannszüge (Erwachsene)
Block 5 und 6 Spielmannszüge (Pioniere)
Block 7 und 8 Fanfarenzüge
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Für den Techniker
Unter dieser bekannten Rubrik veröffentlichten wir in den zurückliegenden Monaten acht Beiträge des Sportfreundes Erhardt Güttner zu technischen Problemen.
Heute wollen wir einem Beitrag Platz geben, der sich mit dem letzten Artikel beschäftigte.
Sportfreund Karl-Jochen Haller vom Spielmannszug BSG Stahl Brandenburg schrieb uns:
„In der Serie für den Techniker schrieb Sportfreund Güttner im Oktober zum Thema „Alte Märsche im neuen Gewand‘. Dieser Beitrag wird von uns zu fünfzig Prozent abgelehnt.
Sehr richtig werden die Phasen der Entwicklung unserer Spielmannszüge aufgezeigt, aber wenn ein Symphonieorchester mit einem Spielmannszug verglichen wird, gehen die Meinungen auseinander.
Die Symphonieorchester haben eine instrumentale Veränderung erfahren, wodurch diese Klangkörper von Grund auf verändert wurden.
Die Spielmannszüge bestehen aber heute nach wie vor aus Flötisten als Melodieträger und Trommlern als Rhythmusgruppe. Zwar sind nachträglich bei Spielmannszügen die Lyren und Schlagzeuge eingebaut worden, sie verändern aber den Klangkörper nicht, sondern verfeinern ihn und verleihen dem Zug einen besonderen Effekt.
Wenn nun alle Techniker alle Märsche nach eigenem Ermessen in ein ‚modernes Arrangement‘ setzen würden, stünden uns bald die Haare zu Berge. Hierzu ein kleines Beispiel:
Im Jahre 1959 wurde erstmals vom Sportfreund Günter Rudolph der Marsch ‚Laridah‘ für Spielmannszüge bearbeitet. Ihm stand dabei die gesamte Blasmusikpartitur zur Verfügung. Heute, nur 10 Jahre später, ist der Marsch kaum wiederzuerkennen.
Nun könnte Hinz und Kunz behaupten, der Marsch wäre von ihm, und man wäre geneigt, von Notendiebstahl zu sprechen.
Wo kämen wir hin, wenn jeder überall rumfummeln könnte? Wozu gibt es Urheber- und Aufführungsrechte?
Beim Vorsitzenden der Kommission Spielmannszüge, Sportfireund Hans Brückner, liegen gegenwärtig acht verschiedene Partituren von dem Marsch ‚Unsere Volkspolizei“ vor.
Werfen wir einen Blick auf die Schwierigkeitswerte. Eine Partitur des Marsches, streng an das Original gehalten, erhielt die Schwierigkeitsnote 4.1. Eine andere Partitur desselben Marsches im ‚modernen Gewand‘ erhielt von der gleichen Einstufungsgruppe 4,7. Man sieht, diese Fummelei bringt auch noch etwas ein.
Wir lehnen diesen Teil des Artikels strikt ab. Was meinen aber die anderen Spielmannszüge zu diesem Problem? Welchen Standpunkt vertritt die Arbeitsgruppe Einstufung der Märsche?“
Nun, wir glauben, hier gibt es einiges zu sagen. Also, liebe Sportfreunde, nicht mit der Meinung hinter den Berg halten. Teilt uns Eure Auffassung mit, nur so kommen wir in den Fragen auf einen gemeinsamen Nenner.
Wir ehren unsere Veteranen
Auch im neuen Jahr möchten wir unsere alten Traditionen fortsetzen und die Veteranen der Spielleutebewegung des DTSB ehren.
Unser Gruß und Glückwunsch, verbunden mit einem herzlichen Dankeschön für die aufopferungsvolle Tätigkeit zu unser aller Nutzen, gilt heute dem
Sportfreund Johannes VOGEL,
seit 1927 aktiver und teilweiser illegaler Schalmeienspieler in der Gaukapelle der RFB Leipzig, sowie dem
Sportfreund Kurt HOFMANN,
seit 1927 aktiv und ebenfalls im RFB (Chemnitz) tätig von der Schalmeienkapelle der SG DYNAMO BERLIN-HOHENSCHÖN
Beide Sportfreunde haben sich besonders um den Aufbau dieses Klangkörpers verdient gemacht, der in diesem Jahr sein 10jähriges Bestehen feiert.
