Der Tambour/Ausgabe 1971 09

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4. Jahrgang, Ausgabe September 1971

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Seite 1

Erfolgreiche Titelverteidigung

UNTER NÄCHTLICHEM HIMMEL wurden in Oschersleben die Sieger geehrt. Eine feierliche Abschlußveranstaltung in Anwesenheit zahlreicher Zuschauer und Vertreter des gesellschaftlichen Lebens der Kreisstadt krönte zwei erfolgreiche Tage. Nun ruft Rostock zur „DDR-Meisterschaft 1972“.

Der Titel eines „DDR-Meisters“ der Spielmannszüge der Sonderklasse ist für ein weiteres Jahr nach der Thomas-Müntzer-Stadt gegangen.

Die Spielleute der BSG Medizin Mühlhausen bezwangen in einem packenden Wettkampf die Mitfavoriten aus Lauchhammer und Halle-Trotha und konnten damit ihren 1970 errungenen Titel sowie den Wanderpokal erneut in ihren Besitz bringen.

Die Meisterschaften wurden Dank der ausgezeichneten Organisation und den hervorragenden Bedingungen entsprechend, zu einem schönen Erfolg für alle Aktiven und Zuschauer.

Das Mitglied des Bundesvorstandes des DTSB und Vorsitzender der Bezirksorganisation Magdeburg, Sportfreund Harry Renning, hatte am Vorabend des Wettkampfes im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung in Anwesenheit einiger tausend Zuschauer den Spielleuten zugerufen, die an sie gestellten Forderungen wie bisher mit höchster Qualität zu erfüllen. In fachlicher Beziehung hatten die Aktiven diese Werte verstanden und setzten sie 12 Stunden später in die Tat um.

Lesen sie dazu unsere Berichtesstattung auf den Seiten 4 bis 7.

Letzte Meldung

Gastgebersieg

Die Schalmeienkapellen des DTSB ermittelten in Luckenau ihren „DDR-Besten“ des Jahres 1971

Sieger und damit Gewinner des gestifteten Wanderpokals wurde der Gastgeber, die BSG AKTIVIST LUCKENAU.

Den zweiten Platz erkämpfte sich der Titelverteidiger die BSG STAHL MAXHÜTTE vor den Spielleuten der SG DYNAMO HOHENSCHÖNHAUSEN.

Die BSG Empor Plauen, BSG Traktor Großpösna, SG Dynamo Grimma und BSG Aufbau Hoyerswerda folgten auf den Plätzen.

Absteiger ist damit der Zug aus Hoyerswerda, während über den entgültigen Aufsteiger noch befunden wird.


Die 4. BUNDESVORSTANDSSITZUNG des DTSB beschäftigte sich am 9. September 1971 mit dem geistig-kulturellen Leben in den Sportgemeinschaften.

Ausgehend von den Ergebnissen des VIII. Parteitages der SED wurden konkrete Einschätzungen gegeben, neue Forderungen gestellt und klare weitsichtige Ziele abgesteckt.

Auch für die Spielleute ergeben sich aus der Beschlußfassung wichtige Aufgaben für die kommenden Arbeitsetappen (Seite 3).

Seite 2

unser standpunkt

Hervorragende Initiativen sind uns aus dem Bereich der DTSB-Blasorchester bekannt geworden.

Die kritischen Bemerkungen des Sportfreundes Rudolf Seidl aus Adorf auf der Funktionärskonferenz 1970 waren für das Sekretariat der ZSK Anlaß, den Dornröschenschlaf dieses Genres im zentralen Rahmen zu beenden.

Im Verlauf einer ersten stattgefundenen Beratung gab es bei den geladenen Sportfreunden sofort Zustimmung zu den Gedanken und Vorschlägen. Doch damit nicht genug. Die einstigen Kritiker (im positiven Sinn zu betrachten) stellten sich auch an die Spitze.

Bereits die zweite Zusammenkunft zeigte, daß künftig mit den Blasorchestern des DTSB zu rechnen sein wird.

Fachliche und organisatorische Fragen wurden gleichermaßen in Angriff genommen und erfolgreich zu Ende geführt.

Anfang September konnte ich mich persönlich bei einer erneuten Zusammenkunft von der guten Qualität der Arbeit überzeugen.

