Der Tambour/Ausgabe 1969 09

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2. Jahrgang, September 1969

Scan der Original-Ausgabe als PDF

Seite 1

Herzlich Dankeschön

möchten auf diesem Weg die Sportfreunde Günter Bodenstein und Norman Saar allen Spielleuten sagen, die ihnen Glückwünsche anläßlich der Auszeichnung mit dem Titel „Verdienter Meister des Sports“ übermittelt haben.


Tagtäglich finden Menschen der verschiedensten Bevölkerungsschichten, Menschen an unserer Seite, den Weg in die Reihen der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands. Vielfältig sind ihre Beweggründe, unterschiedlich ihre Vorstellungen und Gedanken. Doch eines haben sie alle gemeinsam — die Erkenntnis, daß sie in einem Staat leben, in dem jeder einzelne mitbestimmt und Anteil an der großartigen Entwicklung hat.

Aus Anlaß des 20. Jahrestages der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik baten auch zwei Sportfreunde aus unseren Reihen um Aufnahme in den Vortrupp der Arbeiterklasse.

Sportfreund HANS GÜNTER BESSER von der BSG Motor Lauchhammer Ost und Sportfreund EGON HERRMANN von der BSG Medizin Mühlhausen begründeten ihren Weg mit den Worten: „Die hervorragende politische und wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes haben große Eindrücke hinterlassen und wir können nicht länger abseits stehen. Die besondere Förderung des Sports in unserer Republik war ein weiterer überzeugender Beweis der Richtigkeit unseres gemeinsamen Weges. Wir wollen ihn mitgestalten und ebnen.“

Beglückwünschen wir diese beiden Spielleute zu ihrem Entschluß und wüschen wir ihnen viel Erfolg in ihrer weiteren täglichen Arbeit, beim Sport und im persönlichen Leben.


3. Musikparade in Neustadt - Orla tür die Spielleute ein

Feierlicher Abschluß

■ Kleine Sportnachlese im Goethestadion

■ Nahezu 4000 Neustädter begeistert dabei

In Anwesenheit des stellvertretenden Vorsitzenden des Staatlichen Komitees für Körperkultur und Sport beim Ministerrat der DDR, Genossen Prof. Dr. Günter Ehrbach, des Vizepräsidenten des DTSB, Genossen Alfred Heil, des Vorsitzenden der ZSK, Sportfreund Gerhard Rissel sowie weiterer Mitglieder des Sekretariats der ZSK und Vertretern des öffentlichen Lebens des Kreises Pößneck fand am 27. September im Goethestadion Neustadt (Orla) die 3. Musikparade statt.

Fortsetzung auf Seite 2

Willy Stoph zeichnete Spielleute aus

In Anerkennung und als Dank für die im Rahmen des V. Deutschen Turn- und Sportfestes der DDR und besonders während des Ministerratsempfangs im Beisein führender Repräsentanten unserer Partei- und Staatsführung sowie Persönlichkeiten des internationalen Sportgeschehens gezeigten Leistungen, zeichnete Ministerpräsident Genosse Willy Stoph den „Zentralen Mädchenspielmannszug des DTSB“ und den „DTSB-Fanfarenzug BSG Einheit NEUSTADT (Orla)“ mit Anerkennungsschreiben und hohen Geldprämien aus.

Beiden Kollektiven im Namen aller Spielleute herzlichen Glückwunsch und weitere große Erfolge.

Seite 2

Wir sind stolz und voller Optimismus

Wenige Wochen nach dem absoluten Höhepunkt der diesjährigen Einsätze unserer Spielleute, der Musikschau zum V. Deutschen Turn- und Sportfest der DDR, bat die Redaktion des „tambour“ den Leiter des „Zentralen Mädchenspielmannszuges des DTSB“, den Sportfreund Achim Witzel um ein kurzes Interview.

