Der Tambour/Ausgabe 1971 05

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4. Jahrgang, Ausgabe Mai 1971

Scan der Original-Ausgabe als PDF

Seite 1

Titel und Pokal gingen nach Potsdam

PUBLIKUMSLIEBLING in Hennigsdorf war einmal mehr das Fanfarenorchester der BSG Lok Mitte Leipzig. Das disziplinierte und musikalisch ansprechende Auftreten des Kollektivs wurde mehrfach durch begeisterten Beifall unterbrochen — Dank und Ansporn beiderseits.

Mit der „1. DDR-Bestenermittlung“ für DTSB-Fanfarenzüge wurde am 8. und 9. Mai 1971 in Hennigsdorf die Wettkampfsaison der Spielleute 1971 eröffnet.

In Anwesenheit des stellvertretenden Generaldirektors des Qualitäts- und Edelstahlwerkes „W. Florin“ Genosse Dr. Schmidt, des Vorsitzenden des DTSB-Bezirksvorstandes Potsdam und Mitglied des DTSB-Bundesvorstandes Genossen Kienscherf, des Bürgermeisters der Stadt Hennigsdorf, weiterer Vertreter des gesellschaftlichen Lebens und dem Sekretariat der Zentralen Spielleutekommission, erlebten mehrere tausend Zuschauer eine feierliche Eröffnung und den sich anschließenden Pflichtdurchgang.

Fortsetzung auf Seite 4

Sekretariat der ZSK erteilte Startverbot

Wie in unserer Aprilausgabe auf Seite 1 mitgeteilt, beschäftigte sich das Sekretariat der Zentralen Spielleutekommission in Vorbereitung auf die zentralen Wettkämpfe der Spielmannszüge (Sonderklasse und LK I) mit der Einhaltung der Wettkampfausschreibungen durch die Kollektive.

Anlaß dazu waren erhebliche Terminüberschreitungen einiger Kollektive, die trotz Mahnung gegen die Festlegungen der Fachkommission Spielmannszüge verstießen.

Auf Empfehlung der Kommission beschloß das Sekretariat der ZSK:

„Dem Spielmannszug der BSG MOTOR ZEITZ wird für die „DDR-Meisterschaft“ der Sonderklasse 1971 die Startberechtigung entzogen. Damit steigt dieses Kollektiv in die LK I ab.

Die Spielmannszüge der BSG AUFBAU ELBE MAGDEBURG und TSG CHEMIE APOLDA erhalten für das „Aufstiegsturnier zur Sonderklasse“ der LK I 1971 keine Startberechtigung und steigen damit in die LK II ab.“

Das Sekretariat wird sich im Juni erneut mit dieser Problematik beschäftigen und bei weiteren ähnlichen Vorkommnissen die gleichen Konsequenzen ziehen.

Letzte Meldung

Wenige Tage nach der erfolgten Bestätigung ihres Antrages, 1972 zentrale Wettkämpfe der Spielmannszüge des DTSB auszurichten, wurde in Rostock und Oberlichtenau mit der Konstituierung der Organisationsbüros begonnen.

Die ersten Beratungen zeigten eindeutig, daß beide Gastgeber alles daran setzen, ihre Veranstaltungen zu Erfolgen zu führen.

In Rostock findet die Meisterschaft im Rahmen des umfangreichen Programms der Ostseewoche statt, was mit einer großen Parade am 9. Juli eingeleitet wird. Erst einen Tag später geht es dann um Medaillen für die Kollektive.

Seite 2

unser standpunkt

Technikerausbildung ernster nehmen

Der technische Stand der Schalmeienkapellen des DTSB hat sich nach unserer Einschätzung nicht so entwickelt, wie er auf Grund der zahlreichen Lehrgänge und des Trainingslagers 1970 sein müßte. Das ist darauf zurückzuführen, daß die einzelnen Schalmeienkapellen, speziell zu den Technikerlehrgängen, nicht die Sportfreunde schicken, die als Techniker in ihrer Schalmeienkapelle eingesetzt sind, sondern Mitglieder, die nicht in der Lage sind, das Gelernte in ihrem Kollektv weiterzugeben.

