Der Tambour/Ausgabe 1970 01: Unterschied zwischen den Versionen
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=== Die ersten Hürden sind genommen === | |||
kommission des DTSB, ihrem Sekretariat und damit allen Funktionären und aktiven Spielleuten eine höhere Verantwortung übertragen. Es kann in der Zukunft nicht mehr so sein, daß die Funktionäre der Spielleutebewegung mit jedem Anliegen zu den Funktionären des Bundesvorstandes laufen, um sich dort entsprechende Hilfe zu verschaffen. Es kann auch nicht sein, daß die Funktionäre des Bundesvorstandes ständig zu den Spielleuten kommen und sie befragen, wie es um ihre Arbeit steht. Es geht einfach darum, die persönliche Verantwortung jedes Spielmannes, die Verantwortung der Kollektive und das Niveau der Funktionäre auf einen höheren Stand zu bringen. Die dafür notwendigen Bewährungsproben bieten sich bereits im kommenden Sportjahr. | |||
==== Vielseitige Wettkampftätigkeit steigert das Niveau ==== | |||
Wir werden im Sportjahr 1970 zum zweiten Mal offizielle Bezirksmeisterschaften für alle Klangkörper der Bezirke im Rahmen der Spielleutebewegung des DTSB durchführen. Neben den Spielmannszügen der Sonderklasse, Leistungsklassen I, II, III sowie der Allgemeinen Klasse werden alle in den Bezirken verankerten Schalmeienkapellen, Blasorchester, Fanfarenzüge sowie Kinder- und Pionierspielmannszüge zu den Bezirksmeisterschaften auftreten und in ihren Genres die Besten ermitteln. | |||
Während es bei den Erwachsenen-Spielmannszügen für die Züge der Sonderklasse und Leistungsklasse I um eine Teilnahmeberechtigung an den zentralen Veranstaltungen geht, ermitteln die Kollektive der Leistungsklassen II, III und Allgemein den Bezirksmeister. Selbstverständlich wird darüber hinaus jedes Kollektiv seine Chance zum Aufstieg in die nächsthöhere Leistungsklasse nutzen. Für die Kinder- und Pionierspielmannszüge gilt es, eine möglichst hohe Punktzahl zu erreichen, um im Gesamtmaßstab der Republik zu den 15 punkthöchsten Kollektiven zu gehören, die dann am 25. Juni in die neugebildete Leistungsklasse I und den neuzubildenden „Zentralen Spielmannszug der Jungen Pioniere“ berufen werden. Diese 15 Züge der Leistungsklasse I werden erstmals 1971 um den Titel „DDR-Bester Pionierspielmannszug“ ringen. | |||
==== Julitage werden zum absoluten Höhepunkt ==== | |||
Höhepunkt des Monats Juli und damit des kommenden Sportjahres bildet nach dem IV. Turn- und Sporttag ohne Zweifel die 3. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR in Berlin. | |||
Die Vorbesprechungen sind unsererseits abgeschlossen, die Aufgabenstellung hat Formen angenommen, und ich kann heute bereits sagen, was die Spielleute des DTSB den Hauptstädtern und allen Spartakiadeteilnehmern bieten werden. | |||
Zunächst wird sich die Delegation der Spielleute aus 1500 Sportlerinnen und Sportlern zusammensetzen. Eine gemeinsame Leitung wird dafür Sorge tragen, daß die Schlußfolgerungen des „V.“ in der Praxis Anwendung erfahren. | |||
Wir sind mit dabei, wenn am 20. Juli auf dem A.-Bebel-Platz die feierliche Eröffnung der Spartakiade vollzogen wird. Die Berliner Fanfarenzüge und unser „Zentraler Kinderspielmannszug“ werden die Aufgabe übernehmen. | |||
Zur Eröffnung aller Wettkämpfe am 21. Juli stehen erneut unsere Jüngsten im Blickpunkt der Offentlichkeit. | |||
Zwei große Gedenkkapellen in Berlin-Friedrichsfelde und am sowjetischen Ehrenmal in Treptow werden von den in Berlin anwesenden DTSB-Fanfarenzügen, dem „Zentralen Kinderspielmannszug“ und dem „Zentralen Mädchenspielmannszug des DTSB“ feierlich gestaltet. | |||
Am 25. Juli veranstalten wir auf dem Alex ein großangelegtes Platzkonzert mit allen in Berlin weilenden Spielleuten des DTSB. Höhepunkt und Abschluß der Einsätze und der 3. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR wird die Abschlußveranstaltung am Nachmittag des 26. Juli im Ludwig-Jahn-Sportpark sein. | |||
Mit 1500 Spielleuten werden wir eine Musikschau bieten, die in ihrem Niveau dem Leipziger Auftritt nicht nachstehen soll. | |||
Wer nimmt an diesen Großveranstaltungen in Berlin teil? Wir wissen um die Sorgen der Spielmannszüge unserer Sonder- und Leistungsklasse I und haben versucht, eine günstige Lösung zu finden. | |||
Der Delegation gehören deshalb an: | |||
600 Sportfreunde aus Natur- und Ventilfanfarenzügen des DTSB, 400 Kinder der DTSB-Spielmannszüge, 200 Mädchen des „Zentralen Mädchenspielmannszuges des DTSB“ und 400 Erwachsene aus den Spielmannszügen der Sonderklasse, Leistungsklassen I und II der Bezirke Berlin, Leipzig, Cottbus und Potsdam. | |||
Während die Kinder bereits am 20. Juli in Berlin anreisen, kommen die Mädchen und Fanfaren am 22. Juli, und die Erwachsenen am 24. Juli in die Hauptstadt. Abreisetag für alle ist der 27. Juli. | |||
Diese unterschiedliche Anreise setzt voraus, daß alle Kollektive in ihren Heimatorten sowie bei Bezirksübungsstunden fleißig üben, um die gestellten Anforderungen zu erfüllen. | |||
