Der Tambour/Ausgabe 1969 04: Unterschied zwischen den Versionen
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Unser aktuelles Sportfestinterview: | |||
=== Sportfest hilft allseitig zu verstehen === | |||
'''In unserer Interviewreihe kommt heute der Sportfreund Walter Ludwig, Stellvertreter für Kultur und Bildung zu Wort, Denn die Bedeutung der politisch-ideologischen Vorbereitung aller aktiven Teilnehmer und der Funktionäre ist mitbestimmend für den Erfolg des Festes.''' | |||
'''REDAKTION: „Welche Aufgaben kommen Deinem Tätigkeitsbereich innerhalb des Übungsverbandes zu?“''' | |||
'''SPORTFREUND LUDWIG:''' „Die politisch-ideologische und kulturelle Arbeit ist ein Wichtiges Element bei der Vorbereitung und Durchführung des Sportfestes. Es trägt mit dazu bei, das Bewußtsein zu stärken, aktiv am Aufbau der entwickelten sozialistischen Gesellschaft mitzuwirken. | |||
Die Tätigkeit meines Bereiches soll mithelfen, daß die Teilnahme am V. Deutschen Turn- und Sportfest zu einem Höhepunkt für jeden Spielmann in seinem persönlichen Leben und dem des gesamten Zuges wird. Gleichzeitig soll eine zielgerichtete Aufgabenstellung jeden Teilnehmer anspornen, hohe Leistungen zu Vollbringen und erlebnisreiche Tage zu schaffen.“ | |||
'''REDAKTION: „Worin siehst Du, ausgehend von diesen Bemerkungen, die wesentlichsten Aufgaben für Dich und Deine Mitarbeiter?“''' | |||
'''SPORTFREUND LUDWIG:''' „Wir stellen uns die Hauptaufgabe, allen Beteiligten am Turn- und Sportfest klarzumachen, daß die Vorbereitung und selbstverständlich die Durchführung dieses portlichen Höhepunktes ein entscheidender Teil des Geburtstagsschenkes der Sportler an unsere sozialistische Republik ist. Daraus lassen sich solche Detailles ableiten wie die ständige Information in der Zeitung, die Arbeit mit Wandzeitungen, persönliche Aussprachen, gemeinsame Foren und Filmveranstaltungen sowie die Vorbereitung von Diskussionsrunden mit der Thematik ‚Wir haben das bessere Argument‘.“ | |||
'''REDAKTION: „Kann man, ausgehend von den bisherigen Darlegungen, uneingeschränkt sagen, daß das V. Deutsche Turn- und Sportfest nicht nur eine Sache des Sports allein ist? Wo siehst Du die vielseitige Bedeutung des Festes begründet?“''' | |||
'''SPORTFREUND LUDWIG:''' „Der Wert des Festes liegt darin, daß sich im 20. Jahr der DDR die gesamte Bevölkerung an der Vorbereitung und Durchführung des Sportfestes beteiligt. Alle haben erkannt, daß es das größte sportliche Ereignis des Jahres ist und eine echte Dokumentation des gewachsenen Leistungsniveaus im Volkssport unserer Republik verkörpert. Bei den Aktiven schafft es die Überzeugung, daß die großzügige Förderung durch Partei und Staat solche Erfolge möglich machte und deshalb von jedem einzelnen höchste Leistungen verlangt werden, um den ersten Staat der Arbeiter und Bauern in der Geschichte Deutschlands allseitig zu stärken. Dazu gehören aber nicht nur sportliche, sondern auch berufliche Ergebnisse, die weit über dem Maß des Durchschnitis liegen. | |||
Gleichzeitig werden im Zeitraum der Festvorbereitung der Kollektivgeist und das Verantwortungsbewußtsein entwickelt und gefestigt. Jeder wird erkennen, daß er persönlich ein aktiver Teil ist bei der Gestaltung des Lebens in unserem Staat. | |||
Wenn wir diese Zielstellung mit der Unterstützung aller Spielleute erreichen, dann wird das V. Deutsche Turn- und Sportfest für uns zu einer guten Basis für die weitere Arbeit.“ | |||
'''REDAKTION: „Wir danken für dieses Gespräch und wünschen in den nächsten Wochen viel Erfolg.“''' | |||
=== Entscheidende Phase hat begonnen === | |||
Die Tage und Wochen bis zum V. Deutschen Turn- und Sportfest verrinnen und mit ihnen naht das Ende unseres Wettbewerbes zur allseitigen Unterstützung dieses großartigen Festes der Körperkultur und des Sports. | |||
Wenn wir in der Vergangenheit von schönen Erfolgen in der Erfüllung der Zielstellungen einzelner Kollektive berichten konnten, so darf das nicht darüber hinwegtäuschen, daß es noch eine Vielzahl Schwächen gab, die in künftigen Vorhaben dieser Art unbedingt berücksichtigt werden müssen. | |||
Nicht überall wurde eine solche Initiative entwickelt, wie sie in Lauchhammer, Ziegelrode und anderen Gemeinschaften zu verzeichnen ist. Auch aus Mäbendorf, Dillstädt und Hettstedt konnten wir gute Ergebnisse melden. Sie lagen allerdings wieder auf anderen Ebenen. | |||
Nun fragt man sich, warum ging es hier und anderswo nicht? Vielseitig können die Ursachen sein, und einige sollen an dieser Stelle aufgeführt werden. | |||
* '''Die Kollektive blieben sich selbst überlassen und schmorten im eigenen Saft. Die Bezirksspielleutekommissionen gaben ihnen keine Anleitung und völlig ungenügende Unterstützung.''' | |||
* '''Aus einigen Bezirken beteiligten sich keine oder nur wenige Gemeinschaften am Wettbewerb. Hier fehlte die organisatorische Hand im Rahmen des Bezirkes.''' | |||
* '''Die Beispiele der Besten, die wir in der Zeitung popularisierten, fanden nur selten Nachahmung. Ob hier Gleichgültigkeit, Mangel an Gelegenheit oder fehlende Unterstützung die Ursache waren, wäre eine noch zu klärende Angelegenheit.''' | |||
* '''Oftmals konnte man in den Berichtsbogen feststellen, daß diese nur formell ausgefüllt wurden. Es war von einem zum anderen Mal keine steigende Tendenz zu erkennen, sondern Stagnation. Diese Seite der Wettbewerbsführung gilt es nach Abschluß der 3. Etappe gemeinsam mit den Bezirksspielleutekommissionen auszuwerten, da sich an diesen Stellen entscheidende Ansatzpunkte der weiteren Arbeit mit den Klangkörnern offenbaren.''' | |||
Es gilt nun, von allen die verfügbaren Kräfte zu mobilisieren, um am Ende mit einem akzeptablen Ergebnis dazustehen. | |||
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=== Ihr Ziel heißt Sportfeststadt Leipzig === | |||
'''Auf Beschluß der Leitung der Delegation „Spielleute Allgemein“ und mit Zustimmung der Zentralen Spielleutekommission wurden die nachfolgend aufgeführten Kollektive für die Teilnahme am V. Deutschen Turn- und Sportfest in Leipzig bestätigt:''' | |||
'''Bezirk Cottbus''' | |||
'''Spielmannszüge:''' | |||
BSG Akt. Dissenchen | |||
BSG Chem. Döbern | |||
BSG Lok Cottbus | |||
BSG Akt. Lauchhammer | |||
BSG Stahl Senftenberg | |||
BSG Chem. Schönborn | |||
TSG Lübbenau | |||
BSG Turbine Lauta | |||
BSG Motor Lauchhammer (P) | |||
BSG Akt. Lauchhammer (P) | |||
BSG Turbine Lauta (P) | |||
BSG Traktor Hirschfeld (P) | |||
'''Bezirk Dresden''' | |||
'''Spielmannszüge:''' | |||
BSG Traktor Oelsa | |||
BSG Motor Rabenau | |||
BSG Motor Niesky | |||
BSG Rafena Radeberg | |||
DTSB SZ Lommatzsch | |||
SSG Bischofswerda (P) | |||
SSG Großdrebnitz (P) | |||
'''Blasorchester:''' | |||
BSG Lok Dresden | |||
'''Bezirk Erfurt''' | |||
'''Spielmannszüge:''' | |||
BSG Empor Bad Langensalza | |||
SG Fortuna Hohenkirchen | |||
BSG Traktor Seebergen | |||
BSG Traktor Mellingen | |||
'''Fanfarenzüge:''' | |||
BSG Lok Nordhausen | |||
'''Bezirk Gera''' | |||
'''Spielmannszüge:''' | |||
BSG Stahl Eisenberg | |||
DTSB SZ Gera | |||
BSG Motor Jena | |||
'''Blasorchester :''' | |||
BSG Motor Schwarza | |||
'''Fanfarenzüge:''' | |||
BSG Einheit Neustadt/Orla | |||
'''Bezirk Halle''' | |||
'''Spielmannszüge:''' | |||
BSG Einheit Eisleben | |||
BSG Lok Aschersleben | |||
4. OS Aschersleben (P) | |||
'''Bezirk Karl-Marx-Stadt''' | |||
'''Spielnmannszüge:''' | |||
BSG Lok Zwickau | |||
BSG Fortschritt Ölsnitz | |||
VSG Marbach | |||
'''Blasorchester:''' | |||
SG Ottendorf | |||
BSG Fortschritt Adorf | |||
SG Kottengrün | |||
BSG Motor Netzschkau | |||
'''Bezirk Leipzig''' | |||
'''Spielmannszüge:''' | |||
BSG Traktor Belgern/Süptitz | |||
BSG Einheit Oschatz | |||
BSG Aktivist Kriebitzsch | |||
BSG Fortschritt Groitzsch | |||
