Der Tambour/Ausgabe 1972 04

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5. Jahrgang, Ausgabe April 1972

Scan der Original-Ausgabe als PDF

Seite 1

Julitage sind Test für die Weltfestspiele

DESSAU — Stadt an Elbe und Mulde, zwischen Leipzig und Magdeburg, wird im kommenden Jahr Gastgeber für die Spielleute sein, die sich im „Übungsverband Musikschau“ auf die X. Weltfestspiele vorbereiten. Neues, interessantes und wissenswertes über diese bedeutsame Aufgabe und die Geschichte dieser Stadt ist in den nächsten Ausgaben zu lesen. Heute beginnen wir auf Seite 2 mit den ersten offiziellen Mitteilungen an unsere Spielleute.
EIN FESTER HÄNDEDRUCK und herzliche Worte des Dankes zum Abschied tauschten im vergangenen Jahr in Colditz anläßlich des „Aufstiegsturniers“ der Spielmannszüge Sportfreund Hans Brückner (links im Bild) als stellv. Vorsitzender der Zentralen Spielleutekommission und Genosse Goldammer, Kombinatsparteisekretär. Nun erwartet Oberlichtenau die Kollektive der Leistungsklasse I zum Kampf um die Plätze im „Oberhaus“. Doch vorher, exakt sechs Wochen früher, wird in Rostock um den Titel des „DDR-Meisters“ 1972 gespielt. Wünschen wir an dieser Stelle allen kommenden Wettkämpfen einen guten Verlauf und den einzelnen Kollektiven den ihrem Übungsfleiß entsprechenden Lohn.

„Delegationsleitung Spielleute“ für die Spartakiade tagte

Die Vorbereitungen laufen parallel, obwohl sie sich eigentlich nicht trennen lassen — dennoch gibt es Unterschiede zwischen den Aufgaben, die uns die IV. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR 1972 in Berlin und die exakt zwölf Monate später stattfindenden X. Weltfestspiele in unserer Repubdlik stellen.

Die „Delegationsleitung Spielleute“ zur Spartakiade hat das auf ihrer letzten Beratung nochmals klar herausgearbeitet.

Es ist bekannt, daß wir im Rahmen der Spartakiade einige Großveranstaltungen durchführen, die selbstverständlich eine hohe Qualität verlangen. Mit 1500 Spielleuten werden wir diese Aufgaben lösen.

Im Juli 1973 erwartet uns allerdings ein weit größeres Vorhaben, wenn es um die Gestaltung der Musikschau geht, die nach bisherigen Informationen mehr als einmal vorgetragen werden soll.

Dann mit 2500 Aktiven, einer neuen Komposition und vielen zusätzlichen Neuerungen, die jedem das letzte an Konzentration und Einsatzbereitschaft abfordern.

Was liegt demnach näher, als die Tage der IV. Kinder- und Jugendspartakiade als Test

Fortsetzung auf Seite 8

Die Ergebnisse . . .

ihrer Sektionswahlversammlungen mit den gewählten Funktionären sollten alle Spielleutekollektive umgehend ihrer zuständigen Bezirkskommission melden, damit die Anschriftenverzeichnisse auf den neuesten Stand gebracht werden können.

Die ersten Irrläufer, aus Gründen ungenügender Information bei derartigen Veränderungen, sind bereits zu verzeichnen und erschweren uns die Arbeit.

Letzte Meldung

Spartakiadeinformationen Anfang Mai

Wie wir vom Organisationskomitee der IV. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR erfuhren, ist mit den nächsten konkreten Informationen für die „Delegation Spielleute“ Anfang Mai zu rechnen. Das betrifft die Mitteilung der zu benutzenden Züge bei der Anreise, die Abfahrtzeiten der Bezirkssonderzüge am 30. Juli ab Berlin und die genauen Veranstaltungstermine sowie ihre Orte. Wir bitten deshalb von weiteren Anfragen Abstand zu nehmen.

Seite 2

Sie erhielten das Vertrauen

■ 74 Kollektive in den „ÜV Musikschau“ berufen

■ 2400 Aktive mit einem gemeinsamen Ziel

Die Spielleute des DTSB rüsten zu den Vorbereitungen für die „Musikschau“ anläßlich der X. Weltfestspiele.

Nach eingehenden Beratungen in den Fachkommissionen, dem Sekretariat der ZSK und der Zentralen Spielleutekommission selbst, wurden die Kollektive ausgewählt, bestätigt und schriftlich in den „ÜBUNGSVERBAND MUSIKSCHAU“ berufen, von denen eine hohe musikalisch-technische Leistung sowie vorbildliche Disziplin und Einsatzbereitschaft erwartet werden kann.

Die Spielleutebewegung des DTSB wird vertreten durch:

ZIELSTREBIGKEIT und Fleiß führten dazu, daß die Sportfreunde aus Pritzwalk/Perleberg (unser Bild stammt aus dem Jahr 1969) den Sprung in die Leistungsklasse I schafften und nun in den „Übungsverband Musikschau“ berufen wurden. Ja, und daß dabei der Nachwuchs nicht vergessen wurde, zeigt ein Blick in die Reihen der Pionierkollektive.

