Gerd Beneke

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Gerd Ernst Beneke (* 20.09.1924 in Stettin, † 23.06.2020 in Speyer) war ein Komponist und Arrangeur insbesondere für Blasorchester.

Bereits im Alter von sechs Jahren bekam er Klavierunterricht, da seine Eltern selbst Geige und Klavier spielten. Er besuchte ab 1931 die Grundschule und schloss 1941 die Mittelschule ab. Ein Freund brachte ihn zu einem Jugendblasorchester und er fand Gefallen am Trompete spielen. In einer Tanzkapelle sammelte er erste Erfahrungen. Sein Vorhaben Musik zu studieren erfüllte sich aufgrund der Einberufung zum Militär nicht. Er betätigte sich weiter als Musiker und wurde im Januar 1942 in die Reichsmusikkammer aufgenommen, bevor er im Dezember 1942 zur Wehrmacht einberufen wurde.

Zwei Jahre später geriet er in amerikanische Gefangenschaft und landete im Kriegsgefangenenlager Farragut Naval Training Station im Bundesstaat Idaho der USA. Während seiner Arbeit in einem Kino lernte lernte er neben der Landessprache den Blues und Swing kennen. Im Lager spielte er Trompete in einer Big-Band. 1947 kehrte er heim zus seinen Eltern, die inzwischen in Ludwigslust lebten. Hier arbeitete er als Musiker um seine Eltern zu unterstützen, bis er im Herbst 1949 ein Studium am Konservatorium Schwerin aufnahm im Hauptfach Waldhorn, Theorie und Komposition. Später studierte er Tonsatz, Ensembleleitung und Musikerziehung in einem Fernstudium an der Musikhochschule Berlin. Von 1955 bis 1961 war er schließlich als Waldhornist im Erich-Weinert-Ensemble tätig. Anschließend leitete er ein Volksmusikorchester und übernahm kulturpolitischen Aufgaben im Berliner Haus für Kulturarbeit. 1964 bis1972 war er als Orchesterleiter und Ensembleleiter des Kinder- und Jugendensembles Berlin Pankow tätig und unterrichtete in den Fächern Trompete und Waldhorn. Er schrieb Spezialarrangements für die Orchester, den Chor und das Kindermusical „Peters Steckenpferde“.

Seit September 1972 war er musikalischer Leiter des Bezirksmusikkorps Berlin und ab Mai 1976 bis Februar 1990 des Bezirksmusikkorps Frankfurt (Oder). Dafür schrieb er Arrangements für Großveranstaltungen und war selbst als Dirigent tätig.

Vor allem für die Fanfarenzüge hatte er sich engagiert, da diese ohne Noten nur nach Gehör lernten, was Beneke durch Schulungen und dem Schreiben von Einblasfibeln änderte. Spezielle Kompositionen für Fanfarenzüge entstanden und es gab insbesondere mit der Fanfarengarde Frankfurt (Oder) eine sehr enge Zusammenarbeit. Seine musikalische Heimat war jedoch das Feuerwehrorchester Frankfurt (Oder), für das er 30 Jahre lang als Dirigent und Arrangeur tätig war, bis 2012 eine Augenkrankheit dem ein Ende setzte.

Nach der Deutschen Wiedervereinigung hatte er maßgeblichen Anteil am Aufbau des Landesblasmusikverband Brandenburg sowie des Landesjugendblasorchesters und des Naturtonorchesters Berlin-Brandenburg. Er fungierte als Präsidium des Landesmusikrates Brandenburg.

Für sein Schaffen wurde er u.a. mit dem Kunstpreis des Bezirkes Frankfurt (Oder), der Dirigentennadel in Gold mit Diamant der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände e.V., der Ehrenmedaille in Gold mit Diamant für sein Lebenswerk der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände e. V., der Ehrennadel des Landesmusikrates Brandenburg und dem Ehrenzeichen im Brandschutz in Silber am Bande des Landes Brandenburg ausgezeichnet.

Kompositionen

  • Berliner Festival-Marsch
  • Ein Frühlingstag
  • Fanfaren-Party
  • Frankfurter Polka
  • Freude am Leben
  • Prussiana
  • Prussiana 2006
  • Tequila (Arrangeur)