BSG Traktor Großsteinberg (P) | |||
'''Bezirk Magdeburg''' | |||
'''Spielmannszüge:''' | |||
DTSB SZ Bismark | |||
SSG Bismark (P) | |||
'''Blasorchester:''' | |||
BSG Chemie Schönebeck | |||
'''Bezirk Neubrandenburg''' | |||
'''Spielmannszüge:''' | |||
BSG Traktor Friedland | |||
'''Fanfarenzüge:''' | |||
DTSB FZ Neubrandenburg | |||
'''Bezirk Suhl''' | |||
'''Spielmannszüge:''' | |||
BSG Chemie Geraberg | |||
DTSB SZ Zella-Mehlis | |||
SG Mäbendorf | |||
BSG Fortschritt Geschwenda | |||
BSG Traktor Dillstädt | |||
'''Bezirk Frankfurt''' | |||
'''Spielmannszüge:''' | |||
BSG Lok Frankfurt | |||
SG Hohenwutzen | |||
BSG Turbine Eberswalde (P) | |||
BSG Motor Oderberg (P) | |||
'''Bezirk Rostock''' | |||
'''Spielmannszüge:''' | |||
BSG Einheit Tessin | |||
'''Bezirk Schwerin''' | |||
'''Spielmannszüge:''' | |||
BSG Traktor Pritzwalk/Empor Perleberg | |||
SSG Boitzenburg (P) | |||
'''Blasorchester:''' | |||
TSG Warin | |||
'''Bezirk Berlin''' | |||
'''Spielmannszüge:''' | |||
BSG Narva Berlin | |||
SG Dynamo Biesenthal | |||
Zentr. Spielmannszug (P) | |||
'''Bezirk Potsdam''' | |||
'''Spielmannszüge:''' | |||
BSG Traktor Pritzerbe | |||
'''Die mit (P) bezeichneten Kollektive sind Pionierspielmannszüge. Der Einsatz der Schalmeienkapellen konnte in dieser Aufstellung noch keine Berücksichtigung finden, da sich die einzelnen Kollektive erst im Rahmen des Wettkampfes am 3. und 4. Mai in Saalfeld die Fahrkarte erkämpfen müssen.''' | |||
'''Alle hier nicht genannten Gemeinschaften, sofern sie nicht zum Block der Sportschaueröffnung oder dem Übungsverband Musikschau gehören, können nicht in Leipzig anreisen. Eine entsprechende Begründung geht ihnen durch die Leitung der Delegation zu.''' | |||
=== Disziplin und Lernbereitschaft ausgezeichnet === | |||
In Vorbereitung des V. Deutschen Turn- und Sportfestes in Leipzig trafen sich die Techniker der Spielmannszüge, die in Leipzig an der Musikschau teilnehmen, zu einem Lehrgang in Halberstadt. Das Ziel des Lehrgangs bestand darin, daß diese Sportfreunde die einzelnen Phasen dieser Musikschau kennenlernen bzw. beherrschen, so daß jeder einzelne von ihnen in der Lage ist, in seinem Zug diese wichtigen Grundelemente zu üben und durchzuführen. Hiervon versprechen wir uns, daß dadurch der Übungsablauf in den einzelnen Trainingslagern besser vorangeht. | |||
Unserer Meinung nach wurde auf Grund der guten Disziplin und Lernbereitschaft das gestellte Lehrplanziel erfüllt. Diese war bei allen Sportfreunden vorbildlich. Durch die straffe und gut organisierte Ausbildung von seiten der Lehrgangsleitung war es uns möglich, die gestellten Aufgaben planmäßig zu erfüllen. Durch das schöne Wetter und die gute Verpflegung stieg die Moral der Teilnehmer zusehends, was sich natürlich sehr günstig auf die Durchführung der Übungsstunden auswirkte. Vorbildlich war auch die Kameradschaft unter den Sportfreunden der einzelnen Züge. | |||
In der Auswertung des Lehrgangs stellten wir folgendes fest: | |||
40 Sportfreunde waren für diesen Lehrgang eingeladen. Jedoch reisten nur 24 Sportfreunde aus 15 Zügen an. Hier erhebt sich für uns die Frage, halten es die anderen Züge nicht für notwendig, sich intensiv auf das V. Deutsche Turn- und Sportfest, d. h. auf die Musikschau, vorzubereiten? | |||
Selbst die Medaillengewinner von Senftenberg, '''Motor Lauchhammer, Medizin Mühlhausen und Motor Zeitz,''' waren nicht auf diesem Lehrgang vertreten. Unserer Meinung nach müßten diese Spitzenzüge der Sonderklasse mit gutem Beispiel vorangehen. | |||
'''Wir bitten, die nichtangereisten Spielmannszüge zu dieser Kritik Stellung zu nehmen. Schüleraktiv''' | |||
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Eine interessante Frage an alle: | |||
=== Was verstehen wir unter Traditionen? === | |||
■ Hier sind nur Schalmeienkapellen angesprochen | |||
■ Wir möchten eine neue Diskussionsrunde eröffnen | |||
'''Wir hören und lesen sehr viel über Traditionen in den jeweiligen Spielmannszügen, darunter auch in den Schalmeienzügen.''' | |||
'''Ich möchte einmal über Traditionen der Schalmeienzüge im Bezirk Berlin berichten.''' | |||
Hier gibt es fünf spielfähige Züge. An Feiertagen, die schon vom Charakter her eine Tradition aufweisen, kann man dann sehen, wo alle Züge bleiben. | |||
Zu einer wirklichen Tradition ist es geworden, am 8. September — dem Tag der OdF — zu spielen. Alle Züge treffen sich nach der Demonstration auf dem Vorplatz der Humboldt-Universität. So ist es beschlossen worden. So weit, So gut. | |||
Am 8. September 1968 war es nicht so. Auf dem Hof traf man nur die Schalmeienkapellen Ingenieur-Hochbau und Dynamo Hohenschönhausen sowie den Spielmannszug vom VEB Berliner Glühlampenwerk. Andere Schalmeienkapellen marschierten prompt, ohne ein Auge auf die Wartenden zu richten, vorbei. | |||
Ein gemeinsames Spiel nach der Demonstration hat bisher immer Erfolg gehabt. Das sollte doch für alle Schalmeien- und Spielmannszüge vom Bezirk Berlin zur Tradition werden. Beim letzten Bezirkswettkampf in Schwedt (Oder) sah es fast so aus. | |||
Spielmannszüge waren soweit alle angereist. Von den Schalmeienkapellen aber waren Dynamo Hohenschönhausen und VEB Ingenieur-Hochbau erschienen. Als es dann zum Wettkampf kam, stand Dynamo allein auf dem Platz. Hier fehlte es meiner Meinung nach am sportlichen Ehrgeiz der Sportfreunde vom VEB Ingenieur-Hochbau. | |||
Könnte es zum Beispiel nicht auch zur Tradition werden, daß Schalmeienkapellen und Spielmannszüge gemeinsam im „Berliner Prater“ auftreten? Ein gutes Beispiel gab es im Herbst 1965. So könnte man die Reihe der Beispiele fortsetzen. | |||
Ich bin der Meinung, um gute Traditionen weiterzuführen, genügt es nicht, daß Schalmeienkapellen nur auf dem Papier stehen oder gar nur ihre eigenen vier Wände sehen und nicht aus ihrem Bereich hinausgehen. | |||
Gemeinsames Spiel und sportliche Atmosphäre beim Wettkampf tragen dazu bei, das gesamte Kollektiv zu stärken und einen guten musikalischen Klangkörper zu entwickeln. | |||
Es wäre ganz gut, wenn andere Schalmeienkapellen einmal ihre Meinung dazu schreiben würden, auch Kapellen aus anderen Bezirken, vielleicht gibt es ähnliches zu berichten. | |||
'''Peter Moritz,''' | |||
Schalmeienkapelle der SED-Kreisleitung im Ministerium für Staatssicherheit | |||
=== Wer hat den besten Einfall? === | |||
Die Radaktion des „tambour“ wendet sich mit einem Aufruf an alle Spielleute — „wer schafft das schönste Spielleutelied ?“ | |||
Uns geht es darum, daß neben den vielen bekannten, meist schon älteren Liedern, in Zukunft in fröhlicher Runde auch neue Melodien und Texte zu hören sind. Es kommt dabei nicht allein auf „Gesamtwerke“ an. Texte und Kompositionen können auch einzeln eingesandt werden oder als kollektive Arbeit Aufnahme in das künftige Repertoire finden. | |||
„Wer hat also den besten Einfall? Wo gibt es bereits gutes Liedgut, das noch nicht bekannt ist? | |||
Unser kleiner Wettbewerb geht bis zum 20. Jahrestag der Gründung der DDR. Dann wird eine Jury die Einsendung auswerten. Den Siegern winken Sachwertprämien. Die besten Arbeiten werden in der Zeitung veröffentlicht, damit sie sich zum Allgemeingut der Spielleutebewegung des DTSB entwickeln. | |||
=== Humorvolle Splitter === | |||
Anzeige in einer Schweizer Zeitung: „Vermiete an einen streng soliden Herrn ohne Anhang gemütliches Zimmer mit Doppelbett.“ | |||
Unter der Rubrik „Verkäufe“ stand in einer amerikanischen Zeitung: „Moderner Trauring, einen Monat alt, niemals getragen, wegen Zerschlagung des Projektes billigst abzugeben.“ | |||
Geburtsanzeige in einer englischen Zeitung: „Mrs. Edna Kershaw, geb. Hellawell, schenkte einem gesunden Jungen das Leben. Er heißt Bruce Antony. Dank allen Beteiligten.“ | |||
