Der Tambour/Ausgabe 1972 03: Unterschied zwischen den Versionen
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Aus den Bezirken | |||
=== Nachwuchskollektive bilden den Schlüssel zum Erfolg === | |||
[[Datei:DerTambour1972-3-4-1.png|mini|'''KAMPFRICHTERAUSBILDUNG''' steht neben den Problemen der Nachwuchsarbeit in den Arbeitsprogrammen der Bezirksspielleutekommissionen an vorderster Stelle. Diese keineswegs leichte und erst recht nicht leicht zu nehmende Tätigkeit verlangt einiges an Erfahrungen in Theorie und Praxis. Denn wer sich mit diesem umfangreichen Material zurechtfindet und noch den Vortrag aufmerksam verfolgt, kann sich Kampfrichter nennen.]] | |||
'''Mit der heutigen Ausgabe beginnen wir, monatlich über die schwerpunktmäßige Arbeit in den Bezirken zu berichten.''' | |||
'''Alle Bezirksspielleutekommissionen sind im Besitz unseres Redaktionsplanes und somit in der Lage, rechtzeitig ihre Ausarbeitungen zu tätigen.''' | |||
'''Es geht uns um die Vermittlung von Erfahrungen, Hinweisen und der Einschätzung des Entwicklungsstandes in den einzelnen Bezirken.''' | |||
'''Wir beginnen mit dem Energiebezirk Cottbus und veröffentlichen den Diskussionsbeitrag des Leiters der Arbeitsgruppe Nachwuchs auf der Jahresabschlußberatung des Bezirkes 1971.''' | |||
Wie in allen Disziplinen unserer sozialistischen Sportbewegung spielt die Nachwuchsentwicklung auch bei den Spielleuten eine große Rolle. Wer den Nachwuchs nicht fördert, also keine Kinderspielmannszüge entwickelt, sich damit zufrieden gibt, mit Kindern gemischt zu spielen, sich nicht ständig bei der Kommission Kinder und Jugend der Bezirksspielleutekommission oder der Arbeitsgruppe Nachwuchs der Fachkommissionen informiert, wird nie über das Ziel der Leistungsklasse II hinauskommen und durch die Veralterung des Kollektivs zum Scheitern verurteilt sein. | |||
Die Aufgabe der Bezirksspielleutekommission ist es, diesem Zustand entschieden entgegen zu treten, den einzelnen Sektionen die Situation klar zu machen, damit nicht, wie in der Vergangenheit bei den Zügen Aufbau Dissenchen, Lok Cottbus sowie Großräschen, welche scheiterten, ähnliches bei anderen Zügen auch entsteht. | |||
Wie wir alle wissen, ist das Leistungsniveau bei den Pionierspielmannszügen sehr stark gestiegen. Ich beziehe dies auf die zentrale Ebene. Das hatte zur Folge, daß eine Sonderklasse, eine Leistungsklasse und die Allgemeine Klasse gebildet wurden. Auf unseren Bezirk bezogen muß man einschätzen, daß es der Initiative einiger leistungsstarker Erwachsenenzüge zu verdanken ist, daß wir dort in der Sonderklasse und Leistungsklasse auch ein Wort mitzureden haben. | |||
Es sind hier zu nennen: | |||
Die '''BSG Traktor Hirschfeld,''' die ihren Pionierspielmannszug in die Sonderklasse brachte und es ist zu nennen die '''TSG Lübbenau,''' der nach einjähriger Ausbildung des Pionierzuges der große Sprung von der Allgemeinen Klasse in die Sonderklasse gelang. | |||
Weiterhin ist zu nennen die '''BSG Turbine Lauta,''' die ihren Pionierspielmannszug in der Leistungsklasse hat. | |||
Hierzu möchte ich jedoch als stellv. Vorsitzender der BSK den Funktionären dieses Spielmannszuges empfehlen, in Zukunft mehr mit der Bezirksspielleutekommission zusammenzuarbeiten, da der Kontakt ganz und gar gefehlt hat. | |||
Ich möchte nicht vergessen, auch Initiativen zu nennen, wie sie in den Kinderzügen der '''BSG Traktor Klöden''' und der '''BSG Motor Lauchhammer''' zu verzeichnen sind. | |||
Auch in diesem Jahr werden beide Züge sicherlich wieder von sich reden machen. | |||
Eins muß ich aber noch ansprechen. | |||
