Der Tambour/Ausgabe 1971 02
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4. Jahrgang, Ausgabe Februar 1971
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■ Fachkommissionen tagten in Leipzig
■ Wichtige Beschlüsse für weitere Arbeit gefaßt
Konsequent vom ersten Tag an
Zur ersten Beratung des neuen Sportjahres hatten sich die Fachkommissionen der Zentralen Spielleutekommission des DTSB am 30. Januar in Leipzig zusammengefunden. Auf der Tagesordnung stand die Erarbeitung wirksamer Maßnahmepläne für die kommenden Arbeitsetappen.
Recht unterschiedlich sind die einzelnen Aufgaben, dennoch gilt für alle Fachkommissionen das gleiche Leitmotiv, von Beginn an konsequent auf Einhaltung der Termine zu achten und alle Maßnahmen in höchster Qualität zu erfüllen.
Die erfolgreiche Durchführung aller zentralen Meisterschaften verlangt bereits eine gewissenhafte Vorbereitung der einzelnen Bezirksmeisterschaften und die Fachkommissionen werden besonders deshalb ihr Augenmerk auf diese Wettkämpfe richten.
Nicht minder wichtig ist die Arbeit mit den zentralen Klangkörpern. Durch Übertragung zentraler Einsätze zu politisch-kulturellen und anderen gesellschaftlichen Großereignissen, wie der Sportschau zum IX. Parlament der FDJ, den 13. Arbeiterfestspielen u. a. m., gilt es in der Ausbildung und Festigung dieser Kollektive kontinuierlich und straff nach den festgelegten Ausbildungsprinzipien vorzugehen.
Für die noch in diesem Frühjahr stattfindenden Trainingslager haben die Fachkommissionen zielgerichtete Lehrpläne erarbeitet, die einen Erfolg garantieren.
In unserer Märzausgabe berichten wir ausführlich von diesen Beratungen. Heute veröffentlichen wir unter „Letzte Meldungen“ die wichtigsten Beschlüsse der Fachkommissionen.
Letzte Meldung
Wie aus unserem nebenstehenden Beitrag ersichtlich ist, beschäftigten sich in Leipzig die Fachkommissionen der Zentralen Spielleutekommission mit entscheidenden Fragen der weiteren Arbeit und Entwicklung.
Die FACHKOMMISSION SPIELMANNSZÜGE faßte u.a. folgenden Beschluß:
- Den berechtigten Hinweisen der Übungsleiter entsprechend, wird für die Pionierspielmannszüge der Leistungsklasse I der festgesetzte Hornmarsch „Junge Pioniere“ als Pflichtmarsch für die Wettkampfsaison 1971 abgesetzt.
Er bleibt aber Pflichtmarsch für die Kollektive des „Zentralen Pionierspielmannszuges der DDR“ entsprechend dem beschlossenen Repertoire dieses Klangkörpers. - Die Beschlußfassung, daß die Spielmannszüge der Erwachsenen-Leistungsklasse II zu den Wettkämpfen 1971 einen Hornmarsch als Pflichtprogramm bringen müssen, wurde verändert.
Auf Grund der gegenwärtigen Situation, die keine kontinuierliche Belieferung aller Kollektive mit Signalhörnern möglich macht, wird der festgesetzte Pflichthornmarsch für die Wettkampfsaison 1971 gestrichen. - Alle Züge der Sonderklasse und LK I sind seit einigen Wochen im Besitz der zentralen Wettkampfausschreibungen. Die darin enthaltenen Termine sind vollgültig. Es wird den Kollektiven, die diese nicht einhalten, diesmal keine Anmahnung zugesandt, sondern diese Züge haben mit dem Entzug der Startberechtigung zu rechnen.
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Unser Standpunkt
Seit geraumer Zeit gehören die regelmäßigen Beratungen des Sekretariats der Zentralen Spielleutekommission mit den Vorsitzenden der Bezirksspielleutekommissionen zum ständigen Arbeitsprogramm beider Leitungsebenen.
Viele wertvolle Erfahrungen wurden im Verlauf der durchgeführten Zusammenkünfte ausgetauscht und erfolgreich angewandt.
Mit Beginn des Sportjahres 1971 sollte die Palette dieser Foren erweitert und in ihrer Qualität verbessert werden.
Auf technischem Gebiet werden sich schon im März alle Bezirkstechniker an der Sportschule Halberstadt treffen, um in einem Wochenlehrgang einheitliche Ausbildungsmaßstäbe für ihre Wirkungsbereiche zu erarbeiten. Die Formen der fachlichen Beratungen, die gleichzeitig der persönlichen Weiterbildung dienen sollen, werden kontinuierlich fortgesetzt.
Eine der wichtigsten Seiten, wenn man sie überhaupt getrennt von der fachlichen sehen darf, ist die politisch-ideologische Arbeit in unseren Leitungen und Kollektiven. Deshalb wurde im Februar damit begonnen, alle verantwortlichen Funktionäre für Kultur und Bildung, die im Bereich der Spielleutebewegung des DTSB tätig sind, zentral anzuleiten.
Wenn wir künftig weitere Erfolge anstreben und unsere Führungs- und Leitungstätigkeit verbessern wollen, ist dieser Aufgabe besonders große Aufmerksamkeit zu widmen. Das Verständnis ist bei den Verantwortlichen der Fachkommissionen und Bezirke vorhanden — die erste Zusammenkunft hat das gezeigt.
Nun gilt es aber, systematisch die Anleitungen fortzusetzen und auf die künftigen Aufgaben auszurichten, damit die Mühe nicht umsonst war.
Die anwesenden Sportfreunde begrüßten diese Art der Weiterbildung und gaben wertvolle Hinweise für die nächsten Zusammenkünfte.
Bleibt an dieser Stelle nur noch eine Frage an die Bezirke HALLE, BERLIN, ERFURT, DRESDEN, POTSDAM und FRANKFURT (Oder), wo ihre Funktionäre geblieben sind. Denn weder ihre Anwesenheit noch eine Entschuldigung konnten registriert werden.
Wir meinen, daß hier kein Kavaliersdelikt vorliegt, sondern schnellstens klare Stellungsnahmen abgegeben werden. Das trifft umso mehr für HALLE zu, da sich dort die „Pannen“ allmählich häufen. Bernd Schenke
republik-rundschau
LEIPZIG — Sportfreund Gerhardt Knoll, Mitglied der Fachkommission Fanfarenzüge des DTSB und Leiter des DTSB-Fanfarenorchesters der BSG Lok Mitte Leipzig, wurde durch den Zentralrat der FDJ für seine ausgezeichneten Leistungen auf dem Gebiet der Jugendarbeit mit der „Artur-Becker-Medaille“ in Gold ausgezeichnet.
Im Namen aller Spielleute des DTSB übermitteln wir an dieser Stelle dem Sportfreund Knoll die herzlichsten Glückwünsche.
