Der Tambour/Ausgabe 1967 09

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Seite 1

  • Neue Struktur beschlossen
  • Zentrale Kommission berufen
  • Hauptaufgaben sind festgelegt
  • Nachwuchsarbeit im Vordergrund
  • Ein alter Hase: Walter König
  • Mühlhausen ruft zur Zweiten

Die neu berufene

Zentrale Spielleutekommission

Vorsitzender
Friedel Neumann

1. Stellvertreter und Haupttechniker für Erwachsene
Günter Bodenstein

2. Stellvertreter und Vors. Kommission Spielmannszüge
Hans Brückner

Vors. Kommission Blasorchester
Paul Plenikowski

Vors. Kommission Schalmeienkapellen
Günter Schlaefke

Vors. Kommission Fanfarenzüge
Achim Leske

Vors. Kommission Kultur und Bildung (Presse)
Bernd Schenke

Vors. Kommission Kinder und Jugend
Ernst Bartling

Vors. Kommission Technik
Tankred Böhm

Vors. Kommission Wettkampfrichter
Gerhardt Rissel

Haupttechniker Kinder und Jugend
Heinz Palwizat

Vors. Kommission Finanzen
Regina Kellner

Statistiker
Herbert Torges

Mitglieder
Erhardt Güttner
Karl Seidel
Rolf Ochsendorf

Die Spielleute des DTSB sind

Ein fester Bestandteil des Sports

  • Von DTSB-Präsident Manfred Ewald
  • Spielleute stehen vor großen Aufgaben

Das Präsidium des DTSB wünscht dem Treffen der Spielleute, das vom 29. September bis 1. Oktober 1967 in Mühlhausen stattfindet, den besten Erfolg. Wir begrüßen es, daß unter dem Leitgedanken „50 Jahre Roter Oktober“ im Rahmen der Mühlhausener Tage ein Zusammentreffen mit sowjetischen Spielleuten durchgeführt wird, das dem 50. Jahrestag der Oktoberrevolution gewidmet ist und die traditionelle deutsch-sowjetische Sportfreundschaft vertieft.

Mit dem Treffen der Freundschaft werden die besten Traditionen der revolutionären deutschen Arbeitersportbewegung fortgesetzt. Es war das erklärte Ziel der Musikabteilungen des Arbeitersports, den Kampf der Werktätigen im kapitalistischen Deutschland für Frieden und sozialen Fortschritt zu unterstützen. In der schweren Zeit des Faschismus waren zahlreiche Mitglieder der Musikabteilungen des Arbeitersports in den Reihen der illegalen Kämpfer, der antifaschistischen Front zu finden.

Beim Aufbau der sozialistischen Sportbewegung in der DDR haben die Spielleute — zunächst unter der Obhut des DTV der DDR — getreu diesen Traditionen einen wichtigen Beitrag geleistet.

(Fortsetzung auf Seite 2)

Wir sehen uns im November wieder

Die 2. Ausgabe unseres Informationsblattes erscheint im November mit Berichten und Analysen von der 2. DDR-Bestenermittlung und einer konkreten Vorschau auf das Jahr 1968.

Ob dann allerdings im Jahr 1968 „der tambour“ weiter erscheint, hängt einzig und allein von den eingehenden Abonnements ab.

Seite 2

Erklärung des Vorsitzenden der Zentralen Spielleutekommission, Sportfreund F. Neumann:

Neuen, höheren Zielen entgegen

Die Beschlüsse, die von den Delegierten des VII. Parteitages der SED zu den Aufgaben der sozialistischen Sportbewegung gefaßt wurden, bringen auch uns Spielleuten wichtige Erkenntnisse.

Wir müssen in kürzester Zeit den Rückgang in unserer Bewegung aufhalten und die Dinge in Angriff nehmen, beraten und lösen, die uns zu einer höheren Entwicklung sowohl auf politisch-ideologischem als auch musikalisch-technischem Gebiet bringen werden.

Wir Spielleute waren schon immer die Agitatoren des Sports und der Arbeiterschaft. Zu allen sportlichen und politischen Höhepunkten der Arbeiterbewegung waren wir die Mobilisatoren der Massen. Diese Aufgaben mit neuem Leben zu erfüllen, die Spielleutebewegung wieder zu einer Massenbewegung zu entwickeln, die bei allen gesellschaftlichen Anlässen dabei ist, muß eine unserer ersten Zielstellungen sein.

Die Wahrung und Pflege dieser guten Traditionen unserer Nation ist für die Spielleutebewegung eine bindende Verpflichtung, Um diese Aufgabe in unserer sozialistischen Gesellschaft zu lösen, gilt es, den Dilettantismus zu überwinden und den besten Kollektiven nachzueifern.

