Der Tambour/Ausgabe 1971 04: Unterschied zwischen den Versionen

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=== unser standpunkt ===
Es wird immer wieder davon gesprochen, daß das Leistungsniveau unserer Spielmannszüge in den letzten Jahren erheblich angestiegen ist.
Wäre dem auch so, wenn wir keine Wettkämpfe bzw. Meisterschaften durchführen würden? Diese Frage muß entschieden verneint werden.
Gerade die Intensität und Aktivität, mit denen sich die Züge auf die Wettkämpfe vorbereiten, sind die Basis und der Ansporn für die Leistungssteigerungen, weil unsere Spielleute das Ergebnis der Wettkämpfe, in dem sich die geleistete Übungsarbeit widerspiegelt, sehr ernst nehmen. Es sollen nicht die Schwierigkeiten verkannt werden, mit denen ein erheblicher Teil der Züge zu kämpfen hat, um einen geordneten und gewinnbringenden Übungsbetrieb durchführen zu können. Da aber Wollen und Muß dahinter stehen, mit einem guten Platz und möglichst hoher Punktzahl abzuschneiden, fällt es doch leichter, mit den Schwierigkeiten fertig zu werden.
Man kann wohl auch sagen, wenn der Anreiz der Wettkämpfe nicht wäre, würden bestimmt einige Sportfreunde stagnieren und vielleicht mancher Zug aufhören zu bestehen.
Die Wettkämpfe verlangen nicht nur eine Steigerung des technischen Niveaus und der Disziplin, sondern auch eine gute organisatorische Arbeit in der Sektion. Auch zwingen sie die Züge dazu, ständig ihr Repertoire zu erweitern und nicht bei dem einmal Erreichten stehenzubleiben.
Dabei werden an die Funktionäre, Ausbilder und Übungsleiter hohe Anforderungen gestellt und die Spielleute können es diesen Sportfreunden wohl am besten dadurch danken, daß sie sich bei allen Veranstaltungen, besonders im Rahmen der Wettkämpfe, gut und diszipliniert bewegen und damit einen guten Eindruck für die Spielleutebewegung hinterlassen.
Durch eine bewußte Vorbereitung müssen alle Wettkampfteilnehmer, trotz manchmal starker beruflicher, gesellschaftlicher und auch familiärer Beanspruchungen, ihren Anteil dazu beitragen, daß ihr Zug im Wettkampf mit einem guten Ergebnis besteht.
So können auch ohne weiteres aus dem Stand der Vorbereitungen, aus dem Einhalten der in den  Wettkampfausschreibungen geforderten Verpflichtungen und Terminen Schlußfolgerungen zur organisatorischen und bei Nennung der Kür, über die technische Arbeit in dem Zug gezogen werden.
Wenn ein Zug immer mit dem gleichen Programm, das womöglich gerade den geforderten Schwierigkeitsgrad erreicht, antritt und zur Erfüllung seiner Pflichten mehrmals angemahnt werden muß, ergibt sich daraus, daß die Leitungstätigkeit verbessert werden muß.
Hoffen wir, daß nach dem Abschluß der diesjährigen Wettkämpfe und Meisterschaften, wie schon in den letzten Jahren gesagt werden kann, es wurde wieder Großes gezeigt und geleistet, es geht weiter vorwärts! '''H. Brückner'''
=== Wir stellen Bezirksvorsitzende der Spielleute vor ===
[[Datei:DerTambour1971-4-2-1.png|mini]]
Sportfreund Hans Fick, 60 Jahre, ist Mitglied der TSG Wismar und Vorsitzender der Bezirks-Spielleutekommission Rostock.
Im sozialistischen Sinne erzogen, gehörte er seit seiner frühesten Jugend mehreren sozialistischen Organisationen an. 1923 wurde er Mitglied der Arbeiter-Turn- und Sportbewegung und 1926 Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend.
In Sportfreund Fick besitzt die Spielleutebewegung einen Funktionär, der nie aufgibt und immer bereit ist, die Belange der Spielleute zu vertreten. Deshalb ist sein Name weit über die Grenzen des Bezirkes hinaus bekannt.
Nach der Neubildung der Demokratischen Sportbewegung war er von 1947 an aktiv beim Aufbau der Spielleutebewegung tätig.
Er war langjähriger Parteisekretär der Sektionsleitung des Spielmannszuges der TSG Wismar und ist außer seiner mehrfachen Funktionärstätigkeit im gesellschaftlichen und sportlichen Leben noch Übungsleiter im Sektions- bzw. Bezirksmaßstab.
Aktiv hat er an der Neubildung mehrerer Pionierspielmannszüge mitgewirkt. So schenkt er seine ganz besondere Aufmerksamkeit dem Pionierspielmannszug der BSG Traktor Lübow im Kreis Wismar.
Die Bezirksspielleutekommission unseres Bezirkes hat über den einzigen im Bezirk Neubrandenburg bestehenden Spielmannszug, der BSG „Traktor“ Friedland, die Patenschaft übernommen. Diese Verpflichtung nimmt Sportfreund Fick sehr ernst und opfert für die Unterstützung dieses Zuges viel Freizeit.
Er nahm an allen Deutschen Turn- und Sportfesten der DDR teil und trug mit dazu bei, unsere Spielleutebewegung im DDR-Maßstab zu hohem Ansehen zu führen.
Er ist Träger der DTSB-Nadeln in Bronze, Silber und Gold sowie der DTV-Nadeln in Bronze und Silber. Zweimal erhielt er die Medaille „Für ausgezeichnete Leistungen“ und einmal die Medaille „Für künstlerisches Volksschaffen“. 1969 wurde er „Aktivist der sozialistischen Arbeit“. Die Aufbaunadeln in Bronze, Silber und Gold gehören, wie noch viele andere Ehrungen, zu seinen Auszeichnungen.
Sportfreund Fick ist seit vielen Jahren Mitglied der Partei der Arbeiterklasse, in der er auch mehrere Funktionen bekleidete.
Im beruflichen Leben ist er beim Rat der Stadt Wismar als Referent für Märkte und Messen bei der Abteilung Kultur beschäftigt. '''W. Rudloff'''
=== republik-rundschau ===
'''HALLE''' — Das Bezirksspielleutekorps Halle trat im Rahmen der Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag der Märzkämpfe in der Bezirkshauptstadt auf. Damit hat dieses Kollektiv als erstes die von der ZSK gegebene Zielstellung erfüllt.
'''ERFURT''' — Im Rahmen der Bezirkskinder- und Jugendspartakiade führen die Spielleute des Bezirkes Erfurt im Erfurter Georgi-Dimitroff-Stadion eine eigene Musikschau durch. Die Generalprobe findet am 26. Juni 1971 im Rahmen der Feierlichkeiten zum 20jährigen Jubiläum der BSG Traktor in Luisenthal statt.
'''ZWICKAU''' — Im Friedensfahrt-Etappenort Zwickau werden die Spielleute des Bezirkes Karl-Marx-Stadt im Rahmenprogramm ihre wieder erstandene Leistungsfähigkeit zum Ausdruck bringen.
Gleichzeitig wird der „Zentrale Schalmeienzug des DTSB“ aus dem Trainingslager kommend, die Zuschauer mit seiner Musikschau begeistern.
'''BERLIN''' — In den Tagen der IV. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR werden auch die Spielleute des DTSB an verschiedenen Großsportveranstaltungen beteiligt sein. Wie 1970 werden auch im kommenden Jahr 1500 Spielleute der Delegation angehören.
'''BERLIN''' — Über 800 Mädchen und Jungen der Pionierspielmannszüge des DTSB bereiten sich in diesem Sommer in Trainingslagern auf künftige Aufgaben vor.
In Straußberg/Sondershausen beziehen 650 Mitglieder des „Zentralen Pionierspielmannszuges der DDR“ Quartier, während in Zwickau, Brodowin, Limbach-Oberfrohna und Weißwasser einzelne Kollektive die günstige Gelegenheit eines intensiven Trainings nutzen werden.


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=== Beschluß des Prasidlums des DTSB mit Leben erfüllen ===
'''■ Alle Gelegenheiten zur Volksaussprache nutzen'''
'''■ Zielstellungen in den Sektionen kritisch einschätzen'''
Der auf der 9. Tagung des Präsidiums des DTSB-Bundesvorstandes beschlossene Plan zur Vorbereitung des VIII. Parteitages sowie des 25. Jahrestages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands ist auch von allen Sektionen der Spielleutebewegung gründlich auszuwerten und in vielfältigster Weise durch neue Initiativen und Verpflichtungen mit Leben zu erfüllen.
Die große Volksaussprache in allen Kreisen unserer Bevölkerung sollte ganz besonders in den Mitgliederversammlungen fortgesetzt und durch spezifische Probleme ergänzt werden.
Die vielfältigsten Möglichkeiten der Gestaltung dieser umfassenden Diskussionen bieten gerade den Spielleuten Ansatzpunkte, aktiv in Erscheinung zu treten.
Nicht nur am 21. April, dem 25. Gründungstag der SED, sondern immer und überall sollten Appelle, Foren und andere Veranstaltungen genutzt werden, um der Partei der Arbeiterklasse unserer Republik Dank zu sagen.
Für uns als Sportler heißt das im besonderen, den Kampf der Sportgemeinschaften um den Titel „Vorbildliche Sportgemeinschaft des DTSB“ nach besten Kräften zu unterstützen und den in der Spielleutebewegung laufenden Kampf um den Titel „Sektion der vorbildlichen Arbeit“ noch stärker in die Arbeit des Kollektivs einzubeziehen.
Die Zielstellung unserer Organisation, bis zum 1. Juni 1971 50 Prozent des Jahressportplanes zu erfüllen, heißt, die Ausbildung der Übungsleiter und Kampfrichter kontinuierlich, mit ständig wachsender Qualität durchzuführen und der Aus- und Weiterbildung aller im Bereich der Spielleute des DTSB tätigen Funktionäre noch größeres Augenmerk zu widmen.
Die Ergebnisse solch beispielgebender Sektionen wie der BSG Traktor Zabeltitz, die als erste den Antrag auf Verteidigung ihres Wettbewerbsprogrammes um den Titel „Sektion der vorbildlichen Arbeit“ stellte, ist im Zeitraum der Parteitagsvorbereitung überall auszuwerten und auf die eigene Arbeit zu beziehen.
Damit leisten wir als Spielleute des DTSB unseren Beitrag zur Erfüllung der Aufgaben und Maßnahmen unserer sozialistischen Sportorganisation in Vorbereitung des VIII. Parteitages der SED und tragen zur weiteren Stärkung der DDR bei. '''B. S.'''
=== Jugendverband ehrte Aktivisten der ersten Stunde ===
[[Datei:DerTambour1971-4-3-1.png|mini]]
Anläßlich des 25. Gründungstages der Freien Deutschen Jugend dankte der sozialistischen Jugendverband der DDR im Bezirk Leipzig verdienten Funktionären und Aktivisten der ersten Stunde für ihre hervorragenden Verdienste bei der sozialistischen Erziehung der Jugend unserer Republik.
Sportfreund '''Karl SEIDEL,''' Mitglied der Zentralen Spielleutekommission des DTSB und Spielmann der BSG Traktor Taucha wurde aus diesem Anlaß mit der „ARTUR-BECKER-MEDAILLE“ in Silber ausgezeichnet und außerdem in das Ehrenbuch der FDJ-Bezirksleitung Leipzig eingetragen.
Im Namen aller Spielleute des DTSB gratulieren wir dem Sportfreund Seidel zu diesen Ehrungen und wünschen ihm weitere Erfolge in seiner gesellschaftlichen Tätigkeit.
=== Kritische Aussprachen in den Fachkommissionen ===
Die Fachkommissionen der ZSK führten im Verlauf ihrer Beratungen am 24. und 25. April 1971 kritische Aussprachen über die Ergebnisse der bisherigen Arbeit.
Anlaß dazu waren die teilweise völlig ungenügende Erfüllung verschiedenster Aufgaben durch einzelne Mitglieder und einige Fehler in der Führungs- und Leitungstätigkeit. In der Maiausgabe werden wir zu den Problemen mehr berichten.