KARL-MARX-STADT — Auf eigenen Wunsch hat die Sektion Spielleute der BSG Aufbau Karl-Marx-Stadt ihren Pionierspielmannszug aus dem „Zentralen Pionierspielmannszug der DDR“ zurückgezogen.
Das Sekretariat der Zentralen Spielleutekommission hat diese Maßnahme bestätigt.
POTSDAM — Sein erstes zentrales Trainingslager wird der neugebildete „Zentrale Fanfarenzug des DTSB“ im Anschluß an „I. DDR-Bestenermittlung“, vom 10. bis 15. Mai im Bezirk Potsdam durchführen.
BERLIN — Das neue „Handbuch der Spielleute des DTSB“ wird nun nach mehrmaligen Terminveränderungen durch Druckschwierigkeiten nach Angaben der Druckerei im März zur Auslieferung kommen.
Wir werden rechtzeitig an dieser Stelle über die Bezugsmöglichkeiten informieren. Der Preis des Buches wird zwischen 6,— und 8,— Mark liegen.
1920 wurde der Spielmannszug der BSG MOTOR TREUENBRIETZEN gegründet. Am 18. September des vergangenen Jahres begingen die Freunde und Aktiven dieses Kollektivs gemeinsam mit der Bevölkerung ihrer Heimatstadt das 50jährige Jubiläum.
Besonders herzlich wurde neben den zahlreichen Ehrengästen der Sportfreund PAUL LÜDICKE (unser Bild) begrüßt.
Mit 70 Jahren gehört er zu den Ältesten der Spielleute und mit dem Sportfreund Karl Vogel zu jenen, die nach dem zweiten Weltkrieg den Spielmannszug in Treuenbrietzen wieder aufbauten.
Es war sein zweiter „Anlauf“, denn Sportfreund Lüdicke gehörte zu den Gründern des Kollektivs und ist heute der einzige noch Aktive.
Klassifizierungsprogramm für Pioniere bestätigt
3. Auf- und Abstieg
a) LK I:
Die drei Erstplazierten der „DDR-Bestenermittlung“ erhalten Medaillen.
Die drei Letztplazierten steigen in die LK II ab und nehmen dort im folgenden Jahr am Kampf um den „Pionierpokal“ teil.
b) LK II:
Die drei Erstplazierten steigen in die LK I auf und nehmen dort im folgenden Jahr an der „DDR-Bestenermittlung“ teil.
Die zwei Letztplazierten steigen in die „Allgemeine Klasse“ ab (mit Ausnahme des Jahres 1971 — wo es als Übergangslösung keine Absteiger gibt) und nehmen dort im folgenden Jahr an den Bezirksmeisterschaften mit Wertung teil.
c) Allgemeine Klasse:
Nach Abschluß der Meisterschaften aller Bezirke steigen die zwei punkthöchsten Kollektive der Republik in die LK II auf und nehmen dort im folgenden Jahr an den Wettkämpfen um den „Pionierpokal“ teil.
Alle weiteren Fragen des Wettkampfreglements sind der Wettkampfordnung und den Klassifizierungsprogrammen für Spielleute des DTSB zu entnehmen.
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Entwurf!
Perspektivplan
DER SPIELLEUTEBEWEGUNG DES DEUTSCHEN TURN- UND SPORTBUNDES 1971-1975
Ausgehend von den Beschlüssen des IV. Turn- und Sporttages des Deutschen Turn- und Sportbundes sowie des Präsidiums und Sekretariates des DTSB-Bundesvorstandes gilt es, in der Durchsetzung der festgelegten Maßnahmen kontinuierlicher und zielgerichteter an die Lösung der gestellten Aufgaben heranzugehen.
Die perspektivischen Aufgaben, die in der Arbeitsentschließung des Turn- und Sporttages bis 1975 festgelegt wurden, sind mit höchster Qualität zu verwirklichen und mit der ihnen eigenen Spezifik zum Erfolg zu führen.
Für die Spielleutebewegung des DTSB heißt das, die eigenen Beschlüsse und Maßnahmen auf den zentralen Festlegungen aufzubauen, dabei vom gegenwärtigen Stand auszugehen und für die folgenden Jahre eine exakte Arbeitsgrundlage zu schaffen.
Der vorliegende Perspektivplan-Entwurf für den Zeitraum bis 1975 ist der erste Plan dieser Art, den die Spielleute unserer sozialistischen Sportbewegung zum Ausgangspunkt ihrer Betätigung haben.
Unter Beachtung der neuen Bedingungen sowie die höheren Anforderungen an jeden einzelnen verlangen, daß die Zielsetzungen bis 1975 in den jährlichen Arbeitsplänen aller Leitungsebenen präzisiert, exakt kontrolliert und termingemäß erfüllt werden.
Die Rolle der Spielleutebewegung des DTSB, besonders nach den guten Ergebnissen der zurückliegenden 3 Jahre, wurde besonders im Präsidiumsbeschluß des DTSB-Bundesvorstandes vom 23. Oktober 1970 dargelegt. Darin kam als wichtigste Aufgabe zum Ausdruck, daß der Verbesserung der Führungs- und Leitungstätigkeit größere Beachtung beigemessen werden muß, wenn sich das Niveau politisch-ideologisch und technisch-organisatorisch im Perspektivzeitraum systematisch verbessern soll.
Aus diesen grundsätzlichen Erwägungen heraus ergeben sich für die Spielleutebewegung des DTSB für den Zeitraum 1971 bis 1975 die nachfolgenden aufgeführten Aufgaben.
Sie sollen in allen Leitungen und Kollektiven gründlich ausgewertet und diskutiert werden, damit im Ergebnis der Aussprache zum Perspektivplan ein realer Plan für die Weiterentwicklung und Festigung der Spielleutebewegung des DTSB entsteht.
1. Politisch-organisatorische Zielsetzung
1.1. Die Vergangenheit hat zezeigt, daß die Spielleute bei durchgeführten Großveranstaltungen und Meisterschaften sowie Wettkämpfen verschiedenster Art mit einem ansprechendem Niveau auftreten. Es mußte aber auch klar eingeschätzt werden, daß dieser Stand wesentlich verbessert werden kann, wenn der politisch-ideologischen Arbeit in allen Bereichen größere Bedeutung beigemessen wird. Deshalb ist bei der Ausarbeitung der Arbeitspläne in allen Sektionen, Kreisen, Bezirken, in den Fachkommissionen und der Zentralen Spielleutekommission vorrangig darauf zu achten und in allen Fragen davon auszugehen, daß die politisch-ideologische Betätigung im Vordergrund stehen muß.
Das beginnt bei der Auswertung aktueller Tagesfragen, der Erörterung von Beschlüssen der Partei- und Staatsführung, bis zur ausführlichen Behandlung der Beschlüsse unserer sozialistischen Sportführung. Zur erfolgreichen Arbeit auf diesem Gebiet ist es notwendig, daß neue Formen gefunden werden, diese Probleme interessant und lehrreich zu behandeln.
