Der Tambour/Sonderausgabe 1973: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Auch in der Technik ist ein fester Standpunkt dringend notwendig ===
'''Auszüge aus dem Referat des Sportfreundes G. Müller von der Funktionärskonferenz'''
'''Liebe Sportfreunde!'''
Die Analysen zur politisch-ideologischen und politisch-organisatorischen Arbeit aller Leitungsebenen der Spielleutebewegung des DTSB haben neben zweifellos vorhandenen Fortschritten auf diesen Gebieten auch viele negative Seiten aufgezeigt, die es unbedingt zu beseitigen gilt. Ein klarer politischer Standpunkt jedes einzelnen ist die Garantie für die Weiterentwicklung auf allen Gebieten, also auch auf musikalisch-technischem Gebiet. Die Einheit von politisch-ideologischer und musikalisch-technischer Arbeit gilt es deshalb weiter und intensiver denn je zu entwickeln.
Zweifellos steht die Vorbereitung der Auftritte der Spielleute des DTSB zu den X. Weltfestspielen 1973 in Berlin im Vordergrund unserer gemeinsamen Tätigkeit. Die X. Weltfestspiele stellen an alle Spielleute noch nie dagewesene Forderungen. Gerade auf musikalischem Gebiet wird von den Aktiven ein Niveau verlangt, das alles bisherige in den Schatten stellt.
Was haben wir getan, um dieses gesellschafts-politische Großereignis von musikalischer Seite her vorzubereiten?
Ist es uns gelungen, in den letzten 12 Monaten höhere Leistungen in die Spielleutebewegung hineinzutragen?
Ich würde diese Frage mit einem eindeutigen Ja beantworten. Die Auftritte der Spielleute im Jahre 1972 haben die Richtigkeit des neuen Weges in musikalischer Hinsicht recht eindrucksvoll bestätigt.
==== Arbeit von einheitlicher Symbolik getragen ====
Gemeinsames Spiel aller Genres — dieser Ausdruck wurde zum Symbol der Aktivitäten in den zurückliegenden Monaten.
Als zur Funktionärskonferenz im November 1971, also erst vor einem Jahr, das erste Mal im großen Rahmen von dieser musikalischen Perspektive der Spielleutebewegung gesprochen wurde, gab es viele, die sehr skeptisch reagierten. Nach genau einem Jahr aber gibt es wohl kaum noch einen Sportfreund, der an der Richtigkeit dieses Weges zweifelt. Alle haben begriffen, was sich durch das Zusammenspiel von Spielmannszügen, Blasorchestern, Schalmeienkapellen, Fanfarenorchestern und Naturfanfaren für Möglichkeiten in musikalischer Hinsicht bieten. Der Auftritte der Spielleute zur IV. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR 1972 in Berlin haben deutlich gezeigt, welche Potenzen in den Spielleuten stecken.
Die erzielten Erfolge sind aber nur ein bescheidener Anfang, denn erst die Musik des „Übungsverbandes Musikschau“ zu den X. Weltfestspielen wird ein echter Prüfstein auf musikalischem Gebiet sein. Man kann ohne weiteres die Auftritte unserer Spielleute zu den X. Weltfestspiele als Meilenstein in der Entwicklung betrachten.
==== Leistungsunterschiede müssen abgebaut werden ====
Ein paar generelle Worte zum Leistungsstand in der Spielleutebewegung. Es hat im letzten Jahr gerade in dieser Hinsicht in allen Genres entscheidende Fortschritte gegeben. So stieg das Leistungsniveau der Erwachsenenspielmannszüge weiter beträchtlich an. Es gibt heute in den Sonderklassenkollektiven kaum noch einen Sportfreund, der keine Noten beherrscht. Diese Tatsache allein zeigt schon das gestiegene Leistungsniveau in diesem Bereich, denn noch vor 2 bis 3 Jahren beherrschten nur etwa 60 bis 70 Prozent aller Sportfreunde Noten.