SPIELMANNSZÜGE

Erwachsene

  • BSG Medizin Mühlhausen
  • BSG Motor Lauchhammer Ost
  • TSG Halle-Trotha
  • BSG Traktor Zabeltitz
  • BSG Traktor Luisenthal
  • BSG Motor Treuenbrietzen
  • BSG Aufbau Brandenburg
  • BSG Mansfeldkombinat
  • TSG Traktor Taucha
  • TSG Wismar
  • BSG Aufbau Gernrode
  • BSG Chemie Rodleben
  • BSG Traktor Hasselfelde
  • BSG Aufbau Karl-Marx-Stadt
  • BSG Motor Zeitz
  • BSG Stahl Brandenburg
  • BSG Stahl Hettstedt
  • BSG Lok Oschersleben
  • BSG Motor Stralsund
  • BSG Traktor Friedland
  • TSG Empor Dahme
  • BSG Traktor Hirschfeld
  • BSG Stahl Megu Leipzig
  • SG Pritzwalk/Perleberg
  • SG Oberlichtenau
  • BSG Motor Lengefeld
  • BSG Einheit Ruhland
  • BSG Motor Altenburg
  • BSG Einheint Wurzen
  • BSG Robotron Radeberg
  • TSG Chemie Apolda
  • BSG Empor Klengei-Serba
  • BSG Einheit Tessin
  • BSG Chemie Bernburg

Pioniere

  • BSG Baukema Aschersleben
  • BSG Medizin Mühlhausen
  • BSG Traktor Großsteinberg
  • SSG Bischofswerda
  • BSG Lok Oschersleben II
  • TSG Lübbenau
  • BSG Traktor Hirschfeld
  • SG Cattenstedt
  • SG Pritzwalk/Perleberg
  • BSG Traktor Zabeltitz
  • SG Oberlichtenau
  • BSG Motor Boizenburg
  • BSG Motor Zeitz
  • TSG Halle-Trotha
  • BSG Turbine Lauta
  • BSG Traktor Hasselfelde

Mädchen

  • BSG Empor Quedlinburg
  • HSG IHS Wismar
  • BSG Stahl Freital

FANFARENZÜGE

  • SG Dynamo Potsdam
  • BSG Einheit Pädagogik Leipzig NO
  • SG „E. Thälmann“ Berlin-Friedrichshain
  • SG „E. Thälmann“ Berlin-Prenzlauer Berg
  • BSG Stahl Hennigsdorf
  • SG Dynamo NW Berlin
  • BSG Lok Mitte Leipzig
  • SG Dynamo Mühlhausen

SCHALMEIENKAPELLEN

  • BSG Aktivist Luckenau
  • BSG Stahl Maxhütte
  • SG Dynamo Hohenschönhausen
  • BSG Empor Plauen
  • BSG Traktor Großpösna
  • SG Dynamo Grimma
  • BSG Fortschritt Falkenstein
  • BSG Lok Brandenburg

BLASORCHESTER

  • BSG Fortschritt Adorf
  • BSG Lok Dresden
  • TSG Warin
  • BSG Motor Netzschkau
  • SG Ottendorf

Herzlichsten Dank

möchte ich auf diesem Weg allen Spielleuten des DTSB für ihre zahlreichen Grüße, Glückwünsche und Geschenke sagen, die mich anläßlich meines 60. Geburtstages erreichten.

Besonderen Dank spreche ich dem Pionier- und Erwachsenenkollektiv der TSG Traktor Taucha für die Darbietungen sowie den Kollektiven der TSG Halle-Trotha und der BSG Aktivist Haselbach aus.

Nicht zuletzt gilt mein Dank der Abteilung Propaganda/Kultur des DTSB-Bundesvorstandes und der Fachkommission Spielmannszüge mit dem Sportfreund Brückner an der Spitze.

Ich werde meine ganze Kraft auch weiterhin für das Wohl der Spielleutebewegung des DTSB einsetzen, soweit es mein Gesundheitszustand erlaubt.

Gerhard Rissel, Vorsitzender der Zentralen Spielleutekommission

Seite 3

Jeder muß die gleiche Leistung bringen können

„Schon jetzt zu sagen, wer im nächsten Jahr im Berliner Walter-Ulbricht-Stadion als Stabführer eingesetzt wird, ist gar nicht möglich. Entscheiden wird das Leistungsprinzip, das Beherrschen der Komposition und Choreographie“, erklärte Sportfreund Gerhard Müller, Haupttechniker der ZSK und stellv. Leiter des Gestalterkollektivs des ÜV Musikschau.

Und das sind die Sportfreundinnen und Sportfreunde, die von nun ab „pauken“, um die Musikschau „im Schlaf“ zu beherrschen (v. l. n. r.):

ROLF FRÄDERICH — Stabführer im Spielmannszug der BSG Aufbau Brandenburg. Er war schon 1969 zum V. Deutschen Turn- und Sportfest der DDR eingesetzt.

WALTER KNUTH -— Stabführer im Spielmannszug der BSG Motor Stralsund.

HORST KUBITZA — Stabführer im Spielmannszug der BSG Chemie Rodleben. Seine Erfahrungen liegen in der jahrelangen Praxis und bestätigen sich beim Einsatz zur Musikschau 1969 in Leipzig.

WERNER CZERWINKA — Stabführer im Spielmannszug der TSG Halle-Trotha. Wohl der Jüngste, doch die bisherigen Ergebnisse sprechen für ihn.

HELGA NEUWIRTH — Stabführerin im Mädchenspielmannszug der BSG Stahl Freital. 1969 war sie noch Hornistin im Mädchenblock der Musikschau.

SYLVIA PICHEL — Stabführerin im Mädchenspielmannszug der BSG Empor Quedlinburg. Ihr Bild ging nach den erfolgreichen Julitagen 1969 in Leipzig um die Welt. Sie war das begehrteste Fotomotiv des Übungsverbandes.