Die Erfahrungen solcher Kollektive wie die des Fanfarenzuges der SG Dynamo Potsdam III sind unbedingt zu verallgemeinern und als Grundlage der politisch-ideologischen Arbeit zu betrachten.
Die Bildung von Parteigruppen sowie FDJ- und Pionieraktivs muß dahingehend weiter-
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geführt werden, daß diese Kollektive bei jeder Entscheidungsfindung hinzugezogen und ihre Hinweise entsprechend beachtet werden. In engster Zusammenarbeit zwischen der Sektionsleitung, der Parteigruppe sowie dem FDJ- bzw. Pionieraktiv sind nicht nur politisch-organisatorische, sondern auch fachliche Fragen zu beraten und entsprechende Schlußfolgerungen zu ziehen.
Keine Seite darf für sich das Primat in Anspruch nehmen, sondern beide haben echte Verbindungen zueinander herzustellen.
Für die politisch-ideologische Arbeit über den Rahmen der Kollektive hinaus bedeutet das, in den Kreis- und Bezirksspielleutekommissionen die Tätigkeit der Parteigruppen stärker in die Arbeit dieser Kommissionen einzubeziehen und über sie entsprechende Impulse an die Teilnehmer von Großveranstaltungen und zentralen Wettkämpfen zu geben. Das erfordert aber auch, daß in Vorbereitung solcher zentraler Maßnahmen rechtzeitig klare Konzeptionen erarbeitet werden, die dazu beitragen, die Teilnehmer systematisch auf ihre Einsätze vorzubereiten. Auch hier gilt es wieder, eine geeignete Verbindung zwischen politisch-ideologischen und fachlichen Fragen zu finden.
1.2. In der Führungs- und Leitungstätigkeit sind die Prinzipien des demokratischen Zentralismus durchzusetzen und wirksam in das gesamte Leitungssystem einzubeziehen.
Für die Führung und Leitung der Spielleutebewegung des DTSB heißt das, die Leitungen aller Ebenen so zu formieren, daß sie zu jeder Zeit den Anforderungen entsprechen können und ihre Aufgaben termingerecht in noch höherer Qualität erfüllen.
In den Bezirken, den Fachkommissionen und der Zentralen Spielleutekommission sind Kaderpläne auszuarbeiten, die beinhalten, wie die einzelnen Leitungsfunktionen in den folgenden Jahren besetzt bzw. umformiert werden sollen. Dazu ist erforderlich, daß besonders junge Funktionäre in Aufgabenbereiche eingesetzt werden, die es ihnen ermöglichen, Erfahrungen auf dem Gebiet der Führungs- und Leitungstätigkeit zu erwerben, um später andere verantwortungsvolle Funktionen zu übernehmen.
Verantwortlich: Sekretariat der ZSK/Bezirkskommissionen
Termin: 31. Dezember 1971
Für jeden Funktionär dieser Leitungen sind Weiterbildungs- bzw. Qualifizierungsmaßnahmen festzulegen, die garantieren, daß das Niveau der Arbeit dieser Leitungen den künftigen Ansprüchen entspricht. Für jeden tätigen Funktionär ist darüber hinaus ein Nachfolger namentlich zu benennen, der bei Weggang eines leitenden Funktionärs, gleich aus welchen Gründen, sofort die bisherige Tätigkeit übernehmen und ausführen kann.
1.3. In diesem Zusammenhang ist ein Plan der systematischen Aus- und Weiterbildung von Leitungskadern der Spielleutebewegung des DTSB bis 1975 auszuarbeiten und mit den entsprechenden übergeordneten Leitungen abzustimmen.
Verantwortlich: Sekretariat der ZSK
Termin: 31. März 1972
2. Entwicklung auf organisatorischem Gebiet
2.1. Eine wichtige Voraussetzung für die Erreichung einer höheren musikalischen Leistungsfähigkeit der Kollektive verschiedenster Formen ist die kontinuierliche Weiterentwicklung innerhalb der Spielleutebewegung auf organisatorischem Gebiet. Sie ist die Gewähr dafür, daß die Einsatzbereitschaft, Disziplin und das Auftreten in der Öffentlichkeit insgesamt erfolgreicher gestaltet werden.
Deshalb gilt es, gemäß dem Beschluß des Sekretariates des DTSB-Bundesvorstandes vom 7. Juni 1967 in den Kreisen der Republik Spielleutekollektive aufzubauen und auszubilden, um dem Anliegen und dem Charakter der Spielleutebewegung Rechnung zu tragen, ein wirksamer Agitator und Propagandist unserer sozialistischen Sportbewegung zu sein.
Daraus ergibt sich die Bildung von Kreisspielleutekommissionen, die unter Anleitung der Bezirkskommissionen ihre Arbeit organisieren und durchführen. Mit den Kreisvorständen des DTSB ist mit der erforderlichen Unterstützung durch die Bezirke diese Arbeit systematisch und zielgerichteter vorzunehmen.
Verantwortlich: Bezirkskommissionen
Termin: bis 31. Dezember 1971 und danach laufend
2.2. Die Bezirksspielleutekommissionen müssen stärker als bisher darauf bedacht sein, ihre Leitungen in allen Fragen arbeitsfähig zu gestalten und auf alle Kollektive ihres Bereiches Einfluß nehmen. Das bedeutet eine exakte Erfassung aller im Bezirk vorhandenden Spielleutekollektive und ihre Einbeziehung in die Bezirksarbeit mit dem Ziel, sie in das Wettkampfgeschehen einzureihen.
Verantwortlich: Bezirkskommissionen
Termin: 30. Aprıl 1971
2.3. Auf der Grundlage des Präsidiumsbeschlusses des DTSB-Bundesvorstandes vom 23. Oktober 1970 sind in den Bezirken Cottbus, Erfurt, Dresden, Halle, Leipzig und Potsdam Bezirkskorps der Erwachsenenspielmannszüge aufzubauen und systematisch unter Vorgabe zentraler Aufgaben auszubilden.
Verantwortlich: Bezirkskommissionen
Termin: 30. September 1971
In den Bezirken Frankfurt/Oder, Berlin, Gera und Suhl ist die Zahl der Spielleutekollektive gemäß den Bezirksperspektivplänen kontinuierlich zu erhöhen mit dem Ziel, 1975 eine 75prozentige Steigerung nachzuweisen.
2.4. Die Fachkommission Spielmannszüge muß ihre Hauptaufgabe darin sehen, mit Unterstützung der Arbeitsgruppe Nachwuchs die bestehenden Pionier- und Kinderspielmannszüge zu erfassen, in die bisher erfolgreiche Nachwuchsarbeit einzubeziehen, um so den Nachwuchs für die Erwachsenenkollektive zu garantieren.