Aus dem Polizeibericht einer westdeutschen Zeitung: „Der Attentäter floh. Der langhaarige Hund des Nachbarn nahm die Fährte auf. Er trug einen dunklen schäbigen Mantel und einen hellen Schlapphut.“ | |||
Leserbrief in einer Turiner Zeitung: „Ich kann zwischen zwei jungen Männern wählen. Der eine ist sehr stürmisch, der andere ungewöhnlich schüchtern. Beides behagt mir nicht ganz. Wozu können sie mir nun raten?“ | |||
Die lakonische Antwort der Redaktion lautete: „Nehmen sie doch einen Mittelstürmer.“ | |||
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=== Nun auch bei den Fanfarenzügen Land in Sicht === | |||
Die Vorbereitungen zum V. Deutschen Turn- und Sportfest, für uns speziell zugeschnitten auf die erste selbständige Musikschau, laufen überall auf vollen Touren. Das zeigte sich auch beim Lehrgang der Techniker aus den Fanfarenzügen, die sich im März an der Sportschule Halberstadt zu einem einwöchigen Lehrgang trafen. Ziel des Lehrganges war es, daß alle an der Musikschau beteiligten Fanfarenzüge ihre Trommler und Bläser nach einem einheitlichen Programm ausbilden. | |||
43 Sportfreunde waren angereist, sie vertraten 12 Züge. Jeder einzelne gab während der umfangreichen Ausbildungszeit sein Bestes, brachte die erforderliche Energie auf, um den geforderten Stoff so schnell wie möglich zu beherrschen. | |||
Allen war bewußt, daß es von ihnen abhängt, wie die Ausbildung im heimatlichen Kollektiv vorangeht, wie ihr Zug für das Trainingslager vorbereitet wird. | |||
Wenn man bedenkt, das bisher alle Züge ihre Eigenheiten hatten, dann kann das Ergebnis des Lehrganges nicht hoch genug eingeschätzt werden. Es war gelungen, einheitlich auszubilden und gemeinsame Märsche zu spielen. | |||
Die erlernten Märsche, die dann zur Musikschau offiziell Premiere haben werden, gehen weit über das Maß der Qualität bisheriger Rufe und Signale hinaus. Selbst der hohe Schwierigkeitsgrad fand bei den „Schülern“ Anklang, und so wurde nicht selten in der Freizeit geprobt, Kniffe ausgetauscht und Schwächeren geholfen. | |||
Sportfreund Günter '''Nötlich''' (Neustadt/Orla) als Leiter und die Sportfreunde '''Roscher, Naumann, Preußer''' sowie '''Urban''' leisteten mit den Übungsleitern '''Götze, Riedel, Wettig und Geyer''' eine hervorragende Ausbildungsarbeit, wofür ihnen an dieser Stelle besonderer Dank gesagt werden soll. | |||
Zwei Drittel der Lehrgangsteilnehmer waren Jugendliche, der Rest Erwachsene. Dieser Umstand garantiert für die Zukunft die Qualifizierung von Nachwuchszugleitern und -technikern. | |||
Jugendlicher Elan hatte sich in Halberstadt erfolgreich mit den Erfahrungen der „alten Hasen“ gepaart. | |||
Alle Lehrgangsteilnehmer gingen optimistisch an die Abreisevorbereitungen, denn der Aufenthalt an der Sportschule hatte ihnen sehr viel Neues gegeben. Sie werden zu Hause ihr Bestes geben, um eine gute Vorbereitungsarbeit zu leisten. | |||
In diesem Zusammenhang sei auch die Tätigkeit der Leitung und aller Mitarbeiter der Sportschule „Philipp Müller“ erwähnt, die durch ihre Arbeit nicht unwesentlich am Gelingen des Lehrganges beigetragen und den Spielleuten geholfen haben. | |||
Die Tage von Halberstadt haben uns gezeigt, daß nun endlich auch bei den Fanfarenzügen Land in Sicht ist. | |||
'''Günter Riedel''' | |||
=== Hier ist Händeschütteln zuwenig === | |||
'''Ziegelroder Spielleute danken ihren Veteranen''' | |||
'''Nicht nur sportlich die erste „Flöte“ spielen''' | |||
[[Datei:DerTambour1969-4-6-1.png|mini]] | |||
Veteranen der Spielleutebewegung ehren wir in jeder Ausgabe. Oft wird auch in den einzelnen Kollektiven den „Alten“ Dank gesagt, doch reicht das immer aus? Die Spielleute aus Ziegelrode meinen, daß ihre beiden „Veteranen“ eine öffentliche Danksagung wert sind. | |||
So griff Sportfreund Otto Benne (Bild links) bereits mit 14 Jahren zur Flöte und wurde wenig später Übungsleiter im Arbeitersportverein „Vater Jahn“ in Helbra. | |||
1928 kam er zum Spielmannszug Ziegelrode, der auf ein 83jähriges Bestehen in diesem Jahr verweisen kann. | |||
Großen Anteil hatte er bei der Neubildung des Zuges vor 20 Jahren. | |||
Bis 1968 führte er mit viel Liebe die Tätigkeit eines Übungsleiters aus. Mit seinen 67 Jahren ist er aber noch nicht von der Spielleutebühne abgetreten, sondern vermittelt seine Erfahrungen heute den Jüngsten. | |||
Die hervorragenden Leistungen vom Sportfreund Otto Benne wurden mit der Ehrennadel des DTSB in Gold und der Medaille „Für künstlerisches Volksschaffen“ gewürdigt. | |||
[[Datei:DerTambour1969-4-6-2.png|mini]] | |||
Auch unser Sportfreund Wilhelm Ulrich (Bild rechts) gehört mit seinen 67 Lebensjahren noch immer zu den Stützen des Kollektivs. | |||
Er war Mitbegründer des Bezirkskorps und bis 1933 Obmann. | |||
Auf Grund seiner ausgezeichneten Flötentechnik war er lange Jahre technischer Leiter des Zuges. | |||
Seine Erfahrungen kamen dem Kollektiv 1949 sofort wieder zugute. Er arbeitete wieder als technischer Leiter im Zug und war gleichzeitig Mitglied der Bezirksspielleutekommisson Halle. | |||
Sportfreund Ulrich hat aber neben seiner sportlichen auch eine vorbildliche politische Entwicklung genommen. | |||
Angefangen beim Märzkämpfer über den Kommunistischen Jugendverband zum Aktivisten der ersten Stunde, überall war sein Wirken mit verantwortungsvollen Funktionen auf kommunaler, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene verbunden. | |||
Die goldene Ehrennadel des DTSB, die silberne des DTV und die Medaille „Für künstlerisches Volksschaffen“ sind Beweise der Anerkennung. | |||
Aus gesundheitlichen Gründen mußte Sportfreund Ulrich seine aktive Laufbahn beenden. Doch das Kollektiv des Zuges hat ihn zum Ehrenmitglied ernannt. | |||
Euch beiden, lieber Otto und lieber Wilhelm, sagt das Kollektiv des Spielmannszuges BSG MANSFELD-KOMBINAT auf diesem Weg im Namen aller Spielleute des DTSB herzlich Dank für die langjährige hervorragende Arbeit. Wir wünschen euch weiterhin Gesundheit und recht lange Schaffenskraft zum Wohle unserer sozialistischen Spielleutebewegung'''. Haberland/Conrad''' | |||
== Seite 7 == | == Seite 7 == | ||
Tauchaer Spielleute meinen: | |||
=== Engstirnigkei gibt's bei uns nicht === | |||
'''Viele Beispiele lassen sich aufführen, wo Spielleute verschiedener Züge in anderen Gemeinschaften bei der Ausbildung helfen, Kinderzüge aufbauen oder mit Rat und Tat zur Seite stehen.''' | |||
'''Das ist in Berlin so, wird in Lauchhammer so gehalten und kann natürlich in Leipzig nicht anders sein, wenn man nach der Parole arbeitet und handelt: Engstirnigkeit gibt es bei den Spielleuten nicht.''' | |||
Die Ausbilder der BSG Traktor Taucha könnte man beinahe als Wandervögel in Sachen Ausbildung bezeichnen, wenn man sich einmal mit ihrem umfangreichen Programm beschäftigt. | |||
Sportfreund Gerhardt Rissel, an sich Techniker des Zuges und Bezirkstechniker von Leipzig, hat seine Zelte schon seit mehreren Jahren vorwiegend in Halle beim dortigen Dynamo-Zug aufgeschlagen. | |||
Der mehrfache Pokalgewinn des Pionierzuges und der Aufstieg des Erwachsenenkollektivs in die Sonderklasse sind nicht zuletzt seine Verdienste. Zahlreiche Ausbildungsstunden und Trainingslager waren der Schlüssel zum Erfolg. | |||
Jetzt arbeitet er seit einigen Monaten auch noch mit dem Spielmannszug der SG Dynamo Leipzig, und die Besten von ihnen werden bereits beim V. Deutschen Turn- und Sportfest dabeisein. | |||
Der Berliner Pionierspielmannszug zieht ebenfalls seit einigen Jahren relativ großen Nutzen aus der Tätigkeit der Sportfreunde Pfeffer, Richter und Stamm, die fast regelmäßig an der Ausbildung in den Trainingslagern beteiligt waren und sind. | |||
Jetzt hat sich nun auch das Tauchaer Kollektiv das Ziel gestellt, einen eigenen Kinderspielmannszug aufzubauen. Die Sportfreunde Kassner, Stephan, Holzer und Stamm haben diese Aufgabe übernommen. | |||