Nicht zu Unrecht werden die Sportfreunde der Fanfarenzüge, Schalmeienkapellen und Blasorchester die Frage stellen: „Warum nur Stabführer der Spielmannszüge und nicht auch aus unseren Reihen?“ Die Antwort ergibt sich aus der Choreographie. Es wird nur einen Hauptstabführer außerhalb des Innenraumes geben. Auf dem Stadionteppich wird sich lediglich die Stabführerin der Mädchen „schaffen“. Alles andere (Blockstabführer usw.) wird es diesmal nicht geben.

JAHRESSPORTPLAN 1972

Wir bitten nachfolgende Veränderungen zum Jahressportplan, der im Januar veröffentlicht wurde, vorzunehmen.

  1. „DDR-Meisterschaft“ der Pionierspielmannszüge — Sonderklasse: Der Wettkampf findet nicht wie vorgesehen im Trainingslager Groß-Köhris, sondern am 23. Juli 1972 in Berlin statt.
  2. „DDR-Bestenermittlung“ der Fanfarenzüge: Auf Grund einer kurzfristigen Absage der Stadt Salzwedel wird der Wettkampf am 26. Juli 1972 in Berlin durchgeführt.
  3. „DDR-Bestenermittlung“ der Schalmeienkapellen: Der Veranstalter änderte den Termin und wird diesen Wettkampf im Rahmen des Plauener Spitzenfestes am 23. und 24. Juni 1972 in Plauen durchführen.
  4. Als Nachtrag bitten wir die Bezirksmeisterschaften des Bezirkes Erfurt am 6. und 7. Mai 1972 zu notieren.

Neue Anschrift

Mit Wirkung vom 1. April 1972 ist die Anschrift der Redaktion „der tambour“ nicht mehr 705 Leipzig, sondern jeglicher Schriftverkehr ist ab sofort an die Zentrale Spielleutekommission des DTSB, 1055 Berlin, Storkower Straße 118, zu richten.

Gleiches trifft für die bisherige Berliner Anschrift des Sportfreundes Bernd Schenke (111, Grabbeallee1 8 a) zu.

Er ist ab sofort unter DTSB-Bundesvorstand, 1055 Berlin, Storkower Straße 118, zu erreichen.

Diese Hinweise sind unbedingt zu beachten.

Seiten 4 & 5

Gestalter-Kollektiv Übungsverband Musikschau

Die ersten Etappenziele auf dem sicher nicht weiten, aber dennoch recht komplizierten Weg wurden erreicht.

Die Komposition und Choreographie für die Musikschau der Spielleute des Deutschen Turn- und Sportbundes anläßlich der X. Weltfestspiele 1973 in der Hauptstadt der DDR Berlin sind fertiggestellt.

Die Märsche und weitere Teile der Musik befinden sich bereits als Manuskripte niedergeschrieben in den Vervielfältigungsapparaten und gehen den berufenen Kollektiven in den nächsten Tagen zu.

Die nächste, sicher ebenso schwierige Strecke liegt nun vor uns. Es geht an das intensive Einstudieren.

Denn wenn am 8. Juli 1973 das Trainingslager eröffnet wird, sollte jeder „seine Stimme“ aus dem ff beherrschen.

Zu den X. Weltfestspielen in Berlin . . .

Sportlich, frisch und modern

Im Februar hatte das Gestalterkollektiv in Adorf Quartier bezogen. Im Beisein des Komponisten wurde noch einmal die neuentstandene Musik vom Tonband abgespielt. Es gab wichtige Hinweise und wertvolle Schlußfolgerungen — für beide Seiten — die in der weiteren Arbeit Berücksichtigung fanden.

Während sich die einen mit der Grundkonzeption der Choreographie beschäftigten, berieten andere die Instrumentierung der Komposition, um die richtigen Effekte zu erzielen.

Eine kameradschaftliche Arbeit, keiner kann ausgenommen werden, führte schließlich zum Abschluß. Hoffen wir, daß dem Kollektiv eine gute Musikschau in der Gestaltung gelungen ist, die es nun in die Praxis umzusetzen gilt.

Den Mitgliedern des Gestalterkollektivs stellten wir im Anschluß an die Diskussionen in Adorf einige Fragen. Doch vorher zwei kurze Interviews mit dem Leiter des Gestalterkollektivs und seinem Stellvertreter, den Sportfreunden Bernd SCHENKE und Gerhard MÜLLER:

FRAGE: „Sportfreund Schenke, warum wurde für die Musikschau der Spielleute des DTSB zu den X. Weltfestspielen eine völlig neuartige Musik geschaffen?“

ANTWORT: „Der Aufschwung in der Spielleutebewegung, der sich in den letzten Jahren deutlich abzeichnet, drückt sich in einer beachtlichen Qualitätssteigerung aus. Bezieht man sein Urteil nur auf die Wettkämpfe, dann muß man sagen, daß sich auch im Inhalt der Darbietungen viel verändert hat. Doch diesem Sprung nach vorn wurden wir bisher bei Großveranstaltungen musikalisch niemals gerecht. Schwierige Bewegungsveränderungen und exakte Formationen waren die eine Seite, die neue, aber was sich nicht veränderte war das Repertoire. Diesen „Rückstand“ galt es zu beseitigen und wir glauben, daß es mit der vorliegenden Komposition erreicht wird.“

FRAGE: „Heißt das, in Zukunft werden größere Veranstaltungen nur noch mit derartigen, sicherlich hohen Anforderungen, durchgeführt?“