Auch für uns Spielleute gilt die Losung: „Nicht Mitmacher, sondern Schrittmacher sein.“

Nur der Erwerb fundierter Kenntnisse, großer Fleiß, Beharrlichkeit und Ausdauer beim Training führen zu hohen musikalischen Leistungen.

Eine verbesserte Leitungstätigkeit auf allen Ebenen muß den Spielleuten hierzu alle erforderlichen Voraussetzungen schaffen, wie

  1. Regelmäßige Schulung der technischen Kader.
  2. Herausgabe von Lehr- und Notenmaterial, das dem neuesten Stand der technisch-musikalischen Erkenntnisse entspricht,
  3. Schaffung Sstandardisierter Instrumente, einheitlicher Ausrüstung und Bekleidung,
  4. Regelmäßige Durchführung von Wettkämpfen bei Sport-, Kultur- und Traditionstreffen.

Wir müssen uns der großen erzieherischen Potenzen, die in unserem Auftreten in der Öffentlichkeit und in der ganzen Arbeit liegen, endlich bewußt werden.

Nutzen wir das Spielleutetreffen in Mühlhausen als ersten Schritt auf unserem neuen gemeinsamen Weg.

Fortsetzung des Leitartikels

Härtester Konkurrent und nur um 0,8 Punkte vom Sieger Halle geschlagen, war bei der Pionierbestenermittlung der Zug der SSG Wismar.

Höhepunkte ihres unermüdlichen, gesellschaftlich wertvollen Schaffens waren die vier Deutschen Turn- und Sportfeste der DDR in Leipzig, wo die Spielleute ein unersetzlicher Bestandteil des gesamten sportlichen Programms der Festtage waren.

Aber nicht nur bei den großen Festtagen des DDR-Sports zeichnen sich die Spielleute aus. Genau so wertvoll ist ihr Wirken in den Sportgemeinschaften der Städte, Kreise und Gemeinden.

Jetzt, nach dem VII. Parteitag der SED, leisten auch die Mitglieder des DTSB ihren aktiven Beitrag zur Vollendung des Sozialismus in der DDR, stellt sich der DTSB höhere Ziele bei der Weiterentwicklung der sozialistischen Volkskörperkultur.

Davon ausgehend gehört es zu den wichtigsten Aufgaben der Spielleutebewegung, ihre Reihen organisatorisch zu festigen. Die Betriebssportgemeinschaften müssen sich mehr als bisher um die Förderung ihrer bestehenden und um den Aufbau von neuen Spielmannszügen bemühen. Das gilt auch für die Kreis- und Bezirksvorstände. Damit der Spielleutebewegung mehr Aufmerksamkeit geschenkt und ihre Förderung zur Angelegenheit aller Leitungen des DTSB wird, wurden die Spielleute aus dem DTV herausgelöst und in den Bereich Kultur und Bildung des DTSB eingegliedert. Als Bestandteil dieser Kommission beim Präsidium des DTSB wurde die „Zentrale Spielleutekommission“ gebildet, in die bewährte Mitarbeiter der Spielleutebewegung berufen wurden.

Mit dem Spielleutetreffen im thüringischen Mühlhausen wird der Start zu den neuen, höheren Aufgaben erfolgen. Das V. Deutsche Turn- und Sportfest der DDR wird die nächste große Bewährungsprobe sein und beweisen, welche Fortschritte bei der Weiterentwicklung des Spielleutewesens als einem festen Bestandteil der sozialistischen Volkskörperkultur erzielt wurden. Das Präsidium des DTSB wünscht allen Spielleuten, den bewährten Mitstreitern auf unserem gemeinsamen sozialistischen Weg des deutschen Sports in der DDR, große Erfolge.

Wir sind sicher, daß die Spielleutebewegung einen wertvollen Beitrag zum Gelingen des V. Deutschen Turn- und Sportfestes der DDR im Juli 1969 leisten wird.

Seite 3

BESCHLUSS des Sekretariats des Bundesvorstandes des DTSB

In der Entwicklung der sozialistischen Sportbewegung spielen die Spielleute eine wesentliche Rolle. Sie sind nicht nur Träger und Fortsetzer der revolutionären Traditionen der Musikabteilungen der deutschen Arbeitersportbewegung, sondern auch ein wichtiger Faktor des kulturellen Lebens und Wirkens im DTSB. Mit ihrer Tätigkeit entwickeln sie Formen der kulturellen Selbstbetätigung und musischen Erziehung innerhalb unserer Sportorganisation.