Selbstverständlich werden sie dabei die Hilfe der „Auswärtigen“ in Anspruch nehmen müssen, aber trotzdem werden diese ihre sozialistische Hilfe in Halle und Berlin weiter fortsetzen. Denn Engstirnigkeit gibt es bei uns nicht, obwohl es teilweise auf Kosten der eigenen Qualität geht. '''Karl Seidel''' | |||
=== Auftakt im Jubiläumsjahr === | |||
Fortsetzung von Seite 1 | |||
Turn- und Sportfestes gehen und damit einen würdigen Beitrag zur weiteren Entwicklung unserer sozialistischen Marschmusik leisten. | |||
Die Zentrale Spielleutekommission beim Bundesvorstand des DTSB ruft deshalb alle Spielleute der Republik auf, nutzt den 1. Mai, um eure internationale Solidarität zu bekunden, zeigt ein geschlossenes und einheitliches Auftreten, denn damit dokumentiert ihr das ständige Wachstum unserer sozialistischen Sportbewegung und der Spielleute des DTSB. Gestaltet aber auch die Maidemonstrationen zu einer echten Manifestation des Vertrauens gegenüber unserer Partei- und Staatsführung. Erweist euch als Spielleute der sozialistischen Deutschen Demokratischen Republik würdig. '''Karl Seidel''' | |||
=== Der Spielmannszug === | |||
[[Datei:DerTambour1969-4-7-1.png|mini|'''IM HINTERGRUND''' stehen allzuoft nicht vom Standpunkt der Aufstellung, sondern des Blickwinkels her gesehen die Schlagzeuge. Deshalb vermittelt dieser „Hinterhaltsschuß“ einmal einen Blick aus ungewohnter Perspektive und bringt die sonst fast „Unsichtbaren“ ins richtige Bild.]] | |||
'''Von Reiner Georgi, Taucha''' | |||
Wenn frühmorgens der Weckruf erklingt, | |||
alles aus den Federn springt, | |||
dann ist der Spielmann schon lange auf den Beinen | |||
und bringt Musik für die Großen und Kleinen. | |||
Ob abends, mittags oder früh, | |||
der Spielmann ist immer bereit zu geselligem Spiel. | |||
Er bereitet damit große Freude | |||
für junge und auch alte Leute. | |||
Auf den Wettkampf muß er sich gründlich vorbereiten, | |||
um in der Sonderklasse zu bleiben. | |||
Dazu gehören viel Arbeit und Fleiß | |||
und eine ganze Menge Schweiß. | |||
Die Frauen seien auch nicht vergessen, | |||
warten sie doch manchmal mit dem Essen. | |||
Sie sorgen immer für weiße Hemden und Hosen, | |||
deshalb sollte man sie niemals vor den Kopf stoßen. | |||
Spielt der Zug an einem fremden Ort, | |||
Freunde findet er immer dort. | |||
Diese zahlen oft Schnaps und Bier, | |||
wir sagen dann: Es gefällt uns hier. | |||
Viele Erfolge hat der Zug zu bieten, | |||
das konnte geschehen, weil alle die Musik lieben. | |||
Zu verdanken haben wir den Ausbildern sehr viel, | |||
denn sie haben großen Anteil am guten Spiel. | |||
== Seite 8 == | == Seite 8 == | ||
[[Datei:DerTambour1969-4-8-1.png|mini]] | |||
=== Das Organisationsbüro meldet === | |||
FESTGELEGT wurde durch die Leitung des Übungsverbandes Musikschau der Termin für die Bezahlung des Trainingslagerzuschusses (28 M für Erwachsene / 14 M für Kinder, Lehrlinge und Studenten / 4 M für Teilnehmer des Trainingslagers Bollmannsruh), des Festbeitrages (25 M für Erwachsene, 15 M für Kinder, Lehrlinge und Studenten) und der Bekleidung für Erwachsene (53 M für Koppel und Horntasche). Danach haben '''alle an der Musikschau beteiligiten Kollektive geschlossen bis 31. Mai 1969''' auf das Konto 5622-44-330240, Sportfreundin Regina Kellner, ihre Beträge zu überweisen. | |||
Von der Einzahlung des Festbeitrages ist die Ausgabe der Teilnehmerausweise abhängig. Die Einzahlung des Trainingslagerverpflegungsausschusses ist entscheidend für die Teilnahme am Trainingslager. | |||
[[Datei:DerTambour1969-4-8-2.png|mini|'''RINGMESSEHAUS LEIPZIG''' — hier befindet sich das Organisationsbüro für das V. Deutsche Turn- und Sportfest. Alle Fäden der umfangreicheh Vorbereitungsarbeiten und -maßnahmen laufen hier zusammen, werden neu geknüpft und schaffen somit die Voraussetzung für das Gelingen in den Julitagen.]] | |||
Für die Sportffeunde, für die kein Festbeitrag bzw. Trainingslagerzuschuß eingezahlt wurde, besteht '''keine''' Möglichkeit, ins Lager und in Leipzig anzureisen. Ausschlaggebend ist die Zahl der Personen am 31. Mai 1969. | |||
'''DIE BEKLEIDUNG''' für alle Teilnehmer an der Musikschau (Erwachsene) kann in der Zeit vom 23. bis 27. Juli 1969 in Leipzig abgeholt werden. Der Empfang der Bekleidung ist aber nur möglich, wenn für die angeforderte Zahl der Betrag bereits überwiesen wurde. | |||
'''ANFRAGEN,''' die sich nicht unmittelbar mit den Problemen des Turn- und Sportfestes beschäftigen, bitten wir in jedem Fall an die entsprechende Fachkommission der ZSK zu richten. Damit wird den Sportfreunden des Organisationsbüros wesentlich die Arbeit erleichtert. | |||
=== Letzte Meldungen === | |||
'''BERLIN''' — Zum Hinweis für alle Spielmannszüge möchten wir mitteilen, daß für den Marsch „Turner auf zum Streite“ die Fassung Gültigkeit besitzt, die vom Sportfreund Hans Brückner herausgegeben wurde. Sie erschien auf Lichtpause im Format A 4. | |||
Die Mitteilung macht sich erforderlich, da gegenwärtig mit dem Sportfestmarsch eine Fassung im Umlauf ist, die von der Kommission Spielmannszüge nicht akzeptiert wird. | |||
'''BAD DÜRRENBERG''' — Auf das Solidaritätskonto für das heldenhaft kämpfende Volk Vietnams hat der Pionierspielmannszug der BSG Chemie Bad Dürrenberg 80 Mark überwiesen. | |||
'''SAALFELD''' — Den ersten selbständigen größeren Wettkampf in eigener Regie führt die Kommission Fanfarenzüge der ZSK am 3. 5. 1969 in Saalfeld durch. Dieser Wettkampf dient der Überprüfung und Festlegung der Schalmeienkapellen, die am V. Deutschen Turn- und Sportfest in Leipzig teilnehmen werden. | |||
Erstmalig wird in Saalfeld ein Teil der neuen Wettkampfordnung für Schalmeienkapellen in Anwendung kommen. Damit ist die Möglichkeit gegeben, nach Abschluß des Wettkampfes die einzelnen Kapellen in Leistungsklassen einzuteilen. | |||
Bis jetzt haben 18 Kapellen mit einer Gesamtstärke von über 500 Teilnehmern für Saalfeld gemeldet. | |||
----Herausgeber: Zentrale Spielleutekommission beim Präsidium des Bundesverständes des DTSB, Berlin. — Verantwortlicher Redakteur: Bernd Schenke, Leipzig — Veröffentlicht unter der Lizenz-Nr. 698 beim Ministerrat der DDR/Berlin — Satz und Druck: VEB typodruck, Werk Döbeln | |||
[[Kategorie:Der Tambour]] | [[Kategorie:Der Tambour]] |
Aktuelle Version vom 6. September 2024, 11:51 Uhr
Aus archivarischen Gründen wurde bewusst darauf verzichtet, Wortlaute zu ändern. Für die Inhalte sind die entsprechenden Original-Autoren verantwortlich. Politisch-idealistische Ansichten, Meinungen oder Aufrufe spiegeln die damaligen gesellschaftlichen Gegebenheiten wider und nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers!
2. Jahrgang, Ausgabe April 1969
Scan der Original-Ausgabe als PDF
Seite 1
Erinnerungen
an zurückliegende Turn- und Sportfeste unserer Republik weckt der Anblick solcher Bilder. Aufmärsche in größeren Formationen, Massenspiele, Platzkonzerte und viele andere Einsätze haben die Spielleute des DTSB zu einem festen Bestandteil der großen Sportfestfamilie gemacht. In diesem Jahr sind die Aufgaben weit komplizierter, doch auch mit dieser Situation werden die an Kollektivgeist gewohnten Sportlerinnen und Sportler fertig.
Viele Spielleute haben sich seit 1963 positiv entwickelt. So auch Sportfreund Achim Donath vom SZ Motor Lauchhammer Ost (im Bild links), der im Ubungsverband Musikschau als Stellvertreter für Regie tätig ist.
1. Mai — Kampf- und Feiertag ist für die Spielleute des DTSB
Auftakt im Jubiläumsjahr
Es gehört nun schon seit mehreren Jahrzehnten zur Tradition der Spielmannszüge, Blasorchester, Fanfarenzüge und Schalmeienkapellen, daß sie am 1. Mai, dem internationalen Kampftag der Arbeiterklasse, an der Spitze der Demonstrationen marschieren.