ANTWORT: „So absolut sollte man die Sache nicht sehen. Denn das bisherige traditionelle Liedgut wird nicht verschwinden, sondern weiter gespielt werden und auch bei Großveranstaltungen zu hören sein. Wenn wir aber in solchen Dimensionen auftreten, wie 1973 in Berlin, und im Übungsverband Klangkörper aller Genres haben, dann können wir einfach nur auf neue Sachen zurückgreifen, wenn wir ein gemeinsames Spiel anstreben, um damit die Möglichkeiten zu nutzen und die Kollektivität der Spielleute des DTSB auch äußerlich zu dokumentieren.“

FRAGE: „Wie ist der Stand der Vorbereitungsarbeiten und welches sind die nächsten Schritte?“

ANTWORT: „Die Vorbereitungen verlaufen exakt nach Plan und wir können sagen, daß die bisherigen Ergebnisse gut sind. Zu den nächsten Schritten gehört einmal die Durchführung der Funktionärskonferenz am 29. April in Berlin, auf der wir alle Leiter der berufenen Kollektive mit der Choreographie und Musik sowie mit den wichtigsten organisatorischen und technischen Fragen vertraut machen. Schon vierzehn Tage später, am 13. Mai, ist dann in Leipzig die Miniaturschau. Dort wird sich entscheiden, was unsere bisherige Arbeit wert ist.“

FRAGE: „Welcher Kreis von Kollektiven wurde in den Übungsverband berufen?“

ANTWORT: „In der heutigen Ausgabe sind die Kollektive bereits genannt, die von der Leitung des Übungsverbandes eine Berufung erhielten. Wir haben uns bei der Auswahl davon leiten lassen, die technisch stärksten Spielleute in die Lösung der vor uns stehenden Aufgaben einzubeziehen. Vorwiegend sind das die Kollektive der zentralen Klangkörper und einige Einzelzüge, bei denen die Garantie vorhanden ist, daß sie unsere Forderungen in der entsprechenden Qualität erfüllen werden.

FRAGE: „Sportfreund Müller, entspricht die Neukomposition den Entwicklungstendenzen und Wünschen unserer Spielleute?“

ANTWORT: „Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten, da die Praxis erst eine endgültige Antwort geben wird. Der Wunsch nach neuer moderner und vor allem dem Charakter unserer Zeit entsprechender Musik besteht schon sehr lange bei den Spielleuten und Funktionären. Nach meiner Meinung ist gerade jetzt, wo sich eine enorme musikalische Entwicklung aller Genres abzeichnet, der Zeitpunkt gekommen, generell einen Wandel in der Spielleutebewegung vorzunehmen. Die Neukomposition entspricht zweifellos unseren Entwicklungstendenzen, denn unserem Ziel, alle Klangkörper der verschiedenen Genres des DTSB gemeinsam spielen zu lassen, kommen wir mit dieser Art neuer Musik sehr nahe. Das Streben der Spielleute geht dahin, besonders auf musikalischem Gebiet eine höhere Qualität zu erreichen. Dieser Wunsch wird mit der vorliegenden Neukomposition nach meiner Meinung erfüllt.“

FRAGE: „Für welche Genres ergeben sich in der Phase der Einstudierung besondere Schwerpunkte und möglicherweise auch Schwierigkeiten?“

ANTWORT: „Von besonderen Schwierigkeiten möchte ich nicht sprechen. Für alle Sportfreunde ergibt sich etwas völlig Neues, womit man sagen kann, daß die Probleme für die Genres gleich sind. Aufgabe der Kommission Technik ist es, in Verbindung mit den Bezirkstechnikern auftretende Schwierigkeiten zu beseitigen. Diese systematische Arbeit wurde bereits begonnen und wir glauben, in den Kollektiven eine erfolgreiche Übungstätigkeit entwickeln zu können.“

H.-Jürgen Wenzel Komponist unserer Musik und Dirigent am Landestheater Halle bei Werktätigen seines Patenbetriebes

VIER FRAGEN an die Mitglieder des Gestalterkollektivs:

1. „Wie findest Du die Neukomposition für die Musikschau und worin siehst Du das Besondere?“

2. „Sind die Forderungen, die sich mit der Einstudierung und Bewältigung dieser Komposition für die Spielleute ergeben, zu hoch oder werden alle diese Aufgabe bewältigen können?“

3. „Welche Schritte sollten von Kollektiven und den einzelnen Spielleuten im Einstudierungsprozeß beachtet werden?“

4. „Kannst Du einige besondere Hinweise geben?“

Sportfreund Gerhard MOLDE

1. Von meinem Standpunkt aus beurteilt ist die Komposition eine dufte Sache. Denn wir als Schalmeienspieler erhalten damit eine erste erfolgversprechende Aufgabe, im Verein mit den anderen Klangkörpern des DTSB unser wahres Leinstungsvermögen zu demonstrieren.

2. Fleiß und Mühe sind überall erforderlich, wenn wir bestehen wollen. Der Wille ist bei allen vorhanden und wir werden die Anforderungen ganz sicher erfüllen.

3. Vorrangig in der Übungsarbeit ist mit Erhalt der Noten nur noch die Einstudierung der Komposition für die Musikschau. Dem muß sich alles unterordnen. Zu beachten wäre

Fortsetzung auf Seite 6

Seite 6

Sportlich, frisch und modern

Fortsetzung von Seite 5

noch, daß alle Instrumente vor Beginn neu gestimmt werden.

