Der Tambour/Ausgabe 1968 02: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Fanfarenzüge berieten über Perspektive ===
Von G. WINTERSTEIN
Im Januar trafen sich in Neustadt/Orla die FZ.-Leiter des Südbezirkes Gera zu einer Beratung über die Bildung der Kommission Fanfarenzüge. Von acht eingeladenen FDJ-, Pionier- und DTSB-Fanfarenzügen erschienen mit Wolfersdorf, Ranis, Leutenberg und dem Gastgeber Neustadt leider nur vier der geladenen Leitungen, um über die Perspektive der Fanfarenzüge zu beraten.
Durch eine gute Initiative der FZ.-Leitung Neustadt ist es gelungen, mit diesen vier Zügen zu einer Einigung über die weitere Arbeit im Südbezirk Gera zu kommen. Es wurde mit dieser Beratung auf alle Fälle der Anfang gefunden, die von der Zentralen Spielleutekommission gewiesenen Wege zu beschreiten.
Die neugebildete Kommission nahm sofort die Arbeit auf und legte bereits den Termin für die „I. FZ.-Meisterschaft“ des Bezirkes Gera fest.
Der stellvertretende Vorsitzende der Kommission Fanfarenzüge in der Zentralen Spielleutekommission, Sportfreund Gerhard Topf, hat sich zur Aufgabe gestellt, im Bezirk Gera nur zwei Kommissionen zu bilden, aus denen sich dann die Zentrale Bezirksommission konstituiert. Mit dieser Teilung schränken wir die Vielzahl von Kommissionen ein und schaffen eine bessere Übersicht.
Zur gleichen Zeit nutzen die anwesenden Sportfreunde die Gelegenheit zu einem regen Erfahrungsaustausch. Mit Helmut Perlowski, FDJ-FZ Berlin, und Gerhard Knoll, Pionier-FZ Leipzig, waren zwei führende FZ-Leiter mit ihren Mitarbeitern nach Neustadt gekommen die gleichfalls an der Beratung der FZ-Leiter teilnahmen. Wir werden nicht abseits stehen, riefen uns beim Abschied die Berliner und Leipziger zu. Ihr sollt von uns hören.
Wir möchten aber den noch abseits stehenden Leitungen zurufen, zeigt durch Eure Mitarbeit, daß Ihr an einer Weiterentwicklung unserer Fanfarenzüge interessiert seid.
=== Klassifizierungsbedingungen für Spielmannszüge ===
'''Dem Wunsch vieler Spielleute entsprechend, beginnen wir heute mit der Veröffentlichung der Klassifizierungsbedingungen für Spielmannszüge der Sonderklasse und Leistungsklassen I bis II sowie der Allgemeinen Klasse.'''
'''I. KLASSENEINTEILUNG'''
Zur Durchführung eines geordneten Wettkampfprogramms werden alle Spielmannszüge des DTSB in 4 Leistungsklassen eingeteilt:<blockquote>a) Sonderklasse
b) Leistungsklasse I
c) Leistungsklasse II
d) Allgemeine Klasse</blockquote>Bei Bewährung dieser Einteilung ist später noch eine Leistungsklasse III vorgesehen.
Die Sonderklasse umfaßt 15 Züge, die Besten der Republik, die in Mühlhausen ermittelt wurden.
Die Leistungsklasse I umfaßt die 15 nächstplazierten Züge, wie sie aus den vorausgegangenen Wettkämpfen ermittelt wurden.
Die Leistungsklasse II umfaßt die 15 höstplazierten Züge nach der Leistungsklasse I, wie sie aus den vorangegangenen Wettkämpfen ermittelt wurden.
Die Allgemeine Klasse umfaßt alle übrigen Züge des DTSB, die sich nicht in der Sonderklasse oder Leistungsklasse I und II plazieren konnten.
'''II. KLASSIFIZIERUNG'''
1. Die Sonderklasse führt jährlich eine „DDR-Bestenermittlung“ durch. Der Sieger führt den Titel „DDR-BESTER“ des jeweiligen Jahres.
2. Die Leistungsklassen I und II führen keine zentralen Bestenermittlungen durch. Für die Einstufung in diese Leistungsklassen gelten die Ergebnisse der Bezirksmeisterschaften.
3. Die Klassifizierungswettkämpfe der Sonderklasse und Leistungsklasse I werden in zwei Durchgängen durchgeführt.
4. Die Leistungsklasse II und die Allgemeine Klasse führen ihre Wettkämpfe mit nur einem Durchgang durch.
5. Die Kommission Spielmannszüge veröffentlicht jährlich im „tambour“ die Tabelle der Plazierung aller an den Wettkämpfen beteiligten Züge.
'''III. AUF- UND ABSTIEG'''
'''1. Sonderklasse'''
Die drei letztplazierten Züge der Sonderklasse steigen in die Leistungsklasse I ab. Der Abstieg ist aber nur möglich, wenn die Aufsteiger der Leistungsklasse I höhere Punktzahlen erreichten.
'''2. Leistungsklasse I'''
Die drei bestplazierten Züge steigen zur Sonderklasse auf, wenn ihre am Wettkampf erreichten Punktzahlen höher liegen, als die der Absteiger aus der Sonderklasse.
a) Erreicht keiner der Züge eine höhere Punktzahl, gibt es keinen Aufsteiger.
b) Erreichen nur ein oder zwei Züge die Punktzahl, steigen nur diese auf. Aus der Sonderklasse steigen dann der Reihe nach die letztplazierten Züge ab.
Die drei letztplazierten Züge der Leistungsklasse I steigen in die Leistungsklasse II ab, sofern die ersten drei Züge dieser Leistungsklasse eine hohere Punktzahl erreicht haben.
Bei nicht oder nur teilweisem Erreichen der Punktzahlen gilt die gleiche Regelung wie in der Sonderklasse.
'''3. Leistungsklasse II'''
Die drei bestplazierten Züge der Leistungsklasse II steigen zur Leistungsklasse I auf, sofern sie bessere Punktzahlen als die Absteiger der Leistungsklasse I erreichten.
Die drei letztplazierten Züge der Leistungsklasse II steigen in die Allgemeine Klasse ab, wenn sie von den ersten drei Zügen dieser Klasse nach Punkten überboten werden.
Bei nicht erreichter Punktzahl bzw. nur bei einem oder zwei Zügen gilt die gleiche Regel wie in der Sonderklasse.
Die drei bestplazierten Züge der Allgemeinen Klasse steigen in die Leistungsklasse II auf, sofern sie die Punktzahl der drei letztplazierten Züge der Leistungsklasse II überbieten. Auch hier gilt bei Differenzen die Regelung der Sonderklasse.
IV. STARTBEDINGUNGEN
1. Alle Züge der Sonderklasse sind
bei zentralen Wettkämpfen nur startberechtigt,
wenn sie an den Bezirksmeisterschaften
teilgenommen haben.
a) Bei Bezirksmeisterschaften starten
die Züge in ihren Klassen zu den Bedingungen
ihrer Klasse. Die Züge der
Sonderklasse starten mit in der Wertung,
können aber nicht Bezirksmeister
werden. Der punkthöchste Zug des Bezirkswettkampfes
erhält den Pokal.
b) Die erreichten Punktzahlen aus
den Bezirksmeisterschaften haben keinen
Einfluß auf die Plazierung in der
Sonderklasse.
2. Für die Züge der Leistungklassen I
und II sowie Allgemeinen Klasse ist die
Teilnahme an den Bezirksmeisterschaften
gleichzeitig die Grundlage für den
möglichen Aufstieg in die nächsthöhere
Klasse.
3. Aufsteiger zu den einzelnen Klassen,
die nicht die geforderten Bedingungen
der jeweiligen Klasse beherrschen,
sind bei Meisterschaften nicht
startberechtigt und werden wieder zurückgestuft.
(wird fortgesetzt)