Auch die Spielleute des DTSB sehen darin eine ihrer vornehmlichsten Aufgaben und benutzen diesen Feiertag als würdigen Auftakt für das kommende reichhaltige Sportjahr.
In diesem Jahr, dem 20. Gründungsjahr unserer sozialistischen Republik, steht der 1. Mai für alle Spielleute unter einem ganz besonderen Aspekt. Erstmals haben unsere Klangkörper in der Öffentlichkeit zu beweisen, wie sie sich in den Wintermonaten auf das Jahr 1969 und die großen Feierlichkeiten vorbereitet haben.
Schon heute kann man aus der Kenntnis der Dinge sagen, daß die Spielleute mit einem hohen Bewußtsein an die Vorbereitung des V. Deutschen
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dann werden gemeinsam mit den 100 000 aktiven Sportlern auch die Spielleute des DTSB Kurs auf Leipzig nehmen, um die Tage des „Fünften“ mitzugestalten.
Die Sportschau, die Festübungen, der Festumzug und das festliche Finale sind nur ein Teil der Großveranstaltungen, bei denen unsere Tamboure und Hornisten als Akteure auftreten. Zahlreiche Rahmenprogramme verlangen aber auch gute Leistungen, und diese können wir nur bieten, wenn von jedem einzelnen die verbleibende Zeit effektiv genutzt wird.
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republik-rundschau
BERLIN — Die zahlreichen Bestellungen für den „Sportfestmarsch“ werden in den nächsten Tagen eingelöst und die Noten den Kollektiven übersandt. Auch das Notenbuch ist nun nach einigen Verzögerungen fertiggestellt und kann von allen Spielleuten über den Zentralversand des DTSB Berlin erworben werden.
LEIPZIG — Die Berichtsbogen für die letzte Etappe unseres Wettbewerbes zur Vorbereitung des V. Deutschen Turn- und Sportfestes können bei den zuständigen Bezirksspielleutekommissionsvorsitzenden angefordert werden.
Ahrendsee — Nach einigen individuellen Trainingslagern wird sich der Mädchenspielmannszug des DTSB Ende des Monats für fünf Tage in Ahrendsee (Bez.-Magdeburg) zusammenfinden, um erste gezielte Vorbereitungen für das V. Deutsche Turn- und Sportfest zu treffen.
LEIPZIG — Alle Leiter der an der Musikschau beteiligten Klangkörper fanden sich am 13. April in der Sportfeststadt zusammen, um die Schritte und Maßnahmen zu beraten, die zur endgültigen Absicherung einer erfolgreichen Durchführung der Trainingslager und der eigentlichen Musikschau zum V. Deutschen Turn- und Sportfest notwendig sind.
HALBERSTADT — Eine Expertengruppe zur Erarbeitung einer neuen Wettkampfordnung für alle Spielleute des DTSB hat ihre Arbeit an der Sportschule Halberstadt erfolgreich beendet. Nach nochmaliger Beratung des Entwurfs in den Fachkommissionen wird diese Richtlinie gedruckt und steht noch im IV. Quartal 1969 zur Verfügung.
Blick auf die Perspektive richten
■ Bedeutungsvolle Tagung der ZSK in Leipzig
■ Gerhard Rissel neuer Vorsitzender der ZSK
■ Vorbereitungen zum V. laufen auf Hochtouren
In Anwesenheit des Vizepräsidenten des DTSB, Sportfreund Alfred Heil, sowie der Sportfreunde Dr. Löbe und Lothar Wallrath vom Bundesvorstand des DTSB, führte die Zentrale Spielleutekommission am 12. April 1969 ihre letzte Beratung, die sich ausschließlich mit Fragen der perspektivischen Leitungstätigkeit und den Vorbereitungen zum V. Deutschen Turn- und Sportfest beschäftigte.
Im ersten Tagesordnungspunkt nahm die ZSK einen Bericht des Vizepräsidenten Alfred Heil entgegen, der sich mit der bisherigen Leitungstätigkeit, dem gegenwärtigen Stand und den notwendigen Maßnahmen für die Perspektive innerhalb der ZSK beschäftigte. In diesem Zusammenhang wurde auch der Antrag des Vorsitzenden der ZSK, Sportfreund Friedel Neumann, beraten, der die Abberufung von seiner bisherigen Funktion zum Inhalt hatte.
Durch die anwesenden Funktionäre wurden die Verdienste des Sportfreundes Neumann in den zurückliegenden zwei Jahren anerkannt, aber auch festgestellt, daß ein Kuliminationspunkt erreicht sei, an dem es für die weitere Entwicklung der Spielleutebewegung des DTSB besser wäre, diesem Antrag zuzustimmen.
Nach eingehender Beratung nahm im Ergebnis der Sportfreund Alfred Heil die Abberufung des Sportfreundes Friedel Neumann von der Funktion des Vorsitzenden der ZSK vor.
Die Mitglieder der ZSK stimmten vollinhaltlich einem Vorschlag an das Sekretariat des DTSB-Präsidiums zu, als neuen Vorsitzenden den Sportfreund Gerhardt Rissel zu berufen.
Unter begeisternder Anteilnahme der anwesenden Funktionäre nahm Vizepräsident Alfred Heil im Anschluß die Berufung des neuen Vorsitzenden vor.
Im Interesse einer weiteren Verbesserung der Leitungstätigkeit berief die ZSK den Vorsitzenden der Kommission Spielmannszüge, den Sportfreund Hans Brückner, in das Sekretariat der ZSK.
Über den Stand der Vorbereitungen gab der Leiter des Übungsverbandes, Sportfreund Bernd Schenke, einen umfassenden Bericht. Die Ausführungen wurden von Mitgliedern der ZSK bestätigt und Maßnahmen festgelegt, wie die noch unklaren Probleme gelöst weden können.
Ausführlicher über diese Beratung berichten wir in der nächsten Ausgabe.
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Unser aktuelles Sportfestinterview:
Sportfest hilft allseitig zu verstehen
In unserer Interviewreihe kommt heute der Sportfreund Walter Ludwig, Stellvertreter für Kultur und Bildung zu Wort, Denn die Bedeutung der politisch-ideologischen Vorbereitung aller aktiven Teilnehmer und der Funktionäre ist mitbestimmend für den Erfolg des Festes.
REDAKTION: „Welche Aufgaben kommen Deinem Tätigkeitsbereich innerhalb des Übungsverbandes zu?“
SPORTFREUND LUDWIG: „Die politisch-ideologische und kulturelle Arbeit ist ein Wichtiges Element bei der Vorbereitung und Durchführung des Sportfestes. Es trägt mit dazu bei, das Bewußtsein zu stärken, aktiv am Aufbau der entwickelten sozialistischen Gesellschaft mitzuwirken.
Die Tätigkeit meines Bereiches soll mithelfen, daß die Teilnahme am V. Deutschen Turn- und Sportfest zu einem Höhepunkt für jeden Spielmann in seinem persönlichen Leben und dem des gesamten Zuges wird. Gleichzeitig soll eine zielgerichtete Aufgabenstellung jeden Teilnehmer anspornen, hohe Leistungen zu Vollbringen und erlebnisreiche Tage zu schaffen.“
REDAKTION: „Worin siehst Du, ausgehend von diesen Bemerkungen, die wesentlichsten Aufgaben für Dich und Deine Mitarbeiter?“
SPORTFREUND LUDWIG: „Wir stellen uns die Hauptaufgabe, allen Beteiligten am Turn- und Sportfest klarzumachen, daß die Vorbereitung und selbstverständlich die Durchführung dieses portlichen Höhepunktes ein entscheidender Teil des Geburtstagsschenkes der Sportler an unsere sozialistische Republik ist. Daraus lassen sich solche Detailles ableiten wie die ständige Information in der Zeitung, die Arbeit mit Wandzeitungen, persönliche Aussprachen, gemeinsame Foren und Filmveranstaltungen sowie die Vorbereitung von Diskussionsrunden mit der Thematik ‚Wir haben das bessere Argument‘.“
REDAKTION: „Kann man, ausgehend von den bisherigen Darlegungen, uneingeschränkt sagen, daß das V. Deutsche Turn- und Sportfest nicht nur eine Sache des Sports allein ist? Wo siehst Du die vielseitige Bedeutung des Festes begründet?“
SPORTFREUND LUDWIG: „Der Wert des Festes liegt darin, daß sich im 20. Jahr der DDR die gesamte Bevölkerung an der Vorbereitung und Durchführung des Sportfestes beteiligt. Alle haben erkannt, daß es das größte sportliche Ereignis des Jahres ist und eine echte Dokumentation des gewachsenen Leistungsniveaus im Volkssport unserer Republik verkörpert. Bei den Aktiven schafft es die Überzeugung, daß die großzügige Förderung durch Partei und Staat solche Erfolge möglich machte und deshalb von jedem einzelnen höchste Leistungen verlangt werden, um den ersten Staat der Arbeiter und Bauern in der Geschichte Deutschlands allseitig zu stärken. Dazu gehören aber nicht nur sportliche, sondern auch berufliche Ergebnisse, die weit über dem Maß des Durchschnitis liegen.
Gleichzeitig werden im Zeitraum der Festvorbereitung der Kollektivgeist und das Verantwortungsbewußtsein entwickelt und gefestigt. Jeder wird erkennen, daß er persönlich ein aktiver Teil ist bei der Gestaltung des Lebens in unserem Staat.