4. Neue Instrumente bringen Schwierigkeiten. Kommt noch neue Musik hinzu, wird es doppelt kompliziert. Es ist deshalb ratsam, zuerst nur die Halbtöne zu lehren, die in den betreffenden Kompositionsteilen enthalten sind. Denn in der gesamten speziellen Notenlehre für chromatische Instrumente sind sehr viel neue theoretische und praktische Kenntnisse erforderlich, die es zusätzlich zu erlernen gilt.

Sportfreund Albert ADLER

1. Die Komposition von Herrn Hans-Jürgen Wenzel finde ich sehr gut. Mir imponiert vor allem, daß sich die einzelnen zentralen Klangkörper in vielfältiger Weise solistisch betätigen können.

2. Für die Kollektive des „Zentralen. Blasorchesters“ dürften sich bei guter Probenarbeit keine Schwierigkeiten ergeben. Allerdings darf das nicht zu Nachlässigkeiten oder Leichtsinn führen.

3. Den Leitern der Kollektive empfehle ich als erstes ein genaues Studium der Komposition, damit sie die richtige Einstellung zur Musik finden. Dann sollten sie die Probentätigkeit vorbereiten und beharrlich zum Erfolg führen.

4. Dynamik und Rhythmus sowie die richtige Stimmung der einzelnen Instrumente sind Voraussetzung für die exakte Einstudierung. Darauf gilt es zu achten.

Sportfreund Gerhard KNOLL

1. Gut, frisch, sportlich und modern, so möchte ich die Komposition einschätzen. Besonders gefällt mir, daß sie vom allgemein üblichen durchgängigen Marschrhythmus abgeht und eine neue Note in unsere Vortragsweise und unser Auftreten trägt.

2. Die Forderungen sind nicht gerade niedrig, aber auch keineswegs so hoch, daß sie nicht zu schaffen wären. Für das „Zentrale Fanfarenorchester“ ergeben sich eventuell im Teilzug Mühlhausen einige Probleme, da es dort noch an den notwendigen Notenkenntnissen mangelt. Im übrigen werden die Schwierigkeiten durch das noch zu erfolgende Arrangement und die Instrumentation bestimmt.

3. Regelmäßige Ausbildung in den einzelnen Instrumentengruppen und kontinuierliche Notenlehre müssen in den Gesamtzeitraum der Vorbereitungen bis Juni 1973 eingeplant werden.

4. Zur Unterstützung der choreographischen Einstudierung sollte den Kollektiven bereits in den nächsten Monaten diese und jene Grundübung als Aufgabe übertragen werden. Sie könnte inzwischen geprobt und als willkommender Ausgleich des intensiven Übens genutzt werden.

Sportfreund Günther NÖTHLICH

1. Die Besonderheit der Neukomposition liegt für mich in erster Linie darin, daß eine Musik geschaffen wurde, die innerhalb der Spielleutebewegung des DTSB von Klangkörpern verschiedenster Genres gemeinsam gespielt werden kann und dadurch von einer bisher niemals dagewesenen Anzahl von Sportfreunden aus allen Bereichen vorgetragen wird.

2. Ich sehe in den Forderungen, die sich aus dieser Aufgabe für die Freunde der Naturfanfaren ergeben, die Möglichkeit einer vielseitigen und interessanten Weiterentwicklung der Spielleute und Klangkörper in musikalischer und technischer Beziehung. Das wird sich auch auf den Bereich der gesamten Spielleutebewegung auswirken.

3. Disziplin und eisernes Üben sind die Grundvoraussetzungen, die wir an jeden einzelnen, gleich ob Pionier, Jugendlichen oder Erwachsenen stellen müssen. In den Monaten bis zum gemeinsamen Trainingslager sollte jeder sein Bestes geben, denn im Lager bleibt keine Zeit zum Einstudieren, dort geht es um die Gemeinsamkeit und Feinheiten.

4. Ja, das A und O wird in den kommenden Wochen die Notenlehre sein. Hierin sehe ich eine Hauptaufgabe für alle Kollektive. Hinzu kommt die gewissenhafte Vorbereitung der Lehrgänge, damit die delegierten Sportfreunde (je Kollektiv einige Bläser und Hochtrommler) genügend Kenntnisse mit nach Hause nehmen.

Sportfreund Achim DONATH

1. Ich finde die Musik für den Auftritt der Spielleute 1973 in Berlin attraktiv und unserer Zeit entsprechend. Die Zusammenstellung der einzelnen Klangkörper in Verbindung mit der Musik ist überwältigend.

2. Die Komposition ist verhältnismäßig einfach geschrieben. Dadurch dürften für die teilnehmenden Kollektive kaum Schwierigkeiten auftreten. Zur Erleichterung der Einstudierung wurden ja bereits die drei Einzelmärsche für die Spielmannszüge (Marsch I, II und der Finalmarsch) als Pflichtmärsche für die Bezirksmeisterschaften 1973 festgelegt Das schließt allerdings nicht aus, daß die anderen Teile der Musik auch zum Beginn des Trainingslagers beherrscht werden müssen.

3. Ein systematisches Einstudieren ist Vorbedingung für alle. Besonderes Augenmerk sollte darauf gerichtet werden, daß die Übergänge zu den einzelnen Teilen sowie die Reihenfolge der gesamten Musik einwandfrei beherrscht werden. Sonst könnte der Eindruck entstehen, die Musik ist plötzlich unterbrochen.