Darüber hinaus hat sich gerade bei den Spielmannszügen die Vielseitigkeit ihrer Darbietungen deutlich erhöht. Nicht mehr einfache Marschmusik, sondern konzertante Stücke sind Maßstab bei den besten Kollektiven.
Nachteilig bei aller Arbeit mit den Spielmannszügen wirkt sich der enorme Leistungsunterschied von einer Klasse zur anderen aus. Das Niveaugefälle ist derart groß, daß es Aufsteigern nur selten gelingt, in der neuen Klasse zu bestehen. Hier gilt es unbedingt Maßnahmen festzulegen, um diesen negativen Trend zu stoppen.
Die Bezirksspielleutekommissionen müssen mehr denn je den Schwerpunkt der Arbeit in den unteren Klassen, also Leistungsklasse II, III und Allgemeine Klasse sehen.
Denn leider war es auch in diesem Jahr noch so, daß in den Bezirken mehr oder weniger nur mit den ohnehin schon leistungsstarken Kollektiven gearbeitet wurde. Wenn man sich überlegt, was die Tätigkeit mit den unterklassigen Kollektiven und ihre Einbeziehung in der Perspektive für Vorteile bringt, so gibt es nur eine Schlußfolgerung:
Der begonnene Weg der Übungsleiterausbildung in den Bezirken, in einem Jahr wurden über 400 Übungsleiter aller Stufen und Genres ausgebildet, ist konsequent weiterzuführen, und der Schwerpunkt der Ausbildung ist auf die Kollektive der unteren Klassen zu legen.
==== Hoffnungsvoller Spielleutenachwuchs wächst heran ====
Die Pionierspielmannszüge des DTSB, besonders der '''„Zentrale Pionierspielmannszug der DDR“,''' haben auf musikalischem Gebiet Fortschritte gemacht, die beispielgebend für alle Klangkörper sind. Was hier innerhalb weniger Jahre auf musikalischem Gebiet erreicht wurde, ist ohne Beispiel. Aber auch bei den Pionierspielmannszügen ist genau wie bei den Erwachsenenspielmannszügen der Niveauunterschied von Klasse zu Klasse sehr erheblich. Man hat es auch im Jahre 1972 nicht verstanden, diesen negativen Fakt zu beseitigen.
Darüber hinaus ist es auch in diesem Jahr noch nicht gelungen, die Pionier- und Erwachsenenspielmannszüge vom Repertoire her so anzugleichen, daß die Pionierspielmannszüge einen echten Nachwuchs für das Erwachsenenkollektiv darstellen.
Der '''„Zentrale Mädchenspielmannszug des DTSB“''' spielte in den vergangenen Jahren immer eine „besondere“ Rolle. Die Tatsache, daß die Mädchen ein völlig eigenes Repertoire beherrschten, machte sich äußerst negativ bei Großveranstaltungen bemerkbar. In den letzten 12 Monaten wurden im „Zentralen Mädchenspielmannszug“ große Fortschritte erzielt. Das Repertoire der Mädchen gleicht sich mehr und mehr dem der anderen Klangkörper an und das Erlernen der Noten steht seit einem Jahr im Vordergrund der Ausbildung.
Diese positiven Ergebnisse wurden aber mit zuviel Kraftaufwand erzielt. Effektivere Ausbildungsmethoden in allen Teilzügen werden es uns ermöglichen, diesen Klangkörper ohne den bisher großen Kraftaufwand weiterzuentwickeln.
==== Licht und Schatten bei den Fanfaren ====
Sorgenkind Nummer eins in der Vorbereitung der X. Weltfestspiele war der '''„Zentrale Naturfanfarenzug des DTSB“.''' Es gab vor
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Version vom 21. Januar 2025, 11:10 Uhr