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=== DDR-Meisterschaft mit vielversprechendem Programm ===
[[Datei:DerTambour1971-4-4-1.png|mini|'''STRAHLEND''' zeigt Sportfreund Lothar Dietrich, Stabführer der BSG Motor Lauchhammer Ost, den gewonnenen Pokal beim Jubiläumsturnier der Treuenbrietzener Spielleute. Die Lausitzer gelten auch in Oschersleben als Favoriten. Ob ihnen der Gewinn des begehrten Wanderpokals in diesem Jahr gelingt?]]
Die diesjährigen „DDR-Meisterschaften“ der Spielmannszüge der Sonderklasse werden in Oschersleben ganz bestimmt zu einem weiteren Höhepunkt in unserer erfolgreichen Entwicklungstätigkeit gestaltet.
In den Augusttagen, wenn sich die 15 leistungsstärksten Kollektive der Spielmannszüge des DTSB zum harten Kampf um Bronze, Silber und Gold treffen, werden die Veranstalter ein Rahmenprogramm für Aktive und Zuschauer ablaufen lassen, das sicher für jeden Geschmack etwas enthält.
Bereits am Freitag (27. August) wird diese zentrale Veranstaltung mit einem feierlichen Eröffnungszeremoniell eingeleitet.
In der Lindenstraße werden in Anwesenheit repräsentativer Vertreter des öffentlichen Lebens die Spielleute einen ersten Einblick in ihre intensive Vorbereitungsarbeit geben.
Neben dem großen Aufmarsch der Meisterschaftsteilnehmer wird von allem der Fanfarenzug der SG Dynamo Potsdam III durch seine Musikschau Zuschauer und Gäste begeistern.
Auf einer hervorragend geeigneten Anlage vor dem Schwimmbad wird dann am folgenden Sonnabend der Kampf um die „DDRMeisterschaft“ entschieden.
Einen bisher ungewohnten, aber dennoch sehr würdigen Rahmen, wird die Siegerehrung erhalten, die im Verlauf einer bunten Abschlußveranstaltung vorgenommen wird.
Im Schwimmbad, unter Einbeziehung vielfältiger Effekte, werden sich die besten Kollektive mit den verdienten Medaillen schmücken können.
Daran schließt sich ein nochmaliges Auftreten der musikalisch besten Spielmannszüge. Eine Modenschau wird der Auftakt für den letzten Teil des Abends, einem Sportlerball unter freiem Himmel, sein.
Nicht vergessen werden darf, daß vor Beginn der Abschlußveranstaltung die Klangkörper der gastgebenden Stadt vor dem Schwimmbad eine eigene Musikschau zeigen. Für die Einwohner Oscherslebens eine Gelegenheit, den eigenen Spielleutenachwuchs aus nächster Entfernung zu bewundern.
Die Spielmannszüge aus allen Teilen unserer Republik verabschieden sich am Sonntag mit Platzkonzerten an verschiedenen Stellen der Stadt von den gastfreundlichen Einwohnern.
Soviel läßt sich heute schon sagen, nach Mühlhausen, Senftenberg und Apolda wird auch Oschersleben dazu beitragen, die Spielleutebewegung des DTSB würdig zu repräsentieren.
=== Porzellanwerker in Colditz übernahmen Patenschaft ===
Die Splelmannszuge der Leistungsklasse I ringen in der Porzellanstadt Colditz in diesem Jahr um den „Aufstieg zur Sonderklasse“.
Das altehrwürdige Städtchen im Bezirk Leipzig ist auf den Empfang seiner Gäste bestens vorbereitet.
Die Leitungen des VEB(K) Porzellanwerk haben in gemeinsamer Arbeit mit der Bezirksspielleutekommission in Leipzig und den Vertretern der Zentralen Spielleutekommission alle Vorkehrungen getroffen, um diesen zentralen Wettkampf zu einem guten Ergebnis zu führen.
Am Sonnabend (19. Juni) wird auf einer großen Freifläche vor dem Porzellanwerk, das die Patenschaft über das „Aufstiegsturnier zur Sonderklasse“ übernommen hat, mit einem würdigen Appell die 2 Tage andauernde Veranstaltung eröffnet.
Ihm schließt sich unmittelbar der erste Durchgang für die 14 startberechtigten Spielmannszüge an.
Der erste Wettkampftag wird mit einem großen Sportlerball im Kulturhaus beschlossen.
Der Sonntag steht dann im Zeichen der Entscheidung, wenn sich die Kollektive im 2. Durchgang dem Kampfgericht zur kritischen Einschätzung stellen.
Auf dem Thälmann-Platz findet die Siegerehrung mit einem nochmaligen Großauftritt aller Kollektive unmittelbar nach Abschluß des Wettkampfes statt.
Als Gäste werden an diesem Zeremoniell die Mitglieder des Fanfarenzuges der BSG Einheit Pädagogik NO Leipzig teilnehmen, die mit ihrer arteigenen Musikschau in den letzten Monaten bei vielen Großereignissen Lob und Anerkennung erhielten.
Eins läßt sich heute schon sagen, in Colditz werden von den Kollektiven der Leistungsklasse I hohe Leistungen erwartet, doch es wird neben dem anstrengenden Wettkampf für alle Aktiven auch Unterhaltung und Entspannung möglich sein.
=== Stabführer zu echtem Kollektiv gewachsen ===
Ich möchte noch keine verbindliche Analyse über die Durchführung der diesjährigen Spielleutelehrgänge an der Sportschule Halberstadt geben.
Es ist mir jedoch ein Bedürfnis, über einen Lehrgang besonders zu berichten.
Auf Grund der sich aus der Zielstellung des Arbeitsplanes der ZSK ergebenden Aufgaben wurde ein Stabführerlehrgang der Sonderklasse der Spielmannszüge vom 1. bis 5. März 1971 einberufen.
Dreizehn der fünfzehn Stabführer der Sonderklasse folgten der Einladung. Zwei Sportfreunde entschuldigten sich ordnungsgemäß.
Ziel des Lehrganges war die einheitliche Einstudierung der Stabzeichen in Vorbereitung der „Meisterschaften der DDR“. Gleichfalls wurde die Ausbildung an den Instrumenten von Anfang an und im besonderen für den Nachwuchs durchgenommen.
Erstmalig wurde der Versuch unternommen, die Instrumente zu wechseln, so daß die Trommler eine Flöte nahmen und die Flöter die Trommel schlugen.
Die Lehrgangsleitung konnte zum Abschluß das Ziel als erreicht einschätzen.
Aber es gibt noch eine andere Seite des Lehrgangs, die wir als wichtiges Ergebnis betrachten müssen.
Ich meine insbesondere die gute Kameradschaft und Disziplin der Stabführer unsere höchsten Leistungsklasse. Immerhin hat jeder der angereisten Sportfreunde ein starkes Kollektiv zu vertreten und nicht immer sind die Meinungen über die Ausbildung bzw. Spielweise einheitlich. Oft spielen die Stabführer eine unterschiedliche Rolle in den jeweiligen Sektionen.
Aus allen Meinungen ein künftiges Bild der Führungsaufgabe der Stabführer zu formen, setzt eine konstruktive Diskussion im Zeichen der Freundschaft voraus.
Gerade von dieser Auffassung war der Lehrgang getragen, so daß durch fruchtbringende Diskussionen Fehler in der bisherigen Stabführung und darüber hinaus wichtige Fragen der Leitungstätigkeit beraten werden konnten.
Der positive Verlauf auf allen Gebieten veranlaßt mich festzustellen, daß sich die ZSK sowie die gesamte Spielleutebewegung auf die Stabführer der Sonderklasse auch bei kommenden Großveranstaltungen der Spielleutebewegung des DTSB verlassen kann.
Ich möchte mich abschließend noch für die wichtigen Hinweise bedanken, die seitens der Stabführer der Sonderklasse zur Verbesserung der zentralen Arbeit gegeben wurden.
'''G. Bodenstein,''' Haupttechniker der ZSK


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=== Bezirksvorsitzende per Draht gefragt ===
[[Datei:DerTambour1971-4-5-1.png|mini|'''NOCH IN BESTER ERINNERUNG''' sind die Tage von Oberlichtenau. Diese Bezirksmeisterschaften galten 1970 als die besten. Welcher Bezirk wird diesmal an der Spitze stehen?]]
Telefoninterviews kommen immer stärker in Betracht, wenn man sich z. B. recht schnell aus den verschiedensten Bezirken einen Eindruck über den Stand der Vorbereitungsarbeiten der diesjährigen Bezirksmeisterschaften verschaffen möchte.
So nutzten auch wir die Gelegenheit und fragten die verantwortlichen Bezirksspielleutekommissionsvorsitzenden per Draht:
'''1. Wie kann der Vorbereitungsstand gegenwärtig (am 31. März) eingeschätzt werden?'''
'''2. Wie sieht es mit der Teilnahmemeldung aus?'''
Dazu erhielten wir folgende Antworten:
==== Bezirke COTTBUS/DRESDEN ====
'''Sportfreund H. Winkler'''
1. Von unserer Warte aus betrachtet, könnten die Bezirksmeisterschaften sofort beginnen. Wir sind seit mehreren Wochen mit den organisatorischen Arbeiten fertig, weil wir im vergangenen Jahr sofort nach Abschluß der Meisterschaften mit den neuen Vorbereitungsmaßnahmen begonnen haben.
2. Die Teilnahmemeldungen sind überaus erfreulich. Im vergangenen Jahr lagen wir schon recht günstig, doch in dieser Saison werden unsere Erwartungen übertroffen.
Allein 22 Erwachsenenspielmannszüge und 7 Pionierspielmannszüge werden in Hirschfeld an den Start gehen.
Erfreulich ist die Tatsache, daß solche jungen Kollektive wie die BSG Aktivist Welzow und die SG Dynamo Spremberg den Mut haben, nach relativ kurzer Ausbildungszeit bei den Erwachsenen aufzutreten.
==== Bezirke ROSTOCK/SCHWERIN/NEUBRANDENBURG ====
'''Sportfreund A. Mittelstädt'''
1. Die Vorbereitungen sind weitgehendst abgeschlossen und wir sehen dem Wettkampf zuversichtlich entgegen.
Für uns ergibt sich noch neben der Bezirksmeisterschaft die Aufgabe, im Rahmen Ader Ostseewoche einige  eranstaltungen wahrzunehmen.
2. Außer den Kollektiven der drei Nordbezirke, die fast ausnahmslos zugesagt haben, erwarten wir aus dem genannten Grund noch einige Klangkörper aus der Republik. So u. a. die Mädchen und Jungen des Fanfarenorchesters der BSG Lok Mitte Leipzig und die Potsdamer Sportfreundinnen und Sportfreunde.
==== Bezirke GERA/ERFURT/SUHL ====
'''Sportfreund Horst Plötner'''
1. In Verbindung mit dem DTSB-Kreisvorstand Greiz hat sich unser Vorbereitungskomitee konstituiert und die Arbeit aufgenommen. Nach Erfurt und Suhl sind wir nun der dritte Thüringer Bezirk, der eine Bezirksmeisterschaft auszurichten hat und wir wollen nichts unversucht lassen, einmal an die guten Leistungen unserer Vorgänger anzuknüpfen und zum anderen für die eigene Weiterarbeit neue Impulse zu erhalten.
2. Mit den Meldungen aus den Bezirken Gera und Suhl sind wir sehr zufrieden. Leider erreichten uns aus Erfurt erst 35 Prozent der dort aktiv tätigen Kollektive. Wir hoffen aber, daß sie ihre Meldung noch nachreichen, um den diesjährigen Bezirksmeisterschaften in der Kreisstadt Greiz zum Erfolg zu verhelfen.
==== Bezirke KARL-MARX-STADT/LEIPZIG ====
'''Sportfreund W. Möckel'''
1. Gemeimsam mit der Bezirksspielleutekommission Leipzig, die auf die Erfahrungen von 1970 bauen kann, haben wir unsere gemeinsame Meisterschaft vorbereitet. Unsere freundlichen Gastgeber in Rochlitz lassen darüber hinaus nichts unversucht, um ihren Anteil zum guten Gelingen beizutragen.
2. Aus unserem Bezirk liegen die Teinahmemeldungen bereits vor. Leider fehlt aus dem Bezirk Leipzig noch jede Spur, was eigentlich etwas verwundert, da es bisher einen guten Kontakt zwischen uns gab.
==== Bezirke FRANKFURT (Oder)/BERLIN ====
Hierzu muß gesagt werden, daß die Vorbereitungen seit langem angelaufen sind. Leider gab es durch vielerlei Umstände mehrere Terminverschiebungen, doch es ist nun anzunehmen, daß die zielgerichteten Arbeiten, die übrigens von beiden Bezirken in guter kooperativer Tätigkeit durchgeführt wurden, weitergehen.
Mit den Teilnahmemeldungen konnte man gegenüber dem Vorjahr, das betrifft vor allem Frankfurt (Oder), recht zufrieden sein.
Diese Informationen entstammen einer schriftlichen Mitteilung des Sportfreundes A. Dreuse,  Bezirksspielleutekommissionsvorsitzender von Frankfurt (Oder).
==== Bezirk HALLE ====
1. Eine perspektivisch ausgerichtete Arbeit veranlaßte die Sportfreunde des Saalebezirkes, ihre Meisterschaften selbst auszutragen. In Gernrode wird der an Traditionen reiche Chemiebezirk zeigen, welche Reserven in ihm stecken und wie sie durch eine kontinuierliche Leitungstätigkeit ausgenutzt werden können.
2. Ein starkes Teilnehmerfeld bei den Erwachsenen und Kindern wird sich am  12. Juni 1971 präsentieren und nicht nur in quantitativer, sondern vor allem in qualitativer Beziehung einiges bieten.
==== Bezirk MAGDEBURG ====
1. Durch den „Alleingäng“ der Hallenser sind nun auch die Magdeburger unter sich. Sicher kein Grund zur Trauer, denn auch der Spielleutenachwuchs in diesem Bezirk wird mit den Erwachsenen für eine erfolgreiche Meisterschaft sorgen.
Der Bezirksspielleutekommission wird diese Veranstaltung vor allem sehr deutlich machen, wo gegenwärtig ihre Stärken und Schwächen zu finden sind.
2. Sportfreund Otto Muhs, Bezirksspielleutekommissionsvorsitzender ist mit dem Stand der Meldungen unter den gegenwärtigen Bedingungen recht zufrieden.
==== Bezirk POTSDAM ====
'''Sportfreund A. Piesker'''
1. Wir erwarten von dieser Veranstaltung einen Aufschwung unserer Bezirksarbeit, die über Jahre dahinschlummerte. In Belzig haben wir auf allen Ebenen einen würdigen Partner gefunden, der uns die Vorbereitungsarbeiten wesentlich erleichtert.
2. Die Meldungen stimmen optimistisch, aber keineswegs zufrieden. Die verbleibenden Wochen müssen genutzt werden, um alle Kollektive des Bezirkes zur Teilnahme zu gewinnen.
==== KRITISCHES FAZIT ====
Zieht man an dieser Stelle Bilanz, muß gesagt werden, Dresden, Cottbus, Rostock, Halle und einige andere sind bestens gerüstet. Wie aber stehen die verantwortlichen Funktionäre von Leipzig und Magdeburg zu ihrem Stand der Vorbereitungen (besonders der Teilnahmemeldungen). Diese Frage geht vor allem an die Mitglieder der Bezirkskommissionen (nicht nur an ihre Vorsitzenden) und die Sportfreunde, die zentrale Funktionen in der Spielleutebewegung des DTSB bekleiden?