Wo bleibt der Pionierspielmannszug von der TSG Empor Dahme? Ich muß hierzu leider sagen, daß es diese Funktionäre mit dem Nachwuchs nicht so genau nehmen. Es kann nicht immer heißen, der Pionierspielmannszug ist im Aufbau, weil ein Spielmannszug der Leistungsklasse I einen auftrittsfähigen Pionierzug haben muß. Ich erwarte deshalb, daß dieser Zug ebenfalls in diesem Jahr seinen Pionierspielmannszug zur Bezirksmeisterschaft stellen wird. Auch die BSG Einheit Ruhland wird hoffentlich in diesem Jahr ihren Pionierspielmannszug zum ersten Mal in das Wettkampffeuer schicken. | |||
Allen anderen Zügen und speziell den Leitungen gebe ich die Empfehlung, ebenfalls Pionierspielmannszüge aufzubauen, die Altersgrenze ab 10 Jahre festzulegen, da dort die allergrößte Möglichkeit und Konzentration besteht. | |||
Ab 14 Jahre ist zu empfehlen, diese Sportfreunde in dem Erwachsenenkollektiv einzusetzen, das heißt, daß man die Sportfreunde im Alter von 13 bis 14 Jahren für das Erwachsenenkollektiv voll einsatzfähig vorbereitet und dahinter bereits neue Mitglieder für den Pionierspielmannszug stehen hat. | |||
Voraussetzung ist jedoch ein sehr enger Kontakt mit den Schulen, dem Elternhaus sowie der Pionier- und FDJ-Organisation. | |||
Schafft Euch in den Sektionsleitungen eine Arbeitsgruppe Technik und eine Arbeitsgruppe Kinder und Jugend, die aus Betreuern besteht, die in den Schulen hospitieren, Eltern aufsuchen, mit leistungsschwachen Schülern Aussprachen führen u. ä. Dann werden auch die Schwierigkeiten der Werbung und später der Freistellungen geringer sein. | |||
Eine letzte Empfehlung: | |||
Nutzt die von der BSK durchgeführten Übungsleiterlehrgänge, die mit dem Abschluß der Stufe I enden. Zu delegieren sind jedoch nur die Besten und, wenn es geht, auch junge Sportfreunde ab 14 Jahre. Ich selbst habe junge Übungsleiter ausbilden lassen und bin sehr zufrieden, denn das spiegelt sich in den Leistungen der TSG Lübbenau wider. | |||
Zum Abschluß habe ich nur einen Wunsch, daß bei den diesjährigen Bezirksmeisterschaften, DDR-Bestenermittlungen, und DDR-Meisterschaften der Bezirk Cottbus mit vorn zu finden ist und am 18. Juni 1972 alle gemeldeten Pionierspielmannszüge, laut Überblick 9 Stück an der Zahl, bei den Bezirksmeisterschaften zum Einsatz kommen und davon 7 Züge um die Medaillen kämpfen sollten. | |||
Ebenfalls erwarte ich, daß diesmal kein Erwachsenenkollektiv fehlen wird. Denkt alle daran, auch bei euren Kindern ist die Teilnahme entscheidend. Wenn ihr auch von vorn herein einschätzt, wir schaffen nichts, das kann man vorher nicht sagen, entscheidend sind die Tagesform, die Nerven und ihr glaubt gar nicht, wie Kinder sich zusammenreißen können. Wir haben bei unserem ersten Einsatz im Vorjahr nie daran gedacht, Bezirksmeister zu werden, geschweige in der Leistungsklasse die Silbermedaille zu holen. | |||
Heute sind wir in der Sonderklasse und nehmen sogar an der „1. DDR-Meisterschaft“ teil. Ich möchte das hier nicht sonderlich hervorheben und das soll auch nicht so aufgefaßt werden, ich möchte nur damit sagen, schickt eure Pioniere, auch wenn ihr Bedenken habt, ins Fegefeuer, jeder hat so seine Chance, wenn heute nicht, dann das nächste Mal. | |||
Nicht verzagen, sondern um hohe Leistungen ringen, damit wir unseren Bezirk mit ganz vorn finden werden. | |||
'''Friedrich Hollmeyer,''' TSG Lübbenau | |||
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Version vom 6. November 2024, 12:44 Uhr
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5. Jahrgang, Ausgabe März 1972
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Seite 1
Auch für uns heißt es in Vorbereitung der X. Weltfestspiele ab sofort:
Alle Kräfte sind zu konzentrieren
Die X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten finden im Jahr 1973 in der Hauptstadt der DDR Berlin statt. Das wurde im Januar in Bulgariens Hauptstadt Sofia vom Internationalen Vorbereitungskomitee der Weltfestspiele einmütig beschlossen.
