Der Tambour/Ausgabe 1970 11: Unterschied zwischen den Versionen

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publik leisten und im Sinne des Programms „Bereit zur Arbeit und zur Verteidigung der Heimat“ handeln.
==== Eigene Aufgaben ableiten ====
Für uns als Spielleute leiten sich hieraus die entscheidenden Aufgaben für die kommenden Jahre ab. Die Bedeutung, die das Präsidium und Sekretariat des DTSB-Bundesvorstandes der Entwicklung der Spielleutebewegung beimessen, kann nicht deutlicher herausgestellt werden, als mit der exakten Auswertung der bisherigen Beschlüsse.
Nach den umfassenden Veränderungen vom 7. Juni 1967 gab es bisher drei weitere Vorlagen in diesen Leitungen, die sich ausschließlich mit dem Stand und den Entwicklungstendenzen der Spielleute des DISB beschäftigen.
Die leitenden Genossen sind in ihren Beratungen verständlicherweise kritisch an die Fragestellung gegangen. Ihre Diskussionen und Beschlüsse zeigten aber, wie sehr ihnen an einer kontinuierlichen Entwicklung der Spielleute gelegen ist.
Damit wurde uns eine große Verantwortung übertragen, der wir uns stets würdig erweisen müssen. In vielfältiger Weise ist es hier und dort bereits gelungen, doch erfordert die Zukunft eine weitere Durchdringung dieses Entwicklungsprozesses, um den neuen Erfordernissen unter neuen Bedingungen gerecht zu werden. In meinen folgenden Ausführungen werde ich noch näher darauf eingehen.
Der Wettbewerbsaufruf der BSG Motor Gohlis Nord, der die unmittelbare Vorbereitung auf den IV. Turn- und Sporttag des DTSB, der im Mai dieses Jahres in Berlin stattfand, in vielen Bereichen des sportlichen Geschehens positiv beeinflußte, wurde auch von unseren Spielleuten aufgegriffen. In den Sektionswahlversammlungen zeigte sich das besonders deutlich. Im Gegensatz zu den sonst üblichen recht inhaltsarmen Diskussionen standen in einem Großteil der Kollektive Probleme im Gespräch, die sich mit der Vielfalt von Körperkultur und Sport und der Bedeutung dieses Systems im Gesamtsystem des Sozialismus beschäftigen.
Nicht überall wurde dabei der richtige Zusammenhang gesehen, aber das Wesentliche der Sache war und ist, daß unsere Sportfreunde erkannt haben, worum es geht. Nur Spielmann zu sein, reicht heute nicht mehr aus. Wer Mitglied unseres Deutschen Turn- und Sportbundes ist, hat auch die Verantwortung mitzutragen, die unserer sozialistischen Sportbewegung übertragen wurde und die wir gern übernommen haben — die Erziehung und Heranbildung sozialistisch denkender und handelnder Menschen, die jederzeit bereit sind, unsere Deutsche Demokratische Republik allseitig zu schützen, zu stärken und ehrenvoll zu vertreten.
In der Grußbotschaft des Ersten Sekretärs des ZK der SED, Genossen Walter Ulbricht, an den IV. Turn- und Sporttag des DTSB heißt es u. a., daß der Sozialismus das Wohl der Menschen bedeute und für die Menschen vollbracht werde, aber auch den ganzen Menschen in allen Sphären des gesellschaftlichen Lebens verlange, besonders in Körperkultur und Sport. Und hierin liegen unsere Hauptaufgaben.
==== Unsere ganze Kraft liegt in der weiteren Entwicklung des Sports der jungen Generation ====
Betrachten wir unter diesem Punkt unsere Nachwuchsarbeit.
Um es vorwegzunehmen — was wir an Ergebnissen in dieser Richtung aufweisen können, ist wahrlich mehr, als erwartet werden konnte. Es muß dabei allerdings das positive Urteil etwas eingeschränkt werden, weil sich diese Feststellung vor allem nur auf die zentralen Erfolge bezieht.
Die Übernahme der politisch-organisatorischen sowie technischen Arbeiten mit dem Nachwuchs durch das Sekretariat der ZSK hat sich nach Auflösung der Kommission Kinder und Jugend äußerst positiv ausgewirkt.
Aus den bisher bekannten und einsatzfähigen 20 Kinderkollektiven von 1969 sind nach dem gegenwärtigen, aber keineswegs vollständigem Stand, über 70 Züge geworden.
Nicht alle sind derzeit auftrittsfähig, weil sie lange Zeit auf sich allein gestellt waren oder gerade im Aufbau begriffen sind. Aber die Kinder sind erst einmal da und bereit, durch Fleiß und Einsatzbereitschaft den notwendigen Nachwuchs für die Spielleutebewegung des DTSB zu garantieren.