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=== Fleißige Mädchen übten in Neudorf ===
'''Nicht nur im Polkarhythmus wurde trainiert'''
'''Sportfreundin Helga Neuwirth schickte uns einen Brief, in dem sie über das Trainingslager des „Zentralen Mädchenspielmannszuges des DTSB“ berichtete.'''
[[Datei:DerTambour1971-4-6-1.png|mini|'''DER „ZENTRALE MÄDCHENSPIELMANNSZUG DES DTSB“''' während der Großveranstaltung der Spielleute auf dem Berliner Alexanderplatz zur III. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR 1970. Im Mai ruft die Hauptstadt der DDR die Mädchen erneut. Dann heißt es in der Dynamohalle vor den Gästen und Delegierten des IX. Parlaments der FDJ und Millionen Fernsehzuschauern im Rahmen einer großen Sportschau mit tadellosen Leistungen aufzuwarten.]]
Darin heißt es:
„123 Mädchen aus Quedlinburg und Freital trafen sich unter der Leitung des Sportfreundes Achim Witzel und 9 bewährter Ausbilder aus Berlin, Halle und Quedlinburg in Neudorf/Harz.
Ziel dieses intensiven Lagers war es, das vorhandene Repertoire zu festigen und neue Märsche einzustudieren.
Während sich die Quedlinburger Mädchen mit der Einstudierung des Marsches des ‚Zentralen Mädchenspielmannszuges‘ beschäftigten, lernten wir Freitaler die ‚Amboß-Polka‘ und den Hornmarsch ‚Sportidole‘.
Wir waren alle mit Feuereifer bei der Sache und es herrschte darüber hinaus eine gute Disziplin und Lernbereitschaft.
Gemeinsam verbrachten wir nach anstrengender Übungsarbeit die Abende, knüpften freundschaftliche Beziehungen untereinander, die für die weitere Zusammenarbeit besonders notwendig sind.
Der ‚Zentrale Mädchenspielmannszug des DTSB‘ ist ein festes Kollektiv geworden und alle Mädchen freuen sich auf die kommenden gemeinsamen Einsätze.
Außer einer attraktiven Schau wollen wir vor allem unsere deutliche Leistungssteigerung zum Ausdruck bringen ('''Anm. d. Red.:''' zur Sportschau am 29. Mai in Berlin wird sich dazu die erste Gelegenheit bieten).“
Und Sportfreundin Monika Bukowski aus Quedlinburg ergänzt die Meinung aller Mädchen in ihrem Brief:
„Obwohl wir anfangs große Schwierigkeiten sahen, in dem geplanten harten Training die uns gestellten Aufgaben zu erfüllen, so konnten wir bald freudig feststellen, daß dank der Konzentration und Ausdauer aller Ausbilder diese Klippe mit Bravour überwunden wurde.
Die nach jedem Übungstag vorgenommene Auswertung des Trainingsprozesses, an der je 2 Mädchen aus Quedlinburg und Freital teilnahmen, erwies sich für die weitere Ausbildung als äußerst nützlich.
Uns allen wurde dadurch eingehend erläutert, was im Rahmen der Übungsstunden erreicht werden und möglicherweise verändert werden muß.
Drei Märsche lernten wir im Verlauf unseres Aufenthaltes in Neudorf. Wir können es als großen Erfolg betrachten, denn im sonstigen Ausbildungsrhythmus wären wir nie so schnell zum Ziel gelangt.
Im Namen aller Sportfreundinnen möchte ich mich an dieser Stelle bei unseren Übungsleitern und allen, die dazu beitrugen, daß wir einen angenehmen Aufenthalt im Trainingslager hatten, recht herzlich bedanken.“
=== Der Aufwand lohnt sich ===
Besondere Aufmerksamkeit widmet das Sekretariat der ZSK seit 1969 der Entwicklung des Nachwuchses unserer Spielmannszüge.
Der beschrittene Weg, nicht nur die Spitzenkollektive, sondern vor allem die Breite der Kinderkollektive in die zentrale Anleitungsarbeit einzubeziehen, zeigt bereits erste Früchte.
So wurden u. a. verschiedene Spielmannszüge, die noch nicht zu den leistungsstärksten gehören, mit in die Ausbildung des „Zentralen Pionierspielmannszuges der DDR“ einbezogen, um als Reserve das entsprechende Wissen zu besitzen.
Durch die Zentrale Spielleutekommission werden seit Jahresbeginn kontinuierliche Besuche bei den Kollektiven des zentralen Zuges vorgenommen, um die im Arbeitsplan festgelegten Maßnahmen und den Leistungsstand der Züge zu kontrollieren.
Die bisherigen Ergebnisse zeigen deutlich, daß sich alle Sektionen intensiv auf die Durchführung des Trainingslagers in Straußberg vorbereiten.
Das Marschrepertoire wird überwiegend beherrscht und gibt Anlaß zu berechtigten Hoffnungen.
Besonders positiv soll die Arbeit der Übungsleiter der SG Oberlichtenau, SG Cattenstedt und der BSG Traktor Hirschfeld erwähnt werden, da sie ihre Züge auf ein gutes musikalisch-technisches Niveau führten.
Die genannten und einige weitere Kollektive haben bei den Überprüfungen einen beachtlichen Ausbildungsstand nachgewiesen. Dabei darf nicht vergessen werden, daß einige Spielmannszüge nicht aufgesucht wurden, da einige Schwierigkeiten daran hinderten.
Abschließend läßt sich sagen, die Anleitung und Kontrolle der durch die Zentrale Spielleutekommission angeleiteten 85 Pioniersnielmannszüge des DTSB hat sich bestens bewährt und verspricht für die Zukunft hohe Leistungen auf allen Ebenen.
'''Günter Bodenstein,''' Haupttechniker
----Herausgeber: Zentrale Spielleutekommission beim Präsidium des Bundesvorstandes des DTSB, Berlin — Verantwortlich: Sekretariat der ZSK — Veröffentlicht unter der Lizenz-Nr. 698 beim Ministerrat der DDR — Berlin — Satz und Druck: VEB typodruck, Werk Döbeln


== Seite 7 ==
== Seite 7 ==
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'''■ Diskussion wird künftiges Niveau beeinflussen'''
'''■ Heute Antwort auf die gestellten Fragen'''
'''Mit der Veröffentlichung des Beitrages aus Lengefeld vom Sportfreund Erhard Rümmler, beenden wir die Diskussion zur Frage „der tambour“ nicht kritisch genug?'''
'''Wir hatten ausgehend vom Diskussionsbeitrag des Sportfreundes Tankfred Böhm auf der Funktionärskonferenz im November des vergangenen Jahres zu dieser öffentlichen Meinungsäußerung aufgefordert.'''
'''Die uns zugegangenen Beiträge haben durchweg zum Ausdruck gebracht, daß die Spielleute an „ihrer Zeitung“ interessiert sind.'''
'''Wir betrachten die positiven Gedanken als Ansporn für die weitere Arbeit und nicht als „Lobhudelei“.'''
'''Die kritischen Hinweise zur Verbesserung künftig zu verbessern.'''
Hier ist der bereits angekündigte und letzte Diskussionsbeitrag :
'''E. RÜMMLER, BSG Motor Lengefeld'''
„Als Mitteilungsblatt ist ‚der tambour‘ von großem Wert, da er alle Klangkörper des DTSB informieren kann. Er erfüllt diese Aufgabe jedoch ungenügend. Zum größten Teil wird Positives aus einer geringen Zahl von Kollektiven berichtet. Gibt es nur Gutes zu berichten? Hat die Spielleutebewegung keinen größeren Umfang, als er in der Zeitung zum Ausdruck kommt? Wer gestaltet ‚unsere‘ Zeitung?
Alle sollten sich daran beteiligen! ‚der tambour‘ wäre dadurch interessanter und nützlicher für alle. Damit soll gesagt sein, daß sich die Spielleutebewegung nicht nur aus leistungsstarken Kollektiven zusammensetzt. Aufgabe der ZSK muß es sein, die breite Masse weiter zu entwickeln und zu fördern.
Wir schlagen deshalb vor, daß jeder Zug jährlich zweimal über seine eigene Arbeit berichtet und meinen, daß in jeder Ausgabe zwei Seiten unter der Thematik ‚Zwischen Ostseestrand und Fichtelberg‘ gestaltet werden könnten.“
'''ANTWORTEN UND SCHLUSSFOLGERUNGEN'''
Wir wollen versuchen, mit den folgenden Worten zu den aufgeworfenen Fragen im Verlauf der Diskussion Stellung zu nehmen, um mögliche Konsequenzen für die weitere Gestaltung unserer Zeitung abzuleiten.
1. Gehen wir davon aus, welchen Charakter unsere Zeitung trägt.
Sie dient in erster Linie der umfassenden Information aller Spielleute in den Bezirken, Kreisen und Gemeinschaften.
Das erfordert nicht nur eine Berichterstattung über Veranstaltungen und Wettkämpfe, sondern auch einen kontinuierlichen Informationsfluß zu Problemen der Führungs- und Leitungstätigkeit.
Viele kleine Meldungen und Bildberichte sollten dazu beitragen, die Zeitung interessant zu gestalten.
Deshalb ist es unerläßlich, über bedeutsame Tagungen und Konferenzen, zu denen wir auch unsere jährliche Funktionärskonferenz und die quartalsweisen Anleitungen der Bezirksfunktionäre zählen, einschließlich der Fachkommissionen der ZSK, ausführlich zu berichten. Denn die Praxis hat in der Vergangenheit mehrfach bewiesen, daß die Funktionäre, die Teilnehmer solcher Beratungen waren, in ihrem Wirkungsbereich keine umfassende und konkrete Auswertung vorgenommen haben.
2. Der Umfang der Berichterstattung von „Meisterschaften“ und „Bestenermittlungen“ wird nicht dadurch bestimmt, ob es sich um die Sonderklasse oder eine Leistungsklasse handelt. Im Mittelpunkt steht die Wertigkeit (zu betrachten im Zusammenhang mit gesellschaftspolitischen Höhepunkten) einer solchen Veranstaltung.
Deshalb ist es ganz einfach möglich, daß der „DDR-Bestenermittlung“ in Senftenberg, die anläßlich des 20jährigen Jubiläums des DTSB stattfand, mehr Beachtung gewidmet wurde, als der „DDR-Meisterschaft” in Apolda. Das heißt allerdings nicht, daß künftig bei Sportveranstaltungen der Spielleute ohne diese Höhepunkte kleine Artikel in der Zeitung erscheinen.
3. Die Kritik des Sportfreundes Gerhard Lüdicke, daß die Zeitung unbedingt halten sollte was sie verspricht, besteht völlig zu Recht. An seinem geschilderten Beispiel wird deutlich gezeigt, daß seitens der Redaktion ein bestimmtes Problem in der Veröffentlichung aufgegriffen, aber nicht zu Ende geführt wurde. Ohne diesen Fehler, der in diesem Fall aufgetreten ist, mit Worten zu übergehen, muß gesagt werden, daß sich hier im Gedankengang eine Parallele zu unserem heutigen letzten Diskussionsbeitrag anbietet.
Sportfreund Rümmler vertritt eine Meinung, die unsererseits nur zu unterstützen ist. Denn wovon lebt eigentlich unsere Zeitung?
Sie ist auf der einen Seite das Mitteilungsblatt der ZSK, andererseits soll sie aber das Leben der Spielleute, ihrer Aktivitäten und Erfolge widerspiegeln. Leider schließt sich dieser Kreis niemals. Es bleibt bei den sachlichen und durch ihre umfangreiche Aussage sehr langen Beiträgen und kommt nicht zu jener interessanten Gestaltung, wie sie auch unseren Vorstellungen entspricht.
In dem von Sportfreund Lüdicke geschilderten Beispiel sollte nach der Ankündigung in der Septemberausgabe zwei Monate später ein Bericht zum „Stolz der Treuenbrietzener“ erscheinen. Das Vorhaben platzte, weil Umstände eintraten, die das Schreiben dieses Artikels zum angekündigten Zeitpunkt nicht gestatteten. Durch das Nichtexistieren eines Redaktionskollektivs und die wortwörtlich ungenügende Mitarbeit aller Spielleute ist es oft schwer, eine gewisse Kontinuität in der Zeitungsgestaltung einzuhalten. So geriet das Vorhaben vom September in Vergessenheit.
4. Unsere technisch interessierten Leser können wir dahingehend beruhigen, daß die bisherigen Artikel „Für den Techniker“ tatsächlich durch die angekündigte Lehrbriefreihe ersetzt werden, wie die heutige Ausgabe beweist.
5. Als organisatorische Fragen betrachte ich die Kritik am hohen Preis und unpünktlichen Erscheinen des „der tambour“. Dazu ist zu sagen, daß sich unsere Zeitung vollständig durch die Einnahmen tragen muß, das heißt, Gestaltung und Druck sowie Versand, Herstellung der Klischees und Honorar müssen durch die Abonnementgelder abgedeckt werden. Die gegenwärtige Zahl der Abonnenten ist gerade ausreichend, um die Kosten annähernd zu begleichen.
Der Liefertermin der Zeitung wurde mit der Druckerei für den 25. des Monats vereinbart. Die 5-Tage-Arbeitswoche und die teilweise akute Arbeitskräftesituation ermöglichen es nur in den seltensten Fällen, den vereinbarten Termin einzuhalten. Hinzu kommt noch, daß ein zweifacher Postweg (zur Versandstelle und zum Einzelempfänger) in Kauf genommen werden muß.
Abschließend bleibt mir festzustellen, daß unser „der tambour“ nur dann lebendiger und aussagekräfter erscheinen kann, wenn sich recht viele Spielleute an seinem Entstehen beteiligen. Im Augenblick sind es nur zwei Sportfreunde, die sich immer wieder Monat für Monat um das Füllen der Spalten bemühen. Von ihren Gedanken und Vorstellungen lebt „der tambour“, ihnen verdankt er seine Existenz.
Erst wenn ein breiter Kreis von Mitarbeitern regelmäßig für unsere Zeitung arbeitet, wird sie aktuell und interessant sein, wie mit Recht in der Diskussion gefordert wurde.
Doch das alles wird uns nicht davon abhalten, die zahlreichen Hinweise zu beherzigen, um das Niveau zu ändern, denn auch wir sind seit geraumer Zeit der gleichen Meinung wie ein Großteil unserer Leser.
'''Bernd Schenke,''' Sekretär der ZSK