„Wir wollen mit großen Leistungen beweisen, daß wir würdige Gastgeber sind“, betonte Genosse Dr. Günter Jahn, 1. Sekretär des ZR der FDJ nach seiner Rückkehr aus Sofia.
Und Genosse Petro Brombacher, amtierender 1. Sekretär der FDJ-Bezirksleitung Berlin, erklärte in einem ADN-Interview: „Es gilt jetzt, die verbleibende Zeit bis zum X. Festival gut zu nutzen.“
Diese Worte haben nicht nur für die Pioniere, FDJler und Studenten unserer Republik Gültigkeit. Sie sind gleichfalls ein Aufruf zum Handeln auch an die Sportler.
Das Sekretariat des Bundesvorstandes des DTSB hat in Vorbereitung dieses großartigen Ereignisses einen Beschluß gefaßt, der sich mit dem Beitrag unserer sozialistischen Sportorganisation an diesem Treffen in den Augusttagen des kommenden Jahres beschäftigt.
Wichtiger Bestandteil wird eine Sportschau sein, die vier Übungsverbände gestalten.
Neben den Sportlerinnen und Sportlern der SV Dynamo, den Sportstudenten und den Mädchen und Jungen des DTV gehören auch die Spielleute zum Programm.
Mit 2500 Pionieren, Jugendlichen und Erwachsenen aller Genres soll eine Musikschau vorgetragen werden, die an die Erfolge des V. Deutschen Turn- und Sportfestes anknüpft und die weitere Entwicklung der Spielleutebewegung des DTSB klar zum Ausdruck bringt.
Aus dieser hohen Aufgabenstellung ergeben sich für jeden einzelnen von uns, gleich ob Aktiver, Funktionär, Übungsleiter oder Betreuer, Verpflichtungen, die nur dann mit ansprechender Qualität erfüllt werden können, wenn sich alle Teilnehmer ihrer persönlichen Verantwortung schon heute bewußt sind.
Die ausgewählten Kollektive sind inzwischen in den Besitz ihrer Berufungsschreiben gekommen und die leitenden Funktionäre haben eine offizielle Einladung für eine Konferenz im April erhalten, auf der Genosse Vizepräsident Alfred Heil einige grundsätzliche Ausführungen geben wird, bevor die Leitung des Übungsverbandes und das Gestalterkollektiv politisch-organisatorische sowie technische Erläuterungen und Hinweise
Fortsetzung auf Seite 2
Gold, Silber . . .
und Bronzemedaillen wird es ab 1972 für die drei Erstplazierten der „DDR-Meisterschaften“ bzw. „DDR-Bestenermittlungen“ der Erwachsenenkollektive nur noch aller zwei Jahre, nämlich in den Jahren mit geraden Zahlen geben.
Das beschloß das Sekretariat der Zentralen Spielleutekommission des DTSB im Februar nach eingehenden Vorberatungen mit den Kollektiven und Fachkommissionen.
Der Wortlaut des Beschlusses ist heute auf Seite 2 oben veröffentlicht und tritt mit seiner Verkündung in Kraft.
Letzte Meldung
Sportfreund Norman Saar abberufen
Das Sekretariat der Zentralen Spielleutekommission des DTSB-Bundesvorstandes bestätigte im Verlauf seiner Februartagung einen Antrag des Sportfreundes Norman Saar auf Abberufung aus seinen zentralen Funktionen.
Sportfreund Saar kann den zentralen Aufgaben gegenwärtig nicht mehr nachkommen, da ihn Schwierigkeiten innerhalb der Sektion seiner Heimatsportgemeinschaft stark binden.