REDAKTION: „Wie schätzt das Kollektiv des Mädchenspielmannszuges seinen Einsatz in Leipzig ein?“

SPORTFREUND WITZEL: „Die Mädchen betrachten alle Einsätze, die sie in Leipzig absolviert haben, im Vordergrund selbstverständlich die Musikschau, als einen gelungenen Beitrag in Vorbereitung des 20. Jahrestages der DDR. Sie sind sehr zufrieden mit ihrem Abschneiden und vor allem froh, daß ihr Debüt ohne Schwierigkeiten verlaufen ist. Jeder Teilnehmer der Musikschau hat dazu beigetragen, daß die Mädchen schnell in das neue und große Kollektiv fanden. Nach unserer Auffassung haben alle Spielleute ihr Bestes gegeben und sie sind sich bewußt, daß das Auftreten jedes einzelnen den Erfolg prägte. Das wissen auch die Mädchen. Wir denken, Leipzig hat die Rolle des Sports in unserem Staat eindeutig dargestellt.“

REDAKTION: „Was spricht man im Kreis der Debütantinnen über das Fest im Ganzen und die Gastgeber?“

SPORTFREUND WITZEL: „Alle Mädchen sind stolz, bei diesem Fest der Körperkultur und des Sports dabeigewesen zu sein. Besonders beeindruckt waren sie vom Prolog der Sportschau des DTSB, der erneut zeigte, wo wir hingehören, was unser gemeinsames Ziel ist.

Die herzliche Gastfreundschaft der Leipziger überraschte positiv.“

REDAKTION: „Sportfreund Witzel, nach erneuten Fernsehaufnahmen und dem Einsatz in Neustadt (Orla) geht das Sportjahr zu Ende. Wie soll es mit den Mädchen weitergehen?“

SPORTFREUND WITZEL: „Zunächst gilt unsere besondere Aufmerksamkeit in Freital und Quedlinburg der Gewinnung neuer Spielmädchen. In diesen beiden Schwerpunkten werden dann die Wintermonate intensiv zur Ausbildung genutzt, d. h., die „Alten“ sollen ihre Technik und Qualität im allgemeinen verbessern, während die „Neuen“ möglichst schnell an das vorhandene Niveau herangeführt werden müssen.

Über unsere Pläne für 1970 möchte ich hier noch nicht sprechen.“

Unsere Erfofge sind nicht zu schmälern

Wie oft wandern unsere Gedanken zu jenen herrlichen Tagen im Juli zurück, da in Leipzig das V. Deutsche Turn- und Sportfest der DDR — unser Nationalfest der Körperkultur und des Sports — vor den Augen der Weltöffentlichkeit abrollte.

Wie oft erinnern wir uns der einzigartigen Leistungen der Sportlerinnen und Sportler während der Sportschau!

Wie oft fühlen wir uns aber auch selbst stolz und glücklich, als Spielleute des DTSB selbst dabeigewesen zu sein, als selbständiger Übungsverband mit einer eigenen Musikschau, die sofort zu einem der Höhepunkte wurde!

Nicht genug können die Gedanken solche Wege gehen, denn Leipzig war mehr als ein Turn- und Sportfest. Vor aller Welt kam deutlich zum Ausdruck, wie sich der Mensch in einer sozialistischen Gesellschaftsordnung frei entfalten und betätigen kann, wie auf vielfältige Weise ein neues Ideal, das sozialistische Menschenbild geschaffen wird.

Auf diese Erfolge sind wir stolz und wir haben allen Grund dazu. Doch es gibt auch Neider, die unsere Bilanz schmälern möchten.

So schreibt die westdeutsche Springerpresse „Frankfurter Allgemeine“ am 13. August 1969 u. a.: „... der Sport als Beispiel des neuen sozialistischen Menschenbildes? Oh, welche Zukunft erwartet die Sportler in Mitteldeutschland! Die Übertragungen des ‚Festlichen Finales‘ aus Leipzig hatten mit Sport kaum noch etwas gemein. Der quadratische Teppich glich einem Exerzierfeld und die Menschen bewegten sich auf ihm wie willenlose Gliedergruppen, die programmiert schienen. Diese Bilder kann man wahrlich nicht als Körpererziehung ansprechen.“

Manipulation der Meinungsbildung soll den westdeutschen Bürger von den eigenen Schwächen fernhalten, Rückstände verwischen und das eigene Volk ähnlich diesen zitierten „willenlosen Gliedergruppen“ programmieren, für die Interessen, die nicht mit Sport, sondern mit Völkermord zu identifizieren sind.