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=== „Ehrennadel des DTSB“ zum Jubiläum ===
Anläßlich des 20. Gründungstages der Schalmeienkapelle der BSG Traktor Großpösna — unser Kollektiv gehört der Leistungsklasse I und dem „Zentralen Schalmeienzug des DTSB“ an — fand eine Festsitzung statt.
Vertreter der Schalmeienkapellen von Berlin, Grimma, Maxhütte, Luckenau, Plauen und Falkenstein konnten ebenso herzlich als Gäste begrüßt werden, wie der Vorsitzende des DTSB Kreisvorstandes.
Neben den zahlreichen Glückwünschen, Geschenken und Anerkennungen ist für uns die „Ehrennadel des DTSB“ in Bronze die bedeutendste Ehrung, die uns zuteil wurde.
Damit fanden unsere Bemühungen um die Verbesserung der Schalmeienmusik innerhalb des DTSB vollste Anerkennung.
Wir möchten heute allen Freunden und Gästen für ihre Teilnahme und Ehrungen herzlich Dankeschön sagen und gleichzeitig hoffen, daß auch weiterhin die Schalmeienkollektive des DTSB eine gute Arbeit leisten.
'''Schalmeienkapelle, BSG Traktor Großpösna'''
=== Aus den Bezirken ===
'''ROSTOCK''' — Eine Statistik der Bezirksspielleutekommission des Ostseebezirkes sagt aus, daß 1970 je Kollektiv ein Mitgliederzugang bis 8 Sportfreunde, vor allem Kinder und Jugendliche, zu verzeichnen war.
Weiter ist zu entnehmen, daß die Zahl der Einsätze der Klangkörper auf 165 gegenüber 125 im Sportjahr 1969 angestiegen ist.
Zwei Weiterbildungslehrgänge mit je 50 Teilnehmern konnten ebenso erfolgreich durchgeführt werden, wie die Mädchen und Jungen der WSG „Sport frei“ Greifswald ihren Kampf um den Titel „Hervorragendes Volkskunstkollektiv“ beendeten.
'''COTTBUS''' — An der Sportschule in Frankfurt (Oder) nahmen Techniker des Bezirkes an einem Übungsleiterlehrgang teil. Vierzehn Sportfreunde legten die Prüfung der Stufe I erfolgreich ab. Im Rahmen von Wochenendlehrgängen werden weitere Sportfreunde systematisch in die Weiterbildung einbezogen.
'''BERLIN''' — Die Hauptstädter haben sich das Ziel gestellt, nach Umbildung der Bezirksspielleutekommission nun endgültig mit dem Aufbau des Bezirksspielleutekorps des DTSB zu beginnen.
Die Sportfreunde der BSG Empor Berlin werden dabei die tragenden Elemente dieses neuen Klangkörpers sein.
=== Wir gratulieren ===
Die Spielleute der BSG Chemie Motzen gratulieren ihrem Sportfreund '''WALTER MEYER''' zu seinem 50jährigen Spielmannsjubiläum auf das herzlichste und wünschen ihm weiterhin Gesundheit und Wohlergehen.
Die Redaktion schließt sich im Namen aller Spielleute des DTSB den Glückwünschen für den Jubilar an.
----1. Lehrbrief der Kommission Technik
Bitte an der durchgehenden Linie abschneiden und an der linken Seite lochen.
Das Lyraspiel
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=== 1. LEHRBRIEF ===
==== Das einheitliche und richtige Schlagen der Lyra ====
Die Lyra ist ein C-Chromatisches Schlaginstrument, das bei entsprechendem Transponieren mit jedem anderen Instrument zusammen spielbar ist.
Die Stimmung der Trommelflöte ist in „B”, daher muß die Lyrastimme entsprechend der „B“-Stimmung der Flöte transponiert werden, das heißt, wenn die Lyrastimme gleich der 1. bzw. der 2. Flötenstimme ist, und das ist bei unserer Spielmannsmusik meist der Fall, so wird die Lyra einen ganzen Ton tiefer geschlagen als die Flötennote ausweist.
Ein Beispiel: Flötennote g = f auf der Lyra.
Fehlen auf der Lyra auf Grund der verschiedenen Ausführungen Tönelettern, so wird dieser fehlende Ton oktavweise nach oben bzw. nach unten verschoben. Bei fehlenden Halbtönen der ersten Stimme wird, wenn möglich, ein Ganzton der zweiten Stimme verwendet. Das gleiche gilt für die zweite Stimme. Ist dies nicht möglich, so wird dieser Halbton nicht geschlagen.
Das Lyraspiel sollte grundsätzlich dynamisch erfolgen, um die Gesamtwirkung des Vortrages zu erhöhen.
Um ein einheitliches und wirkungsvolles Auftreten der Spielleute bei Großveranstaltungen zu ermöglichen, sind für das Schlagen der Lyra bei Pflicht- bzw. Bundespflichtmärschen folgende Grundsätze zu beachten:
* Die Lyra wird in jedem Fall nur zweistimmig gespielt, um ein sauberes und melodisches Spiel zu garantieren
* Die Lyrastimme entspricht der 1. bzw. 2. Flötenstimme
* Die Lyrastimme wird entsprechend der Vorschrift nach derFlötenstimme transponiert
* Das Lyraspiel erfolgt grundsätzlich dynamisch
* Hornmärsche werden zweistimmig geschlagen, nicht aber dynamisch
* Ein Flötensolo wird nicht mitgeschlagen
* Gegentakt der 1. bzw. 2. Flöte wird mitgeschlagen
* Gebundene Töne gleicher Höhe werden nur angeschlagen als <sup>1</sup>/<sub>4</sub> Ton — es erfolgt kein Anschlag, auch wenn es der Rhythmus zuläßt
* Bei <sup>1</sup>/<sub>8</sub>-Tonfolgen werden stets nur die betonten Achtel, das heißt die Achtel auf dem linken bzw. rechten Fuß, geschlagen
* Halbtontriller werden als Preßschlag auf dem Grundton ausgeführt
* Vierteltontriller werden ohne Preßschlag als Grundton geschlagen
* Gebundene Triller werden nur einmal als Preßschlag auf der Grundtonplatte geschlagen
* <sup>1</sup>/<sub>4</sub>-Triolen werden vollständig geschlagen
* <sup>1</sup>/<sub>8</sub>-Triolen werden nur an den betonten Stellen geschlagen (Triolenanfang-Schwerpunkt)
* Das Lyraspiel muß rhythmisch der Taktart entsprechen
* Die „Spielmannslyra“ in „B“ wird '''nicht transponiert,''' wird aber nach dieser Spielanweisung gespielt.
'''Gerhardt Müller'''
[[Kategorie:Der Tambour]]
[[Kategorie:Der Tambour]]

Aktuelle Version vom 18. Oktober 2024, 10:52 Uhr

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4. Jahrgang, Ausgabe April 1971

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Seite 1

Vorsitzende der Bezirksspielleutekommissionen gaben in Leipzig den

Auftakt zur letzten Vorbereitungsphase

Mit Beginn der letzten Etappe in Vorbereitung der diesjährigen Bezirksmeisterschaften trafen sich in Leipzig die Vorsitzenden der Bezirksspielleutekommissionen zu einer Arbeitsberatung.

Im Mittelpunkt stand die Berichterstattung zum Stand der Vorbereitungen und einige wichtige Informationen.

Einleitend wurden die von den einzelnen Bezirken eingereichten Arbeitspläne für das Sportjahr 1971 nochmals einer kritischen Betrachtung unterzogen.

Es konnte festgestellt werden, daß sich das Niveau der Pläne gegenüber dem Vorjahr erheblich verbessert hat, aber noch nicht in allen Bezirken den Anforderungen entspricht.

Neben den guten Beispielen von Rostock, Cottbus und Erfurt gibt es noch Beispiele, daß entweder eine Seite der Tätigkeit zu sehr in den Mittelpunkt gerückt oder eine Aneinanderreihung von Terminen (Suhl, Dresden) vorgenommen wurde.

Den leitenden Funktionären wurde empfohlen, gemeinsam mit ihren Kommissionen die Pläne unter den aufgezeigten Aspekten zu überarbeiten und die erforderlichen Maßnahmen für die kommenden Monate abzuleiten.

Breiten Raum nahm auch die Auswertung der diesjährigen Wettkampfausschreibungen ein.

Es ist erfreulich, daß es 1971 gelang, allen Kollektiven rechtzeitig diese notwendigen Materialien für den Kampf um die Bezirksmeisterschaft zu übermitteln. Doch konnte auch in diesem Fall die Qualität nicht immer befriedigen.

Es gab zuviele Fehler in der Interpretation der Wettkampfordnung und in manchen Fällen gar eigene Beschlußfassungen zum Wettkampfablauf.

Hier gilt es, einige Korrekturen vorzunehmen und den Zügen zuzuleiten.

Fortsetung auf Seite 3

Wettbewerb abgeschlossen

Der von der Zentralen Spielleutekommission ausgeschriebene Wettbewerb um den „besten Marsch“ wurde am 31. März 1971 abgeschlossen.