2.5. Die Fachkommission Schalmeienkapellen hat dafür zu sorgen, daß die in die zentrale Arbeit einbezogenen Kollektive ihr Leistungsvermögen weiter verbessern und für den erforderlichen Nachwuchs sorgen, damit die vorhandenen Traditionen erhalten und weitergeführt werden können.
2.6. Die Fachkommission Fanfarenzüge muß es als vordringlichste Aufgabe ansehen, die im DTSB bestehenden Züge als Kollektiv in sich zu festigen, ihr technisches Niveau zu erhöhen und im zentralen Maßstab einen wirkungsvollen Klangkörper zu schaffen.
2.7. Die Zentrale Spielleutekommission hat, ausgehend von den hier dargelegten Aufgaben, in erster Linie eine umfassende Anleitung und Kontrolle der Tätigkeit in den Bezirks- und Fachkommissionen vorzunehmen.
Regelmäßige quartalsweise Beratungen mit den Funktionären der Bezirksspielleutekommissionen und den Fachkommissionen der Zentralen Spielleutekommission sind zu nutzen, um den Stand der Aufgabenerfüllung auszuwerten, neue und notwendige Maßnahmen festzulegen und den entsprechenden Leitungen die notwendige Hilfe und Unterstützung zu geben.
Für jeden Bezirk ist aus den Reihen der Leitungsmitglieder der Zentralen Spielleutekommission ein verantwortlicher Funktionär zu benennen, der sich für die Durchsetzung und Kontrolle der Beschlüsse in den Leitungen verantwortlich fühlt.
Verantwortlich: Sekretariat des ZSK
Termin: 30. September 1971
3. Entwicklung auf musikalisch-technischem Gebiet
3.1. In den Perspektivplanzeitraum fallen neben den jährlich stattfindenden „DDR-Bestenermittlungen“ und „Meisterschaften“ zwei Ereignisse mit besonderem gesellschaftspolitischem und sportlich-kulturellem Charakter.
Das ist einmal die IV. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR vom 24. bis 31. Juli 1972 und zum anderen ein großes Sportfest zu Ehren des 25. Jahrestages der Gründung der DDR im Jahre 1974.
Auf diese beiden großen Ereignisse haben sich alle Spielleute des DTSB bereits heute gewissenhaft vorzubereiten. Aus den Ergebnissen der zurückliegenden Auftritte ähnlich gearteter Veranstaltungen gibt es klare Schlußfolgerungen, die in verschiedensten Beschlüssen des DTSB-Bundesvorstandes und der Zentralen Spielleutekommission Berücksichtigung fanden. Zentrale Klangkörper, die mit höchster Disziplin, großer Einsatzbereitschaft und technischer Perfektion eingesetzt werden, sollen das Wachsen und die positive Entwicklung der Spielleutebewegung des DTSB in der Öffentlichkeit dokumentieren.
3.2. Folgende Maßnahmen sind daraus für die Tätigkeit der einzelnen Fachkommissionen abzuleiten:
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3.2.1. Fachkommission Spielmannszüge
3.2.1.1. Der Aufbau des „Zentralen Pionierspielmannszuges der DDR“ ist bis 31. Dezember 1971 abzuschließen. Die Leitung dieses Klangkörpers zu berufen und in ihre Aufgaben einzuweisen.
Zur Anleitung und Ausbildung der Pioniere ist einheitliches Noten- und methodisches Material herauszugeben und dabei zu berücksichtigen, daß die Anforderungen proportional gesteigert werden.
Verantwortlich: Sekretariat der ZSK
Termin: 31. Dezember 1971 — für Materialien laufend
3.2.1.2. Für das jährlich stattfindende Trainingslager sind im Frühjahr und Herbst mit den Übungsleitern der berufenen Kollektive an den Sportschulen Übungsleiterlehrgänge durchzuführen mit dem Ziel, die neue Aufgabenstellung für das kommende Jahr vorzubereiten und die Übungsleiter zu befähigen, politisch-erzieherisch und technisch-musikalisch in ihren Kollektiven zu wirken.
Die Einkleidung und Ausrüstung des „Zentralen Pionierspielmannszuges der DDR“ ist in Abstimmung mit den Kollektiven und dem Materiallager des DTSB Leipzig so abzusichern, daß alle im Klangkörper eingesetzten Pioniere zur IV. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR mit den festgelegten Bekleidungs- und Ausrüstungsgegenständen versorgt sind.
Verantwortlich: Leitung des zentralen Zuges
Temin: 1. Juli 1972
3.2.1.3. Die Bildung des „Bundeskorps des DTSB“, das sich aus den besten Bezirkskorps der Spielmannszüge zusammensetzt, ist nach Überprüfung des Niveaus der Bezirkskorps vorzunehmen.
Verantwortlich: Haupttechniker der ZSK/Leitung des Bundeskorps
Termin: 30. September 1971
3.2.1.4. Die für diesen zentralen Klangkörper notwendige Leitung ist rechtzeitig zu berufen und in ihren künftigen Aufgabenbereich einzuweisen. Sie soll bei der Vorbereitung zum Aufbau des „Bundeskorps des DTSB“ kontinuierlich auf die Arbeit in den Bezirken Einfluß nehmen.
Um technisch-musikalische Voraussetzungen für das Bundeskorps zu schaffen, sind den Bezirkskorps in periodischen Abständen Notenmaterialien zur Ausbildung zu übergeben. Gleichzeitig ist eine Ordnung der Bekleidung und Ausrüstung für diesen zentralen Klangkörper zu erarbeiten, um mögliche Maßnahmen langfristig vornehmen zu können.
Verantwortlich: Sekretariat der ZSK
Termin: 30. September 1971
3.2.1.5. Der bestehende „Zentrale Mädchenspielmannszug des DTSB“ ist auf der Grundlage des Präsidiumsbeschlusses vom 23. Oktober 1970 des DTSB-Bundesvorstandes weiterzuentwickeln.
Unter Einbeziehung der Teilzüge Wismar, Quedlingburg und Dresden ist das einheitliche Ausbildungsprogramm zu vervollkommnen und nach Möglichkeiten zu forschen, wie die Leistungsanforderungen und das Leistungsniveau in diesem Klangkörper so gestärkt werden können, daß das Repertoire umfangreicher wird.
Verantwortlich: Leitung des „ZMSZ“
Termin: 31. Oktober 1971
3.2.1.6. Trainingslager in den Bezirken für die Teilzüge und im zentralen Rahmen für die leistungsstärksten Mädchen aus den einzelnen Kollektiven sollten dazu beitragen, die Einheitlichkeit der Ausbildung und des Auftrittes zu vervollkommnen. Die Leitung des „Zentralen Mädchenspielmannszuges des DTSB“ ist entsprechend zu formieren und durch die Fachkommission Spielmannszüge der Zentralen Spielleutekommission schriftlich zu berufen.