Die Antwort auf Springers Kommentierung war eindeutig. Nahezu 5000 westdeutsche Sportler und Funktionäre erlebten das V. mit uns. Einer von ihnen schrieb uns über seine Eindrücke: „...vor allem die Sportschau angesehen. Sie war große Klasse. Mich hat selbstverständlich als alter Spielmann die Musikschau am stärksten begeistert. Ich war schon in Essen, Berlin und anderen Städten, auch des Auslandes, Gast ähnlicher Sportfeste, doch an die gebotenen Leistungen Leipzigs kommen sie allesamt nicht heran. Dagegen sind wir nur Waisenkinder. Ihr seid uns damit um vieles voraus.“

Bonner Meinungsexerzieren mit Springers Lügenpresse und die Realitäten aus den Worten eines aufrechten ehrlichen westdeutschen Sportlers zeigen uns klar, wenn auch nichts unversucht bleibt, den Erfolg kann ganz einfach niemand schmälern. Besch

Feierlicher Abschluß in Neustadt

Fortsetzung von Seite 1

Herzlich begrüßt wurden die anwesenden Klangkörper aus Mühlhausen, Maxhütte, Wurzen, Wolfersdorf/Hummelshain und der „Zentrale Mädchenspielmannszug des DTSB“ von den überaus zahlreich erschienenen Zuschauern.

In Vorbereitung des 20. Jahrestages der DDR wurde diese Veranstaltung zu einem würdigen Abschluß der diesjährigen Einsätze der Spielleute des DTSB.

Alle auftretenden Kollektive waren bemüht, in ihren Genres gute Leistungen zu zeigen und eine kleine Sportfestnachlese zu vermitteln.

Höhepunkt des Abends war die Auszeichnung des „Zentralen Mädchenspielmannszuges des DTSB und des FZ BSG Einheit Neustadt (Orla) (wir berichteten auf Seite 1 davon), die im Auftrag des Ministerrates der DDR vom Genossen Prof. Dr. Ehrbach vorgenommen wurde.

In herzlichen Worten dankte Sportfreundin Dagmar Pahl, Stabführerin des Mädchenspielmannszuges, für die Anerkennung und versprach, daß beide Kollektive künftig noch besser in der Schule bzw. im Beruf lernen und fleißßiger üben werden.

Mit einem gemeinsamen Spiel endete dieser gelungene Abend. Wir werden in der nächsten Ausgabe ausführlicher berichten.

Seite 3

Erfolg mit Schattentlecken

Einschätzung der Delegationstätigkeit »Spielleute Allgemein«

Die Tage des V. Deutschen Turn- und Sportfestes liegen weit hinter uns. Aber nicht so weit, daß alles vergessen, nichts ausgewertet und Künftiges dem Selbstlauf überlassen wird.

Neben dem Übungsverband Musikschau weilte in Leipzig eine zahlenmäßig weitaus stärkere Delegation Spielleute, die einen entscheidenden Beitrag zum Gelingen dieses großen Festes leistete. Ihr soll im Folgenden das Augenmerk gehören.

Nahezu 2700 Sportlerinnen und Sportler der Spielmannszüge, Blasorchester, Fanfarenzüge und Schalmeienkapellen bildeten jenen wichtigen Bestandteil der Festtage, den man für einen würdigen Rahmen mit entsprechender Stimmung benötigt.

Nachhaltige Eindrücke gibt es in den zahlreichen Kollektiven und jeder denkt gern an die Messe- und Sportfeststadt zurück.

Einsätze zur Begrüßung anreisender Delegationen, Platzkonzerte, Gestaltung verschiedenster Volksfeste, der Festumzug, eine „kleine Nachtmusik“ im Clara-Zetkin-Park, die Sportschaueröffnung, all das waren Stationen umfassender Auftritte, die mit Erfolg gestaltet wurden.