Wie vom Haupttechniker der ZSK, Sportfreund Bodenstein, in einer Voreinschätzung mitgeteilt wurde, gibt es eine ganze Reihe neuer Märsche, die sich für künftige Großauftritte der Spielleutebewegung des DTSB eignen.

Eine Jury beschäftigt sich gegenwärtig mit der Auswertung der Einsendungen. Über das Ergebnis berichten wir sofort nach Bekanntwerden.

Zur Qualität eines Kollektivs rehnet nicht nur das saubere Spiel

In der Märzausgabe „der tambour“ hatten wir einen Beschluß des Sekretariats der Zentralen Spielleutekommission veröffentlicht, der sich mit der Einhaltung von Terminen entsprechend den Ausschreibungen für zentrale Wettkämpfe beschäftigte.

Darin wird eindeutig verwiesen, daß Kollektive, die ihre Meldungen und andere für Wettkämpfe erforderlichen Angaben nicht zum festgelegten Termin eingereicht haben, mit dem Entzug der Startberechtigung rechnen müssen.

Am 2. April 1971 hat sich das Sekretariat erneut mit der Lage in der Sonderklasse und Leistungsklasse 1 der Spielmannszüge beschäftigt und feststellen müssen, daß es eine ganze Reihe Säumiger gibt.

An all diese nachlässigen Kollektive geht die letztmalige Aufforderung, bis 30. April ihren Pflichten nachzukommen.

Am 7. Mai beschließt das Sekretariat der ZSK über die Entziehung der Startberechtigung für solche Züge, die trotz dieser Aufforderung die Festlegungen des Sekretariats und in den Ausschreibungen mißachteten.

Mit dem Startverbot ist gleichzeitig der Abstieg in die nächstniedere Klasse verbunden.

Diese Zeilen sind eine letzte offene Mahnung an die BSG Einheit Stendal, BSG Motor Stralsund, TSG Chemie Apolda aus der LK 1 und die BSG Motor Lauchhammer, Motor Zeitz, TSG Halle-Trotha, Traktor Zabeltitz, Aufbau Brandenburg, Stahl Hettstedt und TSG Wismar von den Sonderklassenkollektiven.

Bemerkenswert ist, daß Motor Stralsund und Motor Zeitz nun schon zum dritten Mal hintereinander zu den Terminüberschreitern zählen.

Zur LK 1 wäre noch zu sagen, daß mit Ausnahme von Friedland, Karl-Marx-Stadt und Oberlichtenau noch kein weiteres, Kollektiv den schriftlichen Nachweis der Ausbildung eines Pionierkollektives erbracht hat. Auch hierüber gibt es klare Bestimmungen, die am 7. Mai in der Beurteilung beachtet werden.

Und für die Sonderklasse schon heute der freundliche Hinweis, am 30. Mai sind die Meldebogen fällig.

Letzte Meldung

Zentrale Spielleutekommission beschloß die nächsten Aufgaben

LEIPZIG — Auf ihrer letzten Beratung beschäftigten sich die Mitglieder der Zentralen Spielleutekommission mit dem Entwurf des Perspektivplanes der Spielleute bis 1975 und bestätigten dieses Dokument als gültigen Richtungweiser für die Entwicklung der nächsten Jahre. Zuvor war über einige Abänderungen und Zusätze diskutiert worden, die wesentlich zur Steigerung des inhaltlichen Niveaus beitragen.

Im weiteren Verlauf der Beratung erstatteten einige Vorsitzende der Bezirksspielleutekommissionen Bericht über den Aufbau ihrer Bezirksspielleutekorps. Auch dazu gab es für die nächsten Monate klare und zielgerichtete Festlegungen.

In unserer Maiausgabe werden wir besonders zu diesen Fragen gesondert berichten, da wir meinen, hier positive Beispiele für andere Bezirke aufzeigen zu können.

Seite 2

unser standpunkt

Es wird immer wieder davon gesprochen, daß das Leistungsniveau unserer Spielmannszüge in den letzten Jahren erheblich angestiegen ist.

Wäre dem auch so, wenn wir keine Wettkämpfe bzw. Meisterschaften durchführen würden? Diese Frage muß entschieden verneint werden.

Gerade die Intensität und Aktivität, mit denen sich die Züge auf die Wettkämpfe vorbereiten, sind die Basis und der Ansporn für die Leistungssteigerungen, weil unsere Spielleute das Ergebnis der Wettkämpfe, in dem sich die geleistete Übungsarbeit widerspiegelt, sehr ernst nehmen. Es sollen nicht die Schwierigkeiten verkannt werden, mit denen ein erheblicher Teil der Züge zu kämpfen hat, um einen geordneten und gewinnbringenden Übungsbetrieb durchführen zu können. Da aber Wollen und Muß dahinter stehen, mit einem guten Platz und möglichst hoher Punktzahl abzuschneiden, fällt es doch leichter, mit den Schwierigkeiten fertig zu werden.

Man kann wohl auch sagen, wenn der Anreiz der Wettkämpfe nicht wäre, würden bestimmt einige Sportfreunde stagnieren und vielleicht mancher Zug aufhören zu bestehen.

Die Wettkämpfe verlangen nicht nur eine Steigerung des technischen Niveaus und der Disziplin, sondern auch eine gute organisatorische Arbeit in der Sektion. Auch zwingen sie die Züge dazu, ständig ihr Repertoire zu erweitern und nicht bei dem einmal Erreichten stehenzubleiben.

Dabei werden an die Funktionäre, Ausbilder und Übungsleiter hohe Anforderungen gestellt und die Spielleute können es diesen Sportfreunden wohl am besten dadurch danken, daß sie sich bei allen Veranstaltungen, besonders im Rahmen der Wettkämpfe, gut und diszipliniert bewegen und damit einen guten Eindruck für die Spielleutebewegung hinterlassen.

Durch eine bewußte Vorbereitung müssen alle Wettkampfteilnehmer, trotz manchmal starker beruflicher, gesellschaftlicher und auch familiärer Beanspruchungen, ihren Anteil dazu beitragen, daß ihr Zug im Wettkampf mit einem guten Ergebnis besteht.

So können auch ohne weiteres aus dem Stand der Vorbereitungen, aus dem Einhalten der in den Wettkampfausschreibungen geforderten Verpflichtungen und Terminen Schlußfolgerungen zur organisatorischen und bei Nennung der Kür, über die technische Arbeit in dem Zug gezogen werden.

Wenn ein Zug immer mit dem gleichen Programm, das womöglich gerade den geforderten Schwierigkeitsgrad erreicht, antritt und zur Erfüllung seiner Pflichten mehrmals angemahnt werden muß, ergibt sich daraus, daß die Leitungstätigkeit verbessert werden muß.

Hoffen wir, daß nach dem Abschluß der diesjährigen Wettkämpfe und Meisterschaften, wie schon in den letzten Jahren gesagt werden kann, es wurde wieder Großes gezeigt und geleistet, es geht weiter vorwärts! H. Brückner

Wir stellen Bezirksvorsitzende der Spielleute vor

Sportfreund Hans Fick, 60 Jahre, ist Mitglied der TSG Wismar und Vorsitzender der Bezirks-Spielleutekommission Rostock.

Im sozialistischen Sinne erzogen, gehörte er seit seiner frühesten Jugend mehreren sozialistischen Organisationen an. 1923 wurde er Mitglied der Arbeiter-Turn- und Sportbewegung und 1926 Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend.

In Sportfreund Fick besitzt die Spielleutebewegung einen Funktionär, der nie aufgibt und immer bereit ist, die Belange der Spielleute zu vertreten. Deshalb ist sein Name weit über die Grenzen des Bezirkes hinaus bekannt.

Nach der Neubildung der Demokratischen Sportbewegung war er von 1947 an aktiv beim Aufbau der Spielleutebewegung tätig.

Er war langjähriger Parteisekretär der Sektionsleitung des Spielmannszuges der TSG Wismar und ist außer seiner mehrfachen Funktionärstätigkeit im gesellschaftlichen und sportlichen Leben noch Übungsleiter im Sektions- bzw. Bezirksmaßstab.

Aktiv hat er an der Neubildung mehrerer Pionierspielmannszüge mitgewirkt. So schenkt er seine ganz besondere Aufmerksamkeit dem Pionierspielmannszug der BSG Traktor Lübow im Kreis Wismar.

Die Bezirksspielleutekommission unseres Bezirkes hat über den einzigen im Bezirk Neubrandenburg bestehenden Spielmannszug, der BSG „Traktor“ Friedland, die Patenschaft übernommen. Diese Verpflichtung nimmt Sportfreund Fick sehr ernst und opfert für die Unterstützung dieses Zuges viel Freizeit.

Er nahm an allen Deutschen Turn- und Sportfesten der DDR teil und trug mit dazu bei, unsere Spielleutebewegung im DDR-Maßstab zu hohem Ansehen zu führen.

Er ist Träger der DTSB-Nadeln in Bronze, Silber und Gold sowie der DTV-Nadeln in Bronze und Silber. Zweimal erhielt er die Medaille „Für ausgezeichnete Leistungen“ und einmal die Medaille „Für künstlerisches Volksschaffen“. 1969 wurde er „Aktivist der sozialistischen Arbeit“. Die Aufbaunadeln in Bronze, Silber und Gold gehören, wie noch viele andere Ehrungen, zu seinen Auszeichnungen.

Sportfreund Fick ist seit vielen Jahren Mitglied der Partei der Arbeiterklasse, in der er auch mehrere Funktionen bekleidete.

Im beruflichen Leben ist er beim Rat der Stadt Wismar als Referent für Märkte und Messen bei der Abteilung Kultur beschäftigt. W. Rudloff

republik-rundschau

HALLE — Das Bezirksspielleutekorps Halle trat im Rahmen der Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag der Märzkämpfe in der Bezirkshauptstadt auf. Damit hat dieses Kollektiv als erstes die von der ZSK gegebene Zielstellung erfüllt.

ERFURT — Im Rahmen der Bezirkskinder- und Jugendspartakiade führen die Spielleute des Bezirkes Erfurt im Erfurter Georgi-Dimitroff-Stadion eine eigene Musikschau durch. Die Generalprobe findet am 26. Juni 1971 im Rahmen der Feierlichkeiten zum 20jährigen Jubiläum der BSG Traktor in Luisenthal statt.

ZWICKAU — Im Friedensfahrt-Etappenort Zwickau werden die Spielleute des Bezirkes Karl-Marx-Stadt im Rahmenprogramm ihre wieder erstandene Leistungsfähigkeit zum Ausdruck bringen.

Gleichzeitig wird der „Zentrale Schalmeienzug des DTSB“ aus dem Trainingslager kommend, die Zuschauer mit seiner Musikschau begeistern.

BERLIN — In den Tagen der IV. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR werden auch die Spielleute des DTSB an verschiedenen Großsportveranstaltungen beteiligt sein. Wie 1970 werden auch im kommenden Jahr 1500 Spielleute der Delegation angehören.

BERLIN — Über 800 Mädchen und Jungen der Pionierspielmannszüge des DTSB bereiten sich in diesem Sommer in Trainingslagern auf künftige Aufgaben vor.

In Straußberg/Sondershausen beziehen 650 Mitglieder des „Zentralen Pionierspielmannszuges der DDR“ Quartier, während in Zwickau, Brodowin, Limbach-Oberfrohna und Weißwasser einzelne Kollektive die günstige Gelegenheit eines intensiven Trainings nutzen werden.

Seite 3

Beschluß des Prasidlums des DTSB mit Leben erfüllen

■ Alle Gelegenheiten zur Volksaussprache nutzen

■ Zielstellungen in den Sektionen kritisch einschätzen

Der auf der 9. Tagung des Präsidiums des DTSB-Bundesvorstandes beschlossene Plan zur Vorbereitung des VIII. Parteitages sowie des 25. Jahrestages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands ist auch von allen Sektionen der Spielleutebewegung gründlich auszuwerten und in vielfältigster Weise durch neue Initiativen und Verpflichtungen mit Leben zu erfüllen.

Die große Volksaussprache in allen Kreisen unserer Bevölkerung sollte ganz besonders in den Mitgliederversammlungen fortgesetzt und durch spezifische Probleme ergänzt werden.

Die vielfältigsten Möglichkeiten der Gestaltung dieser umfassenden Diskussionen bieten gerade den Spielleuten Ansatzpunkte, aktiv in Erscheinung zu treten.

Nicht nur am 21. April, dem 25. Gründungstag der SED, sondern immer und überall sollten Appelle, Foren und andere Veranstaltungen genutzt werden, um der Partei der Arbeiterklasse unserer Republik Dank zu sagen.

Für uns als Sportler heißt das im besonderen, den Kampf der Sportgemeinschaften um den Titel „Vorbildliche Sportgemeinschaft des DTSB“ nach besten Kräften zu unterstützen und den in der Spielleutebewegung laufenden Kampf um den Titel „Sektion der vorbildlichen Arbeit“ noch stärker in die Arbeit des Kollektivs einzubeziehen.