==== Leitungstätigkeit in den Kollektiven bestimmt die Erfolge ==== | |||
Liebe Sportfreundmnen und liebe Sportfreunde! | |||
Diese vor uns stehenden Aufgaben verlangen erneut hohe Disziplin und Einsatzbereitschaft. Wir möchten deshalb schon heute den Leitungen der Kollektive sagen, daß von ihrer Aktivität und Einflußnahme auf die Sportfreunde der Erfolg dieser Auftritte abhängt. Dort, wo die Leitung Konsequenz vermissen läßt, wird es kaum zu einer Einheitlichkeit kommen. | |||
Neben den hier aufgeführten Hauptereignissen wird es in den verschiedensten Orten der Republik eine Fülle weiterer Veranstaltungen geben, und ich meine, unser Jahressportterminkalender, der in Form und Umfang erstmals zusammengestellt und im Januar veröffentlicht wird, bietet jedem einzelnen Sportfreund die Chance, sich schon zu Beginn des Jahres auf die Veranstaltungen des Sportjahres 1970 einzurichten. Damit kann er persönlich entscheidenden Einfluß auf die umfangreichen Vorbereitungen seines Kollektivs nehmen und an bestimmten Aufgaben mitarbeiten. | |||
So wie wir als Zentrale Spielleutekommission des DTSB von allen Funktionären erwarten, daß sie ihre ganze Kraft für eine erfolgreiche Arbeit einsetzen, steht diese Forderung berechtigterweise gleichermaßen aus Euren Reihen. | |||
==== Umstrukturierung hat sich bewährt ==== | |||
Wir haben mit der Bildung unseres Sekretariats im April dieses Jahres versucht, neue Wege einzuschlagen und alle Möglichkeiten der kollektiven Arbeit zu nutzen. | |||
Heute können wir einschätzen, daß trotz anfänglicher Sorgen und Schwierigkeiten dieser Weg richtig und gut war. | |||
Viele Grundsatzentscheidungen konnten relativ schnell getroffen und in die Praxis umgesetzt werden. Die Kollektivität, das Vertrauen und die allseitige Bereitschaft der Funktionäre haben sich erhöht und erste Erfolge gebracht. | |||
In den nächsten Tagen und Wochen | |||
(Fortsetzung auf Seite 7) | |||
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Version vom 19. September 2024, 06:21 Uhr
Aus archivarischen Gründen wurde bewusst darauf verzichtet, Wortlaute zu ändern. Für die Inhalte sind die entsprechenden Original-Autoren verantwortlich. Politisch-idealistische Ansichten, Meinungen oder Aufrufe spiegeln die damaligen gesellschaftlichen Gegebenheiten wider und nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers!
3. Jahrgang, Ausgabe Januar 1970
Scan der Original-Ausgabe als PDF
Seite 1
■ ZSK tagte zu aktuellen Fragen
■ Aufgaben der Perspektive fixiert
Wichtige Beschlußfassung erfolgt
Mit Beginn des neuen Sportjahres tagte die Zentrale Spielleutekommission des DTSB, um wichtige Beschlüsse für die kommenden Monate zu fassen. Mit der Verabschiedung dieser Dokumente wird es neben den Fachkommissionen der ZSK vor allem den Bezirksspielleutekommissionen, aber auch den Leitungen der einzelnen Kollektive möglich sein, ihre Tätigkeit perspektivischer und effektiver zu gestalten.
Nach einer gründlichen Vorbereitung und Aussprache in den Kommissionen und der sich anschließenden Beratung im Sekretariat der ZSK wurden verschiedene Beschlußvorlagen erarbeitet und auf die Tagesordnung gesetzt. Eine rechtzeitige Übermittlung des Inhaltes der Vorlagen an alle Mitglieder der ZSK ermöglichte eine sachliche und fruchtbringende Diskussion.
Im Ergebnis des Gedankenaustausches und einiger Veränderungen stimmten die Mitglieder der Zentralen Spielleutekommission einmütig folgenden Dokumenten zu:
- 1. Dem Arbeitsplan der ZSK mit dem Jahressportterminkalender für das Jahr 1970 und dem Entwurf der Tagesordnungen für die ZSK-Tagungen in den folgenden 12 Monaten.
- 2. Der Geschäftsordnung für die Spielleutebewegung des DTSB, die sich nicht nur mit der Struktur und den Tätigkeitsmerkmalen zentraler Leitungen, sondern bis hinunter in die Kreise beschäftigt.
- 3. Der Rechts- und Auszeichnungsordnung für Spielleute des DTSB.
- 4. Der Wettkampfordnung für Fanfarenzüge des DTSB.
(Fortsetzung auf Seite 2)
Wertvolle Urkunden überreicht
Eine Auszeichnung besonderer Art wurde allen in Leipzig zum V. DTSF eingesetzten Pionierspielleuten zuteil.
Durch die Pionierorganisation „Ernst Thälmann“ bekamen sie eine Urkunde überreicht, die vom Vorsitzenden der Pionierorganisation „Ernst Thälmann“, Genossen Werner Engst, und dem Minister für Volksbildung der DDR, Genossin Margot Honecker, unterschrieben ist.
Sie ist eine Würdigung der gezeigten Leistungen und zugleich Verpflichtung für eine erfolgreiche künftige Tätigkeit in Schule und Freizeit.
Pionierorganisation ehrte verdiente Funktionäre
Einer bereits guten Tradition folgend, hatte die Pionierorganisation „Ernst Thälmann“, Abteilung Sport, wie alljährlich zum Jahresabschluß die Leiter der Pionierspielmannszüge nach Berlin geladen, um mit ihnen das zurückliegende Sportjahr auszuwerten und die neuen Aufgaben anzusteuern.