Es gab viel Beifall, Dank und anerkennende Worte für unsere Spielleute. Doch sollen bei allem Glanz die Realitäten die leider vorhandenen Schattenseiten nicht vergessen und ausgewertet werden.

Um es freiweg zu sagen — in der organisatorischen Vorbereitung gab es eine Zahl unverzeihlicher Mängel, die im wesentlichen auf die ungenügende Tätigkeit des Sportfreundes Richard Spalteholz zurückzuführen sind.

Trotz umfangreicher und ordnungsgemäßer Einleitung, sowie Abwicklung vieler Maßnahmen seitens des Sportfreundes Bernd Schenke, hat es Sportfreund Spalteholz nach seiner Arbeitsaufnahme im Organisationsbüro des V. Deutschen Turn- und Sportfestes im Mai nicht verstanden, eine positive Weiterführung der Arbeiten zu garantieren.

Dieses arge Versäumnis führte u. a. dazu, daß ein sehr mangelhafter Einsatzplan den angereisten Zügen vorlag und einige Spielmannszüge während ihres Aufenthaltes in Leipzig keinen einzigen Einsatz hatten. Selbst zur Eröffnungsveranstaltung und beim Festzug gab es keine konkrete Planung seitens des Org.-Leiters.

In vielen Fällen waren sich die Kollektive selbst überlassen und es ist der Initiative einiger Leiter zu danken, daß geplante Einsätze nicht ausfielen, weil kein Verantwortlicher eine Einweisung vorgenommen hatte. Allerdings muß an dieser Stelle auch vermerkt werden, daß der Bereich Sportschau des Org.-Büros seine Stellplätze und -zeiten für einige Übungsverbände geändert hatte, ohne anschließend die Leitung der Spielleute zu informieren. Ergebnis — die Schlepperzüge konnten ihrer Aufgabe nicht nachkommen.

Große Sorgen bereitete die ungenügende Vorbereitung der Quartiere.

Lediglich für 50 Prozent der Objekte waren Objektverantwortliche vorbereitet.

Daraus ergab sich eine Unmenge zusätzlicher Arbeiten und vor allem Unstimmigkeiten. Selbst der Zustand der Quartiere war nicht immer den Ansprüchen gemäß. Das lag aber ebenfalls daran, daß die Objekte nur ungenügend vom Sportfreund Spalteholz als Verantwortlichen besichtigt und vorbereitet wurden.

Fragen der Bekleidung, die zu einer sehr prekären Lage geführt hatten, sollen hier nicht angesprochen werden. Denn an diesem Beispiel zeigt sich, daß das V. Deutsche Turn- und Sportfest für einige Kollektive zum Wermutstropfen in der bisherigen erfolgreichen Entwicklung wurde. Die Zentrale Spielleutekommission ist bemüht, diesen Tatbestand zu beseitigen, um auch den restlichen Kollektiven schnellstens zu ihrer Kleidung verhelfen.

Bliebe am Schluß nur noch zu bemerken, daß neben hervorragender Einsatzbereitschaft aller Spielleute der Delegation „Spielleute Allgemein“, guter Kollektivgeist und überwiegend gute Disziplin vorherrschten. Die Organisation allerdings, in der Verantwortung des Sportfreundes Richard Spalteholz, den erhöhten Ansprüchen keineswegs genügte.

Deshalb an dieser Stelle allen Kollektiven ein herzliches Dankeschön. Der Zentralen Spielleutekommission aber die Empfehlung, das V. Deutsche Turn- und Sportfest gründlichst auszuwerten.

Gerhardt Topf, Leiter der Delegation „Spielleute Allgemein“

Ein gewichtiges Rädchen im großen Uhrwerk

Wenn auch im Artikel zur Einschätzung der Delegation „Spielleute Allgemein“ sehr viel über die Tätigkeit der Kollektive geschrieben wurde, so soll hier doch noch ein Zug besonders zu Wort kommen — der FANFARENZUG BSG EINHEIT NEUSTADT (ORLA).