Verantwortlich: Sekretariat der ZSK
Termin: sofort
3.2.1.7. Mit den Trägerbetrieben der Teilkollektive, den DTSB-Bezirksvorständen und in Verbindung mit dem DTSB-Bundesvorstand sind Möglichkeiten zu schaffen, diesen zentralen Klangkörper bis zur IV. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR 1972 neu einzukleiden.
Verantwortlich: Sekretariat der ZSK/Leitung des „ZMSZ“
Termin: sofort
3.2.1.8. Zur Verbesserung der einheitlichen Ausbildung in allen Kollektiven der Spielleutebewegung des DTSB sind in Form von Lehrbriefen den Technikern und Übungsleitern methodische Hinweise zu geben, um ihnen den Ausbildungsprozeß zu erleichtern.
Bei zentralen Lehrgängen an den Sportschulen des DTSB sowie bei Wochenendlehrgängen, die durch die Bezirke individuell zu organisieren sind, ist besonders darauf zu orientieren, daß gemäß der Übungsleiterausbildungs- und Prüfungsordnung der Abschluß des Übungsleiternachweises von den am Lehrgang beteiligten Sportfreunden erbracht wird. Dabei gilt es vor allem, die Übungsleiter der Kollektive der unteren Leistungsklassen in die Anleitungsarbeit einzubeziehen, um ihnen die Fähigkeiten zu vermitteln, besonders in der Breite eine erfolgreiche Arbeit zur Steigerung des Leistungsniveaus zu organisieren.
Die Bezirks-Wochenendlehrgänge sollten so aufgebaut sein, daß sie sich den Gegebenheiten des Leistungsniveaus der einzelnen Leistungsklassen anpassen und individuell die Aufgaben und Zielsetzungen berücksichtigen.
3.2.2. Fachkommission Fanfarenzüge
3.2.2.1. Die Rolle der Fanfarenzüge im DTSB wird im Sekretariatsbeschluß des DTSB-Bundesvorstandes vom 21. November 1969 dahingehend präzisiert, daß die im DTSB bestehenden Fanfarenzüge ihre Hauptaufgabe darin zu sehen haben, daß musikalisch-technische Niveau und die Disziplin sowie Einsatzbereitschaft unter Ausnutzung aller vorhandenen Möglichkeiten zu steigern.
Im Ergebnis dieser Qualitätsverbesserung ist ein zentraler Klangkörper zu schaffen, der bei Großveranstaltungen der Spielleute eine Bereicherung darstellt. Neben der Durchführung von Wettkämpfen und den Auftritten in den Bezirken ist die Ausbildung von Übungsleitern und Stabführern so vorzunehmen, daß binnen kürzester Zeit alle Kollektive nach einheitlichen Ausbildungsrichtlinien und Notenmaterialien arbeiten können.
Die besten Spielleute der einzelnen Klangkörper sind persönlich schriftlich in den „Zentralen Fanfarenzug des DTSB“ zu berufen, der eine Gesamtstärke von 450 Sportfreunden aufweisen soll. Dieser zentrale Klangkörper, der sich aus Natur- und Ventilfanfaren zusammensetzt, ist durch eine Leitung zu führen und anzuleiten.
In Verbindung mit der Fachkommission und dem Sekretariat der Zentralen Spielleutekommission ist die Neuausrüstung dieses Kollektivs mit Instrumenten sowie Bekleidungs- und Ausrüstungsgegenständen abzustimmen und bis zum 31. Dezember 1971 abzuschließen. Die Leitung des „Zentralen Fanfarenzuges des DTSB”“ ist sofort durch die Fachkommission Fanfarenzüge der ZSK schriftlich zu berufen.
Verantwortlich: Sekretariat der ZSK/Fachkommission
Termin: Berufungen der Spielleute bis 31. Mai 1971
Berufung der Leitung bis 30. April 1971
Ausrüstungsabstimmung bis 30. Juni 1971
3.2.2.2. Zur weiteren Vervollkommnung des Marschrepertoires sind jährlich mindestens 2 neue Märsche in Form von fertigem Notenmaterial an alle Kollektive zu geben, wobei zu berücksichtigen ist, daß die Anforderungen an die Kollektive der allgemeinen Klasse differenziert gegenüber dem zentralen Zug betrachtet werden müssen.
Verantwortlich: Fachkommissionen
Termin: III. Quartal des laufenden Jahres
3.2.2.3. Zur Stabilisierung der Ausbildungstätigkeit in den Fanfarenzügen sind Stützpunkte zu bilden, in denen in Form von Wochenendlehrgängen Techniker und Übungsleiter weitergebildet werden und entsprechende Ratschläge zur methodischen Anleitung ihrer Kollektive erhalten.
Zu diesen Lehrgängen sollten vorrangig solche Spielleute delegiert werden, die über ein gutes fachliches Niveau verfügen und in der Lage sind, neben ihrer aktiven Betätigung im Zug, bereits als Ausbilder tätig zu sein.
Verantwortlich: Fachkommission
Termin: 31. Mai 1971
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3.2.3. Fachkommission Schalmeienkapellen
3.2.3.1. Ausgehend von den Traditionen, die die Schalmeienkapellen des DTSB verkörpern und die in ihrer Pflege durch eine sichtbare Leistungssteigerung allseitige Anerkennung finden, ist die weitere Arbeit mit den Klangkörpern dieses Genres fortzuführen.
Die Wettkampftätigkeit ist so fortzusetzen, daß sie stimulierend auf die Arbeit in den Kollektiven wirkt und eine breite Spitze hervorbringt.
Die Arbeit mit dem Nachwuchs ist als eines der wichtigsten Kriterien anzusehen, da nicht die Bildung von Kinderschalmeienkapellen, sondern die Aufnahme ausgebildeter junger Spielleute in die bestehenden Erwachsenenkollektive im Mittelpunkt steht.
Verantwortlich: Fachkommission
Termin: laufend
3.2.3.2. Der „Zentrale Schalmeienzug des DTSB“, der im Jahre 1970 zwei erfolgreiche Auftritte hatte, ist weiter zu festigen und in allen Belangen den neuesten Erkenntnissen und steigenden Forderungen anzupassen.
Die Umrüstung mit Instrumenten sowie die Vervollkommnung der Bekleidung und Ausrüstung ist mit dem Sekretariat der Zentralen Spielleutekommission und dem Materiallager des DTSB abzustimmen und bis 31. 12. 1971 in allen Fragen abzuschließen.
Die Leitung des zentralen Schalmeienzuges ist durch das Sekretariat der ZSK nach einem entsprechenden Vorschlag sofort zu berufen.
Verantwortlich: Fachkommission
Termin: 31. Mai 1971
4. Großveranstaltungen
Die Vorbereitung und Durchführung zentraler Veranstaltungen, die von den Spielleuten getragen oder an denen sie beteiligt sind, verlangen eine frühzeitige Aufnahme der notwendigen Arbeiten. Deshalb stehen folgende Aufgaben im Mittelpunkt für den Zeitraum bis 1975:
4.1. Für die IV. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR 1972 und die Großsportveranstaltung zu Ehren des 25. Jahrestages der Gründung der DDR ist eine Musikschau zu gestalten, die in ihren Elementen vom musikalischen Ablauf und vom Bewegungsablauf völlig neue Aspekte beinhaltet.