Seine künftige Aufgabe sieht er vorrangig in der Ausbildung des Nachwuchskollektivs und dem Wiederaufbau des Erwachsenenzuges.
Wir danken dem Sportfreund Saar für seine bisherige Mitarbeit und wünschen ihm weiterhin alles Gute und viel Erfolg.
Seite 2
BESCHLUSS zur Wettkampfgestaltung aller Genres ab 1972
Auf Grund der umfangreichen Aufgabenstellung, die vor den Spielleuten in den folgenden Jahren stehen, halten es die Fachkommissionen „Spielmannszüge — Schalmeienkapellen und Fanfarenzüge“ für notwendig, eine Veränderung des Wettkampfrhythmusses vorzunehmen.
In Abänderung der Klassifizierungsordnung wird deshalb beschlossen:
- Die Zentralen Meisterschaften der Spielleute aller Genres (DDR-Meisterschaften — Aufstiegsturnier und DDR-Bestenermittlung) werden ab 1972 nur noch aller 2 Jahre, in den Jahren mit geraden Jahreszahlen, durchgeführt.
- Die Bezirksmeisterschaften werden jährlich durchgeführt. Hierfür bleiben die Bedingungen für die Kollektive aller Klassen und Genres entsprechend der Klassifizierungsordnung bestehen.
- In den Jahren, in denen keine zentralen Meisterschaften stattfinden (ungerade Jahreszahlen gibt es bei den Spielmannszügen keine Aufsteiger aus der Leistungsklasse II, in die Leistungsklasse I bzw. bei den Fanfaren und Schalmeien aus der Allgemeinen Klasse in die Leistungsklasse. Diese Festlegung gilt ab 1973.
- Für alle anderen Klassen aller Genres bleibt auch in den Jahren mit ungeraden Jahreszahlen das Auf- und Abstiegsreglement unverändert.
- Von diesem Beschluß bleiben die Kollektive der Pioniere unberührt. Sie führen ihre Wettkämpfe wie bisher lt. Klassifizierungsordnung durch.
Alle Krätte sind zu konzentrieren
Fortsetzung von Seite 1
geben bzw. konkrete Aufgabenstellungen übermitteln.
In den letzten Wochen haben wir bereits mehrfach in „der tambour“ in verschiedensten Veröffentlichungen auf diese Vorhaben hingewiesen und einige notwendige Festlegungen und Beschlüsse der Zentralen Spielleutekommission und ihres Sekretariats veröffentlicht.
Wir hoffen, mit diesen Maßnahmen im Interesse aller Spielleute gehandelt zu haben und möchten schon heute die Bitte aussprechen, daß sich alle Sportfreunde, Kollektive und zentralen Klangkörper mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln und Möglichkeiten für eine erfolgreiche Vorbereitung des „Übungsverbandes Musikschau“ zu den X. Weltfestspielen im Rahmen der Sportschau des DTSB einsetzen.
Das Gestalterkollektiv hat seine Arbeit bereits seit einiger Zeit aufgenommen. Die Choreographie ist in der Grobkonzeption gestaltet worden, die Komposition liegt fertig vor.
Der Zentralen Spielleutekommission werden im April die Vorschläge für die Besetzung der Leitungsfunktionen übergeben und gleichzeitig wird zu diesem Zeitpunkt der exakte Teilnehmerkreis und die -zahl bestimmt.
In der nächsten Ausgabe also können wir dann näher auf diese Fragen eingehen.
Übrigens, es wird ab Mai 1972 in unserem „der tambour“ eine immer wiederkehrende Rubrik geben, die sich mit den verschiedensten Fragen in Vorbereitung der Musikschau befassen soll.
Also, schickt uns Eure Fragen — in „der tambour“ erhaltet Ihr eine entsprechende Antwort.
In diesem Sinne wünschen wir allen Beteiligten viel Erfolg in der gemeinsamen Arbeit.
Bernd Schenke, Sekretär der ZSK
Ab 1973 „DDR-offene Turniere“
Auf Grund des o. g. Beschlusses werden die zentralen Meisterschaften der Spielmannszüge nur noch aller 2 Jahre (gerade Jahreszahlen) durchgeführt.