4. Auf keinen Fall dürfen Lücken entstehen. Das setzt eine gut abgestimmte Zusammenarbeit der Kollektive voraus. Das trifft vor allem auf schwächere Spiemannszüge zu. Die Übergabe einer Tonbandaufnahme von der gesamten Komposition ist eine wertvolle Hilfe für alle Beteiligten und sollte unbedingt realisiert werden.

republik-rundschau

Überall gibt es Initiativen

Aus vielen Kollektiven erreichten uns in den letzten Wochen Briefe, in denen mitgeteilt wird, wie man sich auf die X. Weltfestspiele im nächsten Jahr vorbereitet.

Besonders erfreulich ist, daß auch solche Züge aktive Vorbereitungen treffen, die nicht in den „Übungsverband Musikschau“ berufen wurden.

So teilten uns die Mitglieder der Schalmeienkapelle der BSG Aufbau Hoyerswerda mit, daß sie ihre Aktivitäten unter die Losung stellten: Mit dem Elan des VIII. Parteitages der SED, den X. Weltfestspielen entgegen!

Der Weg bis dahin ist noch weit, schreiben sie, aber die Bezirksmeisterschaften in Zabeltitz und der Pokalwettkampf zum Glasmacherfest in Döbern sind bereits erste und wichtige Etappen.

Nebenbei bemerkt

Die exakte Ausarbeitung einer Choregraphie erfordert Einfallsreichtum und mathematische Genauigkeit. So benötigten zwei erfahrene Sportfreunde für die Zusammenstellung der Blöcke der Spielmannszüge (Standpunkte der Trommeln, Flöten, Lyren und Schlagzeuge) nahezu acht Stunden. Für die Drehung eines Dreieckes um 45 Grad waren immerhin zwei Stunden erforderlich, bis die beste, der sich bietenden Möglichkeiten gefunden war.

Fast 300 Blatt Notenpapier im Format A 4 mußten beschrieben werden, bis die gesamte Komposition in ihrer endgültigen Fassung fertiggestellt war. Diese etwa 300 Blatt werden nun vervielfältigt und gehen den Kollektiven in den entsprechenden Sätzen (Stimmen) zu.

Zur Unterstützung des Einstudierungsprozesses erhalten alle zentralen Klangkörper vom Gestalterkollektiv ein Tonband mit der Klavierstimme der Komposition und einigen technischen Hinweisen.

17 Lehrgänge führt das Gestalterkollektiv mit den Übungsleitern und Aktiven aus den verschiedensten Zügen durch, um sie auf besondere Schwierigkeiten hinzuweisen bzw. Unklarheiten zu beseitigen. Sie beginnen im September 1972 und sind im Februar 1973 abgeschlossen.

Die erste Bewährungsprobe hat die Musikschau bereits am 13. Mai 1972 zu bestehen, wenn es in Leipzig zur Miniaturschau geht. Zu diesem Zeitpunkt wird auch die neue Bekleidung erstmals vorgestellt.

Seite 7

AG Nachwuchs

Wo ein Wille ist, gibt es viele erfolgreiche Wege

Ein Kollektiv — Elternhaus, Schule und Sportgemeinschaft — bei der Entwicklung des Nachwuchses

DER STOLZ der Oberlichtenauer sind diese Pioniere, die eines Tages in die Fußtapfen der „Großen“ treten sollen, um den guten Ruf ihrer Heimatgemeinde in der Republik zu erhalten.

Vor einigen Monaten konnten wir an gleicher Stelle von unserer erfolgreichen Nachwuchsarbeit berichten. In relativ kurzer Zeit entwickelte sich unser Pionierspielmannszug der SG Oberlichtenau zu einem der führenden Züge. Beweis dafür war die ehrenvolle Berufung in den „Zentralen Pionierspielmannszug der DDR“ und damit in die Sonderklasse sowie die Erzielung des 2. Platzes bei der DDR-Bestenermittlung in Sondershausen.

Für das Sportjahr 1972 haben wir uns ebenfalls sehr viel vorgenommen. Im Sommer dieses Jahres wollen wir unseren errungenen Platz auf jeden Fall verteidigen und anschließend bei der Kinder- und Jugendspartakiade in Berlin mitwirken.

Sicher ist das eine sehr hohe Zielstellung. Wir denken aber, daß eine Leistungssteigerung beim Spiel noch möglich ist. Es erhebt sich die Frage, warum wir so optimistisch in die kommenden Sportmonate blicken.

Jeder Spielmann weiß, wieviel Fleiß, Zeit und Energie notwendig sind, um zu sichtbaren Erfolgen zu kommen, wieviel Kraft in jedem einstudierten Marsch steckt. Um wieviel höher ist darum das Spiel der Pioniere zu bewerten. Es bedarf allergrößter Anstrengungen, die Begeisterung für diese schöne, jedoch mit viel Arbeit verbundene Sportart möglichst lange wachzehalten, sie immer neu zu wecken. Wir können uns nicht leisten, daß in unserer Sektion ein ständiges „Kommen und Gehen“ zur Praxis wird. Kinder wollen auch Erfolgserlebnisse, also müssen solche lohnenden Ziele immer in Aussicht stehen.

Unser Pionierspielmannszug umfaßte bis September 1971 49 Pioniere; 2 Kinder verzogen, 4 wurden wegen Erreichung der Altersgrenze in den Zug der Erwachsenen übernommen. 12 Pioniere aus unteren Klassen kamen neu in unsere Arbeitsgemeinschaft. Wir können nicht früh genug mit der Nachwuchsgewinnung beginnen. In diesem Alter sind die Pioniere noch sehr begeisterungsfähig, und sie fügen sich vor allem gut ins Kollektiv ein. Auch die spielerischen Fertigkeiten festigen sich relativ schnell. Unseren „Großen“ ist klar, welch hohe Verpflichtung sie bei der Heranbildung des eigenen Spielernachwuchses tragen. Für den Erwachsenenzug ist es selbstverständlich, daß er bei jeder sich bietenden Gelegenheit mit unserem Pionierspielmannszug gemeinsam auftritt.

