Der Tambour/Ausgabe 1971 03: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Kollektiv der BSG Einheit Pädagogik NO Leipzig appelliert an alle Spielleute ===
■ Zusammenarbeit mit FDJ-Klangkörpern beispielgebend
■ Arbeit wird den Traditionen entsprechend gepflegt
[[Datei:DerTambour1971-3-3-1.png|mini|'''HOHE EINSATZBEREITSCHAFT''' zeichnet das Kollektiv des Leipziger Fanfarenzuges aus. Unter der bewährten Leitung des  Sportfreundes Gerd Schaufuß und seiner Helfer, den Ausbildern und Betreuern, ist der Klangkörper überall dort zu finden wo es gilt, Veranstaltungen würdig zu umrahmen. Nicht anders wird es auch in den folgenden Wochen in und um Leipzig sein. Denn die „Volkmarsdorfer“ halten ihre Versprechen.]]
„In Industrie und Landwirtschaft, den Schulen und Instituten ringen die Werktätigen unserer Republik um höchste Ergebnisse in Vorbereitung auf den VIII. Parteitag der SED.
Für uns Spielleute des Deutschen Turn- und Sportbundes sind das IX. Parlament der FDJ und der VIII. Parteitag der SED gesellschaftspolitische Höhepunkte, die wir mit besonderer Sorgfalt vorbereiten.
Im sozialistischen Jugendverband und seiner Pionierorganisation „Ernst Thälmann“ werden unsere jungen Menschen zu kühnen Revolutionären erzogen, die den von der Partei der Arbeiterklasse gewiesenen Weg erfolgreich fortsetzen.
Körperkultur und Sport hätten sich niemals in solchen Ausmaßen und derart positiv entwickeln können, wenn nicht unsere Partei- und Staatsführung diesem Teil des gesellschaftlich entwickelten Systems des Sozialismus solch großes Interesse und Bedeutung beigemessen hätten.
Deshalb appellieren wir an alle Spielleute des DTSB, in Vorbereitung dieser beiden Ereignisse mit neuen Initiativen und guten Taten den Aktivisten der ersten Stunde, dem sozialistischen Jugendverband und der Partei zu danken.“
Soweit der Text des Appells. Die auf Seite 1 veröffentlichten Verpflichtungen werden dann noch präzisiert.
So will das Kollektiv
* 30 neue Mitglieder für den DTSB werben,
* zielgerichtet an seinem technisch-musikalischen Niveau arbeiten, um dadurch das Leistungsvermögen des „Zentralen Fanfarenzuges des DTSB“, dem 85 Mädchen und Jungen des Zuges angehören, weiter steigern zu helfen,
* zwei Ausspracheabende veranstalten, zu denen Veteranen der Spielleutebewegung über ihren Kampf und die wahren Traditionen sprechen,
* den Freunden der FDJ beim Aufbau des „Bezirksmusikkorps der FDJ“ in Leipzig durch zur Verfügungstellung qualifizierter Übungsleiter und eigener aktiven Mitwirkung bei besonderen gesellschaftspolitischen Höhepunkten tatkräftig zur Seite zu stehen.
Hoffen wir, daß der Appell aus Leipzig bei allen Spielleuten offene Ohren antrifft und ein breites Echo spürbar wird.
Die Redaktion „der tambour“ erwartet Eure Antworten.
Spielleute des Deutschen Turn- und Sportbundes — bereitet das IX. Pärlament der FDJ und den VIIJI Parteitag der SED in allen Klangkörpern auf Spielleuteart vor und berichtet von Euren Initiativen,
=== Spielleute in Berlin und Leipzig im Blickpunkt ===
Vor der wohlverdienten Feiertagspause stehen die Spielleute der Bezirke Leipzig und Halle sowie die beiden zentralen Klangkörper der Mädchen und Fanfaren am 29. Mai 1971 im Blickpunkt wichtiger Ereignisse.
In '''Berlin''' sind der „Zentrale Mädchenspielmannszug des DTSB“ und der „Zentrale Fanfarenzug des DTSB“ aktive Mitgestalter einer großen Sportschau des Deutschen Turn- und Sportbundes in der Dynamo-Sporthalle, die anläßlich des Abschlusses des IX. Parlaments der FDJ vor zahlreichen in- und ausländischen Gästen veranstaltet wird.
Für die Sportfreunde der Fanfaren wird es der erste Auftritt im Rahmen des neugebildeten zentralen Klangkörpers sein und man darf gespannt erwarten, wie sich dieses Kollektiv bereits gefestigt hat.
Eine Tradition beginnend, gestalten die Spielleute der Bezirke Leipzig und Halle im Rahmen der 13. Arbeiterfestspiele der DDR im Bezirk '''Leipzig''' (Dahlen u. Altenburg) eine Musikparade des DTSB. An ihr sind alle Spielmannszüge des Bezirkes Leipzig, die Schalmeienkapellen von Traktor Großpösna und Dynamo Grimma sowie ein Blasorchester der Messestadt beteiligt. Aus Halle kommen zur Verstärkung die Freunde des Spielmannszuges TSG Halle-Trotha (früher SG Dynamo Halle) und die Schalmeienkapelle der BSG Aktivist Luckenau.
Diese Musikparaden werden von nun an jeweils zu den Arbeiterfestspielen von den Spielleuten des Gastgeberberbezirkes gestaltet.
Im nächsten Jahr ruft dann Schwerin die Spielleute seines Bezirkes.


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'''Seit fast 50 Jahren hat die Spielleutebewegung in Oberlichtenau große Traditionen.'''
'''Hervorgegangen aus der Freien Turnerschaft, bestanden immer Klangkörper, die sich sehen und hören lassen konnten. Jedoch erst unser sozialistischer Staat gab den Spielleuten ein festes Fundament und eine klare Perspektive.'''
'''Der Spielmannszug der Erwachsenen konnte in den vergangenen Jahren schöne Erfolge in der näheren und weiteren Umgebung für sich verbuchen. Eine wichtige Grundlage für diese erfolgreiche Entwicklung des Kollektivs ist in der konstruktiven Nachwuchsarbeit zu finden.'''
=== Die Nachwuchsarbeit zahlt sich immer aus ===
Nachdem schon Ende der 50er Jahre ein Kinderspielmannszug bestanden hatte, der leider durch das Fehlen von Betreuern und Übungsleitern wieder auseinanderging, begann sich Ende 1967 ein erfolgversprechender Aufschwung zu vollziehen.
Absprachen zwischen der SG-Leitung, dem Spielmannszug und der Schulleitung wurden geführt, um die Neugründung eines Kinderspielmannszuges vorzubereiten.
Die Übungsleiter- und Betreuerfragen konnten ebenso wie die finanziellen Belange gelöst werden und es war von größter Wichtigkeit, Kinder und Eltern gleichermaßen für das Vorhaben zu begeistern und zum Mitmachen zu gewinnen.
Am 7. November 1967, anläßlich des 50. Jahrestages der Oktoberrevolution, fand für alle Schüler ein Appell statt. Die Veranstaltung wurde umrahmt vom Erwachsenenspielmannszug, der in kompletter Ausrüstung angetreten war und nur für die Pioniere spielte. Der Direktor der Schule wies auf die großen Traditionen der Spielleutebewegung und des Sports in der nur 2000 Einwohner zählenden Gemeinde hin, und das Ergebnis des Appells war, daß sich sofort über 40 Pioniere der Klassen zwei bis sechs zur Ausbildung meldeten.
Durch die Schule wurde noch eine Auswahl vorgenommen, um eine Überlastung der Kinder durch Teilnahme in anderen Arbeitsgemeinschaften zu vermeiden.
Schon eine Woche nach der Werbung und Formierung wurde mit der Ausbildung begonnen.
Vier Ausbilder des Erwachsenenzuges begannen von vorn, denn kein einziges Kind beherrschte ein Instrument.
Die Besetzung der einzelnen Instrumente erfolgte gemeinsam mit dem Musiklehrer der Schule, der früher selbst einmal den Spielmannszug geleitet hatte.
Wöchentlich wurde mindestens 2 Stunden intensiv geübt, und die Beteiligung an den Ausbildungsnachmittagen war immer hundertprozentig.
Jede Übungsstunde endete, so ist es heute noch, mit einer klaren Aufgabenstellung für das unerläßliche Einzeltraining zu Hause.
Denn jedem Spieler war die erste Zielstellung bekannt — am 1. Mai 1968 tritt der Pionierspielmannszug von Oberlichtenau erstmals mit drei Märschen in der Öffentlichkeit auf.
Sicher wird berechtigt die Frage gestellt, wie es möglich war, die Aufstellung und Auftrittsmöglichkeit des Zuges in knapp 5 Monaten zu schaffen.
Hierzu darf neben den bereits genannten Tatsachen nicht unerwähnt bleiben, daß die Eltern der Spieler zu unentbehrlichen Helfern für die Übungsleiter und Leitung des Zuges wurden. Regelmäßig finden Beratungen mit den Eltern statt, wo die Weiterentwicklung des Kollektivs besprochen wird. Besonders positiv ist aber, daß die Eltern das individuelle häusliche Üben kontinuierlich überwachen.
Aus all diesen Umständen heraus konnten auch die Fragen der Bekleidung und Ausrüstung in verhältnismäßig kurzer Zeit gelöst werden. Außerdem gibt der Rat der Gemeinde Oberlichtenau eine nicht zu entbehrende Unterstützung.
Der 1. Mai 1968 wurde dann zum Prüfstein der zurückliegenden Arbeit. Diszipliniert und mit gutem Spiel traten die Mädchen und Jungen auf und begeisterten die Zuhörer. Wichtiger jedoch war neben alldem die Herausbildung eines festen Kollektivs.
Sportfreund Kurt Kretzschmar ist in erster Linie der Vater des Erfolges. Er scheute weder Kraft noch Zeit, um die jungen Spielleute zu einem auftrittsfähigen Kollektiv zu entwickeln. Sein persönliches Vorbild wirkt erzieherisch auf die Pioniere.
Ihm und den Übungsleitern sowie Betreuern gebühren hoher Dank und Anerkennung für die bisher geleistete Arbeit. Denn Erfolge blieben auch im größeren Rahmen nicht aus. Die Einsätze im Kreisgebiet und darüber hinaus erhöhten das Selbstbewußtsein der Pioniere.
Die erste Teilnahme an einem Wettkampf erfolgte im Mai 1970 bei den Bezirksmeisterschaften der Bezirke Cottbus/Dresden und sie endete mit der Erringung des Bezirksmeistertitels (unser Bild zeigt das Kollektiv nach dem Wettkampf — vor Anzeigen der Wertung).
Der zweite Wettkampf im gleichen Jahr ging um den „Wanderpokal der Pionierorganisation“ — und das Ergebnis: der 2. Platz.
Die Beteiligung am zentralen Trainingslager in Vorbereitung auf die III. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR in Berlin und die Tage in Berlin werden wohl für immer in der Erinnerung der Pioniere, der Eltern und Einwohner von Oberlichtenau bleiben.
Höchste Würdigung fand die zielstrebige Arbeit aller, besonders aber unserer Kinder, in der Berufung in den „Zentralen Pionierspielmannszug der DDR“ im Dezember 1970.
Aus dem Gesagten geht hervor, welche Reserven in einer engen Zusammenarbeit zwischen SG-Leitung, Schule, staatlichen Organen und allen sportinteressierten Bürgern liegen.
Die SG OBERLICHTENAU ist eine relativ kleine Sportgemeinschaft. Ebenso große Traditionen wie die Spielleute haben auch die Handballer aufzuweisen, und einige andere rührige Sektionen vervollständigen das Gesamtbild dieser sportbegeisterten Gemeinde,
Von etwa 280 Schülern sind allein 48 in der Sektion Spielleute aktiv tätig.
Das Ausbilderkollektiv hat sich inzwischen auf sechs verstärkt und ältere, nicht mehr aktive Spielleute haben ebenfalls Aufgaben übernommen.
Gegenwärtig beherrschen die Pioniere 10 Märsche und dieses Repertoire wird bis zum Sommer um drei weitere Märsche bereichert.
Der SG Oberlichtenau braucht nicht bange sein um den Nachwuchs für die kommenden Jahre. Das Pulsnitztal wird ein spielendes Tal bleiben, getreu den Traditionen der Vergangenheit, denn Nachwuchsarbeit zahlt sich immer aus. '''Konrad Riemer'''