Es ist nicht Sinn der Technikerlehrgänge, die Spieler der einzelnen Schalmeienkapellen auszubilden. Vielmehr wird angestrebt, immer dieselben Sportfreunde an den Lehrgängen teilnehmen zu lassen, da der Lehrstoff nicht jedesmal wiederholt, sondern ständig erweitert werden soll.

Weiterhin streben wir an, daß die technischen Leiter der einzelnen Kollektive auch theoretischen Unterricht in ihrer Sektion durchführen. Nicht über die Feinheiten, wie Triolen, punktierte Viertel und Pausen hinweggehen, sondern gerade darauf ihr besonderes Augenmerk legen und von ihren Spielern verlangen, so kurz wie möglich zu blasen. Erst dann hört sich die Schalmeienmusik sauber und exakt an.

Woran liegt es denn, daß viele Teile der Bevölkerung für Schalmeienkapellen nur ein mitleidiges Lächeln übrig haben? Weil zur Zeit in den meisten Kapellen zu lang geblasen wird, was sich unschön anhört.

Selbst in der Leistungsklasse I kann man mit Ausnahme der ersten drei Kapellen nicht von einem guten technischen Stand sprechen, denn auch dort sind viele der vorher genannten Fehler zu verbessern.

All das hat seine Ursachen in einer noch ungenügenden Übungsleitertätigkeit, die wiederum durch die anfangs geschilderten Zustände begünstigt wird.

Daran gilt es zu arbeiten und schnellstens Veränderungen zu treffen.

Gerhardt Molde, Leiter AG Technik Kommission Schalmeien

Wir stellen Bezirksvorsitzende vor

Seit Herbst 1970 ist der Sportfreund Egon Herrmann Vorsitzender der Bezirksspielleutekommission Erfurt.

Er ist langjähriger Spielmann der BSG Medizin Mühlhausen und hat sich dort in den vergangenen Jahren durch sein gutes Organisationstalent Anerkennung erworben.

In Vorbereitung des V. Deutschen Turn- und Sportfestes der DDR war er maßgeblich an der Durchführung des Trainingslagers in Mühlhausen organisatorisch, beteiligt. Diese Arbeit, sowie sein unermüdlicher Einsatz im Organisationsbüro zum V. Deutschen Turn- und Sportfest in Leipzig fand mit der Auszeichnung der Ehrennadel des DTSB in Gold hohe Würdigung.

Obwohl Sportfreund Herrmann als Elektromonteur viel auf Montage ist, ermöglicht er es dennoch, dem qualitativ steigendem Niveau der Spielleutebewegung durch seine Arbeit als Vorsitzender in unserem Bezirk Rechnung zu tragen.

Ihm ist es gelungen, eine noch engere Zusammenarbeit zwischen den ehrenamtlich arbeitenden Kommissionsmitgliedern und dem DTSB-Bezirksvorstand als Grundlage weiterer zielstrebiger Arbeit durchzusetzen. Von ihm werden alle Züge des Bezirkes zu einer kontinuierlichen Rechenschaftslegung angeregt und eine aktivere Mitarbeit der einzelnen Kommissionsmitglieder erstrebt.

Alle Spielmannszüge unseres Bezirkes verdanken ihm außerdem eine Erweiterung ihres technischen Könnens durch eine Reihe von ihm einberufener Wochenendlehrgänge für die Techniker der Züge.

Dem Sportfreund Egon Herrmann ist wohl an dieser Stelle für seine Schrittmacherarbeit im Namen aller voranstrebenden Kollektive der Spielleute unseres Bezirkes zu danken.

Spielmannszug BSG Medizin Mühlhausen

Anm.: Ein Problem bewegt jedoch die Spielleute der BSG Medizin Mühlhausen — lesen Sie dazu auf Seite 3 unten. „Das Kollektiv im Stich gelassen?“

republik-rundschau

HOHENWUTZEN — Einen Pokalwettkampf anläßlich des Gründungsjubiläums der SG Hohenwutzen gewann der gastgebende Spielmannszug vor den Dynamosportlern aus Biesenthal.