Vierzehn Tage weilte dieser Klangkörper in Leipzig, um einmal Ferien, andererseits aber seine Einsätze zum Sportfest vorzubereiten. Eine große Zahl Auftritte machten die Mädchen und Jungen schnell in den Mauern der Stadt bekannt und es gab stets interessierte Zuschauer.

Die Mitgestaltung von Fernsehsendungen, Darbietungen vor der Großen Oper und dem Org.-Büro, im Zentrum der Stadt und im Patenbetrieb waren dennoch nur kleine Steinchen eines Mosaik.

Im Mittelpunkt stand für alle Mitglieder des Fanfarenzuges der Auftritt im Leipziger Zentralstadion.

Vor 90 000 Zuschauern, einem äußerst fußballbegeistertem Publikum, zeigten die Neustädter in der Halbzeitpause des Länderspiels DDR gegen UdSSR ihre Musikschau. Beifall auf offener Szene spornte alle zu hohen Leistungen an. Deshalb verwundert es nicht, wenn am Schluß ein 8, 9, 10 — Klasse zu hören war und der Jubel kaum ein Ende fand.

Das war der schönste und glücklichste Augenblick für uns. Denn unsere Mühe und der viele Fleiß hatten echte Anerkennung gefunden.

Gehörte dieser Einsatz auch zu den Höhepunkten während des Sportfestes, so war er doch „nur“ ein Beweis dafür, daß wir Neustädter ein gewichtiges Rädchen im großen Uhrwerk der Spielleute symbolisieren.

Birgit Ortmeier, FZ Neustadt (Orla)

republik-rundschau

LEIPZIG — Alle Spielmannszüge werden nochmals aufmerksam gemacht, daß die neue Jacke der Spielleute sofort bestellt und nach entsprechender Vereinbarung gegen Bezahlung in Leipzig erworben werden kann. Notwendig ist lediglich eine exakte Bestellung mit Größenangaben an die Zentrale Spielleutekommission des DTSB.

BERLIN — Die Kollektive des Übungsverbandes Musikschau, die noch im Besitz der roten Hemden sind, bitten wir, diese unverzüglich an das Materiallager des DTSB in Leipzig zu schicken mit der Angabe der BSG.

LEIPZIG — Unseren Lesern möchten wir mitteilen, daß für das Jahresabonnement 1970 (Preis 6 Mark) keine neue Bestellung abgegeben werden muß, wenn der Auftrag wie 1969 bestehen bleibt. Kündigungen oder Erweiterungen sind bis spätestens 30. November 1969 an den Sportfreund Bernd Schenke zu melden. Erfolgt das nicht, läuft das Abonnement 1969 in gleicher Form weiter. In diesem Zusammenhang sei verwiesen, daß die Gebühren für 1970 bis 15. Dezember 1969 einzuzahlen sind. Die genaue Anschrift wird in der nächsten Ausgabe veröffentlicht, da hier eine Veränderung eintritt.

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Wettkampfordnung für Spielleute des DTSB

Fortsetzung von der Augustausgabe

  • notengerechtes Spielen der ersten Flöten bzw. Blasinstrumente und Fanfaren sowie das saubere Spielen der Lyren
  • das notengerechte mehrstimmige Spielen
  • notengerechtes Spiel der kleinen Trommel und des Schlagzeuges
  • Einsatz und Abriß der Märsche
  • Dynamik, Rhythmus, Tempo 114
  • Vordermann, Seitenrichtung, Schwenkung, Haltung und Sauberkeit der Instrumente, Zustand der Ausrüstung und Bekleidung.