Dies ist die originale Wiedergabe der entsprechenden Einzel-Ausgabe von "der tambour" zum Zweck der einfachen Durchsuchbarkeit. Die Erfassung erfolgte mittels OCR Software und kann daher einzelne falsch erkannte Zeichen enthalten.

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technik 73

Eine Sonderausgabe der Redaktion „der tambour“ der Zentralen Spielleutekommission beim Präsidium des DTSB für die Übungsleiter aller Spielleutekollektive

Scan der Original-Ausgabe als PDF

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Zunächst stehen heute

Die Probleme der Technik im Vordergrund

■ Eine Aufforderung zur Mitarbeit an alle Übungsleiter

■ Kollektivität erhöht die Qualität in allen Bereichen

Ein erfolgreiches Jahr ist vorüber und neue, verantwortungsvolle Aufgaben erwarten die Spielleutebewegung des DTSB. Sie sind mit einem höheren Niveau zu gestalten und bedürfen einer noch exakteren Vorbereitung in allen Bereichen.

EINE KONKRETE EINSCHÄTZUNG des fachlichen Leistungsstandes in den einzelnen Genres nahm anläßlich der Funktionärskonferenz 1972 Sportfreund Gerhard Müller vor. Lesen Sie dazu auszugsweise seinen Beitrag auf den Seiten 3 und 4.

Im Bereich Technik liegen die größten Reserven, die nun systematisch erschlossen werden müssen.

Die Kommission Technik hat sich einiges vorgenommen, doch wird die Realisierung auch viel von der Bereitschaft aller Spielleute abhängen. Mit der vorliegenden Sonderausgabe zu einigen speziellen Fragen der Technik soll einerseits eine kleine Hilfestellung gegeben werden. Andererseits aber könnte diese Form der Beginn einer höheren Qualität in der Anleitung und Wissensvermittlung sein, die nicht nur für den Übungsleiter Verwendung finden muß.

Dazu wäre es allerdings wünschenswert, wenn uns mitgeteilt würde, wie eine solche Methode bei den Kollektiven ankommt und in welcher Weise künftig verfahren werden soll. Vielleicht hat der eine oder andere auch eigene Materialien parat, die er hilfsbereit zur Veröffentlichung anbieten möchte.

Vorstellungen bestehen bei uns mehrere, doch die Umsetzung ist nicht immer leicht. Deshalb erwarten wir gern den Rat und die Hilfe unserer Sportfreunde in der Spielleutebewegung.

Alle sollten die sich bietenden Chancen gründlich nutzen

Einschätzung der bisherigen Vorbereitungslehrgänge zu den X. Weltfestspielen 1973

Seit September 1972 laufen für alle an der Musikschau zu den X. Weltfestspielen beteiligten Kollektive Vorbereitungslehrgänge, die einen einheitlichen Stand der Ausbildung in allen Kollektiven gewährleisten sollen.

Einheitliche Auffassungen zur Musik und Beseitigung von überhöhten Schwierigkeiten waren Sinn und Zweck dieser Lehrgänge.

Die erste Runde dieser Lehrgänge ist abgeschlossen; die zweite hat im Januar begonnen.

Im Ergebnis dieser ersten Lehrgänge kann man sagen, daß fast alle auf einem sehr hohen Niveau standen und den Kollektiven eine merkliche Unterstützung geben.

Bei den Lehrgängen der Blasorchester, Schalmeien, Naturfanfaren und Fanfarenorchester gab es gute bis sehr gute Ergebnisse. Die Kollektive waren vollzählig vertreten und es ist den Übungsleitern gelungen, allen Sportfreunden diese neue Musik verständlich zu machen.

Eine unrühmliche Ausnahme bildeten wiederum die Spielmannszüge.

Was bei den Pionierspielmannszügen noch einigermaßen klappt, scheint für die Erwachsenenspielmannszüge unmöglich zu sein. Ich meine die Beteiligung an diesen Lehrgängen.

Wir führen diese Lehrgänge nicht aus langer Weile durch oder um den Übungsleitern der Kollektive ein freies Wochenende zu rauben, sondern um den Kollektiven zu helfen, die zweifellos schwierige Musik zu erlernen.