Dazu ist ein Gestalterkollektiv zu berufen, in dem Vertreter aller Fachkommissionen der Zentralen Spielleutekommission mitarbeiten. Dieses Kollektiv hat sich zu konstituieren und halbjährlich vor dem Sekretariat der ZSK über den Stand der Arbeiten zu berichten. Es zeichnet dafür verantwortlich, daß den an den genannten Großveranstaltungen beteiligten Spielleuten rechtzeitig und im erforderlichen Umfang die Materialien zur Einstudierung übergeben werden.
Verantwortlich: Sekretariat der ZSK
Termin: 30. April 1971
4.2. Für beide Großveranstaltungen ist eine Leitung zu formieren, die in der Lage ist, alle politisch-organisatorischen und fachlichen Fragen zu lösen. Es ist zu berücksichtigen, daß solche Funktionäre in die Arbeit einbezogen werden, die über entsprechende Fähigkeiten der Führungs- und Leitungstätigkeit auf dem Gebiet des Sports verfügen und nach Möglichkeit bereits in ähnlichen Funktionen tätig waren. Nach der erfolgten Auswahl der entsprechenden Kader sind persönliche Aussprachen mit diesen Funktionären zu führen und gemäß den Funktionsplänen periodisch Schulungen mit dieser Leitung durchzuführen, um sie rechtzeitig an ihre verantwortungsvollen Aufgaben heranzuführen.
Verantwortlich: Sekretariat des ZSK
Termin: 30. September 1971
4.3. Für alle zentralen Klangkörper sind in Vorbereitung dieser zentralen Veranstaltungen Trainingslager zu beschaffen und vertraglich zu binden. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, daß gemeinsame Trainingslager der zentralen Klangkörper auf Grund der Choreografie notwendig werden.
Für alle Trainingslager sind Lagerleitungen aufzustellen, die nicht identisch mit den Leitungen der zentralen Klangkörper sein dürfen.
Verantwortlich: Leitungen der zentralen Klangkörper
Termin: 31. Dezember 1971
4.4. Alle Fachkommissionen haben im Perspektivplanzeitraum mit einer Zusammenstellung zur Herstellung und Auslieferung eines neuen Marschalbums für ihre Genres dafür zu sorgen, daß neues Marschgut, das unseren sozialistischen kulturellen Ansprüchen entgegenkommt, geschaffen wird.
Verantwortlich: Fachkommissionen
Termin: bis 31. Dezember 1971
4.5. In Verbindung mit der VVB Möbel- und Kulturwaren sowie der VVB Blechblas-Instrumente sind ständig Konsultationen dahingehend zu führen, die Ausrüstung aller Klangkörper mit modernsten Instrumenten, die neue Formen in der Darbietung ermöglichen, vorzubereiten. Bei diesen Abstimmungen ist gleichzeitig zu beachten, wie die Belieferung der Spielleutekollektive vorgenommen wird.
Verantwortlich: Haupttechniker der ZSK
Termin: laufend
4.6. Über das Materiallager des DTSB in Leipzig sind Kontakte zu Herstellerfirmen von Bekleidung aufzunehmen, um die Produktion einer modernen, strapazierfähigen und pflegeleichten Spielleute-Grundbekleidung in Erwägung zu ziehen.
Konsultationen mit Modeschöpfern sollten diesen Verhandlungen unbedingt vorausgehen, um eine allen Ansprüchen genügende Kleidung herzustellen.
Verantwortlich: Sekretariat des ZSK
Termin: 31. Oktober 1971
Die hier aufgeführten Gedanken sind die wesentlichsten Kriterien der Arbeit der Spielleutebewegungen des DTSB in den nächsten fünf Jahren. In allen Kollektiven, Kreisen, Bezirken und Fachkommissionen sollte ausführlich beraten werden, welche Hinweise und Veränderungen in diesem Dokument Berücksichtigung finden müssen.
Gleichzeitig soll dieser Perspektivplan die Grundlage dafür sein, daß alle Leitungsebenen der Spielleute des DTSB ihre Jahresarbeitspläne ableiten können und keine Zweigleisigkeit in der gemeinsamen Entwicklung auftritt.
Alle Zusätze und Abänderungsvorschläge zu diesem Plane sind bis 31. März 1971 dem Sekretariat des ZSK zuzusenden, werden im Sekretariat der Zentralen Spielleutekommission ausführlich geprüft und entsprechend berücksichtigt.
Nach erfolgter Überarbeitung wird der Perspektivplan von der Zentralen Spielleutekommission bestätigt und gilt als rechtskräftiges Dokument.
Seine Veröffentlichung erfolgt im „Handbuch für Spielleute des DTSB“ noch im 1. Halbjahr 1971.
Ergänzungen zum Jahressportterminkalender 1971
29. Mai: Sportschau des DTSB in Berlin unter Mitwirkung des „Zentralen Fanfarenzuges des DTSB“ und des „Zentralen Mädchenspielmannszuges des DTSB“.
29. Mai: Musikparade der Spielleute des DTSB “Bezirke Leipzig und Halle) im Rahmen der 13. Arbeiterfestspiele.
Herausgeber: Zentrale Spielleutekommission beim Präsidium des Bundesvorstandes des DTSB, Berlin — Verantwortlich: Sekretariat der ZSK — Veröffentlicht unter der Lizenz-Nr. 698 beim Ministerrat der DDR — Berlin — Satz und Druck: VEB typodruck, Werk Döbeln
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Neben Ski und Rodel im Thüringischen nun auch künftig
Trommeln und Pfeifen gut
■ Nachwuchsentwicklung ist vordringlichste Aufgabe
■ Auf hoher Einsatzbereitschaft der Züge aufbauen
Wir Spielleute des Bezirkes Erfurt möchten die Karten offen auf den Tisch legen und nichts mit Worten verschönern, Tatsachen sollen von unserer Arbeit zeugen.
Die Arbeit unserer Bezirksspielleutekommission war in den letzten Jahren nicht in jedem Fall wirkungsvoll genug, um der steten Aufwärtsentwicklung der Spielleutebewegung des DTSB Rechnung zu tragen.
Anleitung und Information erfolgten gegenüber den einzelnen Zügen schleppend und wurden nicht ernst genug ausgewertet.
Es fehlte vor allem am Kontakt zwischen den Spielmanns- und Fanfarenzügen des Bezirkes.
Durch die Umbesetzung der Bezirksspielleutekommission im September des vergangenen Jahres und eine exaktere Arbeit erhoffen wir nun eine baldige Verbesserung des Führungs- und Leitungsniveaus.
