Der Tambour/Ausgabe 1973 10

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5. Jahrgang, Oktober-Ausgabe 1973

Scan der Original-Ausgabe als PDF

Seite 1

25 JAHRE sozialistische Sportorganisation

„Es ist das gememsame Ziel der Mitglieder des Deutschem Turn- und Sportbundes, das internationale Ansehen des Sports der Deutschen Demokratischen Republik auf den Sportplätzen der Welt zu stärken, die Völkerfreundschaft und die Freundschaft unter den Sportlern — vor allem mit den Sportlern der Sowjetunion und der anderen sozialistischen Länder — zu festigen und unseren Beitrag zur Verwirklichung der olympischen Idee im Interesse des Friedens, der Völkerverständigung und der Gleichberechtigung der Völker und Staaten zu leisten.“

Auf den Seiten 4/5 veröffentlichen wir eine Bilanz der bisherigen Entwicklung unserer Sportorganisation.

Gleichen Elan für die letzten Wochen

■ Kollektiv der Spielleute noch stärker herausgebildet

■ Funktionärskonferenz wird nächste Aufgaben beraten

Zu wichtigen Beratungen kamen in den letzten Septembertagen die Mitglieder des Sekretariats der ZSK, die Vorsitzenden der Bezirksspielleutekommissionen sowie die verantwortlichen Funktionäre für die politisch-ideologische und geistig-kulturelle Arbeit der Bezirke zusammen.

Im Mittelpunkt der Aussprachen standen die Auswertungen der Bezirksmeisterschaften 1973, die Schlußfolgerungen aus dem Auftreten der Spielleute zu den X. Weltfestspielen und den anderen gesellschaftspolitischen Höhepunkten in unserer Republik.

Übereinstimmend konnte festgestellt werden, daß die Spielleutebewegung zu einem immer stärker werdenden Kollektiv herangewachsen ist und mit der erhöhten Aufgabenstellung, vornehmlich zu den Weltfestspielen, eine neue Qualität erreichte.

Fortsetzung auf Seite 6

Ab 1. November 1973 Wahlen im DTSB

Der Bundesvorstand des DTSB beschloß auf seiner 9. Tagung die Durchführung der Wahlen im DTSB in der Zeit vom 1. November 1973 bis zum 26. Mai 1974.

Außerdem berief er den V. Turn- und Sporttag des DTSB der DDR als Höhepunkt und Abschluß der Wahlen für den Zeitraum vom 24. bis 26. Mai 1974 in die Hauptstadt der DDR, Berlin, ein.

Genosse Johannes Rech

Vizepräsident

Auf seiner 9. Tagung wählte der Bundesvorstand des DTSB den Genossen Johannes RECH zum Vizepräsident.

Genosse Rech, der über viele Jahre Sekretär des Zentralrates der FDJ war, hat den Bereich Kultur und Bildung übernommen. Zu seinem Verantwortungsbereich gehört auch die Abteilung Propaganda/Kultur des DTSB-Bundesvorstandes, in der die Spielleute integriert sind.

Eine beachtliche Leistung

Nach den erfolgreichen X. Weltfestspielen nun...

boten die Spielleute des DTSB im Rahmen der Sportschau zum 25. Jahrestag der sozialistischen Sportorganisation in der Berliner Dynamohalle. Vertreter aus vierzehn Kollektiven und der Fanfarenzug der SG Dynamo Potsdam bewiesen, daß sie auch nach solchen Höhepunkten, wie die X. Weltfestspiele, in der Lage sind, beachtliche Leistungen zu zeigen (links unser Bild und auf der Seite 3).

Sportfreund Gerhard Müller abberufen

Mit Wirkung vom 1. November 1973 wurde der bisherige Haupttechniker der Spielleutebewegung im Bundesvorstand des DTSB, Sportfreund Gerhard Müller, von seiner Funktion abberufen.

Sportfreund Müller hat aus persönlichen Gründen im Einvernehmen mit der zuständigen Abteilung des DTSB-Bundesvorstandes um diese Abberufung gebeten und wird in Halle in seinem erlernten Beruf tätig sein.

Er hat sich während seiner Mitarbeit im Bundesvorstand vor allem in Vorbereitung und Durchführung der X. Weltfestspiele 1973 wichtige Verdienste erworben, die mit der Auszeichnung durch den Ministerrat der DDR mit der „Verdienstmedaille der DDR“ gewürdigt wurden.

Wir danken dem Sportfreund Gerhard Müller für seine geleistete Arbeit und wünschen ihm für seine weitere berufliche Tätigkeit sowie im persönlichen Leben alles Gute.

Sportfreund Müller wird ehrenamtlich aktiv an der Weiterentwicklung der Spielleutebewegung des DTSB mitwirken.

DTSB-Bundesvorstand
Abt. Prop./Kultur

Seite 2

unser standpunkt

Fazit und künftige Aufgaben

Ende September kam der Bundesvorstand des DTSB in Berlin zu seiner 9. Tagung zusammen.