Die Leiter und musikalischen „Chefs“ der DTSB-Blasorchester kontrollierten ihre Maßnahmepläne und gaben Rechenschaft ihrer geleisteten Arbeit.

Es ist mehr als erfreulich, wenn man sieht, wie gemeinsam versucht wird, ein Schiff auf den richtigen Kurs zu bringen.

Uneigennützige Hilfe von Dresden nach Adorf und umgekehrt, Gedankenaustausch zwischen Netzschkau und Unterlosa, konkrete Vorstellungen zur weiteren Tätigkeit. All das konnte man befriedigend feststellen.

Das bisherige echte Ergebnis?

Das „Zentrale Blasorchester des DTSB“ wurde gebildet, die Kollektive haben ihre Mitarbeit bestätigt und die vorgeschlagenen Funktionäre ihre Berufung als Leitungskader angenommen.

Sportfreund Rudolf Seidl aus Adorf leitet politisch-organisatorisch. Ihm zur Seite stehen auf organisatorischem Gebiet Sportfreund Joachim Reinsch aus Netzschkau und für die kultur-politische Arbeit Sportfreund Herbert Kleinert aus Dresden.

Die gesamte musikalische Leitung liegt in den Händen der Sportfreunde Albert Adler (Adorf) und Gerhardt Oehmichen (Dresden).

Was dieses Kollektiv zu leisten im Stande ist, wurde bereits andeutungsweise bewiesen. Wie sich die Arbeit weitergestaltet, wird nicht zuletzt die Vorbereitung des ersten Trainingslagers im Frühjahr nächsten Jahres zeigen, zu dem wir allen Sportfreunden der DTSB-Blasorchester viel Erfolg wünschen. Bernd Schenke

Wir stellen Bezirksvorsitzende der Spielleute vor

Seine ersten Sporen auf organisatorischem Gebiet verdiente sich der heute 32jährige Starkstrommonteur in der Spielleutebewegung des DTSB im Organisationsbüro zur „DDR-Bestenermittlung“ in Senftenberg 1968.

Von diesem Zeitpunkt an ist Sportfreund REINER KAMMLOTT nicht mehr aus den Leitungen wegzudenken, die sich mit der Vorbereitung und Durchführung von Großveranstaltungen beschäftigen.

Als Vorsitzender der Bezirksspielleutekommission Halle und Stabführer des Sonderklassenkollektivs der BSG Mansfeldkombinat ist er gleichermaßen an den guten Ergebnissen beteiligt.

Seine 800 Aufbaustunden an der heimatlichen Sportstätte, die Tätigkeit als Übungsleiter und Kampfrichter und die Führung der Bezirkskommission verlangten und fordern auch in Zukunft eine hohe Einsatzbereitschaft. Von Sportfreund Kammlott kann man sie erwarten. W. Ahlborn

Eindrucksvolle Demonstration der Spielleute in Karl-Marx-Stadt

Der „Zentrale Schalmeienzug des DTSB“ und die vereinigten „Bezirksspielleutekorps“ von Karl-Marx-Stadt und Leipzig gestalteten im Zwickauer Georgi-Dimitroff-Stadion eine eindrucksvolle Demonstration.

Über 40 000 Zuschauer bildeten für diesen gewaltigen Auftritt eine wirkungsvolle Kulisse und dankten für die ausgezeichneten Darbietungen mit herzlichem Beifall.

Der DTSB Bezirksvorstand Karl-Marx-Stadt und die Bezirksspielleutekommission möchten auf diesem Weg allen Beteiligten, Organisatoren und Helfern für diesen erfolgreichen Auftritt herzlichst danken und allen Klangkörpern für die weitere Arbeit größte Erfolge wünschen.

gez. R. Balzer, DTSB Bezirksvorstand

gez. W. Möckel, Bezirksspielleutekommission

Seite 3

Bedeutsame Tagung des DTSB Bundesvorstandes

Der Bundesvorstand des DTSB beschäftigte sich auf seiner 4. Tagung mit Fragen der politisch-ideologischen Arbeit im Bereich des Sportes in Auswertung der Dokumente des VIII. Parteitages der SED.