Um eine Stagnation in der Entwicklung dieser Züge zu vermeiden und ihnen die Möglichkeit einer jährlichen Überprüfung ihres Leistungsstandes zu geben, wird beschlossen:
- Die Spielmannszüge der Sonderklasse und Leistungsklasse I führen ab 1973 aller 2 Jahre (ungerade Jahreszahlen) ein „DDR-offenes Pokalturnier“ durch.
- Die Teilnahme der Kollektive erfolgt auf freiwilliger Basis und hat keinen Einfluß auf die Plazierung in ihrer Klasse.
- Diesen Turnieren wird von der ZSK die gleiche finanzielle Unterstützung wie bei zentralen Meisterschaften gewährt (50 Prozent Fahrgeldrückerstattung, Kampfrichterfinanzierung).
- Die Ermittlung des Pokalsiegers erfolgt ohne Berücksichtigung der Klasse in zwei Durchgängen.
- a) Für das Pokalturnier wird keine Pflicht festgelegt.
- b) Für die Kür wird keine Grenze des Schwierigkeitsgrades festgelegt.
- c) Im 1. Durchgang wird ein Kürmarsch im Stand und ein Kürmarsch in der Bewegung gespielt.
- d) Im 2. Durchgang wird den Zügen eine freie Betätigung gewährt, das heißt, sie können den 2. Durchgang analog dem 1. Durchgang gestalten oder eine Musikschau nach eigener Choreographie mit einer maximalen Dauer von 6 Minuten darbieten.
Für diesen Durchgang werden besondere Bewertungsrichtlinien erarbeitet und festgelegt. - e) Beim „DDR-offenen Pokalturnier“ gespielte Kürmärsche fallen nicht unter die Klausel der zentralen Meiterschaften.
Seite 3
Kommission Fanfarenzüge berichtet
Unsere Zielstellung wird von den Aufgaben, die der VIII. Parteitag der SED beschlossen hat, der ständigen schrittweisen Erhöhung des kulturellen Lebensniveaus und einer breiten kulturellen Betätigung der Mitglieder, bestimmt.
Von der Fachkommission Fanfarenzüge wurden in Verbindung mit dem Perspektivplan der Zentralen Spielleutekommission des DTSB die Aufgaben klar gestellt. Der Hauptinhalt unserer Arbeit besteht darin, die politisch-ideologische Erziehung und Bildung aller Mitglieder der Fanfarenzüge erstrangig in die gesamte Arbeit einzubeziehen und das musikalischtechnische Niveau entscheidend zu verbessern.
Mit der Durchführung der „II. DDR-Bestenermittlung“ der Leistungsklasse im Juli 1972 in Berlin bereiten sich die Sportfreunde aktiv auf die IV. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR und die X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten 1973 in Berlin vor.
Betrachten wir die Arbeitsweise der Fachkommission, so können wir feststellen, daß alle Führungskader intensiv bemüht sind, ihre übertragenen Aufgaben termingerecht zu erfüllen. Dieser gesetzte Maßstab einer kollektiven Leitungsmethode ist die Grundlage der Erfolge.
Auf Beschluß der Fachkommission werden bei sämtlichen Beratungen politisch-ideologische Grundsatzthemen behandelt, unter Hinzuziehung bestimmter Kader aus den einzelnen Kollektiven. Durch die günstige geographische Lage der Stadt Potsdam ist es möglich, mit allen Fanfarenzügen im Raum Berlin, diese wichtige Frage zu behandeln.
Hauptbestandteil der gesamten Tätigkeit der Fachkommission Fanfarenzüge ist eine zielgerichtete Arbeit zur Vorbereitung der X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten in Berlin 1973.
Der bestehende zentrale Klangkörper wird auf insgesamt 550 Sportfreunde erweitert, das heißt, daß alle Kollektive, die dem „Zentralen Fanfarenzug des DTSB“ angehören, bereits nach einem Besetzungsschlüssel arbeiten und die Sportfreunde intensiv auf dieses Ereignis vorbereiten.
Durch die Fachkommission Fanfarenzüge wurde eine Wettbewerbsrichtlinie erarbeitet, nach der die Mitglieder des „Zentralen Fanfarenzuges des DTSB“ um das „Werner-Seelenbinder-Banner“ kämpfen und anläßlich der X. Weltfestspiele Zeugnis ablegen, daß sie die gestellten Aufgaben vorbildlich erfüllt haben.