Wenn wir diese Zielstellung mit der Unterstützung aller Spielleute erreichen, dann wird das V. Deutsche Turn- und Sportfest für uns zu einer guten Basis für die weitere Arbeit.“
REDAKTION: „Wir danken für dieses Gespräch und wünschen in den nächsten Wochen viel Erfolg.“
Entscheidende Phase hat begonnen
Die Tage und Wochen bis zum V. Deutschen Turn- und Sportfest verrinnen und mit ihnen naht das Ende unseres Wettbewerbes zur allseitigen Unterstützung dieses großartigen Festes der Körperkultur und des Sports.
Wenn wir in der Vergangenheit von schönen Erfolgen in der Erfüllung der Zielstellungen einzelner Kollektive berichten konnten, so darf das nicht darüber hinwegtäuschen, daß es noch eine Vielzahl Schwächen gab, die in künftigen Vorhaben dieser Art unbedingt berücksichtigt werden müssen.
Nicht überall wurde eine solche Initiative entwickelt, wie sie in Lauchhammer, Ziegelrode und anderen Gemeinschaften zu verzeichnen ist. Auch aus Mäbendorf, Dillstädt und Hettstedt konnten wir gute Ergebnisse melden. Sie lagen allerdings wieder auf anderen Ebenen.
Nun fragt man sich, warum ging es hier und anderswo nicht? Vielseitig können die Ursachen sein, und einige sollen an dieser Stelle aufgeführt werden.
- Die Kollektive blieben sich selbst überlassen und schmorten im eigenen Saft. Die Bezirksspielleutekommissionen gaben ihnen keine Anleitung und völlig ungenügende Unterstützung.
- Aus einigen Bezirken beteiligten sich keine oder nur wenige Gemeinschaften am Wettbewerb. Hier fehlte die organisatorische Hand im Rahmen des Bezirkes.
- Die Beispiele der Besten, die wir in der Zeitung popularisierten, fanden nur selten Nachahmung. Ob hier Gleichgültigkeit, Mangel an Gelegenheit oder fehlende Unterstützung die Ursache waren, wäre eine noch zu klärende Angelegenheit.
- Oftmals konnte man in den Berichtsbogen feststellen, daß diese nur formell ausgefüllt wurden. Es war von einem zum anderen Mal keine steigende Tendenz zu erkennen, sondern Stagnation. Diese Seite der Wettbewerbsführung gilt es nach Abschluß der 3. Etappe gemeinsam mit den Bezirksspielleutekommissionen auszuwerten, da sich an diesen Stellen entscheidende Ansatzpunkte der weiteren Arbeit mit den Klangkörnern offenbaren.
Es gilt nun, von allen die verfügbaren Kräfte zu mobilisieren, um am Ende mit einem akzeptablen Ergebnis dazustehen.
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Ihr Ziel heißt Sportfeststadt Leipzig
Auf Beschluß der Leitung der Delegation „Spielleute Allgemein“ und mit Zustimmung der Zentralen Spielleutekommission wurden die nachfolgend aufgeführten Kollektive für die Teilnahme am V. Deutschen Turn- und Sportfest in Leipzig bestätigt:
Bezirk Cottbus
Spielmannszüge:
BSG Akt. Dissenchen
BSG Chem. Döbern
BSG Lok Cottbus
BSG Akt. Lauchhammer
BSG Stahl Senftenberg
BSG Chem. Schönborn
TSG Lübbenau
BSG Turbine Lauta
BSG Motor Lauchhammer (P)
BSG Akt. Lauchhammer (P)
BSG Turbine Lauta (P)
BSG Traktor Hirschfeld (P)
Bezirk Dresden
Spielmannszüge:
BSG Traktor Oelsa
BSG Motor Rabenau
BSG Motor Niesky
BSG Rafena Radeberg
DTSB SZ Lommatzsch
SSG Bischofswerda (P)
SSG Großdrebnitz (P)
Blasorchester:
BSG Lok Dresden
Bezirk Erfurt
Spielmannszüge:
BSG Empor Bad Langensalza
SG Fortuna Hohenkirchen
BSG Traktor Seebergen
BSG Traktor Mellingen
Fanfarenzüge:
BSG Lok Nordhausen
Bezirk Gera
Spielmannszüge:
BSG Stahl Eisenberg
DTSB SZ Gera
BSG Motor Jena
Blasorchester :
BSG Motor Schwarza
Fanfarenzüge:
BSG Einheit Neustadt/Orla
Bezirk Halle
Spielmannszüge:
BSG Einheit Eisleben
BSG Lok Aschersleben
4. OS Aschersleben (P)
Bezirk Karl-Marx-Stadt
Spielnmannszüge:
BSG Lok Zwickau
BSG Fortschritt Ölsnitz
VSG Marbach
Blasorchester:
SG Ottendorf
BSG Fortschritt Adorf
SG Kottengrün
BSG Motor Netzschkau
Bezirk Leipzig
Spielmannszüge:
BSG Traktor Belgern/Süptitz
BSG Einheit Oschatz
BSG Aktivist Kriebitzsch
BSG Fortschritt Groitzsch
BSG Traktor Großsteinberg (P)
Bezirk Magdeburg
Spielmannszüge:
DTSB SZ Bismark
SSG Bismark (P)
Blasorchester:
BSG Chemie Schönebeck
Bezirk Neubrandenburg
Spielmannszüge:
BSG Traktor Friedland
Fanfarenzüge:
DTSB FZ Neubrandenburg
Bezirk Suhl
Spielmannszüge:
BSG Chemie Geraberg
DTSB SZ Zella-Mehlis
SG Mäbendorf
BSG Fortschritt Geschwenda
BSG Traktor Dillstädt
Bezirk Frankfurt
Spielmannszüge:
BSG Lok Frankfurt
SG Hohenwutzen
BSG Turbine Eberswalde (P)
BSG Motor Oderberg (P)
Bezirk Rostock
Spielmannszüge:
BSG Einheit Tessin
Bezirk Schwerin
Spielmannszüge:
BSG Traktor Pritzwalk/Empor Perleberg
SSG Boitzenburg (P)
Blasorchester:
TSG Warin
Bezirk Berlin
Spielmannszüge:
BSG Narva Berlin
SG Dynamo Biesenthal
Zentr. Spielmannszug (P)
Bezirk Potsdam
Spielmannszüge:
BSG Traktor Pritzerbe
Die mit (P) bezeichneten Kollektive sind Pionierspielmannszüge. Der Einsatz der Schalmeienkapellen konnte in dieser Aufstellung noch keine Berücksichtigung finden, da sich die einzelnen Kollektive erst im Rahmen des Wettkampfes am 3. und 4. Mai in Saalfeld die Fahrkarte erkämpfen müssen.
Alle hier nicht genannten Gemeinschaften, sofern sie nicht zum Block der Sportschaueröffnung oder dem Übungsverband Musikschau gehören, können nicht in Leipzig anreisen. Eine entsprechende Begründung geht ihnen durch die Leitung der Delegation zu.
Disziplin und Lernbereitschaft ausgezeichnet
In Vorbereitung des V. Deutschen Turn- und Sportfestes in Leipzig trafen sich die Techniker der Spielmannszüge, die in Leipzig an der Musikschau teilnehmen, zu einem Lehrgang in Halberstadt. Das Ziel des Lehrgangs bestand darin, daß diese Sportfreunde die einzelnen Phasen dieser Musikschau kennenlernen bzw. beherrschen, so daß jeder einzelne von ihnen in der Lage ist, in seinem Zug diese wichtigen Grundelemente zu üben und durchzuführen. Hiervon versprechen wir uns, daß dadurch der Übungsablauf in den einzelnen Trainingslagern besser vorangeht.
Unserer Meinung nach wurde auf Grund der guten Disziplin und Lernbereitschaft das gestellte Lehrplanziel erfüllt. Diese war bei allen Sportfreunden vorbildlich. Durch die straffe und gut organisierte Ausbildung von seiten der Lehrgangsleitung war es uns möglich, die gestellten Aufgaben planmäßig zu erfüllen. Durch das schöne Wetter und die gute Verpflegung stieg die Moral der Teilnehmer zusehends, was sich natürlich sehr günstig auf die Durchführung der Übungsstunden auswirkte. Vorbildlich war auch die Kameradschaft unter den Sportfreunden der einzelnen Züge.
In der Auswertung des Lehrgangs stellten wir folgendes fest:
40 Sportfreunde waren für diesen Lehrgang eingeladen. Jedoch reisten nur 24 Sportfreunde aus 15 Zügen an. Hier erhebt sich für uns die Frage, halten es die anderen Züge nicht für notwendig, sich intensiv auf das V. Deutsche Turn- und Sportfest, d. h. auf die Musikschau, vorzubereiten?
Selbst die Medaillengewinner von Senftenberg, Motor Lauchhammer, Medizin Mühlhausen und Motor Zeitz, waren nicht auf diesem Lehrgang vertreten. Unserer Meinung nach müßten diese Spitzenzüge der Sonderklasse mit gutem Beispiel vorangehen.
Wir bitten, die nichtangereisten Spielmannszüge zu dieser Kritik Stellung zu nehmen. Schüleraktiv
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Eine interessante Frage an alle:
Was verstehen wir unter Traditionen?
■ Hier sind nur Schalmeienkapellen angesprochen
■ Wir möchten eine neue Diskussionsrunde eröffnen
Wir hören und lesen sehr viel über Traditionen in den jeweiligen Spielmannszügen, darunter auch in den Schalmeienzügen.
Ich möchte einmal über Traditionen der Schalmeienzüge im Bezirk Berlin berichten.
Hier gibt es fünf spielfähige Züge. An Feiertagen, die schon vom Charakter her eine Tradition aufweisen, kann man dann sehen, wo alle Züge bleiben.