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'''AIs diese Zeilen geschrieben wurden, bedeckten noch Eis und Schnee Straßen und Plätze. Doch die Vorbereitungen auf die diesjährigen zentralen Wettkämpfe unserer Spielleute liefen trotzdem auf vollen Touren.'''
'''Die Mitglieder des Sekretariats der Zentralen Spielleutekommission weilten in Oschersleben, Colditz, Hennigsdorf und Luckenau, um mit den verantwortlichen Funktionären die nächsten Arbeitsetappen zu beraten. Hier nun ihre Eindrücke und Einschätzungen:'''
'''OSCHERSLEBEN''' — Austragungsort der „DDR-Meisterschaften“ für die Spielmannszüge der Sonderklasse (unser Bild):
Unter der Leitung des Bürgermeisters, Genossen Günter Weber, haben die Mitarbeiter des Vorbereitungskomitees und die einzelnen Arbeitsgruppen ihre Tätigkeit aufgenommen. Sie arbeiten nach zielgerichteten Plänen, die kontinuierlich in enger Zusammenarbeit mit der SED-Kreisleitung und allen gesellschaftlichen Organisationen kontrolliert und entsprechend vervollständigt werden.
=== Vorbereitungen in allen Org.-Büros auf vollen Touren ===
'''Sekretariatsmitglieder informierten sich über die Arbeiten der Organisationsbüros'''
Zum Stand der Vorbereitungen läßt sich sagen, daß Oschersleben ganz bestimmt ein würdiger Gastgeber für die Sonderklasse sein wird.
Über das Programm der Tage vom 27. bis 29. August, das einige Überraschungen bereithält, berichten wir in einer unserer nächsten Ausgaben.
'''COLDITZ''' — Austragungsort des „Aufstiegsturniers zur Sonderklasse“ für die Spielmannszüge der LK I:
Im Bezirk Leipzig gehört dieser Ort zu den leider sehr wenig vorhandenen schönen Flecken der Umgebung. Gemeinsam mit dem VEB Porzellankombinat richtet die Bezirksspielleutekommission Leipzig diesen Wettkampf aus und man kann einschätzen, daß die Kollektive der LK I auf Grund der getroffenen Vorbereitungsarbeiten eine gute Atmosphäre vorfinden werden.
Im Rahmen der Betriebsarbeiterfestspiele des Kombinats gehört das „Aufstiegsturnier“ zweifellos zu den Höhepunkten und wird auch die Colditzer begeistern.
Auch in der Muldestadt wird nicht ohne Überraschungen gearbeitet und Genosse Goldammer, der rührige Parteisekretär des Kombinats und Schirmherr der Veranstaltung stellte voller Optimismus fest, daß „unser“ Wettkampf ein Erfolg wird. Auch über das Colditzer Programm berichten wir noch näher.
'''HENNIGSDORF''' — Austragungsort der „I. DDR-Bestenermittlung“ für die Fanfarenzüge des DTSB/LK I:
In enger Verbindung mit dem VEB Stahl- und Walzwerk Hennigsdorf wird dieser erste Wettkampf um den „DDR-Besten“ für Fanfarenzüge organisiert. Die Vorbereitungsarbeiten sind entsprechend dem frühen Termin der Veranstaltung (8. u. 9. Mai) ausgezeichnet vorangegangen.
Im Rahmen des Betriebssport- und -kulturfestes wurde für die Tage der Wettkämpfe ein umfangreiches Programm gestaltet.
Der Generaldirektor des Kombinats hat für die „I. DDR-Bestenermittlung“ einen Wanderpokal gestiftet, der alljährlich dem Sieger überreicht wird.
'''LUCKENAU''' — Austragungsort der „DDR-Bestenermittlung“ für die Schalmeienkapellen der LK I:
Dieser Wettkampf ist der terminlich späteste (September) und demzufolge haben die Organisatoren noch etwas Land.
Dennoch sind die Luckenauer Funktionäre in Verbindung mit den Mitgliedern der Fachkommission Schalmeien seit langer Zeit am Wirken.
Ausgehend von den guten Erfahrungen der „1. DDR-Bestenermittlung“ an gleicher Stelle, soll diesmal der schon gute Eindruck noch übertroffen werden. Wenn mit dieser Intensivität weitergearbeitet wird, könnte es gelingen.
----Die FACHKOMMISSION FANFARENZÜGE hat beschlossen:
Dem Antrag der SG Dynamo NW Berlin stattzugeben und das Kollektiv nachträglich auf Grund seines erreichten Ergebnisses von Potsdam in die Leistungsklasse I der DTSB-Fanfarenzüge einzustufen.
----
=== Leipzig und Halle haben gleichgezogen ===
Über den Abschluß von Kampfrichterlehrgängen in verschiedenen Bezirken zur Vorbereitung auf die neue Wettkampfsaison berichteten wir bereits im Dezember vergangenen Jahres.
Nun haben auch die Bezirke Leipzig und Halle ihre Lehrgänge erfolgreich beendet und weitere neuausgebildete Kampfrichter stehen den Bezirken für ihre Meisterschaften zur Verfügung.
Erfreulich war vor allem in Leipzig die Tatsache, daß sich aus dem Bereich der Fanfaren eine ganze Reihe Sportfreunde an den Schulungen beteiligte.
Unverständlich ist uns allerdings, warum der Bezirk Karl-Marx-Stadt trotz ergangener Einladungen an die einzelnen Kollektive, keinen einzigen Sportfreund zum Lehrgang in die Messestadt delegierte.
=== Glückwünsche für Vizepräsident Gen. A. Heil ===
Anläßlich seines 50. Geburtstages überbrachten die Spielleute des DTSB auf ihre Weise dem Jubilar die Glückwünsche.
Der Fanfarenzug der SG „Ernst Thälmann“ Berlin-Friedrichshain war vor dem Sporthotel in Berlin aufmarschiert und überbrachte in imponierender Weise seinen musikalischen Gruß.
Herzlicher Beifall der anwesenden Gäste, unter ihnen Genosse Rudi Hellmann, Abteilungsleiter Sport im ZK der SED sowie die Mitglieder des Präsidiums des DTSB-Bundesvorstandes, dankte den Berliner Mädchen und Jungen.
Den Glückwunsch aller Spielleute des DTSB überbrachte im Namen des Sekretariats der ZSK Genosse Bernd Schenke.


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Kleines Einmaleins der Einstufung:
=== Wie erreicht man den Schwierigkeitsgrad ===
'''Von einer recht interessanten Sache, die sich ansonsten im Verborgenen abspielt, aber von größter Wichtigkeit ist, möchte heute die Fachkommission Fanfarenzüge berichten.'''
'''Es geht um die Arbeit der Arbeitsgruppe Noten und Märsche.'''
Eine der wichtigsten Aufgaben dieses Kollektivs ist das Einstufen, bzw. Festlegen des Schwierigkeitsgrades der einzelnen Märsche.
Nach verschiedenen, feststehenden Kriterien nehmen fünf Sportfreunde‚ voneinander völlig unabhängig, die Einstufungen vor.
Voraussetzung ist, daß sie über gute Kenntnisse in Musiktheorie verfügen, gute Techniker der Spielmannsmusik sind und unser gesamtes Instrumentarium, die Flöte, das Signalhorn, die kleine und große Trommel sowie die Lyra perfekt beherrschen.
Für die einzelnen Bewertungskriterien sind folgende Höchstpunktzahlen festgelegt und erreichbar :
{| class="wikitable"
|Flöte I
|1,0 Punkte
|-
|Flöte II
|0,8 Punkte
|-
|Flöte III
|0,8 Punkte
|-
|Kl. Trommel
|1,0 Punkte
|-
|Gr. Trommel
|0,4 Punkte
|-
|Dynamik
|0,6 Punkte
|-
|Rhythmus
|0,2 Punkte
|-
|Länge
|0,2 Punkte
|-
!
!5,0 Punkte
|}
Um diese maximalen Werte zu erreichen, müssen die einzelnen Kriterien die entsprechenden Schwierigkeiten beinhalten.
Bei der Flöte sind das schwierige Läufe, sehr viele,  sehr hohe und sehr tiefe Töne und viele Vorzeichen. Bei der kleinen Trommel u. a. viele Triolen, Nachschläge, Synkopen, lange Wirbel, keine Parallelität zur Melodie usw.
Um den maximalen Wert für die Länge eines Marsches zu erhalten, muß er über 100 Takte ohne Wiederholungen haben.
Ein Marsch, der nur zweistimmig geschrieben ist, kann niemals die Höchstpunktzahl 5 erreichen (Flöte III gleich 0,8 Punkte abzügl. sind gleich 4,2 Punkte).
Bei Märschen, die mehr als drei Stimmen haben, wovon mehr und mehr abgegangen werden sollte, können diese Stimmen erst am Ende der Einstufung möglicherweise Berückstichtigung finden, weil gemäß den Festlegungen nicht über 5 Punkte hinaus gegangen werden kann.
Die einzelnen Einstufer schicken ihre Ergebnisse dem Leiter der Arbeitsgruppe zu. Von ihm werden die höchste und niedrigste Wertung gestrichen, und von den drei verbleibenden Werten das arithmetische Mittel als Schwierigkeitsgrad ermittelt.
Um objektiv wie möglich zu verfahren, wird den Sportfreunden, die dieser Arbeitsgruppe angehören, bei der Zuleitung der Noten '''nicht''' mitgeteilt, um welchen Zug es sich handelt. Es sei denn, das Kollektiv hat seinen Namen selbst auf den Noten verzeichnet.
Sollten sich einmal größere Differenzen in den Ergebnissen zeigen, muß eine Korrektur vorgenommen werden.
Zur Ehre der Einstufer und als Zeichen ihres hohen fachlichen Könnens muß gesagt werden, daß davon bisher kaum Gebrauch gemacht wurde. Im Gegenteil, die Übereinstimmungen sind immer wieder verblüffend.
Deshalb sollen diese Sportfreunde auch einmal namentlich genannt und aufgeführt sein. Sie sind allen Spielleuten hinlängst bekannt:
Sportfreund Erhardt Güttner,
<br />(Ltr. der AG)
Sportfreund Hans Brückner,
<br />(Vors. d. Komm. SZ)
Sportfreund Günter Bodenstein,
<br />(Haupttechniker der ZSK)
Sportfreund Rolf Melle,
<br />(Mitgl. d. Komm. SZ und Technik)
Sportfreund Werner Freudenberg,
<br />(Übungsleiter im Bez. Dresden)
Unsere Spielleute sollten nun besser verstehen, daß allein aus Zeitgründen die Noten in vierfacher Ausfertigung zur Einstufung einzureichen sind, und bis zur Feststellung des Ergebnisses einige Zeit vergeht.
Denn die genannten Sportfreunde nehmen ihre Arbeit sehr ernst, wovon die Tatsache zeugt, daß die Einstufung einer einzelnen Stimme schon mehrere Stunden in Anspruch nahm.
Deshalb sollte ihre Arbeit auch dann gewürdigt werden, wenn man mit dem Einstufungsergebnis nicht ganz zufrieden ist und sich eine höhere Punktzahl versprochen hatte. '''Hans Brückner'''
=== Politisch-ideologische Betätigüng wird kansequent verstärkt ===
[[Datei:DerTambour1971-3-6-1.png|mini]]
Zu einer ersten gemeinsamen Beratung nach entsprechender kadermäßigen Besetzung in den verschiedenen Leitungen trafen sich in Leipzig die verantwortlichen Funktionäre für Kultur und Bildung der Fachkommissionen der ZSK sowie der Bezirksspielleutekommissionen mit Genossen des Sekretariats der ZSK.
Im Mittelpunkt der Aussprache stand die verstärkte Einbeziehung der politisch-ideologischen Arbeit in das Sektionsleben unter dem Aspekt, auf diese Weise die Sportfreunde allseitig zu befähigen und zu entwickeln.
Daß eine gründliche Vorbereitung für die bevorstehernden Wettkämpfe und Großveranstaltungen nicht nur mit dem persönlichen Instrument und einigen Ordnungsübungen getan ist, sondern vor allem auch eine Frage der persönlichen Einstellung zu den Dingen bedeutet, war allen Anwesenden klar und sie gaben das Versprechen ab, künftig in dieser Beziehung keine Mühe zu scheuen, um Erfolge zu erzielen.
Im Juni 1971 wird eine weitere Beratung in diesem Kreis stattfinden.