Wir rufen alle zentralen Klangkörper der Zentralen Spielleutekommission beim Präsidium des DTSB-Bundesvorstandes auf, dem Beispiel der Fachkommission Fanfarenzüge zu folgen.
Für eine höhere Qualität der gemeinsamen Arbeit
Wettkampfrichtlinie des „Zentralen Fanfarenzuges des DTSB“ einmütig beschlossen
Inhalt:
Verleihung des „Werner-Seelenbinder-Banners“ des DTSB (anläßlich der X. Weltfestspiele) auf der Grundlage des Beschlusses des Sekretariats des DTSB-Bundesvorstandes vom 30. Juni 1970.
Ziel des Wettbewerbs:
Das Ziel des Wettbewerbs ist
a) die bewußte schöpferische Teilnahme unserer Mitglieder an der Erfüllung der Aufgaben entsprechend der Entschließung des IV. Turn- und Sporttages des DTSB ständig zu verbessern,
b) das Niveau der politisch-ideologischen Tätigkeit der Leitungen der Fanfarenzüge zu vervollkommnen und das musikalisch-technische Niveau weiter zu verbessern,
c) eine komplexe Erfüllung der planmäßig vorgegebenen Aufgaben zu garantieren und die Beschlüsse des VIII. Parteitages der SED zielstrebig zu verwirklichen. Die politisch-ideologische Erziehungsarbeit als Hauptbestandteil in die gesamte verantwortliche Tätigkeit mit einzubeziehen.
Form des Wettbewerbs:
Der Wettbewerb hat den Charakter eines Leistungsvergleiches zwischen den Fanfarenzügen, die den Bestandteil des Zentralen Klangkörpers, bestehend aus
a) Naturfanfaren
- SG Dynamo Potsdam Stadt
- SG „Ernst Thälmann“ Berlin-Friedrichshain
- SG-Dynamo Nordwest Berlin
- SG „Ernst Thälmann“ Berlin-Prenzlauer Berg
- BSG Einheit Pädagogik Leipzig
- BSG Stahl Hennigsdorf
b) Ventilfanfaren
- Fanfarenorchester BSG Lok-Mitte Leipzig
- SG Dynamo Mühlhausen
bilden.
Inhalt und Bewertung des Wettbewerbs:
Der Inhalt des Wettbewerbs wird durch die Aufgaben des Perspektivplanes der ZSK und der Führungsdokumente der Fachkommission Fanfarenzüge bestimmt.
Da die mitgliedermäßige Stärke der Kollektive sehr unterschiedlich ist, wird eine Vorgabe zahlenmäßiger Kennziffern nicht als Grundlage erhoben.
Die Bewertung der erreichten Ergebnisse erfolgt durch das Sekretariat der Zentralen Spielleutekommission.
Aufgabenstellung :
a) politisch-ideologische Bildung:
- regelmäßige Durchführung von Mitgliederversammlungen unter Beachtung vorgegebener zentraler Themen,
- regelmäßige Weiterbildungsveranstaltungen für alle Funktionäre der Fanfarenzüge.
- Organisation und Bildungsveranstaltungen wie: Werner-Seelenbinder-Veranstaltungen, Besuch von Kultur- und Gedenkstätten, Durchführung von Foren, Veranstaltungen zur „Woche der Jugend und Sportler“, des Tages der Republik, Maidemonstrationen, Arbeiterfestspiele, Jugendtreffen u.a.
- Alle Funktionäre der Fanfarenzüge werden Abonnent der Zeitschrift „der tambour“.
b) Festigung und Stärkung der Fanfarenzüge:
- Verstärkte Mitgliederwerbung, um den Nachwuchs in den Kollektiven zu sichern.
- Aus- und Weiterbildung von Übungsleitern (Stufe II und III) und Kampfrichtern.
- Erwerb des Sportabzeichens der DDR.
- Regelmäßige Teilnahme der Mitglieder an den Übungsstunden.
c) Aus den Fanfarenzügen ist ein Forschungskollektiv zu bilden, das den Auftrag übernimmt, Leben und Wirken von Werner Seelenbinder zu erforschen und in einer Dokumentation dazulegen.