Die Bezirksmeisterschaften dieses Jahres sollten als erstes Kräftemessen der Kinderkollektive dienen, da sie sich nur im Wettkampf steigern und festigen können.
Über die Bezirksspielleutekommissionen hatten wir versucht, den Teilnehmerkreis recht groß zu gestalten. Es ging uns dabei nicht um Höchstleistungen, sondern um die Beteiligung. Damit sollten auch Spielmannszüge starten, die das vorgesehene Pflichtprogramm noch nicht beherrschten.
Betrachtet man nun die Wettkampfprotokolle aller Bezirke, dann kann eine kritische Einschätzung nicht ausbleiben.
Erfreulich ist auf alle Fälle, daß die Zahl der gestarteten Kollektive das Dreifache gegenüber 1968 betrug. Anerkennen muß man auch, daß die Bezirke Leipzig, Cottbus, Halle und Dresden die meisten Kinderkollektive zu den Wettkämpfen delegierten. Nicht zufrieden dürfen wir allerdings mit der Realisierung von Beschlüssen und der Arbeit u. a. in den Bezirken Potsdam und Karl-Marx-Stadt sein.
Für die Erwachsenen der Sonderklassen-Spielmannszüge gab es eine Festlegung, daß nur dann der Start an der „Meisterschaft der DDR 1970“ möglich sei, wenn nachweisbar ein Kinderkollektiv in der eigenen Sektion besteht oder an einer Schule bzw. Pionierhaus ausgebildet wird.
Halten wir einem Teil der 15 Sonderklassenzüge zugute, daß einige Nachwuchskollektive noch im Aufbau begriffen und deshalb nicht einsatzfähig waren, so bleibt doch die Frage, weshalb nur ganze fünf Kinderspielmannszüge an den Bezirksmeisterschaften teilnahmen, die von sich sagen konnten, wir sind der Spielleutenachwuchs eines Spielmannszuges der Sonderklasse.
Auch an die Bezirke Suhl, Gera und Potsdam richte ich die Frage, wie sie die Arbeit mit dem Nachwuchs verbessern wollen. Denn aus ihren Bezirken nahm kein Pionierkollektiv an den Meisterschaften teil. Obwohl gerade Potsdam durch drei Erwachsenenkollektive in der Sonderklasse vertreten wird.
Hier bieten sich für die folgenden Monate bis zu den nächsten Meisterschaften der Bezirke große Betätigungsmöglichkeiten.
==== Mehr Wettkämpfe für den Nachwuchs ====
Es bleibt wohl ohne Widerspruch, wenn ich sage, daß unser Wettkampfsystem recht ordentlich gestaltet wurde, aber keineswegs ausreichend für unseren Nachwuchs ist. Die Fachkommission Spielmannszüge sollte überlegen, ob sich in der Spartakiadebewegung nicht auch für den Spielleutenachwuchs etwas machen läßt.
Wettkämpfe im Kreismaßstab innerhalb der Kreisspartakiaden wären sicher eine willkommene Gelegenheit, die Leistungen im internen Rahmen zu testen, wenn man glaubt, für die große Öffentlichkeit reiche es noch nicht aus. Aber auch zu den Bezirksspartakiaden könnten die herkömmlichen Auftritte niveauvoller gestaltet werden.
Auf Grund der guten Arbeit in den bereits genannten Bezirken war es möglich, in Vorbereitung auf die III. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR einen zentralen Klangkörper mit Kinderzügen aufzubauen, der den bis dahin noch nicht berufenen neuen „Zentralen Pionierspielmannszug der DDR“ verkörpern sollte.
Mit hoher Einsatzbereitschaft und guter Disziplin reisten über 400 Kinder in das Ferienlager nach Bad Schmiedeberg. Unter der fachkundigen Anleitung des Sportfreundes Bodenstein und weiterer Ausbilder wurde innerhalb weniger Tage ein Kollektiv geschaften, das den Nachwuchs der Spielleutebewegung des DTSB würdig vertrat. Das Auftreten der Kinder soll an dieser Stelle nochmals gewürdigt werden, weil es bisher ohne Beispiel in bezug auf Disziplin und Einsatzbereitschaft ist.
==== Die Heranbildung sozialistischer Persönlichkeiten muß bei den Leitern beginnen ====
So gut die umfangreiche Tätigkeit aller Ausbilder und Betreuer auch nach außen wirkte, das Geschehen hinter den Kulissen darf nicht verschwiegen. werden. Denn es birgt in sich Quellen, die der gemeinsamen positiven Arbeit schaden könnten.
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Version vom 27. September 2024, 11:01 Uhr