ZUM VIII. PARLAMENT hinterließ der Zentrale Jugend- und Pionierspielmannszug einen nachhaltigen Eindruck durch sein einwandfreies musikalisches und diszipliniertes Auftreten.
Aus der Hand des Kreissekretärs der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands Sondershausen nimmt Wolfgang Dlubek für seinen Zug den Wanderpokal der Pionierorganisation entgegen.

Auch an die Spielleute werden bei der Verwirklichung der umfassenden Aufgaben der sozialistischen Sportorganisation höhere Anforderungen gestellt, die eine Neuordnung und -orientierung der Spielleutebewegung notwendig machen.

1. Es ist Aufgabe aller Organe des DTSB, die Spielleutebewegung als festen Bestandteil der sozialistischen Sportorganisation im größtmöglichen Umfang zu fördern. Zur Spielleutebewegung des DTSB gehören:

Spielmannszüge,
Blasorchester,
Schalmeienkapellen,
Fanfarenzüge,

die in Gemeinschaften oder Leitungsorganen des DTSB fest verankert und deren Angehörige Mitglieder des DTSB sind.

2. Damit der Spielleutebewegung in der Entwicklung mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden kann und die Förderung zur Angelegenheit der Leitungen des DTSB wird, werden die Spielleute aus dem DTV herausgelöst und zur direkten Anleitung in den Bereich Kultur und Bildung des DTSB eingegliedert.

Es wird die „Zentrale Spielleutekommission“ als Unterkommission der Kommission Kultur und Bildung beim Präsidium des DTSB gebildet.

Bei den Bezirksvorständen werden gleichgeartete Bezirksspielleutekommissionen geschaffen.

3. Die Hauptorientierung besteht in der Förderung und Entwicklung der Spielmannszüge und Blasorchester. Schalmeienkapellen und Fanfarenzüge sollen nur dort aufgebaut oder weiterentwickelt werden, wo sie auf guten Traditionen aufbauend, ein hervorragendes musikalisches Niveau zu erreichen in der Lage sind.

4. Größte Aufmerksamkeit erfordert die Bildung von Kinder- und Jugendspielmannszügen. Um die Bildung solcher Züge zu gewährleisten, wird jeder Kreisvorstand des DTSB beauftragt, sich mit der Bildung eines Jugendspielmannszuges zu beschäftigen.

In dem Beschluß wird dann weiter auf die Notwendigkeit der verbesserten Zusammenarbeit in den Sportgemeinschaften sowie mit den Massenorganisationen verwiesen.

In den Mittelpunkt der Wettkampftätigkeit rückt die alljährliche DDR-Bestenermittlung der besten Spielmannszüge und Blasorchester. Den Bezirksvorständen wird auf Bezirksebene eine jährliche Bestenermittlung empfohlen.

Zur entsprechenden Kaderentwicklung sind an den Schulen des DTSB Lehrgangskapazitäten freigestellt, die in enger Zusammenarbeit der Zentralen Kommission mit den Bezirkskommissionen genutzt werden müssen.

Auf der Grundlage dieses Beschlusses hat die „Zentrale Spielleutekommission“ ihre künftige Arbeit vorzunehmen.

Redaktionskollektiv gebildet

Für unser Informationsblatt „der tambour“ konstituierte sich ein Redaktionskollektiv, das sich aus Vertretern einzelner Bezirke zusammensetzt und die inhaltliche als auch äußere Gestaltung der Zeitung vornimmt.

Verantwortlicher Redakteur ist der Sportfreund Bernd Schenke, 705 Leipzig, Walter-Barth-Straße 7.

Mitglieder sind die Sportfreunde Hans Fick (Wismar), Kurt Lohse (Magdeburg), Walter Ludwig (Pulsnitz), Egon Hermann (Mühlhausen) und Helmuth Winkler (Lauchhammer).

Wir bitten alle Sportfreundinnen und Sportfreunde, ihre Informationen, Anregungen, Kritiken und Hinweise diesen genannten Sportfreunden anzutragen, damit wir entsprechend darauf eingehen können.

Darüber hinaus gibt es in allen Bezirken (außer Potsdam und Karl-Marx-Stadt, denn die dort tätigen Bezirksvorsitzenden haben es im Verlauf von einem Jahr nicht geschafft, einen Sportfreund für diese Arbeit zu interessieren) Presseverantwortliche, die mit uns engstens zusammenarbeiten.