Die Zielstellung unserer Organisation, bis zum 1. Juni 1971 50 Prozent des Jahressportplanes zu erfüllen, heißt, die Ausbildung der Übungsleiter und Kampfrichter kontinuierlich, mit ständig wachsender Qualität durchzuführen und der Aus- und Weiterbildung aller im Bereich der Spielleute des DTSB tätigen Funktionäre noch größeres Augenmerk zu widmen.

Die Ergebnisse solch beispielgebender Sektionen wie der BSG Traktor Zabeltitz, die als erste den Antrag auf Verteidigung ihres Wettbewerbsprogrammes um den Titel „Sektion der vorbildlichen Arbeit“ stellte, ist im Zeitraum der Parteitagsvorbereitung überall auszuwerten und auf die eigene Arbeit zu beziehen.

Damit leisten wir als Spielleute des DTSB unseren Beitrag zur Erfüllung der Aufgaben und Maßnahmen unserer sozialistischen Sportorganisation in Vorbereitung des VIII. Parteitages der SED und tragen zur weiteren Stärkung der DDR bei. B. S.

Jugendverband ehrte Aktivisten der ersten Stunde

Anläßlich des 25. Gründungstages der Freien Deutschen Jugend dankte der sozialistischen Jugendverband der DDR im Bezirk Leipzig verdienten Funktionären und Aktivisten der ersten Stunde für ihre hervorragenden Verdienste bei der sozialistischen Erziehung der Jugend unserer Republik.

Sportfreund Karl SEIDEL, Mitglied der Zentralen Spielleutekommission des DTSB und Spielmann der BSG Traktor Taucha wurde aus diesem Anlaß mit der „ARTUR-BECKER-MEDAILLE“ in Silber ausgezeichnet und außerdem in das Ehrenbuch der FDJ-Bezirksleitung Leipzig eingetragen.

Im Namen aller Spielleute des DTSB gratulieren wir dem Sportfreund Seidel zu diesen Ehrungen und wünschen ihm weitere Erfolge in seiner gesellschaftlichen Tätigkeit.

Kritische Aussprachen in den Fachkommissionen

Die Fachkommissionen der ZSK führten im Verlauf ihrer Beratungen am 24. und 25. April 1971 kritische Aussprachen über die Ergebnisse der bisherigen Arbeit.

Anlaß dazu waren die teilweise völlig ungenügende Erfüllung verschiedenster Aufgaben durch einzelne Mitglieder und einige Fehler in der Führungs- und Leitungstätigkeit. In der Maiausgabe werden wir zu den Problemen mehr berichten.

Seite 4

DDR-Meisterschaft mit vielversprechendem Programm

STRAHLEND zeigt Sportfreund Lothar Dietrich, Stabführer der BSG Motor Lauchhammer Ost, den gewonnenen Pokal beim Jubiläumsturnier der Treuenbrietzener Spielleute. Die Lausitzer gelten auch in Oschersleben als Favoriten. Ob ihnen der Gewinn des begehrten Wanderpokals in diesem Jahr gelingt?

Die diesjährigen „DDR-Meisterschaften“ der Spielmannszüge der Sonderklasse werden in Oschersleben ganz bestimmt zu einem weiteren Höhepunkt in unserer erfolgreichen Entwicklungstätigkeit gestaltet.

In den Augusttagen, wenn sich die 15 leistungsstärksten Kollektive der Spielmannszüge des DTSB zum harten Kampf um Bronze, Silber und Gold treffen, werden die Veranstalter ein Rahmenprogramm für Aktive und Zuschauer ablaufen lassen, das sicher für jeden Geschmack etwas enthält.

Bereits am Freitag (27. August) wird diese zentrale Veranstaltung mit einem feierlichen Eröffnungszeremoniell eingeleitet.

In der Lindenstraße werden in Anwesenheit repräsentativer Vertreter des öffentlichen Lebens die Spielleute einen ersten Einblick in ihre intensive Vorbereitungsarbeit geben.

Neben dem großen Aufmarsch der Meisterschaftsteilnehmer wird von allem der Fanfarenzug der SG Dynamo Potsdam III durch seine Musikschau Zuschauer und Gäste begeistern.

Auf einer hervorragend geeigneten Anlage vor dem Schwimmbad wird dann am folgenden Sonnabend der Kampf um die „DDRMeisterschaft“ entschieden.

Einen bisher ungewohnten, aber dennoch sehr würdigen Rahmen, wird die Siegerehrung erhalten, die im Verlauf einer bunten Abschlußveranstaltung vorgenommen wird.

Im Schwimmbad, unter Einbeziehung vielfältiger Effekte, werden sich die besten Kollektive mit den verdienten Medaillen schmücken können.

Daran schließt sich ein nochmaliges Auftreten der musikalisch besten Spielmannszüge. Eine Modenschau wird der Auftakt für den letzten Teil des Abends, einem Sportlerball unter freiem Himmel, sein.

Nicht vergessen werden darf, daß vor Beginn der Abschlußveranstaltung die Klangkörper der gastgebenden Stadt vor dem Schwimmbad eine eigene Musikschau zeigen. Für die Einwohner Oscherslebens eine Gelegenheit, den eigenen Spielleutenachwuchs aus nächster Entfernung zu bewundern.

Die Spielmannszüge aus allen Teilen unserer Republik verabschieden sich am Sonntag mit Platzkonzerten an verschiedenen Stellen der Stadt von den gastfreundlichen Einwohnern.

Soviel läßt sich heute schon sagen, nach Mühlhausen, Senftenberg und Apolda wird auch Oschersleben dazu beitragen, die Spielleutebewegung des DTSB würdig zu repräsentieren.

Porzellanwerker in Colditz übernahmen Patenschaft

Die Splelmannszuge der Leistungsklasse I ringen in der Porzellanstadt Colditz in diesem Jahr um den „Aufstieg zur Sonderklasse“.

Das altehrwürdige Städtchen im Bezirk Leipzig ist auf den Empfang seiner Gäste bestens vorbereitet.

Die Leitungen des VEB(K) Porzellanwerk haben in gemeinsamer Arbeit mit der Bezirksspielleutekommission in Leipzig und den Vertretern der Zentralen Spielleutekommission alle Vorkehrungen getroffen, um diesen zentralen Wettkampf zu einem guten Ergebnis zu führen.

Am Sonnabend (19. Juni) wird auf einer großen Freifläche vor dem Porzellanwerk, das die Patenschaft über das „Aufstiegsturnier zur Sonderklasse“ übernommen hat, mit einem würdigen Appell die 2 Tage andauernde Veranstaltung eröffnet.

Ihm schließt sich unmittelbar der erste Durchgang für die 14 startberechtigten Spielmannszüge an.

Der erste Wettkampftag wird mit einem großen Sportlerball im Kulturhaus beschlossen.

Der Sonntag steht dann im Zeichen der Entscheidung, wenn sich die Kollektive im 2. Durchgang dem Kampfgericht zur kritischen Einschätzung stellen.

Auf dem Thälmann-Platz findet die Siegerehrung mit einem nochmaligen Großauftritt aller Kollektive unmittelbar nach Abschluß des Wettkampfes statt.

Als Gäste werden an diesem Zeremoniell die Mitglieder des Fanfarenzuges der BSG Einheit Pädagogik NO Leipzig teilnehmen, die mit ihrer arteigenen Musikschau in den letzten Monaten bei vielen Großereignissen Lob und Anerkennung erhielten.

Eins läßt sich heute schon sagen, in Colditz werden von den Kollektiven der Leistungsklasse I hohe Leistungen erwartet, doch es wird neben dem anstrengenden Wettkampf für alle Aktiven auch Unterhaltung und Entspannung möglich sein.

Stabführer zu echtem Kollektiv gewachsen

Ich möchte noch keine verbindliche Analyse über die Durchführung der diesjährigen Spielleutelehrgänge an der Sportschule Halberstadt geben.

Es ist mir jedoch ein Bedürfnis, über einen Lehrgang besonders zu berichten.

Auf Grund der sich aus der Zielstellung des Arbeitsplanes der ZSK ergebenden Aufgaben wurde ein Stabführerlehrgang der Sonderklasse der Spielmannszüge vom 1. bis 5. März 1971 einberufen.

Dreizehn der fünfzehn Stabführer der Sonderklasse folgten der Einladung. Zwei Sportfreunde entschuldigten sich ordnungsgemäß.

Ziel des Lehrganges war die einheitliche Einstudierung der Stabzeichen in Vorbereitung der „Meisterschaften der DDR“. Gleichfalls wurde die Ausbildung an den Instrumenten von Anfang an und im besonderen für den Nachwuchs durchgenommen.

Erstmalig wurde der Versuch unternommen, die Instrumente zu wechseln, so daß die Trommler eine Flöte nahmen und die Flöter die Trommel schlugen.

Die Lehrgangsleitung konnte zum Abschluß das Ziel als erreicht einschätzen.

Aber es gibt noch eine andere Seite des Lehrgangs, die wir als wichtiges Ergebnis betrachten müssen.

Ich meine insbesondere die gute Kameradschaft und Disziplin der Stabführer unsere höchsten Leistungsklasse. Immerhin hat jeder der angereisten Sportfreunde ein starkes Kollektiv zu vertreten und nicht immer sind die Meinungen über die Ausbildung bzw. Spielweise einheitlich. Oft spielen die Stabführer eine unterschiedliche Rolle in den jeweiligen Sektionen.

Aus allen Meinungen ein künftiges Bild der Führungsaufgabe der Stabführer zu formen, setzt eine konstruktive Diskussion im Zeichen der Freundschaft voraus.

Gerade von dieser Auffassung war der Lehrgang getragen, so daß durch fruchtbringende Diskussionen Fehler in der bisherigen Stabführung und darüber hinaus wichtige Fragen der Leitungstätigkeit beraten werden konnten.

Der positive Verlauf auf allen Gebieten veranlaßt mich festzustellen, daß sich die ZSK sowie die gesamte Spielleutebewegung auf die Stabführer der Sonderklasse auch bei kommenden Großveranstaltungen der Spielleutebewegung des DTSB verlassen kann.

Ich möchte mich abschließend noch für die wichtigen Hinweise bedanken, die seitens der Stabführer der Sonderklasse zur Verbesserung der zentralen Arbeit gegeben wurden.

G. Bodenstein, Haupttechniker der ZSK

Seite 5

Bezirksvorsitzende per Draht gefragt

NOCH IN BESTER ERINNERUNG sind die Tage von Oberlichtenau. Diese Bezirksmeisterschaften galten 1970 als die besten. Welcher Bezirk wird diesmal an der Spitze stehen?

Telefoninterviews kommen immer stärker in Betracht, wenn man sich z. B. recht schnell aus den verschiedensten Bezirken einen Eindruck über den Stand der Vorbereitungsarbeiten der diesjährigen Bezirksmeisterschaften verschaffen möchte.

So nutzten auch wir die Gelegenheit und fragten die verantwortlichen Bezirksspielleutekommissionsvorsitzenden per Draht:

1. Wie kann der Vorbereitungsstand gegenwärtig (am 31. März) eingeschätzt werden?

2. Wie sieht es mit der Teilnahmemeldung aus?

Dazu erhielten wir folgende Antworten:

Bezirke COTTBUS/DRESDEN

Sportfreund H. Winkler

1. Von unserer Warte aus betrachtet, könnten die Bezirksmeisterschaften sofort beginnen. Wir sind seit mehreren Wochen mit den organisatorischen Arbeiten fertig, weil wir im vergangenen Jahr sofort nach Abschluß der Meisterschaften mit den neuen Vorbereitungsmaßnahmen begonnen haben.

2. Die Teilnahmemeldungen sind überaus erfreulich. Im vergangenen Jahr lagen wir schon recht günstig, doch in dieser Saison werden unsere Erwartungen übertroffen.

Allein 22 Erwachsenenspielmannszüge und 7 Pionierspielmannszüge werden in Hirschfeld an den Start gehen.

Erfreulich ist die Tatsache, daß solche jungen Kollektive wie die BSG Aktivist Welzow und die SG Dynamo Spremberg den Mut haben, nach relativ kurzer Ausbildungszeit bei den Erwachsenen aufzutreten.

Bezirke ROSTOCK/SCHWERIN/NEUBRANDENBURG

Sportfreund A. Mittelstädt

1. Die Vorbereitungen sind weitgehendst abgeschlossen und wir sehen dem Wettkampf zuversichtlich entgegen.

Für uns ergibt sich noch neben der Bezirksmeisterschaft die Aufgabe, im Rahmen Ader Ostseewoche einige eranstaltungen wahrzunehmen.