Dies ist die originale Wiedergabe der entsprechenden Einzel-Ausgabe von "der tambour" zum Zweck der einfachen Durchsuchbarkeit. Die Erfassung erfolgte mittels OCR Software und kann daher einzelne falsch erkannte Zeichen enthalten.

Aus archivarischen Gründen wurde bewusst darauf verzichtet, Wortlaute zu ändern. Für die Inhalte sind die entsprechenden Original-Autoren verantwortlich. Politisch-idealistische Ansichten, Meinungen oder Aufrufe spiegeln die damaligen gesellschaftlichen Gegebenheiten wider und nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers!


3. Jahrgang, Ausgabe November 1970

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Seite 1

Freundschaftliche Zusammenarbeit erneut bestätigt

Eine Vereinbarung zwischen dem Sekretariat des Bundesvorstandes des DTSB und dem Sekretariat des Zentralrates der FDJ über die „Förderung und Entwicklung von Spielmanns- und Fanfarenzügen sowie Blasorchestern der Kinder und Jugendlichen“ wurde vom Vizepräsident, Genossen Prof. Dr. Edelfried Buggel, und dem Sekretär Genossen Johannes Rech am 2. November 1970 unterzeichnet.

Diese Vereinbarung ist einrerneuter Beweis der langjährigen freundschaftlichen Zusammenarbeit beider Organisationen und regelt bestimmte Fragen der künftigen Arbeit.

Neben der gegenseitigen Unterstützung bei verschiedenen Anlässen und der rechtzeitigen Abstimmung der Arbeits- und Terminpläne steht die gemeinsame Führung und Leitung der Kinder- und Jugendkollektive im Mittelpunkt.

Auf Seite 2 unserer heutigen Ausgabe veröffentlichen wir den Punkt 7 der Vereinbarung, der sich mit der Wettkampftätigkeit der Pionierspielmannszüge beschäftigt.

Präsidiumsbeschluß weist künftigen Weg

ZUM ERSTEN MAL nach einem Wettkampf standen sie auf dem Siegerpodest. In würdiger Form wurden die Erstplazierten des „Klassifizierungsturniers“ der DTSB-Fanfarenzüge in Potsdam geehrt und es war für diese Sportfreundinnen und Sportfreunde ein erhebender Augenblick, stellvertretend für ihre Kollektive die Glückwünsche entgegenzunehmen.

Auf seiner Tagung im Oktober faßte das Präsidium des Bundesvorstandes des DTSB einen Beschluß zur weiteren Entwicklung der Spielleutebewegung des DTSB.

In dem Dokument wird nachhaltig unterstrichen, daß das Sportjahr 1971 in erster Linie der Festigung und weiteren Qualitäts-Steigerung auf allen Ebenen dienen soll.

Ausgehend von den positiven Ergebnissen der zurückliegenden Arbeit weist dieser Beschluß den künftigen Weg innerhalb der Spielleutebewegung des Deutschen Turn- und Sportbundes.