Seite 4

Sportfreund

Friedel Neumann

ist seit 1. Juli 1967 Vorsitzender der Zentralen Spielleutekommission beim Präsidium des Bundesvorstandes des DTSB.

Nach seiner Tätigkeit als Sportlehrer in Stendal und der Funktion des Kommissionsvorsitzenden für Kinder und Jugend in der Spielleutekommission wurde er 1966 nach Berlin berufen, um beim Bezirksvorstand des DTSB Berlin die Geschicke der Kinder- und Jugendspielmannszugentwicklung in die Hände zu nehmen.

Wir wünschen dem Sportfreund Friedel Neumann auch in seiner Tätigkeit als Vorsitzender der Zentralen Spielleutekommission viele Erfolge zum Wohle unserer sozialistischen Sportbewegung.

Sportfreund

Günter Bodenstein

gehört gegenwärtig noch zum Spielmannszug des Stabsmusikkorps der NVA. Ab November dieses Jahres wird er als Haupttechniker für Erwachsene hauptberuflich in der Zentralen Spielleutekommission tätig sein.

Sportfreund

Bernd Schenke

ist in Leipzig als Journalist tätig. Er ist Vorsitzender der Kommission Kultur und Bildung und zugleich verantwortlicher Redakteur unseres Informationsblattes „der tambour“.

Sportfreund

Herbert Torges

ist Mitglied der Unterkommission Kinder und Jugend, der er schon mehrere Jahre angehört. In der Zentralen Kommission übt er die Funktion des Statistikers und Schriftführers aus.

Sportfreund

Heinz Palwizat

leitete in der Vergangenheit den Spielmannszug Fürstenwalde. Jetzt ist er Musikalischer Leiter des Spielmannszuges Groß-Berlin und gleichzeitig Haupttechniker für Kinder und Jugend.

Seite 5

Unsere Blickrichtung ist: Leipzig 1969

Durch die Neuorganisation in der Spielleutebewegung wurde eine gute Basis für unsere weitere Arbeit geschaffen. Die neuberufene Kommission Spielmannszüge setzt sich aus alten, bewährten Funktionären der Spielleutebewegung und jungen Spielleuten, die den notwendigen Elan mitbringen, zusammen.

Sportfreund Hans Brückner, Vorsitzender der Kommission Spielmannszüge

Vor uns stehen große, aber auch schöne Aufgaben, die jedoch nicht im Alleingang zu lösen sind, sondern die aktive Unterstützung der Bezirkskommissionen erfordern und die Mitarbeit jedes Stabführers und Übungsleiters notwendig machen.

Erste Aufgabe ist die Schaffung eines neuen Notenbuches für alle Züge. Im Manuskript liegt es bereits vor und umfaßt 32 Märsche. Es sind gute alte, aber auch neue Märsche, die teilweise recht hohe Anforderungen an den Leistungsstand der Züge stellen.

Weiterhin erfolgt eine Neuregelung der Wettkampfbestimmungen und eine neue Eingruppierung der Märsche in Schwierigkeitsgrade.

In Jahresterminplänen werden Bezirkswettkämpfe und DDR-Bestenermittlungen mit der entsprechenden Festlegung der Pflichtmärsche rechtzeitig veröffentlicht, um allen Zügen ausreichende Möglichkeiten der Vorbereitung zu geben.

Das stattfindende Spielleutetreffen in Mühlhausen wird von uns genutzt, um eine Tagung der anwesenden Stabführer und Übungsleiter durchzuführen, damit die anstehenden Probleme kurzfristig diskutiert und richtungweisende Lösungswege gesucht werden können.

Alle diese Aufgaben haben das Ziel, die Züge auf ein hohes Niveau zu bringen und die Freude aller Spielleute an der „Knüppelmusik“ zu erhöhen.

Zum 5. Deutschen Turn- und Sportfest der DDR 1969 in Leipzig werden von uns besondere Leistungen erwartet. Wir können diese Aufgaben nur dann erfüllen, wenn wir schon heute planmäßig und zielstrebig arbeiten — mit Unterstützung aller Spielleute.

Isoliertheit sprengen

Sportfreund Paul Plenikowski, Vorsitzender der Kommission Blasorchester

Die Kommission Blasorchester hat in ihrer ersten Beratung die Festlegung der Märsche für das Zusammenspiel vorgenommen. Danach gehören

  1. Turner, auf zum Streite,
  2. Fichtemarsch,
  3. Gruß aus Klingenthal,
  4. Castaldo und
  5. Larida

zum Repertoire der Blasorchester, um ein einheitliches Zusammenspiel zu erreichen.