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Version vom 30. Juli 2024, 14:03 Uhr

Dies ist die originale Wiedergabe der entsprechenden Einzel-Ausgabe von "der tambour" zum Zweck der einfachen Durchsuchbarkeit. Die Erfassung erfolgte mittels OCR Software und kann daher einzelne falsch erkannte Zeichen enthalten.

Aus archivarischen Gründen wurde bewusst darauf verzichtet, Wortlaute zu ändern. Für die Inhalte sind die entsprechenden Original-Autoren verantwortlich. Politisch-idealistische Ansichten, Meinungen oder Aufrufe spiegeln die damaligen gesellschaftlichen Gegebenheiten wider und nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers!


1. Jahrgang, Ausgabe Februar 1968

Seite 1

Demonstration der Einheit, Aktivität und des Aufschwunges

Der Spielmannszug der BSG MOTOR OST LAUCHHAMMER hat alle Spielleute im DTSB zu einem Wettbewerb in Vorbereitung des V. Deutschen Turn- und Sportfestes aufgerufen. In diesem Aufruf sind die wesentlichen Etappen und ihre Ziele klar abgesteckt. Für alle Sportgemeinschaften heißt das, in Verbindung mit den gesellschaftlichen Organisationen der Städte, Gemeinden, Betriebe, Wohngebiete und Schulen, an die Erfüllung der uns gestellten Aufgaben heranzugehen. Dieser Wettbewerb kann und darf nicht nur Sache der Spielmannszüge sein, sondern muß zur Sache aller werden.

Das V. Deutsche Turn- und Sportfest wird in überzeugender Weise die Einheit der sozialistischen Körperkultur mit der gesellschaftlichen Entwicklung in der DDR, die Aktivität der Turner und Sportler der DDR für die Vollendung des Aufbaus des Sozialismus und für die Erhaltung des Friedens, die Einheit der Bevölkerung und aller gesellschaftlichen Kräfte in der DDR sowie den Aufschwung und hohen Stand der Leistungen der sozialistischen Körperkultur in der DDR demonstrieren. Deshalb wollen wir unseren Wettbewerb mit guten Taten führen, um auch als Spielleute entscheidend an den gesellschaftspolitischen Veränderungen teilzuhaben. B. S.

Eine Sonderausgabe des »tambour«

erscheint im Monat März in Vorbereitung des V. Deutschen Turn- und Sportfestes. In dieser Ausgabe werden wir über die Traditionen der Spielleute vorangegangener Sportfeste berichten und entscheidende Bemerkungen zum Sportfest 1969 bringen.

Alle Sportgemeinschaften können über den Rahmen ihrer Abo-Bestellungen hinaus weitere Exemplare bei ihren Bezirksvorsitzenden bestellen.

Worauf es jetzt in der Arbeit ankommt

Der Erfahrungsaustausch in den Pausen der Zentralen Kommissionssitzung mit den Bezirksvorsitzenden war eine wichtige Quelle für Anregungen und neue Kontakte in der weiteren Zusammenarbeit. Nähere Einzelheiten von dieser Tagung lesen Sie auf Seite 4.

Sportbetrieb ist nicht vom übrigen gesellschaftlichen Leben zu trennen

Die Aufgaben vor den Spielleuten unseres Deutschen Turn- und Sportbundes sind bekannt. Im Jahresarbeitsplan und -sportterminkalender fanden die wichtigsten Ereignisse ihren Niederschlag. Nun heißt es gemeinsam an die Lösung der Dinge zu gehen, um den bestmöglichen Erfolg zu erreichen.

Die Arbeit steht in diesem Jahr ganz im Zeichen der Vorbereitungen zum V. Deutschen Turn- und Sportfest der DDR. In verschiedenen Etappen, die auch im Wettbewerbsaufruf der BSG Motor Ost Lauchhammer aufgezeichnet werden, erfüllen wir unser Programm, um somit für das nächste Jahr, dem 20. Gründungsjahr unserer Ssozialistischen Republik, gut gerüstet zu sein.