In herzlichen Worten dankten Genosse Siegfried Kahl von der Pionierorganisation und Genosse Bernd Schenke im Auftrag der Zentralen Spielleutekommission des DTSB den Ausbildern und Erziehern für ihre geleistete Arbeit.
Verbunden wurden diese Wünsche mit der Hoffnung auf weitere gute Zusammenarbeit im kommenden Jahr.
Genosse Bernd Schenke würdigte besonders die kameradschaftliche Atmosphäre,
(Fortsetzung auf Seite 3)
Abberufen
wurde aus der Zentralen Spielleutekommission des DTSB durch den Vizepräsidenten des DTSB, Sportfreund Alfred Heil, die Sportfreunde Ernst Bartling, Rolf Ochsendorf und Herbert Torges.
Die genannten Sportfreunde hatten auf eigenen Wunsch um Abberufung gebeten und damit gleichzeitig ihre Funktionen in der Kommission Kinder- und Jugendarbeit zur Verfügung gestellt.
Dem Vizepräsidenten Alfred Heil wurde auf Beschluß der ZSK die Sportfreundin Annelies Bodenstein (Finanzverantwortliche der ZSK) zur Berufung in die ZSK vorgeschlagen.
Seite 2
Wichtige Beschlußfassung erfolgt
(Fortsetzung von Seite 1)
- 5. Dem Lehrheft für Spielmannszüge des DTSB.
- 6. Der Kampfrichterausbildungs- und -prüfungsordnung für Spielmannszüge des DTSB.
- 7. Der Leitungsstruktur und kadermäßigen Besetzung der Delegation „Spielleute“ zur 3. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR.
- 8. Den Richtlinien zur Beschickung von Lehrgängen an den Sportschulen des DTSB.
- Den Richtlinien zum Finanzgebaren innerhalb der Spielleutebewegung des DTSB.
Um alle Sportfreundinnen und Sportfreunde mit diesen u. ä. wichtigen Arbeitsmaterialien vertraut zu machen, erscheint in den folgenden Monaten das „HANDBUCH FÜR SPIELLEUTE DES DTSB“.
In ihm werden solche Dokumente wie
- die gesamte Wettkampfordnung für alle Spielleute des DTSB,
- die Übungsleiterausbildungs- und -prüfungsordnung,
- die Kampfrichterausbildungs- und -prüfungsordnung,
- die Geschäftsordnung,
- der Jahressportterminkalender,
- Wettkampfergebnisse des gesamten zurückliegenden Sportjahres (erst im Nachtrag 1971 möglich, da 1969 keine Wettkämpfe stattfanden),
- die wichtigsten Anschriften der leitenden Funktionäre,
- Auszüge aus den Finanzrichtlinien veröffentlicht.
Jährlich wird dieses Handbuch durch entsprechende Nachträge ergänzt und damit auf den neuesten Stand gebracht.
Wir werden rechtzeitig bei Erscheinen des Buches den Liefertermin, Bestellort und Preis veröffentlichen.
Alle anderen Beschlüsse (Lehrgangsbeschickung usw.) gehen den Bezirksspielleutekommissionen zu und können dort eingesehen werden.
An alle Funktionäre und Aktive richten wir den Appell, unterstützt die Maßnahmen der Zentralen Spielleutekommission und ihrer Fachkommissionen, damit die gestellten Aufgaben erreicht und das Niveau weiter gesteigert werden.
Informationen
SIGNALHÖRNER können von den Spielmannszügen bzw. Fanfarenzügen des DTSB sofort empfangen werden, wenn an den Sportfreund G. Bodenstein eine exakte Meldung gegeben wird. Der Preis beträgt mit Mundstück und Aufsatzbogen 41 M je Stück. Gleiches trifft zu für Horntaschen (5 M je Stück) und Spielleutejacken (70 M je Stück).
SPIELLEUTEBEKLEIDUNG steht der Zentralen Spielleutekommission vorläufig nach umfangreichen Bemühungen in geringer Zahl zur Verfügung. Es handelt sich um Kleidung, die zum V. DTSF einmal getragen wurde. Alle interessierten Kollektive richten ihre Bestellungen mit genauer Größenangabe an den Sportfreund Bodenstein. Der Preis ist im Moment noch nicht bekannt.
ZUSAMMENGESTELLT wird gegenwärtig von der Kommission Spielmannszüge das zweite Marschalbum. Es wird Märsche beinhalten, die bisher noch nicht allerorts bekannt waren. In diesem Zusammenhang werden nochmals alle Spielleute aufgerufen, in ihrem Besitz befindliche Märsche, die der Allgemeinheit bisher vorenthalten wurden, dem Sportfreund Brückner zu übersenden. Bei Aufnahme in das zweite Notenbuch erfolgt eine entsprechende Honorierung.
FESTGELEGT hat die Kommission Fanfarenzüge die Pflichtmärsche für das Wettkampfjahr 1970. Danach sind der „Spartakiademarsch“ und der Marsch „Sport frei“ als verbindlich zu betrachten. Diese beiden Märsche und der Hornmarsch „Frohe Klänge“ gehören zum Repertoire der Musikschau zur 3. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR in Berlin.
Gleichzeitig hat die Kommission eine genaue Numerierung der gegenwärtig vorhandenen und bestätigten Pflichtmärsche vorgenommen.
1. Erfurter, 2. Spartakiademarsch, 3. Sport voran, 4. Sport frei, 5. Frohe Klänge (Signalhornmarsch).
Die Noten dieser Märsche sowie ein Tonband mit der jeweiligen Klavierstimme geht allen Fanfarenzügen noch in diesem Monat zu.