BERLIN — Anläßlich der Ankünfte und Verabschiedungen der Friedensfahrer in den Etappenorten Berlin, Dresden, Zwickau u. a. traten Spielleute des DTSB in den Rahmenprogrammen auf.

In Dresden war es der „Zentrale Mädchenspielmannszug des DTSB“ und in Zwickau der „Zentrale Schalmeienzug des DTSB“, die die Zuschauer und Gäste mit ihrem Spiel erfreuten.

GERA — Premiere hatte das Bezirksspielleutekorps Gera in der Halbzeitpause des Länderspiels DDR-Luxemburg im Geraer Stadion der Freundschaft.

BRANDENBURG — Mitgestalter der Eröffnungsfeierlichkeiten zur „Woche der Jugend und des Sports“, die 1971 in Brandenburg zentral veranstaltet werden, sind der Fanfarenzug der SG Dynamo Potsdam sowie die Spielmannszüge von den BSG Stahl und Aufbau Brandenburg.

BERLIN — Die Spielleute des DTSB werden in der Propagandakommission des Präsidiums des DTSB-Bundesvorstandes durch die Sportfreunde Bernd Schenke und Gerhardt Rissel vertreten.

Sportfreund Schenke ist außerdem noch Sekretär der Unterkommission Kultur und Sport.

LEIPZIG — Anläßlich des 25. Gründungstages der FDJ wurde der Fanfarenzug der BSG Einheit Pädagogik NO Leipzig mit der „Ehrennadel der Pionierorganisation ‚Ernst Thälmann‘“ in Silber ausgezeichnet. Dazu im Namen aller Spielleute unseren herzlichsten Glückwunsch.

LEIPZIG — Wir möchten nochmals darauf verweisen, daß im DTSB-Materiallager Leipzig Spielleutejacken (blau) zum Preis von 70 M je Stück für alle Klangkörper des DTSB zu erhalten sind.

Seite 3

Spielmannszug der Ingenieuershochschule Wismar — erster Hochschulspielmannszug der DDR

Der im September 1969 gegründete Spielmannszug ist im DDR-Maßstab das erste Kollektiv dieser Art an einer Hochschule.

Unter der Regie von 10 Übungsleitern, planmäßig durch die Sportfreunde Dr. KaIitzky und Pusch entwickelt, hat das Kollektiv bereits einen guten Leistungsstand erreicht.

Es wurden Voraussetzungen dafür geschaffen, das Kollektiv erfolgreich weiter zu entwickeln und einen leistungsfähigen Spielmannszug zu schaffen, der die sozialistische Hochschule in der Spielleutebewegung der DDR würdig vertritt.

Darüber hinaus sehen die Angehörigen des Spielmannszuges ihre Mitwirkung als eine spezifische Form der Verbindung der Studenten mit der Arbeiterjugend und der Pflege der Traditionen des Arbeitersports.

Das gesellschaftliche Anliegen des. Spielmannszuges der SG Ingenieurhochschule Wismar besteht darin:

  • durch seine Arbeit massenpolitische Wirkung zu erzielen,
  • zur Erziehung sozialistischer Persönlichkeiten beizutragen,
  • an der Entfaltung der Spielleutebewegung des DTSB und damit der Pflege der Traditionen des Arbeitersports mitzuwirken sowie
  • den Namen der IHS Wismar in die Öffentlichkeit zu tragen und ihr Ansehen als sozialistische Bildungsstätte weiter zu verstärken.

Am 1. Mai 1971 haben unsere Studentenspielleute den Demonstrationszug der Ingenieurhochschule Wismar würdig umrahmt und weitere Einsätze sind bereits geplant.

Der Spielmannszug bereitet sich jetzt darauf vor, 1971 erstmals an den Bezirksmeisterschaften der Spielmannszüge des DTSB teilzunehmen.