In der nächsten Zeit kommt es in unserer Arbeit besonders darauf an, daß wir in den einzelnen Sportgemeinschaften durch eine kontinuierliche und

Fortsetzung auf Seite2

Der Startschuß zur Diskussion

»HOBBY oder SPORT«

wird in unserer heutigen Ausgabe auf Seite 6 gegeben. Wir wollen hoffen, daß sich in den nächsten Wochen recht viele Sportfreunde zu Wort melden werden.

Seite 2

Eine Stadt rüstet zum Empfang

Senftenberg — die größte Kreisstadt im Lausitzer Kohlenrevier, ist in diesem Jahr Gastgeber für die besten Spielmannszüge unserer Republik. Am 4., 5. und 6. Oktober 1968 werden in der Sporthalle „Aktivist“ die 3. DDR-Bestenermittlungen der Sonderklasse ausgetragen. Wir sahen uns Ende Januar nach dem Stand der Vorbereitungen um.

Wie in vielen Städten und Gemeinden, arbeitet auch in Senftenberg ein Festkomitee zur Vorbereitung der II. Kinder- und Jugendspartakiade und des V. Deutschen Turn- und Sportfestes. Unter der Schirmherrschaft des ersten Sekretärs der SED-Kreisleitung hat sich dieses Komitee auch den umfangreichen Vorbereitungen für unsere Bestenermittlung angenommen. Daß dabei unsere Probleme in guten Händen sind, konnten wir auf Anhieb feststellen.

So werden die nahezu 800 Teilnehmer dieser Festtage im Internat der Bergbau-Ingenieur-Schule untergebracht und in der anliegenden Mensa verpflegt. Die Wettkampfstätte selbst (im Bild oben) mit einer Innenfläche von 121 x 40 Metern ist in zwei Minuten von der Unterkunft aus zu erreichen und bietet selbst bei schlechtestem Wetter hervorragende Sportmöglichkeiten.

Also, wie schon bemerkt, in Senftenberg rollt alles. Vielleicht noch soviel im voraus. Am 5. Oktober wird ein großes Estraden- und Sportprogramm unter Mitwirkung aller Züge der Sonderklasse in dieser Sporthalle stattfinden. B. S.

republik-rundschau

35 JUGENDLICHE der „Kirmesgemeinde Zöllnergasse“ in Mühlhausen haben sich im DTSB organisiert und werden schon in diesem Jahr unter Leitung des Sportfreundes Günter Würfel an den Bezirksmeisterschaften in Erfurt teilnehmen.

EIN LEISTUNGSVERGLEICH zwischen den Schalmeienkapellen von Dynamo Hohenschönhausen, Dynamo Grimma, Dynamo Cottbus, Traktor Großsteinberg und BSG Lok Stahlbau Dessau wird am 8. Juni 1968, dem „Tag des Eisenbahners“ anläßlich des 40jährigen Jubiläums des Gastgebers in Dessau durchgeführt.

INSTRUMENTE für eine Kapelle von etwa 25 Mann bietet die BSG Chemie Schönebeck zum Verkauf an. Es handelt sich dabei um fast neue 16tönige Schalmeieninstrumente, ohne Schlagzeug, mit Hüllen sowie Ersatzstimmen. Die Abgabe erfolgt jedoch nur geschlossen. Interessenten wenden sich an die genannte BSG, Sportfreund Paul Plenikowski.

VIEL ERFOLG bei den allseitigen Vorbereitungen zum V. Deutschen Turn- und Sportfest der DDR wünscht der Spielmannszug der BSG Medizin Mühlhausen allen Spielleuten des DTSB.

VEREINSWECHSEL nahm der Spielmannszug der BSG Lok Karl-Marx-Stadt vor. Mit Wirkung vom 1. Februar 1968 gehört dieses Kollektiv der BSG Aufbau Karl-Marx-Stadt an. Sektionsleiter ist Sportfreund Hans Otto, Karl-Marx-Stadt, Annaberger Straße 118.

Worauf es jetzt in der Arbeit. . .

Fortsetzung von Seite 1

zielstrebige Tätigkeit allen Sportfreunden klarmachen, welche politische und gesellschaftliche Aufgabe mit der Betätigung im Spielmannszug, dem Blasorchester, der Schalmeienkapelle oder dem Fanfarenzug bewältigt wird. Das setzt aber voraus, daß zu den Grundfragen unserer Sportpolitik offene und sachliche Aussprachen geführt werden.

Gerade während der umfassenden Volksaussprache zur neuen Sozialistischen Verfassung, in der erstmalig auch der Sport entsprechend seiner gesellschaftlichen Rolle verankert ist, sollte am Beispiel einzelner Sportfreunde aufgezeigt werden, wie sich jeder einzelne mit unserer Republik entwickelt hat, wie jeder von uns teilnimmt an der Ausübung der Macht — ja selbst ein Teil Macht verkörpert.

Es gilt bewußt zu machen, daß jeder Sportler aktiv an der Vollendung des sozialistischen Aufbauwerkes beteiligt ist und sich daraus als erste Pflicht ableitet, am Arbeitsplatz durch höchste Leistungen zur Stärkung der DDR beizutragen. Allein dadurch können die Grundlagen geschaffen werden, die unsere gesamte Weiterentwicklung im Bereich der Körperkultur und des Sportes sichern.

Das verlangt von allen Funktionären ein hohes Maß an Verantwortung und von jedem Sportler die Bereitschaft, diese Arbeit zu unterstützen.

Seite 3

Wettbewerb mit guten Taten

■ Wettbewerbsaufruf der BSG Motor Ost Lauchhammer

■ Konkrete Zielstellungen zum »Fünften«

„Vom 24. bis 27. Juli 1969 findet in Leipzig das V. Deutsche Turn- und Sportfest der DDR statt. Dieser bedeutende Beitrag zur Weiterentwicklung der sozialistischen Körperkultur und des Sports, der zugleich einen würdigen Höhepunkt im zwanzigsten Jahr des Bestehens der souveränen Sozialistischen Deutschen Demokratischen Republik bildet, verlangt auch von uns Spielleuten im DTSB eine wirksame und umfassende Vorbereitung. Denn nur in gemeinsamer, von gegenseitiger Achtung getragener Arbeit, aber auch im kameradschaftlichen Welttstreit wird es uns gelingen, effektivste Leistungen zu erzielen.