ABBERUFEN wurden aus der Kommission Fanfarenzüge durch den Vorsitzenden der Kommission, Sportfreund Riedel, Rudi Grabenkamp und Hans-Jürgen Bogler. Beide Funktionäre gehören Klangkörpern der FDJ an und bekleiden in diesem Bereich wichtige Funktionen.
Neuberufen wurde Sportfreund Hans-Joachim Kribus als Mitglied der Fachkommission.
Seite 3
(Fortsetzung von Seite 1)
Pionierorganisation ehrte verdiente Funktionäre
die zwischen den Genossen der Abteilung Sport der Pionierorganisation und der ZSK besteht und dankte den Genossen Siegfried Kahl und Horst Bartholomäus für dieses positive Verhältnis.
In Anerkennung und Würdigung ihrer Leistungen wurden nachfolgende Pädagogen ausgezeichnet:
Sportfreund Ernst Bartling mit der „Artur-Becker-Medaille“ in Gold.
Sportfreund Arno Lehmann mit der Medaille „Für besondere Leistungen bei der sozialistischen Erziehung der Kinder“ in Gold.
Sportfreund Arno Wolf mit der „Artur-Becker-Medaille“ in Silber.
Sportfreund Günter Hahn und Sportfreund Jürgen Zerner mit der Medaille „Für besondere Leistungen bei der sozialistischen Erziehung der Kinder“ in Silber.
Sportfreund Günter Kopplin und Sportfreund Horst Ziemann mit der „Artur-Becker-Medaille“ in Bronze.
Weitere Funktionäre erhielten Sachwertprämien.
Die Redaktion „der tambour“ gratuliert diesen Sportfreunden im Namen aller Spielleute auf das herzlichste und wünscht ihnen in der weiteren Arbeit mit unserem Spielleutenachwuchs viel Erfolg.
Dokumente des »IV.« auch für uns gültig
■ Grundgedanken zur Nachwuchsarbeit 1970
■ Leistungsübersicht unbedingt erforderlich
Mit Veröffentlichung der Pflichtmärsche für die Wettkämpfe der Pionierspielmannszüge im Sportjahr 1970 entspann sich eine lebhafte Diskussion. Es gab Für und Wider, Zustimmung und Ablehnung — leider aber auch Meinungen, die eigentlich in einer sozialistischen Sport- und unserer Spielleutebewegung des DTSB keinen Platz haben sollten.
Im Entschließungsentwurf des IV. Deutschen Turn- und Sporttages gibt es konkrete Ausführungen zum Wettkampfbetrieb. Gut durchdachte und breit angelegte Systeme sollen dazu beitragen, daß bereits der Nachwuchs mit der Spezifik des Wettkampfgeschehens vertraut gemacht und somit allmählich auf ein höheres Niveau gebracht wird. Diese Gedanken lagen der Festlegung des Sekretariats. der Zentralen Spielleutekommission zugrunde, als die Pflichtmärsche für die Pionierspielmannszüge benannt wurden.
Die zurückliegenden Erfolge innerhalb der Spielleutebewegung haben uns in einem Problem kaum sichtbare Fortschritte gebracht — der Entwicklung des Nachwuchses. Die hier erforderliche kontinuierliche Breitenarbeit hat noch nicht das notwendige Maß erreicht und wird, wenn wir im gleichen Trott weiterfahren, ewig Sorgenkind Nummer eins bleiben.
Sicher ist bekannt, daß sich die Kommission Kinder und Jugend in der vergangenen Zeit nur mit etwa 12 bis 15 Kollektiven beschäftigte. Sie waren Bestandteil des „Zentralen Spielmannszuges der Jungen Pioniere“ und kamen alljährlich in gemeinsamen Trainingslagern zusammen. Doch die absolute Spitze der Nachwuchsspielleutebewegung wurde von ihnen nicht in jedem Fall verkörpert. Gleich dem muß auch die Entwicklung eingeschätzt werden, die nicht Ausdruck einer positiven Tendenz der Vergangenheit ist.
Ein weiterer geringer Teil von Kinderkollektiven hatte ab und an die Chance,
(Fortsetzung auf Seite 4)
Wir eröffnen neue Diskussionsreihe
Du und Dein Weggefährte
Sicher nichts Neues diese Überschrift, liebe Spielleute, aber dennoch soll sie zu einer Sache führen, die für uns neu sein wird.
Im vergangenen Jahr, anläßlich des 20. Jahrestages der Gründung der DDR, führte „Neues Deutschland“ unter dieser Thematik eine umfangreiche Leseraktion, die zum Inhalt hatte, daß aus allen Bereichen unseres gesellschaftlichen Lebens verdiente Bürger geehrt wurden, ihre Taten Anerkennung und Beachtung fanden. Eine Angelegenheit, die Menschen einer sozialistischen Gesellschaftsordnung eigen ist.
Nun erreichte uns zum Jahresende ein Brief aus Quedlinburg. Darin heißt es:
„Wir, die Mädchen vom Spielmannszug der BSG Empor, sind eifrige Leser der Zeitung „der tambour“. Natürlich erfüllt es uns mit Stolz und wir freuen uns auch tüchtig, wenn in der einen oder anderen Ausgabe etwas über uns geschrieben steht. Meistens ist es aber der Leiter unseres Kollektivs, Herr Witzel, der diese Beiträge verfaßte.
