Zentrale Spielleutekommission

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Die Zentrale Spielleutekommission (ZSK) des DTSB der DDR wurde 1967 gebildet.

Geschichte

In Leipzig und Chemnitz (ehem. Karl Marx Stadt) bemühen sich 1953 ehemalige Spielleute des Arbeiter Turner Bundes (ATB) um die Wiederbelebung der Sportspielleutebewegung nach dem Zweiten Weltkrieg. Zunächst sind es nur sechs Klangkörper des Genres Spielmannszüge, die sich zu einem ersten Treffen in Taucha bei Leipzig treffen. Der Deutsche Turnverband der DDR (DTV) nimmt die Sportmusiker wenig später in seinen Verantwortungsbereich auf. Die Zentrale Spielleutekommission und Bezirkskommissionen für Musik und Spielmannswesen (in den 15 Bezirken der DDR) werden wenig später gebildet.

Am 7. Juni 1967 kommt es zur Herauslösung der Spielleute aus dem DTV. Der Vizepräsidentenbereich Kultur des DTSB Bundesvorstandes wird zur neuen Heimstatt der Spielleute. Die Zentrale Spielleutekommission (ZSK) wird umstrukturiert. DTSB Vizepräsident Alfred Heil beruft die neuen Mitglieder: Vorsitzender wird Friedel Neumann aus Stendal, seine Stellvertreter Hans Brückner (Berlin) und Bernd Schenke (Leipzig).

Seit 1970 bemühten sich verantwortliche Funktionäre der DTSB Spielleutebewegung um eine Gründung eines eigenen Sportverbandes. Im April 1974 war man dem Ziel ganz nahe. Der Termin für den ersten Verbandstag zur Gründung des „Musik- und Spielleuteverband des DTSB der DDR“ (MSV) stand fest, die Delegierten waren eingeladen. Da kam fünf Tage vor dem Ereignis der „Protest“ des damaligen Ersten Sekretärs des FDJ Zentralrates, Egon Krenz. Er hatte gegenüber dem SED Politbüro diese Verbandsgründung abgelehnt, weil „die Musikjugend der DDR nicht getrennt werden kann“. Die Wahrheit aber wahr: Seit 1970 bestand beim FDJ Zentralrat das sog. Zentrale Musikkorps der FDJ und der Pionierorganisation. Es rekrutierte sich vornehmlich aus Zügen des Sports. Mit der künftigen Selbstständigkeit der DTSB Spielleute befürchtete Krenz einen Abbruch der hervorgehobenen Stellung der FDJ Musiker.

Im November 1989 bestätigte der DTSB Bundesvorstand bestätigt im November mit großer Mehrheit einen Antrag zur Gründung eines eigenen Verbandes - auch im Zuge des Falls der Berliner Mauer, dem Musik- und Spielleuteverbandes des DTSB der DDR. Dieser tritt für eine kurze Zeit die Nachfolge der ZSK an, bis im Zuge der Deutsche Wiedervereinigung die Spielleute zwangsläufig vom Deutschen Turnerbund übernommen wurden.

Mitglieder der Zentralen Spielleutekommission im DTSB

// Unvollständig, wird stückweise zusammengetragen; einzelne Jahreszahlen geben an, dass der Posten in dem Jahr bestätigt ist und nicht dass die Person diesen Posten nur ein Jahr bekleidete

Fachkommission Spielmannszüge

Fachkomission Fanfarenzüge

Fachkommission Schalmeienkapellen

1967 wurde die Fachkommission Schalmeienkapellen als gleichberechtigte Kommission in der Spielleutebewegung des DTSB gebildet.

  • Vorsitzender: G. Schlaefke (1973-?)
  • Stellv. K und B: G. Pihan (1973-?)
  • Stellv. Organisation: W. Gehrke (1973-?)
  • Verantw. Übungsleiter: H. Klein (1973-?)
  • Leiter AG Nachwuchs: P. Santen (1973-?)
  • Leiter AG Kampfrichter: B. Raab (1973-?)
  • Leiter AG Wettkämpfe: H. Müller (1973-?)
  • Finanzen: R. Schlaefke (1973-?)
  • Mitglied: Ellen Regler (1971), K. Nonnenmacher (1973-?)

Fachkommission Blasmusik

Die AG Blasorchester (sowie die darin organisierten Fanfarenorchester) in der FK Fanfarenzüge wurde mit Wirkung vom 1. April 1973 eine eigene FK.[2]

Kommission Technik

musikalisch-technische Entwicklung der Spielleutebewegung

  • Vorsitzender: Günter Bodenstein (1971), Gerhard Müller (1973-?)
  • Mitglieder: A. Adler (Blasorchester; 1973-?), G. Nöthlich (Fanfaren; 1973-?), G. Knoll (Fanfarenorchester; 1973-?), H. Klein (Schalmeien; 1973-?), R. Lorenz (SZ Pioniere; 1973-?), H.-J. Banasiak (SZ Erwachsene; 1973-?), A. Donath (SZ Erwachsene, 1973-?), G. Hebach (SZ Mädchen; 1973-?)

Rechts- und Auszeichnungskommission

Bezirksvorsitzende

  • Berlin: Kurt Sellheim (1971)
  • Cottbus: Helmut Winkler (1971)
  • Dresden: Manfred Schneider (1971)
  • Erfurt: Egon Herrmann (1971)
  • Frankfurt (Oder): Alfred Dreuse (1971)
  • Gera: Horst Plötner (1971)
  • Halle: Rainer Kammlott (1971)
  • Karl-Marx-Stadt: Werner Möckel (1971)
  • Leipzig: Gerhardt Steinert (1971)
  • Magdeburg: Otto Muhs (1971)
  • Potsdam: Joachim Piesker (1971)
  • Rostock: Hans Fick (1971)
  • Suhl: Walter Gögel (1971)
  • Schwerin: Lothar Noltin (1971)

Einzelnachweise

  1. Der Tambour, September 1971
  2. Der Tambour, Februar 1973