Zu einer wirklichen Tradition ist es geworden, am 8. September — dem Tag der OdF — zu spielen. Alle Züge treffen sich nach der Demonstration auf dem Vorplatz der Humboldt-Universität. So ist es beschlossen worden. So weit, So gut.
Am 8. September 1968 war es nicht so. Auf dem Hof traf man nur die Schalmeienkapellen Ingenieur-Hochbau und Dynamo Hohenschönhausen sowie den Spielmannszug vom VEB Berliner Glühlampenwerk. Andere Schalmeienkapellen marschierten prompt, ohne ein Auge auf die Wartenden zu richten, vorbei.
Ein gemeinsames Spiel nach der Demonstration hat bisher immer Erfolg gehabt. Das sollte doch für alle Schalmeien- und Spielmannszüge vom Bezirk Berlin zur Tradition werden. Beim letzten Bezirkswettkampf in Schwedt (Oder) sah es fast so aus.
Spielmannszüge waren soweit alle angereist. Von den Schalmeienkapellen aber waren Dynamo Hohenschönhausen und VEB Ingenieur-Hochbau erschienen. Als es dann zum Wettkampf kam, stand Dynamo allein auf dem Platz. Hier fehlte es meiner Meinung nach am sportlichen Ehrgeiz der Sportfreunde vom VEB Ingenieur-Hochbau.
Könnte es zum Beispiel nicht auch zur Tradition werden, daß Schalmeienkapellen und Spielmannszüge gemeinsam im „Berliner Prater“ auftreten? Ein gutes Beispiel gab es im Herbst 1965. So könnte man die Reihe der Beispiele fortsetzen.
Ich bin der Meinung, um gute Traditionen weiterzuführen, genügt es nicht, daß Schalmeienkapellen nur auf dem Papier stehen oder gar nur ihre eigenen vier Wände sehen und nicht aus ihrem Bereich hinausgehen.
Gemeinsames Spiel und sportliche Atmosphäre beim Wettkampf tragen dazu bei, das gesamte Kollektiv zu stärken und einen guten musikalischen Klangkörper zu entwickeln.
Es wäre ganz gut, wenn andere Schalmeienkapellen einmal ihre Meinung dazu schreiben würden, auch Kapellen aus anderen Bezirken, vielleicht gibt es ähnliches zu berichten.
Peter Moritz,
Schalmeienkapelle der SED-Kreisleitung im Ministerium für Staatssicherheit
Wer hat den besten Einfall?
Die Radaktion des „tambour“ wendet sich mit einem Aufruf an alle Spielleute — „wer schafft das schönste Spielleutelied ?“
Uns geht es darum, daß neben den vielen bekannten, meist schon älteren Liedern, in Zukunft in fröhlicher Runde auch neue Melodien und Texte zu hören sind. Es kommt dabei nicht allein auf „Gesamtwerke“ an. Texte und Kompositionen können auch einzeln eingesandt werden oder als kollektive Arbeit Aufnahme in das künftige Repertoire finden.
„Wer hat also den besten Einfall? Wo gibt es bereits gutes Liedgut, das noch nicht bekannt ist?
Unser kleiner Wettbewerb geht bis zum 20. Jahrestag der Gründung der DDR. Dann wird eine Jury die Einsendung auswerten. Den Siegern winken Sachwertprämien. Die besten Arbeiten werden in der Zeitung veröffentlicht, damit sie sich zum Allgemeingut der Spielleutebewegung des DTSB entwickeln.
Humorvolle Splitter
Anzeige in einer Schweizer Zeitung: „Vermiete an einen streng soliden Herrn ohne Anhang gemütliches Zimmer mit Doppelbett.“
Unter der Rubrik „Verkäufe“ stand in einer amerikanischen Zeitung: „Moderner Trauring, einen Monat alt, niemals getragen, wegen Zerschlagung des Projektes billigst abzugeben.“
Geburtsanzeige in einer englischen Zeitung: „Mrs. Edna Kershaw, geb. Hellawell, schenkte einem gesunden Jungen das Leben. Er heißt Bruce Antony. Dank allen Beteiligten.“
Aus dem Polizeibericht einer westdeutschen Zeitung: „Der Attentäter floh. Der langhaarige Hund des Nachbarn nahm die Fährte auf. Er trug einen dunklen schäbigen Mantel und einen hellen Schlapphut.“
Leserbrief in einer Turiner Zeitung: „Ich kann zwischen zwei jungen Männern wählen. Der eine ist sehr stürmisch, der andere ungewöhnlich schüchtern. Beides behagt mir nicht ganz. Wozu können sie mir nun raten?“
Die lakonische Antwort der Redaktion lautete: „Nehmen sie doch einen Mittelstürmer.“
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Nun auch bei den Fanfarenzügen Land in Sicht
Die Vorbereitungen zum V. Deutschen Turn- und Sportfest, für uns speziell zugeschnitten auf die erste selbständige Musikschau, laufen überall auf vollen Touren. Das zeigte sich auch beim Lehrgang der Techniker aus den Fanfarenzügen, die sich im März an der Sportschule Halberstadt zu einem einwöchigen Lehrgang trafen. Ziel des Lehrganges war es, daß alle an der Musikschau beteiligten Fanfarenzüge ihre Trommler und Bläser nach einem einheitlichen Programm ausbilden.
43 Sportfreunde waren angereist, sie vertraten 12 Züge. Jeder einzelne gab während der umfangreichen Ausbildungszeit sein Bestes, brachte die erforderliche Energie auf, um den geforderten Stoff so schnell wie möglich zu beherrschen.
Allen war bewußt, daß es von ihnen abhängt, wie die Ausbildung im heimatlichen Kollektiv vorangeht, wie ihr Zug für das Trainingslager vorbereitet wird.
Wenn man bedenkt, das bisher alle Züge ihre Eigenheiten hatten, dann kann das Ergebnis des Lehrganges nicht hoch genug eingeschätzt werden. Es war gelungen, einheitlich auszubilden und gemeinsame Märsche zu spielen.
Die erlernten Märsche, die dann zur Musikschau offiziell Premiere haben werden, gehen weit über das Maß der Qualität bisheriger Rufe und Signale hinaus. Selbst der hohe Schwierigkeitsgrad fand bei den „Schülern“ Anklang, und so wurde nicht selten in der Freizeit geprobt, Kniffe ausgetauscht und Schwächeren geholfen.
Sportfreund Günter Nötlich (Neustadt/Orla) als Leiter und die Sportfreunde Roscher, Naumann, Preußer sowie Urban leisteten mit den Übungsleitern Götze, Riedel, Wettig und Geyer eine hervorragende Ausbildungsarbeit, wofür ihnen an dieser Stelle besonderer Dank gesagt werden soll.
Zwei Drittel der Lehrgangsteilnehmer waren Jugendliche, der Rest Erwachsene. Dieser Umstand garantiert für die Zukunft die Qualifizierung von Nachwuchszugleitern und -technikern.
Jugendlicher Elan hatte sich in Halberstadt erfolgreich mit den Erfahrungen der „alten Hasen“ gepaart.
Alle Lehrgangsteilnehmer gingen optimistisch an die Abreisevorbereitungen, denn der Aufenthalt an der Sportschule hatte ihnen sehr viel Neues gegeben. Sie werden zu Hause ihr Bestes geben, um eine gute Vorbereitungsarbeit zu leisten.
In diesem Zusammenhang sei auch die Tätigkeit der Leitung und aller Mitarbeiter der Sportschule „Philipp Müller“ erwähnt, die durch ihre Arbeit nicht unwesentlich am Gelingen des Lehrganges beigetragen und den Spielleuten geholfen haben.
Die Tage von Halberstadt haben uns gezeigt, daß nun endlich auch bei den Fanfarenzügen Land in Sicht ist.
Günter Riedel
Hier ist Händeschütteln zuwenig
Ziegelroder Spielleute danken ihren Veteranen
Nicht nur sportlich die erste „Flöte“ spielen
Veteranen der Spielleutebewegung ehren wir in jeder Ausgabe. Oft wird auch in den einzelnen Kollektiven den „Alten“ Dank gesagt, doch reicht das immer aus? Die Spielleute aus Ziegelrode meinen, daß ihre beiden „Veteranen“ eine öffentliche Danksagung wert sind.
So griff Sportfreund Otto Benne (Bild links) bereits mit 14 Jahren zur Flöte und wurde wenig später Übungsleiter im Arbeitersportverein „Vater Jahn“ in Helbra.
1928 kam er zum Spielmannszug Ziegelrode, der auf ein 83jähriges Bestehen in diesem Jahr verweisen kann.
Großen Anteil hatte er bei der Neubildung des Zuges vor 20 Jahren.
Bis 1968 führte er mit viel Liebe die Tätigkeit eines Übungsleiters aus. Mit seinen 67 Jahren ist er aber noch nicht von der Spielleutebühne abgetreten, sondern vermittelt seine Erfahrungen heute den Jüngsten.
Die hervorragenden Leistungen vom Sportfreund Otto Benne wurden mit der Ehrennadel des DTSB in Gold und der Medaille „Für künstlerisches Volksschaffen“ gewürdigt.
Auch unser Sportfreund Wilhelm Ulrich (Bild rechts) gehört mit seinen 67 Lebensjahren noch immer zu den Stützen des Kollektivs.
Er war Mitbegründer des Bezirkskorps und bis 1933 Obmann.
Auf Grund seiner ausgezeichneten Flötentechnik war er lange Jahre technischer Leiter des Zuges.