Wir, die Mitglieder des Spielmannszuges der BSG MOTOR OST LAUCHHAMMER rufen deshalb alle Spielleute unseres sozialistischen Sportverbandes zu einem Wettbewerb in Vorbereitung des V. Deutschen Turn- und Sportfestes auf. Möge dieser mittelbare Wettkampf dazu beitragen, die Beziehungen der einzelnen Gemeinschaften weiter zu festigen und zu noch größeren Erfolgen für unsere Sozialistische Sportbewegung führen.“

Soweit der Aufruf des Silbermedaillengewinners von Mühlhausen an alle Spielmannszüge, Blasorchester, Schalmeienkapellen und Fanfarenzüge.

Worum geht es nun in diesem Wettbewerb?

Er beginnt am 1. März 1968, wird in drei Etappen geführt (1. März bis 30. September 1968 — 1. Oktober 1968 bis 28. Februar 1969 — 1. März bis 20. Juli 1969) und endet zum V. Deutschen Turn- und Sportfest.

Gewertet wird in zwei Gruppen (Spielmannszüge in Gruppe 1 sowie Blasorchester, Schalmeienkapellen, Fanfarenzüge in Gruppe 2), wobei der punkthöchste Zug Sieger ist.

Folgende Schwerpunkte werden bewertet:

1. Die Unterstützung und Vorbereitung des V. Deutschen Turn- und Sportfestes

a) Finanzielle Unterstützung in Form von Spenden, Verkauf von Sondermarken und Festabzeichen sowie der Sonderausgaben des „tambour“

b) politisch-ideologische Vorbereitung durch Teilnahme an Werbeveranstaltungen und anderen Ereignissen des öffentlichen Lebens, die zur Popularisierung dieses sportlichen Höhepunktes stattfinden.

2. Die Erhöhung der Mitgliederzahl innerhalb der Sektion.

3. Aufbau bzw. Betreuung und Weiterqualifizierung eines Kinderzuges Wo noch kein Zug besteht, geht es in erster Linie um den Aufbau. Für existierende Züge geht es um die Qualifizierung zum Einsatz bzw. Aufstieg in die nächsthöhere Klasse.

4. Heranbildung und systematische Weiterqualifizierung von Übungsleitern.

5. Erringung des Sportleistungsabzeichens in den einzelnen Stufen.

6. Anzahl der Abonnements für den „tambour“.

Zur Bewertung der einzelnen Punkte werden durch die Auswertungskommission, die sich aus fünf Sportfreunden zusammensetzt, die keinem Spielmannszug angehören, entsprechende Formulare an die Züge geschickt.

Mit seiner Veröffentlichung im „tambour“ hat der Wettbewerb in der vorliegenden Form Gültigkeit und beginnt am 1. März 1968. Teilnahmeberechtigt sind alle Spielleute, die im DTSB organisiert sind und die angeführten Bestimmungen anerkennen.

Über die Form und materielle Seite der Auszeichnungen berichten wir in der Märzausgabe. Allen Spielleuten bis dahin frohes Schaffen und viel Erfolg.

Meinungen - Gedanken und Hinweise

Vorsitzender der Zentralen Spielleutekommission, Sportfreund Friedel Neumann:

„Ich freue mich über die Initiative der Spielleute aus Lauchhammer und möchte ihnen von dieser Stelle meinen Dank aussprechen. Dieser Wettbewerb, der im Rahmen des großen sportlichen Vorbereitungszeitraumes unseres Deutschen Turn- und Sportfestes der DDR durchgeführt wird, trägt entscheidend dazu bei, die Einheit und Geschlossenheit der Spielleutebewegung des DTSB zu demonstrieren. Ich hoffe und wünsche, daß sich recht viele Züge diesem Aufruf anschließen, gute Ergebnisse erzielen und den Schrittmacher, BSG Motor Ost Lauchhammer, nicht länger allein lassen.“

Anm., d. Red.: Wie wir aus Lauchhammer erfuhren, wurde dort eigens für diesen Wettbewerb eine Kommission gebildet, die sich ausschließlich um die Führung des Wettbewerbs in der eigenen BSG bemüht und die Einhaltung bzw. Realisierung der Verpflichtungen kontrolliert.


Zum 20. Jahrestag unserer Republik:

Gesund und leistungsfähig, lebensfroh und optimistisch für Frieden und Sozialismus!

Alle treiben Sport!


Sympathie und Vertrauen für die Olympiakämpfer

Im Namen aller Spielleute des DTSB richtete die Zentrale Spielleutekommission an die in Grenoble weilende Olympiamannschaft der DDR ein Schreiben, in dem sie ihre tiefe Abscheu gegen die gemeinen Verleumdungen unserer Sportlerinnen durch die westdeutsche Sportführung zum Ausdruck bringt.

In dem Schreiben heißt es u. a.: „Mit diesen Verleumdungen beleidigen die Urheber solcher Gerüchte nicht nur unsere Aktiven, Trainer und Funktionäre, sondern alle Bürger unserer souveränen sozialistischen Deutschen Demokratischen Republik. Haß für die Intriganten, aber Symphatie und Vertrauen für unsere Sportlerinnen und Sportler, sind das Echo aus allen Schichten unserer Bevölkerung.“

Seite 4

Zentrale Spielleutekommission beriet nächste Aufgaben

Besonders die anwesenden Bezirksvorsitzenden nutzten die Gelegenheit der persönlichen Aussprache mit den Vorsitzenden der Kommissionen. Hier gibt Sportfreund Paul Plenikowski (zweiter v. r.) bereitwillig Auskunft.