2. Außer den Kollektiven der drei Nordbezirke, die fast ausnahmslos zugesagt haben, erwarten wir aus dem genannten Grund noch einige Klangkörper aus der Republik. So u. a. die Mädchen und Jungen des Fanfarenorchesters der BSG Lok Mitte Leipzig und die Potsdamer Sportfreundinnen und Sportfreunde.

Bezirke GERA/ERFURT/SUHL

Sportfreund Horst Plötner

1. In Verbindung mit dem DTSB-Kreisvorstand Greiz hat sich unser Vorbereitungskomitee konstituiert und die Arbeit aufgenommen. Nach Erfurt und Suhl sind wir nun der dritte Thüringer Bezirk, der eine Bezirksmeisterschaft auszurichten hat und wir wollen nichts unversucht lassen, einmal an die guten Leistungen unserer Vorgänger anzuknüpfen und zum anderen für die eigene Weiterarbeit neue Impulse zu erhalten.

2. Mit den Meldungen aus den Bezirken Gera und Suhl sind wir sehr zufrieden. Leider erreichten uns aus Erfurt erst 35 Prozent der dort aktiv tätigen Kollektive. Wir hoffen aber, daß sie ihre Meldung noch nachreichen, um den diesjährigen Bezirksmeisterschaften in der Kreisstadt Greiz zum Erfolg zu verhelfen.

Bezirke KARL-MARX-STADT/LEIPZIG

Sportfreund W. Möckel

1. Gemeimsam mit der Bezirksspielleutekommission Leipzig, die auf die Erfahrungen von 1970 bauen kann, haben wir unsere gemeinsame Meisterschaft vorbereitet. Unsere freundlichen Gastgeber in Rochlitz lassen darüber hinaus nichts unversucht, um ihren Anteil zum guten Gelingen beizutragen.

2. Aus unserem Bezirk liegen die Teinahmemeldungen bereits vor. Leider fehlt aus dem Bezirk Leipzig noch jede Spur, was eigentlich etwas verwundert, da es bisher einen guten Kontakt zwischen uns gab.

Bezirke FRANKFURT (Oder)/BERLIN

Hierzu muß gesagt werden, daß die Vorbereitungen seit langem angelaufen sind. Leider gab es durch vielerlei Umstände mehrere Terminverschiebungen, doch es ist nun anzunehmen, daß die zielgerichteten Arbeiten, die übrigens von beiden Bezirken in guter kooperativer Tätigkeit durchgeführt wurden, weitergehen.

Mit den Teilnahmemeldungen konnte man gegenüber dem Vorjahr, das betrifft vor allem Frankfurt (Oder), recht zufrieden sein.

Diese Informationen entstammen einer schriftlichen Mitteilung des Sportfreundes A. Dreuse, Bezirksspielleutekommissionsvorsitzender von Frankfurt (Oder).

Bezirk HALLE

1. Eine perspektivisch ausgerichtete Arbeit veranlaßte die Sportfreunde des Saalebezirkes, ihre Meisterschaften selbst auszutragen. In Gernrode wird der an Traditionen reiche Chemiebezirk zeigen, welche Reserven in ihm stecken und wie sie durch eine kontinuierliche Leitungstätigkeit ausgenutzt werden können.

2. Ein starkes Teilnehmerfeld bei den Erwachsenen und Kindern wird sich am 12. Juni 1971 präsentieren und nicht nur in quantitativer, sondern vor allem in qualitativer Beziehung einiges bieten.

Bezirk MAGDEBURG

1. Durch den „Alleingäng“ der Hallenser sind nun auch die Magdeburger unter sich. Sicher kein Grund zur Trauer, denn auch der Spielleutenachwuchs in diesem Bezirk wird mit den Erwachsenen für eine erfolgreiche Meisterschaft sorgen.

Der Bezirksspielleutekommission wird diese Veranstaltung vor allem sehr deutlich machen, wo gegenwärtig ihre Stärken und Schwächen zu finden sind.

2. Sportfreund Otto Muhs, Bezirksspielleutekommissionsvorsitzender ist mit dem Stand der Meldungen unter den gegenwärtigen Bedingungen recht zufrieden.

Bezirk POTSDAM

Sportfreund A. Piesker

1. Wir erwarten von dieser Veranstaltung einen Aufschwung unserer Bezirksarbeit, die über Jahre dahinschlummerte. In Belzig haben wir auf allen Ebenen einen würdigen Partner gefunden, der uns die Vorbereitungsarbeiten wesentlich erleichtert.

2. Die Meldungen stimmen optimistisch, aber keineswegs zufrieden. Die verbleibenden Wochen müssen genutzt werden, um alle Kollektive des Bezirkes zur Teilnahme zu gewinnen.

KRITISCHES FAZIT

Zieht man an dieser Stelle Bilanz, muß gesagt werden, Dresden, Cottbus, Rostock, Halle und einige andere sind bestens gerüstet. Wie aber stehen die verantwortlichen Funktionäre von Leipzig und Magdeburg zu ihrem Stand der Vorbereitungen (besonders der Teilnahmemeldungen). Diese Frage geht vor allem an die Mitglieder der Bezirkskommissionen (nicht nur an ihre Vorsitzenden) und die Sportfreunde, die zentrale Funktionen in der Spielleutebewegung des DTSB bekleiden?

Seite 6

Fleißige Mädchen übten in Neudorf

Nicht nur im Polkarhythmus wurde trainiert

Sportfreundin Helga Neuwirth schickte uns einen Brief, in dem sie über das Trainingslager des „Zentralen Mädchenspielmannszuges des DTSB“ berichtete.

DER „ZENTRALE MÄDCHENSPIELMANNSZUG DES DTSB“ während der Großveranstaltung der Spielleute auf dem Berliner Alexanderplatz zur III. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR 1970. Im Mai ruft die Hauptstadt der DDR die Mädchen erneut. Dann heißt es in der Dynamohalle vor den Gästen und Delegierten des IX. Parlaments der FDJ und Millionen Fernsehzuschauern im Rahmen einer großen Sportschau mit tadellosen Leistungen aufzuwarten.

Darin heißt es:

„123 Mädchen aus Quedlinburg und Freital trafen sich unter der Leitung des Sportfreundes Achim Witzel und 9 bewährter Ausbilder aus Berlin, Halle und Quedlinburg in Neudorf/Harz.

Ziel dieses intensiven Lagers war es, das vorhandene Repertoire zu festigen und neue Märsche einzustudieren.

Während sich die Quedlinburger Mädchen mit der Einstudierung des Marsches des ‚Zentralen Mädchenspielmannszuges‘ beschäftigten, lernten wir Freitaler die ‚Amboß-Polka‘ und den Hornmarsch ‚Sportidole‘.

Wir waren alle mit Feuereifer bei der Sache und es herrschte darüber hinaus eine gute Disziplin und Lernbereitschaft.

Gemeinsam verbrachten wir nach anstrengender Übungsarbeit die Abende, knüpften freundschaftliche Beziehungen untereinander, die für die weitere Zusammenarbeit besonders notwendig sind.

Der ‚Zentrale Mädchenspielmannszug des DTSB‘ ist ein festes Kollektiv geworden und alle Mädchen freuen sich auf die kommenden gemeinsamen Einsätze.

Außer einer attraktiven Schau wollen wir vor allem unsere deutliche Leistungssteigerung zum Ausdruck bringen (Anm. d. Red.: zur Sportschau am 29. Mai in Berlin wird sich dazu die erste Gelegenheit bieten).“

Und Sportfreundin Monika Bukowski aus Quedlinburg ergänzt die Meinung aller Mädchen in ihrem Brief:

„Obwohl wir anfangs große Schwierigkeiten sahen, in dem geplanten harten Training die uns gestellten Aufgaben zu erfüllen, so konnten wir bald freudig feststellen, daß dank der Konzentration und Ausdauer aller Ausbilder diese Klippe mit Bravour überwunden wurde.

Die nach jedem Übungstag vorgenommene Auswertung des Trainingsprozesses, an der je 2 Mädchen aus Quedlinburg und Freital teilnahmen, erwies sich für die weitere Ausbildung als äußerst nützlich.

Uns allen wurde dadurch eingehend erläutert, was im Rahmen der Übungsstunden erreicht werden und möglicherweise verändert werden muß.

Drei Märsche lernten wir im Verlauf unseres Aufenthaltes in Neudorf. Wir können es als großen Erfolg betrachten, denn im sonstigen Ausbildungsrhythmus wären wir nie so schnell zum Ziel gelangt.

Im Namen aller Sportfreundinnen möchte ich mich an dieser Stelle bei unseren Übungsleitern und allen, die dazu beitrugen, daß wir einen angenehmen Aufenthalt im Trainingslager hatten, recht herzlich bedanken.“

Der Aufwand lohnt sich

Besondere Aufmerksamkeit widmet das Sekretariat der ZSK seit 1969 der Entwicklung des Nachwuchses unserer Spielmannszüge.

Der beschrittene Weg, nicht nur die Spitzenkollektive, sondern vor allem die Breite der Kinderkollektive in die zentrale Anleitungsarbeit einzubeziehen, zeigt bereits erste Früchte.

So wurden u. a. verschiedene Spielmannszüge, die noch nicht zu den leistungsstärksten gehören, mit in die Ausbildung des „Zentralen Pionierspielmannszuges der DDR“ einbezogen, um als Reserve das entsprechende Wissen zu besitzen.

Durch die Zentrale Spielleutekommission werden seit Jahresbeginn kontinuierliche Besuche bei den Kollektiven des zentralen Zuges vorgenommen, um die im Arbeitsplan festgelegten Maßnahmen und den Leistungsstand der Züge zu kontrollieren.

Die bisherigen Ergebnisse zeigen deutlich, daß sich alle Sektionen intensiv auf die Durchführung des Trainingslagers in Straußberg vorbereiten.

Das Marschrepertoire wird überwiegend beherrscht und gibt Anlaß zu berechtigten Hoffnungen.

Besonders positiv soll die Arbeit der Übungsleiter der SG Oberlichtenau, SG Cattenstedt und der BSG Traktor Hirschfeld erwähnt werden, da sie ihre Züge auf ein gutes musikalisch-technisches Niveau führten.

Die genannten und einige weitere Kollektive haben bei den Überprüfungen einen beachtlichen Ausbildungsstand nachgewiesen. Dabei darf nicht vergessen werden, daß einige Spielmannszüge nicht aufgesucht wurden, da einige Schwierigkeiten daran hinderten.

Abschließend läßt sich sagen, die Anleitung und Kontrolle der durch die Zentrale Spielleutekommission angeleiteten 85 Pioniersnielmannszüge des DTSB hat sich bestens bewährt und verspricht für die Zukunft hohe Leistungen auf allen Ebenen.

Günter Bodenstein, Haupttechniker


Herausgeber: Zentrale Spielleutekommission beim Präsidium des Bundesvorstandes des DTSB, Berlin — Verantwortlich: Sekretariat der ZSK — Veröffentlicht unter der Lizenz-Nr. 698 beim Ministerrat der DDR — Berlin — Satz und Druck: VEB typodruck, Werk Döbeln

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■ Diskussion wird künftiges Niveau beeinflussen

■ Heute Antwort auf die gestellten Fragen

Mit der Veröffentlichung des Beitrages aus Lengefeld vom Sportfreund Erhard Rümmler, beenden wir die Diskussion zur Frage „der tambour“ nicht kritisch genug?

Wir hatten ausgehend vom Diskussionsbeitrag des Sportfreundes Tankfred Böhm auf der Funktionärskonferenz im November des vergangenen Jahres zu dieser öffentlichen Meinungsäußerung aufgefordert.

Die uns zugegangenen Beiträge haben durchweg zum Ausdruck gebracht, daß die Spielleute an „ihrer Zeitung“ interessiert sind.

Wir betrachten die positiven Gedanken als Ansporn für die weitere Arbeit und nicht als „Lobhudelei“.

Die kritischen Hinweise zur Verbesserung künftig zu verbessern.

Hier ist der bereits angekündigte und letzte Diskussionsbeitrag :

E. RÜMMLER, BSG Motor Lengefeld

„Als Mitteilungsblatt ist ‚der tambour‘ von großem Wert, da er alle Klangkörper des DTSB informieren kann. Er erfüllt diese Aufgabe jedoch ungenügend. Zum größten Teil wird Positives aus einer geringen Zahl von Kollektiven berichtet. Gibt es nur Gutes zu berichten? Hat die Spielleutebewegung keinen größeren Umfang, als er in der Zeitung zum Ausdruck kommt? Wer gestaltet ‚unsere‘ Zeitung?

Alle sollten sich daran beteiligen! ‚der tambour‘ wäre dadurch interessanter und nützlicher für alle. Damit soll gesagt sein, daß sich die Spielleutebewegung nicht nur aus leistungsstarken Kollektiven zusammensetzt. Aufgabe der ZSK muß es sein, die breite Masse weiter zu entwickeln und zu fördern.