Darüber machte sich die FDJ-Leitung des Zuges Gedanken. Dabei kam uns folgende Idee:
Im ‚Neuen Deutschland‘ wurde eine interessante Diskussionsreihe geführt zum Thema ‚Du und Dein Weggefährte‘. Sicher, diese Sache galt dem 20. Jahrestag, doch überall geht der Wettbewerb weiter, gibt es neue Verpflichtungen zu Ehren des Genossen Lenin, also auch keinen Stillstand. Deshalb, so glauben wir, ist unser Vorhaben gerechtfertigt, nämlich die ‚Weggefährten unserer Tage‘ in das Licht der Offentlichkeit zu rücken. Wir möchten damit Dank sagen und die unermüdliche Arbeit unserer Ausbilder würdigen.“
Dagmar Pahl, im Auftrag der FDJ-Leitung
Nun, der Startschuß könnte fallen. Die Redaktion ruft alle Spielleute des DTSB auf: Nennt uns Eure Weggefährten, zeigt ihren Weg auf und gestaltet alle mit am neuen festen Kollektiv der Spielleutebewegung des DTSB.
Seite 4
(Fortsetzung von Seite 3)
Dokumente des »IV.« auch für uns gültig
an zentralen Lagern teilzunehmen, doch die Qualität der Übungsleiter und die Durchführung der Lager waren von vornherein keine echte Grundlage für Erfolge. So blieb es Stückwerk mit hohem Aufwand. Da selbst die Wettkampftätigkeit, so war das System aufgebaut, eine völlig ungenügende Vergleichsmöglichkeit bot und über 80 Prozent der existierenden Pionierspielmannszüge von den Wettkämpfen ausschloß, mußten neue Möglichkeiten gefunden werden.
Wir meinen, die 62 bestehenden Pionier- und Kinderspielmannszüge sollten im Wettkampfjahr 1970 so vorbereitet werden, daß sie alle an den Bezirksmeisterschaften teilnehmen können. Die einheitlich benannten drei Pflichtmärsche sollen der Grundstock einer realen Leistungsbewertung für diese hohe Zahl der Züge sein.
Den neuentstandenen Kollektiven wird durch diese relativ leichten Anforderungen die Chance gegeben, Wettkampfluft zu „schnuppern“, die bereits leistungsstärkeren können den „einen Punkt Anreiz“ ansteuern und sich mit schwierigeren Dingen im Kürteil empfehlen.
Diese nur für 1970 gültige Festlegung war notwendig, um endlich alle Kollektive in das Wettkampfgeschehen einzugliedern, eine bessere Breitenarbeit zu entwickeln und einen gerechten Wertungsmodus zu finden. Wir werden nach Abschluß der Bezirksmeisterschaften aller Bezirke die Rangliste der Nachwuchskollektive aufstellen. Entscheidend ist in jedem Fall die erreichte Punktzahl (nicht die Platzziffer im Bezirk). Die 15 punkthöchsten Kollektive erhalten eine Einstufung in die neue Leistungsklasse I (die Sonderklasse ist mit Ablauf des Sportjahres 1969 aufgelöst) und gleichzeitig die Berufung in den „Zentralen Spielmannszug der Jungen Pioniere“ (der bisherige „Zentrale Zug“ wurde ebenfalls mit Ablauf des Sportjahres 1969 aufgelöst). Die nächstfolgenden 10 Kollektive kommen in die Leistungsklasse II, und der Rest der Züge gehört der allgemeinen Klasse an.
Analog den Auf- und Abstiegsbedingungen der Erwachsenen wird bei den Kindern verfahren. Ein Abstieg aus der LK I bedeutet Abberufung aus dem „Zentralen Zug“. Aufstieg in die LK I ist mit der Berufung in den „Zentralen Zug“ verbunden. Damit ist garantiert, daß nur die leistungsstärksten Spielmannszüge im „Zentralen Zug“ sind und das Niveau gesteigert wird.
Diese Maßnahmen setzen aber voraus, daß in den Bezirken und zentral systematisch mit den Nachwuchskollektiven gearbeitet wird.
Dazu gehören die Herausgabe von Pflichtmärschen für 1971, die der Qualifikation der jeweiligen Leistungsklassen entsprechen. Regelmäßige Aus- und Weiterbildung der Übungsleiter und Pädagogen, Einsatzplanung nach dem Leistungsprinzip und Schaffung einer repräsentativen Spitze unter dem Gesichtspunkt, daß dabei die anderen Kollektive nicht vernachlässigt, sondern zu höheren Leistungen angespornt werden.
Das ist der Grund der Festlegungen des Sekretariats der ZSK. Es wurde weder an ein „Ausbooten“ der bisher im „Zentralen Zug“ vertretenen Züge gedacht, wie das leider oft aus den Worten der Leiter dieser Kollektive in Berlin zu hören war, noch an ein Hochspielen des Nachwuchses der Erwachsenen der Sonderklasse. Hauptziel ist und war eine kontinuierliche Nachwuchsarbeit in der gesamten Spielleutebewegung des DTSB.
G. Bodenstein, Haupttechniker
Ein Kollektiv mit guter Perspektive
Ende des vergangenen Jahres hatten wir die Gelegenheit, an einer Übungsstunde des Spielmannszuges der BSG Traktor Hasselfelde teilzunehmen.
Dieses Kollektiv ist Mitglied der Leistungsklasse II und bestrebt, weitere Schritte nach vorn zu tun. Schon nach den ersten Märschen, die von überwiegend Jugendlichen vorgetragen wurden, konnten wir feststellen, daß dieser Zug leistungsmäßig sehr gut ist.
Sportfreund Willi Liebau hat es als Stabführer und Leiter des Kollektivs verstanden, die Zeit seit dem Februar 1965, dem Gründungsmonat des Spielmannszuges, gut zu nutzen und die zur Übungsstunde kommenden Sportfreunde auf ein ansprechendes Niveau zu führen.
Waren es am Anfang erst vier, so wurden in gemeinsamer Tätigkeit mit dem Org.-Leiter, Sportfreund Andreas, trotz zahlreicher Schwierigkeiten weitere Freunde gewonnen.