Die Bezirksmeisterschaften, eine große Sportschau am 29. Juni 1968 in Berlin, die Trainingslager in den Sommermonaten, die II. Kinder- und Jugendspartakiade und die 3. DDR-Bestenermittlung im Oktober in Senftenberg sind die nächsten bedeutenden Etappen in der Arbeit unserer Zentralen Spielleutekommission. Doch nicht nur das — denn das V. Deutsche Turn- und Sportfest der DDR im nächsten Jahr verlangt schon jetzt die Konzentrierung aller verfügbaren Kräfte. Auf der 1. Tagung der Zentralen Kommission in Leipzig, Ende Januar, standen deshalb diese Probleme im Mittelpunkt der Beratungen.

Eingeleitet wurde die Beratung mit der Vorstellung und Aussprache über die neue Sportbekleidung für alle Spielleute. Erstmals zum V. Deutschen Turn- und Sportfest wird es diese Kleidung geben, die dann einheitlich bezogen werden kann. Es handelt sich um ein weißes, langärmliges Hemd, mit versteiften Manschetten, einem Kragen, der offen und geschlossen getragen werden kann und ebenfalls verstärkt ist. Auf der linken Seite befindet sich eine Brusttasche. Das Hemd ist leicht zu waschen und bügelfrei. Die Hose, weiß, ein moderner Schnitt mit Schlaufen für das Koppel (braun), schrägen Taschen, die Beine ohne Aufschlag. Das Material ist Spezitex, leicht zu waschen und bügelfrei. Vervollständigt wird die Bekleidung durch weiße Söckchen und weiße Lederturnschuhe mit leichtem Absatz. Für weibliche Spielleute wird der obligatorische Rock durch eine entsprechend gearbeitete Hose ersetzt.

Die anwesenden Mitglieder der Zentralen Kommission und die Vorsitzenden der Bezirke stimmten dieser neuen Bekleidung zu.

Im Anschluß berieten die Funktionäre das Manuskript zum neuen Notenbuch, das inzwischen zum Druck gegangen ist und hoffentlich bald vorliegt, sowie die bisherigen Ausarbeitungen zum neuen Lehrheft. Bei den Beratungen des Lehrheftes zeigte sich, daß noch nicht alle Verantwortlichen ihrer Aufgabe nachgekommen sind und somit die rechtzeitige Fertigstellung noch nicht gesichert ist. Dennoch läßt sich schon jetzt sagen, daß dieses Heft für alle Spielleute eine willkommene Hilfe und Anleitung bedeuten wird.

Informatorisch erhielten die Sportfreunde einen Überblick von der stattfindenden Sportschau am 29. Juni im Walter-Ulbricht-Stadion in Berlin. Eigens dazu ist eine Expertengruppe eingesetzt, die sich ausschließlich mit diesen Fragen beschäftigt und bisher recht ansehnliche Ergebnisse erzielte. Gegenwärtig wird ein 8tägiges Trainingslager vorbereitet, in dem die Züge für dieses Ereignis vorbereitet werden.

Organisatorische Fragen und Probleme sowie einige Terminfestlegungen in Verbindung mit den Bezirksmeisterschaften, Lehrgangsbeschickungen und Trainingslagern beendeten diese Tagung. Nun gilt es, die Festlegungen schnellstens in die Praxis umzusetzen, damit die noch verfügbare Zeit nutzbringend angewendet werden kann.

Zechlin beherbergt Berliner Jörn

Der Zentrale Pionierspielmannszug des DTSB Berlin bereitet sich gegenwärtig in einem Winterlager auf seine großen Aufgaben in diesem Jahr vor.

160 Mädchen und Jungen werden in zwei Durchgängen von erfahrenen Ausbildern und Pädagogen angeleitet und ausgebildet.

Ihr Nahziel ist der Einsatz zum 75. Geburtstag unseres Staatsratsvorsitzenden Genossen Walter Ulbricht und die Teilnahme an der II. Kinder- und Jugendspartakiade der. DDR in ihrer Heimatstadt.

Doch nicht nur der Sport allein ist Inhalt und Ausdruck dieser Trainingstage in Zechlin, die in den Sommermonaten in Ebeleben (Thüringen) fortgesetzt werden, auch die heitere Seite wird zu ihrem Recht kommen. Tischtennis- und Schachturniere, Schießwettbewerbe und der nun schon traditionelle Kinderfasching bieten eine willkommene Abwechslung. Selbstverständlich steht im Mittelpunkt dieser gesamten Betätigung die Festigung des Kollektivs und die Erziehung zur Verantwortung, zum Bewußtsein in die eigentlichen Aufgaben.

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Aus den Sektionen berichtet:

WIRKUNGSVOLL und nachahmenswert ist die Art, wie sich der Spielmannszug der BSG Aufbau Karl-Marx-Stadt (bisher Lok) bemüht, neue Mitglieder zu werben.

In einem Schaufenster der Stadt wurde die Großaufnahme des Zuges aus dem Jahre 1928, mit dem weit über die Grenzen des Bezirkes hinaus bekannten Stabführer Sportfreund Willy Steinhäuser an der Spitze, aufgestellt. Die zu einem Spielmannszug gehörenden Instrumente und einige hinweisende Bemerkungen, die von der Arbeit im Spielmannszug sowie über Aufgaben und seine Bedeutung berichten, vervollkommnen diese gelungene Werbung. K. Seidel

DIE VERPFLICHTUNG, daß bis zum Gründungstag der DDR alle Mitglieder des Erwachsenen-Spielmannszuges in der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft organisiert sind, gaben die Sportfreunde von Motor Ost Lauchhammer während ihrer Sektionswahlversammlung im Januar dieses Jahres ab. Eine lobende Initiative, der es nachzueifern gilt.

In der gleichen Versammlung beschlossen die Spielleute des mehrfachen „DDR-Besten“, 1968 geschlossen mit dem Kinderzug die Bedingungen für das Sportleistungsabzeichen abzulegen und bei der Renovierung des Spielleuteheimes je Sportfreund 10 Stunden im NAW zu leisten. H. Winkler

Sportfreund GÜNTER RIEDEL: „Geraer Beispiel auf alle Bezirke übertragen«

Die beiden ersten Ausgaben vom „tambour“ befaßten sich vorwiegend mit dem Beschluß des Sekretariats des Bundesvorstandes des DTSB, der Bildung der Zentralen Spielleutekommission und der 2. Bestenermittlung der Spielleute in Mühlhausen 1967.