Um auch notenmäßig eine Einheit zu erhalten, wurde festgelegt, daß für „Gruß aus Klingenthal“ die Originalnoten aus

(Fortsetzung auf Seite 6, Spalte 3)

Auf ein Wort

In eigener Sache

Mit der Angliederung der Spielleutebewegung an den DTSB wurde uns die Möglichkeit gegeben, ein eigenes Informationsblatt zu schaffen.

Unter dem Namen „der tambour“ stellt sich dieses Mitteilungsblatt heute erstmals allen Sportfreundinnen und Sportfreunden vor.

Wir wollen künftig in „der tambour“ nicht nur informieren oder Berichte über Wettkämpfe und andere Veranstaltungen bringen, sondern die Hauptaufgabe sehen wir in richtungweisenden Darlegungen für eine Verbesserung der gemeinsamen Arbeit.

Natürlich werden Wettkampfgeschehen, die Arbeit in den Sektionen, Ehrungen sowie Kurzinformationen aus der gesamten Spielleutebewegung nicht vergessen.

Nun eine dringende Bitte. Liebe Spielleute, auf der letzten Seite befindet sich ein abgedruckter Abonnementschein. Mit Wirkung vom 1. Januar 1968 soll „der tambour“ monatlich erscheinen. Das setzt voraus, daß wir bis 15. Oktober 1967 eine genügende Anzahl fester Abonnenten aufweisen können, um die Rentabilität des Informationsblattes nachzuweisen, die bei der Beantragung der Druckgenehmigung erforderlich ist.

Die Sportfreunde sollten ihre Bestellung geschlossen im Zug auf den Schein übertragen (der Versand erfolgt dann geschlossen an den Zug) und bis spätestens 15. Oktober 1967 an den Sportfreund Bernd Schenke, 705 Leipzig, Walter-Barth-Straße 7, schicken.

Also, liebe Spielleute, Eurem Interesse an umfangreicher Information über die Spielleutebewegung in der Republik obliegt die Existenz unseres „tambour“. Das vorliegende Werbeexemplar soll doch keine Eintagsfliege bleiben?

Seite 6

Erfolgreiche Koordinierung ist unsere Hauptaufgabe

Fanfarenzüge sind politische Agitationsgruppen, die in unserer Republik nicht mehr wegzudenken sind. Alle Kollektive müssen deshalb ständig bemüht sein, ihre Leistungen zu verbessern, um in der Öffentlichkeit noch wirksamer zu werden.

Leider ist es uns bisher noch nicht gelungen, für alle Züge ein einheitliches Ausbildungsprogramm und Auftreten zu entwickeln. Die Kollektive waren auf sich selbst angewiesen und arbeiteten ohne konkrete Anleitung.

So ist es auch nicht verwunderlich, daß die Fanfarenzüge nicht in der Lage sind, gemeinsam zu spielen.

Die Aufgabe unserer neugebildeten Kommission Fanfarenzüge besteht nun darin, Mittel und Wege zu schaffen, um die politische und musikalische Geschlossenheit aller Züge zu erreichen, damit alle Märsche, Konzertstücke und Signale notengerecht von mehreren Zügen gespielt werden können.

Hieraus ergeben sich folgende Schwerpunktaufgaben:

  • Bildung einer arbeitsfähigen Kommission, die in der Lage ist, allen Zügen in der Republik Anleitung und Hilfe zu geben,
  • Erfassung aller bestehenden Fanfarenzüge, um einen Überblick zu bekommen, wieviel Gruppen bestehen, arbeitsfähig und gewillt sind, aktiv mitzuarbeiten,
  • Entwicklung eines einheitlichen Ausbildungsprogramms in Verbindung mit der Herausgabe von Pflichtmärschen, Festlegung von einheitlichen Ordnungsformen im Stand und in der Bewegung.
  • Ausarbeitung eines Klassifizierungsprogramms gleich allen anderen Sportarten, um die Voraussetzungen zu schaffen, Bestenermittlungen im Republikmaßstab durchzuführen.

Um diese Aufgaben schnellstens zu lösen, ist es notwendig, daß alle Leiter der Fanfarenzüge bereit sind, aktiv an diesen Vorhaben mitzuarbeiten und Vorschläge zur Verbesserung der weiteren Arbeit unterbreiten.

Es macht sich dazu erforderlich, in absehbarer Zeit Zusammenkünfte mit dem Ziel zu organisieren, konkrete Maßnahmen festzulegen, um Wochenendschulungen und eine verstärkte operative Arbeit aller Mitglieder der Kommission in den einzelnen Kollektiven durchzuführen.