Die Arbeit des Spielmannszuges wurde so orientiert, daß auch ab 1. Mai 1971 ein qualifizierter Mädchenspielmannszug einsatzfähig ist. Pede, Sektionsleiter

Sachliche Kritik und klare Schlußfolgerungen

In der letzten Ausgabe hatten wir Berichte von den Fachkommissionssitzungen angekündigt. Leider sind wir nicht in der Lage, diese Berichte schon im Mai zu veröffentlichen, da einige noch ungelöste Fragen anstehen.

Soviel sei vorweggenommen — die Fachkommissionen Spielmanns- und Fanfarenzüge sowie Schalmeienkapellen haben in sachlicher Form mit den Mitgliedern des Sekretariats der ZSK Probleme beraten, die sich aus der aktiven Tätigkeit in den letzten Monaten ergeben hatten, die aber keineswegs zur Verbesserung der Führungs- und Leitungstätigkeit beigetragen haben.

Die verantwortlichen Sportfreunde haben die kritischen Bemerkungen richtig verstanden und die notwendigen Schlußfolgerungen gezogen.

Die Großveranstaltungen der kommenden Wochen werden zeigen, ob der jetzt beschrittene Weg richtig ist.

Zu besonderen Fragen berichten wir in der Juni-Ausgabe.

Wurde das Kollektiv tatsächlich im Stich gelassen?

Das Kollektiv der BSG Medizin Mühlhausen hat auf Seite 2 das Bild seines Sportfreundes Egon Herrmann gezeichnet.

Am Schluß der Charakteristik war dann folgendes zu lesen: „Der jahrelang äußerst aktive Spielmann Egon Herrmann läßt sein Kollektiv bereits seit längerer Zeit bei der Übungstätigkeit und Spiel im Stich. Kann man sich, weil man eine gute Arbeit auf Bezirksebene leistet, von seinem Kollektiv lossagen? Wie ist dazu die Meinung anderer Spielleute!“

Wir möchten diese Fragen zur Diskussion stellen und folgende Gedankenstützen geben:

  • Was zählt bei den Spielleuten politisch-organisatorische Arbeit und ihre Ergebnisse?
  • Kann man Multifunktionäre weiter fordern oder sollte man sie stärker unterstützen?
  • Rechnet die Vielzahl der Betätigungen oder ihre Notwendigkeit?

Die Diskussionsbeiträge bitten wir an die Redaktion „der tambour“, 705 Leipzig, Walter-Barth-Straße 7 zu richten.

Luckenau rüstet sich zur „Zweiten“

Seit geraumer Zeit steht fest, daß die „II. DDR-Bestenermittlung“ für Schalmeienkapellen der Leistungsklasse I des DTSB in Luckenau durchgeführt wird.

Die BSG „Aktivist“ Luckenau besitzt selbst eine Schalmeienkapelle, die der Leistungsklasse I angehört und sich bei der „I. DDR-Bestenermittlung“ im vergangenen Jahr den 3. Platz erkämpfte.

Zur Vorbereitung der „II. DDR-Bestenermittlung“ wurde im Dezember 1970 bereits das Org.-Komitee gebildet. Es setzt sich aus 40 Mitgliedern — erfahrenen Sportlern, Funktionären und Bürgern des Ortes — zusammen.

Ein besonderes Anliegen und Ziel des Org.-Komitees ist, die Durchführung der Wettkämpfe am 11. September 1971 mit einer weit höheren Qualität und Exaktheit vorzubereiten, um sowohl den Aktiven wie auch den Zuschauern den Wettkampf zu einem bleibenden Erlebnis werden zu lassen.

Es gibt Gedanken, die Eröffnung und Siegerehrung mit vollkommen neuem Inhalt durchzuführen. Des weiteren wurde im Org.-Komitee erörtert, in der Pause zwischen dem 1. und 2. Durchgang eine Massensportveranstaltung für die Zuschauer unter dem Motto: „Mach mit — bleib fit“ durchzuführen.