Ohne Zweifel gibt es Spielmannszüge, denen das Erlernen dieser Musik keine Schwierigkeiten bereitet, aber auch sie sollten Vertreter zu diesen Lehrgängen schicken, um einheitlich die Ausbildung in allen Kollektiven vorzunehmen. Außerdem sind diese Kollektive bzw. ihre Vertreter auch in der Lage, bei solch einem Lehrgang schwächere Kollektive zu unterstützen. Denn nicht jeder Ausbilder eines Spielmannszuges ist ein perfekter Übungsleiter.

Jeder sollte zum höheren Niveau dieser Lehrgänge beitragen im Interesse der Ver-

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BESCHLUSS

des Sekretariats der Zentralen Spielleutekommission des DTSB

Auf Grund der intensiven Vorbereitungen für die Musikschau zu den X. Weltfestspielen hat das Sekretariat der ZSK beschlossen, für alle in den ÜV Musikschau berufenen Kollektive aller Genres die laut Wettkampfordnung der Spielleute festgelegte Mindestschwierigkeit für Kürmärsche zu den Bezirksmeisterschaften 1973 aufzuheben.

Damit haben alle an den X. Weltfestspielen beteiligten Klangkörper in der Festlegung ihres Kürmarsches für die BM 1973 in der Schwierigkeit freie Wahl.

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Initiativen sind immer und überall gefragt

Arbeitsplan der Komission Technik der ZSK für 1973

SIE SASSEN AN EINEM TISCH und stritten in sachlicher Art über die weiteren Aufgaben im Bereich der Technik. In einer Arbeitsgruppe vereint, tauschten in Leipzig, anläßlich der Funktionärskonferenz 1972, die Bezirkstechniker, Verantwortlichen für Nachwuchs der Bezirke mit den Sportfreunden der Kommission Technik der ZSK ihre Gedanken zur Perspektive aus. Der nebenstehende Arbeitsplan ist ein Teil der positiven Ergebnisse, die kontinuierlich fortgesetzt werden sollen.

Die Kommission Technik der Zentralen Spielleutekommission hat im Ergebnis zahlreicher Beratungen die konkrete Fixierung der Maßnahmen für 1973 auf musikalisch-technischem Gebiet bestätigt.

Es geht um zwei Hauptaufgaben, die in ihrem jeweiligen Territorium vorrangig zu behandeln sind.

Das ist einmal im zentralen Rahmen die Vorbereitung und Durchführung der X. Weltfestspiele, andererseits die Weiterentwicklung der Klangkörper, die nicht an diesem Großereignis beteiligt sind, unter Verantwortung der Bezirke.

Der Arbeitsplan für 1973 soll deshalb an dieser Stelle veröffentlicht werden und allen technisch Interessierten aufzeigen, wo die Schwerpunkte der künftigen Betätigung liegen.

1. Politisch-ideologische Aufgabenstellung

Vor jeder Beratung der Kommission Technik ist eine Information zu aktuellen Ereignissen zu geben, die verbunden mit den sich ableitenden Fragen der Sportpolitik, auch Grundsatzprobleme zum Inhalt haben kann.

Jedes Mitglied der Kommission Technik erarbeitet sich einen eigenen Standpunkt zu aktuellen politischen Fragen und Ereignissen.

2. Organisatorische Aufgaben

2.1. Lehrpläne für Bezirkslehrgänge, Übungsleiter und Kampfrichter sind dem Haupttechniker der ZSK vier Wochen vor Beginn des Lehrganges zur Bestätigung zuzuschicken.
Verantwortlich: Bezirkstechniker

2.2. Lehrpläne für zentrale Trainingslager bzw. Lehrgänge müssen acht Wochen vor Beginn des Trainingslagers dem Haupttechniker zugeschickt werden. Sie werden von der Kommission Technik bestätigt.
Verantwortlich: Lehrgangsleiter