Achim Leske,
Vorsitzender der Kommission Fanfarenzüge

Sportfreund Günther Schlaefke:

Gute Traditionen werden gepflegt

Im Rahmen des Neuaufbaus der Spielleutebewegung unserer Republik wurde in der Zentralen Spielleutekommission auch eine Kommission Schalmeien gegründet. Damit wird uns die Aufgabe gestellt, künftig zielgerichtet und systematisch zu arbeiten.

Auf der konstituierenden Beratung wurden folgende Sportfreunde für die Mitarbeit in der Kommission gewonnen: Vorsitzender: Sportfreund Günter Schlaefke, Berlin; Stellvertreter: Sportfreund Heinz Berndt, Dessau; Techniker: Sportfreund Erich Löffler, Leipzig, und Sportfreund Heinz Glahs, Grimma; Kampfrichter: Sportfreund Artur Kranz, Cottbus; Organisation und Wettbewerbe: Sportfreund Herbert Müller, Großpösna; Presse: Sportfreund Heinz Naumann, Dessau.

Wir haben uns für die kommende Arbeitsperiode das Ziel gestellt, in erster Linie die Bewegung der Spielleute mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu unterstützen und zu fördern. Dabei werden wir vor allem die Interessen unserer Schalmeienkapellen in den Vordergrund rücken, um die bestehenden Traditionen zu erhalten und weiter auszubauen.

Das bedeutet, alle Kapellen in die Lage zu versetzen, daß sie mit ihrem einwandfreien Auftreten in der Öffentlichkeit die Skeptiker von der Notwendigkeit der Existenz der Schalmeienkapellen überzeugen. Erreichen werden wir das aber nur, wenn unsere Kommission gut arbeitet und von allen Sportfreunden tatkräftig unterstützt wird.

In Zusammenarbeit mit der Zentralen Spielleutekommission soll die Arbeit der Kommission Schalmeienkapellen ein voller Erfolg werden. Damit soll aber auch erreicht werden, daß in der Öffentlichkeit nur noch solche Schalmeienkapellen auftreten, die dazu fähig sind, und nicht solche, die durch ihr unqualifiziertes Spiel und Auftreten die gesamte Aufbauarbeit zunichte machen.

Die Leiter der Kapellen möchten wir schon jetzt darauf orientieren, daß Anfang 1968 eine gemeinsame Tagung stattfinden wird.

Künftig 16 Kampfrichter

Was in der Vergangenheit zur Genüge diskutiert wurde, wird durch die Kommission Kampfrichter in die Praxis umgesetzt. Es erscheint eine neue, den Anforderungen und Erkennnissen entsprechende Wettkampfordnung.

Zu den 2. DDR-Bestenermittlungen der Sonderklasse (Spielmannszüge) in Mühlhausen wird sie erstmalig Anwendung finden.

An Stelle der bisherigen drei Hauptpunkte wird es künftig vier geben, die mit jeweils drei statt bisher vier Unterpunkten festgelegt sind. Daraus ergibt sich folgendes Bewertungssystem:

Hauptpunkt I:

  1. Richtige und saubere Stabführung
  2. Reaktion des Zuges
  3. Einheitliche Kleidung und Ausrüstung

Hauptpunkt II:

  1. Schwierigkeit des Marsches
  2. Notengerechtes Spiel — 1. Flöte und sauberes Lyraspiel
  3. Notengerechtes mehrstimmiges Spiel

Hauptpunkt III:

  1. Notengerechtes Spiel der kleinen Trommel und des Schlagzeuges
  2. Einsatz und Abriß der Märsche
  3. Dynamik, Rhythmus, Tempo 114

(Fortsetzung auf Seite 7)


(Fortsetzung von Seite 5)

dem Pleißentaler Heft zugrunde gelegt werden. Die Noten für den Marsch „Turner, auf zum Streite“ werden von Dresden, für den „Fichtemarsch“ aus Arneburg, für „Castaldo“ von Dresden und für „Larida“ von Schönebeck zur Verfügung gestellt.

Die Noten gehen alle an den Sportfreund P. Plenikowski, 33 Schönebeck (Elbe), Freiligrathstraße 7, und werden von dort den anfordernden Zügen zugestellt.

Im Rahmen der 2. DDR-Bestenermittlung der Spielmannszüge werden auch die Blasorchester auftreten; allerdings nicht im Rahmen eines Wettkampfes, sondern im Rahmenprogramm. Interessierte Züge melden sich sofort bei dem Vorsitzenden der Kommission Blasorchester, Sportfreund Plenikowski.