Einsatzbereitschaft und Traditionspflege wirksam verbinden
Typisch für die Kollektive und damit auch für die Mehrzahl der Spielleute unseres Bezirkes ist eine außerordentlich hohe Einsatzbereitschaft. Sie zeigt sich besonders bei Einsätzen zu gesellschaftspolitischen und sportlichen Ereignissen, die über den Rahmen der internen Veranstaltungen der Spielleute hinausgehen. Aber auch bei den Meisterschaften, Bestenermittlungen und anderen Turnieren zeichnet sich das sehr deutlich ab. Stets und ständig werden im Veranstaltungsprogramm Meetings und Auftritte an Gedenkstätten und Ehrenmalen mit der Hauptveranstaltung würdig kombiniert und an die revolutionären Traditionen der Arbeiterspielleutebewegung angeknüpft. Gleichzeitig bekunden die Spielleute damit ihre enge Verbundenheit zu unserer sozialistischen Republik, ihrer Partei- und Staatsführung.
Unter Berücksichtigung dieser Faktoren kann eingeschätzt werden, daß das Bewußtsein der Sportfreunde in den letzten Jahren weiter gewachsen ist.
Dennoch mußten wir feststellen, daß auf diesem Gebiet noch sehr viel Arbeit notwendig ist.
Bei den Weiterbildungslehrgängen, gleich welcher Art, und Kommissionssitzungen müssen noch stärker politische Fragen geklärt werden, um die Funktionäre allseitig zu befähigen, in ihren Kollektiven erfolgreich zu arbeiten.
Denn auch die Spielleute des Bezirkes Erfurt haben in der Vergangenheit bei öffentlichen Auftritten nicht immer die beste Haltung in diesen Fragen gezeigt. Das gilt es in zielstrebiger und gemeinsamer Arbeit zu ändern.
Hauptaugenmerk gehört dem Spielleutenachwuchs
Die Nachwuchsarbeit im Bezirk Erfurt wurde in allen Zügen recht sträflich vernachlässigt. Eine Ausnahme bilden lediglich die BSG Empor Bad Langensalza, die seit Jahren neben dem Erwachsenenzug einen Kinderzug ausbildet, und die DTSB-Fanfarenzüge.
Erst der Beschluß der Zentralen Spielleutekommission zur Ausbildung von Nachwuchszügen in der Sonderklasse und LK I führte in einigen Zügen zu ernsthafteren Bemühungen.
Eine gute Arbeit leisteten in dieser Etappe die BSG Medizin Mühlhausen und BSG Traktor Luisenthal. Den Mühlhäusern gelang sogar nach relativ kurzer Ausbildungszeit beim ersten Start zur Bezirksmeisterschaft 1970 der Titelgewinn.
Dieses Beispiel gab weitere Impulse für eine planmäßige Nachwuchsarbeit und so gibt es heute in fast allen Sektionen neben dem Erwachsenen- einen Nachwuchszug.
Im Sportjahr 1971 werden eine Vielzahl von Technikerlehrgängen durchgeführt. Damit besitzt der Bezirk am Jahresende 25 gutausgebildete Techniker, die einen Leistungsanstieg im Nachwuchsbereich ermöglichen.
Leistungsniveau des Bezirkes auf allen Ebenen steigern
Das musikalisch-technische Niveau der Spielmannszüge des Bezirkes ist sehr unterschiedlich. Es reicht von den Sonderklassenzügen bis zu Kollektiven, die auf Grund ihres ungenügenden Niveaus oder anderer Umstände, noch niemals an den Bezirksmeisterschaften teilnahmen.
Hier werden künftig große Anstrengungen notwendig sein, um das fachliche Niveau generell zu heben und etwas auszugleichen. Das hängt allerdings nicht unwesentlich von dem erfolgreichen Einsatz weiterer Nachwuchskräfte in diesen Zügen ab.
Die zurückgebliebenen Spielmannszüge haben es in der Vergangenheit ebenfalls nicht verstanden, interessierte Sportfreunde zu gewinnen, die an Lehrgängen und Bezirksübungsstunden teilnahmen. Hier, so, scheint uns, gilt es anzupacken und die Reserven zu nutzen.
Eine ansprechende Leistungsentwicklung haben in den letzten drei Jahren die Kollektive der BSG Medizin und Lok Mühlhausen, der TSG Apolda, der BSG Empor Bad Langensalza, der BSG Lok Nordhausen und der SG Dynamo Sondershausen nachzuweisen.
Auf diese Züge, die Luisenthaler nicht zu vergessen, wird sich der Bezirk Erfurt vornehmlich stützen, wenn er im Rahmen der IV. Bezirks-Kinder- und Jugendspartakiade 1971 mit dem Bezirkskorps auftritt und unter Einbeziehung des Nachwuchses eine Musikparade gestaltet.
Um die begonnene Arbeit weiterhin erfolgreich zu gestalten, werden in drei Kreisen Kreisspielleutekommissionen gebildet, die einen noch engeren Kontakt zu den einzelnen Sektionen ermöglichen.
Mit der Bildung einer Arbeitsgruppe Technik wird sich die Bezirkskommission noch im I. Quartal 1971 beschäftigen.
Wir rufen alle Spielleute des Bezirkes Erfurt auf, uns zu helfen, damit es in gemeinsamer Arbeit vorwärts geht.
Egon Herrmann, Vorsitzender der Bezirksspielleutekommission
Aus den Bezirken
Unter dieser neuen Rubrik sollen künftig kurze Notizen aus den einzelnen Bezirken erscheinen, um gute Ideen und Hinweise Allgemeingut werden zu lassen.
Heute wollen wir uns drei Arbeitsplänen zuwenden und ihnen drei Gedanken entnehmen, die zum Nachahmen empfohlen werden.
COTTBUS — Zur Verbesserung der politisch-organisatorischen Arbeit in den einzelnen Kollektiven, aber dabei von der eigenen Leitungstätigkeit im Bezirk ausgehend, hat es die Bezirksspielleutekommission zur vorrangigsten Aufgaben erklärt, in allen Sektionen und Leitungen stärker als bisher mit „der tambour“ zu arbeiten, die veröffentlichten Beschlüsse tiefgründiger zu studieren und auszuwerten.
DRESDEN — Um die Ausgangspositionen für eine erfolgreiche Arbeit innerhalb des Bezirkes zu schaffen, haben die Funktionäre des Elbebezirkes beschlossen, die Einbeziehung leistungsschwacher und anderweitig geschwächter Kollektive in die gemeinsame Arbeit, durch persönliche Konsultationen und Patenschaften zu erleichtern.
LEIPZIG — Unserer Aufforderung zur Funktionärskonferenz von 1970 folgend, die Spartakiadebewegung auch für die Spielleute attraktiver zu gestalten, haben die Messestädter richtig verstanden.
Der DTSB Bezirksvorstand stiftete einen Pokal, der alljährlich vom Nachwuchs während der Bezirks-, Kreis-, Kinder- und Jugendspartakiaden ausgespielt wird.