2.3. Die Kommission Technik führt im Sportjahr 1973 quartalsweise Beratungen durch.
Termine:
6. Januar 1973
13. April 1973
7. September 1973
17. November 1973

2.4. Die Kommission Technik führt zweimal im Jahr eine gemeinsame Beratung mit den Bezirkstechnikern durch.
Termine:
13. April 1973
17. November 1973

2.5. Die Bezirkstechniker werden durch den Haupttechniker viermal im Jahre 1973 angeleitet.
Termine:
3. Februar 1973
5. Mai 1973
16. September 1973
17. November 1973

3. Fachliche Ziel- und Aufgabenstellung

3.1. Der Feintrainingsplan für das Trainingslager Dessau ist von der Kommission Technik zu bearbeiten.

3.2. Der zweite Teil der Vorbereitungslehrgänge zu den X. Weltfestspielen für alle Genres im Jahre 1973 ist durch die Kommission Technik vorzubereiten. Es sind Trainingspläne für alle Lehrgänge zu erarbeiten.

3.3. Durch die Kommission Technik ist eine Vorlage für das Sekretariat zu erarbeiten, die zum Inhalt die weitere Übungsleiter- und Kampfrichterausbildung hat.

3.4. Zur Vorbereitung des „Übungsverbandes Musikschau“ finden im Monat April in allen Bezirken Stützpunktproben mit den an den X. Weltfestspielen beteiligten Kollektiven aller Genres statt. Hierzu ist ein Termin- und Maßnahmeplan zu erarbeiten.

3.5. Zur Bildung von Bezirkskorps aller Genres ist für das Sekretariat der ZSK eine Vorlage zu erarbeiten.

3.6. Durch die Kommission Technik ist ein Vorschlag für die Zentrale Spielleutekommission zu erarbeiten, wie das Pflichtrepertoire aller Genres und Klassen in Zukunft zu gestalten ist.

3.7. Die Mitglieder der Kommission Technik werden an den Bezirksmeisterschaften 1973 als Beobachter teilnehmen. Die Sportfreunde werden entsprechend der Struktur der Bezirke eingesetzt.

3.8. In Auswertung der Bezirksmeisterschaften 1973 sind Maßnahmen festzulegen und in einer Vorlage für das Sekretariat der ZSK zusammenzufassen, die ein wirkungsvolles Auftreten des Übungsverbandes garantieren.

3.9. Der Auftritt der Spielleute zum 25. Jahrestag der Sportbewegung am 30. September 1973 ist technisch-musikalisch vorzubereiten.

3.10. Alle Bezirkstechniker sind bis zur Stufe II (Übungsleiter) zu qualifizieren.
Termin: 31. Dezember 1973

3.11. Alle Mitglieder der Kommission Technik bzw. die verantwortlichen Übungsleiter der einzelnen Klangkörper sind bis zur Stufe III zu qualifizieren.
Termin: 31. Dezember 1973

3.12. Die Kommission Technik erarbeitet einen Themen- und Terminplan zur besseren Arbeit mit dem „der tambour“.

3.13. Die Termin- und Maßnahmepläne der Bezirksspielleutekommissionen sind auf ihre Einhaltung zu prüfen. Bei auftretenden Schwierigkeiten in den Bezirken sind in Zusammenarbeit mit den AG Technik und der Kommission Technik entsprechende Maßnahmen festzulegen.

3.14. Die Übungsleiterausbildungs- und Prüfungsordnung für alle Genres ist 1973 zu überarbeiten.

Alle sollten die sich bietenden Chancen gründlich nutzen

Fortsetzung von Seite 1

wirklichung unseres gemeinsamen Zieles. Vielleicht überlegen sich das auch einmal die Funktionäre der Spielmannszüge der SG Dynamo Halle und der Kollektive von Aufbau Gernrode, Traktor Friedland, Lok Oschersleben und SG Oberlichtenau, denn sie fehlten zu allen Lehrgängen unentschuldigt.