Neben der Weiterbilduhg der leitenden Funktionäre, der Ausbildung von Übungsleitern und Kampfrichtern steht die systematische Arbeit mit dem Nachwuchs im Mittelpunkt. Davon ausgehend wird die weitere Bildung zentraler Klangkörper im repräsentativen Maßstab unterstützt und zielgerichtet gefördert.

Mit den leitenden Funktionären der Spielleutebewegung wurde dieser Präsidiumsbeschluß bereits ausgewertet — nun gilt es, in allen Kollektiven die richtigen Schlußfolgerungen zu ziehen.

Allseitige Festigung steht im Mittelpunkt

Führende Funktionäre der Spielleutebewegung des DTSB hatten sich am 22. November in Leipzig zusammengefunden, um Bilanz der zurückliegenden Arbeitsetappe zu ziehen.

In Anwesenheit des Genossen Dr. Harald Löbe, Abteilungsleiter im DTSB-Bundesvorstand und zahlreicher stellvertretender Vorsitzender der DTSB-Bezirksvorstände berieten die anwesenden Sportfreunde die kommenden Aufgaben, die sich aus der erfolgreichen Erfüllung und künftigen neuen, erhöhten Aufgabenstellung ergeben.

Fortsetzung auf Seite 2

Seite 2

Für alle Kolleklive gleiche Bedingungen

Wie bereits auf Seite 1 berichtet, bezieht sich der Punkt 7 der Vereinbarung auf die Unterstellung einiger bestimmter Kollektive und zeigt die Bedingungen zur Teilnahme an Wettkämpfen auf.

Es heißt dazu:

„Das beim Zentralrat der FDJ berufene ‚Zentrale Musikkorps der FDJ und der Pionierorganisation‘ wird durch das Sekretariat des Zentralrates der FDJ geleitet.

Für alle Klangkörper, die dem ‚ZMK‘ angehören, sind die Beschlüsse des Sekretariats des Zentralrates der FDJ verbindlich.

Die Leitung des ‚ZMK‘ ist verantwortlich für die Ausbildung und Weiterentwicklung dieser Pionierspielmannszüge (Anm. d. Red.: Oschersleben, Burg, Stendal, Wismar, Bad Dürrenberg, Bad Langensalza, Grabow, ‚E. Thälmann‘ Berlin, Schönborn, 1. Oberschule Aschersleben, Magdeburg) sowie die Heranbildung des eigenen Nachwuchses.

Die Berufung von Pionierspielmannszügen in das ‚ZMK‘ hat nur mit Zustimmung des zuständigen Vizepräsidenten des DTSB-Bundesvorstandes zu erfolgen.

Die Pionierspielmannszüge des ‚ZMK‘ können an Wettkämpfen des DTSB teilnehmen, wenn sie inhaltlich die Wettkampfbestimmungen für Spielleute des DTSB voll erfüllen.

Bei Teilnahme an Wettkämpfen des DTSB tragen die Pionierspielmannszüge des ‚ZMK‘ die finanziellen Kosten selbst. Sie können eine Unterstützung durch den Zentralrat der FDJ erhalten.“

Das bedeutet für die Pionierspielmannszüge des „ZMK“ :

1. Sie können an den Bezirksmeisterschaften des DTSB teilnehmen, wenn sie das erforderliche Pflichtprogramm beherrschen. Erreichen sie die höchste Punktzahl im Bezirk, werden sie „Bezirksmeister“ und erwerben damit die Berechtigung, im folgenden Jahr an der „DDR-Bestenermittlung“ der Pionierspielmannszüge LK I teilzunehmen.

Dazu ist notwendig, daß sie das gesamte Pflichtprogramm dieser LK I beherrschen. Wenn sie auch bei diesem Wettkampf die höchste Punktzahl erreichen, können sie „DDR-Bester“ werden.

Plazieren sie sich allerdings nur unter den drei Letzten, müssen sie im nächsten Jahr wiederum über die Bezirksmeisterschaften, die einen erneuten Titelgewinn erfordert, die Teilnahmeberechtigung für die „DDR-Bestenermittlung“ des folgenden Jahres erkämpfen.