Diese Bereicherung des Wettkampfbetriebes kommt vor allem solchen Zügen zugute, die noch nicht im zentralen Maßstab eingesetzt werden.
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Wir ehren unsere Veteranen
Ein herzliches Dankeschön und Anerkennung möchten die Mitglieder des Spielmannszuges der BSG Fortschritt Groitzsch (Bezirk Leipzig) ihren aktivsten und ältesten Sportfreunden aussprechen.
Ihnen verdanken sie den gegenwärtig guten Stand des Kollektivs.
Sie ehren deshalb mit uns die Sportfreunde
GERHARDT BAUER 38 Jahre aktiv
FRITZ SCHUHMACHER 38 Jahre aktiv
ERICH MIGUHL 38 Jahre aktiv
WALTER KNAUER über 50 Jahre aktiv
ALBERT BARTH 37 Jahre aktiv
HERBERT KNAUER 38 Jahre aktiv
WERNER NEUBAUER 35 Jahre aktiv
GÜNTER BRUMME 38 Jahre aktiv
(Auf unserem Bild von links nach rechts bzw. oben nach unten.)
Wir wünschen diesen Sportfreunden viel Erfolg in ihrer weiteren aktiven Tätigkeit und danken ihnen für die bisherige vorbildliche Arbeit zum Wohle unserer sozialistischen Sportbewegung.
Lernen, beherrschen, anwenden
Sechsundzwanzig Techniker der Pionierspielmannszüge des DTSB beendeten im Januar an der Sportschule Halberstadt einen Übungsleiterlehrgang mit Erfolg. Aus den Händen des Direktors der Schule, Genossen Zabel, nahmen sie die neuen Übungsleiterausweise der Stufe I stolz in Empfang.
Dieser erste zentrale Lehrgang für unsere Übungsleiter war der Beginn einer kontinuierlichen Ausbildung dieser Kader.
Fünf Tage hatten die Sportfreunde streng nach dem Themenplan ihre Kenntnisse in allgemeiner und spezieller Theorie sowie spezieller Praxis erweitert.
In der Abschlußauswertung des Lehrganges faßte Genosse Zabel nochmals alles zusammen.
Wir hatten unseren Lehrgang unter die Losung gestellt — lernen, beherrschen, anwenden.
Gelernt habt ihr nun allerhand und ein solides Wissen wird von euch beherrscht. Jetzt gilt es das Gelernte anzuwenden. Das ist nicht immer leicht, deshalb müßt ihr weiter fleißig sein. Die Mitarbeit und die Disziplin haben gezeigt, daß ihr gewillt seid, höheres zu erreichen“.
Das Besondere dieses Lehrganges war, daß vorwiegend junge Spielleute auf den Schulbänken saßen. Wenn man aber weiß, daß überall ein starker Verjüngungsprozeß begonnen hat, der auch vor den Reihen der Funktionäre nicht stehenbleibt, dann ist diese Tatsache normal.
Und so erzielten die Jungen auch die besten Ergebnisse.
Bester Teilnehmer des Lehrganges wurde der Sportfreund Böhnke von der BSG Traktor Hasselfelde. Ihm folgten die Sportfreunde Kamolz von der SG Cattenstedt und Thieme von der BSG Traktor Hirschfeld.
Wollen wir hoffen, daß diese Ergebnisse auch in den Pionierkollektiven und dem „Zentralen Zug“ ihren Niederschlag finden.
Noch einen Gedanken zu den neuen Übungsleiterausweisen.
Es ist allgemein bekannt, daß die neue Übungsleiterausbildungs- und -prüfungsordnung für die Ausbildung der Übungsleiter für Spielleute des DTSB verbindlich ist.
Mit Wirkung vom 1.1.1971 haben damit alle bisherigen Übungsleiterausweise, die im Besitz der Spielleute des DTSB sind, ihre Gültigkeit verloren.
Dazu ist erforderlich, daß in den Bezirken im Rahmen von Wochenendlehrgängen (Gesamtstundenzahl 20 Stunden) die Stufe I abgenommen wird. Das ist aber nur möglich, wenn vorher der Unterrichtsplan vom Haupttechniker der ZSK, Sportfreund G. Bodenstein bestätigt wurde.
Damit werden künftig auch alle an den Sportschulen stattfindenden Lehrgänge keinen allgemeinen Charakter mehr tragen, sondern einzig und allein der Ausbildung von Übungsleitern mit Prüfung und offiziellem Abschluß dienen.
Sportfreunde mit jahrelanger Übungsleiterpraxis können nach entsprechender Antragstellung an die Kommission Technik der ZSK, den Ausweis in der entsprechenden Stufe zuerkannt bekommen.
Exakt nach den Themenplanungen und -vorgaben für die Stufen I, II und III können nun die Sportfreunde ihre Prüfungen ablegen, um in den Besitz der neuen Ausweise zu gelangen.
B.S.
Pioniere erfreuten Omas und Opas
In vielen Orten unserer Republik nutzten die Jüngsten unter den Spielleuten am Jahresende die Gelegenheit, mit ihrem Spiel ältere Leute zu erfreuen.
Eine solche Überraschung bereiteten auch anläßlich einer Rentnerweihnachtsfeier ihrer Gemeinde die Mädchen und Jungen des Pionierspielmannszuges der BSG Chemie Schönborn.
Nachdem sie sich mit klingendem Spiel in die Herzen der „Alten“ gespielt hatten, warteten sie mit einem recht ordentlich einstudierten Lied auf, was helle Begeisterung entfachte.
Sportfreund Walter Bräuer, Leiter und Ausbilder dieses Kollektivs, verbindet schon seit langem die Übungsstunden mit vielfacher musischer Ausbildung, wovon dieses eine Lied u. a. zeugte.
Mit viel Beifall und einer zünftigen Bockwurst dankten die Omas und Opas für diesen schönen Nachmittag.
F. F. Zahn
Stichtag verändert
Die Arbeitsgruppe Nachwuchs der Fachkommission Spielmannszüge hat sich auf ihrer jüngsten Beratung mit einigen Hinweisen und Vorschlägen der Leiter der Pionierspielmannszüge beschäftigt und im Ergebnis folgende, Festlegung getroffen:
Der festgelegte Stichtag für die Teilnahme an den Wettkämpfen der Saison 1971 wird dahingehend verändert, daß er für alle Stabführer, Lyraspieler und Schlagzeugbesetzungen der Pionierspielmannszüge um ein Jahr zurückverlegt wird. Das heißt, daß die genannten Gruppen unter den Stichtag 31. Mai 1955 fallen (alles was nach diesem Termin geboren ist, kann an den Wettkämpfen des Jahres 1971 teilnehmen).
Für Trommler und Flöter bleibt nach wie vor der Stichtag 31. Mai 1956 bestehen.
Diese Festlegung gilt bis auf Widerruf und setzt sich in der Staffellung chronologisch fort.