Zusammenfassend kann man aber sagen, daß die Durchführung der Lehrgänge ein Erfolg war und es kommt nun darauf an, die folgenden Lehrgänge noch effektiver zu gestalten. Das wird uns sicher mit Unterstützung der Hallenser Sportfreunde und der anderen „Säumigen“ gelingen.

Gerhardt Müller, Stellv. Leiter des Gestalterkollektivs

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Auch in der Technik ist ein fester Standpunkt dringend notwendig

Auszüge aus dem Referat des Sportfreundes G. Müller von der Funktionärskonferenz

Liebe Sportfreunde!

Die Analysen zur politisch-ideologischen und politisch-organisatorischen Arbeit aller Leitungsebenen der Spielleutebewegung des DTSB haben neben zweifellos vorhandenen Fortschritten auf diesen Gebieten auch viele negative Seiten aufgezeigt, die es unbedingt zu beseitigen gilt. Ein klarer politischer Standpunkt jedes einzelnen ist die Garantie für die Weiterentwicklung auf allen Gebieten, also auch auf musikalisch-technischem Gebiet. Die Einheit von politisch-ideologischer und musikalisch-technischer Arbeit gilt es deshalb weiter und intensiver denn je zu entwickeln.

Zweifellos steht die Vorbereitung der Auftritte der Spielleute des DTSB zu den X. Weltfestspielen 1973 in Berlin im Vordergrund unserer gemeinsamen Tätigkeit. Die X. Weltfestspiele stellen an alle Spielleute noch nie dagewesene Forderungen. Gerade auf musikalischem Gebiet wird von den Aktiven ein Niveau verlangt, das alles bisherige in den Schatten stellt.

Was haben wir getan, um dieses gesellschafts-politische Großereignis von musikalischer Seite her vorzubereiten?

Ist es uns gelungen, in den letzten 12 Monaten höhere Leistungen in die Spielleutebewegung hineinzutragen?

Ich würde diese Frage mit einem eindeutigen Ja beantworten. Die Auftritte der Spielleute im Jahre 1972 haben die Richtigkeit des neuen Weges in musikalischer Hinsicht recht eindrucksvoll bestätigt.

Arbeit von einheitlicher Symbolik getragen

Gemeinsames Spiel aller Genres — dieser Ausdruck wurde zum Symbol der Aktivitäten in den zurückliegenden Monaten.

Als zur Funktionärskonferenz im November 1971, also erst vor einem Jahr, das erste Mal im großen Rahmen von dieser musikalischen Perspektive der Spielleutebewegung gesprochen wurde, gab es viele, die sehr skeptisch reagierten. Nach genau einem Jahr aber gibt es wohl kaum noch einen Sportfreund, der an der Richtigkeit dieses Weges zweifelt. Alle haben begriffen, was sich durch das Zusammenspiel von Spielmannszügen, Blasorchestern, Schalmeienkapellen, Fanfarenorchestern und Naturfanfaren für Möglichkeiten in musikalischer Hinsicht bieten. Der Auftritte der Spielleute zur IV. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR 1972 in Berlin haben deutlich gezeigt, welche Potenzen in den Spielleuten stecken.

Die erzielten Erfolge sind aber nur ein bescheidener Anfang, denn erst die Musik des „Übungsverbandes Musikschau“ zu den X. Weltfestspielen wird ein echter Prüfstein auf musikalischem Gebiet sein. Man kann ohne weiteres die Auftritte unserer Spielleute zu den X. Weltfestspiele als Meilenstein in der Entwicklung betrachten.

Leistungsunterschiede müssen abgebaut werden

Ein paar generelle Worte zum Leistungsstand in der Spielleutebewegung. Es hat im letzten Jahr gerade in dieser Hinsicht in allen Genres entscheidende Fortschritte gegeben. So stieg das Leistungsniveau der Erwachsenenspielmannszüge weiter beträchtlich an. Es gibt heute in den Sonderklassenkollektiven kaum noch einen Sportfreund, der keine Noten beherrscht. Diese Tatsache allein zeigt schon das gestiegene Leistungsniveau in diesem Bereich, denn noch vor 2 bis 3 Jahren beherrschten nur etwa 60 bis 70 Prozent aller Sportfreunde Noten.