2. Erreicht ein Kollektiv nicht den 1. Platz im Bezirk, erhält es keine Berechtigung zur Teilnahme an den zentralen Wettkämpfen der Pionierspielmannszüge des DTSB.

3. Grundsätzlich erfolgt, gleich welche Plazierung erreicht wird, keine Einstufung in die Leistungsklassen des DTSB und keine Berufung in den „Zentralen Pionierspielmannszug der DDR“.

Außerdem ist eine erkämpfte Teilnahme zur „DDR-Bestenermittlung“ auch bei einer positiven Plazierung bei diesem Wettkampf für das nächste Jahr nur dann möglich, wenn die Beteiligung an den Bezirksmeisterschaften des laufenden Jahres nachgewiesen werden kann.

Diese Bestimmungen wurden zwischen dem DTSB-Bundesvorstand und dem Zentralrat der FDJ abgestimmt und gelten als verbindlich. Sie treten mit ihrer Verkündung in Kraft.

republik-rundschau

BRANDENBURG — Die Gedenkkundgebungen zu Ehren des Antifaschisten Werner Seelenbinder wurden auch in diesem Jahr wieder unter aktiver Mitwirkung der Spielleute des DTSB gestaltet.

In Brandenburg vereinten sich die Spielmannszüge der BSG Stahl und Aufbau Brandenburg mit dem Fanfarenzug der SG Dynamo Potsdam III. Auch in Gera, Berlin und anderen Städten unserer Republik traten im Verlauf der Feierlichkeiten unsere Kollektive positiv in Erscheinung.

BERLIN — Bei der Veröffentlichung der Wettkampfergebnisse des Bezikes Karl-Marx-Stadt unterlief uns irrtumlicherweise ein Fehler. Der Spielmannszug der BSG Motor Lengefeld erreichte bei den Bezirksmeisterschaften nur 51,20 Punkte. Wir bitten die Fehlmeldung zu entschuldigen, auf die uns die Sportfreunde der BSG Aufbau Karl-Marx-Stadt freundlicherweise hinwiesen.

WISMAR — Das Kollektiv des Spielmannszuges der TSG WISMAR hat sich anläßlich des 25. Jahrestages der Gründung der SED für 1971 das Ziel gesetzt, den Titel „Hervorragendes Volkskunstkollektiv“ zu erkämpfen. Bereits in den zurückliegenden Jahren wurden Mitglieder des Zuges mit der Medaille „Für künstlerisches Volksschaffen“ ausgezeichnet.

Allseitige Festigung steht im Mittelpunkt

Fortsetzung von Seite 1

Im Referat des Gen. Bernd Schenke, Sekretär der Zentralen Spielleutekommission, wurde kritisch die zu Ende gegangene Etappe eingeschätzt, die positiven Ergebnisse gewürdigt und die bestehenden Mängel konkret und sachlich aufgezeigt.

Die sich anschließenden Diskussionsbeiträge haben verdeutlicht, daß sich das Bewußtsein unserer Funktionäre und Kollektive gewandelt hat. Übereinstimmend kam in den Meinungen zum Ausdruck, daß der gemeinsame Blick vorwärts gerichtet werden muß, wenn wir Erfolge erringen wollen.

Die guten Beispiele der Bezirke Cottbus, Halle und Rostock sollten nun zum Anlaß genommen werden, im eigenen Wirkungsbereich die Planung und Leitung der Tätigkeit zu überprüfen und den neuen Bedingungen anzupassen.

Lesen Sie ab Seite 3 auszugsweise das Referat der Funktionärskonferenz.

Seite 3

Spielleutebewegung des DTSB hat zum Gleichschritt gefunden

■ Größere Verantwortung festigte die Kollektive

■ Systematische Nachwuchsarbeit zeitigt Erfolge

Die stattgefundene Funktionärskonferenz stand ganz im Zeichen der Auswertung des zu Ende gehenden Sportjahres, der Vorbereitung der Wettkampfsaison 1971 und der damit verbundenen Durchsetzung der Aufgaben des Perspektivplanes bis 1975.