Bereichert wird das Programm der „II. DDR-Bestenermittlung“ durch eine Musikschau, wodurch unter anderem die Zeit des Errechnens des Ergebnisses für die teilnehmenden Schalmeienkapellen überbrückt werden soll sowie weiteren Auftritten am 12. September 1971 in der Kreisstadt Zeitz und einer Kürdarbietung für jede teilnehmende Schalmeienkapelle.

Zu diesem Auftritt sollen die Schalmeienkapellen eigene Ideen im Spiel zeigen. Die besten Gedanken sollen ausgewertet und für eine Musikschau des „Zentralen Schalmeienzuges des DTSB“ verwandt werden.

Erwähnenswert ist noch, daß Sportler und Bürger des Ortes Luckenau hereits 1970 in Vorbereitung der „I. DDR-Bestenermittlung“ ihren Auftrag ernst nahmen und unter sehr schwierigen Witterungsbedingungen in knapp drei Monaten eine vollkommen neue Wettkampfstätte schufen.

In Vorbereitung der „II. DDR-Bestenermittlung“ sind die gleichen Leute dabei, die neue Wettkampfstätte zu einer modernen Kleinsportanlage zu vervollkommnen. Sie und die dazugehörige Freilichtbühne bilden inmitten des Ortes das kultur-sportliche Zentrum für die verschiedensten Veranstaltungen.

Org.-Komitee „II. DDR-Bestenermittlung“ der Schalmeienkapellen des DTSB

Seite 4

In Hennigsdorf notiert:

Imponierender Einstand der Stahlwerker

Die Anstrengungen des Wettkampfes waren den Stabführern aus Potsdam, Leipzig und Berlin (v. l. n. r.) noch anzusehen, als sie stellvertretend für ihre Kollektive die Glückwünsche und Auszeichnungen entgegennahmen. Den Sportlern aus Hennigsdorf und von Lok Mitte Leipzig wurden ebenfalls Anerkennungen für ihre Leistungen im Rahmenprogramm überreicht.

Der zentrale Wettkampf unserer Fanfarenzüge im Sportjahr 1971 gehört zur Vergangenheit.

Man kann einschätzend feststellen, es war eine gelungene und erfolgreiche Veranstaltung. Die Fachkommission Fanfarenzüge hat in eigener Regie alle organisatorisch-technischen Probleme gelöst. Die aufgetretenen Schwierigkeiten wurden in kollektiver Weise beseitigt.

Nun gilt es, aus den positiven und negativen Erscheinungen die richtigen Schlußfolgerungen zu ziehen, um die kommenden Großveranstaltungen noch besser vorbereiten zu können.

An dieser Stelle soll den Sportfreunden des Organisationsbüros Hennigsdorf, L. Ertel, G. Nöthlich und S. Hartig für ihre aufopferungsvolle Tätigkeit gedankt werden.

Ein weiterer und herzlicher Dank wird an die Genossen der Leitungsgremien des Qualitäts- und Edelstahlwerkes „W. Florin“ gerichtet. Durch ihre großzügige Unterstützung war es möglich, diesen Wettkampf in Hennigsdorf so erfolgreich durchzuführen. Und wenn der Direktor der BBS des Kombinats, Genosse Wittek, am Schluß bemerkte, daß diese „Bestenermittlung“ eine große Sache für die Stadt Hennigsdorf war, dann muß ihm an dieser Stelle bestätigt werden, daß dazu auch seine hervorragenden Initiativen beigetragen haben.

Die Postdamer Dynamosportler gewannen den Wettkampf souverän und konnten für diesen Sieg den gestifteten Wanderpokal des GD des Kombinats entgegennehmen.

Die BSG Einheit Pädagogik NO Leipzig erkämpfte sich mit einer verbesserten Leistung den zweiten Platz vor den Friedrichshainern, die den Ortsrivalen der SG Dynamo NW auf den vierten Rang verwiesen.