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== Seite 7 ==
Fachkommissionen berichten
=== Schalmeien — fester Bestandteil unserer Spielleutebewegung ===
Es dürfte unumstritten sein, daß die Schalmeien auf Grund ihrer Traditionen diejenigen Instrumente und die Kollektive jene Initiatoren sind, die im Verein mit allen Spielleuten des DTSB berufen sind, die Traditionen der Arbeiter-Turn- und Sportbewegung zu pflegen und weiterzuentwickeln.
Bis 1967 wurde die Existenz von Schalmeienkapellen zur Kenntnis genommen und mit Ausnahme ven Leistungsvergleichen bei anderweitigen Veranstaltungen mehr zum Lückenschließer benutzt.
Das war teilweise verständlich, weil das Spiel oftmals nicht die so gewünschte „Ohrenweide“ darstellte.
1967 wurde die Fachkommission Schalmeienkapellen als gleichberechtigte Kommission in der Spielleutebewegung des DTSB gebildet.
Seit dieser Zeit hat das Leitungskollektiv eine nicht zu übersehende Arbeit geleistet. Nicht nur, daß fast alle Schalmeienkapellen in der Republik erfaßt und in die Arbeit einbezogen wurden. Die Kommission sah ihre Hauptaufgaben darin, durch ständigen Kontakt und kontinuierliche Einflußnahme die Qualität des Spiels und die Disziplin der einzelnen Kollektive zu erhöhen. Lehrgänge an den Sportschulen bildeten dabei einen ausschlaggebenden Charakter.
So erarbeiteten die Sportfreunde eine eigene Wettkampfordnung, führten die einheitliche Stabführung ein und bildeten eigene Kampfrichter aus.
Daß Sportfreund Günter Schlaefke in der Fachkommission den treibenden Keil (im positiven Sinn) und Motor darstellt, sollte an dieser Stelle herausgestellt werden.
Bei zentralen Einsätzen der Spielleutebewegung, wo unlängst Schalmeien auftraten, wurde die Arbeit der Kommission deutlich und eine vielseitige Anerkennung war spürbar.
Ist es nicht als Anerkennung der Schalmeien des DTSB zu werten, wenn sie zum 75. Geburtstag des Genossen Walter Ulbricht die Delegation des DTSB begleiten und mit ihrem Spiel unserem Staatsratsvorsitzenden die Glückwünsche und Grüße der Spielleutebewegung des DTSB überbringen konnten!
==== Scheuklappen müssen abgenommen werden ====
[[Datei:DerTambour1971-3-7-1.png|mini|'''EIGENE KAMPFRICHTER''' können die Freunde der Fachkommission Schalmeien seit zwölf Monäten bei ihren Wettkämpfen aufweisen. Wie bei den Fanfarenzügen — unser Bild zeigt eine Beratung des Kampfgerichtes beim Klassifizierungsturnier 1970 in Potsdam — ist so eine individuelle und damit fachlich gerechtere Bewertung der einzelnen Vorträge möglich.]]
Trotz der schönen Erfolge wurden in der Vergangenheit auch Fehler gemacht, vor denen die Augen nicht verschlossen werden dürfen, wenn wir weiter vorankommen wollen.
Für die Zeit vom 25. bis 29. Januar 1971 war durch die Fachkommission Schalmeien ein Lehrgang für Techniker an der Sportschule Halberstadt vorbereitet worden. Der Lehrgang sollte mit 20 Sportfreunden ausgelastet werden.
Bei der Anreise zeigten sich allerdings Mängel, die von ungenügender Leitungstätigkeit zeugten.
Von den als verantwortliche Kader vorgesehenen vier Sportfreunden reiste nur Sportfreund Glahs an und von insgesamt 20 Spielleuten kamen nur 12.
Selbst der Lehrgangsleiter, Sportfreund Günter Schlaefke, fehlte, da er sich kurzfristig in Urlaub begeben mußte.
Der Unmut des Direktors der Schule war nur zu gut verständlich, zumal er erklärte, daß durch die Fachkommission Schalmeien und persönlich von Sportfreund G. Schlaefke, ein gemeldeter und geplanter Lehrgang im Oktober 1970 einige Tage vor Beginn plötzlich abgesagt worden war.
Wir begreifen, welchen Verlust nicht ausgelastete Lehrgänge für unsere Sportorganisation bedeuten, leider hat diese Sache aber zwei grundverschiedene Seiten.
Die Einladung und Vorbereitung solcher Lehrgänge ist die eine, die Lösung der Freistellungspröbleme die andere Seite.
Die Ursache zur späten Absage des Oktoberlehrganges lag einzig und allein in der Tatsache begründet, daß fast alle Betriebe die Freistellung der eingeladenen Sportfreunde verweigerten und es nicht möglich war, die Schule rechtzeitig zu benachrichtigen, um anderen Sportverbänden die freie Kapazität zu übergeben.
Deshalb verstanden wir bei unserer Anreise zum Januarlehrgang, daß der Direktor Genosse Zabel ernsthaft in Erwägung zog, den Lehrgang abzusetzen.
Ihm soll an dieser Stelle für seine Entscheidung, den Lehrgang doch durchführen zu lassen, herzlichst gedankt werden.
Unter der Leitung des Sportfreundes Glahs wurde der Aufenthalt an der Sportschule gemäß dem vorbereiteten Arbeitsprogramm ein voller Erfolg.
Sportfreund Klein von der BSG Lok Brandenburg brachte den Lehrgangsteilnehmern die Harmonielehre so verständlich und lebensnah bei, daß bei vielen der oftgepriesene „Stern“ aufging.
Unter bewährter Leitung der Sportfreundin Ellen Regler und des Sportfreundes Heinz Möbius wurden etwa 25 Märsche, Lieder und andere Musikstücke wie Polka, Walzer u. a. geübt und gespielt.
Zusätzlich in das Lehrprogramm wurden noch Fragen des Kampfrichterwesens aufgenommen und Klarheit darüber geschaffen.
Alles in allem kann man sagen, daß dieser Lehrgang widererwarten gut ausging. Bewiesen wird das letztlich auch damit, daß alle Teilnehmer die Prüfung, Umschreibung eines Marsches vom 4/4 in den Alla breve-Takt, bestanden.
Unverständlich ist für uns allerdings, daß das Sekretariat der ZSK in Erwägung zog, für 1971 den Schalmeien keine Möglichkeiten zu geben, an einer Sportschule des DTSB Lehrgänge durchzuführen. Sollte man sich diese Entscheidung nicht nochmals überlegen?
Fehler sind gemacht worden, die vermeidbar waren. Die Ursachen wurden analysiert und gründlich in der Fachkommision ausgewertet. '''Heinz Glahs'''
'''Anmerkung:''' Die Organisierung, Auslastung und Durchführung des Trainingslager der „Zentralen Schalmeienkapelle des DTSB“ im Mai dieses Jahres werden für eine entgültige Entscheidung des Sekretariats in dieser Frage von großer Bedeutung sein.
'''Sekretariat der ZSK'''