In einem ausführlichen Referat, vorgetragen vom Genossen Vizepräsident Prof. Dr. Buggel, wurde der gegenwärtige Stand der Arbeit auf diesem Gebiet eingeschätzt und klare Aufgaben für die weitere Tätigkeit abgesteckt.

Welche Verantwortung die Spielleutebewegung in diesem Prozeß zu tragen hat, kommt im Referat deutlich zum Ausdruck.

Wir veröffentlichen auf dieser Seite jene Passagen der Beschlußfassung, die für unsere weitere Tätigkeit von besonderer Bedeutung sind.

Auszüge aus dem

Beschluß

über die politischideologische Arbeit des DTSB in Auswertung der Dokumente des Vill. Parteitages der SED

„Der Deutsche Turn- und Sportbund hat seinen gesellschaftlichen Auftrag stets darin gesehen, einen Beitrag zur allgemeinen Volksgesundheit, zur körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit der Werktätigen sowie zur Herausbildung allseitig gebildeter sozialistischer Persönlichkeiten zu leisten.

Dieses Bemühen findet seinen Ausdruck im ständigen Wachstum unserer Organisation, in der Entwicklung der Spartakiadebewegung, im Freizeit- und Erholungssport der Werktätigen sowie im Leistungsstand und vorbildlichem Auftreten der Sportlerinnen und Sportler.