Als ehemaliger Spielmannszug- und nun langjähriger Fanfarenzugleiter von FDJ-Fanfarenzügen (JWH Königstein, Elsnig und Wolfersdorf) nahm ich die Einladung nach Mühlhausen dankbar an. Mich interessierte vor allem, ob die Stabführung der Spielmannszüge für Fanfarenzüge geeignet ist.

Auf dem Gebiet der Marschmusik können die Spielleute auf die besten Traditionen sowie größten Erfahrungen beim gemeinsamen Spiel und einheitlichen Auftreten zurückblicken.

Mit dem Individualismus im Bereich der Fanfarenzüge, wo gegenwärtig jeder Leiter nach seinem Gutdünken ausbildet, muß endlich Schluß gemacht werden. Träger der bekanntesten Fanfarenzüge sind überwiegend die FDJ und im geringeren Maße der FDGB. Keinem der leitenden Organe ist es bisher gelungen, für eine einheitliche Richtlinie in der Arbeit mit den Fanfarenzügen zu sorgen. Deshalb ist es richtig, daß die besten Fanfarenzugleiter in die Kommission Fanfarenzüge delegiert werden und dort für die Durchsetzung einer einheitlichen Richtlinie eintreten.

Die vor uns stehenden und uns gestellten Aufgaben können aber im Republikmaßstab nur erfüllt werden, wenn in allen Bezirken arbeitsfähige Kommissionen bestehen. Erfreulich ist, daß in Gera ein guter Anfang gemacht wurde. Der stattgefundene Bezirkswettkampf hat gezeigt, wo unsere Fehler und Schwächen liegen. Die Wertung nach der neuen Wettkampfordnung hat uns dabei entscheidend geholfen.

Die Erfahrungen von Gera (lesen Sie dazu auch Seite 7) gilt es nun auf alle Bezirke auszudehnen und gemeinsam zu beraten. In Leipzig und Berlin sollte der Anfang gemacht werden, denn dort gibt es bereits gute Ansätze.

Günter Riedel, Wolfersdorf

Unser Porträt: Sportfreund WILLY RUDLOFF

Viele Sportfreunde innerhalb unserer Spielleutebewegung halten nun schon jahrelang ihrem Kollektiv die Treue. Ja teilweise haben sie nicht nur hervorragenden Anteil an der Entwicklung in diesen Gemeinschaften, sondern sie drückten mit ihrer erfolgreichen Tätigkeit der gesamten Spielleutebewegung in unserer Republik den Stempel auf. Ihnen gilt deshalb unser besonderer Dank und entsprechende Anerkennung.

Einer von dieser „alten Garde“ ist der Stabführer des Spielmannszuges der TSG Wismar, Sportfreund WILLY RUDLOFF.

Das Sportleistungsabzeichen, die Bestennadel der SV Einheit, die silberne Ehrennadel der SV Aufbau, der TSG Wismar und des DTSB, die goldene Ehrennadel des DTV sowie die Ehrennadel „Für Verdienste im künstlerischen Volksschaffen“ sind die äußerlich sichtbaren Zeichen, die auf die Leistungen des heute 60jährigen hinweisen. 1923 trat Sportfreund Rudloff der Arbeiter-, Turn- und Sportbewegung bei und wurde noch im gleichen Jahr Mitglied des Spielmannszuges. Bereits wenige Zeit später übernahm er die Funktion des Technikers, die er mit kurzer Unterbrechung noch heute ausübt.

Besonders als Bezirkstechniker und -stabführer von Rostock machte sich Sportfreund Rudloff um eine rasche und positive Entwicklung im Nordbezirk verdient. Seinen Fähigkeiten mit Menschen zu arbeiten, sie anzuleiten und auszubilden, verdankt es der Spielmannszug der TSG Wismar, daß er sich bei den Wettbewerben in Berlin, Leipzig, Wurzen, im Rödertal und bei anderen zentralen Veranstaltungen in die Spitze der besten Spielmannnszüge hineinspielte und bei den letzten DDR-Bestenermittlungen jeweils den 5. Platz erkämpfte.

Auf Grund dieser beispielgebenden Leistungen und seiner Erfahrungen wurde Sportfreund Willy Rudloff in die Kommission Spielmannszüge bei der Zentralen Spielleutekommission berufen. Sein Aufgabengebiet ist die Organisierung und Durchführung von Stabführerlehrgängen. Doch nicht nur sportlich, auch fachlich ist Genosse Rudloff ein Vorbild. Für seine auüsgezeichneten beruflichen Leistungen wurde er mehrmals als Bestarbeiter und Aktivist ausgezeichnet.

Wir wünschen dem Sportfreund Rudloff noch viele Jahre bei bester Gesundheit und weitere schöne Erfolge in seiner sportlichen sowie beruflichen Tätigkeit. H. Fick

Seite 6

Wir diskutieren: »Hobby oder Sport?«

Übungsstunde der Medizinspielleute in Mühlhausen. Die Flöter der 2. Stimme üben unter Leitung des Sportfreundes Heinz Gläsner. Regelmäßig trifft sich eine Schar begeisterter Spielleute zur Ausübung ihres Sportes.

Der Startschuß für unsere Diskussion um das Problem, die Streitfrage oder, wie viele gerne wissen möchten, ein heißes Eisen ist gegeben. Die ersten Wortmeldungen liegen der Redaktion vor, und wir hoffen, daß damit alle Sportfreunde eine Grundlage für ihren Beitrag gefunden haben, den wir auf alle Fälle erwarten.

Eigentlich war uns bei der Fragestellung nicht so recht wohl. Denn aus zahlreichen Gesprächen war zu entnehmen, die Tätigkeit in einem Spielmannszug erfordere zwar viel Freizeit, verlange gewisse musikalische Fähigkeiten — und man müsse auch einigermaßen körperlich fit sein —, doch Sport sei es nicht. Nun, wir wagten uns dennoch an diese Problematik und sind gewillt, sie bis zur völligen Klärung zu diskutieren.