Einen ausgezeichneten Eindruck hinterließ der einheimische Fanfarenzug der BSG Stahl. Das Kollektiv besteht seit September 1970 und trat zum Wettkampf außer Konkurrenz an.

Die gebotenen Leistungen waren derart überraschend, daß man gespannt sein kann, wie sich dieser Zug bei den Bezirksmeisterschaften plaziert. Immerhin schafften die Hennigsdorfer auf Anhieb mehr Punkte als der Vierte der LK I, SG Dynamo NW Berlin.

Alles in allem, Hennigsdorf war ein guter Gastgeber und die „1. DDR-Bestenermittlung“ der DTSB-Fanfarenzüge ein Erfolg.


„Sortfreund Nöthlich, wie schätzt du als verantwortlicher Techniker der DTSB-Fanfarenzüge den Ausgang der ‚I. DDR-Bestenermittlung‘ ein?“

Die Leistungen insgesamt beurteilt, waren sehr ansprechend. Die Arbeit in den Wintermonaten seit dem Potsdamer „Klassifizierungsturnier“ ist unverkennbar und hat sich deutlich gezeigt.

Alle Kollektive haben sich verbessert, was auf eine gute Kontinuität im Übungsprozeß zurückzuführen ist.

Zu einzelnen Kollektiven möchte ich nichts weiter sagen, weil diese Beurteilungen sehr realativ sind.

Im Berlin z. B. wird man sich eventuell fragen, wie es zu diesem enttäuschenden dritten Platz kam. Ich meine, musikalisch boten die Mädchen und Jungen eine gute Leistung, doch in ihrem Programm fehlen auf Kosten des technischen Niveaus die Bewegungsveränderungen, die ein echtes, allseitig interessantes Kürprogramm ausmachen.

Für die weitere zielgerichtete Tätigkeit in den Zügen sehe ich die verbesserte Nachwuchsarbeit, ich meine eine straffere Einbeziehung in den Ausbildungsablauf, als vorrangigste Aufgabe an. Nur so können wir eine weitere Steigerung des Leistungsniveaus erreichen

Titel und Pokal ging nach Potsdam

Fortsetzung von Seite 1

Herzlicher Beifall begrüßte und verabschiedete die einzelnen Kollektive für ihre gelungenen Darbietungen.

Die Sportfreunde der SG Dynamo Potsdam hatten sich nach dem ersten Durchgang an die Spitze gesetzt und behaupteten diesen Platz bis zum Schluß durch eine makellose Kürdarbietung.

Hinter diesem Kollektiv kam es leider nicht zu dem mit großer Spannung erwarteten Zweikampf um die Plätze zwei und drei zwischen den Fanfarenzügen der SG „E. Thälmann“ Berlin-Friedrichshain und der BSG Einheit NO Pädagogik Leipzig.

Die Berliner, im vergangenen Jahr bei der Klassifizierung noch klar Zweiter, konnten nicht an ihre Leistungen auf allen Gebieten anknüpfen und mußten am Ende recht klar den Leipziger Sportfreunden den Vortritt lassen.

Seite 5

Die Hauptaufgabe der Spielleutebewegung des Deutschen Turn- und Sportbundes besteht 1971 darin, die neuen Formen der Führungs- und Leitungstätigkeit auf allen Ebenen erfolgreich durchzusetzen, die Kollektive und Leitungen weiter zu festigen und an der Erhöhung des Gesamtniveaus zu arbeiten.

Davon ausgehend sind in den folgenden Jahren die Arbeits- und Maßnahmepläne zu gestalten und kontinuierlich zu erfüllen.

Der vorliegende Perspektivplan bis 1975 gibt allen Funktionären dafür die erforderliche Grundlage und gleichzeitig die Möglichkeit, überall nach einheitlichen Normen und Maßstäben zu arbeiten.

In der heutigen Ausgabe drucken wir einige Schwerpunkte ab, die im Entwurf noch nicht enthalten waren, aber im Ergebnis der Diskussion aufgenommen wurden. Sie beziehen sich vornehmlich auf technische Belange und sind in das Ganze einzuordnen.