1.19. Fehler in der Darbietung

1.19.1. Als Fehler gelten:

  • Abweichungen von der Stabführung, unsicheres Auftreten des Stabführers
  • mangelhafte oder falsche Reaktion des Zuges auf die Stabzeichen
  • keine Einheitlichkeit der Kleidung und Ausrüstung im Zug, Verstöße gegen Bestimmungen zur Bekleidung und Ausrüstung
  • jede Abweichung vom notengerechten Spiel aller Instrumente, von der Sauberkeit der Schlagarten auf der Trommel und der Ansatztechnik bei Blasinstrumenten
  • jede Abweichung vom notengerechten mehrstimmigen Spiel, das Fehlen von Stimmen 3
  • Fehler in der Dynamik, dem Rhythmus und der Einhaltung des Tempos 114
  • mangelhafte Lautstärke beim Abriß des Marsches, Uneinheitlichkeit beim Einsatz, zu frühes bzw. zu spätes Spielende einzelner Spieler oder des gesamten Zuges beim Abriß
  • Mangelhafte oder falsche Ausführung der Ordnungsübungen, kein Gleichschritt
  • Verstöße gegen die geforderte Haltung aller Instrumente im Stand und in der Bewegung, ohne oder mit Spiel
  • mangelhafte Sauberkeit der Sportler, Kleidung, Ausrüstung und Instrumente.

1.19.2. Je nach dem Grad der Abweichung von der einwandfreien Ausführung werden Punktabzüge wie folgt vorgenommen:

geringfügiger Fehler 0,1—0,2 Pkt.

mittlerer Fehler 0,3—0,6 Pkt.

grober Fehler 0,7—1,0 Pkt.

1.19.3. Über alle Fehler die durch Einwirkung Dritter entstehen oder auf sonstige außergewöhnliche Ursachen zurückzuführen sind, entscheidet das Kampfgericht.

1.20. Festlegen der Wertungen

1.20.1. Die Wertung beginnt mit dem Stillgestanden des Zuges zur Meldung des Stahbführers.

1.20.2. Die Wettkämpfe werden in offener Wertung durchgeführt. Die Kampfrichter zeigen nach Aufruf durch den Hauptkampfrichter oder Ansager in der Reihenfolge der Hauptpunkte ihre Wertung, in dem jeder Kampfrichter seine Anzeigetafel hebt und nach allen Seiten dreht.

1.20.3. Nach Beendigung des Durchgangs — Halten des Zuges — legt der Kampfrichter unter Berücksichtigung aller Fehler für den Hauptpunkt, den er zu werten hat, die Punktzahl fest.

1.20.4. Jedem Kampfrichter steht zur Wertung eines jeden Unterpunktes die Höchstpunktzahl 5 zur Verfügung.

1.20.5. Die endgültige Punktzahl für den Vortrag ist ein Wert, der folgendermaßen errechnet wird:

  • bei vier Kampfrichtern je Hauptpunkt — die Summe der beiden mittleren Leistungen durch zwei, die äußeren Wertungen mit der höchsten und niedrigsten Punktzahl fallen fort,
  • bei zwei Kampfrichtern je Hauptpunkt — die Summe der beiden Wertungen durch zwei.

1.20.6. Auf Grund der erhaltenen Wertungen ermittelt der Vorsitzende des Berechnungsausschusses die endgültige Wertung und läßt sie durch den Ansager verkünden.

Das Gesamtergebnis eines Turniers mit mehreren Durchgängen errechnet sich aus dem arithmetischen Mittel der Endpunktzahlen aller Durchgänge.

Bei der Wertung darf zwischen den Kampfrichtern eines Hauptpunktes keine höhere Differenz als 0,6 Punkte auftreten. In einem Unterpunkt darf die Abweichung der zwei Kampfrichter, die in der Wertung bleiben, nicht mehr als 0,2 Punkte betragen. Treten Differenzen ein, hat der Oberkampfrichter des betreffenden Hauptpunktes eine Klärung zu schaffen.

1.20.7. Vorkommnisse, die nicht gewertet werden

Durch Körperbehinderung bedingte Mängel, wenn die Körperbehinderung vorher gemeldet wird.

Fehler beim Marschieren, die durch Unebenheit des Bodens bedingt sind.

Akute medizinische Krankheits- und Notfallzustände.

Beeinflussung durch Dritte.

Beeinflussung durch Witterungsunbildungen.