== Seite 8 ==
== Seite 8 ==
[[Datei:DerTambour1971-3-8-1.png|mini]]
=== »der tambour« nicht kritisch genug? ===
'''Unter dieser Überschrift hatten wir in der Januarausgabe alle Leser zu einer Diskussion aufgerufen. Um ehrlich zu sein, mit einer derart hohen Beteiligung an der Diskussion hatten wir nicht gerechnet.'''
'''Wir beginnen heute mit der Veröffentlichung der Beiträge und wollen es so halten, daß wir sie kommentarlos abdrucken.'''
'''In der Aprilausgabe werden wir dann auf die einzelnen Fragen eingehen und zu bestimmten Problemen Stellung nehmen.'''
==== H. HOFFMANN ====
'''BSG Traktor Seehausen'''
„Als Leiter und Ausbilder eines Pionierspielmannszuges begrüße ich sehr, daß die Spielleutebewegung des DTSB ein eigenes Informationsorgan besitzt. Von meiner Warte aus betrachtet ist die Zeitung vielseitig und interessant gestaltet. Über Fachfragen und Probleme im Republikmaßstab wird man allseitig orientiert. Gesammelt stellt diese Zeitung ein ständig aktuell bleibendes Nachschlagewerk dar. Wir werten jede Ausgabe im Kollektiv mit der Absicht aus, die Leistungen der Besten den eigenen Schwächen im Zug gegenüberzustellen.
Sicher gibt es auch kritische Bemerkungen meinerseits.
Da ist zunächst der hohe Preis. Dann die relativ großen Überschriften, deren Raum man für weitere Berichte nutzen sollte.
Interessant und lehrreich waren die Artikel „Für den Techniker“. Warum erscheinen sie nicht mehr? Wenn die angekündigten Lehrbriefe Ersatz bedeuten, bitte ich vorstehenden Satz als nicht geschrieben zu betrachten. Außerdem sollte die Zeitung etwas pünktlicher den Leser erreichen.
Ich bedaure es, wenn in Karl-Marx-Stadt von bisher 22 Exemplaren nur noch eins gelesen wird. Wenn das weitere Züge so halten, ist die Existenz des „der tambour“ in Frage gestellt.
Anders betrachtet ist Sportfreund T. Böhm inkonsequent, weil er auf die Informationen nicht verzichten kann und deshalb unbedingt unsere Zeitung lesen muß, wenn auch dabei „Lobhudelein“ zur Kenntnis zu nehmen sind. Außerdem vertrete ich seine Meinung nicht, zumal doch recht viele Kritiken zu lesen waren. Selbstverständlich muß auch gute Arbeit belobigt werden.“
==== W. BEYER ====
'''BSG Motor Neuhaus'''
„Lobhudelei oder Arbeitshinweise? Hier meine Meinung.
Ich habe 1965 in Neuhaus eine Pionierschalmeienkapelle gegründet. Ohne Hinweis und Ratschläge ging ich zu Werke. Erst durch die Verbindung zum DTSB erhielt ich Kenntnis, daß Spielleute aller Genres eine zielgerichtete Anleitung erhalten.
Diesen Hinweis nutzte ich, wir kamen zur BSG Motor und abonnierten den „der tambour“.
Mit dieser Zeitung bekam ich Hinweise, Ratschläge und Empfehlungen, die in der Ausbildungsarbeit zum Erfolg führen konnten.
Der Klassifizierungswettkampf 1969 in Saalfeld war unser erster Höhepunkt. Leider sind wir zur Zeit nicht in bester Verfassung auf Grund verschiedener Umstände, aber den „der tambour“ möchte ich nicht missen. Er ist und bleibt für mich eine gute Grundlage, weil ich aus den Ergebnissen anderer Kollektive Schlußfolgerungen ziehen und die Sportfreunde für die Erfolge anderer begeistern kann.
Ich stelle in der Zeitung nicht nur „Lobhudelei“, sondern auch gutgemeinte und richtige Kritik in vielen Artikeln fest.
Der Gestaltung der Zeitung ist nichts hinzuzufügen. Ich glaube eine berechtigte Beurteilung abgeben zu können, da ich seit 16 Jahren Leiter des Postzeitungsvertriebes bin und viele Zeitungen und Zeitschriften inhaltlich kenne.“
==== A. GEISELER ====
'''SG Hohenwutzen'''
„Was über unseren „der tambour“ von Sportfreund T. Böhm gesagt wurde, stimmt in keiner Weise. Es wird nicht nur sogenannte „Lobhudelei“ (an sich berechtigtes Lob für gute Leistungen) veröffentlicht, sondern er ist ein sehr hilfreiches Organ für uns Spielleute.
Ich meine, Sportfreund Böhm liest die Zeitung nicht richtig, sonst müßte er gefunden haben, daß „der tambour“ in erster Linie informiert und berechtigt kritisiert. Was wären wir eigentlich ohne diesem Helfer? Ich kann nur allen Kollektiven empfehlen, die Zeitung zu abonnieren und gründlich auszuwerten.“
==== G. LÜDICKE ====
'''BSG Motor Treuenbrietzen'''
„Ich bin der Auffassung, daß über Meisterschaften eine ausführlichere Berichterstattung erfolgen muß. Denn ein Vergleich zwischen der letzten „DDR-Bestenermittlung“ in Senftenberg und der „1. DDR-Meisterschaften“ in Apolda zeigte, daß über Apolda in etwa die Hälfte der Berichterstattung vorgenommen wurde.
Zum anderen sollte die Zeitung unbedingt halten was sie verspricht (sprich ankündigt).
In der Septemberausgabe 1970 sind unsere 4 Mädchen abgebildet und einige nette Worte hinzugefügt. Sie sind der Stolz des ganzen Zuges und wir hätten gern gewußt, was andere dazu sagen.
In besagter Ausgabe wurde versprochen, im November etwas mehr zu berichten. Leider war bis heute nichts zu lesen und niemand ist enttäuschter, als die Mädels selbst.
In Zukunft sollte auch auf zulange Berichte von Tagungen und Konferenzen verzichtet werden. Ausführlich können doch die Funktionäre in den Zügen berichten.
Nur was aktuell und interessant ist, wird gern gelesen. Sicher ist die Redaktion bereits selbst der Meinung, das Niveau zu ändern. Das wollte ich dazu sagen.“
=== NACHRUF ===
An den Folgen seiner Krankheit verstarb im Alter von 69 Jahren unser langjähriger Hauptkassierer
'''RICHARD MORGNER'''
Er war Träger der „Ehrennadeln des DTSB“ in Bronze und Silber sowie weiterer Auszeichnungen.
Mit seinem Tod verliert die Schalmeienkapelle der BSG Fortschritt Falkenstein einen langjährigen aktiven und unermüdlichen Funktionär. Seine ganze Kraft galt der Festigung und Entwicklung unseres Kollektivs.
Seine Sportfreunde von Falkenstein und die Spielleute des DTSB werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
[[Kategorie:Der Tambour]]
[[Kategorie:Der Tambour]]

Aktuelle Version vom 11. Oktober 2024, 12:07 Uhr

Dies ist die originale Wiedergabe der entsprechenden Einzel-Ausgabe von "der tambour" zum Zweck der einfachen Durchsuchbarkeit. Die Erfassung erfolgte mittels OCR Software und kann daher einzelne falsch erkannte Zeichen enthalten.

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4. Jahrgang, Ausgabe März 1971

Scan der Original-Ausgabe als PDF

Seite 1

Parade der »FDJ-Bezirkskorps«

Im Rahmen einer Großveranstaltung am 30. Mai 1971 auf dem Berliner Marx-Engels-Platz führen die „Bezirksmusikkorps der FDJ“ eine Musikparade durch.

In mehreren Bezirken wirken in diesen Klangkörpern die besten Kollektive des DTSB mit. So wird Leipzig mit den Fanfarenzügen der BSG Einheit Pädagogik NO und der BSG Lok Mitte sowie Berlin mit den beiden Kollektiven der SG „Ernst Thälmann“ auftreten. Auch andere Bezirke wie Gera und Erfurt stützen sich auf die Leistungsstärke unserer Klangkörper.

Kollektiv der BSG Einheit Pädagogik NO Leipzig appelliert an alle Spielleute

Mit konkreten Verpflichtungen, die alle Mitglieder des DTSB-Fanfarenzuges in Vorbereitung auf das IX. Parlament der FDJ und den VIII. Parteitag der SED in Angriff nehmen und mit optimalen Ergebnissen erfüllen wollen, wendet sich das Kollektiv an alle Spielleute des Deutschen Turn- und Sportbundes, mit neuen Initiativen und guten Taten diese beiden gesellschaftlichen Höhepunkte würdig zu gestalten.

„Ruft uns die Partei — wir Spielleute sind dabei“

Unter dieser Losung werden wir:

  • die besten Jugendlichen unseres Kollektivs als Kandidaten für die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands gewinnen,
  • die Patenschaft in allen Belangen über das „Bezirksmusikkorps der FDJ Leipzig“ übernehmen,
  • die Arbeit in den Pionier- und FDJ-Aktivs dqualitativ verbessern,
  • nach höchsten Leistungen in Schule und Beruf streben und vor dem Kollektiv über die Ergebnisse Rechenschaft ablegen,
  • alle das Abzeichen „Für gutes Wissen“ ablegen,
  • die Delegiertenkonferenzen der FDJ und Partei sowie die Jubiläumsfeierlichkeiten zu den 25. Gründungstagen der Partei und FDJ in der Stadt Leipzig durch vorbildliche Auftritte mitgestalten.

(Lesen Sie auch Seite 3)

Bezirksmeisterschaften wurden verlegt

Die Bezirksspielleutekommission Frankfurt (Oder) und Berlin bitten alle Kollektive ihrer Bezirke um Kenntnisnahme, daß die Bezirksmeisterschaften 1971 nicht wie vorgesehen am 5. Juni in Fürstenwalde, sondern am 13. Juni 1971 in Eberswalde, stattfinden.

Diese Verlegung macht sich notwendig, weil sich der Termin der zu diesem Zeitpunkt geplanten Kampfgruppenspartakiade verändert hat.

»Handbuch« kann bestellt werden

Das bereits angekündigte und nun fertiggestellte „Handbuch für Funktionäre der Spielleutebewegung des DTSB“ kann bestellt werden.

Bei Angabe des Vor- und Zunamens, der genauen Anschrift und Sportgemeinschaft sowie der Anzahl der Exemplare erfolgt die Lieferung mit Rechnung ins Haus. Die Bestellungen sind zu richten an: Zentralversand des DTSB, 1055 Berlin, Bötzowstraße 31.

Das Handbuch enthält die Statuten des DTSB, Geschäftsordnung der Spielleutebewegung, Rechts- und Auszeichnungsordnung, Wettkampfordnung für alle Spielleute des DTSB, Übungsleiter- und Kampfrichterausbildungs- und -prüfungsordnung, Finanzrichtlinien, Hinweise für Freistellungen und Organisation von Veranstaltungen und Wettkämpfen, den Perspektivplan der Spielleutebewegung bis 1975 und ein umfangreiches Anschriftenverzeichnis.

Letzte Meldung

»DDR-Meisterschaften« 1972 in Rostock

Das Sekretariat der Zentralen Spielleutekommission hat zwei Anträge zur Ausrichtung zentraler Wettkämpfe im Sportjahr 1972 bestätigt und die zuständigen Stellen mit der Organisation und Vorbereitung beauftragt.

Danach wird die Leistungsklasse 1 der Erwachsenenspielmannszüge ihr „AUFSTIEGSTURNIER“ zur Sonderklasse am 26. und 27. August 1972 in Oberlichtenau austragen.

Die Sonderklasse der Spielmannszüge führt ihre „MEISTERSCHAFT DER DDR“ vom 8. bis 11. Juli 1972 in Rostock im Rahmen der Ostseewoche durch.

Wir bitten alle Kollektive, diese Termine als verbindlich zu betrachten und in der Jahresplanung zu berücksichtigen.

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unser standpunkt

Der VIII. Parteitag der SED und der bevorstehende 25. Gründungstag der Partei der Arbeiterklasse sind Etappen in der Geschichte unserer sozialistischen Entwicklungsgegenwart, die nicht nur in Betrieben, der Landwirtschaft und im täglichen Leben unserer werktätigen Menschen echte gesellschaftliche Höhepunkte darstellen.

Alle Bereiche werden durch die Beschlüsse unserer Partei in ihren Stimulans gefördert und neue, noch höhere Ergebnisse zum Wohl und Wachsen des gesellschaftlich entwickelten Systems des Sozialismus bilden die Zukunft.