Bestimmt werden die folgenden Arbeitsetappen von den Beschlüssen des Präsidiums des DTSB-Bundesvorstandes zur Weiterentwicklung der Spielleutebewegung des Deutschen Turn- und Sportbundes.

Im Bericht der Zentralen Spielleutekommission des DTSB, der vom Sekretär, Sportfreund Bernd Schenke, gegeben wurde, wird zu den vielschichtigen Fragen konkret Stellung genommen und sehr zielbewußt auf die weitere Tätigkeit in allen Leitungen und Kollektiven hingewiesen.

Die Diskussionsbeiträge zeigten einmal mehr, daß mit der höheren Verantwortung eine Festigung der Kollektive unverkennbar ist und überall versucht wird, den gewiesenen Weg in jeder Beziehung zu unterstützen und erfolgreich zu beschreiten.

Wir beginnen in der heutigen Ausgabe mit der auszugsweisen Veröffentlichung des Berichtes der Zentralen Spielleutekommission und setzen die Berichterstattung mit den markantesten Diskussionsbeiträgen dann in der Dezemberausgabe fort.

Liebe Sportfreunde!

Werte Gäste!

Das Sportjahr 1970 nähert sich seinem Ende und wir wollen heute gemeinsam Rückschau auf die vergangenen Monate halten; kritisch die geleistete Arbeit betrachten und den künftigen Weg des kollektiven Handelns festlegen.

Als wir uns vor einem Jahr zur Auswertung des Sportjahres 1969 zusammengefunden hatten, standen wir noch unter dem gewaltigen Eindruck, des V. Deutschen Turn- und Sportfestes der DDR in Leipzig. Bewegt von den Leistungen der Aktiven, angetan von der hervorragenden Organisation bis hin zur Aufgeschlossenheit der Bevölkerung hatten wir uns für die kommenden zwölf Monate große Ziele gesteckt.

Wie sieht es mit der Erfüllung unserer eigenen Aufgabenstellungen aus?

Die Maßstäbe bisheriger und künftiger Leistungen wurden in der bedeutsamen Rede des Genossen Walter Ulbricht anläßlich der Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag der DDR, in seiner Botschaft an den IV. Turn- und Sporttag des DTSB sowie in der Entschließung des DTSB gesetzt.

Die richtungweisenden Ausführungen Walter Ulbrichts zur Entwicklung der Volkskörperkultur als Bestandteil der Nationalkultur, des Bildungssystems und der Arbeits- und Lebensbedingungen der Werktätigen im Prozeß der wissenschaftlich-technischen Revolution wurden im Perspektivplan des DTSB zu verpflichtenden Aufgaben erklärt.

Gemeinsames Ziel unseres Handelns ist, daß alle Sportlerinnen und Sportler des Deutschen Turn- und Sportbundes zu befähigen sind, durch gute Leistungen im Beruf, beim Studium, in der Schule und beim Sport an der weiteren Stärkung und Festigung der Deutschen Demokratischen Republik aktiv teilzunehmen. Darüber hinaus haben sie an der Bildung und Erziehung sozialistischer Persönlichkeiten mitzuwirken, die nach hohen Leistungen streben, in Liebe und Treue zu ihrer sozialistischen Heimat stehen, als bewußte Staatsbürger aus patriotischer Verantwortung ihren Beitrag zur allseitigen Stärkung der Deutschen Demokratischen Re-

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Eigene Aufgaben ableiten

Für uns als Spielleute leiten sich hieraus die entscheidenden Aufgaben für die kommenden Jahre ab. Die Bedeutung, die das Präsidium und Sekretariat des DTSB-Bundesvorstandes der Entwicklung der Spielleutebewegung beimessen, kann nicht deutlicher herausgestellt werden, als mit der exakten Auswertung der bisherigen Beschlüsse.

Nach den umfassenden Veränderungen vom 7. Juni 1967 gab es bisher drei weitere Vorlagen in diesen Leitungen, die sich ausschließlich mit dem Stand und den Entwicklungstendenzen der Spielleute des DISB beschäftigen.

Die leitenden Genossen sind in ihren Beratungen verständlicherweise kritisch an die Fragestellung gegangen. Ihre Diskussionen und Beschlüsse zeigten aber, wie sehr ihnen an einer kontinuierlichen Entwicklung der Spielleute gelegen ist.