  • Auf der Grundlage der Beschlüsse des VIII. Parteitages der SED und der Entschließung des IV. Turn- und Sporttages des DTSB ist es das erklärte Anliegen unserer sozialistischen Sportorganisation, mit den Mitteln und Möglichkeiten der Körperkultur und des Sports sowie einer zielstrebigen und planmäßigen politisch-ideologischen Arbeit, auf die weitere Entwicklung seiner Mitglieder zu allseitig gebildeten Persönlichkeiten der sozialistischen Gesellschaft aktiven Einfluß zu nehmen.
    Das bedeutet für jede Sportlerin und jeden Sportler, entsprechend der Losung „Bereit zur Arbeit und zur Verteidigung der Heimat“ vorbildliche Leistungen in der Lehre, im Beruf und in der Schule sowie im Studium zu vollbringen, zielstrebig an der Erfüllung der Aufgaben der sozialistischen Sportorganisation mitzuwirken und bereit und fähig zu sein, die sozialistischen Errungenschaften der DDR zu schützen.
  • Im Sinne des VIII. Parteitages der SED streben wir danach, mit Herz und Verstand aller Mitglieder des DTSB zu erreichen, jeden für die aktive Mitarbeit bei der Lösung der vor uns liegenden Aufgaben zu gewinnen und keinen zurücklassen.
    * Dabei lassen wir uns von dem Ziel leiten, an der Erziehung und Bildung sozialistischer Staatsbürger mitzuwirken, die sich durch sozialistische Grundüberzeugungen, Charaktereigenschaften und Verhaltensweisen auszeichnen und deren ideologische Grundposition von einem festen Klassenstandpunkt bestimmt wird.
    Dieses Ziel erreichen wir,
    • indem wir im Übungs-, Trainings- und Wettkampfbetrieb die Einheit von sportlicher Ausbildung und politisch-ideologischer Erziehungs- und Bildungsarbeit verwirklichen;
    • indem wir in Mitglieder- und Sektionsversammlungen, Diskussionen und persönlichen Gesprächen, Foren u, a. zu unseren Aufgaben und den politischen Grundfragen unserer Zeit Stellung nehmen und unsere Mitglieder für ihre Lösung gewinnen;
    • indem wir unsere Mitglieder in die aktive Vorbereitung und Gestaltung politischer und sportpolitischer Höhepunkte einbeziehen;
    • indem wir die fortschrittlichen und humanistischen Traditionen der Vergangenheit und Gegenwart des deutschen Sports pflegen und dabei insbesondere aus unseren Erfolgen beim Aufbau und der Stärkung unserer sozialistischen Sportbewegung der DDR Kraft schöpfend — auf die Lösung der aktuellen Aufgaben orientieren;
    • indem wir das sportliche Leben eng mit dem kulturellen Gemeinschaftsleben verbinden und geeignete kulturelle Veranstaltungen zur Unterstützung der Erziehungsarbeit nutzen.
  • Die Einheit von politisch-ideologischer und sportfachlicher Arbeit ist durch hohe Qualität der Planungs- und Leitungstätigkeit unserer Vorstände und Leitungen zu sichern.
    Zur effektiven Gestaltung unserer Arbeit ist u. a. erforderlich,
    • daß die Höhepunkte des gesellschaftlichen Lebens, wie zum Beispiel der 1. Mai, der Jahrestag der Gründung der DDR sowie die sportlichen Großereignisse wie die Kinder- und Jugendspartakiaden, die Friedensfahrt, die Woche der Jugend und Sportler usw. noch stärker für die Bewußtseinsbildung und Aktivierung unserer Sportler zur Erfüllung der Aufgaben genutzt werden. Auf vielfältigen Veranstaltungen sind unsere politischen Grundpositionen überzeugend darzustellen;
    • daß in den Sportverbänden, in den Bezirks- und Kreisvorständen des DTSB sowie in den Gemeinschaften die Arbeit der Kommissionen für Kultur und Bildung aktiviert wird. Die jeweiligen Leitungen sind verpflichtet, den Kommissionen konkrete Aufgaben vorzugeben und sie in die Ausarbeitung und Kontrolle der Beschlüsse zur politisch-ideologischen und kulturellen Arbeit aktiv einzubeziehen.
  • Große Aufmerksamkeit ist der allseitigen Qualifikation der Kader zu widmen. Zu ihrer Verbesserung ist es auf der Grundlage der Beschlüsse der 3. Bundesvorstandssitzung erforderlich,
    • daß den Übungsleitern durch die Leitungen der Sektionen und Sportgemeinschaften besondere Hilfe und Anleitung für die politisch-ideologische und sportfachliche Arbeit gegeben wird;
    • daß unter Verantwortung der Präsidien (bei uns der ZSK) der Sportverbände und ihrer Kommissionen Kultur und Bildung die Verbandsorgane („der tambour“) stärker zur Klärung ideologischer Grundfragen beitragen und die politisch-ideologlische Erziehungsarbeit der Kader unterstützen. Die Erfahrungen der Besten bei der Lösung der Aufgaben sind verstärkt zu popularisieren;
    • daß die Schaukästen und Wandzeitungen der Sektionen und Sportgemeinschaften stets aktuell gestalter und sie in Verbindung mit der Darstellung der eigenen Aufgaben und Erfolge zur Erläuterung von politischen und sportpolitischen Grundfragen genutzt werden.
  • Die politisch-ideologische Arbeit der Leitungen, Übungsleiter und Trainer unserer Organisation ist eng mit der breiten Entwicklung eines vielseitigen geistig-kulturellen Lebens zu verbinden. Dabei steht u. a. im Mittelpunkt:
    daß durch wirkungsvolle Maßnahmen die erforderliche Entwicklung der Spielleutebewegung des DTSB fortgesetzt wird. Das betrifft besonders die weitere politisch-ideologische und fachliche Qualifizierung der in diesem Bereich tätigen Kader und damit die weitere Erhöhung des Niveaus der Spielleutebewegung.

In diesem Sinne wollen wir durch unsere politisch-ideologische Arbeit dazu beitragen, das politische Bewußtsein der Mitglieder des DTSB weiter zu entwickeln, um dadurch noch bessere Voraussetzungen für die Lösung unserer Hauptaufgaben zu schaffen.“

Seiten 4 & 5

MIT GOLD ZUR KIRMESFEIER

■ Meisterschaft der Superlative

■ Eine Goldmedaille für die Gastgeber

■ „Traumnoten“ für großartige Leistungen

Die Meisterschaft der Spielmannszüge 1971 ist entschieden. Die Sieger haben ihre Medaillen, die Plazierten die Freude über ihr erfolgreiches Abschneiden und die im unteren Teil der Tabelle „Gelandeten“ sind nicht um wenige Erfahrungen reicher geworden.

Man könnte also sagen, Oschersleben brachte für jeden etwas und wir warten auf die nächsten Titelkämpfe.

FREITAGABEND IM LINDENPARK der Bodestadt Oschersleben. Leichter Nieselregen konnte auch einige tausend Einwohner und Gäste der Stadt nicht davon abhalten, an der feierlichen Eröffnung der „DDR-Meisterschaften 1971“ teilzunehmen.