So ist auch Körperkultur und Sport als festintegrierter Bestandteil dieses Gesamtsystems und damit selbstverständlich auch die Spielleutebewegung des DTSB in ihrer vorrangigen Eigenschaft als wirksamer Agitator des Sports unserer Republik, in das sozialistische Leben einzuordnen.

Wenn wir Spielleute bei Olympischen Spielen und Welttitelkämpfen nicht unsere positive Entwicklung dokumentieren und Medaillen erringen können, weil wir eine völlig anders geartete Aufgabe zu erfüllen haben, dann bedeutet das nicht, auf den Erfolgen auszuruhen oder auf der Stelle zu treten.

Für uns ergeben sich aus der besonderen Spezifik der Betätigung gerade in Vorbereitung des VIII. Parteitages der SED in allen Sektionen und Kollektiven hohe Aufgaben wie

  • die Erfüllung aller Einsätze mit höchster Qualität und Disziplin,
  • die aktuelle Information und regelmäßige zielgerichtete Aussprachen mit den Mitgliedern der Sektionen im Rahmen der gegenwärtigen Volksaussprache und im besonderen auf unseren Perspektivplanentwurf bis 1975 bezogen,
  • die weitere Festigung und Entwicklung der Spielleutebewegung des DTSB unter der Losung „An der Seite der Genossen — Wir sind dabei“,
  • die Vorbereitung aller zentralen Wettkämpfe und Meisterschaften, die Durchführung der Trainingslager der zentralen Klangkörper und die Führungs- und Leitungstätigkeit aller Ebenen mit größter Effektivität zu vollziehen und mit hervorragenden Ergebnissen unserer Partei- und Staatsführung Dank zu sagen.

Die Spielleutebewegung des Deutschen Turn- und Sportbundes leistet ihren Beitrag in Vorbereitung auf den VIII. Parteitag der SED durch ein breites Echo auf den Appell der Leipziger Sportfreunde der BSG Einheit Pädagogik NO und mit neuen Zielstellungen zur Erreichung einer hohen musikalischen Qualität sowie einer Intensivierung der politisch-ideologischen Betätigung.

Günter Bodenstein

Beschluß zur Veränderung der Wertung von Wettkämpfen

Das Sekretariat der Zentralen Spielleutekommission hat einen Beschluß zur Veränderung der Bewertung von Wettkämpfen gefaßt, der es ermöglicht, eine objektivere Wertung zu gewährleisten.

Er ist für alle Klangkörper des DTSB bei Wettkämpfen verbindlich und tritt mit seiner Verkündung in Kraft.

„Bei zentralen Wettkämpfen und Meisterschaften der Spielleute des DTSB wird in der Wertung für alle startenden Kollektive, im 1. Durchgang beim Schwierigkeitsgrad des Marsches der Wert 5.0 eingesetzt.

Im 2. Durchgang wird als Wert des Schwierigkeitsgrades des jeweils startenden Kollektivs das arithmetische Mittel der beiden vorzutragenden Kürmärsche eingesetzt.

Bei den Bezirksmeisterschaften bzw. Wettkämpfen mit nur einem Durchgang wird der Wert des Schwierigkeitsgrades durch den Wert des vorzutragenden Kürmarsches bestimmt.

Der Schwierigkeitsgrad des Pflichtmarsches bleibt in jedem Fall unberücksichtigt.“

Feuertaufe in der Berliner Dynamohalle

Wie wir in unserer heutigen Ausgabe an anderer Stelle mitteilen, sind Spielleute des DTSB auch an der großen „Sportschau des DTSB“ anläßlich des IX. Parlaments der FDJ und in Vorbereitung des VIII. Parteitages der SED beteiligt.

Unmittelbar nach den „DDR-Bestenermittlungen“ der Fanfarenzüge LK I schließt sich in Hennigsdorf ein Trainingslager an, das ganz den Vorbereitungen auf Berlin gewidmet ist.

Mit seinem Einsatz am 29. Mai in der Dynamo-Sporthalle erlebt der neuberufene „Zentrale Fanfarenzug des DTSB“ seine Feuertaufe.

Wir wünschen den Mädchen und Jungen aus Leipzig, Berlin, Potsdam und Mühlhausen viel Erfolg und erhoffen weitere gute Leistungen.

Perspektivplan allseitig diskutieren

Der in der Februarausgabe veröffentlichte Perspektivplanentwurf sollte in allen Kollektiven und Leitungen gründlich beraten und Veränderungsvorschläge an das Sekretariat eingereicht werden. Jeder Hinweis und Vorschlag wird gründlich geprüft, um diesen Plan zu einem Dokument zu gestalten, das für die folgenden Jahre für unsere Entwicklung verbindlich ist und die Arbeit auf allen Ebenen erleichtert. Es sind auch solche Gedanken zu berücksichtigen, die möglicherweise im Entwurf nicht aufgeführt wurden.

Wir erwarten sofort die Diskussionsergebnisse.

republik-rundschau

NEUSTADT (Orla) — Den Bund der Ehe schlossen der ehemalige Stabführer und heutige Ausbilder Reinhold Schauerhammer und die langjährige S-Bläserin und Leitungsmitglied Birgit Ortmeier. Beiden Spielleuten vom Fanfarenzug der BSG Einheit Neustadt (Orla) übermitteln wir im Namen aller Spielleute die herzlichsten Glückwünsche für die weitere Zukunft.

LEIPZIG — Wie wir vom DTSB-Materiallager erfahren haben, werden gegenwärtig weiße Hemden und Hosen produziert. Die Auslieferung kann allerdings nicht vor Mai erfolgen. Wir bitten, von unnötigen Anfragen in dieser Beziehung in Leipzig Abstand zu nehmen.

BERLIN — Alle Bezirksspielleutekommissionen werden gebeten, ihre bereits bekannten Veranstaltungstermine für 1972 umgehend an die ZSK zu melden, damit eine Vorkoordinierung möglich wird.

Wir bitten schon jetzt den Termin der IV. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR vom 24. bis 30. Juli 1972 zu berücksichtigen.

NEUDORF — Ein zentrales Trainingslager in Vorbereitung auf die Sportschau am 29. Mai 1971 in Berlin und für weitere Aufgaben, haben die Mitglieder des „Zentralen Mädchenspielmannszuges des DTSB“ im Februar in Neudorf (Harz) durchgeführt.


Herausgeber: Zentrale Spielleutekommission beim Präsidium des Bundesvorstandes des DTSB, Berlin — Verantwortlich: Sekretariat der ZSK — Veröffentlicht unter der Lizenz-Nr. 698 beim Ministerrat der DDR — Berlin — Satz und Druck: VEB typodruck, Werk Döbeln

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Kollektiv der BSG Einheit Pädagogik NO Leipzig appelliert an alle Spielleute

■ Zusammenarbeit mit FDJ-Klangkörpern beispielgebend

■ Arbeit wird den Traditionen entsprechend gepflegt

HOHE EINSATZBEREITSCHAFT zeichnet das Kollektiv des Leipziger Fanfarenzuges aus. Unter der bewährten Leitung des Sportfreundes Gerd Schaufuß und seiner Helfer, den Ausbildern und Betreuern, ist der Klangkörper überall dort zu finden wo es gilt, Veranstaltungen würdig zu umrahmen. Nicht anders wird es auch in den folgenden Wochen in und um Leipzig sein. Denn die „Volkmarsdorfer“ halten ihre Versprechen.

„In Industrie und Landwirtschaft, den Schulen und Instituten ringen die Werktätigen unserer Republik um höchste Ergebnisse in Vorbereitung auf den VIII. Parteitag der SED.

Für uns Spielleute des Deutschen Turn- und Sportbundes sind das IX. Parlament der FDJ und der VIII. Parteitag der SED gesellschaftspolitische Höhepunkte, die wir mit besonderer Sorgfalt vorbereiten.

Im sozialistischen Jugendverband und seiner Pionierorganisation „Ernst Thälmann“ werden unsere jungen Menschen zu kühnen Revolutionären erzogen, die den von der Partei der Arbeiterklasse gewiesenen Weg erfolgreich fortsetzen.

Körperkultur und Sport hätten sich niemals in solchen Ausmaßen und derart positiv entwickeln können, wenn nicht unsere Partei- und Staatsführung diesem Teil des gesellschaftlich entwickelten Systems des Sozialismus solch großes Interesse und Bedeutung beigemessen hätten.

Deshalb appellieren wir an alle Spielleute des DTSB, in Vorbereitung dieser beiden Ereignisse mit neuen Initiativen und guten Taten den Aktivisten der ersten Stunde, dem sozialistischen Jugendverband und der Partei zu danken.“

Soweit der Text des Appells. Die auf Seite 1 veröffentlichten Verpflichtungen werden dann noch präzisiert.

So will das Kollektiv

  • 30 neue Mitglieder für den DTSB werben,
  • zielgerichtet an seinem technisch-musikalischen Niveau arbeiten, um dadurch das Leistungsvermögen des „Zentralen Fanfarenzuges des DTSB“, dem 85 Mädchen und Jungen des Zuges angehören, weiter steigern zu helfen,
  • zwei Ausspracheabende veranstalten, zu denen Veteranen der Spielleutebewegung über ihren Kampf und die wahren Traditionen sprechen,
  • den Freunden der FDJ beim Aufbau des „Bezirksmusikkorps der FDJ“ in Leipzig durch zur Verfügungstellung qualifizierter Übungsleiter und eigener aktiven Mitwirkung bei besonderen gesellschaftspolitischen Höhepunkten tatkräftig zur Seite zu stehen.

Hoffen wir, daß der Appell aus Leipzig bei allen Spielleuten offene Ohren antrifft und ein breites Echo spürbar wird.

Die Redaktion „der tambour“ erwartet Eure Antworten.

Spielleute des Deutschen Turn- und Sportbundes — bereitet das IX. Pärlament der FDJ und den VIIJI Parteitag der SED in allen Klangkörpern auf Spielleuteart vor und berichtet von Euren Initiativen,

Spielleute in Berlin und Leipzig im Blickpunkt

Vor der wohlverdienten Feiertagspause stehen die Spielleute der Bezirke Leipzig und Halle sowie die beiden zentralen Klangkörper der Mädchen und Fanfaren am 29. Mai 1971 im Blickpunkt wichtiger Ereignisse.

In Berlin sind der „Zentrale Mädchenspielmannszug des DTSB“ und der „Zentrale Fanfarenzug des DTSB“ aktive Mitgestalter einer großen Sportschau des Deutschen Turn- und Sportbundes in der Dynamo-Sporthalle, die anläßlich des Abschlusses des IX. Parlaments der FDJ vor zahlreichen in- und ausländischen Gästen veranstaltet wird.

Für die Sportfreunde der Fanfaren wird es der erste Auftritt im Rahmen des neugebildeten zentralen Klangkörpers sein und man darf gespannt erwarten, wie sich dieses Kollektiv bereits gefestigt hat.