Damit wurde uns eine große Verantwortung übertragen, der wir uns stets würdig erweisen müssen. In vielfältiger Weise ist es hier und dort bereits gelungen, doch erfordert die Zukunft eine weitere Durchdringung dieses Entwicklungsprozesses, um den neuen Erfordernissen unter neuen Bedingungen gerecht zu werden. In meinen folgenden Ausführungen werde ich noch näher darauf eingehen.

Der Wettbewerbsaufruf der BSG Motor Gohlis Nord, der die unmittelbare Vorbereitung auf den IV. Turn- und Sporttag des DTSB, der im Mai dieses Jahres in Berlin stattfand, in vielen Bereichen des sportlichen Geschehens positiv beeinflußte, wurde auch von unseren Spielleuten aufgegriffen. In den Sektionswahlversammlungen zeigte sich das besonders deutlich. Im Gegensatz zu den sonst üblichen recht inhaltsarmen Diskussionen standen in einem Großteil der Kollektive Probleme im Gespräch, die sich mit der Vielfalt von Körperkultur und Sport und der Bedeutung dieses Systems im Gesamtsystem des Sozialismus beschäftigen.

Nicht überall wurde dabei der richtige Zusammenhang gesehen, aber das Wesentliche der Sache war und ist, daß unsere Sportfreunde erkannt haben, worum es geht. Nur Spielmann zu sein, reicht heute nicht mehr aus. Wer Mitglied unseres Deutschen Turn- und Sportbundes ist, hat auch die Verantwortung mitzutragen, die unserer sozialistischen Sportbewegung übertragen wurde und die wir gern übernommen haben — die Erziehung und Heranbildung sozialistisch denkender und handelnder Menschen, die jederzeit bereit sind, unsere Deutsche Demokratische Republik allseitig zu schützen, zu stärken und ehrenvoll zu vertreten.

In der Grußbotschaft des Ersten Sekretärs des ZK der SED, Genossen Walter Ulbricht, an den IV. Turn- und Sporttag des DTSB heißt es u. a., daß der Sozialismus das Wohl der Menschen bedeute und für die Menschen vollbracht werde, aber auch den ganzen Menschen in allen Sphären des gesellschaftlichen Lebens verlange, besonders in Körperkultur und Sport. Und hierin liegen unsere Hauptaufgaben.

Unsere ganze Kraft liegt in der weiteren Entwicklung des Sports der jungen Generation

Betrachten wir unter diesem Punkt unsere Nachwuchsarbeit.

Um es vorwegzunehmen — was wir an Ergebnissen in dieser Richtung aufweisen können, ist wahrlich mehr, als erwartet werden konnte. Es muß dabei allerdings das positive Urteil etwas eingeschränkt werden, weil sich diese Feststellung vor allem nur auf die zentralen Erfolge bezieht.

Die Übernahme der politisch-organisatorischen sowie technischen Arbeiten mit dem Nachwuchs durch das Sekretariat der ZSK hat sich nach Auflösung der Kommission Kinder und Jugend äußerst positiv ausgewirkt.

Aus den bisher bekannten und einsatzfähigen 20 Kinderkollektiven von 1969 sind nach dem gegenwärtigen, aber keineswegs vollständigem Stand, über 70 Züge geworden.

Nicht alle sind derzeit auftrittsfähig, weil sie lange Zeit auf sich allein gestellt waren oder gerade im Aufbau begriffen sind. Aber die Kinder sind erst einmal da und bereit, durch Fleiß und Einsatzbereitschaft den notwendigen Nachwuchs für die Spielleutebewegung des DTSB zu garantieren.

Die Bezirksmeisterschaften dieses Jahres sollten als erstes Kräftemessen der Kinderkollektive dienen, da sie sich nur im Wettkampf steigern und festigen können.

Über die Bezirksspielleutekommissionen hatten wir versucht, den Teilnehmerkreis recht groß zu gestalten. Es ging uns dabei nicht um Höchstleistungen, sondern um die Beteiligung. Damit sollten auch Spielmannszüge starten, die das vorgesehene Pflichtprogramm noch nicht beherrschten.