Vor der Ehrentribüne spielte der Spielmannszug der BSG Lok, der sich bei den Bezirksmeisterschaften 1971 den Aufstieg in die LK I gesichert hatte, um die erwartungsvollen Menschen einzustimmen.

Pünktlich 19.50 Uhr begann der Aufmarsch der Aktiven in vier gewaltigen Blöcken, angeführt vom „DDR-Besten“ der Fanfarenzüge des DTSB, dem Kollektiv der SG Dynamo Potsdam.

Auf der Ehrentribüne hatten inzwischen die Gäste Platz genommen. Unter ihnen das Mitglied des DTSB-Bundesvorstandes und Vorsitzender der Bezirksorganisation Magdeburg, Genosse Harry Renning, der 1. Sekretär der SED-Kreisleitung, der Vorsitzende des Rates des Kreises sowie weitere Persönlichkeiten des gesellschaftlichen Lebens der Stadt und des Kreises Oschersleben.

Das Sekretariat der Zentralen Spielleutekommission des DTSB wurde durch die Sportfreunde Bernd Schenke, Gerhardt Rissel und Hans Brückner vertreten.

Nach einem Fanfarensignal begeisterten die 390 Spielleute erstmals die Anwesenden mit einem gemeinsamen Marsch und nicht Wenigen kamen die Tage des Leipziger Turn- und Sportfestes 1969 in Erinnerung.

Mit dem Versprechen, daß die Spielleute immer und überall, in Beruf, Schule und Sport um höchste Leistungen ringen, beschloß Sportfreund Bernd Schenke als Leiter der Veranstaltung seine Meldung. Danach wurde von Trommelwirbel begleitet, die Fahne der Deutschen Demokratischen Republik gehißt.

In herzlichen Worten begrüßte der Bürgermeister, Genosse Günter Weber, die Spielleute und Gäste, dankte ihnen für ihr Erscheinen und übergab dem Genossen Renning das Wort zur Festansprache.

In seinen Ausführungen unterstrich er die große Bedeutung der Spielleutebewegung bei der kulturell-erzieherischen Arbeit im DTSB und rief die Mädchen und Frauen, Jungen und Männer auf, ständig an sich zu arbeiten, um die gestellten hohen Forderungen mit dem besten Niveau zu erfüllen.

Danach gehörte dem Fanfarenzug aus Potsdam für 15 Minuten die ungeteilte Aufmerksamkeit aller. Während sich die Spielmannszüge zur Abschlußparade vorbereiteten, zeigten die Havelstädter ihre äußerst beeindruckende Musikschau. Unterstützt vom entzündeten Rotfeuer im Hintergrund bot sich dem Betrachter ein optischer Genuß, der durch saubere akustische Aussagen bereichert wurde. Viel Beifall und Klasserufe waren der aufrichtige Dank für diese tadellose Leistung.

Abschluß des Abends war dann der Vorbeimarsch aller Meisterschaftsteilnehmer an der Ehrentribüne mit dem Hornmarsch „Frisch voran“.

SONNABEND MIT HOFFNUNGSVOLLEM WETTER und Tag des Wettkampfes. Vor dem Schwimmbad, einer Perle der Stadt, war auf einer idealen Anlage (sonst Parkplatz) der Wettkampfplatz mit allen erforderlichen Mitteln hergerichtet und sorgfältig ausgestaltet worden.

Nach der offiziellen Eröffnung der „DDR-Meisterschaft“ 1971 durch den Sekretär der ZSK, Genossen Bernd Schenke, begann in Anwesentheit repräsentativer Vertreter des gesellschaftlichen Lebens der I. Durchgang — die Pflicht.

Der Hornmarsch „Frisch voran“ im Stand und „Der kleine Tambour“ in der Bewegung waren die gezogenen Märsche. Sie sollten das Schicksal der zwölf startenden Züge entscheiden.

Mit_der BSG Medizin Mühlhausen ging der Titelverteidiger als erster an den Start. Das Ergebnis von 57.00 Punkten setzte bereits einen beachtlichen Maßstab.