Eine Tradition beginnend, gestalten die Spielleute der Bezirke Leipzig und Halle im Rahmen der 13. Arbeiterfestspiele der DDR im Bezirk Leipzig (Dahlen u. Altenburg) eine Musikparade des DTSB. An ihr sind alle Spielmannszüge des Bezirkes Leipzig, die Schalmeienkapellen von Traktor Großpösna und Dynamo Grimma sowie ein Blasorchester der Messestadt beteiligt. Aus Halle kommen zur Verstärkung die Freunde des Spielmannszuges TSG Halle-Trotha (früher SG Dynamo Halle) und die Schalmeienkapelle der BSG Aktivist Luckenau.

Diese Musikparaden werden von nun an jeweils zu den Arbeiterfestspielen von den Spielleuten des Gastgeberberbezirkes gestaltet.

Im nächsten Jahr ruft dann Schwerin die Spielleute seines Bezirkes.

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Seit fast 50 Jahren hat die Spielleutebewegung in Oberlichtenau große Traditionen.

Hervorgegangen aus der Freien Turnerschaft, bestanden immer Klangkörper, die sich sehen und hören lassen konnten. Jedoch erst unser sozialistischer Staat gab den Spielleuten ein festes Fundament und eine klare Perspektive.

Der Spielmannszug der Erwachsenen konnte in den vergangenen Jahren schöne Erfolge in der näheren und weiteren Umgebung für sich verbuchen. Eine wichtige Grundlage für diese erfolgreiche Entwicklung des Kollektivs ist in der konstruktiven Nachwuchsarbeit zu finden.

Die Nachwuchsarbeit zahlt sich immer aus

Nachdem schon Ende der 50er Jahre ein Kinderspielmannszug bestanden hatte, der leider durch das Fehlen von Betreuern und Übungsleitern wieder auseinanderging, begann sich Ende 1967 ein erfolgversprechender Aufschwung zu vollziehen.

Absprachen zwischen der SG-Leitung, dem Spielmannszug und der Schulleitung wurden geführt, um die Neugründung eines Kinderspielmannszuges vorzubereiten.

Die Übungsleiter- und Betreuerfragen konnten ebenso wie die finanziellen Belange gelöst werden und es war von größter Wichtigkeit, Kinder und Eltern gleichermaßen für das Vorhaben zu begeistern und zum Mitmachen zu gewinnen.

Am 7. November 1967, anläßlich des 50. Jahrestages der Oktoberrevolution, fand für alle Schüler ein Appell statt. Die Veranstaltung wurde umrahmt vom Erwachsenenspielmannszug, der in kompletter Ausrüstung angetreten war und nur für die Pioniere spielte. Der Direktor der Schule wies auf die großen Traditionen der Spielleutebewegung und des Sports in der nur 2000 Einwohner zählenden Gemeinde hin, und das Ergebnis des Appells war, daß sich sofort über 40 Pioniere der Klassen zwei bis sechs zur Ausbildung meldeten.

Durch die Schule wurde noch eine Auswahl vorgenommen, um eine Überlastung der Kinder durch Teilnahme in anderen Arbeitsgemeinschaften zu vermeiden.

Schon eine Woche nach der Werbung und Formierung wurde mit der Ausbildung begonnen.

Vier Ausbilder des Erwachsenenzuges begannen von vorn, denn kein einziges Kind beherrschte ein Instrument.

Die Besetzung der einzelnen Instrumente erfolgte gemeinsam mit dem Musiklehrer der Schule, der früher selbst einmal den Spielmannszug geleitet hatte.

Wöchentlich wurde mindestens 2 Stunden intensiv geübt, und die Beteiligung an den Ausbildungsnachmittagen war immer hundertprozentig.

Jede Übungsstunde endete, so ist es heute noch, mit einer klaren Aufgabenstellung für das unerläßliche Einzeltraining zu Hause.

Denn jedem Spieler war die erste Zielstellung bekannt — am 1. Mai 1968 tritt der Pionierspielmannszug von Oberlichtenau erstmals mit drei Märschen in der Öffentlichkeit auf.

Sicher wird berechtigt die Frage gestellt, wie es möglich war, die Aufstellung und Auftrittsmöglichkeit des Zuges in knapp 5 Monaten zu schaffen.

Hierzu darf neben den bereits genannten Tatsachen nicht unerwähnt bleiben, daß die Eltern der Spieler zu unentbehrlichen Helfern für die Übungsleiter und Leitung des Zuges wurden. Regelmäßig finden Beratungen mit den Eltern statt, wo die Weiterentwicklung des Kollektivs besprochen wird. Besonders positiv ist aber, daß die Eltern das individuelle häusliche Üben kontinuierlich überwachen.

Aus all diesen Umständen heraus konnten auch die Fragen der Bekleidung und Ausrüstung in verhältnismäßig kurzer Zeit gelöst werden. Außerdem gibt der Rat der Gemeinde Oberlichtenau eine nicht zu entbehrende Unterstützung.

Der 1. Mai 1968 wurde dann zum Prüfstein der zurückliegenden Arbeit. Diszipliniert und mit gutem Spiel traten die Mädchen und Jungen auf und begeisterten die Zuhörer. Wichtiger jedoch war neben alldem die Herausbildung eines festen Kollektivs.

Sportfreund Kurt Kretzschmar ist in erster Linie der Vater des Erfolges. Er scheute weder Kraft noch Zeit, um die jungen Spielleute zu einem auftrittsfähigen Kollektiv zu entwickeln. Sein persönliches Vorbild wirkt erzieherisch auf die Pioniere.

Ihm und den Übungsleitern sowie Betreuern gebühren hoher Dank und Anerkennung für die bisher geleistete Arbeit. Denn Erfolge blieben auch im größeren Rahmen nicht aus. Die Einsätze im Kreisgebiet und darüber hinaus erhöhten das Selbstbewußtsein der Pioniere.

Die erste Teilnahme an einem Wettkampf erfolgte im Mai 1970 bei den Bezirksmeisterschaften der Bezirke Cottbus/Dresden und sie endete mit der Erringung des Bezirksmeistertitels (unser Bild zeigt das Kollektiv nach dem Wettkampf — vor Anzeigen der Wertung).

Der zweite Wettkampf im gleichen Jahr ging um den „Wanderpokal der Pionierorganisation“ — und das Ergebnis: der 2. Platz.

Die Beteiligung am zentralen Trainingslager in Vorbereitung auf die III. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR in Berlin und die Tage in Berlin werden wohl für immer in der Erinnerung der Pioniere, der Eltern und Einwohner von Oberlichtenau bleiben.

Höchste Würdigung fand die zielstrebige Arbeit aller, besonders aber unserer Kinder, in der Berufung in den „Zentralen Pionierspielmannszug der DDR“ im Dezember 1970.

Aus dem Gesagten geht hervor, welche Reserven in einer engen Zusammenarbeit zwischen SG-Leitung, Schule, staatlichen Organen und allen sportinteressierten Bürgern liegen.

Die SG OBERLICHTENAU ist eine relativ kleine Sportgemeinschaft. Ebenso große Traditionen wie die Spielleute haben auch die Handballer aufzuweisen, und einige andere rührige Sektionen vervollständigen das Gesamtbild dieser sportbegeisterten Gemeinde,

Von etwa 280 Schülern sind allein 48 in der Sektion Spielleute aktiv tätig.

Das Ausbilderkollektiv hat sich inzwischen auf sechs verstärkt und ältere, nicht mehr aktive Spielleute haben ebenfalls Aufgaben übernommen.

Gegenwärtig beherrschen die Pioniere 10 Märsche und dieses Repertoire wird bis zum Sommer um drei weitere Märsche bereichert.

Der SG Oberlichtenau braucht nicht bange sein um den Nachwuchs für die kommenden Jahre. Das Pulsnitztal wird ein spielendes Tal bleiben, getreu den Traditionen der Vergangenheit, denn Nachwuchsarbeit zahlt sich immer aus. Konrad Riemer

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AIs diese Zeilen geschrieben wurden, bedeckten noch Eis und Schnee Straßen und Plätze. Doch die Vorbereitungen auf die diesjährigen zentralen Wettkämpfe unserer Spielleute liefen trotzdem auf vollen Touren.

Die Mitglieder des Sekretariats der Zentralen Spielleutekommission weilten in Oschersleben, Colditz, Hennigsdorf und Luckenau, um mit den verantwortlichen Funktionären die nächsten Arbeitsetappen zu beraten. Hier nun ihre Eindrücke und Einschätzungen:

OSCHERSLEBEN — Austragungsort der „DDR-Meisterschaften“ für die Spielmannszüge der Sonderklasse (unser Bild):

Unter der Leitung des Bürgermeisters, Genossen Günter Weber, haben die Mitarbeiter des Vorbereitungskomitees und die einzelnen Arbeitsgruppen ihre Tätigkeit aufgenommen. Sie arbeiten nach zielgerichteten Plänen, die kontinuierlich in enger Zusammenarbeit mit der SED-Kreisleitung und allen gesellschaftlichen Organisationen kontrolliert und entsprechend vervollständigt werden.

Vorbereitungen in allen Org.-Büros auf vollen Touren

Sekretariatsmitglieder informierten sich über die Arbeiten der Organisationsbüros

Zum Stand der Vorbereitungen läßt sich sagen, daß Oschersleben ganz bestimmt ein würdiger Gastgeber für die Sonderklasse sein wird.

Über das Programm der Tage vom 27. bis 29. August, das einige Überraschungen bereithält, berichten wir in einer unserer nächsten Ausgaben.

COLDITZ — Austragungsort des „Aufstiegsturniers zur Sonderklasse“ für die Spielmannszüge der LK I:

Im Bezirk Leipzig gehört dieser Ort zu den leider sehr wenig vorhandenen schönen Flecken der Umgebung. Gemeinsam mit dem VEB Porzellankombinat richtet die Bezirksspielleutekommission Leipzig diesen Wettkampf aus und man kann einschätzen, daß die Kollektive der LK I auf Grund der getroffenen Vorbereitungsarbeiten eine gute Atmosphäre vorfinden werden.

Im Rahmen der Betriebsarbeiterfestspiele des Kombinats gehört das „Aufstiegsturnier“ zweifellos zu den Höhepunkten und wird auch die Colditzer begeistern.

Auch in der Muldestadt wird nicht ohne Überraschungen gearbeitet und Genosse Goldammer, der rührige Parteisekretär des Kombinats und Schirmherr der Veranstaltung stellte voller Optimismus fest, daß „unser“ Wettkampf ein Erfolg wird. Auch über das Colditzer Programm berichten wir noch näher.

HENNIGSDORF — Austragungsort der „I. DDR-Bestenermittlung“ für die Fanfarenzüge des DTSB/LK I:

In enger Verbindung mit dem VEB Stahl- und Walzwerk Hennigsdorf wird dieser erste Wettkampf um den „DDR-Besten“ für Fanfarenzüge organisiert. Die Vorbereitungsarbeiten sind entsprechend dem frühen Termin der Veranstaltung (8. u. 9. Mai) ausgezeichnet vorangegangen.

Im Rahmen des Betriebssport- und -kulturfestes wurde für die Tage der Wettkämpfe ein umfangreiches Programm gestaltet.