Wir schlagen deshalb vor, daß jeder Zug jährlich zweimal über seine eigene Arbeit berichtet und meinen, daß in jeder Ausgabe zwei Seiten unter der Thematik ‚Zwischen Ostseestrand und Fichtelberg‘ gestaltet werden könnten.“

ANTWORTEN UND SCHLUSSFOLGERUNGEN

Wir wollen versuchen, mit den folgenden Worten zu den aufgeworfenen Fragen im Verlauf der Diskussion Stellung zu nehmen, um mögliche Konsequenzen für die weitere Gestaltung unserer Zeitung abzuleiten.

1. Gehen wir davon aus, welchen Charakter unsere Zeitung trägt.

Sie dient in erster Linie der umfassenden Information aller Spielleute in den Bezirken, Kreisen und Gemeinschaften.

Das erfordert nicht nur eine Berichterstattung über Veranstaltungen und Wettkämpfe, sondern auch einen kontinuierlichen Informationsfluß zu Problemen der Führungs- und Leitungstätigkeit.

Viele kleine Meldungen und Bildberichte sollten dazu beitragen, die Zeitung interessant zu gestalten.

Deshalb ist es unerläßlich, über bedeutsame Tagungen und Konferenzen, zu denen wir auch unsere jährliche Funktionärskonferenz und die quartalsweisen Anleitungen der Bezirksfunktionäre zählen, einschließlich der Fachkommissionen der ZSK, ausführlich zu berichten. Denn die Praxis hat in der Vergangenheit mehrfach bewiesen, daß die Funktionäre, die Teilnehmer solcher Beratungen waren, in ihrem Wirkungsbereich keine umfassende und konkrete Auswertung vorgenommen haben.

2. Der Umfang der Berichterstattung von „Meisterschaften“ und „Bestenermittlungen“ wird nicht dadurch bestimmt, ob es sich um die Sonderklasse oder eine Leistungsklasse handelt. Im Mittelpunkt steht die Wertigkeit (zu betrachten im Zusammenhang mit gesellschaftspolitischen Höhepunkten) einer solchen Veranstaltung.

Deshalb ist es ganz einfach möglich, daß der „DDR-Bestenermittlung“ in Senftenberg, die anläßlich des 20jährigen Jubiläums des DTSB stattfand, mehr Beachtung gewidmet wurde, als der „DDR-Meisterschaft” in Apolda. Das heißt allerdings nicht, daß künftig bei Sportveranstaltungen der Spielleute ohne diese Höhepunkte kleine Artikel in der Zeitung erscheinen.

3. Die Kritik des Sportfreundes Gerhard Lüdicke, daß die Zeitung unbedingt halten sollte was sie verspricht, besteht völlig zu Recht. An seinem geschilderten Beispiel wird deutlich gezeigt, daß seitens der Redaktion ein bestimmtes Problem in der Veröffentlichung aufgegriffen, aber nicht zu Ende geführt wurde. Ohne diesen Fehler, der in diesem Fall aufgetreten ist, mit Worten zu übergehen, muß gesagt werden, daß sich hier im Gedankengang eine Parallele zu unserem heutigen letzten Diskussionsbeitrag anbietet.

Sportfreund Rümmler vertritt eine Meinung, die unsererseits nur zu unterstützen ist. Denn wovon lebt eigentlich unsere Zeitung?

Sie ist auf der einen Seite das Mitteilungsblatt der ZSK, andererseits soll sie aber das Leben der Spielleute, ihrer Aktivitäten und Erfolge widerspiegeln. Leider schließt sich dieser Kreis niemals. Es bleibt bei den sachlichen und durch ihre umfangreiche Aussage sehr langen Beiträgen und kommt nicht zu jener interessanten Gestaltung, wie sie auch unseren Vorstellungen entspricht.

In dem von Sportfreund Lüdicke geschilderten Beispiel sollte nach der Ankündigung in der Septemberausgabe zwei Monate später ein Bericht zum „Stolz der Treuenbrietzener“ erscheinen. Das Vorhaben platzte, weil Umstände eintraten, die das Schreiben dieses Artikels zum angekündigten Zeitpunkt nicht gestatteten. Durch das Nichtexistieren eines Redaktionskollektivs und die wortwörtlich ungenügende Mitarbeit aller Spielleute ist es oft schwer, eine gewisse Kontinuität in der Zeitungsgestaltung einzuhalten. So geriet das Vorhaben vom September in Vergessenheit.

4. Unsere technisch interessierten Leser können wir dahingehend beruhigen, daß die bisherigen Artikel „Für den Techniker“ tatsächlich durch die angekündigte Lehrbriefreihe ersetzt werden, wie die heutige Ausgabe beweist.

5. Als organisatorische Fragen betrachte ich die Kritik am hohen Preis und unpünktlichen Erscheinen des „der tambour“. Dazu ist zu sagen, daß sich unsere Zeitung vollständig durch die Einnahmen tragen muß, das heißt, Gestaltung und Druck sowie Versand, Herstellung der Klischees und Honorar müssen durch die Abonnementgelder abgedeckt werden. Die gegenwärtige Zahl der Abonnenten ist gerade ausreichend, um die Kosten annähernd zu begleichen.

Der Liefertermin der Zeitung wurde mit der Druckerei für den 25. des Monats vereinbart. Die 5-Tage-Arbeitswoche und die teilweise akute Arbeitskräftesituation ermöglichen es nur in den seltensten Fällen, den vereinbarten Termin einzuhalten. Hinzu kommt noch, daß ein zweifacher Postweg (zur Versandstelle und zum Einzelempfänger) in Kauf genommen werden muß.

Abschließend bleibt mir festzustellen, daß unser „der tambour“ nur dann lebendiger und aussagekräfter erscheinen kann, wenn sich recht viele Spielleute an seinem Entstehen beteiligen. Im Augenblick sind es nur zwei Sportfreunde, die sich immer wieder Monat für Monat um das Füllen der Spalten bemühen. Von ihren Gedanken und Vorstellungen lebt „der tambour“, ihnen verdankt er seine Existenz.

Erst wenn ein breiter Kreis von Mitarbeitern regelmäßig für unsere Zeitung arbeitet, wird sie aktuell und interessant sein, wie mit Recht in der Diskussion gefordert wurde.

Doch das alles wird uns nicht davon abhalten, die zahlreichen Hinweise zu beherzigen, um das Niveau zu ändern, denn auch wir sind seit geraumer Zeit der gleichen Meinung wie ein Großteil unserer Leser.

Bernd Schenke, Sekretär der ZSK

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„Ehrennadel des DTSB“ zum Jubiläum

Anläßlich des 20. Gründungstages der Schalmeienkapelle der BSG Traktor Großpösna — unser Kollektiv gehört der Leistungsklasse I und dem „Zentralen Schalmeienzug des DTSB“ an — fand eine Festsitzung statt.

Vertreter der Schalmeienkapellen von Berlin, Grimma, Maxhütte, Luckenau, Plauen und Falkenstein konnten ebenso herzlich als Gäste begrüßt werden, wie der Vorsitzende des DTSB Kreisvorstandes.

Neben den zahlreichen Glückwünschen, Geschenken und Anerkennungen ist für uns die „Ehrennadel des DTSB“ in Bronze die bedeutendste Ehrung, die uns zuteil wurde.

Damit fanden unsere Bemühungen um die Verbesserung der Schalmeienmusik innerhalb des DTSB vollste Anerkennung.

Wir möchten heute allen Freunden und Gästen für ihre Teilnahme und Ehrungen herzlich Dankeschön sagen und gleichzeitig hoffen, daß auch weiterhin die Schalmeienkollektive des DTSB eine gute Arbeit leisten.

Schalmeienkapelle, BSG Traktor Großpösna

Aus den Bezirken

ROSTOCK — Eine Statistik der Bezirksspielleutekommission des Ostseebezirkes sagt aus, daß 1970 je Kollektiv ein Mitgliederzugang bis 8 Sportfreunde, vor allem Kinder und Jugendliche, zu verzeichnen war.

Weiter ist zu entnehmen, daß die Zahl der Einsätze der Klangkörper auf 165 gegenüber 125 im Sportjahr 1969 angestiegen ist.

Zwei Weiterbildungslehrgänge mit je 50 Teilnehmern konnten ebenso erfolgreich durchgeführt werden, wie die Mädchen und Jungen der WSG „Sport frei“ Greifswald ihren Kampf um den Titel „Hervorragendes Volkskunstkollektiv“ beendeten.

COTTBUS — An der Sportschule in Frankfurt (Oder) nahmen Techniker des Bezirkes an einem Übungsleiterlehrgang teil. Vierzehn Sportfreunde legten die Prüfung der Stufe I erfolgreich ab. Im Rahmen von Wochenendlehrgängen werden weitere Sportfreunde systematisch in die Weiterbildung einbezogen.

BERLIN — Die Hauptstädter haben sich das Ziel gestellt, nach Umbildung der Bezirksspielleutekommission nun endgültig mit dem Aufbau des Bezirksspielleutekorps des DTSB zu beginnen.

Die Sportfreunde der BSG Empor Berlin werden dabei die tragenden Elemente dieses neuen Klangkörpers sein.

Wir gratulieren

Die Spielleute der BSG Chemie Motzen gratulieren ihrem Sportfreund WALTER MEYER zu seinem 50jährigen Spielmannsjubiläum auf das herzlichste und wünschen ihm weiterhin Gesundheit und Wohlergehen.

Die Redaktion schließt sich im Namen aller Spielleute des DTSB den Glückwünschen für den Jubilar an.


1. Lehrbrief der Kommission Technik

Bitte an der durchgehenden Linie abschneiden und an der linken Seite lochen.

Das Lyraspiel


1. LEHRBRIEF

Das einheitliche und richtige Schlagen der Lyra

Die Lyra ist ein C-Chromatisches Schlaginstrument, das bei entsprechendem Transponieren mit jedem anderen Instrument zusammen spielbar ist.

Die Stimmung der Trommelflöte ist in „B”, daher muß die Lyrastimme entsprechend der „B“-Stimmung der Flöte transponiert werden, das heißt, wenn die Lyrastimme gleich der 1. bzw. der 2. Flötenstimme ist, und das ist bei unserer Spielmannsmusik meist der Fall, so wird die Lyra einen ganzen Ton tiefer geschlagen als die Flötennote ausweist.

Ein Beispiel: Flötennote g = f auf der Lyra.

Fehlen auf der Lyra auf Grund der verschiedenen Ausführungen Tönelettern, so wird dieser fehlende Ton oktavweise nach oben bzw. nach unten verschoben. Bei fehlenden Halbtönen der ersten Stimme wird, wenn möglich, ein Ganzton der zweiten Stimme verwendet. Das gleiche gilt für die zweite Stimme. Ist dies nicht möglich, so wird dieser Halbton nicht geschlagen.

Das Lyraspiel sollte grundsätzlich dynamisch erfolgen, um die Gesamtwirkung des Vortrages zu erhöhen.

Um ein einheitliches und wirkungsvolles Auftreten der Spielleute bei Großveranstaltungen zu ermöglichen, sind für das Schlagen der Lyra bei Pflicht- bzw. Bundespflichtmärschen folgende Grundsätze zu beachten:

  • Die Lyra wird in jedem Fall nur zweistimmig gespielt, um ein sauberes und melodisches Spiel zu garantieren
  • Die Lyrastimme entspricht der 1. bzw. 2. Flötenstimme
  • Die Lyrastimme wird entsprechend der Vorschrift nach derFlötenstimme transponiert
  • Das Lyraspiel erfolgt grundsätzlich dynamisch
  • Hornmärsche werden zweistimmig geschlagen, nicht aber dynamisch
  • Ein Flötensolo wird nicht mitgeschlagen
  • Gegentakt der 1. bzw. 2. Flöte wird mitgeschlagen
  • Gebundene Töne gleicher Höhe werden nur angeschlagen als 1/4 Ton — es erfolgt kein Anschlag, auch wenn es der Rhythmus zuläßt
  • Bei 1/8-Tonfolgen werden stets nur die betonten Achtel, das heißt die Achtel auf dem linken bzw. rechten Fuß, geschlagen
  • Halbtontriller werden als Preßschlag auf dem Grundton ausgeführt
  • Vierteltontriller werden ohne Preßschlag als Grundton geschlagen
  • Gebundene Triller werden nur einmal als Preßschlag auf der Grundtonplatte geschlagen
  • 1/4-Triolen werden vollständig geschlagen
  • 1/8-Triolen werden nur an den betonten Stellen geschlagen (Triolenanfang-Schwerpunkt)
  • Das Lyraspiel muß rhythmisch der Taktart entsprechen
  • Die „Spielmannslyra“ in „B“ wird nicht transponiert, wird aber nach dieser Spielanweisung gespielt.

Gerhardt Müller