1.20.8. Feststellung des Siegers

Als Wettkampfsieger gilt der Zug mit der höchsten Punktzahl:

Wenn mehrere Kollektive die gleiche Punktzahl erreicht haben, erfolgt die Festlegung des Siegers nach der Reihenfolge:

Platz 1 höh. Bewert. im Hauptpunkt II

Platz 2 höh. Bewert. im Hauptpunkt III

Platz 3 höh. Bewert. im Hauptpunkt I

Platiz 4 höh. Bewert. im Hauptpunkt IV

1.20.9. Siegerehrung

Die Verkündiung der Ergebnisse und die Übergabe der Auszeichnungen ist in feierlicher Form in Gegenwart aller Wettkämpfer, Kampfrichter und der Zuschauer vorzunehmen. Hierzu haben die Kampfrichter in Reihe zu einem Glied vor den Wettkampftischen mit Blickrichtiung zu den Zügen Aufstellung zu nehmen.

1.21. Anforderung an Pflicht- und Kürmärsche

1.21.1. Pflichtmärsche

Die Pflichtmärsche für jede Klasse und für einen bestimmten Zeitraum sind im Klassifizierungsprogramm zu verankern.

Als Pflichtmärsche sind zu einem gewissen Teil Märsche von den Fachkommissionen aufzunehmen, die allgemein gespielt werden.

In begrenzter Anzahl sind neue Märsche aufzunehmen, die Förderung verdienen und Verbandsmärsche werden sollen.

Pflichtmärsche sind so zu wählen, daß das Niveau der Spielleute ständig erhöht wird.

Es ist ein Kreis von Pflichtmärschen festzulegen, die von allen Zügen des DTSB zu jeder Zeit als Verbandsmärsche beherrscht worden. Einzelne Pflichtmärsche können auch in der nächst tieferen Klasse ausgeschrieben werden, um die Züge dieser Klasse an das höhere Niveau der höheren heranzuführen.

Pflichtmärsche dürfen nur aus Notenbüchern entnommen werden, die von

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den jeweiligen Fachkommissionen herausgegeben werden. Änderungen und Zusätze an Pflichtmärschen sind nicht zulässig.

1.21.2. Kürmärsche

Die Kürmärsche für Wettkämpfe sind von jedem Zug selbst auszusuchen.

Kürmärsche sollten so ausgesucht werden, daß die Züge ihr derzeitig maximales Leistungsvermögen demonstrieren können.

Kürmärsche dürfen in einem Wettkampf nicht gleichzeitig Pflichtmärsche der gleichen oder einer tieferen Klasse bzw. Verbandsmärsche sein.

Kürmärsche müssen mindestens die mittlere Schwierigkeit der ausgeschriebenen Pflichtmärsche der jeweiligen Klasse erreichen.

Die untere Grenze der Schwierigkeiten aller Klassen geht aus dem Klassifizierungsprogramm hervor und ist in den Ausschreibungen anzugeben.

Die Kürmärsche sind bis spätestens 3 Monate vor dem Wettkampf einzureichen.

Einzureichen sind die kompletten Noten aller Flötenstimmen, der kleinen Trommel, des Schlagzeuges und evtl. Lyranoten.

Für zentrale Wettkämpfe sind alle Noten, die nicht als Einzelausgaben oder in den Fachkommissionen herausgegebenen Notenbüchern erschienen sind, in vierfacher, für alle anderen Wettkämpfe in zweifacher Ausführung an die entsprechende Fachkommission einzureichen, sofern die Ausschreibung keine andere Regelung vorsieht.

Bei Wettkämpfen mit mehreren Durchgängen ist für jeden Durchgang ein anderer Kürmarsch einzureichen.

Liegen keine Noten vor, so kann der Marsch auf keinen Fall als Kürmarsch zugelassen werden.

Die Zentrale Spielleutekommission hat das Recht, eingereichte Märsche als Kürmärsche abzulehnen.

Richtlinien hierzu werden von den entsprechenden Fachkommissionen erlassen.

1.21.3.

Bei allen Kür- und Pflichtvorträgen von Spielmanns- oder Fanfarenzügen sind Noten und andere Hilfsmittel nicht gestattet.