Der Generaldirektor des Kombinats hat für die „I. DDR-Bestenermittlung“ einen Wanderpokal gestiftet, der alljährlich dem Sieger überreicht wird.

LUCKENAU — Austragungsort der „DDR-Bestenermittlung“ für die Schalmeienkapellen der LK I:

Dieser Wettkampf ist der terminlich späteste (September) und demzufolge haben die Organisatoren noch etwas Land.

Dennoch sind die Luckenauer Funktionäre in Verbindung mit den Mitgliedern der Fachkommission Schalmeien seit langer Zeit am Wirken.

Ausgehend von den guten Erfahrungen der „1. DDR-Bestenermittlung“ an gleicher Stelle, soll diesmal der schon gute Eindruck noch übertroffen werden. Wenn mit dieser Intensivität weitergearbeitet wird, könnte es gelingen.


Die FACHKOMMISSION FANFARENZÜGE hat beschlossen:

Dem Antrag der SG Dynamo NW Berlin stattzugeben und das Kollektiv nachträglich auf Grund seines erreichten Ergebnisses von Potsdam in die Leistungsklasse I der DTSB-Fanfarenzüge einzustufen.


Leipzig und Halle haben gleichgezogen

Über den Abschluß von Kampfrichterlehrgängen in verschiedenen Bezirken zur Vorbereitung auf die neue Wettkampfsaison berichteten wir bereits im Dezember vergangenen Jahres.

Nun haben auch die Bezirke Leipzig und Halle ihre Lehrgänge erfolgreich beendet und weitere neuausgebildete Kampfrichter stehen den Bezirken für ihre Meisterschaften zur Verfügung.

Erfreulich war vor allem in Leipzig die Tatsache, daß sich aus dem Bereich der Fanfaren eine ganze Reihe Sportfreunde an den Schulungen beteiligte.

Unverständlich ist uns allerdings, warum der Bezirk Karl-Marx-Stadt trotz ergangener Einladungen an die einzelnen Kollektive, keinen einzigen Sportfreund zum Lehrgang in die Messestadt delegierte.

Glückwünsche für Vizepräsident Gen. A. Heil

Anläßlich seines 50. Geburtstages überbrachten die Spielleute des DTSB auf ihre Weise dem Jubilar die Glückwünsche.

Der Fanfarenzug der SG „Ernst Thälmann“ Berlin-Friedrichshain war vor dem Sporthotel in Berlin aufmarschiert und überbrachte in imponierender Weise seinen musikalischen Gruß.

Herzlicher Beifall der anwesenden Gäste, unter ihnen Genosse Rudi Hellmann, Abteilungsleiter Sport im ZK der SED sowie die Mitglieder des Präsidiums des DTSB-Bundesvorstandes, dankte den Berliner Mädchen und Jungen.

Den Glückwunsch aller Spielleute des DTSB überbrachte im Namen des Sekretariats der ZSK Genosse Bernd Schenke.

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Kleines Einmaleins der Einstufung:

Wie erreicht man den Schwierigkeitsgrad

Von einer recht interessanten Sache, die sich ansonsten im Verborgenen abspielt, aber von größter Wichtigkeit ist, möchte heute die Fachkommission Fanfarenzüge berichten.

Es geht um die Arbeit der Arbeitsgruppe Noten und Märsche.

Eine der wichtigsten Aufgaben dieses Kollektivs ist das Einstufen, bzw. Festlegen des Schwierigkeitsgrades der einzelnen Märsche.

Nach verschiedenen, feststehenden Kriterien nehmen fünf Sportfreunde‚ voneinander völlig unabhängig, die Einstufungen vor.

Voraussetzung ist, daß sie über gute Kenntnisse in Musiktheorie verfügen, gute Techniker der Spielmannsmusik sind und unser gesamtes Instrumentarium, die Flöte, das Signalhorn, die kleine und große Trommel sowie die Lyra perfekt beherrschen.

Für die einzelnen Bewertungskriterien sind folgende Höchstpunktzahlen festgelegt und erreichbar :

Flöte I 1,0 Punkte
Flöte II 0,8 Punkte
Flöte III 0,8 Punkte
Kl. Trommel 1,0 Punkte
Gr. Trommel 0,4 Punkte
Dynamik 0,6 Punkte
Rhythmus 0,2 Punkte
Länge 0,2 Punkte
5,0 Punkte

Um diese maximalen Werte zu erreichen, müssen die einzelnen Kriterien die entsprechenden Schwierigkeiten beinhalten.

Bei der Flöte sind das schwierige Läufe, sehr viele, sehr hohe und sehr tiefe Töne und viele Vorzeichen. Bei der kleinen Trommel u. a. viele Triolen, Nachschläge, Synkopen, lange Wirbel, keine Parallelität zur Melodie usw.

Um den maximalen Wert für die Länge eines Marsches zu erhalten, muß er über 100 Takte ohne Wiederholungen haben.

Ein Marsch, der nur zweistimmig geschrieben ist, kann niemals die Höchstpunktzahl 5 erreichen (Flöte III gleich 0,8 Punkte abzügl. sind gleich 4,2 Punkte).

Bei Märschen, die mehr als drei Stimmen haben, wovon mehr und mehr abgegangen werden sollte, können diese Stimmen erst am Ende der Einstufung möglicherweise Berückstichtigung finden, weil gemäß den Festlegungen nicht über 5 Punkte hinaus gegangen werden kann.

Die einzelnen Einstufer schicken ihre Ergebnisse dem Leiter der Arbeitsgruppe zu. Von ihm werden die höchste und niedrigste Wertung gestrichen, und von den drei verbleibenden Werten das arithmetische Mittel als Schwierigkeitsgrad ermittelt.

Um objektiv wie möglich zu verfahren, wird den Sportfreunden, die dieser Arbeitsgruppe angehören, bei der Zuleitung der Noten nicht mitgeteilt, um welchen Zug es sich handelt. Es sei denn, das Kollektiv hat seinen Namen selbst auf den Noten verzeichnet.

Sollten sich einmal größere Differenzen in den Ergebnissen zeigen, muß eine Korrektur vorgenommen werden.

Zur Ehre der Einstufer und als Zeichen ihres hohen fachlichen Könnens muß gesagt werden, daß davon bisher kaum Gebrauch gemacht wurde. Im Gegenteil, die Übereinstimmungen sind immer wieder verblüffend.

Deshalb sollen diese Sportfreunde auch einmal namentlich genannt und aufgeführt sein. Sie sind allen Spielleuten hinlängst bekannt:

Sportfreund Erhardt Güttner,
(Ltr. der AG)

Sportfreund Hans Brückner,
(Vors. d. Komm. SZ)

Sportfreund Günter Bodenstein,
(Haupttechniker der ZSK)

Sportfreund Rolf Melle,
(Mitgl. d. Komm. SZ und Technik)

Sportfreund Werner Freudenberg,
(Übungsleiter im Bez. Dresden)

Unsere Spielleute sollten nun besser verstehen, daß allein aus Zeitgründen die Noten in vierfacher Ausfertigung zur Einstufung einzureichen sind, und bis zur Feststellung des Ergebnisses einige Zeit vergeht.

Denn die genannten Sportfreunde nehmen ihre Arbeit sehr ernst, wovon die Tatsache zeugt, daß die Einstufung einer einzelnen Stimme schon mehrere Stunden in Anspruch nahm.

Deshalb sollte ihre Arbeit auch dann gewürdigt werden, wenn man mit dem Einstufungsergebnis nicht ganz zufrieden ist und sich eine höhere Punktzahl versprochen hatte. Hans Brückner

Politisch-ideologische Betätigüng wird kansequent verstärkt

Zu einer ersten gemeinsamen Beratung nach entsprechender kadermäßigen Besetzung in den verschiedenen Leitungen trafen sich in Leipzig die verantwortlichen Funktionäre für Kultur und Bildung der Fachkommissionen der ZSK sowie der Bezirksspielleutekommissionen mit Genossen des Sekretariats der ZSK.

Im Mittelpunkt der Aussprache stand die verstärkte Einbeziehung der politisch-ideologischen Arbeit in das Sektionsleben unter dem Aspekt, auf diese Weise die Sportfreunde allseitig zu befähigen und zu entwickeln.

Daß eine gründliche Vorbereitung für die bevorstehernden Wettkämpfe und Großveranstaltungen nicht nur mit dem persönlichen Instrument und einigen Ordnungsübungen getan ist, sondern vor allem auch eine Frage der persönlichen Einstellung zu den Dingen bedeutet, war allen Anwesenden klar und sie gaben das Versprechen ab, künftig in dieser Beziehung keine Mühe zu scheuen, um Erfolge zu erzielen.

Im Juni 1971 wird eine weitere Beratung in diesem Kreis stattfinden.

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Fachkommissionen berichten

Schalmeien — fester Bestandteil unserer Spielleutebewegung

Es dürfte unumstritten sein, daß die Schalmeien auf Grund ihrer Traditionen diejenigen Instrumente und die Kollektive jene Initiatoren sind, die im Verein mit allen Spielleuten des DTSB berufen sind, die Traditionen der Arbeiter-Turn- und Sportbewegung zu pflegen und weiterzuentwickeln.

Bis 1967 wurde die Existenz von Schalmeienkapellen zur Kenntnis genommen und mit Ausnahme ven Leistungsvergleichen bei anderweitigen Veranstaltungen mehr zum Lückenschließer benutzt.

Das war teilweise verständlich, weil das Spiel oftmals nicht die so gewünschte „Ohrenweide“ darstellte.

1967 wurde die Fachkommission Schalmeienkapellen als gleichberechtigte Kommission in der Spielleutebewegung des DTSB gebildet.

Seit dieser Zeit hat das Leitungskollektiv eine nicht zu übersehende Arbeit geleistet. Nicht nur, daß fast alle Schalmeienkapellen in der Republik erfaßt und in die Arbeit einbezogen wurden. Die Kommission sah ihre Hauptaufgaben darin, durch ständigen Kontakt und kontinuierliche Einflußnahme die Qualität des Spiels und die Disziplin der einzelnen Kollektive zu erhöhen. Lehrgänge an den Sportschulen bildeten dabei einen ausschlaggebenden Charakter.

So erarbeiteten die Sportfreunde eine eigene Wettkampfordnung, führten die einheitliche Stabführung ein und bildeten eigene Kampfrichter aus.

Daß Sportfreund Günter Schlaefke in der Fachkommission den treibenden Keil (im positiven Sinn) und Motor darstellt, sollte an dieser Stelle herausgestellt werden.

Bei zentralen Einsätzen der Spielleutebewegung, wo unlängst Schalmeien auftraten, wurde die Arbeit der Kommission deutlich und eine vielseitige Anerkennung war spürbar.

Ist es nicht als Anerkennung der Schalmeien des DTSB zu werten, wenn sie zum 75. Geburtstag des Genossen Walter Ulbricht die Delegation des DTSB begleiten und mit ihrem Spiel unserem Staatsratsvorsitzenden die Glückwünsche und Grüße der Spielleutebewegung des DTSB überbringen konnten!