Liebe Sportfreunde, auch vor der Kommission Blasorchester stehen in den kommenden Monaten schwierige Aufgaben. Sie zu lösen, kann nicht nur Aufgabe der Funktionäre, sondern muß Sache aller Mitglieder unserer Orchester sein.

Seite 7

MIT DER BERUFUNG aller Kommissionen der Zentralen Spielleutekommission am 19. und 20. August in Leipzig wurde ein weiterer wichtiger Schritt in der systematischen und koordinierten Arbeit der Spielleutebewegung zum Abschluß gebracht.Die anwesenden Sportfreunde gaben der Hoffnung Ausdruck, daß diese Zusammenkunft der Beginn einer erfolgreichen Arbeit werde. In den anschließenden Kommissionsberatungen wurden die ersten entscheidenden Aufgaben beraten und in Angriff genommen.

An der Wiege künftiger Erfolge

Wohl kaum jemand wird es zu bestreiten wagen, daß jene Gemeinschaften, die eine gute Nachwuchsarbeit pflegen, den Grundstein für spätere Erfolge geschaffen haben. Leider kann man nur in wenigen Fällen von positiven Beispielen dieser Art sprechen, wie sie während der DDR-Bestenermittlung der Pionierspielmannszüge in Berlin und Sondershausen offenbart wurden.

Fleiß und Ausdauer brachten dem Pionierspielmannszug der BSG Chemie Bad Dürrenberg den unerwarteten Gewinn der Bronzemedaille.

Die sieben besten Pionierspielmannszüge trafen in acht Durchgängen aufeinander, um den Gewinner des Wanderpokals der Pionierorganisation „Ernst Thälmann“ zu ermitteln.

Die gezeigten Leistungen waren durchaus ansprechend und deuteten auf eine sorgfältige Vorbereitung der einzelnen Züge hin.

Was sich im vergangenen Jahr bereits abzeichnete, wurde diesmal zur Gewißheit. In Halle wird gegenwärtig eine Nachwuchspflege betrieben, die — abgesehen von den Voraussetzungen — für alle Gemeinschaften zur Nachahmung empfehlenswert ist. Ergebnis dieser umsichtigen Arbeit war der sichere Gewinn der Goldmedaille in diesem Jahr.

Aber auch der Zweitplazierte, der Pionierspielmannszug der SSG Wismar, hat mit seiner Entwicklungsarbeit einen entscheidenden Schritt nach vorn getan.

Betrachtet man das Endergebnis der Bestenermittlung, dann muß klar festgestellt werden, daß die Arbeit der Sportfreunde Rissel und Dlubek in Halle sowie der Sportfreunde Koplin und Grützmacher in Wismar nicht nur von der Endplazierung her gesehen Anerkennung verdient, sondern daß vor allem der große Punktabstand zu den anderen Zügen für den Fleiß der Ausbilder und Pioniere spricht.

Dennoch sei an dieser Stelle allen Pädagogen und Pionieren Dank und Anerkennung ausgesprochen. Den Gemeinschaften, die bisher auf dem Gebiet der Nachwuchsentwicklung zurückgeblieben sind, möchten wir empfehlen, den Hallenser, Wismarer und auch Dürrenberger sowie Magdeburger Beispielen nachzueifern.

Endstand im Pokalwettbewerb der Pioniere 1967: 1. Dynamo Halle (55,53 Punkte), 2. SSG Wismar (54,70 Punkte), 3. Chemie Bad Dürrenberg (52,75 Punkte), 4. Medizin Magdeburg (52,52 Punkte), 5. Lok Stendal (52,51 Punkte), 6. Dynamo Burg (52,05 Punkte), 7. Empor Bad Langensalza (48,91 Punkte). B. S.

(Fortsetzung von Seite 6)

Hauptpunkt IV:

  1. Vordermann, Seitenrichtung, Schwenkung
  2. Haltung der Instrumente
  3. Sauberkeit der Instrumente

Für jeden Hauptpunkt werden vier Kampfrichter eingesetzt (insgesamt zum Wettkampf 16 plus 4 Ersatzkampfrichter). Die beste und schlechteste Wertung wird gestrichen, die beiden Mittelwerte werden zusammengezählt.

Die höchste érreichbare Punktzahl bleibt wie bisher 60.

Wir hoffen, mit dieser Regelung einen wesentlichen Schritt nach vorn zu tun. Nähere Erläuterungen folgen in den gedruckten Wettkampfrichtlinien.

Die Kampfrichter für die DDR-Bestenermittlung werden Mitte September in einem Wochenendlehrgang mit dieser neuen Richtlinie vertraut gemacht.