Für das gute Spiel genügen aber die wöchentlichen Trainingsstunden nicht.

Das häusliche regelmäßige Üben, das so schwer zu kontrollieren ist, bedarf der konsequenten Unterstützung durch die Mütter und Väter. Durch regelmäßige Elternabende versichern wir uns der Hilfe der Eltern. Wir legen ihnen, im Beisein von Vertretern der Schule, unsere Vorhaben für die kommenden Monate dar. In diesen Elternabenden geht es nicht nur um unsere sportliche Tätigkeit an sich. Gerade unsere schöne Sportart verlangt wertvolle Charaktereigenschaften und bildet sie weiter aus. Auch darf hinter dem sportlichen Erfolg nicht die Schularbeit vergessen werden. Ein Spieler der Sonderklasse bzw. des „Zentralen Pionierspielmannszuges der DDR“ trägt eine hohe Verantwortung. Er ist „Spitzensportler“ unter den jüngsten Sportlern. Dies alles müssen unsere Eltern wissen, um entsprechend auf die Kinder einwirken zu können. In den Elternversammlungen gibt es viele wertvolle Hinweise für unsere Arbeit. Wir meinen, daß unsere erfolgreiche Entwicklung durch die Unterstützung der Eltern in hohem Maße mit ermöglicht wurde.

Auch der Rat der Gemeinde geht an unseren Problemen nicht sorglos vorbei. In jeder Weise fühlte er sich mitverantwortlich für die Schaffung der materiellen Voraussetzungen, damit sich der Pionierspielmannszug voll auf die Erreichung hoher Leistungen konzentrieren konnte.

In unserem Ort gibt es also die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Eltern, der Schule, der SG und auch dem Rat der Gemeinde. Diese Gemeinschaftsarbeit war mit das Geheimnis für die gute Entwicklung des Pionierspielmannszuges.

Ist die Stagnation schon überwunden?

Mit der Durchführung eines sechstägigen Trainingslagers in Totenrode begann für den Mädchenspielmannszug der BSG EMPOR QUEDLINBURG eine wichtige Phase in der weiteren Arbeit.

Nachdem es in den letzten Monaten etwas „flau“ um unser Kollektiv bestellt war, scheint nun dieses Tief überwunden zu sein.

Über 80 Mädchen des Stamm- und Nachwuchszuges bemühten sich unter fachmännischer Anleitung erfahrener Übungsleiter um die Verbesserung ihres Repertoires.

Mit viel Fleiß und Einsatzbereitschaft konnten die gesteckten Ziele erreicht werden. Nun gilt es kontinuierlich weiterzuarbeiten, damit sich das Kollektiv bis zur Spartakiade noch mehr festigt und weiter gestärkt an die Vorbereitungen zu den X. Weltfestspielen gehen kann. Wir werden uns alle bemühei, auch künftig die an uns gestellten Forderungen zu erfüllen.

Sylvia Pichel, Stabführerin


Herausgeber: Zentrale Spielleutekommission beim Präsidium des Bundesvorstandes des DTSB, Berlin — Verantwortlich: Sekretariat der ZSK — Veröffentlicht unter der Lizenz-Nr. 698 beim Ministerrat der DDR — Berlin — Satz und Druck: VEB typodruck, Werk Döbeln

Seite 8

unser standpunkt

Entscheidend für eine erfolgreiche Führung und Leitung ist die klare Zielstellung für den eigenen Führungsbereich und die Kenntnis der gesellschaftlichen Zusammenhänge, insbesondere der korrespondierenden Gebiete.

Das heißt, es muß eine Leitung vorhanden sein, die in der Lage ist, Entscheidungen und Ziele festzulegen, die den objektiven Bedingungen der planmäßigen gesellschaftlichen Entwicklung entsprechen sowie die Organisierung und Kontrolle der Durchführung dieser Entscheidungen zu ermöglichen.

An Hand einiger Beispiele möchte ich diesen oben geschilderten Standpunkt verdeutlichen:

Wir haben vor etwa zwei Jahren einige sehr gute Klangkörper gehabt, die entweder mit einem Mal oder allmählich von der Bildfläche verschwanden, andererseits sind aber Kollektive in Erscheinung getreten, von denen vorher kaum etwas zu hören war, obwohl sie schon lange Zeit bestanden. Wie soll man sich diesen Wandel erklären?

Fest steht, daß in den erstgenannten Kollektiven die Leitungstätigkeit grob vernachlässigt wurde bzw. man es nicht verstanden hatte, die Leitung zur Leitung werden zu lassen, das heißt, ein Mann machte alles und ließ „keinen anderen heran“. Bei den anderen Kollektiven hat man das geschafft, hier siegte der Kollektivgeist. Wir müssen bei unserer Führungs- und Leitungstätigkeit immer davon ausgehen, daß in unseren Kollektiven Menschen wirken, die verschiedene Interessen haben, aus verschiedenen Wirtschaftszweigen kommen, Kinder, Jugendliche oder Erwachsene sind und ihre Ansichten zu bestimmten Problemen nicht immer die gleichen sind.

Ein Erfolg wird aber erst immer dann eintreten, wenn man sein Kollektiv in die Planung und Leitung einbezieht. Mit einem echten Leitungskollektiv lassen sich die auftretenden Fragen zur Zufriedenheit aller klären und lösen.