Letzte Meldungen
BERLIN — Das Sekretariat der Zentralen Spielleutekommission tagte nach seiner Bestätigung erstmals am 15. Januar in Berlin. In Anwesenheit des Vizepräsidenten des DTSB, Sportfreund Alfred Heil, und dem Sportfreund Dr. Harald Löbe nahmen die Mitglieder einen Bericht über den Stand der Vorbereitungen zum V. Deutschen Turn- und Sportfest entgegen und berieten die weiteren erforderlichen Maßnahmen.
Neben wichtigen organisatorischen Problemen übergab der bisher amtierende Vorsitzende der ZSK, Sportfreund Bernd Schenke, dem Sportfreund Friedel Neumann wieder die Geschäfte des Vorsitzenden.
Zur nächsten Beratung wird sich das Sekretariat mit der Vorbereitung einer Tagung der ZSK beschäftigen.
LEIPZIG — Zur konstituierenden Sitzung wurden die Mitglieder der Leitung der Delegation „Spielleute Allgemein“ für den 6. Februar nach Berlin geladen. Auf der Tagesordnung steht der Einsatz der Spielmannszüge, Blasorchester, Fanfarenzüge und Schalmeienkapellen, die nicht an der Musikschau beteiligt sind, aber bei anderen Großveranstaltungen zum Einsatz gelangen.
LEIPZIG — Die Leitung des Übungsverbandes „Musikschau“ hat sich auf ihrer Zusammenkunft Ende Januar mit der Kaderauswahl für die Leitungen der Trainingslager und des Organisationsstabes beschäftigt und dabei festgelegt, daß alle leitenden Kader des Übungsverbandes in der Zeit vom 12. bis 16. März 1969 nach Neustadt/Orla zu einer intensiven Beratung eingeladen werden.
kurz kommentiert
BERICHTIGEN möchten wir an dieser Stelle die in der letzten Ausgabe veröffentlichte Einstufung der Spielmannszüge in die Leistungsklasse III. Diese Leistungsklasse existiert gegenwärtig noch nicht und wurde durch einen Fehler bei der Übermittlung als bereits bestehend aufgeführt. Die Kommission Spielmannszüge der Zentralen Spielleutekommission wird sich allerdings auf ihrer nächsten Beratung Anfang Februar mit der Bildung einer weiteren Leistungsklasse beschäftigen.
BEKANNT sind seit einigen Tagen die exakten Termine der Lehrgänge, die uns in diesem Sportjahr an den Sportschulen des DTSB für zentrale Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Die Leitung des Übungsverbandes „Musikschau“ erarbeitet zur Zeit einen Schulbeschickungsplan, um in Vorbereitung des V. Deutschen Turn- und Sportfestes die erforderlichen Funktionäre auszubilden. In der zweiten Jahreshälfte steht die Lehrgangskapazität in erster Linie dem Nachwuchs und den Kampfrichtern zur Verfügung.
MAHNEN möchten wir an dieser Stelle nochmals die Kollektive, die ihre Bilderbestellungen bereits eingetragen, aber das Geld noch nicht überwiesen haben. Auch an die Züge, bei denen momentan die Musterserie schmort, möchten wir die Bitte aussprechen, diese unverzüglich weiterzuschicken, da die Spielleute auf ihre Bilder von der Musikparade warten.
Herausgeber: Zentrale Spielleutekommission beim Präsidium des Bundesvorstandes des DTSB, Berlin — Verantwortlicher Redakteur: Bernd Schenke, Leipzig — Veröffentlicht unter der Lizenz-Nr. 698 beim Ministerrat der DDR/Berlin — Satz und Druck: VEB typodruck, Werk Döbeln