Hier nun die ersten Meinungen.

Sportfreund Egon Hermann, Spielmannszug BSG Medizin Mühlhausen: „Vor Jahren spielte ich Fußball. Wir kämpften um Punkte und Meisterschaften. Das war mein Sport. Nebenbei, zum 1. Mai, bei Volksfesten und zur Kirmes wirkte ich in einem Spielmannszug mit. Für mich war es ein Hobby.

Als wir später erfuhren, daß es für Spielmannszüge auch Wettkämpfe gibt, organisierten wir uns mit dem Zug im DTSB und nahmen wenig später am ersten Wettkampf teil. Das war 1960 — wir belegten im Bezirk den letzten Platz. Doch mit diesem Tag war für mich und einige andere das einstige Hobby „Spielmannszug“ gestorben, es wurde für uns zum Sport.

Von nun an wurden regelmäßig Übunssstunden durchgeführt und einige lernten sogar Noten. Der Erfolg blieb nicht aus. Vierte, fünfte, dritte, zweite und erste Plätze wurden im Bezirk erkämpft, aber der Anschluß zur Spitzenklasse der Republik noch nicht erreicht.

Wir nahmen Verbindungen zu den besten Zügen auf und kamen so auf den richtigen Weg. Harte Übungsarbeit, Fleiß und gute Kameradschaft brachten den Erfolg.

Ich meine, hier kann man nicht mehr von einem Hobby sprechen. Es ist Sport.

Den Sportfreunden allerdings, die den Spielmannszug als Hobby betrachten, um einige Stunden der Familie zu entrinnen, unter Gleichgesinnten eine Übungsstunde verbummeln wollen, um anschließend einige „Kurze“ zu trinken, rate ich, sich im Interesse ihres Zuges von der Auffassung zu trennen und ihre Betätigung als Sport zu betrachten. Denn alle Züge sind der Zentralen Spielleutekommission im Bereich Kultur und Bildung beim Präsidium des DTSB unterstellt, und es gilt nicht nur sportliche Erfolge zu erringen, sondern auch eine gute und umfangreiche gesellschaftliche Arbeit zu leisten. Mit der Auffassung, er betreibe ein Hobby, ist dieser Sportfreund fehl am Platz.“

Eine weitere Meinung erreichte uns aus Lauchhammer. Vom Spielmannszug Motor Ost schrieb Sportfreund Helmuth Winkler.

„Um es rundheraus zu sagen, für mich gehört die Tätigkeit im Spielmannszug zur sportlichen Betätigung. Denn Hobby, so meine ich, ist mehr Liebhaberei. Es ist einleuchtend, daß jeder Sportler seine Disziplin mehr oder weniger aus Liebhaberei betreibt, aber ich glaube nicht, daß ein Freund des Hobbys jahrelang harte Übungs- und Trainingsarbeit auf sich nehmen würde, nur um sein Hobby zu frönen.

In der Spielleutebewegung wird nicht nur die musische Seite gefördert. Bei Wettkämpfen wird neben diesen Belangen auch auf die Haltung des Körpers geachtet, und gerade das erfordert bei den mehr oder minder großen Einsätzen eine ansehnliche Portion an Kondition, um den Körper entsprechend zu beherrschen.

Was mir aber ebenso wichtig erscheint, ist die regelmäßige Teilnahme der Spielleute an Sportveranstaltungen jeglicher Art und Form.

Eine weitere entscheidende Seite dürfte die Durchführung von Meisterschaften und Bestenermittlungen sein, die auf der Grundlage exakter Bewertungsrichtlinien stattfinden, wie in allen anderen Sportarten. Ich glaube, diese Beispiele sollten auch den letzten Skeptiker überzeugt haben, daß Spielleutebewegung, die aktive Betätigung und regelmäßige Teilnahme mehr als ein Hobby, eben Sport ist.“

Und was meinen Sie zu diesen Stimmen aus Mühlhausen und Lauchhammer? Schreiben Sie uns an Sportfreund Bernd Schenke, 705 Leipzig, Walter-Barth-Straße 7, wie Sie Ihre Freizeitbetätigung im Spielmannszug betrachten.

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Fanfarenzüge berieten über Perspektive

Von G. WINTERSTEIN

Im Januar trafen sich in Neustadt/Orla die FZ.-Leiter des Südbezirkes Gera zu einer Beratung über die Bildung der Kommission Fanfarenzüge. Von acht eingeladenen FDJ-, Pionier- und DTSB-Fanfarenzügen erschienen mit Wolfersdorf, Ranis, Leutenberg und dem Gastgeber Neustadt leider nur vier der geladenen Leitungen, um über die Perspektive der Fanfarenzüge zu beraten.

Durch eine gute Initiative der FZ.-Leitung Neustadt ist es gelungen, mit diesen vier Zügen zu einer Einigung über die weitere Arbeit im Südbezirk Gera zu kommen. Es wurde mit dieser Beratung auf alle Fälle der Anfang gefunden, die von der Zentralen Spielleutekommission gewiesenen Wege zu beschreiten.

Die neugebildete Kommission nahm sofort die Arbeit auf und legte bereits den Termin für die „I. FZ.-Meisterschaft“ des Bezirkes Gera fest.

Der stellvertretende Vorsitzende der Kommission Fanfarenzüge in der Zentralen Spielleutekommission, Sportfreund Gerhard Topf, hat sich zur Aufgabe gestellt, im Bezirk Gera nur zwei Kommissionen zu bilden, aus denen sich dann die Zentrale Bezirksommission konstituiert. Mit dieser Teilung schränken wir die Vielzahl von Kommissionen ein und schaffen eine bessere Übersicht.