Eine gute Leitung wird in der Lage sein, ideologische Klarheit zu schaffen und in praktisches Handeln umzusetzen. Sie muß also gewährleisten, daß die Mitglieder der Kollektive zu Beratungen wichtiger Entscheidungen herangezogen, daß ihre Vorschläge und Kritiken genau beachtet und ausgewertet werden, daß ihnen aber auch das notwendige Wissen, das dringend erforderlich ist, vermittelt wird.

Grundlage der Tätigkeit unserer Leitungen sollten die Beschlüsse von Partei und Regierung, des DTSB sowie der jeweiligen örtlichen Organe sein. Im Vordergrund steht das Kollektiv wenn es gilt, große und kleine Aufgaben zu lösen. Günter Schlaefke

Wir gratulieren

zu seinem 70. Geburtstag dem Sportfreund OTTO BENNE vom Spielmannszug der BSG Mansfeldkombinat Ziegelrode.

Seit 1961 gehört Sportfreund Benne der Spielleutebewegung an und hat wesentlichen Anteil an der Entwicklung dieses traditionsreichen Zuges.

Als langjähriger Übungsleiter und Schriftführer des Kollektivs leistete er eine hervorragende Arbeit, die sich vor allem in der Entwicklung des Nachwuchses zeigte.

Wir wünschen dem Sportfreund Benne weiterhien alles Gute, Gesundheit und hoffen, daß er noch viele Jahre in unserer Mitte weilt.

Diese Zeilen richtete Sportfreund Fritz Ahlborn im Auftrag des Kollektivs an uns.

Im Namen aller Spielleute des DTSB schließen wir uns den Wünschen für unseren Jubilar an.

Julitage sind Test für die X. Weltftestspiele in der DDR

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zu nutzen. Nicht zu experimentieren, sondern aus den Auftritten musikalisch-technische Schlußfolgerungen für die nächsten Etappen bis zu den X. Weltfestspielen zu ziehen. Das sollte neben der ordnungsgemäßen Vorbereitung und Durchführung unserer Einsätze die zweite wichtige Seite sein.

Die „Delegationsleitung Spielleute“ hat deshalb festgelegt, daß das gesamte Gestalterkollektiv des „Übungsverbandes Musikschau“ während der Spartakiade in Berlin anwesend ist.

Darüber hinaus werden in die verschiedensten Leitungsfunktionen Sportfreunde eingesetzt, die im Hinblick für 1975 für ahnlich geartete Funktionen vorgesehen sind. Damit wird ihnen eine Möglichkeit der Einarbeitung gegeben und gleichzeitig der Kaderkreis als Kollektiv in sich gefestigt.

Neben all diesen Gedanken galt der Gestaltung der Freizeit in Berlin ein breiter Diskussionsraum. Übereinstimmend wurde die Auffassung vertreten, vielen Sportlerinnen und Sportlern die Möglichkeit zu geben, die Tage in Berlin außerhalb der Einsätze sinnvoll zu nutzen. Dazu werden Stadtrundfahrten, Besichtigungen, Foren u. v. a. m. gehören.

Abschließend kann man feststellen, die „Delegationsleitung Spielleute“ ist für das Ereignis der Julitage 1972 bestens gerüstet und darauf bedacht, eine allseitige niveauvolle Vorbereitung zu garantieren.

Wenn uns auch die IV. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR gegenwärtig am nächsten ist, so geschieht dennoch alles unter dem Blickwinkel der intensiven Vorbereitung auf die X. Weltfestspiele. Daran gilt es zu denken in der politisch-ideologischen und musikalisch-technischen Arbeit.

Ehrennadeln für Kollektiv und Funktionäre

Dem Fanfarenzug der SG DYNAMO NW BERLIN wurde während der Delegiertenkonferenz der Sportgemeinschaft die „Ehrennadel der SV Dynamo“ in Silber verliehen.

Für ihre vorbildliche Tätigkeit als Übungsleiter und Pädagogen zeichnete die SG-Leitung die Sportfreundin Ingrid Müller sowie die Sportfreunde Lutz Nagorski und Detlef Lüdke mit der „Ehrennadel der SV Dynamo“ in Bronze aus.

Sportfreund Paul Nitzsche, der gleichzeitig die Fanfarenkollektive der SG Dynamo NW und SG „Ernst Thälmann“ Friedrichshain ausbildet, wurde mit der „Ehrennadel des DTSB“ in Bronze geehrt.

Kleine Notizen

ERSTE GEMEINSAME SCHRITTE in der Einstudierung der Musik für die Musikschau 1973 gehen die zentralen Klangkörper der Blasorchester, Schalmeienkapellen und Fanfarenorchester. In Benndorf (Kreis Eisleben) führen sie vom 2. bis 6. Mai 1972 ein Trainingslager zur Vorbereitung der Spartakiade durch und werden die Gelegenheit zu ersten Proben der Neukompositionen nutzen.

ERINNERT sei nochmals an die Möglichkeit, der Redaktion „der tambour“ Fragen zu schicken, die sich mit der Vorbereitung und Durchführung der Musikschau zu den X. Weltfestspielen beschäftigen. Unter dem Symbol des Festivals werden die Antworten in der Zeitung veröffentlicht.

WERNIGERODE ist Austragungsort der diesjährigen Bezirksmeisterschaften des Bezirkes Magdeburg. Allerdings findet der Wettkampf nicht am 11. Juni, sondern bereits eine Woche früher, am 4. Juni statt.