Scheuklappen müssen abgenommen werden

EIGENE KAMPFRICHTER können die Freunde der Fachkommission Schalmeien seit zwölf Monäten bei ihren Wettkämpfen aufweisen. Wie bei den Fanfarenzügen — unser Bild zeigt eine Beratung des Kampfgerichtes beim Klassifizierungsturnier 1970 in Potsdam — ist so eine individuelle und damit fachlich gerechtere Bewertung der einzelnen Vorträge möglich.

Trotz der schönen Erfolge wurden in der Vergangenheit auch Fehler gemacht, vor denen die Augen nicht verschlossen werden dürfen, wenn wir weiter vorankommen wollen.

Für die Zeit vom 25. bis 29. Januar 1971 war durch die Fachkommission Schalmeien ein Lehrgang für Techniker an der Sportschule Halberstadt vorbereitet worden. Der Lehrgang sollte mit 20 Sportfreunden ausgelastet werden.

Bei der Anreise zeigten sich allerdings Mängel, die von ungenügender Leitungstätigkeit zeugten.

Von den als verantwortliche Kader vorgesehenen vier Sportfreunden reiste nur Sportfreund Glahs an und von insgesamt 20 Spielleuten kamen nur 12.

Selbst der Lehrgangsleiter, Sportfreund Günter Schlaefke, fehlte, da er sich kurzfristig in Urlaub begeben mußte.

Der Unmut des Direktors der Schule war nur zu gut verständlich, zumal er erklärte, daß durch die Fachkommission Schalmeien und persönlich von Sportfreund G. Schlaefke, ein gemeldeter und geplanter Lehrgang im Oktober 1970 einige Tage vor Beginn plötzlich abgesagt worden war.

Wir begreifen, welchen Verlust nicht ausgelastete Lehrgänge für unsere Sportorganisation bedeuten, leider hat diese Sache aber zwei grundverschiedene Seiten.

Die Einladung und Vorbereitung solcher Lehrgänge ist die eine, die Lösung der Freistellungspröbleme die andere Seite.

Die Ursache zur späten Absage des Oktoberlehrganges lag einzig und allein in der Tatsache begründet, daß fast alle Betriebe die Freistellung der eingeladenen Sportfreunde verweigerten und es nicht möglich war, die Schule rechtzeitig zu benachrichtigen, um anderen Sportverbänden die freie Kapazität zu übergeben.

Deshalb verstanden wir bei unserer Anreise zum Januarlehrgang, daß der Direktor Genosse Zabel ernsthaft in Erwägung zog, den Lehrgang abzusetzen.

Ihm soll an dieser Stelle für seine Entscheidung, den Lehrgang doch durchführen zu lassen, herzlichst gedankt werden.

Unter der Leitung des Sportfreundes Glahs wurde der Aufenthalt an der Sportschule gemäß dem vorbereiteten Arbeitsprogramm ein voller Erfolg.

Sportfreund Klein von der BSG Lok Brandenburg brachte den Lehrgangsteilnehmern die Harmonielehre so verständlich und lebensnah bei, daß bei vielen der oftgepriesene „Stern“ aufging.

Unter bewährter Leitung der Sportfreundin Ellen Regler und des Sportfreundes Heinz Möbius wurden etwa 25 Märsche, Lieder und andere Musikstücke wie Polka, Walzer u. a. geübt und gespielt.

Zusätzlich in das Lehrprogramm wurden noch Fragen des Kampfrichterwesens aufgenommen und Klarheit darüber geschaffen.

Alles in allem kann man sagen, daß dieser Lehrgang widererwarten gut ausging. Bewiesen wird das letztlich auch damit, daß alle Teilnehmer die Prüfung, Umschreibung eines Marsches vom 4/4 in den Alla breve-Takt, bestanden.

Unverständlich ist für uns allerdings, daß das Sekretariat der ZSK in Erwägung zog, für 1971 den Schalmeien keine Möglichkeiten zu geben, an einer Sportschule des DTSB Lehrgänge durchzuführen. Sollte man sich diese Entscheidung nicht nochmals überlegen?

Fehler sind gemacht worden, die vermeidbar waren. Die Ursachen wurden analysiert und gründlich in der Fachkommision ausgewertet. Heinz Glahs

Anmerkung: Die Organisierung, Auslastung und Durchführung des Trainingslager der „Zentralen Schalmeienkapelle des DTSB“ im Mai dieses Jahres werden für eine entgültige Entscheidung des Sekretariats in dieser Frage von großer Bedeutung sein.

Sekretariat der ZSK

Seite 8

»der tambour« nicht kritisch genug?

Unter dieser Überschrift hatten wir in der Januarausgabe alle Leser zu einer Diskussion aufgerufen. Um ehrlich zu sein, mit einer derart hohen Beteiligung an der Diskussion hatten wir nicht gerechnet.

Wir beginnen heute mit der Veröffentlichung der Beiträge und wollen es so halten, daß wir sie kommentarlos abdrucken.

In der Aprilausgabe werden wir dann auf die einzelnen Fragen eingehen und zu bestimmten Problemen Stellung nehmen.

H. HOFFMANN

BSG Traktor Seehausen

„Als Leiter und Ausbilder eines Pionierspielmannszuges begrüße ich sehr, daß die Spielleutebewegung des DTSB ein eigenes Informationsorgan besitzt. Von meiner Warte aus betrachtet ist die Zeitung vielseitig und interessant gestaltet. Über Fachfragen und Probleme im Republikmaßstab wird man allseitig orientiert. Gesammelt stellt diese Zeitung ein ständig aktuell bleibendes Nachschlagewerk dar. Wir werten jede Ausgabe im Kollektiv mit der Absicht aus, die Leistungen der Besten den eigenen Schwächen im Zug gegenüberzustellen.

Sicher gibt es auch kritische Bemerkungen meinerseits.

Da ist zunächst der hohe Preis. Dann die relativ großen Überschriften, deren Raum man für weitere Berichte nutzen sollte.

Interessant und lehrreich waren die Artikel „Für den Techniker“. Warum erscheinen sie nicht mehr? Wenn die angekündigten Lehrbriefe Ersatz bedeuten, bitte ich vorstehenden Satz als nicht geschrieben zu betrachten. Außerdem sollte die Zeitung etwas pünktlicher den Leser erreichen.

Ich bedaure es, wenn in Karl-Marx-Stadt von bisher 22 Exemplaren nur noch eins gelesen wird. Wenn das weitere Züge so halten, ist die Existenz des „der tambour“ in Frage gestellt.

Anders betrachtet ist Sportfreund T. Böhm inkonsequent, weil er auf die Informationen nicht verzichten kann und deshalb unbedingt unsere Zeitung lesen muß, wenn auch dabei „Lobhudelein“ zur Kenntnis zu nehmen sind. Außerdem vertrete ich seine Meinung nicht, zumal doch recht viele Kritiken zu lesen waren. Selbstverständlich muß auch gute Arbeit belobigt werden.“

W. BEYER

BSG Motor Neuhaus

„Lobhudelei oder Arbeitshinweise? Hier meine Meinung.

Ich habe 1965 in Neuhaus eine Pionierschalmeienkapelle gegründet. Ohne Hinweis und Ratschläge ging ich zu Werke. Erst durch die Verbindung zum DTSB erhielt ich Kenntnis, daß Spielleute aller Genres eine zielgerichtete Anleitung erhalten.

Diesen Hinweis nutzte ich, wir kamen zur BSG Motor und abonnierten den „der tambour“.

Mit dieser Zeitung bekam ich Hinweise, Ratschläge und Empfehlungen, die in der Ausbildungsarbeit zum Erfolg führen konnten.

Der Klassifizierungswettkampf 1969 in Saalfeld war unser erster Höhepunkt. Leider sind wir zur Zeit nicht in bester Verfassung auf Grund verschiedener Umstände, aber den „der tambour“ möchte ich nicht missen. Er ist und bleibt für mich eine gute Grundlage, weil ich aus den Ergebnissen anderer Kollektive Schlußfolgerungen ziehen und die Sportfreunde für die Erfolge anderer begeistern kann.

Ich stelle in der Zeitung nicht nur „Lobhudelei“, sondern auch gutgemeinte und richtige Kritik in vielen Artikeln fest.

Der Gestaltung der Zeitung ist nichts hinzuzufügen. Ich glaube eine berechtigte Beurteilung abgeben zu können, da ich seit 16 Jahren Leiter des Postzeitungsvertriebes bin und viele Zeitungen und Zeitschriften inhaltlich kenne.“

A. GEISELER

SG Hohenwutzen

„Was über unseren „der tambour“ von Sportfreund T. Böhm gesagt wurde, stimmt in keiner Weise. Es wird nicht nur sogenannte „Lobhudelei“ (an sich berechtigtes Lob für gute Leistungen) veröffentlicht, sondern er ist ein sehr hilfreiches Organ für uns Spielleute.

Ich meine, Sportfreund Böhm liest die Zeitung nicht richtig, sonst müßte er gefunden haben, daß „der tambour“ in erster Linie informiert und berechtigt kritisiert. Was wären wir eigentlich ohne diesem Helfer? Ich kann nur allen Kollektiven empfehlen, die Zeitung zu abonnieren und gründlich auszuwerten.“

G. LÜDICKE

BSG Motor Treuenbrietzen

„Ich bin der Auffassung, daß über Meisterschaften eine ausführlichere Berichterstattung erfolgen muß. Denn ein Vergleich zwischen der letzten „DDR-Bestenermittlung“ in Senftenberg und der „1. DDR-Meisterschaften“ in Apolda zeigte, daß über Apolda in etwa die Hälfte der Berichterstattung vorgenommen wurde.

Zum anderen sollte die Zeitung unbedingt halten was sie verspricht (sprich ankündigt).

In der Septemberausgabe 1970 sind unsere 4 Mädchen abgebildet und einige nette Worte hinzugefügt. Sie sind der Stolz des ganzen Zuges und wir hätten gern gewußt, was andere dazu sagen.

In besagter Ausgabe wurde versprochen, im November etwas mehr zu berichten. Leider war bis heute nichts zu lesen und niemand ist enttäuschter, als die Mädels selbst.

In Zukunft sollte auch auf zulange Berichte von Tagungen und Konferenzen verzichtet werden. Ausführlich können doch die Funktionäre in den Zügen berichten.

Nur was aktuell und interessant ist, wird gern gelesen. Sicher ist die Redaktion bereits selbst der Meinung, das Niveau zu ändern. Das wollte ich dazu sagen.“

NACHRUF

An den Folgen seiner Krankheit verstarb im Alter von 69 Jahren unser langjähriger Hauptkassierer

RICHARD MORGNER

Er war Träger der „Ehrennadeln des DTSB“ in Bronze und Silber sowie weiterer Auszeichnungen.

Mit seinem Tod verliert die Schalmeienkapelle der BSG Fortschritt Falkenstein einen langjährigen aktiven und unermüdlichen Funktionär. Seine ganze Kraft galt der Festigung und Entwicklung unseres Kollektivs.

Seine Sportfreunde von Falkenstein und die Spielleute des DTSB werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.