Nach 33/4 Stunden Wettkampfdauer hatte kein Kollektiv diese Bestmarke übertroffen. Die BSG Motor Lauchhammer Ost (55.95 Pkt.) und die TSG Halle-Trotha (55.20 Pkt.) blieben den Thüringer zwar auf den Fersen, doch der Vorsprung schien doch schon recht groß.

Das Kollektiv der BSG Empor Berlin eröffnete als punktschlechtester aus dem I. Durchgang das Kürprogramm, konnte sich aber nur unbedeutend steigern und blieb auf Platz 12.

Lediglich zwei Veränderungen im Mittelfeld waren die Ausbeute für die Statistiker. Für die Fachleute aber gestalteten sich die letzten 90 Minuten zu einem Ohrenschmaus, wurden aber auch zum Nervenkitzel.

Treuenbrietzen begeisterte mit sauberem, wohlklingendem Spiel und selbst die sonst stets im letzten Viertel plazierten Luisenthaler wußten zu gefallen. Zabeltitz bot die erwartete sichere und starke Leistung.

Die Begeisterung ob guter Noten und Vorträge wuchs an und hatte so für die Medaillenanwärter das richtige Stadium erreicht.

Die jungen Hallenser, 1970 auf Anhieb Vierter, erspielten sich mit ausgezeichneten Wertungen, vor allem im Hauptpunkt II, beachtliche 56.35 Punkte und brachten damit die Lausitzer in arge Bedrängnis.

Doch Erfahrung, Sicherheit und vielseitiges Können bewiesen sich einmal mehr.

Für „Florentiner“ und „Spielmannsgruß“ gab das Kampfgericht 57.65 Punkte und erstmals eine Note „15“. Jubel für diese Leistung, nachdenkliche Gesichter bei den bereits aufmarschierten Mühlhäusern.

Die Vorgabe für sie war eindeutig — würden sie den führenden Platz verteidigen können?

Äußerste Stille herrschte im weiten Rund. Daran änderte sich außer dem starken Beifall auch nach Abschluß der Darbietung nichts. Alles wartete gespannt auf die Wertung.

Und dann kam, was wohl keiner erwartet hatte, was es bisher noch niemals gab — gute Noten im Hauptpunkt I, eine klare Einschätzung auch im Hauptpunkt IV, einmal die Traumnote „15“ im Hauptpunkt III und von den vier Kampfrichtern des Hauptpunktes II Idealnoten — „15.0 — 15.0 — 15.0 — 14.9“. Das hieß 58.70 Punkte und eine erfolgreiche Titelverteidigung.

JUBEL UND BEGEISTERUNG auch wenige

Stunden später bei der feierlichen Siegerehrung

im dicht besetzten Schwimmbad.

Freudestrahlend nahm Sporfreund Heinz

Gläsner erneut den Wanderpokal entgegen,

den die Mühlhäuser 'nun noch einmal,

dann allerdings schon 1972 gewinnen müßten.

wenn sie ihn in ständigen Besitz bringen

wollen,

Etwas Enttäuschung noch bei den sympathischen

Spielleuten, aus Lauchhammer, die

trotz ihrer ausgezeichneten Leistung nur Silber

bekamen und unfaßbare Freude bei den

Mädchen und Jungen aus Halle über den

Gewinn der Bronzemedaille,

Mit einem gemeinsamen Marsch verabschiedeten

sich die Spielmannszüge von den

Einwohnern und Gästen auf musikalische

Weise, bevor es an die verdiente Siegesfeier

ging.




ERWARTUNGSVOLLE GESICHTER bei den Mädchen und Jungen aus Halle. Wenig später brach der Jubel die Spannung, denn viermal eine „14,75“ im Hauptpunkt II bekommt man nicht alle Tage.

DICHT UMLAGERT war während des gesamten Wettkampfes die Anzeigetafel. In kürzester Zeit konnte man hier die neuesten Ergebnisse und Plazierungen erfahren.

DEN GRÖSSTEN FORTSCHRITT, wenn auch kein Medaillenplatz, verzeichneten die Traktorsportler aus Luisenthal, Ihr hervorraragende 5. Platz ist das Zeugnis zielstrebiger Arbeit auf technischem Gebiet im Bezirk Erfurt.

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