Der Wortlaut des Perspektivplanes wird als Anhang im vollen Umfang zum „Handbuch für Funktionäre der Spielleutebewegung“ im 2. Halbjahr 1971 geliefert.

PERSPEKTIVPLAN der Spielleutebewegung bis 1975

3. Entwicklung auf musikalisch-technischem Gebiet

In den Perspektivplanzeitraum fallen neben den jährlich stattfindenden „DDR-Bestenermittlungen“ und „Meisterschaften“ zwei Ereignisse mit besonderem gesellschaftspolitischem und sportlichkulturellem Charakter.

Das ist einmal die IV. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR vom 24. bis 31. Juli 1972 und zum anderen ein großes Sportfest zu Ehren des 25. Jahrestages der Gründung der DDR im Jahre 1974.

Auf diese beiden Ereignisse haben sich alle Spielleute des DTSB gewissenhaft vorzubereiten.

Aus den Ergebnissen der zurückliegenden Auftritte ähnlich gearteter Veranstaltungen gibt es klare Schlußfolgerungen, die in verschiedensten Beschlüssen des DTSB-Bundesvorstandes und der Zentralen Spielleutekommission Berücksichtigung fanden.

Zentrale Klangkörper, die mit höchster Disziplin, großer Einsatzbereitschaft und technischer Perfektion eingesetzt werden, sollen das Wachsen und die positive Entwicklung der Spielleutebewegung des DTSB in der Öffentlichkeit dokumentieren.

Für die einzelnen Kommissionen und die gesamte musikalischtechnische Perspektivplanung ergeben sich daraus folgende Richtlinien:

3.1. Aus- und Weiterbildung der Übungsleiter

Mit einer konzentrierten Aus- und Weiterbildung von Übungsleitern wird das Problem der musikalisch-technischen Ausbildung gelöst.

Durch die Aus- und Weiterbildungslehrgänge werden neue bzw. einheitliche Ausbildungsmethoden vermittelt und die Durchsetzung der neu einzuführenden Musiken ermöglicht. Grundsätzlich werden folgende Ausbildungsstufen durchgeführt.

3.1.1. Ausbildung aller Bezirkstechniker bis zur Stufe III.
Verantwortlich: Haupttechniker der ZSK
Termin: 31. Dezember 1973

3.1.2. Ausbildung aller Übungsleiter der Spielmannszüge der LK III und der Allgemeinen Klasse bis zur Stufe II.
Verantwortlich: Bezirkstechniker
Termin: 31. Dezember 1974

3.1.3. Ausbildung der Übungsleiter für Pionier- und Jugendspielmannszüge bis zur Stufe II.
Verantwortlich: Haupttechniker/Bezirkstechniker
Termin: 31. Dezember 1973

3.1.4. Ausbildung aller Übungsleiter für Fanfarenzüge und Schalmeienkapellen bis zur Stufe I bzw. II und III.
Verantwortlich: Fachkommissionen/Haupttechniker der ZSK
Termin: 31. Dezember 1972 (Stufe I)
31. Dezember 1973 (Stufe II/III)

3.1.5. Die spezielle Planung der Übungsleiterlehrgänge ist durch die Kommission Technik in Verbindung mit den Fachkommissionen entsprechend des Perspektivplanes vorzunehmen.
Verantwortlich: Kommission Technik
Termin: 31. Oktober 1971
31. Dezember 1973 (Stufe II/III)

3.2. Aus- und Weiterbildung von Kampfrichtern

3.2.1. Die 1970/71 eingeleiteten Maßnahmen zur Ausbildung neuer Kampfrichter haben positive Ergebnisse gezeigt und sind unter der Anleitung der Bezirkskampfrichterobmänner fortzusetzen.

Jährlich werden durch zentrale Kampfrichterlehrgänge die in den Bezirken neuausgebildeten Kampfrichter für den Einsatz bei „DDR-Meisterschaften“ und „DDR-Bestenermittlungen“ qualifiziert.