Ausdruck dieser zielstrebigen Arbeit ist die Tatsache, daß der Spielmannszug der BSG Traktor Hasselfelde überwiegend aus Jugendlichen besteht und hinter diesen bereits der Nachwuchs heranwächst. Erstaunlich sind die Leistungen des Pionierzuges, der über eine gute Technik und ein umfangreiches Repertoire verfügt.
Mit Begeisterung sind die Mädchen und Jungen in den Übungsstunden bei der Sache. Auch hier leitet und lenkt Sportfreund Willi Liebau mit seinen Technikern.
Wir, die Genossen und Spielleute des Spielmannszuges der Stadtkommandantur Berlin, wünschen den Hasselfelder Spielleuten weiterhin viel Erfolg und Freude beim Aufbau ihrer Kollektive.
Schotte, stellvertr. Leiter des Spielmannszuges
Zentralrat würdigte Leistungen des ZMK
Der erfolgreiche Auftritt des „Zentralen Musikkorps der FDJ und der Pionierorganisation“ anläßlich des Treffens junger Sozialisten in Berlin wurde durch den Genossen Dr. Günter Jahn auf der 9. Tagung des FDJ-Zentralrates besonders gewürdigt.
Diese Anerkennung ist für die Spielleute des DTSB umso erfreulicher, da die eingesetzten Pionierspielmannszüge fast ausschließlich dem DTSB angehören oder zumindest von Übungsleitern des DTSB ausgebildet werden.
Nach dem erfolgreichen Einsatz in der Musikschau zum „V.“ ein echter zweiter Höhepunkt für unseren stolzen Nachwuchs.
Seite 5
Die ersten Hürden sind genommen
Auszüge aus dem Referat zur Funktionärskonferenz in Leipzig (Schluß)
Wir setzen in unserer heutigen Ausgabe die Veröffentlichung des Referates zur Funktionärskonferenz am 29. November 1969 in Leipzig fort und hoffen, damit allen Kollektiven die wichtigsten Aufgaben in der nächsten Etappe vermittelt zu haben.
Gleichzeitig schließen wir der Berichterstattung einige wenige Gedanken zur Wahlbewegung in den Sektionen der Spielleutebewegung an. Wir würden uns freuen, wenn noch mehr Gemeinschaften von ihrer Rechenschaftslegung berichten und ihre Ideen zum Leninaufgebot darlegen.
Ich möchte in diesem Zusammenhang an die neue Wettkampfordnung der Spielleutekommission des DTSB erinnern, an die Klassifizierungs- und Qualifizierungsprogramme denken. Ich verweise auf das erarbeitete Lehrheft für Spielmannszüge, was sich gegenwärtig bei der Arbeitsgruppe Technik und der Kommission Spielmannszüge zur Diskussion befindet und im nächsten Jahr mit einem Umfang von etwa {}Seiten erscheinen wird. Ich denke an die Übungsleiterausbildungs- und -prüfungsordnung, die in der diesmaligen Ausgabe unseres „tambour“ veröffentlicht wird. Und ich denke nicht zuletzt an die gegenwärtig noch im Manuskript befindliche Kampfrichterausbildungs- und -prüfungsordnung, die garantiert, daß unsere Kampfrichter dem ständig steigenden Niveau gerecht werden und bei Wettkämpfen von den bisherigen Schwierigkeiten abkommen, daß Kollektive sich beschweren über das nicht ausreichende Niveau der Kampfrichter. In allen Fachkommissionen hat sich die Arbeit dahingehend gefestigt, daß die Kommissionen selbständig und zielgerichtet arbeiten. In den wenigsten Fällen ist es nötig, daß in die Pläne, Ausarbeitungen and Lehrgangsplanungen der einzelnen Fachkommissionen durch die Zentrale Spielteutekommission oder das Sekretariat eingegriffen werden muß. Das schließt allerdings nicht aus, daß wir uns als Funktionäre der Zentralen Spielleutekommission in den Fachkommissionen sehen lassen, um die Aufgaben gemeinsam in Angriff zu nehmen, um den Sportfreunden dieser Bereiche mit Rat und Tat unter die Arme zu greifen.
In diesem Zusammenhang einiges über die Arbeit der Bezirke, und ich denke, das ist eine sehr wichtige Seite.
Breite Basis - Möglichkeit für Erfolge
Es gab in der Vergangenheit gute Ansätze in einigen Bezirken, die teils verwirklicht, teils nicht verwirklicht wurden. Ich denke an die Vorhaben in Erfurt, in Dresden und Cottbus und ich denke auch an die Pläne in Halle. Aber ich glaube, kaum einer dieser Bezirke hat in der Vergangenheit aus seinen Ergebnissen die erforderlichen Konsequenzen gezogen, um nun mit Beginn der neuen Arbeitsetappe mit neuem Schwung und größerem Elan an die Probleme heranzugehen. Hier, so scheint mir, sind Leipzig und Rostock Schrittmacher.
Die Sportfreunde der Leipziger Bezirksspielleutekommission haben sich in mehrfachen Beratungen eine klare Zielstellung erarbeitet und werden im nächsten Jahr, wenn sie so, wie sich das bereits anläßt, kontinuierlich an die Erfüllung ihrer Aufgaben herangehen, einen bedeutenden Schritt in der Entwicklung der Spielleute des Bezirkes Leipzig nach vorn tun. Das Gleiche dürfte für Rostock zutreffen, wobei man allerdings einschätzen und vor allem einschränken muß, daß dieser Bezirk sehr weit verzweigt ist, und die Zahl der Spielleute natürlich nicht an die der Leipziger herankommt.