Darüber hinaus hat sich gerade bei den Spielmannszügen die Vielseitigkeit ihrer Darbietungen deutlich erhöht. Nicht mehr einfache Marschmusik, sondern konzertante Stücke sind Maßstab bei den besten Kollektiven.

Nachteilig bei aller Arbeit mit den Spielmannszügen wirkt sich der enorme Leistungsunterschied von einer Klasse zur anderen aus. Das Niveaugefälle ist derart groß, daß es Aufsteigern nur selten gelingt, in der neuen Klasse zu bestehen. Hier gilt es unbedingt Maßnahmen festzulegen, um diesen negativen Trend zu stoppen.

Die Bezirksspielleutekommissionen müssen mehr denn je den Schwerpunkt der Arbeit in den unteren Klassen, also Leistungsklasse II, III und Allgemeine Klasse sehen.

Denn leider war es auch in diesem Jahr noch so, daß in den Bezirken mehr oder weniger nur mit den ohnehin schon leistungsstarken Kollektiven gearbeitet wurde. Wenn man sich überlegt, was die Tätigkeit mit den unterklassigen Kollektiven und ihre Einbeziehung in der Perspektive für Vorteile bringt, so gibt es nur eine Schlußfolgerung:

Der begonnene Weg der Übungsleiterausbildung in den Bezirken, in einem Jahr wurden über 400 Übungsleiter aller Stufen und Genres ausgebildet, ist konsequent weiterzuführen, und der Schwerpunkt der Ausbildung ist auf die Kollektive der unteren Klassen zu legen.

Hoffnungsvoller Spielleutenachwuchs wächst heran

Die Pionierspielmannszüge des DTSB, besonders der „Zentrale Pionierspielmannszug der DDR“, haben auf musikalischem Gebiet Fortschritte gemacht, die beispielgebend für alle Klangkörper sind. Was hier innerhalb weniger Jahre auf musikalischem Gebiet erreicht wurde, ist ohne Beispiel. Aber auch bei den Pionierspielmannszügen ist genau wie bei den Erwachsenenspielmannszügen der Niveauunterschied von Klasse zu Klasse sehr erheblich. Man hat es auch im Jahre 1972 nicht verstanden, diesen negativen Fakt zu beseitigen.

Darüber hinaus ist es auch in diesem Jahr noch nicht gelungen, die Pionier- und Erwachsenenspielmannszüge vom Repertoire her so anzugleichen, daß die Pionierspielmannszüge einen echten Nachwuchs für das Erwachsenenkollektiv darstellen.

Der „Zentrale Mädchenspielmannszug des DTSB“ spielte in den vergangenen Jahren immer eine „besondere“ Rolle. Die Tatsache, daß die Mädchen ein völlig eigenes Repertoire beherrschten, machte sich äußerst negativ bei Großveranstaltungen bemerkbar. In den letzten 12 Monaten wurden im „Zentralen Mädchenspielmannszug“ große Fortschritte erzielt. Das Repertoire der Mädchen gleicht sich mehr und mehr dem der anderen Klangkörper an und das Erlernen der Noten steht seit einem Jahr im Vordergrund der Ausbildung.

Diese positiven Ergebnisse wurden aber mit zuviel Kraftaufwand erzielt. Effektivere Ausbildungsmethoden in allen Teilzügen werden es uns ermöglichen, diesen Klangkörper ohne den bisher großen Kraftaufwand weiterzuentwickeln.

Licht und Schatten bei den Fanfaren

Sorgenkind Nummer eins in der Vorbereitung der X. Weltfestspiele war der „Zentrale Naturfanfarenzug des DTSB“. Es gab vor

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