ANLAGE 1

2.1. Bestimmungen für Spielmannszüge

2.1.1. Instrumente und Ausrüstung (siehe Anmerkung)

  • Das Horn: Messing (gold-gelb), in C- mit B-Aufsatzbogen, rote Umwicklung um den Bügel einheitlich im Zug.
  • Die Flöte: Nur B-Flöte, Plaste oder Holz (einheitlich im Zug).
  • Die kleine Marschtrommel: Reifen mit rot-weißen Zacken (rote Spitzen nach innen, Kessel einheitlich im Zug, Kniebügel weiß umwickelt).
  • Die Trommelstöcke: einheitliche Farben und Enden im Zug,
  • Der Trommelhalter: einheitlich im Zug (gold-gelb).
  • Der Tambourstab: Kordel rotweiß.
  • Die große Trommel: Reifen mit rot-weißen Zacken (rote Spitzen nach innen) Kessel blau.
  • Die Becken: der Produktion entsprechend einheitlich im Zug.
  • Die Lyra: ein- und doppelreihig, Plattenbestückung für Spielmannszüge (möglichst höchster Ton g) Schweife rot-weiß, Emblem einheitlich „DTSB“
  • Lederzeug: Koppel und Riemenzeug einfarbig, Flötentasche, linke Seite, Horntasche, rechte Seite, Stockschlaufen, linke Seite, Trommelhalter mit Schlaufe links vorn, Lyrariemen und Riemen für große Trommel über linke Schulter.
  • Lyraschafte und Schlägel, Schlägel für große Trommel, sowie Trommelstöcke einheitliche Farbe im Zug.

Anmerkung:

Mit der Einrichtung einer zentralen Beschaffungsstelle werden für alle Spielmannszüge im maximalen Zeitraum von zwei Jahren folgende Forderungen zu den in Punkt 2.1.1. angegebenen Ausrüstungsgegenständen zusätzlich erhoben:

  • — Kleine Marschtrommel:
  • Messingkessel
  • — Trommelstöcke: braun
  • — Trommelhalter: DTSB-Emblem
  • — Tambourstab: mit Messingkugel und
  • -spitze
  • — Lederzeug: braun
  • — Lyraschafte: braun

2.1.2. Schwierigkeit der Märsche

Die Schwierigkeit der Märsche wird

als Summe von acht AKriterien der

Schwierigkeit errechnet.

Je nach dem Grad mit dem die Kriterien

die musikalische Anforderung an

den Zug verkörpern, wurden sie mit

verschiedener Wertigkeit versehen. Die

Höchstpunktzahl in einem Kriterium ist

nur für Märsche maximaler Schwierigkeit

erreichbar.

Die einzelnen Kriterien sind unabhängig

voneinander und lediglich in

ihrem _ Verhältnis zur _Mmaximalen

Schwierigkeit zu betrachten.

gold-gelber

Kriterium Pkt. £. Höchstschw.

Flöte 1 10

Flöte 2 0,8

Flöte 3 0,8

kleine Trommel 1,0

große Trommel 0,4

Dynamik 0,6

Rhythmus 0,2

Länge 0,2

Insgesamt 1

Was bestimmt im wesentlichen die

Schwierigkeit?

Flöten: viel Achtelnoten und

Sschnelle Läufe, viel besonders hohe

Töne, viel besonders tiefe Töne, viele

Halbtöne, Legato, Stackato, Synkopen,

durchgehende Schwierigkeit in allen

Teilen des Marsches.

Trommeln: viel Achtel, Triolen,

lange Wirbel, ungerade Wirbel, Wirbel

Talten-Buch

ohne Abschlag, Synkopen, punktieren,

Gegenschläge bei Paukenmärschen, sehr

abweichendes Schlagen von der Flötenmelodie.

Große: Trommel _ und.Beckens

Doppelschläge, Soli, Wirbel, Anteil am

Gesamtklang.

Dynamik : Viele Lautstärkenwechsel,

Crescendo, Descrecendo.

Rhythmus : Ritardande, viele Pausen,

besondere Anforderungen durch

zusätzliche Zeichen.

Länge: überlange Märsche, die besonders

bei der Wiederholung von Teilen

anders gespielt werden müssen

(über 100 Takte ohne Wiederholungen).

2.1.3. Einstufung der Märsche

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