All die hier aufgeführten Probleme sind eingegangen in die Sekretariatsvorlage in Form von konkreten Vorschlägen zur weiteren Verbesserung der Tätigkeit der Spielleutebewegung. Und die Genossen des Sekretariats des Präsidiums des Bundesvorstandes des DTSB haben sich sehr intensiv mit unserer Sekretariatsvorlage beschäftigt. Sie haben sich auch innerhalb der Diskussion mit uns über dieses und jene Problem beraten, ihre Meinungen und Gedanken dargelegt und uns in den meisten Fällen dort, wo also unsere Kraft nicht ausreicht, die unbedingte Hilfe zugesagt.
Sekretariatsbeschluß des DTSB-Bundesvorstandes weist klare Richtung
Es geht im wesentlichen im Beschluß des Sekretariats des Präsidiums darum, daß in der Zukunft für die gesamte politisch-ideologische sowie fachliche Arbeit die ehrenamtlichen Funktionäre der Spielleutebewegung einschließlich der Kampfrichter an Hand langfristiger Maßnahmepläne zu schulen sind, um ihnen übertragene Aufgaben mit dem entsprechenden Niveau zu erfüllen. Es geht zum anderen darum, daß in Absprache mit dem Ministerium für Volksbildung und den Bezirksvorständen Halle und Dresden des DTSB Voraussetzungen für die kadermäßige und organisatorische Führung des „Zentralen Mädchenspielmannszuges des DTSB“ geschaffen werden. Weiterhin steht im Mittelpunkt das zahlenmäßige Anwachsen der Spielleutebewegung, die kontinuierliche Anleitung und Führung der Bezirkskommissionen sowie die Zusammenarbeit mit dem Zentralrat der FDJ bzw. der Pionierorganisation „Ernst Thälmann“ weitestgehend abzusichern, um hier eine gewisse Kaderreserve für die folgenden Jahre zu schaffen. In den Bezirken Leipzig, Cottbus, Halle, Dresden, Potsdam, Karl-Marx-Stadt, Magdeburg sind in den Kreisen, in denen sich die Masse der Spielleute konzentriert, — wir orientieren dabei auf mehr als 3 Kollektive — arbeitsfähige Kreisspielleutekommissionen zu bilden. Der Termin für die Bildung der Kreisspielleutekommission ist der 30. Juni 1970. Das bedeutet, daß bis zu diesem Zeitpunkt in allen Bezirken eine ordnungsgemäß arbeitende Bezirksspielleutekommission existieren muß, die dann ihrerseits die Bildung der Kreisspielleutekommissionen anstrebt und eine entsprechende Anleitung gibt. Die Arbeit mit den Bezirksspielleutekommissionen hat als weiteres Kriterium die Bildung, Ausbildung und den Einsatz der Bezirksspielleutekorps. Uns geht es darum, daß die wesentlichsten Bezirkshauptstädte unserer Republik wie Leipzig, Halle, Karl-Marx-Stadt, Cottbus, Dresden, Madgeburg und Berlin über Bezirksspielleutekorps verfügen, die zu gesellschaftlichen und sportlichen Höhepunkten mit einem ansprechenden Niveau einsatzfähig sind. Sie sollen das Aushängeschild der Bezirksarbeit auf dem Gebiet der Spielleutebewegung sein, und ich denke, es gab in Dresden und Leipzig zum 20. Jahrestag der Gründung unserer sozialistischen Deutschen Demokratischen Republik hervorragende Beispiele. Jeder von Euch, der schon einmal in solch einem Bezirkskorps tätig war, den Erfolg der Bezirkskorps miterlebt hat, wird heute nicht abseits stehen, wenn es darum geht, diese Bezirkskorps wieder aus der Versenkung zu heben und sie mit neuem Niveau der Bevölkerung vorzustellen als älteste und echte Propagandisten und Agitatoren unseres Deutschen Turn- und Sportbundes.
Mit der Bestätigung dieser Sekretariatsvorlage wurde der Zentralen Spielleute-
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Seite 6
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Die ersten Hürden sind genommen
kommission des DTSB, ihrem Sekretariat und damit allen Funktionären und aktiven Spielleuten eine höhere Verantwortung übertragen. Es kann in der Zukunft nicht mehr so sein, daß die Funktionäre der Spielleutebewegung mit jedem Anliegen zu den Funktionären des Bundesvorstandes laufen, um sich dort entsprechende Hilfe zu verschaffen. Es kann auch nicht sein, daß die Funktionäre des Bundesvorstandes ständig zu den Spielleuten kommen und sie befragen, wie es um ihre Arbeit steht. Es geht einfach darum, die persönliche Verantwortung jedes Spielmannes, die Verantwortung der Kollektive und das Niveau der Funktionäre auf einen höheren Stand zu bringen. Die dafür notwendigen Bewährungsproben bieten sich bereits im kommenden Sportjahr.
Vielseitige Wettkampftätigkeit steigert das Niveau
Wir werden im Sportjahr 1970 zum zweiten Mal offizielle Bezirksmeisterschaften für alle Klangkörper der Bezirke im Rahmen der Spielleutebewegung des DTSB durchführen. Neben den Spielmannszügen der Sonderklasse, Leistungsklassen I, II, III sowie der Allgemeinen Klasse werden alle in den Bezirken verankerten Schalmeienkapellen, Blasorchester, Fanfarenzüge sowie Kinder- und Pionierspielmannszüge zu den Bezirksmeisterschaften auftreten und in ihren Genres die Besten ermitteln.
Während es bei den Erwachsenen-Spielmannszügen für die Züge der Sonderklasse und Leistungsklasse I um eine Teilnahmeberechtigung an den zentralen Veranstaltungen geht, ermitteln die Kollektive der Leistungsklassen II, III und Allgemein den Bezirksmeister. Selbstverständlich wird darüber hinaus jedes Kollektiv seine Chance zum Aufstieg in die nächsthöhere Leistungsklasse nutzen. Für die Kinder- und Pionierspielmannszüge gilt es, eine möglichst hohe Punktzahl zu erreichen, um im Gesamtmaßstab der Republik zu den 15 punkthöchsten Kollektiven zu gehören, die dann am 25. Juni in die neugebildete Leistungsklasse I und den neuzubildenden „Zentralen Spielmannszug der Jungen Pioniere“ berufen werden. Diese 15 Züge der Leistungsklasse I werden erstmals 1971 um den Titel „DDR-Bester Pionierspielmannszug“ ringen.