Im Bericht des Präsidiums konnte Genossin Dr. Heidrun Brunner feststellen, daß die gemeinsame Zielstellung, in Vorbereitung der X. Weltfestspiele den Jahressportplan 1973 bis 30. Juni bereits mit 60 Prozent zu erfüllen, von fast allen Bezirksorganisationen erfüllt und übererfüllt wurde.

„Das Präsidium kann mit großer Freude und Genugtuung dem Bundesvorstand folgendes Ergebnis unterbreiten:

Die Anzahl der Mitglieder hat sich um insgesamt 57 986 erhöht. Im gleichen Zeitraum stieg die Anzahl der ausgebildeten Übungsleiter um 6684 und die Anzahl der Kampf- sowie Schiedsrichter um 4140.

Das Sportabzeichen „Bereit zur Arbeit und zur Verteidigung der Heimat“ erwarben 331 497 Erwachsene und 201 043 Jugendliche.

„Außerdem liefen 5,7 Millionen Teilnehmer die Festivalmeile,“ erklärte die Rednerin.

Diese Zahlen sind ein Beweis für die kontinuierliche Entwicklung innerhalb unserer sozialistischen Sportorganisation. Sie sollten aber nicht nur zur Kenntnis genommen und irgendwo registriert werden, sondern vielmehr Anlaß zu Überlegungen und Maßnahmen sein, was wir und jeder einzelne von uns beitragen muß, damit diese positive Tendenz beibehalten werden kann.

Bedingt durch die intensiven Vorbereitungen und die Durchführung der X. Weltfestspiele erfolgte innerhalb der Spielleutebewegung 1973 eine relativ schwache Ausbildung von Übungsleitern und Kampfrichtern. Auch die Anzahl der neuen Mitglieder erreichte nicht die Werte des Vorjahres. Lediglich in der Ablegung des Sportabzeichens und in der Bewältigung der Festivalmeile gab es gute Ergebnisse.

Ganz sicher sind die o. g. Ergebnisse in ihrem Ausmaß auch durch unseren Beitrag beeinflußt worden, aber es ist eben zu wenig, was sich da in diesem Jahr tat.

In den kommenden Wahlversammlungen sollten diese Fragen eine entscheidende Rolle spielen. Die neuen Sektionsleitungen müssen eine Hauptaufgabe in diesen drei Schwerpunkten (Mitgliederwerbung, Aus- und Weiterbildung der Übungsletier und Kampfrichter) sehen, um einmal die Voraussetzungen zu schaffen, die eigene Entwicklung kontinuierlich voranzutreiben und andererseits einen wirksamen Beitrag für die gesamte sozialistische Sportorganisation und die Erfüllung der Planaufgaben zu leisten.

Bernd Schenke

Nachruf

Tief bewegt nahmen wir die Mitteilung zur Kenntnis, daß der Sportfreund und langjährige Übungsleiter der BSG Chemie Rodleben

PAUL ELTZ

im Alter von 61 Jahren wunerwartet aus dem Leben geschieden ist.

Sportfreund Eltz gehörte zu den Mitbegründern des Kollektivs und hatte in seiner 40jährigen Tätigkeit durch hohe Einsatzbereitschaft und musikalisches Können entscheidenden Anteil an den Erfolgen des Zuges.

Mit seinem Tod verliert der Spielmannszug der BSG Chemie Rodleben sowie die Spielleutebewegung des DTSB einen treuen Freund und Verfechter unseres erfolgreichen Weges.

Ihm nachzueifern, wird unser aller Vermächtnis sein. Seinen Angehörigen gilt unsere aufrichtige Anteilnahme.

In zwölf Städten um Titel

DAS ERSTE LÄCHELN wird nach den anstrengenden und nun zurückliegenden achtzehn Minuten auf den Gesichtern dieser Mädchen sichtbar, die nach Abschluß der Musikschau zu den X. Weltfestspielen das Stadioninnere durch die Seitenausgänge verlassen. „Es war nicht leicht und auch sehr anstrengend, aber wenn es geschafft ist, hat man das Gefühl des Glücks,“ war ihr Kommentar.

Die Bezirksmeisterschaften des Jahres 1974 stehen nun mit dem exakten Termin- und Ortsplan fest.

In zwölf verschiedenen Städten unserer Republik werden die Kollektive aus 15 Bezirken an den Start gehen und sich bestimmt interessante Auseinandersetzungen um Titel und gute Plazierungen liefern.

Wo werden die Weitkämpfe sein?