Betrachtet man nun die Wettkampfprotokolle aller Bezirke, dann kann eine kritische Einschätzung nicht ausbleiben.

Erfreulich ist auf alle Fälle, daß die Zahl der gestarteten Kollektive das Dreifache gegenüber 1968 betrug. Anerkennen muß man auch, daß die Bezirke Leipzig, Cottbus, Halle und Dresden die meisten Kinderkollektive zu den Wettkämpfen delegierten. Nicht zufrieden dürfen wir allerdings mit der Realisierung von Beschlüssen und der Arbeit u. a. in den Bezirken Potsdam und Karl-Marx-Stadt sein.

Für die Erwachsenen der Sonderklassen-Spielmannszüge gab es eine Festlegung, daß nur dann der Start an der „Meisterschaft der DDR 1970“ möglich sei, wenn nachweisbar ein Kinderkollektiv in der eigenen Sektion besteht oder an einer Schule bzw. Pionierhaus ausgebildet wird.

Halten wir einem Teil der 15 Sonderklassenzüge zugute, daß einige Nachwuchskollektive noch im Aufbau begriffen und deshalb nicht einsatzfähig waren, so bleibt doch die Frage, weshalb nur ganze fünf Kinderspielmannszüge an den Bezirksmeisterschaften teilnahmen, die von sich sagen konnten, wir sind der Spielleutenachwuchs eines Spielmannszuges der Sonderklasse.

Auch an die Bezirke Suhl, Gera und Potsdam richte ich die Frage, wie sie die Arbeit mit dem Nachwuchs verbessern wollen. Denn aus ihren Bezirken nahm kein Pionierkollektiv an den Meisterschaften teil. Obwohl gerade Potsdam durch drei Erwachsenenkollektive in der Sonderklasse vertreten wird.

Hier bieten sich für die folgenden Monate bis zu den nächsten Meisterschaften der Bezirke große Betätigungsmöglichkeiten.

Mehr Wettkämpfe für den Nachwuchs

Es bleibt wohl ohne Widerspruch, wenn ich sage, daß unser Wettkampfsystem recht ordentlich gestaltet wurde, aber keineswegs ausreichend für unseren Nachwuchs ist. Die Fachkommission Spielmannszüge sollte überlegen, ob sich in der Spartakiadebewegung nicht auch für den Spielleutenachwuchs etwas machen läßt.

Wettkämpfe im Kreismaßstab innerhalb der Kreisspartakiaden wären sicher eine willkommene Gelegenheit, die Leistungen im internen Rahmen zu testen, wenn man glaubt, für die große Öffentlichkeit reiche es noch nicht aus. Aber auch zu den Bezirksspartakiaden könnten die herkömmlichen Auftritte niveauvoller gestaltet werden.

Auf Grund der guten Arbeit in den bereits genannten Bezirken war es möglich, in Vorbereitung auf die III. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR einen zentralen Klangkörper mit Kinderzügen aufzubauen, der den bis dahin noch nicht berufenen neuen „Zentralen Pionierspielmannszug der DDR“ verkörpern sollte.

Mit hoher Einsatzbereitschaft und guter Disziplin reisten über 400 Kinder in das Ferienlager nach Bad Schmiedeberg. Unter der fachkundigen Anleitung des Sportfreundes Bodenstein und weiterer Ausbilder wurde innerhalb weniger Tage ein Kollektiv geschaften, das den Nachwuchs der Spielleutebewegung des DTSB würdig vertrat. Das Auftreten der Kinder soll an dieser Stelle nochmals gewürdigt werden, weil es bisher ohne Beispiel in bezug auf Disziplin und Einsatzbereitschaft ist.

Die Heranbildung sozialistischer Persönlichkeiten muß bei den Leitern beginnen

So gut die umfangreiche Tätigkeit aller Ausbilder und Betreuer auch nach außen wirkte, das Geschehen hinter den Kulissen darf nicht verschwiegen. werden. Denn es birgt in sich Quellen, die der gemeinsamen positiven Arbeit schaden könnten.

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