Werner Seelenbinder bedeutet für uns, die fortschrittlichen und humanistischen Traditionen der Vergangenheit und Gegenwart des deutschen Sports weiter zu pflegen und anläßlich der X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten 1973 in Berlin Zeugnis darüber abzulegen, daß die Mitglieder des „Zentralen Fanfarenzuges“ den Kampf um das „Werner-Seelenbinder-Banner“ vorbildlich erfüllt haben.
Das ist der Sinn unseres Wettbewerbs — Werner Seelenbinder bleibt unvergessen — Symbol der sozialistischen Sportjugend!
Schlußbestimmungen:
Von den Leitungen aller Klangkörper des „Zentralen Fanfarenzuges“ ist nach den Wettbewerbsrichtlinien eine entsprechende Aufgabenstellung (in zweifacher Ausfertigung) der Fachkommission Fanfarenzüge zur Bestätigung vorzulegen (Termin 22. April 1972).
Seite 4
Aus den Bezirken
Nachwuchskollektive bilden den Schlüssel zum Erfolg
Mit der heutigen Ausgabe beginnen wir, monatlich über die schwerpunktmäßige Arbeit in den Bezirken zu berichten.
Alle Bezirksspielleutekommissionen sind im Besitz unseres Redaktionsplanes und somit in der Lage, rechtzeitig ihre Ausarbeitungen zu tätigen.
Es geht uns um die Vermittlung von Erfahrungen, Hinweisen und der Einschätzung des Entwicklungsstandes in den einzelnen Bezirken.
Wir beginnen mit dem Energiebezirk Cottbus und veröffentlichen den Diskussionsbeitrag des Leiters der Arbeitsgruppe Nachwuchs auf der Jahresabschlußberatung des Bezirkes 1971.
Wie in allen Disziplinen unserer sozialistischen Sportbewegung spielt die Nachwuchsentwicklung auch bei den Spielleuten eine große Rolle. Wer den Nachwuchs nicht fördert, also keine Kinderspielmannszüge entwickelt, sich damit zufrieden gibt, mit Kindern gemischt zu spielen, sich nicht ständig bei der Kommission Kinder und Jugend der Bezirksspielleutekommission oder der Arbeitsgruppe Nachwuchs der Fachkommissionen informiert, wird nie über das Ziel der Leistungsklasse II hinauskommen und durch die Veralterung des Kollektivs zum Scheitern verurteilt sein.
Die Aufgabe der Bezirksspielleutekommission ist es, diesem Zustand entschieden entgegen zu treten, den einzelnen Sektionen die Situation klar zu machen, damit nicht, wie in der Vergangenheit bei den Zügen Aufbau Dissenchen, Lok Cottbus sowie Großräschen, welche scheiterten, ähnliches bei anderen Zügen auch entsteht.
Wie wir alle wissen, ist das Leistungsniveau bei den Pionierspielmannszügen sehr stark gestiegen. Ich beziehe dies auf die zentrale Ebene. Das hatte zur Folge, daß eine Sonderklasse, eine Leistungsklasse und die Allgemeine Klasse gebildet wurden. Auf unseren Bezirk bezogen muß man einschätzen, daß es der Initiative einiger leistungsstarker Erwachsenenzüge zu verdanken ist, daß wir dort in der Sonderklasse und Leistungsklasse auch ein Wort mitzureden haben.
Es sind hier zu nennen:
Die BSG Traktor Hirschfeld, die ihren Pionierspielmannszug in die Sonderklasse brachte und es ist zu nennen die TSG Lübbenau, der nach einjähriger Ausbildung des Pionierzuges der große Sprung von der Allgemeinen Klasse in die Sonderklasse gelang.
Weiterhin ist zu nennen die BSG Turbine Lauta, die ihren Pionierspielmannszug in der Leistungsklasse hat.
Hierzu möchte ich jedoch als stellv. Vorsitzender der BSK den Funktionären dieses Spielmannszuges empfehlen, in Zukunft mehr mit der Bezirksspielleutekommission zusammenzuarbeiten, da der Kontakt ganz und gar gefehlt hat.
Ich möchte nicht vergessen, auch Initiativen zu nennen, wie sie in den Kinderzügen der BSG Traktor Klöden und der BSG Motor Lauchhammer zu verzeichnen sind.