Seine Erfahrungen kamen dem Kollektiv 1949 sofort wieder zugute. Er arbeitete wieder als technischer Leiter im Zug und war gleichzeitig Mitglied der Bezirksspielleutekommisson Halle.
Sportfreund Ulrich hat aber neben seiner sportlichen auch eine vorbildliche politische Entwicklung genommen.
Angefangen beim Märzkämpfer über den Kommunistischen Jugendverband zum Aktivisten der ersten Stunde, überall war sein Wirken mit verantwortungsvollen Funktionen auf kommunaler, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene verbunden.
Die goldene Ehrennadel des DTSB, die silberne des DTV und die Medaille „Für künstlerisches Volksschaffen“ sind Beweise der Anerkennung.
Aus gesundheitlichen Gründen mußte Sportfreund Ulrich seine aktive Laufbahn beenden. Doch das Kollektiv des Zuges hat ihn zum Ehrenmitglied ernannt.
Euch beiden, lieber Otto und lieber Wilhelm, sagt das Kollektiv des Spielmannszuges BSG MANSFELD-KOMBINAT auf diesem Weg im Namen aller Spielleute des DTSB herzlich Dank für die langjährige hervorragende Arbeit. Wir wünschen euch weiterhin Gesundheit und recht lange Schaffenskraft zum Wohle unserer sozialistischen Spielleutebewegung. Haberland/Conrad
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Tauchaer Spielleute meinen:
Engstirnigkei gibt's bei uns nicht
Viele Beispiele lassen sich aufführen, wo Spielleute verschiedener Züge in anderen Gemeinschaften bei der Ausbildung helfen, Kinderzüge aufbauen oder mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Das ist in Berlin so, wird in Lauchhammer so gehalten und kann natürlich in Leipzig nicht anders sein, wenn man nach der Parole arbeitet und handelt: Engstirnigkeit gibt es bei den Spielleuten nicht.
Die Ausbilder der BSG Traktor Taucha könnte man beinahe als Wandervögel in Sachen Ausbildung bezeichnen, wenn man sich einmal mit ihrem umfangreichen Programm beschäftigt.
Sportfreund Gerhardt Rissel, an sich Techniker des Zuges und Bezirkstechniker von Leipzig, hat seine Zelte schon seit mehreren Jahren vorwiegend in Halle beim dortigen Dynamo-Zug aufgeschlagen.
Der mehrfache Pokalgewinn des Pionierzuges und der Aufstieg des Erwachsenenkollektivs in die Sonderklasse sind nicht zuletzt seine Verdienste. Zahlreiche Ausbildungsstunden und Trainingslager waren der Schlüssel zum Erfolg.
Jetzt arbeitet er seit einigen Monaten auch noch mit dem Spielmannszug der SG Dynamo Leipzig, und die Besten von ihnen werden bereits beim V. Deutschen Turn- und Sportfest dabeisein.
Der Berliner Pionierspielmannszug zieht ebenfalls seit einigen Jahren relativ großen Nutzen aus der Tätigkeit der Sportfreunde Pfeffer, Richter und Stamm, die fast regelmäßig an der Ausbildung in den Trainingslagern beteiligt waren und sind.
Jetzt hat sich nun auch das Tauchaer Kollektiv das Ziel gestellt, einen eigenen Kinderspielmannszug aufzubauen. Die Sportfreunde Kassner, Stephan, Holzer und Stamm haben diese Aufgabe übernommen.
Selbstverständlich werden sie dabei die Hilfe der „Auswärtigen“ in Anspruch nehmen müssen, aber trotzdem werden diese ihre sozialistische Hilfe in Halle und Berlin weiter fortsetzen. Denn Engstirnigkeit gibt es bei uns nicht, obwohl es teilweise auf Kosten der eigenen Qualität geht. Karl Seidel
Auftakt im Jubiläumsjahr
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Turn- und Sportfestes gehen und damit einen würdigen Beitrag zur weiteren Entwicklung unserer sozialistischen Marschmusik leisten.
Die Zentrale Spielleutekommission beim Bundesvorstand des DTSB ruft deshalb alle Spielleute der Republik auf, nutzt den 1. Mai, um eure internationale Solidarität zu bekunden, zeigt ein geschlossenes und einheitliches Auftreten, denn damit dokumentiert ihr das ständige Wachstum unserer sozialistischen Sportbewegung und der Spielleute des DTSB. Gestaltet aber auch die Maidemonstrationen zu einer echten Manifestation des Vertrauens gegenüber unserer Partei- und Staatsführung. Erweist euch als Spielleute der sozialistischen Deutschen Demokratischen Republik würdig. Karl Seidel
Der Spielmannszug
Von Reiner Georgi, Taucha
Wenn frühmorgens der Weckruf erklingt,
alles aus den Federn springt,
dann ist der Spielmann schon lange auf den Beinen
und bringt Musik für die Großen und Kleinen.
Ob abends, mittags oder früh,
der Spielmann ist immer bereit zu geselligem Spiel.
Er bereitet damit große Freude
für junge und auch alte Leute.
Auf den Wettkampf muß er sich gründlich vorbereiten,
um in der Sonderklasse zu bleiben.
Dazu gehören viel Arbeit und Fleiß
und eine ganze Menge Schweiß.
Die Frauen seien auch nicht vergessen,
warten sie doch manchmal mit dem Essen.
Sie sorgen immer für weiße Hemden und Hosen,
deshalb sollte man sie niemals vor den Kopf stoßen.
Spielt der Zug an einem fremden Ort,
Freunde findet er immer dort.
Diese zahlen oft Schnaps und Bier,
wir sagen dann: Es gefällt uns hier.
Viele Erfolge hat der Zug zu bieten,
das konnte geschehen, weil alle die Musik lieben.
Zu verdanken haben wir den Ausbildern sehr viel,
denn sie haben großen Anteil am guten Spiel.
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Das Organisationsbüro meldet
FESTGELEGT wurde durch die Leitung des Übungsverbandes Musikschau der Termin für die Bezahlung des Trainingslagerzuschusses (28 M für Erwachsene / 14 M für Kinder, Lehrlinge und Studenten / 4 M für Teilnehmer des Trainingslagers Bollmannsruh), des Festbeitrages (25 M für Erwachsene, 15 M für Kinder, Lehrlinge und Studenten) und der Bekleidung für Erwachsene (53 M für Koppel und Horntasche). Danach haben alle an der Musikschau beteiligiten Kollektive geschlossen bis 31. Mai 1969 auf das Konto 5622-44-330240, Sportfreundin Regina Kellner, ihre Beträge zu überweisen.
Von der Einzahlung des Festbeitrages ist die Ausgabe der Teilnehmerausweise abhängig. Die Einzahlung des Trainingslagerverpflegungsausschusses ist entscheidend für die Teilnahme am Trainingslager.
Für die Sportffeunde, für die kein Festbeitrag bzw. Trainingslagerzuschuß eingezahlt wurde, besteht keine Möglichkeit, ins Lager und in Leipzig anzureisen. Ausschlaggebend ist die Zahl der Personen am 31. Mai 1969.
DIE BEKLEIDUNG für alle Teilnehmer an der Musikschau (Erwachsene) kann in der Zeit vom 23. bis 27. Juli 1969 in Leipzig abgeholt werden. Der Empfang der Bekleidung ist aber nur möglich, wenn für die angeforderte Zahl der Betrag bereits überwiesen wurde.
ANFRAGEN, die sich nicht unmittelbar mit den Problemen des Turn- und Sportfestes beschäftigen, bitten wir in jedem Fall an die entsprechende Fachkommission der ZSK zu richten. Damit wird den Sportfreunden des Organisationsbüros wesentlich die Arbeit erleichtert.
Letzte Meldungen
BERLIN — Zum Hinweis für alle Spielmannszüge möchten wir mitteilen, daß für den Marsch „Turner auf zum Streite“ die Fassung Gültigkeit besitzt, die vom Sportfreund Hans Brückner herausgegeben wurde. Sie erschien auf Lichtpause im Format A 4.
Die Mitteilung macht sich erforderlich, da gegenwärtig mit dem Sportfestmarsch eine Fassung im Umlauf ist, die von der Kommission Spielmannszüge nicht akzeptiert wird.
BAD DÜRRENBERG — Auf das Solidaritätskonto für das heldenhaft kämpfende Volk Vietnams hat der Pionierspielmannszug der BSG Chemie Bad Dürrenberg 80 Mark überwiesen.
SAALFELD — Den ersten selbständigen größeren Wettkampf in eigener Regie führt die Kommission Fanfarenzüge der ZSK am 3. 5. 1969 in Saalfeld durch. Dieser Wettkampf dient der Überprüfung und Festlegung der Schalmeienkapellen, die am V. Deutschen Turn- und Sportfest in Leipzig teilnehmen werden.
Erstmalig wird in Saalfeld ein Teil der neuen Wettkampfordnung für Schalmeienkapellen in Anwendung kommen. Damit ist die Möglichkeit gegeben, nach Abschluß des Wettkampfes die einzelnen Kapellen in Leistungsklassen einzuteilen.
Bis jetzt haben 18 Kapellen mit einer Gesamtstärke von über 500 Teilnehmern für Saalfeld gemeldet.
Herausgeber: Zentrale Spielleutekommission beim Präsidium des Bundesverständes des DTSB, Berlin. — Verantwortlicher Redakteur: Bernd Schenke, Leipzig — Veröffentlicht unter der Lizenz-Nr. 698 beim Ministerrat der DDR/Berlin — Satz und Druck: VEB typodruck, Werk Döbeln