Julitage werden zum absoluten Höhepunkt
Höhepunkt des Monats Juli und damit des kommenden Sportjahres bildet nach dem IV. Turn- und Sporttag ohne Zweifel die 3. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR in Berlin.
Die Vorbesprechungen sind unsererseits abgeschlossen, die Aufgabenstellung hat Formen angenommen, und ich kann heute bereits sagen, was die Spielleute des DTSB den Hauptstädtern und allen Spartakiadeteilnehmern bieten werden.
Zunächst wird sich die Delegation der Spielleute aus 1500 Sportlerinnen und Sportlern zusammensetzen. Eine gemeinsame Leitung wird dafür Sorge tragen, daß die Schlußfolgerungen des „V.“ in der Praxis Anwendung erfahren.
Wir sind mit dabei, wenn am 20. Juli auf dem A.-Bebel-Platz die feierliche Eröffnung der Spartakiade vollzogen wird. Die Berliner Fanfarenzüge und unser „Zentraler Kinderspielmannszug“ werden die Aufgabe übernehmen.
Zur Eröffnung aller Wettkämpfe am 21. Juli stehen erneut unsere Jüngsten im Blickpunkt der Offentlichkeit.
Zwei große Gedenkkapellen in Berlin-Friedrichsfelde und am sowjetischen Ehrenmal in Treptow werden von den in Berlin anwesenden DTSB-Fanfarenzügen, dem „Zentralen Kinderspielmannszug“ und dem „Zentralen Mädchenspielmannszug des DTSB“ feierlich gestaltet.
Am 25. Juli veranstalten wir auf dem Alex ein großangelegtes Platzkonzert mit allen in Berlin weilenden Spielleuten des DTSB. Höhepunkt und Abschluß der Einsätze und der 3. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR wird die Abschlußveranstaltung am Nachmittag des 26. Juli im Ludwig-Jahn-Sportpark sein.
Mit 1500 Spielleuten werden wir eine Musikschau bieten, die in ihrem Niveau dem Leipziger Auftritt nicht nachstehen soll.
Wer nimmt an diesen Großveranstaltungen in Berlin teil? Wir wissen um die Sorgen der Spielmannszüge unserer Sonder- und Leistungsklasse I und haben versucht, eine günstige Lösung zu finden.
Der Delegation gehören deshalb an:
600 Sportfreunde aus Natur- und Ventilfanfarenzügen des DTSB, 400 Kinder der DTSB-Spielmannszüge, 200 Mädchen des „Zentralen Mädchenspielmannszuges des DTSB“ und 400 Erwachsene aus den Spielmannszügen der Sonderklasse, Leistungsklassen I und II der Bezirke Berlin, Leipzig, Cottbus und Potsdam.
Während die Kinder bereits am 20. Juli in Berlin anreisen, kommen die Mädchen und Fanfaren am 22. Juli, und die Erwachsenen am 24. Juli in die Hauptstadt. Abreisetag für alle ist der 27. Juli.
Diese unterschiedliche Anreise setzt voraus, daß alle Kollektive in ihren Heimatorten sowie bei Bezirksübungsstunden fleißig üben, um die gestellten Anforderungen zu erfüllen.
Leitungstätigkeit in den Kollektiven bestimmt die Erfolge
Liebe Sportfreundmnen und liebe Sportfreunde!
Diese vor uns stehenden Aufgaben verlangen erneut hohe Disziplin und Einsatzbereitschaft. Wir möchten deshalb schon heute den Leitungen der Kollektive sagen, daß von ihrer Aktivität und Einflußnahme auf die Sportfreunde der Erfolg dieser Auftritte abhängt. Dort, wo die Leitung Konsequenz vermissen läßt, wird es kaum zu einer Einheitlichkeit kommen.
Neben den hier aufgeführten Hauptereignissen wird es in den verschiedensten Orten der Republik eine Fülle weiterer Veranstaltungen geben, und ich meine, unser Jahressportterminkalender, der in Form und Umfang erstmals zusammengestellt und im Januar veröffentlicht wird, bietet jedem einzelnen Sportfreund die Chance, sich schon zu Beginn des Jahres auf die Veranstaltungen des Sportjahres 1970 einzurichten. Damit kann er persönlich entscheidenden Einfluß auf die umfangreichen Vorbereitungen seines Kollektivs nehmen und an bestimmten Aufgaben mitarbeiten.
So wie wir als Zentrale Spielleutekommission des DTSB von allen Funktionären erwarten, daß sie ihre ganze Kraft für eine erfolgreiche Arbeit einsetzen, steht diese Forderung berechtigterweise gleichermaßen aus Euren Reihen.
Umstrukturierung hat sich bewährt
Wir haben mit der Bildung unseres Sekretariats im April dieses Jahres versucht, neue Wege einzuschlagen und alle Möglichkeiten der kollektiven Arbeit zu nutzen.
Heute können wir einschätzen, daß trotz anfänglicher Sorgen und Schwierigkeiten dieser Weg richtig und gut war.
Viele Grundsatzentscheidungen konnten relativ schnell getroffen und in die Praxis umgesetzt werden. Die Kollektivität, das Vertrauen und die allseitige Bereitschaft der Funktionäre haben sich erhöht und erste Erfolge gebracht.
In den nächsten Tagen und Wochen
(Fortsetzung auf Seite 7)