Auch in diesem Jahr werden beide Züge sicherlich wieder von sich reden machen.
Eins muß ich aber noch ansprechen.
Wo bleibt der Pionierspielmannszug von der TSG Empor Dahme? Ich muß hierzu leider sagen, daß es diese Funktionäre mit dem Nachwuchs nicht so genau nehmen. Es kann nicht immer heißen, der Pionierspielmannszug ist im Aufbau, weil ein Spielmannszug der Leistungsklasse I einen auftrittsfähigen Pionierzug haben muß. Ich erwarte deshalb, daß dieser Zug ebenfalls in diesem Jahr seinen Pionierspielmannszug zur Bezirksmeisterschaft stellen wird. Auch die BSG Einheit Ruhland wird hoffentlich in diesem Jahr ihren Pionierspielmannszug zum ersten Mal in das Wettkampffeuer schicken.
Allen anderen Zügen und speziell den Leitungen gebe ich die Empfehlung, ebenfalls Pionierspielmannszüge aufzubauen, die Altersgrenze ab 10 Jahre festzulegen, da dort die allergrößte Möglichkeit und Konzentration besteht.
Ab 14 Jahre ist zu empfehlen, diese Sportfreunde in dem Erwachsenenkollektiv einzusetzen, das heißt, daß man die Sportfreunde im Alter von 13 bis 14 Jahren für das Erwachsenenkollektiv voll einsatzfähig vorbereitet und dahinter bereits neue Mitglieder für den Pionierspielmannszug stehen hat.
Voraussetzung ist jedoch ein sehr enger Kontakt mit den Schulen, dem Elternhaus sowie der Pionier- und FDJ-Organisation.
Schafft Euch in den Sektionsleitungen eine Arbeitsgruppe Technik und eine Arbeitsgruppe Kinder und Jugend, die aus Betreuern besteht, die in den Schulen hospitieren, Eltern aufsuchen, mit leistungsschwachen Schülern Aussprachen führen u. ä. Dann werden auch die Schwierigkeiten der Werbung und später der Freistellungen geringer sein.
Eine letzte Empfehlung:
Nutzt die von der BSK durchgeführten Übungsleiterlehrgänge, die mit dem Abschluß der Stufe I enden. Zu delegieren sind jedoch nur die Besten und, wenn es geht, auch junge Sportfreunde ab 14 Jahre. Ich selbst habe junge Übungsleiter ausbilden lassen und bin sehr zufrieden, denn das spiegelt sich in den Leistungen der TSG Lübbenau wider.
Zum Abschluß habe ich nur einen Wunsch, daß bei den diesjährigen Bezirksmeisterschaften, DDR-Bestenermittlungen, und DDR-Meisterschaften der Bezirk Cottbus mit vorn zu finden ist und am 18. Juni 1972 alle gemeldeten Pionierspielmannszüge, laut Überblick 9 Stück an der Zahl, bei den Bezirksmeisterschaften zum Einsatz kommen und davon 7 Züge um die Medaillen kämpfen sollten.
Ebenfalls erwarte ich, daß diesmal kein Erwachsenenkollektiv fehlen wird. Denkt alle daran, auch bei euren Kindern ist die Teilnahme entscheidend. Wenn ihr auch von vorn herein einschätzt, wir schaffen nichts, das kann man vorher nicht sagen, entscheidend sind die Tagesform, die Nerven und ihr glaubt gar nicht, wie Kinder sich zusammenreißen können. Wir haben bei unserem ersten Einsatz im Vorjahr nie daran gedacht, Bezirksmeister zu werden, geschweige in der Leistungsklasse die Silbermedaille zu holen.
Heute sind wir in der Sonderklasse und nehmen sogar an der „1. DDR-Meisterschaft“ teil. Ich möchte das hier nicht sonderlich hervorheben und das soll auch nicht so aufgefaßt werden, ich möchte nur damit sagen, schickt eure Pioniere, auch wenn ihr Bedenken habt, ins Fegefeuer, jeder hat so seine Chance, wenn heute nicht, dann das nächste Mal.
Nicht verzagen, sondern um hohe Leistungen ringen, damit wir unseren Bezirk mit ganz vorn finden werden.
Friedrich Hollmeyer, TSG Lübbenau