Fortsetzung auf Seite 6

Seite 6

PERSPEKTIVPLAN

Fortsetzung von Seite 5

3.2.2. Als Grundlage einer erfolgreichen Kampfrichterausbildung in den Bezirken muß die Qualifizierung der Bezirkskampfrichterobmänner betrachtet werden. Sie sind so auszubilden, daß sie selbständig Nachwuchs für die Bezirke heranbilden und weiterentwickeln können.
Verantwortlich: Leiter der AG Kampfrichter Spielmannszüge
Termin: 31. März 1972

3.2.3. Folgende Kampfrichter sind in den Bezirken bis 1975 kontinuierlich neu auszubilden.

LEIPZIG in den Julitagen 1969. Die Spielleute des BTSB gestalteten erstmals eine gewaltige Musikschau und erhielten für die gezeigten Leistungen Lob und Anerkennung. Zielgerichtete und kontinuierliche Arbeit führten zu diesem Erfolg. Darauf gilt es aufzubauen, die Gedanken des Perspektivplanes wirksam in die Praxis umzusetzen und die bevorstehenden Höhepunkte ebenso erfolgreich vorzubereiten und zu gestalten. Das ist nicht Aufgabe einzelner, sondern der Auftrag, der an alle Spielleute des DTSB übermittelt wurde.
1972 1973 1975
Berlin 6 6 8
Cottbus 10 15 20
Dresden 10 10 15
Erfurt 10 10 15
Frankfurt (Oder) 5 5 10
Gera 8 8 10
Halle 20 20 25
Karl-Marx-Stadt 10 10 15
Magdeburg 10 10 15
Rostock 6 6 10
Suhl 4 5 10
Postdam 12 12 15
Schwerin 4 4 6
Leipzig 10 10 15

Dabei ist zu beachten, daß entsprechend der Struktur in den Bezirken jeweils Kampfrichter für Spielmanns- und Fanfarenzüge sowie Schalmeienkapellen ausgebildet werden, die in den Gesamtzahlen enthalten sind.

3.3. Kommission Technik

3.3.1. Die Aufgabenstellung der Kommission Technik resultiert aus den künftigen Aufgaben der Spielleutebewegung und der mit ihrer Entwicklung eng verbundenen Großveranstaltungen des DTSB.

Damit alle Genres der Spielleutebewegung positiv in das Klangbild eingeordnet werden können, sind klare Konzeptionen durch die Arbeitsgruppen Technik der Fachkommissionen zu erarbeiten, um notwendige Veränderungen der instrumentellen Besetzung durchzuführen.

Das zentrale Ausbildungsprogramm ist von der Kommission Technik entsprechend zu gestalten. Dabei spielt die Ausbildung gleichartiger Instrumente in andersgearteten Klangkörpern und die allgemeine Notenlehre eine entsprechende Rolle.

Trainingslager und Lehrgänge sollten deshalb vorrangig zusätzlich für den Übungsleiterabschluß genutzt werden.

3.3.2. Wichtigstes Anliegen der Fachkommissionen muß es sein, die Durchführung der „DDR-Meisterschaften“, „DDR-Bestenermittlungen“ u. a. Wettkämpfe durch hohe Anforderungen auf musikalisch-technischem Gebiet zu beleben und demzufolge solche Durchführungsbestimmungen festzulegen, die eine weitere Entwicklung der Qualität des musikalischen Spiels fördern, aber trotzdem breiten Raum für die eigene schöpferische Programmgestaltung bieten.

3.3.3. Folgende Materialien werden von der Kommission Technik erarbeitet und sind verbindlich für alle Klangkörper des DTSB:

  • Anforderung für die einheitliche instrumentelle Besetzung aller Klangkörper;
  • Marschalbum für ein Zusammenspiel der im DTSB organisierten verschiedenen Klangkörper;
  • Einheitliche Richtlinien für die Notenlehre und elementare Musiklehre.

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