Gerhardt Rissel,
Vorsitzender der Kommission Kampfrichter

Seite 8

Sportfreund Ernst Bartling,
Vorsitzender der Kommission Kinder und Jugend:

Nachwuchs systematisch heranbilden

Wie in jeder anderen Sportart, ist auch in der Spielleutebewegung die Entwicklung des Nachwuchses von vorrangiger Bedeutung. In der Vergangenheit sind eine Reihe von guten, traditionsreichen Erwachsenenzügen zusammengebrochen, weil sie regelrecht überaltert waren und der Nachwuchsarbeit nicht die gebührende Aufmerksamkeit beigemessen haben. Ihre Arbeit war sporadisch und dem Zufall überlassen.

SPIELMANNSZUG des Stabsmusikkorps der Nationalen Volksarmee Berlin — ein enger Kontakt und langjährige Freundschaft verbindet diese Genossen mit den Spielleuten des DTSB.Sei es zu Großveranstaltungen, bei Sportdemonstrationen oder Wettkämpfen, immer und überall sind die Spielleute des Stabsmusikkorps bereit, durch ihr Auftreten und ihre uneingeschränkte Unterstützung dem Ganzen den I-Punkt aufzudrücken. Besonders aktiv sind sie an der Ausbildung des Pionierspielmannszuges Groß-Berlin beteiligt. Viele Spielleute, die ihren Wehrdienst in der NVA versahen oder gegenwärtig ableisten, erwarben sich in diesem Zug hohe Kenntnisse.

Hauptaufgabe der Kommission Kinder und Jugend muß es also zwangsläufig sein, in Zusammenarbeit mit den anderen Kommissionen Möglichkeiten zu schaffen, die durch Krieg, Faschismus und Nachkriegszeit bedingten Lücken in der Spielleutebewegung zu schließen.

Das kann nur durch eine systematische Heranbildung von Pionier- und Jugendzügen sowie eine breite Wettkampfbewegung geschehen.

Seit 1964 gibt es auch für die Pionierspielmannszüge einen Wanderpokal, der in alljährlichen Wettkämpfen ausgespielt wird. Die Erfahrungen dieser Wettkämpfe zeigen deutlich, daß bei den wenigen Pionierzügen, die in unserer Republik bestehen, die Leistungen wesentlich gestiegen sind. Die besten Züge zeigen Leistungen, die sich mit denen der Erwachsenen durchaus messen können. Das trifft sowohl hinsichtlich der Disziplin als auch der musikalischen Leistungen zu.

Mit dem bisher Gesagten soll nicht behauptet werden, es existieren wenig Pionierspielmannszüge. Es gibt sicher eine ganze Reihe, aber sie sind entweder nicht dem DTSB angeschlossen oder aber sie begnügen sich mit geringen Leistungen.

Mir sind einige solcher Züge bekannt, und ich empfinde es als betrüblich, daß sich nicht nur die Spielleute, sondern auch die Leitungen der Massenorganisationen mit solchen unterdurchschnittlichen Leistungen zufriedengeben.

Das wichtigste ist deshalb, daß die Leitungen der Erwachsenenzüge der Sonderklasse und der Leistungsklasse I dafür Sorge tragen, einen Pionierspielmannszug in ihren Einflußbereichen zu gründen. Es kommt vor allem darauf an, daß es geschlossene Züge sind, die aufgestellt werden.

Je mehr Spielleute wir ausbilden, um so seltener wird es in Zukunft geschehen, daß ein Zug an Nachwuchsmangel leidet und zusammenbricht.

Letzte Meldungen:

BERLIN — An den stattfindenden 2. DDR-Bestenermittlungen der Spielmannszüge in Mühlhausen wird der Vizepräsident des DTSB, Sportfreund Alfred Heil, teilnehmen. Er eröffnet am Freitagabend im Rahmen der großen Eröffnungsveranstaltung die Wettkämpfe.

LEIPZIG — Bei dem in Wurzen (Bezirk Leipzig) ausgetragenen Bezirkswettkampf der Spielmannszüge der Leistungsklasse I ging der Zug der BSG Einheit Wurzen als Sieger hervor. Als Gäste starteiten die Sonderklassenvertreter des Bezirkes, BSG Traktor Taucha und BSG Stahl Megu.

MÜHLHAUSEN — Letzte Vorbereitungen werden in der Thomas-Müntzer-Stadt getroffen, um die Spielleute der Republik würdig zu empfangen. Seit 20. September ist das Organisationsbüro durch Sportfreunde der Zentralen Spielkommission besetzt.

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