Zur gleichen Zeit nutzen die anwesenden Sportfreunde die Gelegenheit zu einem regen Erfahrungsaustausch. Mit Helmut Perlowski, FDJ-FZ Berlin, und Gerhard Knoll, Pionier-FZ Leipzig, waren zwei führende FZ-Leiter mit ihren Mitarbeitern nach Neustadt gekommen die gleichfalls an der Beratung der FZ-Leiter teilnahmen. Wir werden nicht abseits stehen, riefen uns beim Abschied die Berliner und Leipziger zu. Ihr sollt von uns hören.

Wir möchten aber den noch abseits stehenden Leitungen zurufen, zeigt durch Eure Mitarbeit, daß Ihr an einer Weiterentwicklung unserer Fanfarenzüge interessiert seid.

Klassifizierungsbedingungen für Spielmannszüge

Dem Wunsch vieler Spielleute entsprechend, beginnen wir heute mit der Veröffentlichung der Klassifizierungsbedingungen für Spielmannszüge der Sonderklasse und Leistungsklassen I bis II sowie der Allgemeinen Klasse.

I. KLASSENEINTEILUNG

Zur Durchführung eines geordneten Wettkampfprogramms werden alle Spielmannszüge des DTSB in 4 Leistungsklassen eingeteilt:

a) Sonderklasse

b) Leistungsklasse I

c) Leistungsklasse II

d) Allgemeine Klasse

Bei Bewährung dieser Einteilung ist später noch eine Leistungsklasse III vorgesehen.

Die Sonderklasse umfaßt 15 Züge, die Besten der Republik, die in Mühlhausen ermittelt wurden.

Die Leistungsklasse I umfaßt die 15 nächstplazierten Züge, wie sie aus den vorausgegangenen Wettkämpfen ermittelt wurden.

Die Leistungsklasse II umfaßt die 15 höstplazierten Züge nach der Leistungsklasse I, wie sie aus den vorangegangenen Wettkämpfen ermittelt wurden.

Die Allgemeine Klasse umfaßt alle übrigen Züge des DTSB, die sich nicht in der Sonderklasse oder Leistungsklasse I und II plazieren konnten.

II. KLASSIFIZIERUNG

1. Die Sonderklasse führt jährlich eine „DDR-Bestenermittlung“ durch. Der Sieger führt den Titel „DDR-BESTER“ des jeweiligen Jahres.

2. Die Leistungsklassen I und II führen keine zentralen Bestenermittlungen durch. Für die Einstufung in diese Leistungsklassen gelten die Ergebnisse der Bezirksmeisterschaften.

3. Die Klassifizierungswettkämpfe der Sonderklasse und Leistungsklasse I werden in zwei Durchgängen durchgeführt.

4. Die Leistungsklasse II und die Allgemeine Klasse führen ihre Wettkämpfe mit nur einem Durchgang durch.

5. Die Kommission Spielmannszüge veröffentlicht jährlich im „tambour“ die Tabelle der Plazierung aller an den Wettkämpfen beteiligten Züge.

III. AUF- UND ABSTIEG

1. Sonderklasse

Die drei letztplazierten Züge der Sonderklasse steigen in die Leistungsklasse I ab. Der Abstieg ist aber nur möglich, wenn die Aufsteiger der Leistungsklasse I höhere Punktzahlen erreichten.

2. Leistungsklasse I

Die drei bestplazierten Züge steigen zur Sonderklasse auf, wenn ihre am Wettkampf erreichten Punktzahlen höher liegen, als die der Absteiger aus der Sonderklasse.

a) Erreicht keiner der Züge eine höhere Punktzahl, gibt es keinen Aufsteiger.

b) Erreichen nur ein oder zwei Züge die Punktzahl, steigen nur diese auf. Aus der Sonderklasse steigen dann der Reihe nach die letztplazierten Züge ab.

Die drei letztplazierten Züge der Leistungsklasse I steigen in die Leistungsklasse II ab, sofern die ersten drei Züge dieser Leistungsklasse eine hohere Punktzahl erreicht haben.

Bei nicht oder nur teilweisem Erreichen der Punktzahlen gilt die gleiche Regelung wie in der Sonderklasse.

3. Leistungsklasse II

Die drei bestplazierten Züge der Leistungsklasse II steigen zur Leistungsklasse I auf, sofern sie bessere Punktzahlen als die Absteiger der Leistungsklasse I erreichten.

Die drei letztplazierten Züge der Leistungsklasse II steigen in die Allgemeine Klasse ab, wenn sie von den ersten drei Zügen dieser Klasse nach Punkten überboten werden.

Bei nicht erreichter Punktzahl bzw. nur bei einem oder zwei Zügen gilt die gleiche Regel wie in der Sonderklasse.

Die drei bestplazierten Züge der Allgemeinen Klasse steigen in die Leistungsklasse II auf, sofern sie die Punktzahl der drei letztplazierten Züge der Leistungsklasse II überbieten. Auch hier gilt bei Differenzen die Regelung der Sonderklasse.

IV. STARTBEDINGUNGEN

1. Alle Züge der Sonderklasse sind

bei zentralen Wettkämpfen nur startberechtigt,

wenn sie an den Bezirksmeisterschaften

teilgenommen haben.

a) Bei Bezirksmeisterschaften starten

die Züge in ihren Klassen zu den Bedingungen

ihrer Klasse. Die Züge der

Sonderklasse starten mit in der Wertung,

können aber nicht Bezirksmeister

werden. Der punkthöchste Zug des Bezirkswettkampfes

erhält den Pokal.

b) Die erreichten Punktzahlen aus

den Bezirksmeisterschaften haben keinen

Einfluß auf die Plazierung in der

Sonderklasse.

2. Für die Züge der Leistungklassen I

und II sowie Allgemeinen Klasse ist die

Teilnahme an den Bezirksmeisterschaften

gleichzeitig die Grundlage für den

möglichen Aufstieg in die nächsthöhere

Klasse.

3. Aufsteiger zu den einzelnen Klassen,

die nicht die geforderten Bedingungen

der jeweiligen Klasse beherrschen,

sind bei Meisterschaften nicht

startberechtigt und werden wieder zurückgestuft.

(wird fortgesetzt)

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