BEZIRK HALLE
Am 25./26. Mai in Hettstedt

BEZIRKE LEIPZIG/KARL-MARX-STADT
Am 6./7. Juli in Oschatz

BEZIRK DRESDEN
Am 7. Juli in Lommatzsch

BEZIRK COTTBUS
Am.1./2. Juni in Lübbenau

BEZIRK BERLIN
Am 19. Mai in Berlin

BEZIRKE ROSTOCK/SCHWERIN/NEUBRANDENBBURG
Am 11./12. Mai in Wismar

BEZIRK ERFURT
Am 16. Juni in Erfurt

BEZIRK SUHL
Am 25./26. Mai in Bad Salzungen

BEZIRK MAGDEBURG
Am 25. Mai in Oschersleben

BEZIRK GERA
Am 18. Mai in Hainspitz

BEZIRK POTSDAM
Am 16. Juni in Brandenburg

BEZIRK FRANKFURT (0der)
Am 19. Mai in Oderberg

Während alle Fanfarenzüge in ihren Bezirken starten, treten die Schalmeienkapellen in Oschatz (Leipzig, Karl-Marx-Stadt, Cottbus und Dresden), in Hainspitz (Gera, Erfurt), Hettstedt (Halle) und Brandenburg (Potsdam, Berlin) zum Wettkampf an.

Seite 3

Beeindruckende Musikschau der Spielleute des DTSB:

„Mit vereinten Kräften“

Der Deutsche Turn- und Sportbund der DDR, unsere sozialistische Sportorganisation, feierte seinen 25. Geburtstag.

Zu den Höhepunkten der vielseitigen Feierlichkeiten gestaltete sich eine Sportschau in der Berliner Dynamohalle, an der auch die Spielleute beteiligt waren.

DER GEMEINSAME AUFMARSCH ist vollzogen. Noch klingen die Signalhörner und Instrumente der Blasorchester im gewohnten Rhythmus. Doch wenig später...
... STIMMUNGSWECHSEL. Ungewohntes Trommelspiel, Solis verschiedener Instrumente, Bewegungsveränderungen, all das kennzeichnet die Darbietung eines anderen Titels, „Im Licht der schwarzen Kerze“.

Vertreter aus vierzehn Kollektiven, von den Spielmannszügen der Erwachsenen und Mädchen sowie der Blasorchester, vereinten sich mit dem Fanfarenzug „Dr. Richard Sorge“ der SG Dynamo Potsdam, um auf ihre Weise einen Beitrag zu leisten.

Nur wenige Tage, kaum Wochen, waren nach den X. Weltfestspielen und einem kurzen Urlaub vergangen, als es für über 200 Sportfreundinnen und Sportfreunde hieß, eine neue Aufgabe in Angriff zu nehmen.

Arrangements wurden geschrieben, Noten vervielfältigt, ein Kurztrainingslager veranstaltet (alles nichts Neues und in diesem Jahr schon mehrfach erlebt) und schließlich die Reise in die Hauptstadt der DDR angetreten.

Trotz schwieriger Bedingungen eine feine Leistung

Im Pionierlager Frauensee bei Berlin wurde Quartier bezogen. Unter leider recht widrigen Bedingungen (das Lager bot keinerlei Voraussetzungen, um in dieser Jahreszeit ein derartiges Trainingscamp durchzuführen) stand als Aufgabenstellung, innerhalb von knapp zwei Tagen einen völlig neuen Titel zu erlernen und gemeinsam spielen zu können sowie einige, nicht gerade leichte choreografische Veränderungen zu beherrschen.

Man kann und muß es den Aktiven, aber auch ihren unermüdlichen Ausbildern bescheinigen, alle boten nach trainingsfleißigen Stunden eine feine Leistung, als sie erstmals in der Berliner Dynamohalle zur Probe erschienen.

Ein Beitrag ohne Tadel

Die Zeit im Trainingslager wurde indessen weiter genutzt, um noch vorhandene Mängel zu beseitigen. Und da auch die Potsdamer bei den Proben einen guten Eindruck hinterließen, durfte man auf die Sportschau und die Spielleute insgesamt besonders gespannt sein.

Wer von den Weltfestspielen angenehm überrascht war, was ihren Auftritt betrifft, der konnte sich am 30. September abends überzeugen, wie vielseitig die Klangkörper des DTSB sind.

„Mit vereinten Kräften“, Spielmannszug mit Signalhorn und Marschtrommel im Verein mit dem „Zentralen Blasorchester des DTSB“, zogen die Spielleute aus fünf Eingängen kommend in beeindruckender Weise in die Halle und sorgten gleich zu Beginn der Sportschau für Stimmung.

Kaum war der Beifall verebbt, als, im für Spielleute bisher ungewohnten Rhythmus, der Titel „Im Licht der schwarzen Kerze“, ertönte. Eine musikalische Finesse, gepaart mit choreografischen Elementen, erhielt den begeisterten Zuspruch des Publikums, das auch den Ausmarsch mit der „Schwarzen Amsel“ klatschend begleitete .

Alle Mitwirkenden haben Anteil an diesem erfolgreichen Auftritt, der einmal mehr bewies, wozu Spielleute fähig sind. In dieser Richtung weiterzuarbeiten, sollte nun die Aufgabe der Verantwortlichen sein, die sich mit der Vorbereitung der kommenden Großveranstaltungen beschäftigen.

Bernd Schenke

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